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gesunden Orte nach Alba longa. Nach dreizehn Vorgängern
herrschte hier Prokas. Dessen Sohn, Amulius, als der jüngere
von der Herrschaft ausgeschlossen, vertrieb den älteren, Numitor,
ließ dessen Sohn tobten und machte die Tochter Rhea Silvia zur
Vestalin. Sie gebar aber vom Mars die Zwillinge Romulus
und Remns. Diese wurden ausgesetzt, aber wunderbar gerettet.
Sie wuchsen bei einem Hirten kräftig ans und tödteten, als sie
von ihrer Herkunft Kunde erhielten, ihren Feind Amulius und
setzten ihren Großvater als König ein. Sie gründeten an der
Stelle, wo sie ausgesetzt waren, Rom und nachdem Remns von
Romulus erschlagen worden, war dieser der erste König Roms.
Die Aeneassage verdient keinen Glauben*). Wir sind über
den Ursprung Roms vollständig im Unklaren: Rom tritt als
eine unaufgeklärte Thatsache vor uns.
Auf dem linken Ufer des Tiber, an der Nordgrenze Latiums
gegen Etrurien finden wir auf dem von sechs andern umgebenen
palatinischen Hiigel eine latinische Gemeinde vor; der lati-
nische Gau, der sich hier anbaute, war der der Ramnes. Zu
dieser latinischen trat bald noch eine zweite auf dem quirinalischen
Hügel angesiedelte, die sabinische Gemeinde der Tities und ver-
band sich mit ihr zu einem Staate, so jedoch, daß das latinische
Element vorherrschend blieb. Die so verbundenen zwei Gemeinden
nehmen bald ein drittes Element in sich auf, die Luc eres, die
wahrscheinlich auch Latiner waren.
Welchen Zweck die Gründer Roms im Auge gehabt haben,
darüber hat man sich Vermuthungen hingegeben. Da Rom an
ungesunder Stelle gelegen ist, so müssen die Gründer allerdings
von einer besonderen Absicht geleitet gewesen sein. Man hat ge-
glaubt, Rom sei das Emporium für die Tiberstraße gewesen;
die vier Stunden weite Entfernung von der Küste des Meeres
sollte es vor den Ueberfällen der Seeräuber sicher stellen;
auch war es durch seine gesicherte Lage ans Hügeln wohl geeignet,
eine Grenzfestung gegen Etrurien zu werden.
*) Die ältesten Nachrichten lassen den Aeucas nicht auswandern, sondern
im Lande bleiben und seine Dynastie fortblühen; man wollte sogar zu Berechn-
thia in Kleinasien sein Grab zeigen. Zahlreiche Localsagcn lassen den Aencas
zwar auswandern, aber nicht bis nach Italien kommen. Schwierigkeit der
Seefahrten nach Italien zur Zeit Homers. Die Sage ist entstanden unter dem
starken Verkehr, den die Römer mit den Griechen Unteritaliens, namentlich mit
Cumä hatten. Vergl. I. Schwegler p. 326.
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
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Extrahierte Personennamen: Latiums Schwegler
Extrahierte Ortsnamen: Rom Roms Roms Rom Roms Rom Kleinasien Italien Italien
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zum Theil wohlhabende und geachtete Grundeigenthümer. Sie
standen, obgleich Persönlich ganz unabhängig als ein fremder Be-
standtheil außerhalb des Staatsorganismus, indem sie nicht in
die Curie ausgenommen waren, woran die Ausübung aller poli-
tischen Rechte, selbst die öffentliche Ausübung der Religion ge-
knüpft war. Sie hatten daher keinen Antheil an dem Senate
und an der Volksversammlung, während sie zu den Staats lasten
verpflichtet waren.
5. Die letzten drei Könige.
L. Tarquinins Priscns (616—578).
Seine Abstammung aus Tarquinii und Corinth: seine Gemahlin
Tanaqnil. Wirksamkeit nach außen: Er unterwarf in dem Dreieck
zwischen Anio und Tiber eine ganze Reihe latinischer Städte. Co-
lonie in Collatia. Sieg über die Sabiner und Etrusker. Nach innen:
jeder der alten Stammtribus wurde eine neue Abtheilung aus
den Plebejern zugefügt: Haranes eecnnäi, Titios secimcli etc.
Er verdoppelte die vorhandenen Reitercenturien; da die ursprüng-
liche Zahl von 300 Reitern schon von Romulus auf 600, von
Tullns Hostilius auf 900 gebracht war (?), so beläuft sich die
Zahl unter Tarquinins Priscns auf 1800.
Er glänzte besonders durch seine Bauten. Bau der (noch
vorhandenen) Cloaken (Bedürfniß derselben), des Forums, des
Circus Maximus, der Ringmauer, der Grundmauern zum Iu-
piterstempel. Seine Ermordung durch die vom Throne ausge-
schlossenen Söhne des Ancus Martins.
Lervius Tnllins (578—534).
Die Erzählung, daß er der Sohn eines im Kriege gefallenen
latinifchen Befehlshabers xtrtb seiner als Sclavin nach Rom ge-
brachten und der Tanaqnil übergebenen Gemahlin Ocrisia und
daß er durch erstere auf den Thron gebracht worden fei, verdient
keinen Glauben, sie ist wohl durch seinen Namen veranlaßt worden.
Die Thütigkeit des Servius Tnllins ist eine dreifache: 1) Die
neue Verfassung, sein vorzüglichstes Werk. Die Plebejer und
Clienten standen bisher außerhalb des Staatsorganisrnus, Gefahr
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117
Servius Tullins mit einer Ringmauer umzogen. Die Akropolis
von Rom (arx) lag auf dem eapitolinischeu Hügel.
Zwischen dem Capitolin und dem Palatin lag das Forum,
der Brennpunkt des städtischen Lebens; hier tagte die patrizische
wie die plebejische Volksversammlung, hier stand die hostilische
Curie, in welcher der Senat seine Sitzungen hielt; hier fanden
vor den Prätoren die Gerichtsverhandlungen, die Gladiatoren-
spiele u. s. w. statt. In dem Thal zwischen Palatin und Aventin
lag der Circus Maximus, die von Tarquinius Superbus angelegte
länglich runde Rennbahn. Zwischen dem ausbiegenden Laufe des
Tiber und dem eapitolinischen und quirinalischen Hügel lag der
Campus Martins, eine weite Ebene, der Schauplatz für militärische
Hebungen, große Volksversammlungen (comitia centuriata) re.
Die Stadt zeigte bis zum gallischen Brande dürftige und
kleine Wohnungen; nach demselben wurde sie etwas besser, aber un-
regelmäßig aufgebaut. Erst nachdem Rom den Orient kennen
gelernt, namentlich nach der Zerstörung von Korinth (146)
wurde es prachtvoll ausgebaut; neue Stadttheile, namentlich um
das Janienlum, entstanden; die großartigsten und herrlichsten
Bauten lagen ans dem Forum, dem Capitol und auf dem Mars-
selde; auf dem Palatin lagen die Kaiserpaläste.
Sechszehn prächtige Kunststraßen, unter denen die appische
Straße (312 gebaut) die Königin war, liefen von Rom aus nach
allen Richtungen,^ von prächtigen Villen, Grabmälern, Kunst-
gärten umgeben.
2. Die Gründung Noms.
Als die Latiner die latinische Ebene einnahmen, haben sie
ohne Zweifel das Albaner Gebirge, die natürliche Burg Latiums,
zunächst besetzt. Es gilt als Ursitz des latinischen Stammes und
hier blühte weit vor Roms Gründung Alba longa (zwischen dem
Albanersee und dem westlichen Abhange des Albanerberges). Es
stand an der Spitze eines Bundes, der dreißig latinische Städte
umfaßte; das Bundesfest (feriae latinae) wurde hier alljährlich
zu Ehren des Jupiter Latiaris gefeiert.
Die Sage bringt die Entstehung von Alba longa mit Aeneas
in Verbindung imd läßt von da aus Rom entstehen. Aeneas
kam nach der Zerstörung Troja's mit einer kleinen Schaar von
.Trojanern nach Italien und gründete Lavinium. Des Aeneas
Sohn führte dreißig Jahre später die Einwohner aus diesem nn-
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147
1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem-
lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd-
lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen
Bollbürgergenieinden zerstreut.
2) In Gemeinden, die ini Verhältniß der Unterthänigkeit
standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen:
a) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich
(in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge-
meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver-
waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die
Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger.
b) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von
Rom bestellter Präfekt Recht sprach.
e) Die Soeii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts,
die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be-
sonderen mit Rom abgeschlossenen Verträgen.
Zweite Abteilung.
Das Zeitalter der außer italischen Kriege und Erobe-
rungen 264—133 v. Ehr.
Erster Abschnitt.
Kriege im Westen. Rom inrd Carthago. (264—201.)
1. Der erste pmüsche Krieg (264—241).
Carthago's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam-
mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk,
Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff
bildeten den größten imb reichsten Seestaat der damaligen Welt,
beherrschten die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und
theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein-
lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo-
von der eine ans den Geschlechtern, der andere aus den reichsten
Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se-
nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf
der Syraknsaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur-
sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Ortsnamen: Latium Etrurien Rom Sardinien Corsika
171
3. Verfassungsänderungen des Pompejus.
Pompejus wandte sich, wie auch Crassus, dem Volke zu, um
durch dieses die Senatspartei, die ihn beneidete und haßte, zu
beugen. Nachdem schon durch das Gesetz des Consuls C. Aure-
lius Cotta 75, (lex Aurelia tribunicia: ut tribunis plebis liceret 75
postea alios magistratus capere), den Tribunen die höheren Aem-
ter wieder eröffnet worden waren, stellte Pompejus, der ün Jahre
70 mit M. Licinius Crassus das Consulat bekleidete, die tribuni-70
eische Gewalt in ihrem früheren Umfange wieder her (Pompejus
tribuniciam potestatem restituit, cuius Sulla imaginem sine
re reliquerat). Auch steuerte er den ungeheueren Erpressungen,
welche sich die Senatspartei als Statthalter in den Provinzen zu
Schulden kommen ließ, indem auf seinen Antrieb der Prätor L.
Aurelius Cotta den Gesetzvorschlag durchbrachte, daß die durch
Sulla dem Senate zurückgegebenen Gerichte zwischen diesem, den
Rittern und Schatztribunen getheilt würden (L. Cotta lege sua
iuclicia inter tres ordines communicavit, senatum, equites,
tribnnos aerarius). Die letzteru waren durch ihr Vermögen und
ihre Interessen dem Ritterstande sehr nahestehende Plebejer, so
daß in den Gerichten der Ritterstaud vorherrschend war. Auch die
von Sulla beseitigte Censur wurde erneuert und ihr auch wahr-
scheinlich die fünfjährige Dauer wieder gegeben; Pompejus be-
zweckte damit, den Senat von seinen faulen und schädlichen Ele-
menten zu reinigen. Wie sehr Pompejus mit der Senatspartei
zerfallen war, zeigte sich bei der Frage über den Oberbefehl in
dem Seeräuberkriege. Er nahm nach seinem'consulate keine Pro-
vinz an, sondern lebte (69—67) als Privatmann in Rom, bis
ihm der Oberbefehl gegen die Seeräuber übertragen wurde.
4. Der Sceräuberkrieg (67).
Die Mangelhaftigkeit der römischen Seemacht und die Bür-
gerkriege hatten der Seeräuberei, der auch von Mithridates Vor-
schub geleistet wurde, einen ungeheuren Umfang gegeben; die See-
räuber (verarmte Bewohner Kleinasiens, Flüchtlinge re.), hatten
1000 Schiffe und 400 feste Plätze und führten förmliche Kriege;
Cäsar, Clodius sowie zwei Prätoren mit ihren Insignien von
ihnen gefangen, Misenum, Cajeta, selbst Ostia überrumpelt. Ihre
Sitze hauptsächlich Cilicien und Creta.
Nach vielen vereinzelten im Ganzen resultatlosen Angriffen
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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Extrahierte Personennamen: Pompejus Sulla Aurelius_Cotta Sulla Sulla Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Rom Kleinasiens Cajeta Ostia Creta
254 —
Meisters Erwin von Steinbach und seines Sohnes Johannes hervor-
gegangen ist. Die genannten beiden Hanptteile des Domes gelten
für die vollendetsten Leistungen der gotischen Baukunst. Der Boden,
ans dem die Kirche steht, ist mit Erlenpfählen und einem aus zer-
stoßenen Kohlen bereiteten Letten festgemacht worden; die Grund-
mauern reichen 8 m tief in die Erde. Das Langhaus wurde im
Jahre 1275 beendigt. Zwei Jahre darauf begann der Bau des
Turmes unter Erwins Leitung, von dem ohne Zweifel auch die noch
vorhandene Zeichnung der Türme für die Seitenportale herrührt;
leider ist nur der nördliche vollendet, während der andere kaum bis
zum Giebel des Portals reicht. Erwiu starb 1318. Sein Sohn
Johannes führte den Bau bis zur Plattform weiter. Der Sage nach
soll Erwins Tochter, die fromme Sabine, das südliche Portal des
Münsters mit kunstvollen Steinbildwerken geschmückt haben. Erwin
und seine Kinder liegen in der Kirche begraben; außerdem sind in
derselben noch die Grabmale mehrerer berühmter Männer, so Geilers
von Kaisersberg, des großen Kanzelredners u. a.
Die Fassade des Domes, welche mit Skulpturen reich verziert
ist, zeigt eine riesenmäßige Fensterrose von 44 m Umfang. Fünf
Portale führen in die Kirche, drei an der vordern Seite, zwei an
den Nebenseiten; das vordere Hauptportal ist das herrlichste und
kunstreichste. Auf der Spitze des Triaugels erscheint Gott Vater,
unter ihm die heilige Jungfrau mit dem Jesuskinde und unter
dieser der König Salomon, auf seiuem Löwenthrone sitzend und
von andern Figuren umgeben. Das Thürgestell hat fünf sich nach
innen verjüngende Bilderordnungen. Die äußerste Reihe enthält die
Schöpfungsgeschichte, die zweite in 16 Abteilungen die Geschichte des
Alten Testaments, die dritte die Apostel- und erste Kirchengeschichte,
die vierte die Evangelisten und Kirchenlehrer, die fünfte die Wunder
Christi in zehn Vorstellungen. Das Ganze ist von vielen Engeln
umgeben, welche mit verschiedenen musikalischen Instrumenten die
Herrlichkeit Gottes preisen.
Das Innere des erhabenen Tempels entspricht dem großartigen
Äußern. Wie muß der Mensch, der den äußern Prachtbau bewundert
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von_Kaisersberg
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