S o l o n.
47
das Gcgonthcil durch ibre blutige Strenge. Kylon bemäch-v.c.t.
tigt sich als Tyrann der Akropolis (Ol. 42,1.), muß jedoch
vor den Alkmaoniden die Flucht ergreifen, — seine Anhänger
gemordet. Pest in Athen. Reinigung der Stadt durch Epi-
menides. Parteiungen dauere fort. Das empörte Salamis
vergebens angegriffen; erneute Versuche mit Todesstrafe ver-
boten. Dessenungeachtet der Krieg durch Solon's Einfluß be-
schlossen; die Insel erobert, sowie auch Kirrha und Krissa
bezwungen.
Die Unzufriedenheit der gedrückten Aermeren steigt immer
höher. Drei Parteien: die eine für die Aristokratie, die
andere für eine gemischte Verfassung und die dritte für die
Demokratie, drohen mit Aufruhr.
Solon, als Archon Eponymos allgemein geachtet, soll 592.
durch Vermittlung den Staat retten, und gibt seine weisen
Gesetze, wodurch die bisherige Willkührhcrrschaft beschränkt,
und der niedere Stand aus seiner Entwürdigung zu einem
Bürgerthum cmporgehoben wird, in welchem er an der Gesetz-
gebung, der Erwählung und Prüfung der Magistrate, wie
an den Gerichten selbst Thcil erhält:
1. Die Seisachtheia, Ermäßigung der Schuldfordernngen und
ihr entsprechende Erhöhung des Geldwerthes bei Zins - und Capital-
zahlungen; Aufhebung des alten Schuldrechtes, Verbot auf die Person
zu borgen.
2. Eintheilung des Volkes nach dem Stande:
») Freie Bürger, von Bürgern abstammend, mit allen Rechten
des Bürgerthums.
1>) Die Metöken (Beifassen), Ausländer unter dem Schutze der
Gesetze, aber ohne unmittelbares Rechtsverhältniß, ein Bürger ihr Ver-
treter, — Kopfsteuer und andere Leistungen.
«) Sklaven, gekaufte Fremdlinge und deren Nachkommen, der
Willkühr ihrer Herrn preisgegeben; mit dem Rechte, gegen Mißhandlung
zu klagen; die freigelassenen treten in die Rechte der Metöken.
3. Eintheilung der Bürger nach dem als Steuerkapital gescbätzten
Vermögen in vier Klassen: Pentakosiomcdimnoi, Hippeis, Zeugitai,
Thetes; nur die erste Klaffe besetzt die hohen Aemter, namentlich das
Archontat; die beiden mittleren bilden das Heer zu Roß und zu Fuß,
und nehmen Theil an dem Rathe der Vierhundert; die vierte ist in der
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
V /V ,
Königs Herrschaft. Si o m u l u ü.
(Aee» Lsrellti»), setzen den verdrängten Numltor wieder aufv.6
den Thron, und gründen Rom auf dem palatinischen Hügel. 75
Remus erschlagen. ^ ^
I. Königsherrschaft. Von Rom's Erbauung bis zur
Vertreibung der Könige, von 75 i bis 510 v. Ch. G.
244 n. R. E. Mythen dauern fort*).
* Der aus drei verschiedenen Stämmen gebrìdete
römische Staat vergrößert sich schnell durch bezwungene
Völker; aber die alten Patricier behaupten sich in ihren
Vorrechten. Tyranneie» de6 Königsgeschlechtes fuhren
mit dem Sturze desselben eine neue Verfassung herbei.
1. Iiornalus mit dreihundert Celeres und Victoren
(Fasccs). Rom — Asyl. (Senat (Patres), Patricier, Ple-
bejer (?). Patrone, Clienten. Drei Tribns (Ortsstämme,
Districte), dreißig Cnrien (Geschlechtsstämme, jeder mit zehn
Geschlechtern). Raub der Sabinerinnen. Die Sabiner
unter Titus Tatius erobern den saturnischen (capitolini-
schen) Berg (Tarpeja), und nachdem sie sich mit den Römern
ausgeglichen, bauen sie diesen mit dem qnirinalischen Berge ,
an, — Quirite», Tatius Mitregent, alsbald erschlagen;
auch Romulus verschwindet — tzuiriuus.
*) Die Römer rechneten vor dem Augustus gewöhnlich nach Consnln,
oder nach der Verbannung der Könige; erst zur Zeit des Augustns
wurde die Zeitrechnung nach Gründung der Stadt allgemein. Diese
wird aber von den Alten verschieden angegeben. Ihre Bestimmung
hängt ab von der Zeit der Einnahme Roms durch die Gallier, welche
bald Ol. 98,1, oder 2, bald nach Varro Ol. 97,2. angeseyt wird, von
wo man dann Z6o oder 364 Jahre bis zur Erbauung Roms zurück-
rechnete. Also: Ol. 97,2 — 386, und 386 von 776 — 390, und
590 + 364 — 754 v. Ch. G. — Ol. 6,3, d. h. im dritten Jahre
der sechsten Olympiade, so daß zwei volle Jahre dieser Olympiade ver-
flossen waren. Nach Cato war es Ol. 7,1; nach Fabius Ol. 8,1. Die
Uebertragung auf unsere Zeitrechnung bleibt immer mit Einem Jahre
schwankend, da der Monat April, als Gründungsmonat der Stadt,
eine spätere unhistorische Bestimmung ist, und wir somit ebensowohl von
777 als von 776 abziehen können.
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Extrahierte Personennamen: Iiornalus Titus_Tatius Tatius_Mitregent Augustus Cato
Römische Könige.
72
v.c.g.
715. 2. Nuina Pompilius aus Cures; Verthcilung der Königs-
guter, götterdienstliche Anordnungen: Pontífices, Auguren rc.
675. 3. Tullus Hostilius bezwingt Alba durch den Kampf
der Horaticr und Cnriatier, zerstört es wegen der Treulosig-
keit seines Dictators Mettius Fuffetius, und verpflanzt die
Albaner auf den cölischen Hügel; sein Tod.
643. 4. Ancus Marcius stellt den Götterdienst wieder her,
versetzt besiegte Latiner auf den aventinischcn Hügel (Ple-
bejer?), verbindet das Janiculum mit Rom, und gründet
Ostia an der Tiber-Mündung.
619. 5. Tarquinius Priscus (Lucumo von Tarquinii) erbaut
die Cloaken, das Forum, Mauer um Rom, Circus max.,
besiegt Sabiner und Latiner (sein Triumph), vermehrt den
Senat durch hundert Mitglieder (Zaires minorum jjentium 9
Repräsentanten jener Albaner?) und verdoppelt die alten drei
Rittcrstamme ans den Plebejern; sein Tod.
581. 6. Servius Tullius vereint mit der Stadt den quirina-
lischen, esquilinischen und viminalsschen Hügel, macht Rom
zum Haupte des latinischen Bundes, theilt die Plebejer in
dreißig Tribus (Regionen — Comitia tributa), und Patricier
mit Plebejern nach dem Census ihres Vermögens in sechs
Classen mit 195 Centurien, — hiernach die Art des Kriegs-
dienstes, der Steuern und des Abstimmens (Comitia centu-
riata); sein Tod (Tnllia).
534. 7. L. Tarquinius Superbus gewinnt ganz Latium, die
Volsker, Gabii (List des Sertus), vollendet das Capitol,
drückt Plebejer und Patricier, und wird nach dem Selbst-
morde der Lucretia vorzüglich durch Brutus rc. verbaunt.
Ii. Rom als Republik. Don der Vertreibung der
Könige bis zum Punischen Kriege, von 510 bis 204
v. Ch. oder 244 — 490 n. R. E.
* Die Anfangs rein aristokratische Verfassung ver-
liert allmalig im Parteikampfe der Patricier und Ple-
bejer ihre patricischen Vorrechte, und geht in eine voll-
kommene Republik über, welche als solche die Eroberung
Italiens vollendet.
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Karl der Kühne. Maximilian. Timur. 42d
und Verwirrung in Deutschland vorzüglich durch Herzog Lud-a.c.g.
wig von Baiern und Friedrich den Sieghaften von der Pfalz rc.
Unzufriedenheit mit dem Kaiser allgemein. Streitigkeiten
desselben mit seinen Niederösterreichischen Standen, in Wien 1462.
von seinem Bruder Albrecht belagert; sein Krieg mit König
Matthias Corvin von Ungarn; seine und seines Sohnes
Maximilian Zusammenkunft in Trier mit dem reichen Herzoge
Karl dem Kühnen von Burgund (Königskrone), plötzliche 1473.
Trennung. Karl belagert Nuys, vertreibt den Herzog Renatus
von Lothringen, wird von den Schweizern bei Granson und
Murten, darauf von Renatus bei Nancy geschlagen, fallt; 1476.
seine Tochter Maria vermählt ssch mit Maximilian (Anma-1477.
ßnngen Ludwigs Xi. von Frankreich, — Burgund), stirbt
1482, und hinterlaßt Philipp und Margarethe. Maxi-
milian Landesadministrator der Niederlande; sein Krieg mit
Karl Viii. von Frankreich und mit den Flandren:.
Friedrich, wegen der immer weiter um sich greifenden 1493.
Türken besorgt, stirbt zu Linz.
3) Maximilian I. übergibt seinem Sohne Philipp die 1494.
Regierung der Niederlande, nöthigt, in Verbindung mit dem
Pabste, Ferdinand von Aragonien und den Venetianeru, den
in Italien eingedrungenen König Karl Viii. von Frankreich
zum Rückzüge, ordnet auf dem Reichstage zu Worms den
Landfrieden und das Reich s kämm erg ericht an 1496, und
vermahlt seinen Sohn Philipp mit Johanna, Tochter Fer-
mongolischer Eroberer und zugleich Gesetzgeber, seit 1569 Beherricher
von Dschagetai, dehnt durch rasche Eroberungen seine Herrschaft vom
Ganges bis zum Mittelmeere aus, stirbt 1405, und sein Reich löst sieb
unter seinen Nachkommen auf. Dagegen erhebt sich wieder die Herr-
schaft Bajesid's unter dessen Sohn Muh ame d I. 1413, dem sein Sohn
Murad Ii. 1421 nachfolgt, der den griechischen Kaiser Johann Vi.
tributbar macht, und 1451 stirbt. Sein -Sohn Muhamed Ii., ein
grausamer Tyrann und Gesetzgeber, erobert 1455 Konstantinopel, Tra-
pezunt, Bosnien, Servien, Albanien rc., stirbt 1481. Sein Nachfolger
Bajesid Ii. steigert den Einfluß der Janitscharen, bekriegt Aegypten,
Venedig, streift nach Ungarn, Oesterreich rc., stirbt 1512.
9
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Kühne Karl Maximilian Maximilian Timur Friedrich Friedrich Albrecht Albrecht Matthias_Corvin Maximilian_Zusammenkunft Maximilian Karl Karl Karl_belagert_Nuys Karl Renatus
von_Lothringen Renatus_bei_Nancy Maria Maria Maximilian_(Anma-1477 Maximilian Ludwigs Philipp Philipp Margarethe Karl_Viii Karl Friedrich Friedrich Maximilian_I. Philipp Philipp Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand Karl_Viii Karl Philipp Philipp Johanna Johann Johann Muhamed_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Baiern Wien Ungarn Trier Burgund Murten Frankreich Burgund Frankreich Niederlande Italien Frankreich Worms Konstantinopel Bosnien Albanien Venedig Ungarn Oesterreich
/
Sa lische oder Fränkische Kaiser. 113
gegen Griechen und Sarazenen, wird geschlagen bei Basan-n.s.v.
tello 982, und stirbt zu Rom.
4) Otto Iii. unter Vormundschaft seiner Mutter durch 982.
Gerbert, Meinwerk und Bernward gebildet (Mirabilia mundi),
schlagt Lothar zurück, bekriegt Wenden, züchtigt den despo-
tischen Crescentius in Rom, — Kaiser (Gerbert — Pabstlooo.
Sylvester Ii.); will nach seiner Wallfahrt nach Gnesen
Rom zu seinem Sitze machen (Empörung der Römer), stirbt
zu Paterno 22 Jahre alt.
5) Heinrich Ii. der Heilige von Baiern, zieht dreimall002.
in das unruhvolle Italien (seine Gefahr in Pavia ), —
Kaiser; schenkt den Normänncrn Wohnsitze daselbst; kämpft
gegen Polen; verschönert die Kirchen (Bamberg), stirbt 1024.
Insignien des gekrönten Königs; Reichserzämter: Kämmerer,
Truchseß, Mundschenk, Marschall. Pfalzgrafen — königliche Stellver-
treter; Burggrafen. Ordalien. Bisthümer für die Slaven zu Bran-
denburg, Havelberg re., für die meißnischen Wenden zu Meissen, Merse-
burg, Zeiz; Erzbisthum zu Magdeburg 968. — Bearbeitung der Metalle
allgemeiner seit der Entdeckung der unter Otto I. entdeckten Harzberg-
werke. Gothische Bauart, — Münster zu Strasburg begonnen 1015.
Die Sitten der Nation noch sehr roh, — Straßenraub rc.
3. Salische oder fränkische Kaiser, von 1024—
1125.
* Konrad und Heinrich Iii. besaßen noch Kraft genüge
u m mit Herrscher-Gewalt das U e b e r g e w i ch t der Herzoge
nieder zu beugen; aber der unglückliche Heinrich Iv. muß
seine Versuche schwer büßen; große Verwirrung erzeugt
er im Reiche, und durch seine Charakterschwäche den Für-
sten verhaßt, muß er sich demüthigen vor dem unbeugsamen
Pabste, der unaufhaltsam seinen Plan, die weltliche
Macht der geistlichen nnterzuordnen, weiter verfolgt;
und wenn auch Heinrich V. den Päbstem zu trotzen verstand,
so vermochte er doch den Herzogen die schon eingeführte
Erblichkeitihrerwürdennichtzuentreißen.
1) K o n r a d Ii. der ältere, von den versammelten 1024.
Nationen am Rheine gewählt, erweitert in Italien als Kaffer
die Normännischen Besitznngen, dämpft die Empörung seines
Stiefsohnes, Herzogs Ernst von Schwaben mit Welf und
8 *
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Extrahierte Personennamen: Otto Bernward Mirabilia Lothar Gerbert_—_Pabstlooo Heinrich_Ii Heinrich Otto_I. Konrad Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Herzogs_Ernst_von_Schwaben Ernst Welf
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Gnesen
Rom Baiern Italien Pavia Bamberg Havelberg Meissen Magdeburg Rheine Italien
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u
L y k u r g o s.
2. Eine Volksversammlung unter freiem Himmel, um die
Vorschläge des Senats zu genehmigen oder zu verwerfen, namentlich
über Krieg und Frieden, Gesetze und Beamtenwahl rc.
3. Zwei Könige aus dem heraklidischen Geschlechtc nach Erbrecht
und Erstgeburt, zugleich Oberpriester, Feldherrn (von dreihundert erlese-
nen Spartiaten umgeben), Obervormünder und Richter; nach einem
Feldzuge verantwortlich den Geronten und Ephoren rc.
4. Ephoren, fünf Männer aus dem Volke, wohl ursprünglich
Gemeindevorsteher zum Rechtsprechen in Civilsachen; während der messe-
nischen Kriege richtende Stellvertreter der Könige , bald darauf Volks-
vertreter mit der Aufsicht über sämmtliche Magistrate und Bürger, mit
der Leitung öffentlicher Verhandlungen, besonders in auswärtigen Ver-
hältnissen rc.
5. Eintheilung des Volkes:
«) Die Spartiaten, als die herrschenden Familien mit dem acht
aristokratischen Verdienst- und Erbadel, mit dem Besitze von neuntausend
gleich großen Grundstücken; vor dem dreißigsten Jahre kein Antheil an
den Volksversammlungen.
Ii) Die achäischen Lakedämonier oder Periöken, mit dem
Besitze von dreißigtausend Grundstücken, persönlich frei, ungehindert im
Gewerbe; aber des vollen Bürgerrechtes nicht theilhaftig, zins - und
Kriegsdienstpflichtig dem Staate.
c) Die Heilsten, persönlich unfrei, als Gemeingut verwendbar;
— Krypteia, Heilotenjagd.
Ausserdem noch verschiedene Verordnungen über die Erziehung der
Kinder, das gemeinsame Essen, die Kleidung, den Handel rc., welche
alle dahin zielten, den kriegerischen Muth der bevorrechteten Spartiaten
zu steigern, und ihre Privatrücksichten im Interesse des Staates zu
untergraben.
Lykurgos läßt seine ungeschriebenen Gesetze vom Senate,
den Königen und dem Volke beschwören und verschwindet.
Erster messenischer Krieg, von 743—724 v. Ch. G.
Ol. 9,2 —Ol. 14,1.
Reibungen zwischen Messeniern und Spartanern bei dem
gemeinsamen Tempel zu Limnä rc. veranlassen den Krieg der
verwandten Stämme. Bis zum fünften Iahte wechselnde
Siege; darauf müssen sich die Mcssenier geschlagen auf die
Feste I t h o m c zurückziehen, ihr Gebiet wird verwüstet.
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46
Athe n.
Athen.
" Die Athenäer offenbaren schon jetzt im wiederhol-
ten Wechsel ihrer Verfassung die Unftetigkeit ihres
Charakters. Die aristokratische Archonten - Herrschaft
wird durch Solon's weise Gesetze beschränkt, und nachdem
noch eine kurze Zeitlang die Tyrannis von den Peisistra-
tiden mit besonderem Glanze behauptet worden, bildet
sich durch Kleistenes die Demokratie fester und bleibender
aus.
Nach dem Tode des Kodros folgt Archonten-Herr-
schaft (verantwortlich einer Volksversammlung oder einem
Rathe der Eupatridcn?). Auswanderung der attischen Joncr
unter den unzufriedenen jüngeren Söhnen des Kodros mit
Messenicrn rc. nach Asien.
a) Dreizehn lebenslängliche Archonten ans des
Kodros Familie von 1068 — 752 v. Ch./ bis Ol. 7,1/ von
Medon bis Alkmaon.
Sieben zehnjährige Archonten, die vier ersten
aus des Kodros Geschlecht, die folgenden aus andern Fami-
lien der Eupatriden, von 752—682 v. Ch., Ol. 7,1.—Ol. 24,3.
c) Neun jährliche Archonten zugleich, aus den
Eupatriden durchs Loos gewählt, von 682—594 v. Ch.,
Ol. 24,3 — Ol. 46,3: ein Eponymos für das Gerichtswesen
in allen Personen-Rechten, und den Schutz der Familien;
ein Basileus für die Aufsicht über die Staatsreligion, Feste,
Opfer, Klagen über Mord :c.; ein Polcmarchos für das
Kriegswesen mit der Aufsicht über Fremde und Beisassen, und
sechs Thesmotheten, welche die Uebercinstimmung der
Gesetze begutachteten und deren Aenderungen beantragten,
auch Eigenthumsstreitigkeiten schlichteten. Die Gesetzgebung
bleibt einer Volksversammlung, durch die Archonten be-
schränkt. Ueberdies noch mehre Gerichtshöfe: Arciopagos,
Prytaneion rc.
Die aristokratischen Eupatriden setzen den Staat durch
624. innere Zerrüttung in Gefahr. Der Archon Drakon sucht
durch seine Gesetze die Verfassung umzugestaltcn, bewirkt aber
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TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
48
Sohn,
Regel ohne Kriegsdienst, nimmt aber Theil an der Volksversammlung
und den Gerichten.
4. Ein Rath von vierhundert Bürgern aus den drei ersten Klassen,
hundert aus jeder der vier Phylen, keiner unter dreißig Jahren alt,
jährlich nach vorhergegangener Prüfung (Dvkimasia) durchs Loos neu
gewählt; jede Phyle hatte drei Monate hindurch die Prytauie (für
die laufenden Angelegenheiten), in fünf Ordnungen getheilt, wovon
jede eine Woche lang unter einem täglich wechselnden Epistates die Proe-
drie besaß. Die Prytanen machten ihre Anträge dem ganzen Rathe,
dieser berathfchlagte darüber,und ließ seinen Beschluß der Volksversamm-
lung vvrtragen. Der Epistates verwahrte das Staatsfiegel mit den
Schlüsseln zum Schatze und zur Akropolis. Nach Ablauf des Jahres
mußte der Nath die Euthyne (Rechenschaftsablegung) bestehen.
5. Volksversammlung wahrscheinlich in jedem Monate einmal
auf der Pnyr, besucht von jedem Bürger, sobald er in seinem achtzehnten
Jahre Schild und Speer erhalten; sie billigte oder verwarf das Probu-
leuma der Prytanen, stimmte ab durch Aufhebung der Hände, auch in
besonderen Fällen verdeckt mit Bohnen oder Steinchen. Die Ordnung
beobachteten die Nomophylaken und Proedroi. Verhandelt wurden:
Gesetzgebung, Magistratswahlen, Krieg und Frieden, Bündnisse, Ge-
sandtschaften, Finanz-Vorschläge rc.
6. Die Heliäa, ein Gericht von sechstausend Bürgern, die über
dreißig Jahre alt waren, für höhere politische Entscheidungen aus der
Volksversammlung jährlich durchs Loos gewählt.
7. Neun jährlich gewählte Archonten, einer doppelten Prüfung
unterworfen, der Dokimasia beim Antritt des Aintes und der Euthyne
während und nach der Führung desselben. Ihr Geschäftskreis wie bei
den früheren; ausserdem mit dem Vorsitze in den Volksgerichten und
der Einführung der Rechtshändel in dieselben. Die Thesmoteren leiteten
die Erlösung der Heliasten, die gerichtlichen Prüfungen der Magistraten,
die Bestimmung der Gerichtstage rc.
8. Der Areiopagos aus untadeligen, abgetretenen Archonten
gebildet, auf Lebenszeit, das höchste Gericht, auf dem Hügel des Ares,
mit der Aufsicht über die öffentliche Erziehung, den sittlichen Anstand,
Aber redlichen Erwerb der Bürger, über Erhaltung des Cultus, über
Bestechungen und falsche Zeugnisse, über Mord, Frevel gegen die Götter,
über ungerechte Volksbeschlüsse rc. Die Gränzen seiner Macht blieben
seinem moralischen Ermessen überlassen.
Solon verläßt Athen, nachdem das Volk seine auf der
Burg aufgestellten Gesetze auf hundert Jahre beschworen, er
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Nom als Republik. Con su ln.
73
i. Von den C o n s uln bis zu den Decemvirn,"-C.s.
bis 451 v. Ch. oder 303 n. N. E.
» Die beiden durch die Centurien jährlich neu aus den
P a t r i c i e r n g e w ä h l t e n C o n suln behalten d i e volle könig-
liche Gewalt. Die alsbald den Plebejern bewilligten
V o l ks t r i b n n e n streben nach deranerkennung ihrertribus-
C o m i t i e n, nach einem A n t h e i l e am Gemeingute, sowie
nach der Feststellung geschriebener Gesetze. Sagen blicken
noch immer hindurch.
J. Brutus und T. Collaiinus, die ersten Consttln,
ergänzen den Senat, — Patres conscripti. Brutus läßt
seine in eine Verschwörung verwickelte Söhne hinrichten. Col-
latinus legt seine Würde nieder. Valerius folgt ihm, gibt,
nachdem Brutus am Walde Arsta gegen die Tarquinier und
Vejenter (Aruns) gefallen, seine den Plebejern günstige Ge-
setze — Publicola.
Porse nn a, König von Clnsium, erobert das Zaniculum
und belagert Rom, — Horatius Cocles, Mucius Scävola;
Frieden unter harten Bedingungen.
Titus Lartius, der erste Dictator, auf sechs Monate mit 499.
einem Magister equitum, schließt mit den Latinern Waffen-
stillstand; aber Postumius schlägt sie am See Regillus. Tar-
quinius geht nach Cumä.
Die durch den Wucher der Patricier wie durch die anhal-
tenden Feldzüge verarmten und gedrückten Plebejer verweigern
unwillig den Kriegsdienst, und da die Versprechungen des
Consuls Scrvilius wie des Dictators M. Valerius unerfüllt
bleiben ^so erzwingen sie sich durch ihren gewaffneten Auszug
über den Anio auf den heiligen Berg (Menenius Agrippa)
zwei Volkstribunen, Sicinius Bellulus und L. Junius, 493.
mit Unverletzlichkeit und dem Ablehnungsrechte in Allem, was
die Plebejer betraff — veto, sowie die Aufhebung der Schuld-
kontracte der Unvermögenden; darauf fünf Tribunen und
später zehn.
Volskischcr Krieg. Marcius Coriolanus siegt, wird 490«
wegen seiner Vorschläge gegen die Plebejer zur Zeit der
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