Karl der Kühne. Maximilian. Timur. 42d
und Verwirrung in Deutschland vorzüglich durch Herzog Lud-a.c.g.
wig von Baiern und Friedrich den Sieghaften von der Pfalz rc.
Unzufriedenheit mit dem Kaiser allgemein. Streitigkeiten
desselben mit seinen Niederösterreichischen Standen, in Wien 1462.
von seinem Bruder Albrecht belagert; sein Krieg mit König
Matthias Corvin von Ungarn; seine und seines Sohnes
Maximilian Zusammenkunft in Trier mit dem reichen Herzoge
Karl dem Kühnen von Burgund (Königskrone), plötzliche 1473.
Trennung. Karl belagert Nuys, vertreibt den Herzog Renatus
von Lothringen, wird von den Schweizern bei Granson und
Murten, darauf von Renatus bei Nancy geschlagen, fallt; 1476.
seine Tochter Maria vermählt ssch mit Maximilian (Anma-1477.
ßnngen Ludwigs Xi. von Frankreich, — Burgund), stirbt
1482, und hinterlaßt Philipp und Margarethe. Maxi-
milian Landesadministrator der Niederlande; sein Krieg mit
Karl Viii. von Frankreich und mit den Flandren:.
Friedrich, wegen der immer weiter um sich greifenden 1493.
Türken besorgt, stirbt zu Linz.
3) Maximilian I. übergibt seinem Sohne Philipp die 1494.
Regierung der Niederlande, nöthigt, in Verbindung mit dem
Pabste, Ferdinand von Aragonien und den Venetianeru, den
in Italien eingedrungenen König Karl Viii. von Frankreich
zum Rückzüge, ordnet auf dem Reichstage zu Worms den
Landfrieden und das Reich s kämm erg ericht an 1496, und
vermahlt seinen Sohn Philipp mit Johanna, Tochter Fer-
mongolischer Eroberer und zugleich Gesetzgeber, seit 1569 Beherricher
von Dschagetai, dehnt durch rasche Eroberungen seine Herrschaft vom
Ganges bis zum Mittelmeere aus, stirbt 1405, und sein Reich löst sieb
unter seinen Nachkommen auf. Dagegen erhebt sich wieder die Herr-
schaft Bajesid's unter dessen Sohn Muh ame d I. 1413, dem sein Sohn
Murad Ii. 1421 nachfolgt, der den griechischen Kaiser Johann Vi.
tributbar macht, und 1451 stirbt. Sein -Sohn Muhamed Ii., ein
grausamer Tyrann und Gesetzgeber, erobert 1455 Konstantinopel, Tra-
pezunt, Bosnien, Servien, Albanien rc., stirbt 1481. Sein Nachfolger
Bajesid Ii. steigert den Einfluß der Janitscharen, bekriegt Aegypten,
Venedig, streift nach Ungarn, Oesterreich rc., stirbt 1512.
9
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Kühne Karl Maximilian Maximilian Timur Friedrich Friedrich Albrecht Albrecht Matthias_Corvin Maximilian_Zusammenkunft Maximilian Karl Karl Karl_belagert_Nuys Karl Renatus
von_Lothringen Renatus_bei_Nancy Maria Maria Maximilian_(Anma-1477 Maximilian Ludwigs Philipp Philipp Margarethe Karl_Viii Karl Friedrich Friedrich Maximilian_I. Philipp Philipp Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand Karl_Viii Karl Philipp Philipp Johanna Johann Johann Muhamed_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Baiern Wien Ungarn Trier Burgund Murten Frankreich Burgund Frankreich Niederlande Italien Frankreich Worms Konstantinopel Bosnien Albanien Venedig Ungarn Oesterreich
38
Erste Periode des Mittelalters.
Namens Chloderich. Zu diesem schickte Chlodwig und ließ ihm sagen: „Siehe, dein Vater ist alt geworden und hat einen lahmen Fuß; wenn der stürbe, würde dir das Reich zufallen, und unserer Freundschaft dürftest du gewiß sein." Dadurch ward Chloderich verleitet, seinen Vater, als er einst jenseit des Rheines in einem Buchenhain lustwandelte, ermorden zu lassen. Chlodwig hörte davon und ließ den gottlosen Sohn mit der Streitaxt erschlagen, um Siegberts Reich und schätze zu gewinnen. Ein anderer Vetter war König Chararich an der Somme; diesen fing Chlodwig durch List, ließ dem Vater und seinem Sohne das Haupthaar scheeren und beide zu Priestern machen. Mor? seiner ?ie murrten laui und sprachen in ihrem Unmuthe: „Am grünen Holz eignen An- ist das Laub abgeschnitten, und der Stamm noch nicht dürre, daß er »erwanbten. wieder ausschlagen kann zum Verderben jenes." Als Chlodwig diese Drohung vernahm, ließ er beide enthaupten und nahm ihr Reich und ihre Schätze in Besitz. Nun hatte Chlodwig noch einen Vetter, den König Ragnachar in Cambray, einen üppigen, geizigen, unbeliebten Mann. Durch unächten Schmuck von Erz verleitete Chlodwig einige Leute seines Gesolges zur Treulosigkeit gegen ihren König. Als dieser nun wider Chlodwig zu Felde zog, ward er geschlagen, und als Rag-nachar floh, fingen ihn feine eignen Leute und führten ihn sammt seinem Bruder gebunden vor den König, welcher beide mit seiner Streitaxt niederhieb. Nach diesen frevelhaften Thaten besorgte Chlodwig Nachstellungen von feinen Anverwandten, welche sich vielleicht gerettet haben konnten. Darum klagte er einmal laut in der Volksversammlung: „Wehe mir, daß der Himmel mir alle meine Blutsverwandten genommen, und daß ich einsam bin auf Erden." Er hoffte durch diese Worte das Mitleid zu erregen und die Ueberlebenden seiner Anverwandten kennen zu lernen. Aber alle Anwesenden schwiegen. Nun hegte Chlodwig die feste Ueberzeugung, daß sein Land seinen eignen Söhnen verbleiben Er selbst stirbt werde, und starb nicht lange darnach zu Paris 51 i, wo er in der Kirche begraben liegt, welche er den Aposteln zu Ehren hatte aufführen lassen. Tc>s frän- Chlodwigs Reich ward unter seine vier Söhne getheilt und durch fl die Einverleibung Burgunds und Thüringens erweitert (534). Als später
die Ostgothen in Italien nach Amalasunthas Tode mit dem griechischen Kaiser Justinian Krieg bekamen, suchten sie die Franken zum Beistand zu gewinnen und traten ihnen die Provence, Alamannien vom Rhein durch fort- zum Lech, sowie einen Theil von Venetien ab, so daß das gewährende sammte fränkische Gebiet vom atlantischen Ocean bis zum mittelländi-Theilungen f^en un^ asiatischen Meere reichte. Der jüngste von Chlodwigs Bürgerkriege, Söhnen überlebte feine Brüder und vereinigte das väterliche Reich auf
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
246
Zeittafel. Erste und zweite Periode.
Erste Periode, 476-800.
Vom Untergang des weströmischen Reichs bis zur Erneuerung der
abendländisch-römischen Kaiserwürde.
481 Chlodwig, König der salischen Franken, besteigt den Thron.
486 Chlodwig schlägt den letzten römischen Statthalter Syragrius bei Soissons.
493 Theodorich der Große gründet das Reich der Ostgothen in Italien.
496 Schlacht bei Zülpich. Niederlage der Alemannen. Chlodwig läßt sich
taufen.
507 Sieg Chlodwigs über die Westgothen bei Vougle.
511 Tod Chlodwigs. Theilung des fränkischen Reichs.
518 Kaiser Justin besteigt den Thron.
526 Der Ostgothenkönig Theodorich der Große stirbt.
527 Justinian wird Kaiser des griechischen Reiches.
532 Der Nika Aufstand in Constautinopcl. Belisar.
534 Das Land der Burgunden wird von den Franken unterworfen.
555 Narscs zerstört das Ostgothenreich in Italien.
568 Alboin begründet das Longobardenreich.
585 Die Westgothen unterwerfen sich ganz Spanien.
613 Die fränkische Monarchie wird nochmals vereinigt.
622 Muhamed flieht von Mccka nach Medina.
632 Muhamed, der Stifter des Islam, stirbt.
687 Pipin von Heristall siegt bei Testri.
711 Sieg der Araber bei Tercz de la Frontera.
714 Carl Martell folgt seinem Vater im Majorate.
732 Carl Martell schlägt die Araber zwischen Tours und Poitiers.
752 Pipin läßt den letzten Merowinger absetzen.
755 Die Langobarden werden von Pipin geschlagen.
768 Pipin der Kleine stirbt zu St. Denis.
771 Carl der Große wird Alleinherrscher über die Franken.
774 Pavia, die Hauptstadt der Longobarden, fällt.
778 Carl der Große übersteigt die Pyrenäen.
800 Die abendländisch-römische Kaiserwürde wird wieder hergestellt.
Zweite Periode, 800—1073.
Von der Wiederherstellung der abendländisch-römischen Kaiserwürde
bis zur Ausbildung der römischen Hierarchie.
814 Carl der Große stirbt zu Aachen.
827 Egbert vereinigt die 7 angelsächsischen Königreiche.
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TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
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38
Erste Periode des Mittelalters.
Namens Chtoderich. Zu diesem schickte Chlodwig und ließ ihm sagen:
„Siehe, dein Vater ist alt geworden und hat einen lahmen Fuß; wenn
der stürbe, würde dir das Reich zufallen, und unsrer Freundschaft
dürftest du gewiß sein." Dadurch ward Chloderich verleitet, seinen
Vater, als er einst jenseits des Rheines in einem Buchenhain lust-
wandelte, ermorden zu lassen. Chlodwig hörte davon und ließ den
gottlosen Sohn mit der Streitaxt erschlagen, um Siegberts Reich und
Schätze zu gewinnen. Ein anderer Vetter war König Chararich an
der Somme; diesen fing Chlodwig durch List, ließ dem Vater und
seinem Sohne das Haupthaar scheeren und beide zu Priestern machen,
durch den Sie murrten laut und sprachen in ihrem Unmuthe: „Am grünen Holz
eignen An- ist das Laub abgeschnitten, und der Stamm noch nicht dürre, daß er
verwandten, wieder ausschlagen kann zum Verderben jenes." Als Chlodwig diese
Drohung vernahm, ließ er Beide enthaupten und nahm ihr Reich und
ihre Schätze in Besitz. Nun hatte Chlodwig noch einen Vetter, den
König Ragnachar in Cambray, einen üppigen, geizigen, unbeliebten
Mann. Durch unächten Schmuck von Erz verleitete Chlodwig einige
Leute seines Gefolges zur Treulosigkeit gegen ihren König. Als dieser
nun wider Chlodwig zu Felde zog, ward er geschlagen, und als Rag-
nachar floh, fingen ihn seine eignen Leute und führten ihn sammt seinem
Bruder gebunden vor den König, welcher beide mit seiner Streitaxt
niederhieb. Nach diesen frivolen Thaten besorgte Chlodwig Nachstellungen
von seinen Anverwandten, welche sich vielleicht gerettet haben konnten.
Darum klagte er einmal laut in der Volksversammlung: „Wehe inir,
daß der Himmel mir alle meine Blutsverwandten genommen, und daß
ich einsam bin auf Erden." Er hoffte durch diese Worte das Mitleid
zu erregen und die Ueberlebenden seiner Anverwandten kennen zu lernen.
Aber alle Anwesenden schwiegen. Nun hegte Chlodwig die feste Ueber-
zeugung, daß sein Land seinen eignen Söhnen verbleiben werde, und
starb nicht lange darnach zu Paris 511, wo er in der Kirche begraben
Er selbststubl ^iegt, ^blche er den Aposteln zu Ehren hatte ausführen lassen.
Das frän- Chlodwigs Reich ward unter seine vier Söhne getheilt und durch
kische Reich ^ Einverleibung Burgunds erweitert (534). Als später die Ostgothen
in Italien nach Amalasunthas Tode (S. 21 u. 22) mit dem griechischen
Kaiser Iustinian Krieg bekamen, suchten sie die Franken zum Beistand
zu gewinnen und traten ihnen die Provence, Alemannien vom Rhein
bis zum Lech, sowie einen Theil von Venetien ab, so daß das ge-
sammte fränkische Gebiet vom atlantischen Ocean bis zum mittelländi-
Theilungen schen und adriatischen Meere reichte. Der jüngste von Chlodwigs
Bürg'erkrsege, Söhnen überlebte seine Brüder und vereinigte das väterliche Reich auf
durch fort-
währende
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
273
Als Alarich, König der Westgothen, 408 Rom belagerte,
wurden 2 angesehene Römer in sein Lager geschickt. Sie ver-
kündigten dem Könige, die Römer seien entschlossen, ihre Würde
zu behaupten; wenn Alarich einen anständigen Vergleich ausschlage,
so möge er nur das Zeichen zur Schlacht geben und sich gefasst
machen, ein zahlloses, in den Waffen geübtes und durch Ver-
zweiflung furchtbares Volk zu bekämpfen. „Desto besser,“ ant-
wortete Alarich, „je dichter das Gras, desto leichter das Mähen.“
Dieser Antwort gemäss waren seine Bedingungen. Alles Gold und
Silber, alle bewegliche Habe von Werth und alle Sklaven, die
nicht römischer Abkunft seien, müsse man ihm geben. „Wenn
aber dies deine Forderungen, sind, o König,“ fragten die Abge-
ordneten, „was denkst du dann uns zu lassen?“ „Euer Leben,“
antwortete der stolze Eroberer. —
2. Von Dboacer bis zu Karl dem Großen. — 486
stiftete Chlodwig das Fränkische Reich.— 622 Muhameds Flucht
von Mekka nach Medina (Hedschra). Karl der Große wird Römischer
Kaiser, 800.
Muhamed sah mit Schmerz den Verfall seines Vaterlandes
Arabien, wie es von den alten Sitten hinunter sank, fremde sich
angewöhnte. Er gewann die Überzeugung, dass er der wäre, dessen
die Völker bedürften. Im 40. Jahre seines Alters erschien ihm,
wie er erzählt, „die gesegnete Nacht,“ worin Gabriel ihn, so sagte
er, zum Propheten des Höchsten berief. Dieses erzählte er seiner
Gattin Kadischa und seinem Vetter Waraka; sein Spruch war
Feuer, er entflammte, sie schwuren: „Bei dem, in dessen Hand die
Seele der Kadischa und des Waraka ist! Muhamed ist Prophet.“
Hierauf glaubte der junge Ali, der erste der Zeugen, Muhamed
gab ihm seine Tochter. Nach diesem fiel Abubekr der Gerechte
ihm bei. Bald aber mehrten sich seine Gegner; doch er erklärte:
„Sollten sie auch die Sonne in meine Rechte und den Mond in
meine Linke legen, so lasse ich dennoch nicht ab.“ —
3. Von Karl dem Großen bis Rudolf vonhabsburg.
843 wird durch den Vertrag von Verdun das Frankenreich getheilt.
Von 843 — 911 herrschen die Karolinger in Deutschland; von
919 —1024 die Sächsischen Kaiser, von denen Heinrich I. die
Ungarn 933 bei Merseburg, Otto I. 955 auf dem Lechfelde schlug;
von 1024—1125 die Salisch-fränkischen Kaiser. Das Papst-
thum bekommt durch Gregor Vii. das Übergewicht über das Kaiser-
thum; Demüthigung Heinrichs Iv. zu Canossa 1077. — 1096 beginnen
bte Kreuzzüge; Gottfried von Bouillon erobert Jerusalem 1099.—
Von 1138—1254 herrschen die Hohen staufischen Kaiser; 1152—
1190 Friedrich Barbarossa. — Unter Innocenz Ui. ist das Papst-
thum auf dem Gipfel seiner Macht. — Von 1256 — 1273 das Inter-
regnum; das Faustrecht herrscht in seiner ganzen Ausdehnung. —
„Das sei ferne,“ sagte Gottfried von Bouillon, als ihn die
Kreuzfahrer zum Könige von Jerusalem machen wollten, „dass ich
4a die Königskrone trage, wo Christus die Dornenkrone getragen
18
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Chlodwig Karl Kadischa Karl Karl Rudolf_vonhabsburg Rudolf Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Gregor_Vii Gregor Heinrichs Heinrichs Gottfried_von_Bouillon Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Innocenz_Ui Innocenz Gottfried_von_Bouillon Christus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Mekka Medina Waraka Deutschland Ungarn Merseburg Jerusalem Jerusalem
52
Das Christenthum unter den Germanen und Slaven.
Zählungen öfters in das Gebiet der Franken verwüstend einfielen; die
Franken siegten 529 an der Unstrut, Hermanfried fand den Tod, als
er 531 sich nach Zülpich zu Dietrich begeben hatte, der sich hierauf des
größten Theils von Thüringen bemächtigte; den nördlichen Landstrich
überließ er den Sachsen, welche mit ihm verbündet die Thüringer gleich-
zeitig angegriffen hatten.
Rhätikn und Äaycrn.
Wie die Franken die Noth der Ostgothen benutzten, um sich auch
das ostgothische Alemannien und Gallien anzueignen, ist oben (S. 8)
erzählt worden; um dieselbe Zeit scheint sich auch Bayern der austrasi-
schen Oberherrschaft unterworfen zu haben, so daß die fränkischen Reiche
Gallien, Helvetien und einen großen Theil Germaniens umfaßten.
Dräuet im sränkischrn Lönigshausc.
Brunehild (566-613).
Da Chlotar I. seine Blutsverwandten alle überlebte, vereinigte er
558 sämmtliche Frankenreiche unter seinem Scepter, aber nach seinem
Tode (561) theilten es seine vier Söhne: Chilperich I., Charibert
(kinderlos gestorben 568), Guntram und Siegbert I.; abermals und in
Folge davon wurde Chlodewigs Haus mit beispiellosen Gräueln erfüllt,
deren Andenken sich besonders mit den Namen zweier Weiber, Brune-
hilde und Fredegunde, verbunden hat. Brunehilde war eine schöne
Westgothin und Gemahlin des Austrasiers Siegbert I., Fredegunde eine
Frankin niederer Herkunft, welche Chilperich I. von Soissons, als seine
erste Gemahlin, Brunehildens Schwester Galasuintha, gestorben war, aus
seiner Konkubine zur Königin erhob. Siegbert I. bekriegte Chilperich I.
und war auf dem Punkte denselben zu stürzen, als er von zwei Dienst-
mannen Fredegundens ermordet wurde (576). Chilperich I. nahm Drune-
hilden in Paris gefangen, aber sein Sohn erster Ehe, Merowig, be-
freite sie, was er mit dem Tode büßte; Siegberts I. unmündiger Sohn
Childebert Ii. wurde durch einen treuen Austrasier nach Metz gerettet
und behauptete den Thron. Chilperich I. kam (584) durch Meuchel-
mord um und hinterließ einen nur wenige Monate alten Sohn, Chlo-
tar Ii., als Erben. König Guntram starb 593 und wurde von Childe-
bert Ii. beerbt, der sich nun mächtig genug glaubte, Chlotar Ii. berauben
zu können, aber von den durch Fredegunde angefeuerten Neustriern zurück-
geschlagen wurde. Childebert Ii. starb 596 und hinterließ sein Reich
zwei unmündigen Söhnen, Dietbert Ii. und Dietrich Ii., in deren Na-
men Brunehilde sowie auch die Großen regieren wollten. Von letzteren
aus Austrasien vertrieben wandte sich Brunehilde nach Burgund zu Diet-
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
48
Erzählungen.
100-
104-
einer der Boten die Axt und erschlug ihn nach der Weisung seines Königs.
Darnach berief Chlodwig die Vornehmsten der ripuarischert Franken nach Köln und karn auch selber dorthin.
„Hört, was sich zugetragen hat/' begann er. „während ich die Schelde entlang fuhr, also mitten in meinem Lande war, trachtete Lhilderich, der Sohn eures Königs Sigibert nach der Herrschaft des Vaters. Als nun dieser zur Jagd in die Wälder jenseits des 2xheins ausgezogen war, ließ ihn der Niederträchtige ermorden. Doch bald traf ihn selbst Gottes gerechte Strafe. ‘ (Er wurde von einem mir unbekannten Mann in feinem palajie erschlagen. Ich bin an all diesen Mordtaten unschuldig, glaubt es mir. Denn es wäre schändlich, wenn ich das Blut meiner Stammesvettern vergießen würde. Aber was wollt ihr ohne König? )ch gebe euch einen Hat: wendet euch zu mir. )hr sollt unter meinem Schutze sicher leben!"
Da schlugen die (Edelinge ihre Waffen aneinander. Alle schwuren ihm Treue, indem sie ihre Hand in die seinige legten, hoben ihn auf den Schild und begrüßten ihn mit dem lauten Ruf „Kuning".
So empfing Lhlodwig auch Sigiberts Reich und Schätze.
Nun war aus dem kleinen (Sau, den Lhlodwig als (Erbe seines -i°3 Vaters übernommen hatte, schon ein großes Königreich geworden. Aber dem König war es noch nicht groß genug. Deshalb führte er feinen Heerbann auch gegen die Westgoten im Süden, wodurch -106 er fejn Reich bis zur (Saronne ausbreitete.
10' 3m )ahre 5^ starb er zu Paris und wurde in der Kirche der heiligen Apostel, die er auf Lhlodechildens Drängen hatte erbauen lassen, begraben. Chlodechilde blieb nicht länger in Paris. Sie begab sich nach Tours und wohnte dort in einem der an die Kirche stoßenden (Semächer1) von der Welt zurückgezogen. Den Armen tat sie viel Gutes, los Die Söhne Chlodwigs, Theodertch, dhlodomer, Lhildebert
und Chlotar teilten das Reich ihres Vaters nach dem Los in vier gleiche Teile und wählten zu ihren Hauptstädten Metz, (Orleans, paris und Soiffons.
1) Siebe Anhang.
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324 Das römisch-deutsche Reich im Zeitalter der Kreuzzüge.
empfing Abgeordnete der lombardischen Städte, unter denen die von
Cremona, Lodi und Pavia gegen Mailand klagten. Schon jetzt gestaltete
sich das Verhältniß zu Mailand feindselig. Der Hauptschlag traf aber
das widerspenstige mit demselben gegen Pavia verbündete Tortona,
welches im Jahre 1155 durch Zerstörung büßte. In Pavia erhielt
Friedrich die Königskrone von Italien, und nachdem er von Bologna
ñus den Apennin überstiegen, lagerte er sich bei Viterbo, ließ Arnold
von Brescia gefangen nehmen und an Papst Hadrian Iv. ausliefern,
worauf derselbe durch den Stadtpräfekten verbrannt wurde. In Sutri
wollten die Römer mit ihm in dem Sinne unterhandeln, wie sie mit
seinem Vorgänger gethan. Er aber wies ihre Ansprüche zurück, empfing
Ln der Peterskirche zu Rom die Kaiserkrone vom Papste und dämpfte
blutig einen Aufstand der enttäuschten Römer. Wohl erregte Roger,
der Ln den Jahren von 1146 bis 1152 von Sicilien aus einen Theil
Afrikas bezwungen, dann, als Manuel gegen ihn Konrads Hülfe suchte,
Korfu erobert, Korinth, Theben und Euböa geplündert, sich endlich sogar
vor Constantinopel gelegt hatte, Friedrichs Aufmerksamkeit. Eine Unter-
nehmung gegen ihn, zu der ihm Kaiser Manuel in Ancona ein Bündniß
antragen ließ, unterblieb aber aus gleichen Gründen, wie unter Hein-
rich V., und die Schwächung des Heeres durch Krankheiten erheischte
Beschleunigung des Rückzuges. An den Grenzen Italiens zeigte sich
Verona feindlich. Hier hatte der alte Verband mit dem Herzogthume
Kärnthen aufgehört. Schon unter Heinrich Iv. war mit Friaul der
Patriarch von Aqnileja belehnt worden, und durch dieses neue Gebiet
von Kärnthen getrennt, hatte sich die Markgrafschaft Verona aus der
unnatürlichen Verbindung gelöst und die republikanische Entwicklung des
nördlichen Italiens getheilt. Friedrich entging den ihm hier bereiteten
Nachstellungen und kam über Botzen und Briren in Deutschland an
mit erhöhter Ueberzeugung von der Nothwendigkeit, alle Kräfte zur
Herstellung des kaiserlichen Ansehns in Italien aufzubieten. In Deutsch-
land zeigte er eine längst nicht mehr gekannte Strenge in Hand-
habung des Landfriedens. Außerdem erledigte sich jetzt die welfische
Angelegenheit in einer Weise, daß Heinrich der Löwe sich für treue
Dienste in Italien belohnt fand. Es kam der frühere Spruch über
Baiern zur Vollziehung, und Heinrich Jasomirgott ward dadurch ent-
schädigt, daß ein bisher zu Baiern gehöriges Gebiet oberhalb der Ens
dazugeschlagen, und die so vergrößerte Markgrafschaft in ein Herzog-
thum verwandelt wurde, der Herzog aber das Recht erhielt, sein Land
auf männliche und weibliche Nachkommen zu vererben, ja in Ermanglung
der Nachkommen durch Vermächtniß darüber zu verfügen. Welf wurde
durch Ueberlassung der Mathildischen Erbschaft abgefunden und bezeich-
nete die Größe seiner Ansprüche dadurch, daß er sich den Titel eines
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Arnold
von_Brescia Hadrian Manuel Konrads Konrads Friedrichs Manuel Heinrich_Iv Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich_Jasomirgott Heinrich Welf