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1. Alte Geschichte - S. 118

1869 - Mainz : Kunze
118 gesunden Orte nach Alba longa. Nach dreizehn Vorgängern herrschte hier Prokas. Dessen Sohn, Amulius, als der jüngere von der Herrschaft ausgeschlossen, vertrieb den älteren, Numitor, ließ dessen Sohn tobten und machte die Tochter Rhea Silvia zur Vestalin. Sie gebar aber vom Mars die Zwillinge Romulus und Remns. Diese wurden ausgesetzt, aber wunderbar gerettet. Sie wuchsen bei einem Hirten kräftig ans und tödteten, als sie von ihrer Herkunft Kunde erhielten, ihren Feind Amulius und setzten ihren Großvater als König ein. Sie gründeten an der Stelle, wo sie ausgesetzt waren, Rom und nachdem Remns von Romulus erschlagen worden, war dieser der erste König Roms. Die Aeneassage verdient keinen Glauben*). Wir sind über den Ursprung Roms vollständig im Unklaren: Rom tritt als eine unaufgeklärte Thatsache vor uns. Auf dem linken Ufer des Tiber, an der Nordgrenze Latiums gegen Etrurien finden wir auf dem von sechs andern umgebenen palatinischen Hiigel eine latinische Gemeinde vor; der lati- nische Gau, der sich hier anbaute, war der der Ramnes. Zu dieser latinischen trat bald noch eine zweite auf dem quirinalischen Hügel angesiedelte, die sabinische Gemeinde der Tities und ver- band sich mit ihr zu einem Staate, so jedoch, daß das latinische Element vorherrschend blieb. Die so verbundenen zwei Gemeinden nehmen bald ein drittes Element in sich auf, die Luc eres, die wahrscheinlich auch Latiner waren. Welchen Zweck die Gründer Roms im Auge gehabt haben, darüber hat man sich Vermuthungen hingegeben. Da Rom an ungesunder Stelle gelegen ist, so müssen die Gründer allerdings von einer besonderen Absicht geleitet gewesen sein. Man hat ge- glaubt, Rom sei das Emporium für die Tiberstraße gewesen; die vier Stunden weite Entfernung von der Küste des Meeres sollte es vor den Ueberfällen der Seeräuber sicher stellen; auch war es durch seine gesicherte Lage ans Hügeln wohl geeignet, eine Grenzfestung gegen Etrurien zu werden. *) Die ältesten Nachrichten lassen den Aeucas nicht auswandern, sondern im Lande bleiben und seine Dynastie fortblühen; man wollte sogar zu Berechn- thia in Kleinasien sein Grab zeigen. Zahlreiche Localsagcn lassen den Aencas zwar auswandern, aber nicht bis nach Italien kommen. Schwierigkeit der Seefahrten nach Italien zur Zeit Homers. Die Sage ist entstanden unter dem starken Verkehr, den die Römer mit den Griechen Unteritaliens, namentlich mit Cumä hatten. Vergl. I. Schwegler p. 326.

2. Alte Geschichte - S. 124

1869 - Mainz : Kunze
124 zum Theil wohlhabende und geachtete Grundeigenthümer. Sie standen, obgleich Persönlich ganz unabhängig als ein fremder Be- standtheil außerhalb des Staatsorganismus, indem sie nicht in die Curie ausgenommen waren, woran die Ausübung aller poli- tischen Rechte, selbst die öffentliche Ausübung der Religion ge- knüpft war. Sie hatten daher keinen Antheil an dem Senate und an der Volksversammlung, während sie zu den Staats lasten verpflichtet waren. 5. Die letzten drei Könige. L. Tarquinins Priscns (616—578). Seine Abstammung aus Tarquinii und Corinth: seine Gemahlin Tanaqnil. Wirksamkeit nach außen: Er unterwarf in dem Dreieck zwischen Anio und Tiber eine ganze Reihe latinischer Städte. Co- lonie in Collatia. Sieg über die Sabiner und Etrusker. Nach innen: jeder der alten Stammtribus wurde eine neue Abtheilung aus den Plebejern zugefügt: Haranes eecnnäi, Titios secimcli etc. Er verdoppelte die vorhandenen Reitercenturien; da die ursprüng- liche Zahl von 300 Reitern schon von Romulus auf 600, von Tullns Hostilius auf 900 gebracht war (?), so beläuft sich die Zahl unter Tarquinins Priscns auf 1800. Er glänzte besonders durch seine Bauten. Bau der (noch vorhandenen) Cloaken (Bedürfniß derselben), des Forums, des Circus Maximus, der Ringmauer, der Grundmauern zum Iu- piterstempel. Seine Ermordung durch die vom Throne ausge- schlossenen Söhne des Ancus Martins. Lervius Tnllins (578—534). Die Erzählung, daß er der Sohn eines im Kriege gefallenen latinifchen Befehlshabers xtrtb seiner als Sclavin nach Rom ge- brachten und der Tanaqnil übergebenen Gemahlin Ocrisia und daß er durch erstere auf den Thron gebracht worden fei, verdient keinen Glauben, sie ist wohl durch seinen Namen veranlaßt worden. Die Thütigkeit des Servius Tnllins ist eine dreifache: 1) Die neue Verfassung, sein vorzüglichstes Werk. Die Plebejer und Clienten standen bisher außerhalb des Staatsorganisrnus, Gefahr

3. Alte Geschichte - S. 117

1869 - Mainz : Kunze
117 Servius Tullins mit einer Ringmauer umzogen. Die Akropolis von Rom (arx) lag auf dem eapitolinischeu Hügel. Zwischen dem Capitolin und dem Palatin lag das Forum, der Brennpunkt des städtischen Lebens; hier tagte die patrizische wie die plebejische Volksversammlung, hier stand die hostilische Curie, in welcher der Senat seine Sitzungen hielt; hier fanden vor den Prätoren die Gerichtsverhandlungen, die Gladiatoren- spiele u. s. w. statt. In dem Thal zwischen Palatin und Aventin lag der Circus Maximus, die von Tarquinius Superbus angelegte länglich runde Rennbahn. Zwischen dem ausbiegenden Laufe des Tiber und dem eapitolinischen und quirinalischen Hügel lag der Campus Martins, eine weite Ebene, der Schauplatz für militärische Hebungen, große Volksversammlungen (comitia centuriata) re. Die Stadt zeigte bis zum gallischen Brande dürftige und kleine Wohnungen; nach demselben wurde sie etwas besser, aber un- regelmäßig aufgebaut. Erst nachdem Rom den Orient kennen gelernt, namentlich nach der Zerstörung von Korinth (146) wurde es prachtvoll ausgebaut; neue Stadttheile, namentlich um das Janienlum, entstanden; die großartigsten und herrlichsten Bauten lagen ans dem Forum, dem Capitol und auf dem Mars- selde; auf dem Palatin lagen die Kaiserpaläste. Sechszehn prächtige Kunststraßen, unter denen die appische Straße (312 gebaut) die Königin war, liefen von Rom aus nach allen Richtungen,^ von prächtigen Villen, Grabmälern, Kunst- gärten umgeben. 2. Die Gründung Noms. Als die Latiner die latinische Ebene einnahmen, haben sie ohne Zweifel das Albaner Gebirge, die natürliche Burg Latiums, zunächst besetzt. Es gilt als Ursitz des latinischen Stammes und hier blühte weit vor Roms Gründung Alba longa (zwischen dem Albanersee und dem westlichen Abhange des Albanerberges). Es stand an der Spitze eines Bundes, der dreißig latinische Städte umfaßte; das Bundesfest (feriae latinae) wurde hier alljährlich zu Ehren des Jupiter Latiaris gefeiert. Die Sage bringt die Entstehung von Alba longa mit Aeneas in Verbindung imd läßt von da aus Rom entstehen. Aeneas kam nach der Zerstörung Troja's mit einer kleinen Schaar von .Trojanern nach Italien und gründete Lavinium. Des Aeneas Sohn führte dreißig Jahre später die Einwohner aus diesem nn-

4. Alte Geschichte - S. 147

1869 - Mainz : Kunze
147 1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem- lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd- lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen Bollbürgergenieinden zerstreut. 2) In Gemeinden, die ini Verhältniß der Unterthänigkeit standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen: a) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich (in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge- meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver- waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger. b) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von Rom bestellter Präfekt Recht sprach. e) Die Soeii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts, die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be- sonderen mit Rom abgeschlossenen Verträgen. Zweite Abteilung. Das Zeitalter der außer italischen Kriege und Erobe- rungen 264—133 v. Ehr. Erster Abschnitt. Kriege im Westen. Rom inrd Carthago. (264—201.) 1. Der erste pmüsche Krieg (264—241). Carthago's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam- mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk, Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff bildeten den größten imb reichsten Seestaat der damaligen Welt, beherrschten die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein- lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo- von der eine ans den Geschlechtern, der andere aus den reichsten Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se- nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf der Syraknsaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur- sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem

5. Alte Geschichte - S. 171

1869 - Mainz : Kunze
171 3. Verfassungsänderungen des Pompejus. Pompejus wandte sich, wie auch Crassus, dem Volke zu, um durch dieses die Senatspartei, die ihn beneidete und haßte, zu beugen. Nachdem schon durch das Gesetz des Consuls C. Aure- lius Cotta 75, (lex Aurelia tribunicia: ut tribunis plebis liceret 75 postea alios magistratus capere), den Tribunen die höheren Aem- ter wieder eröffnet worden waren, stellte Pompejus, der ün Jahre 70 mit M. Licinius Crassus das Consulat bekleidete, die tribuni-70 eische Gewalt in ihrem früheren Umfange wieder her (Pompejus tribuniciam potestatem restituit, cuius Sulla imaginem sine re reliquerat). Auch steuerte er den ungeheueren Erpressungen, welche sich die Senatspartei als Statthalter in den Provinzen zu Schulden kommen ließ, indem auf seinen Antrieb der Prätor L. Aurelius Cotta den Gesetzvorschlag durchbrachte, daß die durch Sulla dem Senate zurückgegebenen Gerichte zwischen diesem, den Rittern und Schatztribunen getheilt würden (L. Cotta lege sua iuclicia inter tres ordines communicavit, senatum, equites, tribnnos aerarius). Die letzteru waren durch ihr Vermögen und ihre Interessen dem Ritterstande sehr nahestehende Plebejer, so daß in den Gerichten der Ritterstaud vorherrschend war. Auch die von Sulla beseitigte Censur wurde erneuert und ihr auch wahr- scheinlich die fünfjährige Dauer wieder gegeben; Pompejus be- zweckte damit, den Senat von seinen faulen und schädlichen Ele- menten zu reinigen. Wie sehr Pompejus mit der Senatspartei zerfallen war, zeigte sich bei der Frage über den Oberbefehl in dem Seeräuberkriege. Er nahm nach seinem'consulate keine Pro- vinz an, sondern lebte (69—67) als Privatmann in Rom, bis ihm der Oberbefehl gegen die Seeräuber übertragen wurde. 4. Der Sceräuberkrieg (67). Die Mangelhaftigkeit der römischen Seemacht und die Bür- gerkriege hatten der Seeräuberei, der auch von Mithridates Vor- schub geleistet wurde, einen ungeheuren Umfang gegeben; die See- räuber (verarmte Bewohner Kleinasiens, Flüchtlinge re.), hatten 1000 Schiffe und 400 feste Plätze und führten förmliche Kriege; Cäsar, Clodius sowie zwei Prätoren mit ihren Insignien von ihnen gefangen, Misenum, Cajeta, selbst Ostia überrumpelt. Ihre Sitze hauptsächlich Cilicien und Creta. Nach vielen vereinzelten im Ganzen resultatlosen Angriffen

6. Erdkunde - S. 254

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
254 — Meisters Erwin von Steinbach und seines Sohnes Johannes hervor- gegangen ist. Die genannten beiden Hanptteile des Domes gelten für die vollendetsten Leistungen der gotischen Baukunst. Der Boden, ans dem die Kirche steht, ist mit Erlenpfählen und einem aus zer- stoßenen Kohlen bereiteten Letten festgemacht worden; die Grund- mauern reichen 8 m tief in die Erde. Das Langhaus wurde im Jahre 1275 beendigt. Zwei Jahre darauf begann der Bau des Turmes unter Erwins Leitung, von dem ohne Zweifel auch die noch vorhandene Zeichnung der Türme für die Seitenportale herrührt; leider ist nur der nördliche vollendet, während der andere kaum bis zum Giebel des Portals reicht. Erwiu starb 1318. Sein Sohn Johannes führte den Bau bis zur Plattform weiter. Der Sage nach soll Erwins Tochter, die fromme Sabine, das südliche Portal des Münsters mit kunstvollen Steinbildwerken geschmückt haben. Erwin und seine Kinder liegen in der Kirche begraben; außerdem sind in derselben noch die Grabmale mehrerer berühmter Männer, so Geilers von Kaisersberg, des großen Kanzelredners u. a. Die Fassade des Domes, welche mit Skulpturen reich verziert ist, zeigt eine riesenmäßige Fensterrose von 44 m Umfang. Fünf Portale führen in die Kirche, drei an der vordern Seite, zwei an den Nebenseiten; das vordere Hauptportal ist das herrlichste und kunstreichste. Auf der Spitze des Triaugels erscheint Gott Vater, unter ihm die heilige Jungfrau mit dem Jesuskinde und unter dieser der König Salomon, auf seiuem Löwenthrone sitzend und von andern Figuren umgeben. Das Thürgestell hat fünf sich nach innen verjüngende Bilderordnungen. Die äußerste Reihe enthält die Schöpfungsgeschichte, die zweite in 16 Abteilungen die Geschichte des Alten Testaments, die dritte die Apostel- und erste Kirchengeschichte, die vierte die Evangelisten und Kirchenlehrer, die fünfte die Wunder Christi in zehn Vorstellungen. Das Ganze ist von vielen Engeln umgeben, welche mit verschiedenen musikalischen Instrumenten die Herrlichkeit Gottes preisen. Das Innere des erhabenen Tempels entspricht dem großartigen Äußern. Wie muß der Mensch, der den äußern Prachtbau bewundert

7. Alte Geschichte - S. 5

1872 - Mainz : Kunze
I. 9zrwte, fiage, ©rietfienlanb Qe\ld<;} Graecia) der ffibltcfjfte Xfyil der ilfyrifcfjen ober £>ämo3= (23alfan=) ^palbtnfel, der oftlidfjften unter den bret jüb= europdifcfjen ^mlbinfeln, oom 40. bi3 36. ©rab nörbltcfjer Ssreite fidfj erftrecfenb. 'Sdte ©eftalt be§ Sanbeg ein mit der ©pi^e fübltch gefe^rteg gteidjfeitige§ Sdreied „Sdie g an § e ipatbtnfel ^at ihre (150 geographifc§e teilen) breite Bap in der Spämostette, rcelc^e Tüie eine ©dfjeibetdanb alleä füblidje ßanb t>om korben, den Sdonau= länbern abfdjtiefjt, nach ©üben, auf die ©ee ^inraeift. Mgemeiner (S^arafter des> fianbes: 1) Stuflöfung in ^albinfeln, Unfein, Satzungen, ungen)0^n= li<$e Ä'üftenentraicfelmtg mit gahtlofen ^afenbuditen, je mehr nach ©üben, befto reifer und mannigfaltiger, Sßeloporates auf 3 □ 1 Pleite itüfte. 2) Leitung des> Sauber in eine Menge Keiner (Santone burdej die gasreichen ©ebirg^üge. Sdie Sb eftfeite geographifch geringer au^geftattet, für die ■©efctjidote bafjer ohne p^ere Bebeutung: mit 2htgnaf)me jmeier Sbud^ten und be3 Jl'orintf)ifd)en ©oifs> burcfj Mippenfüften ober Sagunen entfteltt, einförmig, flach, ^afenlo^, ungefunb. Sdie Oft? feite, nach dem 2legäifc£)en Meer und Ssorberafien Ijingemjrt, die beoorgugte: regelmäßige ©ebirg§glieberung -Spanb in £>anb mit der reicfjen Äüftenbtlbung, anbaufähige §luf$thäler, ©benen, jur ©täbte? grünbung und ©eefahrt gefcfjaffen. 2tüe griedfjifd()en ^auptftaaten liegen auf biefer ©eite, dem ©djauplafc'ber ©efchicfjte; Berührungen mit den roeftafiatifd^en Äüftentänbern, der anberen ©eite des> Stegäijcfjen Meere§. Sdie ^nfeln biefes> Meeres ftnb nur §ortfe£ungen der orientatifd^en ©ebirgggüge, die 33rücfe non und nach 3sorberafien; — ^gftaben, ©poraben. Äreta fd^ließt ba3 bunte ^ttfelmeer nrie ein Duerrieget nach ©üben ab.

8. Alte Geschichte - S. 121

1872 - Mainz : Kunze
121 waffenfähige 'Sftannfdjaft des> ^ßatriciatä, die dann nad) Furien über die 93orfd)täge entroeber beja^enb ober oernetnenb abftimmte (comitia curiata). 2öenn der $önig ftarb, fo fiel die Staatsgewalt an bas i5atri= ciat $urü& Sdie 2öa|l eines neuen Königs tourbe bitrd) die (Surien ooftgogen und burdj einen roafjrfdjeinlid) oom Senate*) ernannten ^nterrer geleitet. 23ebeutung obiger ©lieberung für ba3 Slgrartoefen. Sdas Sanb roar in breiig Soofe gerfcfjnitten, beren eins auf jebe (Surie fiel Sdas ßoos> der (Surie jerfiel tüieber in §ef)n £fjetle, toooon einer auf jebe gens fatn. Bebeutung in militärifd)er § inf idjt. 2iu§ jeber gens tourbe 1 Leiter und 10 gujjfolbaten genommen, fo ba£ ba§ ältefte römifd)e §eer au3 300 ^Reitern (celeres) und 3000 §uf$folbaten (milites, ütaufenbgänger) beftanb. Slufter biefett Sboßbürgern gab es nodf) gtoei anbere klaffen der Sseoölferung, die (Sitenten und die ^Hebejer**). ®ie (Klienten toaren raa^rf^eintic^ die urfprünglidjen oon den erobern= den Satinern unterjochten Sanbesbetoofiner. Sder (Stient mar un= münbig und unter den Sd)u£ eines ^3atricier3 geftetft, der i^n als patron oor ©eridjt und in allen übrigen ftaatsbürgerlicfjen 23e= ,gief)ungen §u oertreten f)atte. (Sr trieb getoöljnlicf), roie der §ret= getaffene, ein ©etoerbe, führte einen ^rantlaben ober fafc ats> (Srb= päcfjter auf den ©runbftücfen der ^atricier. (Sr muffte dem §errn in 2went ^olb und getoärtig fein, feine (Stjre förbern, i§m in jeber ©elboerlegenfjeit au^elfen, bei der 9lusftattung der &öcf)ter. bet der ßosfaufung aus der ©efangenfc^aft u. f. to. (Sinen britten 23eftanbtf>eil bübeten bte Plebejer (f. 9lncu3 •Iftartiug). Sie too^nten meift auf dem Sanbe und waren freie, gum 5£§eil tootj^abenbe und geartete ©runbeigentpmer. Sie ftauben, obgleich perfönlid) ganj unabhängig al§ ein frember 33e= ftanbtfieil außerhalb be§ ©taatäorganissmus, inbem sie ni(f)t in die (Surie aufgenommen toaren, tooran die 2lu§übung alter poli= tifdjen Oted^te, felbft die öffentliche 2ltt3übung der ^Religion ge= fnüpft mar. (Sie Ratten batyer feinen Stnt^eil an dem Senate und an der ^olfsoerfammtung, toäfyrenb sie §tt den Staate laften oer= pfüc^tet toaren. *) ©tef)e barüber $eter, ©e|d). 9iom§, I. p. 61, 2. 9lufl. **) Plebs (pleo) = ol nouoi.

9. Alte Geschichte - S. 122

1872 - Mainz : Kunze
122 5- Sie lebten brci ftöuißf. 8. £arquiniuä ^rtäcu§ (616—578). ©eine Slbftammung aus> Tarquinti und ßorintfj; feine ©entafjlüt £anaquil. 2birffamfeit na$ aufjen: (Sr unterwarf in bern Sdreiecf gtüifd^en Slnio und £iber eine gange 9^et§e latinifcljer ©täbte. Jlo= lonie in (Sollatia. Sieg über die ©abiner und (Strusfter. -Jtado innen: jeber der alten ©tammtribuä rourbe eine neue $tbtl)eilung auä den Plebejern jugefügt: Ramnes secundi, Tities secundi etc. ©r oerboppelte die oorljanbenen O^eitercenturien; ba die urfprüng* lidf)e 3a^I oon 300 Leitern fc§on oon 9ftomulus> auf 600, oon Stufluä §oftiliu§ auf 900 gebracht raar (?), fo belauft fidf) die 3al)l unter Starquiniuä ^ßri§cu§ auf 1800. @r glänzte befonberä burdf) feine bauten. S3au der (no$ oorljanbenen) (Sloafen (feebürfnifs berfelben), des> ^orumä, beä (5ircu§ -Iftarimuä, der Ringmauer, der ©runbmauern §um ,3upiterä= tempel. Seine (Srmorbung burde) die oorn £f)rone auägefdfjloffenen ©öf)ite beä Slncug 2ftartiu3. ©eroiug £ulliu3 (578—534). £)ie ©rjd^lung, bafs er der ©olm eineö im Kriege gefallenen latinifcfjen 33efef)l3f)aber£S und feiner al3 ©claoin nad^ 3ffr>m ge= brauten und der £anaquil übergebenen ©ema^lin Ocrifia und baf? er burde) erftere auf den £l)ron erhoben raorben fei, oerbient feinen ©lauben, sie ist raofjl burdtj feinen tarnen üeranla|t raorben. £)ie Ühjcitigfeit be§ ©eroius> £ullu3 ist eine breifadfje: 1) £)ie neue Sberfaffung, fein uorjüglid£)fte3 2berf. ®ie Plebejer und Klienten ftanben bi^^er aufjerljalb be3 ©taatäorganiämuä, @e= fafyr biefeä $erl)ältniffes>. ©eroiuä traf eine neue (Sintfyeilung: a. beä Territorium^, b. be§ ©efammtoolfeä und graar nadf) dem Vermögen. a. 9täumlid^ raurbe ba§ römifcfje Territorium in 30 Tribuä geteilt, bereu 4 auf die ©tabt (tribus urbanae), fß auf ba3 ßanb famen (tribus rusticae). $)ie tribus urbanae verfielen in vici, die tribus rusticae in pagi. Sdie 3lu3l)ebung der ©olbaten und die (Srfjebung der ©teuern (des> £ributum3) gefdfjaf) nac^ Stribuä. Ob die £ribu§ bloß eine ©intfjeilung der bisher un= organifirten ^ßtebä enthalten ober ob sie ba3 ©efammtoolf mit @inf(f)lu| der ^atricier und Klienten in fiel) gefaxt l)aben, ist §raeifelliaft.. b. (Senturienoerfaffung: ©eruiuä feilte baä ©efammt= tiolf nacf) dem Vermögen ein und mafs barnade) den §eerbienft unb-bie politifcfje Berechtigung. (Sr teilte ba3 3soif in 5 klaffen:

10. Alte Geschichte - S. 158

1872 - Mainz : Kunze
maß ^rinatetgent^um fei; die Slugfül^rung übertragen triumviris agris dividunclis. Sdiefelbe machte die Verlängerung be§ 2fmte§ nötfjig. Um burcfj neue (Sonceffionen feine 3öiebermal)l $u fidjern, fcljlug ©raccf)u§ oor, daß die oon ^önig 2lttalu§ ererbten ©dfjäise gur Einrichtung oon $cfermirtl)fcf)aften unter ba3 Volf oertfjeilt roerben füllten (ut pecunia, quae fuisset Attali, populo distri-bueretur). 2ll§ die 2öieberroaf)l be§ ®raccfju§ auf bern (Sapitol im ©ange mar, brangen die Senatoren unter $üf)rung be3 ©cipio Raftca in die Verfammlung und töbteten den ©racdjuä mit oielen 5ln= Rangern. Sdie Slriftofraten, mogu audj ©cipio 2lfri?anu£> gehörte, be= nulten i^ren ©ieg mit Toßigung; eine (Sonceffion mar e§ §um Sbeifpiel, daß 5p. ©cipio Rafica nacfj Elften abgefenbet mürbe. 2. (Saiu§ <$cmjjroniu§ ©tacdjus. (5.©emproniuä © r a c df) u 3, Tribun 123 und 122, naljnt die Reformen feinet erfdjtagenen Kruberg mit fieibenfdjaft und in erraeitertem ^ftaßftabe auf. ©r rogirte: 1) Regelmäßige Ver* t^eilung uon ©etreibe unter ba§ 35olf gu billigen greifen; 2) die (Sinfleibung der ©olbaten auf ©taat§foften, 3) ein Dom Volfe ab? , gefegter Beamter ist non allen Slemtern au§gefcf)loffen. 4) Heber / . , feinen Bürger barf ba§ £obe3urtf)eil »errängt merben, es> fei benn auf ©e|eiß be§ Volfeä. 5) Sdie ^ßrooinjen follen nor der 28af)l der (Sonfuln nert^eilt merben, um perfönlid£)e Rücffid)ten abgufd§nei= den (lex de provinciis consularibus). 6) 2)ie Reihenfolge der, 2lbftimmung in den (Senturiatcomitten foil burcfj ba§ ßoo§ feftge? fe^t merben (gegen ba§ Vorredfjt der erften klaffe gerietet), ©eine brei ^auptgefe^e finb aber 7) die (Srneuerung be§ 9lc¥ergefe£e3; 8) die lex iudiciaria; 9) die lex de civitate sociis danda. £)ie beiben erften ©efe^e gelten auf Sserbefferung der Sage be§ ärmeren Volfeä, ba§ britte ©efetj feilte die Tribunen an ba§ ^ntereffe be§ 2solfe§ feffeln; ©racdf)U§ ließ es> aber nacf)f)er felbft fallen. Sda§ merte ©efefe mar gegen den 'üftißbrauclj der (Sonfuln gerietet, melcfje gegen ba§ Verbot der 3mölftafelgefet2e Kapital-üerbred^en oor i|r $orum gogen. Sdie lex iudiciaria entzog die ©eric|t§barfeit dem ©enate (berjlmtsariftofratie, die audfj in eige= nen Angelegenheiten, über (Srpreffungen in den ^rooinjen gu @e= ric^t faß) und übertrug sie den Rittern (der faufmännifc^en ©elb= ariftofratie). Um die 23unbes>genofjen ferner für fein Slcfergefeis
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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