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1. Die Weltgeschichte - S. 129

1835 - Mainz : Kupferberg
Karl der Kühne. Maximilian. Timur. 42d und Verwirrung in Deutschland vorzüglich durch Herzog Lud-a.c.g. wig von Baiern und Friedrich den Sieghaften von der Pfalz rc. Unzufriedenheit mit dem Kaiser allgemein. Streitigkeiten desselben mit seinen Niederösterreichischen Standen, in Wien 1462. von seinem Bruder Albrecht belagert; sein Krieg mit König Matthias Corvin von Ungarn; seine und seines Sohnes Maximilian Zusammenkunft in Trier mit dem reichen Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund (Königskrone), plötzliche 1473. Trennung. Karl belagert Nuys, vertreibt den Herzog Renatus von Lothringen, wird von den Schweizern bei Granson und Murten, darauf von Renatus bei Nancy geschlagen, fallt; 1476. seine Tochter Maria vermählt ssch mit Maximilian (Anma-1477. ßnngen Ludwigs Xi. von Frankreich, — Burgund), stirbt 1482, und hinterlaßt Philipp und Margarethe. Maxi- milian Landesadministrator der Niederlande; sein Krieg mit Karl Viii. von Frankreich und mit den Flandren:. Friedrich, wegen der immer weiter um sich greifenden 1493. Türken besorgt, stirbt zu Linz. 3) Maximilian I. übergibt seinem Sohne Philipp die 1494. Regierung der Niederlande, nöthigt, in Verbindung mit dem Pabste, Ferdinand von Aragonien und den Venetianeru, den in Italien eingedrungenen König Karl Viii. von Frankreich zum Rückzüge, ordnet auf dem Reichstage zu Worms den Landfrieden und das Reich s kämm erg ericht an 1496, und vermahlt seinen Sohn Philipp mit Johanna, Tochter Fer- mongolischer Eroberer und zugleich Gesetzgeber, seit 1569 Beherricher von Dschagetai, dehnt durch rasche Eroberungen seine Herrschaft vom Ganges bis zum Mittelmeere aus, stirbt 1405, und sein Reich löst sieb unter seinen Nachkommen auf. Dagegen erhebt sich wieder die Herr- schaft Bajesid's unter dessen Sohn Muh ame d I. 1413, dem sein Sohn Murad Ii. 1421 nachfolgt, der den griechischen Kaiser Johann Vi. tributbar macht, und 1451 stirbt. Sein -Sohn Muhamed Ii., ein grausamer Tyrann und Gesetzgeber, erobert 1455 Konstantinopel, Tra- pezunt, Bosnien, Servien, Albanien rc., stirbt 1481. Sein Nachfolger Bajesid Ii. steigert den Einfluß der Janitscharen, bekriegt Aegypten, Venedig, streift nach Ungarn, Oesterreich rc., stirbt 1512. 9

2. Alte Geschichte - S. 147

1869 - Mainz : Kunze
147 1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem- lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd- lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen Bollbürgergenieinden zerstreut. 2) In Gemeinden, die ini Verhältniß der Unterthänigkeit standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen: a) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich (in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge- meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver- waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger. b) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von Rom bestellter Präfekt Recht sprach. e) Die Soeii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts, die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be- sonderen mit Rom abgeschlossenen Verträgen. Zweite Abteilung. Das Zeitalter der außer italischen Kriege und Erobe- rungen 264—133 v. Ehr. Erster Abschnitt. Kriege im Westen. Rom inrd Carthago. (264—201.) 1. Der erste pmüsche Krieg (264—241). Carthago's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam- mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk, Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff bildeten den größten imb reichsten Seestaat der damaligen Welt, beherrschten die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein- lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo- von der eine ans den Geschlechtern, der andere aus den reichsten Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se- nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf der Syraknsaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur- sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem

3. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 167

1816 - Breslau : Holäufer
Iv. Römisches Zeitalter. 167 Beaufort Disf. für l’incertitude des cinq premiers fiecles de l’hiil. romaine. Utrecht 1738 5 1750. 8. r) Italien ziro Quadratm. gr. zu Ackerbau, Viehzucht und Han, del gleich geeignet und größeren Lheiles mit einem herrlichen Klima ausgestattet, in O., W. u. S. vom Meere, im N. von Alpen umgeben. — Ober,It.: Gallia cisalpina oder togata, und Liguria. Mittel - It.: von den Fl. Rubicon und Maera bis an die Fl. Silarus und Fronto: Etrurien oder Tuscia; Um, bria (Urbino und Spoleto); Picenum (Ancona); Samnium; Latium, mit Rom; Campania (Neapel). Unter, Italien, Gr. Griechenland. Inseln: Sicilien, Sardinien, Corsika, Mal, tau.s.w. — Ueberrom s. Oraevii ihel. 1.z; G. C. Adler Beschreib, d. St. R. Altona i78r. 4. — Das röm. Stadtgebiet anfänglich 2 M.; unter der lezten k. Reg. gehörte die volskische Küste bis Terracina dazu. S) Das röm. Volk in Z Tribus oder 30 Curken getheilt; auf Co, mitten wurde nach Curien abgestimmt. Antheil an der Regie, rung gebührte nach etrurischem Herkommen ausschließlich den Patrieiern; diese bildeten frühzeitig einen Erbadel, der nicht blos durch Patronat und Clientel, sondern auch durch Grundei, genthum Lehnsherren, Vorrechte genoß. — Seroius Tullius vereinte den Adel und das Volk in 193 (nach Dionysius) oder wohl richtiger in 189 Centurien; und theilte die Bürger nach Verhältniß ihres Vermögens in 6 Classen, so daß zur ersten 100,000, zur zweiten 75,000, zur dritten 50,000, zur vierten 25,000 und zur fünften 12,000 Asse erfoderlich waren; danach wurde die Waffenrüstung bestimmt; in die 6te Elaste gehörten die Clienten der Patvieier; es stand ihnen kein Waffenrecht zu und sie zahlten keine Steuern; die Proletarier, welche der Staat bewafnete, mögen auch Steuern bezahlt haben. Von den sammt, lichen Centurien umfaßte die ungefähr aus 8000 Bürgern beste, hende erste Claffe 98 oder hatte eben so viele Stimmen und folg, lich ein entschiedenes Uebergewicht. Nach seiner Einrichtung be, stand das Volk aus vier städtischen und 26 ländlichen Tribus, jede mir einem Hauptmann an der Spitze; das Grundeigenthum (welches bis dahin nur den Patrieiern zugekommen war) wurde »ach Regionen bestimmt. Die aus Centurien bestehenden Volks, Versammlungen oder Comitia centuriata waren Stellvertreter der gesammlen Nation; von ihnen und dem Senate ging die Gesetz, gedung aus; bis zur Gesetzgebung auf den ir Tafeln scheinen von ihnen blos Blutrichter und Hauptleute ernannt worden und die Curienversammlungen noch gültig geblieben t» seyn. Jedes 5te I. war Census; daher Lustrum.

4. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 308

1816 - Breslau : Holäufer
3°S Geschichte des Mittelalters. machten sich als unstete, räuberisch? Nachbaren furchtbar. Die ss. t135h mächtige Horde der Müm-u (Müm-kos) war mit den Njudschen verbündet; ihr Khan Desukai, Besieger s i >163 ) der Su Mo g ölen, war der Vater Te- mudschrn's, welcher anfänglich snach 1176j unter dem Schutze L 0 grul' s, Khan's der Keraicen, dem K.dernjud- scheu Schl 5 t 0 n q als Feldherr-mit Ruhm diente. Nach glückiichem Kampfe gegen Togrul [1203] und gegen die türk. Naimanen si2e>4) in der kl. Bucharei, vereinte er [ s206] die mogolrschen Horden unter s. Oberbefehl, wurde durch einen Schamanen zum D sch i n k i s k b a n ( d. h. Herrn aller Herren) ausgerufen und> beschloß im barbarisch-from- men Fanatismus die Erde zu unterjochen. Er besiegtesi209 — 1215) N.sina (Iguren; Tangut; Jen-ki'ng; Jlid- schutsai milderte die Rohheit der Weltbezwmger) und drängte die Njudschen südlich, worauf sie sich mit den Song vereinigen. Vier Heere ließ er nun westwärts ziehen, stürzte s 1218 J das Reich der Khowarezmier, überschwemmte Per- sien und unterjochte die Reiche zwischen d. ^kasp. u. schw. M. bis nach Rußland [ 1223] ; im Feldlager auf der Ebene von Tonkat starb er £1227) mit Entwürfen auf Ostindien. Unter s. S. dem Groskhan Oktaj £*227 — 1241], neben welchem mehrere von ihm abhängige und ihm verwandte Khane ansehnliche Länder beherrschten, wurde £1234) die Eroberung N. Sina's vollendet und S. Sina angegriffen. Sein Br. S. Batu machte £1236) Rußland zinsbar und verwüstete ss. 1240) das östl. Europa; das ihm entgegen- genellte rculsch- polnische Herr unter He in ri ch d. Fr. H. v. Glogau, erlitt bey Liegnitz [ b. 9 April 1241] eine schreckliche Niederlage; Entsetzen ergriff Europa; Friedrich Ii fe- derte zu allgemeinem Vereine gegen die Barbaren auf; P. Innocer, rius Iv und der franz. K. Ludwig Ix schick- ten Bekehrer an den Groskhan. Auf die Nachricht von O k t a ; s. Tode un d ermüdet durch tapfere Gegenwehr ( Land- sturm mböhmen; Sclweidn-tz muthrge Verthcrdrgung; Ja- ros !aw v. Sternberg Retter und Racher Mährcn's)

5. Alte Geschichte - S. 139

1870 - Mainz : Kunze
139 1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem- lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd- lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen Vollbürgergemeinden zerstreut. 2) In Gemeinden, die im Verhältniß der Unterthänigkeit standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen: a.) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich (in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge- meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver- waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger. d) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von Rom bestellter Präfekt Recht sprach. e) Die Socii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts, die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be- sonderen mit Rom abgeschlossenen Vertrügen. Zweite Abtheilung. Das Zeitalter der außeritalischen Kriege und Erobe- rungen 264 -133 v. Ehr. Erster Abschnitt. Kriege im Westen. Rom und Carthago. (264—201.) t. Der erste punische Krieg (264—241). Carthagv's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam- mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk, Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff bildeten den größten und reichsten Seestaat der damaligen Welt, beherrschter: die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein- lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo- von der eine aus den Geschlechtern, der andere aus den reichsten Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se- nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf der Syrakusaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur- sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem

6. Geschichte des Mittelalters - S. 246

1867 - Mainz : Kunze
246 Zeittafel. Erste und zweite Periode. Erste Periode, 476-800. Vom Untergang des weströmischen Reichs bis zur Erneuerung der abendländisch-römischen Kaiserwürde. 481 Chlodwig, König der salischen Franken, besteigt den Thron. 486 Chlodwig schlägt den letzten römischen Statthalter Syragrius bei Soissons. 493 Theodorich der Große gründet das Reich der Ostgothen in Italien. 496 Schlacht bei Zülpich. Niederlage der Alemannen. Chlodwig läßt sich taufen. 507 Sieg Chlodwigs über die Westgothen bei Vougle. 511 Tod Chlodwigs. Theilung des fränkischen Reichs. 518 Kaiser Justin besteigt den Thron. 526 Der Ostgothenkönig Theodorich der Große stirbt. 527 Justinian wird Kaiser des griechischen Reiches. 532 Der Nika Aufstand in Constautinopcl. Belisar. 534 Das Land der Burgunden wird von den Franken unterworfen. 555 Narscs zerstört das Ostgothenreich in Italien. 568 Alboin begründet das Longobardenreich. 585 Die Westgothen unterwerfen sich ganz Spanien. 613 Die fränkische Monarchie wird nochmals vereinigt. 622 Muhamed flieht von Mccka nach Medina. 632 Muhamed, der Stifter des Islam, stirbt. 687 Pipin von Heristall siegt bei Testri. 711 Sieg der Araber bei Tercz de la Frontera. 714 Carl Martell folgt seinem Vater im Majorate. 732 Carl Martell schlägt die Araber zwischen Tours und Poitiers. 752 Pipin läßt den letzten Merowinger absetzen. 755 Die Langobarden werden von Pipin geschlagen. 768 Pipin der Kleine stirbt zu St. Denis. 771 Carl der Große wird Alleinherrscher über die Franken. 774 Pavia, die Hauptstadt der Longobarden, fällt. 778 Carl der Große übersteigt die Pyrenäen. 800 Die abendländisch-römische Kaiserwürde wird wieder hergestellt. Zweite Periode, 800—1073. Von der Wiederherstellung der abendländisch-römischen Kaiserwürde bis zur Ausbildung der römischen Hierarchie. 814 Carl der Große stirbt zu Aachen. 827 Egbert vereinigt die 7 angelsächsischen Königreiche.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 20

1867 - Mainz : Kunze
20 Einleitung. Rugierfürsten Odoaker (I. S. 201). Gestatte mir, daß ich mit meinem Volke dahin ziehe und ihn vertreibe. Siege ich mit Gottes Beistand, dann möchte ich als Euer Sohn und Diener die Herrschaft Italiens besitzen; werde ich besiegt, so seid Ihr des Iahrgeldes ledig, welches Euch jetzt belästigt." Zeno willfahrte den Bitten Theodorichs und ent- ließ ihn mit reichen Geschenken. gründet in Also brach der ganze Stamm der Gothen im Frühjahr 489 auf: ostgomäes d-^^uner, Weiber und Kinder mit den Heerden und der gesammten Reich, 493. Habe und stieg die Alpen hinab in das Tiefland von Oberitalien. Bei Aquileja verlor Odoaker die erste Schlacht, er mußte sich bis Verona zurückziehen. Hier erfocht Theodorich, welcher seitdem in der Heldensage Dietrich von Bern genannt wird, einen zweiten Sieg und schloß seinen Gegner in Ravenna ein. Odoaker widerstand noch drei Jahre, mußte aber zuletzt Land und Krone an Theodorich abtreten, welcher seitdem den Pnrpurmantel anlegte*). Ganz Italien gehorchte seinen Befehlen; Verona und Ravenna erhob er zu seinen Residenzen. Auch Sicilien, die südlichen Alpenländer und Südgallien unterwarf er seinem Scepter. Theodorich ward allgemein geliebt und hochgeehrt. Theodortch Theodorich behandelte die Bewohner seines neu gestifteten Reiches herrscht ge- mild und gerecht. Er behielt römische Sitten und Gebräuche möglichst bei. Seinen Gothen gab er das Drittel der Ländereien, welches Odo- akers Leute gehabt hatten, ließ die Gesetze und die Verfassung des römischen Staates bestehen, so daß die Römer stets nach römischem Rechte gerichtet wurden, und machte alle Unterthanen steuerpflichtig. Die Gothen wurden nach gothischem Herkommen gerichtet, und es kam eher vor, daß die Gothen nach römischem, als die Römer nach gothi- schem Rechte abgeurtheil wurden. Den Gothen wies er den Wehr- ^ stand als ihren Beruf an, die Geschäfte des bürgerlichen Lebens den Tein'sbov/ Römern. Darum mußten die Gothen unablässig in den Waffen sich tapfer, üben, und ihre Kinder durften keine römischen Schulen besuchen, weil nach der Vorstellung des Königs diejenigen nicht ohne Furch die feind- lichen Schwerter erblicken würden, welche schon jung vor der Ruthe des Lehrers gezittert hätten. Sowie er sein Volk zu tüchtigen Kriegern heranzubilden bemüht war, ebenso förderte er unter den Eingebornen Ackerbau, Gewerbe, Kunst und Wissenschaft. ') Bei der Uebergabe Ravennas sicherte Theodorich seinem Gegner Leben und Freiheit zu; allein wenige Tage nachher ließ er ihn bei einem Mahle todten, angeblich weil Odoaker eine Verschwörung im Schilde geführt habe.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 38

1867 - Mainz : Kunze
38 Erste Periode des Mittelalters. Namens Chtoderich. Zu diesem schickte Chlodwig und ließ ihm sagen: „Siehe, dein Vater ist alt geworden und hat einen lahmen Fuß; wenn der stürbe, würde dir das Reich zufallen, und unsrer Freundschaft dürftest du gewiß sein." Dadurch ward Chloderich verleitet, seinen Vater, als er einst jenseits des Rheines in einem Buchenhain lust- wandelte, ermorden zu lassen. Chlodwig hörte davon und ließ den gottlosen Sohn mit der Streitaxt erschlagen, um Siegberts Reich und Schätze zu gewinnen. Ein anderer Vetter war König Chararich an der Somme; diesen fing Chlodwig durch List, ließ dem Vater und seinem Sohne das Haupthaar scheeren und beide zu Priestern machen, durch den Sie murrten laut und sprachen in ihrem Unmuthe: „Am grünen Holz eignen An- ist das Laub abgeschnitten, und der Stamm noch nicht dürre, daß er verwandten, wieder ausschlagen kann zum Verderben jenes." Als Chlodwig diese Drohung vernahm, ließ er Beide enthaupten und nahm ihr Reich und ihre Schätze in Besitz. Nun hatte Chlodwig noch einen Vetter, den König Ragnachar in Cambray, einen üppigen, geizigen, unbeliebten Mann. Durch unächten Schmuck von Erz verleitete Chlodwig einige Leute seines Gefolges zur Treulosigkeit gegen ihren König. Als dieser nun wider Chlodwig zu Felde zog, ward er geschlagen, und als Rag- nachar floh, fingen ihn seine eignen Leute und führten ihn sammt seinem Bruder gebunden vor den König, welcher beide mit seiner Streitaxt niederhieb. Nach diesen frivolen Thaten besorgte Chlodwig Nachstellungen von seinen Anverwandten, welche sich vielleicht gerettet haben konnten. Darum klagte er einmal laut in der Volksversammlung: „Wehe inir, daß der Himmel mir alle meine Blutsverwandten genommen, und daß ich einsam bin auf Erden." Er hoffte durch diese Worte das Mitleid zu erregen und die Ueberlebenden seiner Anverwandten kennen zu lernen. Aber alle Anwesenden schwiegen. Nun hegte Chlodwig die feste Ueber- zeugung, daß sein Land seinen eignen Söhnen verbleiben werde, und starb nicht lange darnach zu Paris 511, wo er in der Kirche begraben Er selbststubl ^iegt, ^blche er den Aposteln zu Ehren hatte ausführen lassen. Das frän- Chlodwigs Reich ward unter seine vier Söhne getheilt und durch kische Reich ^ Einverleibung Burgunds erweitert (534). Als später die Ostgothen in Italien nach Amalasunthas Tode (S. 21 u. 22) mit dem griechischen Kaiser Iustinian Krieg bekamen, suchten sie die Franken zum Beistand zu gewinnen und traten ihnen die Provence, Alemannien vom Rhein bis zum Lech, sowie einen Theil von Venetien ab, so daß das ge- sammte fränkische Gebiet vom atlantischen Ocean bis zum mittelländi- Theilungen schen und adriatischen Meere reichte. Der jüngste von Chlodwigs Bürg'erkrsege, Söhnen überlebte seine Brüder und vereinigte das väterliche Reich auf durch fort- währende

9. Theil 2 - S. 11

1867 - Breslau : Max
Wohnsitze. Sprache. Sitten. Gerichtswesen. 9 immer weiter nach Westen/ ins nördliche Frankreich vorrückten: ein tüchtiger, kräftiger Menschenschlag. In der Mitte von Deutsch- land wohnten die Thüringer; über ihnen, an der Weser, im jetzigen Westphalen und Hannover, die Sachsen; und über die- sen, an den Ufern der Nordsee, die wilden Friesen. In Schwaben saßen die Alemannen, im jetzigen Baiern die Bai- ern (Vojer), und in dem nordöstlichen und östlichen Theile von Deutschland, der jetzt Mecklenburg, Pommern, Brandenburg, Sachsen, Böhmen, Mähren und Schlesien heißt, nichts als Wen- den und Slaven, die sich durch schwarze oder braune Augen und schwarzes Haar von den blonden, blauäugigen Deutschen unterschieden und auch eine eigene Sprache redeten. Erst im vierten und fünften Jahrhundert breitete sich das Christenthum auch unter den deutschen Völkerschaften aus, nicht sowohl unter den Stämmen, die in Deutschland saßen, als unter denen, welche, wie z. B. die Gothen, in die Provinzen des römischen Reiches eindrangen; aber nur sehr allmälig. Einer der ersten Bekehrer zum Christenthum war hier der wackere Bischof Ulphilas, der zur Zeit des Anfangs der Völkerwanderung unter den Gothen lebte und seinen Landsleuten die Schreibekunst lehrte. Er über- setzte auch mit vieler Mühe die Bibel in ihrer Sprache, von welcher Uebersetzung wir noch einen Theil übrig haben. Mit der Kenntniß der christlichen Religion machten die Deutschen nun auch größere Schritte zur Ausbildung ihrer Sitten. Das Familienleben beruhte auf der Gewalt des Hausvaters als Oberhaupt, mit der Verpflichtung, die Seinigen zu schützen. Man nannte dieses „Muntw d. h. Schutz, Aufsicht. Wenn der Sohn die Waffen führen konnte, wurde er mündig; die Tochter trat bei ihrer Verheirathung in den Schutz des Gatten über. Das Ehebündniß wurde mit vielem Gepränge in der Volks- versammlung oder dem „Mahl" gefeiert, davon sich noch die Wörter: Gemahl, Vermählung — erhalten haben. Die Kleidung war kunstlos aus Fellen und Linnen verfertigt. Die Gesetze unserer Vorfahren waren sehr einfach. Das Gericht, wozu die ganze Volksgemeinde erscheinen durste, wurde an einem Hügel, oder unter alten Eichen oder bei einem aufgesteckten Zeichen: einem Schild oder einer Fahne, gehegt. Konnte man die Schuld oder Unschuld eines Beklagten nicht ausmitteln, so mußte er einen Eid leisten. Aber da kamen manche Fülle vor, wo nichts- würdige Menschen einen falschen Eid geleistet hatten, und nun

10. Theil 4 - S. 131

1862 - Breslau : Max
Aufstand der Griechen. Ipsilanti. Heilige Schaar. 131 Verfassung wieder her, starb aber bald darauf und hinterließ seiner Tochter den Thron. 127. Die Befreiung Griechenlands. Viel größere Aufmerksamkeit und Theilnahme, als alle diese Verfassungskämpfe, erregte aber in ganz Europa das heldenmü- thige Ringen des kleinen Griechenlands gegen die Herrschaft der Türken, welche fast schon vierhundert Jahre auf einem Theil der christlichen Bevölkerung Europas lastete, deren Ende aber nun hereinzubrechen schien. Schon seit langer Zeit war in Grie- chenland in einzelnen Gemüthern die Sehnsucht nach der Befrei- ung und nach der Gründung eines selbständigen Reichs entstan- den und durch weitverzweigte Genossenschaften wurde dieser Ge- danke im Volke allmälig verbreitet. Rußland, welches um diese Pläne wußte, ermunterte dieselben insgeheim theils wegen der religiösen Verwandtschaft der Russen mit den Griechen, theils und besonders in der Hoffnung, seine eigene Macht durch die Schwächung der Türkei zu erweitern. Als sich nun mehrere Statthalter des türkischen Sultans ungestraft für unabhängig erklärt hatten, fanden sich die Häupter der griechischen Verschwö- rung zum Aufstand ermuthigt, und ein Edelmann aus der Mol- dau, welcher bisher in russischen Diensten gestanden, Alexan- der Ppsilanti, rief die Hellenen im ganzen türkischen Reich auf, das Joch der Osmanen abzuschütteln, indem er ihnen rus- sische Hülfe in Aussicht stellte. Ueberall, in Morea (dem alten Peloponnes), in Livadien (Hellas), in Thessalien und auf den ionischen Inseln leistete man seinem Ruf Folge, und in kurzem stand Ipsilanti an der Spitze einer bedeutenden Kriegsschaar, die heilige Schaar genannt. Die Türken traten mit der größ- ten Wuth und Grausamkeit gegen die Empörer auf, wo sie der- selben Herr wurden; besonders aber wütheten sie mit blutigem Racheschwert auch gegen die unschuldige griechische Bevölkerung in Constantinopel und an andern Orten. Der griechische Patri- arch wurde am Ostertage mit seinen Priestern gewaltsam vom Altar gerissen und an den Pforten der Kirche aufgehängt, die griechischen Familien wurden hingemordet oder mußten als Bett- ler fliehen. Nun brach zwar Rußland den Verkehr mit der Pforte ab, und Kaiser Alexander beabsichtigte, sofort zu Gunsten der Griechen einzuschreiten; aber Oestreich und England hielten ihn davon ab, Oestreich, um wo möglich einen größern Krieg zu ver- 9*
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