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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 75

1878 - Mainz : Kunze
— 75 — stehen. Fünf Jahre nach diesem Schlage starb Augustus zu Nola 76 Jahre alt, in dem Bewußtsein seine Rolle gut gespielt zu haben (14 n. Ch.). Unter seiner Regierung wurde zu Bethlehem im jüdischen Lande Jesus Christus geboren, dessen welterlösende Lehre der Ausgangspunkt einer neuen Geschichtsperiode geworden ist, ebenso wie das Jahr seiner Geburt unserer Zeitrechnung (Aera) ihren Namen verliehen hat. § 48. Die Kaiser aus der Familie des Fngnlius. Augustus selbst hinterließ keinen Sohn; auch die Söhne seiner einzigen Tochter Julia, die durch ihren Lebenswandel viel Anstoß erregt hatte, starben vor ihm bis auf einen ausschweifenden Jüngling, den der Großvater von der Regierung ausschließen mußte. Diesem folgte sein objähriger Stiefsohn, der Sohn der Livia, Tiberius (14—37 n. Ch.), ein des Krieges kundiger, nicht ungebildeter Mann, den noch mehr wie die eigene Neigung die Kriecherei des Senats und Volkes zum Tyrannen stempelte. Doch haben ihm die Provinzen manches zu verdanken. Seinen Neffen, des Drusus Sohn, Germaniens, der in Germanien die Varianische Niederlage durch Siege über Armm auswetzte, ries er von seiner Siegesbahn zurück, angeblich weil er das Reich nicht weiter ausdehnen wollte, wahrscheinlich weil ihn seine Beliebtheit beim Heere mit Neid und Furcht erfüllte. Daß er an feinem Tode (19) schuld gewesen, läßt sich nicht beweisen. Bald darauf (21) erfuhren die Römer mit Befriedigung, daß ihr großer deutscher Gegner Armin, nachdem man ihm zuerst heimtückisch seine Gemahlin Thusnelda geraubt, das Opfer eines Familienzwistes geworden war. Ein anderer germanischer Fürst, Marbod, der Markomanne, welcher in Böhmen ein Reich gegründet, sah sich sogar genötigt gegen seine eigenen Landsleute römische Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen. Unter Tiberius kam in Rom ein widerliches Geschlecht, das der Angeber, empor, die jedes Wort gegen den Kaiser als Majestätsverbrechen anzeigten, dem schwere Strafe folgte. Der einfluß-

2. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 60

1878 - Mainz : Kunze
- 60 — den Livius Drusus, bestimmten noch weiter gehende Anträge beim Volk einzubringen. Von der Unausführbarkeit derselben überzeugt, glaubten sie, werde das Volk sich dazu verstehen auch einige bereits rechtskräftig gewordene Gesetze des Gracchus abzuschaffen. Aber es entstand ein Aufruhr, in welchem Cajus zur Flucht genötigt wurde und sich durch einen Sklaven den Tod geben ließ (121). Seine Gesetze blieben zwar bestehen, wurden aber lässig ausgeführt und brachten daher nicht den erwarteten Nutzen. Während jener Unruhen richtete sich die römische Eroberungslust gegen das südliche Gallien (Frankreich). Dort lag eine alte griechische, mit Rom seit lange befreundete Pflanzstadt Massilia (Marseille). Zu ihrem Beistand murbett verschiedene Züge gegen benachbarte keltische Stämme unternommen, Aquä Sextiä (Aix) als Colonie angelegt und 12l das ganze Land zwischen Pyrenäen und Cevennen zur Provinz gemacht. Noch heute trägt daher dasselbe bett Namen Provence. § 38. Marius. Weniger Ruhm erntete Rom in dem jugurthinischen Kriege (112 — 106). Iugurtha der Enkel Massimffas hatte seine Vettern nach einander aus dem Wege geräumt, um sich die Alleinherrschaft in Numidien zu verschaffen. Klagen gegen ihn fruchteten bei dem bestochenen Senate nichts, und als endlich das Volk eine Kriegserklärung erzwang, ließen sich die gegen ihn geschickten Feldherrn für Geld zur Unthätigkeit bestimmen. Jugurtha konnte in seinem Uebermute rühmen, ganz Rom sei käuflich. Erst der Optimat Metellus rettete gegen ihn am Flusse Muth ul die römische Ehre und zwang ihn nach Mauretanien (Marocco) zu seinem Schwiegervater Bacchus zu fliehen. Beide besiegte der Consul des Jahres 107, Marius, aber die Festnahme Jugurthas gelang dem Quästor Cornelius Sulla. Er wurde im Triumphe in Rom aufgeführt und verhungerte im Kerker. Schon vor diesem afrikanischen Kriege waren die Kimbern und Teutonen, germanische Volksstämme, in den Alpen erschienen und hatten den Consul Papirius Carbo bei Noreja(113) geschlagen. Darauf zogen sie nach Südgallien, vernichteten mehrere römische Heere und theilten sich endlich, um zu gleicher

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 343

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 127. Die Mönchsorden. 343 sich nach einer furchtbaren Niederlage, welche die Litauer ihnen beibrachten, mit dem Orden der Deutschen Ritter (1237). § 127. Die Mönchsorden. 353) Wie es auf der einen Seite Tausende antrieb, in fernen Landen für das wahre Kreuz Christi zu kämpfen und zu sterben, so fühlten sich andererseits viele gedrungen, den Kampf mit den eigenen Leidenschaften und Begierden zu bestehen und das Kreuz des Herrn sinnbildlich auf sich zu nehmen. Sie zogen sich in die Einsamkeit zurück, um einzeln oder im Verein mit andern dem Herrn in gottseligen Übungen zu dienen und durch Abtötung und Gebet ihre Seele zu retten. Schon die Drangsale der Völkerwanderung hatten viele in die Einöde getrieben, und als der hl. Martin von Tours, der das Klosterlebeu im nördlichen Gallien beförderte, gestorben war, begleiteten ihn schon 2000 Mönche znm Grabe. Der Patriarch des Mönchtums im Abeud-laude war der hl. Benedikt von Nursia, der auf Monte Cassino im Neapolitanischen ein Kloster gründete, dem er vierzehn Jahre als Abt vorstand. Die Regel, welche er gab, war 529-mit tiefer Kenntnis der menschlichen Natur abgefaßt und ver- 54j" einigte Ernst und Milde, Strenge und Nachsicht in bewunderungswürdiger Weise. Der Beuediktiuerorden verbreitete sich bald über ganz Europa. Neben ihm entstanden mannigfache geistliche Vereine, welche die Regel des hl. Benedikt zu Grunde legten. Die Frömmigkeit und der Ernst der Religiösen, das bewunderungswürdige Beispiel in Sitte und Lebensweise zog mächtig an und bevölkerte die gottgeweihten Stätten mit zahlreichen Bewohnern. Die Mönche waren die Wohlthäter der Menschheit. Sie waren Lehrer, Seelsorger und Vorbild zugleich. Sie kultivierten öde Ländereien, pflegten Kirnst ltud Wissenschaft, unterrichteten die Erwachsenen durch die Predigt, die Jugend aber in den Schulen. Insbesondere ließen sie sich auch eine würdige Feier des Gottesdienstes angelegen sein. So waren sie die Träger aller Bildung und Gesittung. 354) Aus dem Benediktinerorden gingen später die zwei großen Kongregationen (Versammlungen) der Elunieteenser und der Cistercienser hervor, deren Häuser sich enge aneinander anschlossen, um mit desto besserm Erfolge die klösterliche Zucht aufrechterhalten zu können. Neben ihnen entstanden aber auch Orden, die sich ganz besonders durch eine strenge Lebensweise auszeichneten,- wie die Kartäuser, denen nicht nur der Genuß des

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 169

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 61. Die Zeit zwischen dem ersten und zweiten pnnischen Kriege. 166 schwören müssen. Um .diesem Eidschwur nachzukommen, entschloß sich Haunibal, den Krieg gegen die Römer selbst herbeizuführen. Er zog deshalb gegen Sagn nt und eroberte es, konnte sich aber des Besitzes nicht erfreuen, denn die Sagunter zündeten die Stadt an und verbrannten sich mit ihren Weibern, Kindern und Schätzen in ihren eigenen Häusern. Die Römer ließen alsbald durch Qu intus Fabius Maximus die Auslieferung Hanni-bals verlangen, und als der Senat in Karthago diese ver- ^ weigerte, wurde der Krieg erklärt. bl Gl,r' Anmerkungen. 1. Telamon, h. Telcmione, im früheren Toskana am Tyrrhenischen Meere; Gades, H. Cadix; Neu-K ar t h a g o, H. Carthagena; S a-g und lag am Mittelländischen Meere, in der Gegend, wo Valencia lieqt also noch herwärts des Ebro, heute Murviedro. 2. Der^erste illyrische Krieg dauerte von 230—228 v. Chr. und hatte zur Folge, daß Demetrius von Pharos, der Statthalter von Ja0ict)ici (j?orfu), welcher diese Alltel Quslieseite, von den Mömern sie wie-der .als Eigentum und zugleich die Statthalterschaft über Jllyrien erhielt, topater ober trieb er Seeräubern und wollte von Rom sich uuabhäuaiq machen. Der römische Konsul Amilius nahm ihm deshalb die ^nsel Pharos, wo er residierte, und alle feine Besitzungen weg und nötigte ihn, nach Makedonien zu fliehen (219 v. Chr.). Illyrieu ward Provinz.^ Die Griechen gestatteten fortan aus Dankbarkeit den Römern den Zutritt zu den Olympischen und zu den Jsthmischen Spielen 3. Den Galliern kamen die Gäsäten unter dem Könige Viri-d.omar zu Hilfe. Dieser bot dem Konsul M. Claudius Marcellus einen Zweikampf an, der angenommen und in welchem der Gallier besiegt wurde. Dies wirkte entmutigend auf die Gallier. Die Gäsaten gogen frd) zurück. Die Römer gingen das erste Mal über den Po, nahmen Je ed to (aitum und andere gallische Städte ein, und legten an der Grenze von Mittelitalien die Kolonien Placentia (Piacenza), Mit-n ua_ (Modena) und 6 r emo na an und führten die Flaminische Straße, welche von Rom bis Ariminnm (Rimini) sich rog, von da an unter dem Namen Amilische Straße bis nach Placeutia fort. 4. Spamen war zur Zeit Hannibals im Innern von Kelten, an der Küste von Renern bewohnt; nach letzteren nannten die Auswärtigen das ßand Serien Seit der Vermischung beider Völker nannte man tue Einwohner Keltiberer. Die Hauptflüsse sind der Jberus (Ebro) der Sduerus (Duero), Tajus (Tajo), Auas (Guadiana) und Bätis (Guadalquivir). Der Ebro fließt in das Mittelländische, die anderen Flusse tu das Atlantische Meer. Außer den bereits genannten Stadien Gades, Hispalis, Neu-Karthago sind noch zu bemerken: Bar-etno (Sarceuono), Toledum (Toledo), Tarraco (Tarragoua), Portus Eale (Oporto), Numantia, das in Trümmern liegt, und ?!? den vielen einzelnen Völkerschaften sind hervorzuheben: die Gallier im Nordwesten; die Vasconen (Basken), die !1 ^utierttn Norden und die Susi tan er im Westen. Das Land hatte mcht nur Überfluß an Produkten aus dem Pflanzen-reiche, sondern auch an Metallen. Gold und Silber fand man nicht Rolfus, Weltgeschichte. 3. Auff. o

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 255

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 93. Die christliche Kirche. 255 welche am Don wohnten. In heißem Kampfe unterlagen die Alanen, vereinigten sich aber mit den Hunnen und beide warfen sich nun gemeinsam aus die Goten. Die Ostgoten wanderten aus; die Westgoten dagegen unter den Häuptlingen Alawif und Fritiger baten den Kaiser Valeus um die Erlaubnis, in der Bulgarei sich niederlassen zu dürfen. Valens bewilligte es, aber unter sehr harten Bedingungen. Sie sollten nicht nur ihre Waffen abgeben und einen Teil ihrer Kinder in die kleinasiatischen Städte als Geiseln senden, sondern auch ihre Lebensmittel teuer bezahlen. Es sollen über eine Million Menschen, worunter 200 000 streitbare Männer, gewesen sein. Die römischen Beamten gaben ihnen um vieles Geld schlechte Nahrungsmittel, so daß sie ihre Sklaven und Kinder verkaufen mußten, um nicht Hungers zu sterben. So zogen denn die Goten es vor, eher in offenem Kampfe zu sterben, als elend umzukommen. In der Schlacht von Adrianopel wurden mit dem Kaiser Valens alle römischen Generale bis auf drei getötet, und zwei Drittelte des Heeres kamen um. 5. Zu Theffalonich wurde der Statthalter ermordet. Theodosius ließ im Zorne unter dem Vorwande öffentlicher Spiele die Einwohner in das Amphitheater locken und 7000 niederhauen ohne Unterschied, die Unschuldigen mit den Schuldigen. Als er bald darauf in Mailand die Kirche besuchen wollte, trat ihm Ambrosius entgegen und wehrte es ihm, weil seine Hände mit Blut befleckt feien. Theodosius erkannte sein Unrecht, nahm die auferlegte Buße an und gab ein Gesetz, daß Todesurteile erst dreißig Tage nach dem Ausspruche vollstreckt werden sollten. 8 93. Die christliche Kirche. 259) Seit die Kirche der Freiheit und des Schutzes sich erfreute, konnte sich die kirchliche Amtsgewalt auf ihreu verschiedenen Rangstufen (Hierarchie) ordnungsgemäß entwickeln. Wir finden deshalb in dieser Zeit schon Erzbischöfe, Primaten und Patriarchen, welche an die Spitze des Episkopates in den einzelnen Ländern traten und ein hervorragendes Ansehen genossen. Ganz besonders konnte das Papsttum die ihm von Christus zugewiesene Aufgabe immer umfassender erfüllen und wurdeu die Nachfolger des Petrus allgemein als die von Gott eingesetzten Vorsteher anerkannt. Ihnen allein blieb der Name Papst, weil man in ihnen den gemeinsamen Vater der Christenheit verehrte. Auch die Kirchenzucht wurde nach bestimmten Satzungen gegen Ungehorsame angewendet. Die Streitigkeiten in Glanbenssachen wurden ans ökumenischen d. i. allgemeinen Konzilien, die Diszipliuarsacheu in der Regel auf Provinzialsynoden untersucht und entschieden. 260) Aber auch das praktische Christentum brachte neue Lebeusverhältnisse hervor. Seit der Decianischen Verfolgung flüchteten sich viele Christen in die Einsamkeit (Eremns), um fern

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 261

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 95. Unabhängige Staaten infolge der Völkerwanderung. 261 Geistesgaben und seltenen Regenteneigenschaften, aber auf seinen Raubzügen ein grausamer Würger, der sich selbst zur Godegisel (Geißel Gottes) berufen glaubte. So lange er Krieg gegen Ost-Rom führte, war er stets siegreich. Als er aber seine Waffen auch gegen Gallien und Deutschland kehrte, verbanden sich die deutscheu Stämme mit den Römern . und Theodor ich, der König der Westgoten, trat ebenfalls auf ihre Seite. Als die ungeheuren Heere bei Chalous an der Marne einander gegenüberstanden, da zweifelte Attila selbst ant Siege und begann die Schlacht erst nachmittags drei Uhr, damit die Nacht den Kampf bald beendige. Es sollen auf beiden Seiten 160—300 000 Menschen gefallen fein. Attila mußte sich zurückziehen, seine Macht war gebrochen. Das nächste Jahr brach er in Italien ein und erschreckt flohen die Völker vor ihm her. Rom zitterte. Da trat ihm Papst Leo I. an der Spitze einer römischen Gesandtschaft entgegen und bewog ihn zur Umkehr, indem er ihn auf die Strafgerichte Gottes hinwies. Als Attila später gefragt wurde, warum er dem Papste so große Ehrfurcht bewiesen und alles gethan habe, was er verlangte, antwortete der Hunne, hinter dem Bischöfe sei noch ein anderer Mann in priesterlichem Gewände, von schöner, ehrwürdiger Gestalt und glänzendem Haare gestanden und habe mit gezücktem Schwert ihm mit dem Tode gedroht. Die Zusammenkunft fand statt bei P es chier a. Bald nach seiner Umkehr erreichte Attila der Tod (453). Die Hunnen, die keinem ihrer Häuptlinge das Vertrauen schenkten, das Attila genossen, trennten sich in verschiedene Horden und wurden in die Länder hinter dem Schwarzen Meere zurückgedrängt. 4. Reihenfolge der oströmischen Kaiser. Arkadins 395 bis 408. — Theodosins Ii. 408—450. — Marciau 450—457. — S e o I., ein Thrakier, 457—472. — Leo Ii., ein Enkel Leos I. und von ihm zum Mitregenten angenommen, 473—474. —Zeno 474—491. Er war der Vater des ihm vorhergehenden Leo Ii. und Gemahl der Ariadne, der Tochter Leos I. Er soll von seiner eigenen Gattin in ein Grabgewölbe gesperrt und so lebendig begraben worden sein. Ariadne reichte hierauf ihre Hand einem alten und rechtschaffenen Minister, dem Anastasius, der aber zu schwach war, weshalb das Reich völlig zerrüttet wurde (491—518). 8 95. Unabhängige Staaten infolge der Völkerwanderung. 265) Infolge der großen Bewegung, welche durch den Übergang der Hunnen über die Wolga stattfand, waren die Vandalen, ein germanischer Stamm, nach Spanien gezogen. Als S-ß-iii4aliu§z der römische Statthalter in Afrika, seine Stellung am Hofe Valentinians Iii. zu Navenna durch Atztius gefährdet sah,' rief er "die Vaudalen zu Hilfe. Ihr König Genserich kam mit 80 000 Mann über die Meerenge von Gibraltar, doch nicht als Freund und Helfer, sondern als Feind und Eroberer. Bonifacius wollte sich nun mit dem römischen Hofe versöhnen und forderte die Vandalen anf, das Land zu verlassen. Aber diese siegten in zwei Schlachten und nötigten den Bonifacius, 429.

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 263

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 95. Unabhängige Staaten infolge der Völkerwanderung. 263 mischen. P et tontu § M arimns , der den Valentinian Iii. hatte niederhauen lassen, wollte dessen Gemahlin Endoxia zwingen, ihm die Hand zu reichen. Diese rief Genserich zu Hilfe. Geuserich kam nach Rom. Auch ihm ging Papst Leo entgegen und erwirkte durch seine Fürbitte wenigstens Schonung des Lebens der Einwohner und der Häuser, sowie der Kirchen der heiligen Apostel Petrus und Paulus. Die Stadt aber wurde geplündert, und man ging mit den herrlichsten Werken der Kunst in einer Weise um, daß rohe und barbarische Zerstörungswut heute noch Vandalismus genannt wird. Der (Sudoxia kam die begehrte Hilfe teuer zu stehen. Sie ward mit ihren zwei Kindern als Gefangene abgeführt und schmachtete sieben Jahre zu Karthago im Kerker. 2. Theodorich I., König der Westgoten, der auf den Katalanischen Feldern stritt, aber den Sieg mit dem Leben bezahlen mußte, darf nicht verwechselt werden mit Theodor ich dem Großen, König der Ostgoten, der den ödoafer stürzte. Thorismund, der Sohn Theodorichs, erhielt als Anteil der in der Hunnenschlacht gemachten Beute eine 250 kg schwere, mit Edelsteinen besetzte Schüssel. In der Schlacht bei Von gl 6 an der Vienne (507) unterlagen die Westgoten zwar den Franken, doch hielten sie sich noch eine Zeitlang und König Amalarich erhielt sogar Klotilde, die Tochter des Franken Chlodwig, zur Gemahlin. Als er aber sie zwingen wollte, vorn katholischen Glauben abzufallen und arianisch zu werden, rief Klotilde ihre Brüder zu Hilfe Bei Narbonne wurde Ainalarich geschlagen (531). Jetzt gaben die Goten Gallien aus, zogen nach Spanien und wählten Toletum (Toledo) zur Hauptstadt. Der berühmteste König ist R ec-cared I., der sich für die katholische Religion entschied, „die durch Gründe der Schrift und durch Wunder unterstützt werde" (587). Der letzte König war Roderich, der bei Leres de la Frontera geschlagen wurde. 3. Hengist und Horsa waren Seeräuber, die 449 mit drei großen Schiffen an der Nordküste Englands landeten. Der König von Kent forderte sie aus, gegen die Kaledonier (Schotten) zu ziehen. Sie segelten nun nach Hause und holten sich Verstärkung. Die sieben Königreiche, welche die Angelsachsen gründeten, sind: Kent, ©ujjer, W es sey, ($ s [e r, Wesiengländ, Nort h u mb er la nf>((Roartshöm-berländ) und Mercia. Leider mußte unter den Angelsachsen das Christentum, das bereits Ausnahme gefunden, dem Heidentum wieder weichen; es wurde gänzlich ausgerottet. Erst 150 Jahre nachher wurde Ethelb ert, König von Kent, wieder für das Christentum gewonnen. Egbert, der Gründer des angelsächsischen Einheitsstaates, war König von Weffer. 4. Die Burgunder (sie sollen ihren Namen von den Burgen haben) wohnten ursprünglich am Baltischen Meere, zogen mit den Sueven und Vandalen nach Italien, wo ein Hause von ihnen unter Rhadagais Florenz belagerte. Aber die Stadt wurde durch Stilicho entsetzt und die Burgunder geschlagen. Die übriggebliebenen setzten sich nun im Gebiete der Rhone, Loire und Seine fest. Der letzte König, Godo-mar, unterlag den Franlenkönigen Ehildebert und Chlotar. Diese machten das Land tributpflichtig. Es behielt feine Herzoge, die aber Vasallen der Könige von Frankreich waren.

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 434

1855 - Mainz : Kirchheim
434 Das Wasser, sowohl der Flüsse, als auch der Brunnen, nennt man süßes Wasser. Nicht nur die Ausdehnsamkeit des Dampfes, son- dern auch der Luft gebraucht man als Triebkraft bei Maschinen. Der Fleiß der Bienen, deßglcichcn auch der Ameisen erregt unsere Be- wunderung in hohem Grade. Der Taglöhner verrichtet seine Arbeiten theils auf dem Felde, theils im Garten und theils im Hanse. Der Bösewicht findet weder in dieser, noch in jener Welt den Frieden. Die Wilden wohnen in Erdhöhlen und auch i n Hüt ten. Gott ist nahe — um dich — über dir — in dir. Der Kaiser von Rußland herrscht unumschränkt in einem großen Theile Europa's und Asiens. Wohlgezogenc Kinder betragen sich nicht nur in der Kirche und Schule, sondern überall anständig. Halte stets Gott vor Augen und in deinem Herzen. Das Reich Gottes ist weder hier, noch dort, sondern in uns. Christliche Kinder beten des Morgens und des Abends, beglei- chen vor und nach dem Essen. Das Getreide wird theils im Früh- jahre, theils im Herbste gcsäet. Zu keiner Zeit, weder heute, noch morgen sind wir vor dcni Tode sicher. Ein gutes Kind ist in der Jugend der Eltern Freude und im Alter ihr Trost. Weder in Freud', noch Leid will ich meines Gottes vergessen. Jesus segnete die Kinder mit göttlicher Liebe und himm- lischer Freundlichkeit. Lehret und ermahnet einander in aller Weis- heit mit Psalmen, Lob gelängen und geistlichen Liedern. Liebet eure Nächsten nicht nur mit Worten, sondern in der That und Wahr- heit. Du sollst Gott lieben von deinem ganzen Herzen, von deiner ganzen Seele, von deinem ganzen Gemüthe und aus allen deinen Kräften. Die Rose ist sowohl ihres Wohlgeruchs, als auch ihrer Schön- heit wegen eine der beliebtesten Blumen. Den Alten gebührt Ehre wegen ihrer Einsicht und Erfahrung. Den Baum erkennt man an seiner Frucht, den Menschen an seinen Handlungen. Jede von Gott eingegebene Schrift ist nützlich zur Belehrung, zur Zurecht- weisung, zur Besserung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit. Dieser Knabe ist nicht erzogen. Dieser Knabe ist verzogen — Dieser Knabe ist nicht erzogen, sondern verzogen. Frömmigkeit und Ge- schicklichkeit, nicht Reichthümer geben dem Menschen wahre Ehre. Nicht Armuth, sondern unsere Begierden erregen Traurigkeit. Reich- thum ist vergänglich, Tugend aber unsterblich. Nicht der Glanz unserer Thaten, sondern die Güte unseres Herzens bestimmt unsern Werth. Der Diamant ist ein prächtiger und seltener Edelstein, daher auch sehr wcrthvoll. Der Walfisch ist ein Säugethier, deßhalb kein Fisch. Alle pflichten müssen erfüllt werden, mithin auch die Pflicht der Dankbarkeit. B. Satzgefüge. Die Nebensätze verbindet man mit dem Hauptsatze durch die unterordnenden Bindewörter, aber auch durch die bezüglichen Fürwörter: „welcher, welche, welches; der, die, das; womit, worauf, wofür, woran" u. f. w. anstatt „mit wel- chem, aufweiche, für welches" u. s. w. Die Nebensätze stehen theils zwischen den Gliedern des Hauptsatzes — Zwischensätze —, theils vor, theils nach dem Hauptsatze — Vorder- oder Nach-

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 443

1855 - Mainz : Kirchheim
443 Iv. Der mehrfach zusammengesetzte Satz. A. Satze, die aus d r c i einfachen Sätzen zusammengesetzt sind. Fürchte Gott; thue Recht, und scheue Niemand. (Spr. Sal.) Die christliche Religion ist eine wahrhaft göttliche; denn sie belehrt uns am vollkommensten über Gott und seinen heiligen Willen; sic gibt uns den klarsten Unterricht über die Würde und tic Bestimmung des Menschen. Thu' recht, und schreibe dir nicht als Verdienst cs an; denn deine Schul- digkeit allein hast du gethan. (Rückert.) Die Hoffnung ist ein fester Stab, und die Geduld ein Reiscklcid; mit beiden wandert man durch Welt und Grab sicher nach der Ewigkeit. Die Arbeit stärkt den Leib; Mäßigkeit und Reinlichkeit verleiht ihm Dauer; aber Müßiggang und Unmäßigkcit schwächt _ und zerstört ihn. Das stärkste Gift, das die Natur hat, ist die Wollust; denn sie ver- giftet selbst die Seele. Noch nie wurde eine Weissagung durch einen menschlichen Willen hervorgebracht; sondern heilige Menschen Gottcö haben, getrieben vom heiligen Geiste, geredet. (2 Petr, l, 21.) Vertraut dir dein Freund ein Geheimniß, so verschließe es in dein Herz, und gib deinen! Freunde den Schlüssel. Der Hunger blickt zuweilen durch die Thüre des Fleißigen \ aber er wagt es nicht, daß er hineintritt. Die Leiden, welche der Herr schickt, mit Geduld ertragen, läutern die Gesinnung und bessern das Herz. Der Neid ist ein Laster, welches dem Menschen auch nicht den geringsten Genuß gewährt, welches ihn aber stets unglücklich und unzufrieden macht. Der Christ versöhnt sich mit seinem Feinde, weil Versöhnung Pflicht ist, und damit auch ihm von Gott ver- ziehen werde. Ein Prahler, der sein Versprechen nicht hält, ist den Winden und Wolken gleich, die keinen Regen geben Der Vater gewährt seinen Kin- dern, die er zärtlich liebt, gern ein erlaubtes Vergnügen, welches sich eben darbietet. Das arme Herz hieniedcn, von manchem Gram bewegt, erlangt den wahren Frieden nur, wo cs nicht mehr schlägt. (Saliö.) Wenn du bei Allem, was du thust, das Ende bedenkst, so wirst du in Ewigkeit nicht sündigen. (Sirach 7, 40.) Wahre Bescheidenheit ist ein dichtbelaubter Baum, der unter seinen Blättern die Früchte verbirgt, die er trägt. Kurzsichtigkeit rst ein Fehler der Augen, der sich, wenn man es nicht an Uebung fehlen läßt, nrit der Zeit verlieren kann. Gewissenhaftig- keit ist die ernste Sorgfalt, in Allem stets so zu handeln, wie es die Pflicht gebietet. Wir wissen, daß Gott unser lieber Vater ist, der seine Kinder ewig glücklich macht. Armuth ist die einzige Last, die schwerer wird, je mehr daran tragen. ( I. P. Richter.) Selbstmord ist die abscheulichste Sünde, die einzige, die nian nicht mehr bereuen kann, weil Tod und Missethat zusammenfallen. (Schiller.) B. Sätze, die aus vi.er und mehr einfachen Sätzen zusammenge- setzt sind. Seid wachsam, siehet fest im Glauben, handelt männlich und seid stark. (1 Kor. 16, 13 ) Scbet die Vögel unter dem Himmel an! sie säen nicht; sie ernten nicht; sic sammeln nickt in die Scheuern, und doch ernährt sic euer himmlischer Vater. Nichts ist von ungefähr; ein allmäch. tiger Gott rief diese Welt in's Dasein; mit unendlicher Weisheit regiert er sie, und alles Geschaffene beseligt er nut seiner väterlichen Liebe. Süß ist der Lohn des Gewissens; er ist schon des Himmels Vorgeschmack; denn Friede und Freude beseligt das Herz, und keine Lust der Erde macht so

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 497

1855 - Mainz : Kirchheim
Anhang. Gcschichte und Gcogrnphic des Grosthnzomums Hesstn. 1. Das Gebiet des Großherzogthums Hessen wurde in uralter Zeit von verschiedenen deutschen Volksstämmen bewohnt. In Rhein- hessen wohnten Gallier und Vangionen, in Starkenburg Aleman- nen, in Oberhessen Chatten. Kurz vor Christi Geburt lernten die Römer, im Kampfe mit den Galliern begriffen, die Chatten oder Hessen kennen und schilderten sie als einen mächtigen, tapferen Volksstamm. Zweihundert Jahre nach Christi Geburt schloffen sich die Chatten dem mächtigen Frankenbund an, und ihr Land bildete lange Zeit einen Theil des Frankenreichs. Im achten Jahrhundert wur- den sie durch den heil. Bonifacius, den Apostel der Deutschen, zum Christenthum bekehrt. Bis in's zwölfte Jahrhundert gehorchten sie vielen Grafen und Rittern. 2. Vom Jahre 1130—1247 stand der größte Theil von Hessen unter der Botmäßigkeit der Landgrafen von Thüringen. In diese Zeit fällt das Leben der heil. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen und Hessen. Rach dem Tode ihres Gemahls entsagte sie der Welt und brachte ihr Leben in Gebet, Bußübungen und in Werken der Barmherzigkeit zu. Sie starb zu Marburg, 1231. 3. Als 1247 der Mannsstamm der Thüringischen Landgrafen ausgestorben war, kam Hessen an Heinrich 1. von Brabant, genannt das Kind. Er war der Sohn eines Herzogs von Brabant und Sophiens, einer Tochter der heil. Elisabeth. Heinrich ist der erste Landgraf von Hessen und der Stammvater der hessischen Für- sten. — Der Landgraf Heinrich Iii. heirathete die Erbgräfin Anna von Katzenellenbogen und vermehrte durch die Erwerbung dieser mächtigen Grafschaft, wozu auch Darmstadt gehörre, die Macht der hessischen Landgrafen. 4. Philipp der Großmüthige, welcher 1567 starb, theilte die Landgrafschaft unter seine vier Söhne, von denen Wilhelm Iv. der Stifter von Hessen-Kassel, Georg !. aber Stammherr der Heffen-Darmstädtischen Landgrafen ist. Die beiden andern Brüder starben ohne Nachkommen und ihre Besitzungen kamen an Hessen- Kassel und Hessen-Darmstadt. 5. Die Landgrafen von Hessen-Darmstadt zeichneten sich durch Sparsamkeit im Staatshaushalt, durch Aufführung nützlicher Bau- ten , durch Gelehrsamkeit und Treue gegen das kaiserliche Haus Oesterreich aus. Georg I. verwandelte eine große Strecke öden Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 32
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