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1. Alte Geschichte - S. 147

1869 - Mainz : Kunze
147 1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem- lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd- lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen Bollbürgergenieinden zerstreut. 2) In Gemeinden, die ini Verhältniß der Unterthänigkeit standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen: a) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich (in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge- meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver- waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger. b) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von Rom bestellter Präfekt Recht sprach. e) Die Soeii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts, die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be- sonderen mit Rom abgeschlossenen Verträgen. Zweite Abteilung. Das Zeitalter der außer italischen Kriege und Erobe- rungen 264—133 v. Ehr. Erster Abschnitt. Kriege im Westen. Rom inrd Carthago. (264—201.) 1. Der erste pmüsche Krieg (264—241). Carthago's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam- mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk, Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff bildeten den größten imb reichsten Seestaat der damaligen Welt, beherrschten die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein- lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo- von der eine ans den Geschlechtern, der andere aus den reichsten Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se- nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf der Syraknsaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur- sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem

2. Alte Geschichte - S. 160

1872 - Mainz : Kunze
160 burdf) Sbeftcd^ung eine günftige 2benbung ju geben, Bi3 bev für 23e= ftecf)ung unzugängliche und tüchtige D. @äciliu§ 3fteteflu§ den 06er= Befehl erhalt nnb ifjn 109 am $Iuffe gftutljut fcf)lägt und §ur §lucf)t nadfj Mauretanien ju feinem ©c^roiegcroater 23ocd)u§ nötigt. 107 erhielt der Segat beö 2fteteüu§, $ftariu3, den Oberbefef)! und fcfjlug den ^ugurtlja nebft 23occf)u3 Bei(5irta 107. Sdemouäftor beä $ftariu£, ©ulla, gelang «8, den 33ocd^u§ §ur Auflieferung 3u= gurt^a’S gu Beroegen (106), der im £riutnpf)e aufgcfufjrt rourbe und in einem unterirbifdfjen Werfer (dem Xullianum) urnfam. (5iferfucf)t gtüifcfjen Marius und ©u£(a, der ficf) die 23eenbigung bc§ Krieges §ufcf)rieb. £)a§ föjnigreicfj 9lumibien mürbe geteilt; ein @tü<J roarb jur römifdfjen ^ßroüin§ gezogen, ein ©tüdi erhielt 23occf)u§ üou Mauretanien, ein brittef roa^rfdfjeintice) ein (Snm bef Maftniffa. 4. $cr Ätieg mit Den (Sitttbcrn und £cutoueit. (113-jlol). (§§ ftopfcn um biefe 3eit 3u£rf* an Pforten bcä römifd^en 3faidf)e3 die germanifdjen Sbölferfdfjaften, biebeftimmtraaren, baffctbe nadf) ungefähr t)iertf)albf)unbert 3a^rcn 5u zertrümmern. ^eimat der (Simbern der cimbrifdfje (5fierfone§ (@dfj(e3raig=.S£>ol= ftein und 3>ütlanb), der Teutonen die £üfte der Oftfee. ©runb der 2lu§raanberung, nadf) einigen eine Ueberfcfjmemmung, nadj an= bern Ueberüölferung. ^ad) uielfadfjen Säuberungen ftojjert die (5im= Bern juerft im 3a^re in Noricum mit den Römern §ufammen, die iljre §errfcf)aft big jenfeitf der 3xtpen auggebefynt Ratten, ©er (Sonful (Sn. $papirius> Sarbo bei Sftoreja (im je^igen .^ärntfjen) 113 gefd)tagcn. Sftacfj üietfad^en ^Säuberungen der ßimbern und Teutonen burd) ©affien, felbft Spanien erhielt 104 Mariuä gegen sie den Dber= Befefjl ©eine Maßregeln gur ^erftellung der Sdifciplin (Dtfjonecanal) und jur ©rmutf)igung der©ofbaten. 23ei Aquae Sextiae (2ii£ in der ^rotjence) fdfjtug er 102 die Teutonen entfcf)eibenb. Sdarauf $og er den (Simbern nadf), meiere nadf) Italien uoraufgeeift raaren und feinen (Sollegen (Satuluf fjart bebrängten und befiegte sie 101 in den Oftaubifdjen Reibern bei Sbercellä. 5- Srcfortnberjuilj be§ Stufus. $cr Sunbcsßenoffcntricg (91-88). 9ftariu3, nadf) der Ofticffeljr auf dem cimbrifdfjen Kriege die Hoffnung be§ 2solfe3, uerbinbet fidf) mit den d entlegenen Sbotfs^

3. Alte Geschichte - S. 139

1870 - Mainz : Kunze
139 1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem- lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd- lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen Vollbürgergemeinden zerstreut. 2) In Gemeinden, die im Verhältniß der Unterthänigkeit standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen: a.) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich (in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge- meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver- waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger. d) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von Rom bestellter Präfekt Recht sprach. e) Die Socii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts, die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be- sonderen mit Rom abgeschlossenen Vertrügen. Zweite Abtheilung. Das Zeitalter der außeritalischen Kriege und Erobe- rungen 264 -133 v. Ehr. Erster Abschnitt. Kriege im Westen. Rom und Carthago. (264—201.) t. Der erste punische Krieg (264—241). Carthagv's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam- mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk, Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff bildeten den größten und reichsten Seestaat der damaligen Welt, beherrschter: die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein- lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo- von der eine aus den Geschlechtern, der andere aus den reichsten Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se- nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf der Syrakusaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur- sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 60

1878 - Mainz : Kunze
- 60 — den Livius Drusus, bestimmten noch weiter gehende Anträge beim Volk einzubringen. Von der Unausführbarkeit derselben überzeugt, glaubten sie, werde das Volk sich dazu verstehen auch einige bereits rechtskräftig gewordene Gesetze des Gracchus abzuschaffen. Aber es entstand ein Aufruhr, in welchem Cajus zur Flucht genötigt wurde und sich durch einen Sklaven den Tod geben ließ (121). Seine Gesetze blieben zwar bestehen, wurden aber lässig ausgeführt und brachten daher nicht den erwarteten Nutzen. Während jener Unruhen richtete sich die römische Eroberungslust gegen das südliche Gallien (Frankreich). Dort lag eine alte griechische, mit Rom seit lange befreundete Pflanzstadt Massilia (Marseille). Zu ihrem Beistand murbett verschiedene Züge gegen benachbarte keltische Stämme unternommen, Aquä Sextiä (Aix) als Colonie angelegt und 12l das ganze Land zwischen Pyrenäen und Cevennen zur Provinz gemacht. Noch heute trägt daher dasselbe bett Namen Provence. § 38. Marius. Weniger Ruhm erntete Rom in dem jugurthinischen Kriege (112 — 106). Iugurtha der Enkel Massimffas hatte seine Vettern nach einander aus dem Wege geräumt, um sich die Alleinherrschaft in Numidien zu verschaffen. Klagen gegen ihn fruchteten bei dem bestochenen Senate nichts, und als endlich das Volk eine Kriegserklärung erzwang, ließen sich die gegen ihn geschickten Feldherrn für Geld zur Unthätigkeit bestimmen. Jugurtha konnte in seinem Uebermute rühmen, ganz Rom sei käuflich. Erst der Optimat Metellus rettete gegen ihn am Flusse Muth ul die römische Ehre und zwang ihn nach Mauretanien (Marocco) zu seinem Schwiegervater Bacchus zu fliehen. Beide besiegte der Consul des Jahres 107, Marius, aber die Festnahme Jugurthas gelang dem Quästor Cornelius Sulla. Er wurde im Triumphe in Rom aufgeführt und verhungerte im Kerker. Schon vor diesem afrikanischen Kriege waren die Kimbern und Teutonen, germanische Volksstämme, in den Alpen erschienen und hatten den Consul Papirius Carbo bei Noreja(113) geschlagen. Darauf zogen sie nach Südgallien, vernichteten mehrere römische Heere und theilten sich endlich, um zu gleicher

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 258

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
258 Die mittlere Zeit. bleibenden Trennung, aber auch zum Verfall beider Reiche. Ar-kadius erhielt das Morgenland, Honorius das Abendland. Die Residenz des abendländischen oder weströmischen Kaisertums war eigentlich Rom. Da aber seit den Einfällen der vielen fremden Völker Rom keinen ausreichenden Schutz mehr bot, so residierten die Kaiser meistens in dem starkbefestigten Ravenna. Honorius mar bei des Vaters Tode elf Jahre alt. Ihm zur Seite staud als Reichsvermeser der Vandale Stilicho. Unter ihm fiel der Westgotenkönig Alarich in Italien ein, wurde aber zweimal von Stilicho geschlagen. Auch den Rhadagais, der mit zahlreichen deutschen Völkerschaften von den Alpen her eindrang, schlug der tapfere Stilicho zurück. Zum 408. Danke dafür ließ ihn der elende Honorius ermorden. Damit hatte aber Honorius sich seiner besten Kraft beraubt. Alarich kam wieder und eroberte Rom zweimal. Das erste Mal legte er ungeheuern Tribut auf, das zweite Mal ließ er die Stadt plündern. Honorius mußte mit Alarich Frieden schließen und zusehen, wie eine Provinz um die andere an die Barbaren fiel, welche eigene Staaten gründeten. 262) Auf Honorius, welcher nach 28jähriger Regierung 423.starb, folgte Valentinian Iii., ein Schwestersohn des Honorius. Für den siebenjährigen Knaben regierte die Mutter Placidia mit dem Feldherrn Aettus. Vom Statthalter Bonisacius in Afrika zu Hilfe gerufen, bemächtigten sich die Vandalen dieser Provinz und Gallien und Britannien gingen größtenteils verloren. Aber die Hunnen unter Attila, der Geißel Gottes, wurden von Aetius bei Chalons'an der Marne auf den Katalanischen Ebenen so völlig geschlagen, daß sie sich nach 45i. Pannonien zurückziehen mußten. Zwar brach Attila das nächste Jahr wieder in Italien ein, aber Papst Leo I. bewog ihn, zurückzukehren, und wurde so der Retter Roms. Aetius empfing denselben Dank wie Stilicho. Valentinian mordete ihn mit eigener Hand, wurde aber ein Jahr darauf von den Dienern des Astius auf Anstiften des Petronins Maxim ns ebenfalls 455. niedergehauen. Wider diesen rief Eudoxia, die Wittwe Valen-tinians, den Vandalen Gert s er ich zu Hilfe, was eine abermalige 458. Plünderung Roms zur Folge hatte. 263) Nach Valentinian Iii. regierten noch neun Kaiser über das weströmische Reich, aber alle miteinander nur 20 Jahre. Es waren blinde Werkzeuge der Soldatenkönige oder Heermeister, die Ausländer waren. Zuletzt setzte der Pannonier Orestes seinen eigenen Sohn Älliulus, den man spottend Augustulus nannte, auf den Thron. Allein die deutschen Bundestruppen

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 169

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 61. Die Zeit zwischen dem ersten und zweiten pnnischen Kriege. 166 schwören müssen. Um .diesem Eidschwur nachzukommen, entschloß sich Haunibal, den Krieg gegen die Römer selbst herbeizuführen. Er zog deshalb gegen Sagn nt und eroberte es, konnte sich aber des Besitzes nicht erfreuen, denn die Sagunter zündeten die Stadt an und verbrannten sich mit ihren Weibern, Kindern und Schätzen in ihren eigenen Häusern. Die Römer ließen alsbald durch Qu intus Fabius Maximus die Auslieferung Hanni-bals verlangen, und als der Senat in Karthago diese ver- ^ weigerte, wurde der Krieg erklärt. bl Gl,r' Anmerkungen. 1. Telamon, h. Telcmione, im früheren Toskana am Tyrrhenischen Meere; Gades, H. Cadix; Neu-K ar t h a g o, H. Carthagena; S a-g und lag am Mittelländischen Meere, in der Gegend, wo Valencia lieqt also noch herwärts des Ebro, heute Murviedro. 2. Der^erste illyrische Krieg dauerte von 230—228 v. Chr. und hatte zur Folge, daß Demetrius von Pharos, der Statthalter von Ja0ict)ici (j?orfu), welcher diese Alltel Quslieseite, von den Mömern sie wie-der .als Eigentum und zugleich die Statthalterschaft über Jllyrien erhielt, topater ober trieb er Seeräubern und wollte von Rom sich uuabhäuaiq machen. Der römische Konsul Amilius nahm ihm deshalb die ^nsel Pharos, wo er residierte, und alle feine Besitzungen weg und nötigte ihn, nach Makedonien zu fliehen (219 v. Chr.). Illyrieu ward Provinz.^ Die Griechen gestatteten fortan aus Dankbarkeit den Römern den Zutritt zu den Olympischen und zu den Jsthmischen Spielen 3. Den Galliern kamen die Gäsäten unter dem Könige Viri-d.omar zu Hilfe. Dieser bot dem Konsul M. Claudius Marcellus einen Zweikampf an, der angenommen und in welchem der Gallier besiegt wurde. Dies wirkte entmutigend auf die Gallier. Die Gäsaten gogen frd) zurück. Die Römer gingen das erste Mal über den Po, nahmen Je ed to (aitum und andere gallische Städte ein, und legten an der Grenze von Mittelitalien die Kolonien Placentia (Piacenza), Mit-n ua_ (Modena) und 6 r emo na an und führten die Flaminische Straße, welche von Rom bis Ariminnm (Rimini) sich rog, von da an unter dem Namen Amilische Straße bis nach Placeutia fort. 4. Spamen war zur Zeit Hannibals im Innern von Kelten, an der Küste von Renern bewohnt; nach letzteren nannten die Auswärtigen das ßand Serien Seit der Vermischung beider Völker nannte man tue Einwohner Keltiberer. Die Hauptflüsse sind der Jberus (Ebro) der Sduerus (Duero), Tajus (Tajo), Auas (Guadiana) und Bätis (Guadalquivir). Der Ebro fließt in das Mittelländische, die anderen Flusse tu das Atlantische Meer. Außer den bereits genannten Stadien Gades, Hispalis, Neu-Karthago sind noch zu bemerken: Bar-etno (Sarceuono), Toledum (Toledo), Tarraco (Tarragoua), Portus Eale (Oporto), Numantia, das in Trümmern liegt, und ?!? den vielen einzelnen Völkerschaften sind hervorzuheben: die Gallier im Nordwesten; die Vasconen (Basken), die !1 ^utierttn Norden und die Susi tan er im Westen. Das Land hatte mcht nur Überfluß an Produkten aus dem Pflanzen-reiche, sondern auch an Metallen. Gold und Silber fand man nicht Rolfus, Weltgeschichte. 3. Auff. o

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 259

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 94. Das weströmische Kaisertum. Das oströmische. 259 scharten sich unter ihrem Feldherrn Odoaker (Otochar), der in Gallien kommandierte, zusammen und verlangten von Orestes den dritten Teil aller Ländereien als ausschließliches Eigentum. Als Orestes hierauf uicht einging, wurde er in Piacenza belagert, gefangengenommen und hingerichtet. R o m u l u s erhielt ein Gnadengehalt und durfte ihn ruhig tu Kampanien verzehren. 476. Odoaker regierte nun als König und römischer Patrizier über Italien. 264) Während der Dauer des weströmischen Kaiserreiches regierten im oft römischen Reiche nur ^sechl Herrscher. Am längsten regierte Theodosius Ii., ein Sohn des Arkadius, auf den feine Schwester, die vortreffliche Pulcheria, so viel Einfluß ausübte, daß er keinen solchen abscheulichen Handlungen sich hingab, wie dies die weströmischen Kaiser thaten. Verdienste erwarb er sich dadurch, daß er alle Gesetze seit Konstantin dem Großen sammeln ließ und sowohl seinem Reiche, als dem weströmischen, die Wohlthat eines Gesetzbuches (codex Theodo-sianns) verschaffte. Nach seinem Tode vermählte sich Pulcheria *50. mit dem Feldherrn Marcian und bekleidete ihren Gemahl mit dem kaiserlichen Purpur. Mit Marcian starb das Haus des Theodosius aus. Zur Zeit des Unterganges des weströmischen Kaiserreichs herrschte Zeno, der damals in eigener Bedrängnis war und Rom keine Hilfe bringen konnte. Durch schwere Opfer, welche die oströmischen Kaiser brachten, und durch schmähliche Friedensvertrüge, die sie mit Attila und Genserich eingingen, konnten sie sich zwar der Hunnen und Vandalen erwehren; aber das Reich wurde durch kirchliche Zwistigkeiten und die Verbreitung von Irrlehren im Innersten zerrüttet. Zenos Nachfolger, der alte Anastasius, war zu schwach, um den Versall aufhalten491-zu können. Anmerkungen. 1. Reihenfolge der weströmischen Kaiser. Honorius 395—423. Er starb zu Ravenna an der Wassersucht. — Joannes, ein Palastbeamter, der die Krone an sich reißen wollte, konnte sich nicht halten, da Theodosius Ii. von Byzanz her der Familie des Honorins Hilfe sandte. Er wurde in Ravenna gefangengenommen und hingerichtet, 423—425. — Valentinian Iii. 425—455. — Petronius Marimus, ein Senator, wurde drei Monate nach seinem Regierungsantritt erschlagen. — Avnus, kaiserlicher General 455—456. Ihn zwang der gotische Heermeister R ich im er, dem Throne zu entsagen. Dieser setzte hierauf kurz nacheinander vier Kaiser ein: den Majori an, den S e-verns, den Anthemius und den Olybrius. Majori an wurde wieder von Richimer getötet, weil er sich von ihm unabhängig machen wollte. Er war ein lobwürdiger Krieger und Regent, 457—461. — Severus regierte nur dem Scheine nach 461—465. — Hieraus regierte

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 261

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 95. Unabhängige Staaten infolge der Völkerwanderung. 261 Geistesgaben und seltenen Regenteneigenschaften, aber auf seinen Raubzügen ein grausamer Würger, der sich selbst zur Godegisel (Geißel Gottes) berufen glaubte. So lange er Krieg gegen Ost-Rom führte, war er stets siegreich. Als er aber seine Waffen auch gegen Gallien und Deutschland kehrte, verbanden sich die deutscheu Stämme mit den Römern . und Theodor ich, der König der Westgoten, trat ebenfalls auf ihre Seite. Als die ungeheuren Heere bei Chalous an der Marne einander gegenüberstanden, da zweifelte Attila selbst ant Siege und begann die Schlacht erst nachmittags drei Uhr, damit die Nacht den Kampf bald beendige. Es sollen auf beiden Seiten 160—300 000 Menschen gefallen fein. Attila mußte sich zurückziehen, seine Macht war gebrochen. Das nächste Jahr brach er in Italien ein und erschreckt flohen die Völker vor ihm her. Rom zitterte. Da trat ihm Papst Leo I. an der Spitze einer römischen Gesandtschaft entgegen und bewog ihn zur Umkehr, indem er ihn auf die Strafgerichte Gottes hinwies. Als Attila später gefragt wurde, warum er dem Papste so große Ehrfurcht bewiesen und alles gethan habe, was er verlangte, antwortete der Hunne, hinter dem Bischöfe sei noch ein anderer Mann in priesterlichem Gewände, von schöner, ehrwürdiger Gestalt und glänzendem Haare gestanden und habe mit gezücktem Schwert ihm mit dem Tode gedroht. Die Zusammenkunft fand statt bei P es chier a. Bald nach seiner Umkehr erreichte Attila der Tod (453). Die Hunnen, die keinem ihrer Häuptlinge das Vertrauen schenkten, das Attila genossen, trennten sich in verschiedene Horden und wurden in die Länder hinter dem Schwarzen Meere zurückgedrängt. 4. Reihenfolge der oströmischen Kaiser. Arkadins 395 bis 408. — Theodosins Ii. 408—450. — Marciau 450—457. — S e o I., ein Thrakier, 457—472. — Leo Ii., ein Enkel Leos I. und von ihm zum Mitregenten angenommen, 473—474. —Zeno 474—491. Er war der Vater des ihm vorhergehenden Leo Ii. und Gemahl der Ariadne, der Tochter Leos I. Er soll von seiner eigenen Gattin in ein Grabgewölbe gesperrt und so lebendig begraben worden sein. Ariadne reichte hierauf ihre Hand einem alten und rechtschaffenen Minister, dem Anastasius, der aber zu schwach war, weshalb das Reich völlig zerrüttet wurde (491—518). 8 95. Unabhängige Staaten infolge der Völkerwanderung. 265) Infolge der großen Bewegung, welche durch den Übergang der Hunnen über die Wolga stattfand, waren die Vandalen, ein germanischer Stamm, nach Spanien gezogen. Als S-ß-iii4aliu§z der römische Statthalter in Afrika, seine Stellung am Hofe Valentinians Iii. zu Navenna durch Atztius gefährdet sah,' rief er "die Vaudalen zu Hilfe. Ihr König Genserich kam mit 80 000 Mann über die Meerenge von Gibraltar, doch nicht als Freund und Helfer, sondern als Feind und Eroberer. Bonifacius wollte sich nun mit dem römischen Hofe versöhnen und forderte die Vandalen anf, das Land zu verlassen. Aber diese siegten in zwei Schlachten und nötigten den Bonifacius, 429.

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 263

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 95. Unabhängige Staaten infolge der Völkerwanderung. 263 mischen. P et tontu § M arimns , der den Valentinian Iii. hatte niederhauen lassen, wollte dessen Gemahlin Endoxia zwingen, ihm die Hand zu reichen. Diese rief Genserich zu Hilfe. Geuserich kam nach Rom. Auch ihm ging Papst Leo entgegen und erwirkte durch seine Fürbitte wenigstens Schonung des Lebens der Einwohner und der Häuser, sowie der Kirchen der heiligen Apostel Petrus und Paulus. Die Stadt aber wurde geplündert, und man ging mit den herrlichsten Werken der Kunst in einer Weise um, daß rohe und barbarische Zerstörungswut heute noch Vandalismus genannt wird. Der (Sudoxia kam die begehrte Hilfe teuer zu stehen. Sie ward mit ihren zwei Kindern als Gefangene abgeführt und schmachtete sieben Jahre zu Karthago im Kerker. 2. Theodorich I., König der Westgoten, der auf den Katalanischen Feldern stritt, aber den Sieg mit dem Leben bezahlen mußte, darf nicht verwechselt werden mit Theodor ich dem Großen, König der Ostgoten, der den ödoafer stürzte. Thorismund, der Sohn Theodorichs, erhielt als Anteil der in der Hunnenschlacht gemachten Beute eine 250 kg schwere, mit Edelsteinen besetzte Schüssel. In der Schlacht bei Von gl 6 an der Vienne (507) unterlagen die Westgoten zwar den Franken, doch hielten sie sich noch eine Zeitlang und König Amalarich erhielt sogar Klotilde, die Tochter des Franken Chlodwig, zur Gemahlin. Als er aber sie zwingen wollte, vorn katholischen Glauben abzufallen und arianisch zu werden, rief Klotilde ihre Brüder zu Hilfe Bei Narbonne wurde Ainalarich geschlagen (531). Jetzt gaben die Goten Gallien aus, zogen nach Spanien und wählten Toletum (Toledo) zur Hauptstadt. Der berühmteste König ist R ec-cared I., der sich für die katholische Religion entschied, „die durch Gründe der Schrift und durch Wunder unterstützt werde" (587). Der letzte König war Roderich, der bei Leres de la Frontera geschlagen wurde. 3. Hengist und Horsa waren Seeräuber, die 449 mit drei großen Schiffen an der Nordküste Englands landeten. Der König von Kent forderte sie aus, gegen die Kaledonier (Schotten) zu ziehen. Sie segelten nun nach Hause und holten sich Verstärkung. Die sieben Königreiche, welche die Angelsachsen gründeten, sind: Kent, ©ujjer, W es sey, ($ s [e r, Wesiengländ, Nort h u mb er la nf>((Roartshöm-berländ) und Mercia. Leider mußte unter den Angelsachsen das Christentum, das bereits Ausnahme gefunden, dem Heidentum wieder weichen; es wurde gänzlich ausgerottet. Erst 150 Jahre nachher wurde Ethelb ert, König von Kent, wieder für das Christentum gewonnen. Egbert, der Gründer des angelsächsischen Einheitsstaates, war König von Weffer. 4. Die Burgunder (sie sollen ihren Namen von den Burgen haben) wohnten ursprünglich am Baltischen Meere, zogen mit den Sueven und Vandalen nach Italien, wo ein Hause von ihnen unter Rhadagais Florenz belagerte. Aber die Stadt wurde durch Stilicho entsetzt und die Burgunder geschlagen. Die übriggebliebenen setzten sich nun im Gebiete der Rhone, Loire und Seine fest. Der letzte König, Godo-mar, unterlag den Franlenkönigen Ehildebert und Chlotar. Diese machten das Land tributpflichtig. Es behielt feine Herzoge, die aber Vasallen der Könige von Frankreich waren.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 16

1878 - Mainz : Kunze
16 Einleitung. Flammen preisgegeben wurde. Dennoch harrte ihrer ein entsetzliches Die Van- Loos. 14 Tage ward sie geplündert; alle Kunstschätze, alles Silber dern Rom und @oib' aud) die *>eiii9en Tempelgefäße von Jerusalem und die ver-455. goldeten Ziegel am Kapitolium wurden auf die Flotte gebracht. Die Zerstörungswuth der Vandalen (Vandalismus) ward zum Sprichworts. Tausende von Gefangenen, darunter die Kaiserin mit ihren beiden Töchtern, wurden nach Afrika mitgeschleppt, verkauft und mißhandelt. Dieser Jammer erfüllte das Herz des ehrwürdigen Bischofs von Carthago mit Mitleid. Unverweilt ließ er alles Gold und Silbergeräth der Kirchen einschmelzen, die Gefangenen loskaufen und liebevoll verpflegen. Justinian zer- Das Reich der Vandalen in Afrika verfiel schon mit Geiserichs Tod Vandalen- (477) und rourbe 534 eine Beute des griechischen Kaisers Justinian. reich. 534. Auch in einem andern Theile des römischen Reiches gründeten Britannien um die Mitte des 5. Jahrhunderts deutsche Völkerstämme bleibende Wohnsitze, nämlich in Britannien. Das Land war 43 n. Chr. eine Provinz des römischen Reiches geworden und hatte mehrere Legionen als Besatzung erhalten. Da aber die Kaiser ihre Truppen hatten zurückziehen müssen, um sie in andern Theilen des Reiches zu verwenden, so war Britannien den Einfällen kriegerischer Nachbarvölker bloßgestellt. Insbesondere werden die Pikten und Skoten als gefährliche Eindringlinge erwähnt, welche die unter Roms Herrschaft unkriegerisch gewordenen Bewohner zur Flucht nötigten und mitschleppten, was sie erreichen konnten. Dieser Uebersälle überdrüssig und von Rom verlassen, einigten sich endlich die Briten, und ihr König Vortigern, ein Mann ohne Einsicht und Thatkraft, ein Prafser und Verschwender, suchte bei den Angeln und Sachsen in Norddeutschland (im heutigen Schleswig-Hengist^von H^^stbin) um Hülse nach. Die unstäten Kriegsleute erschienen alsbald Horsa besetzt. (449) unter der Anführung von Hengist und Horsa und wurden freundlich aufgenommen, schlugen die Skoten entscheidend und endeten den Krieg rascher, als man erwartet hatte. Inzwischen hatte Hengist mit des britischen Königs Einwilligung einen Theil seiner Leute in die Heimat gesandt, um Verstärkung zu holen. Diese schilderten ihren Landsleuten die Feigheit der Briten, erhoben den Reichtum der Insel und forderten zum, Mitzug auf. So brachten die Abgeordneten 16 wohlbemannte Schiffe zurück; auch des Hengist schöne Tochter war erschienen und wurde von Vortigern zur Gemahlin begehrt. Hengist erhielt die Landschaft Kent als Eigentum und benutzte feinen Einfluß bei Vortigern, um immer mehr Mannschaft aus Germanien herüber kommen zu lassen» Zu spät merkten die Briten die List der Fremden. Nach mehreren vergeblichen Versuchen dieselben wieder los zu werden, mußten sie endlich
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