Karl der Kühne. Maximilian. Timur. 42d
und Verwirrung in Deutschland vorzüglich durch Herzog Lud-a.c.g.
wig von Baiern und Friedrich den Sieghaften von der Pfalz rc.
Unzufriedenheit mit dem Kaiser allgemein. Streitigkeiten
desselben mit seinen Niederösterreichischen Standen, in Wien 1462.
von seinem Bruder Albrecht belagert; sein Krieg mit König
Matthias Corvin von Ungarn; seine und seines Sohnes
Maximilian Zusammenkunft in Trier mit dem reichen Herzoge
Karl dem Kühnen von Burgund (Königskrone), plötzliche 1473.
Trennung. Karl belagert Nuys, vertreibt den Herzog Renatus
von Lothringen, wird von den Schweizern bei Granson und
Murten, darauf von Renatus bei Nancy geschlagen, fallt; 1476.
seine Tochter Maria vermählt ssch mit Maximilian (Anma-1477.
ßnngen Ludwigs Xi. von Frankreich, — Burgund), stirbt
1482, und hinterlaßt Philipp und Margarethe. Maxi-
milian Landesadministrator der Niederlande; sein Krieg mit
Karl Viii. von Frankreich und mit den Flandren:.
Friedrich, wegen der immer weiter um sich greifenden 1493.
Türken besorgt, stirbt zu Linz.
3) Maximilian I. übergibt seinem Sohne Philipp die 1494.
Regierung der Niederlande, nöthigt, in Verbindung mit dem
Pabste, Ferdinand von Aragonien und den Venetianeru, den
in Italien eingedrungenen König Karl Viii. von Frankreich
zum Rückzüge, ordnet auf dem Reichstage zu Worms den
Landfrieden und das Reich s kämm erg ericht an 1496, und
vermahlt seinen Sohn Philipp mit Johanna, Tochter Fer-
mongolischer Eroberer und zugleich Gesetzgeber, seit 1569 Beherricher
von Dschagetai, dehnt durch rasche Eroberungen seine Herrschaft vom
Ganges bis zum Mittelmeere aus, stirbt 1405, und sein Reich löst sieb
unter seinen Nachkommen auf. Dagegen erhebt sich wieder die Herr-
schaft Bajesid's unter dessen Sohn Muh ame d I. 1413, dem sein Sohn
Murad Ii. 1421 nachfolgt, der den griechischen Kaiser Johann Vi.
tributbar macht, und 1451 stirbt. Sein -Sohn Muhamed Ii., ein
grausamer Tyrann und Gesetzgeber, erobert 1455 Konstantinopel, Tra-
pezunt, Bosnien, Servien, Albanien rc., stirbt 1481. Sein Nachfolger
Bajesid Ii. steigert den Einfluß der Janitscharen, bekriegt Aegypten,
Venedig, streift nach Ungarn, Oesterreich rc., stirbt 1512.
9
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Kühne Karl Maximilian Maximilian Timur Friedrich Friedrich Albrecht Albrecht Matthias_Corvin Maximilian_Zusammenkunft Maximilian Karl Karl Karl_belagert_Nuys Karl Renatus
von_Lothringen Renatus_bei_Nancy Maria Maria Maximilian_(Anma-1477 Maximilian Ludwigs Philipp Philipp Margarethe Karl_Viii Karl Friedrich Friedrich Maximilian_I. Philipp Philipp Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand Karl_Viii Karl Philipp Philipp Johanna Johann Johann Muhamed_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Baiern Wien Ungarn Trier Burgund Murten Frankreich Burgund Frankreich Niederlande Italien Frankreich Worms Konstantinopel Bosnien Albanien Venedig Ungarn Oesterreich
147
1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem-
lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd-
lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen
Bollbürgergenieinden zerstreut.
2) In Gemeinden, die ini Verhältniß der Unterthänigkeit
standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen:
a) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich
(in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge-
meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver-
waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die
Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger.
b) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von
Rom bestellter Präfekt Recht sprach.
e) Die Soeii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts,
die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be-
sonderen mit Rom abgeschlossenen Verträgen.
Zweite Abteilung.
Das Zeitalter der außer italischen Kriege und Erobe-
rungen 264—133 v. Ehr.
Erster Abschnitt.
Kriege im Westen. Rom inrd Carthago. (264—201.)
1. Der erste pmüsche Krieg (264—241).
Carthago's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam-
mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk,
Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff
bildeten den größten imb reichsten Seestaat der damaligen Welt,
beherrschten die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und
theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein-
lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo-
von der eine ans den Geschlechtern, der andere aus den reichsten
Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se-
nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf
der Syraknsaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur-
sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Ortsnamen: Latium Etrurien Rom Sardinien Corsika
Iv. Römisches Zeitalter. 167
Beaufort Disf. für l’incertitude des cinq premiers fiecles de
l’hiil. romaine. Utrecht 1738 5 1750. 8.
r) Italien ziro Quadratm. gr. zu Ackerbau, Viehzucht und Han,
del gleich geeignet und größeren Lheiles mit einem herrlichen
Klima ausgestattet, in O., W. u. S. vom Meere, im N. von
Alpen umgeben. — Ober,It.: Gallia cisalpina oder togata,
und Liguria. Mittel - It.: von den Fl. Rubicon und Maera
bis an die Fl. Silarus und Fronto: Etrurien oder Tuscia; Um,
bria (Urbino und Spoleto); Picenum (Ancona); Samnium;
Latium, mit Rom; Campania (Neapel). Unter, Italien,
Gr. Griechenland. Inseln: Sicilien, Sardinien, Corsika, Mal,
tau.s.w. — Ueberrom s. Oraevii ihel. 1.z; G. C. Adler
Beschreib, d. St. R. Altona i78r. 4. — Das röm. Stadtgebiet
anfänglich 2 M.; unter der lezten k. Reg. gehörte die volskische
Küste bis Terracina dazu.
S) Das röm. Volk in Z Tribus oder 30 Curken getheilt; auf Co,
mitten wurde nach Curien abgestimmt. Antheil an der Regie,
rung gebührte nach etrurischem Herkommen ausschließlich den
Patrieiern; diese bildeten frühzeitig einen Erbadel, der nicht
blos durch Patronat und Clientel, sondern auch durch Grundei,
genthum Lehnsherren, Vorrechte genoß. — Seroius Tullius
vereinte den Adel und das Volk in 193 (nach Dionysius) oder
wohl richtiger in 189 Centurien; und theilte die Bürger nach
Verhältniß ihres Vermögens in 6 Classen, so daß zur ersten
100,000, zur zweiten 75,000, zur dritten 50,000, zur vierten
25,000 und zur fünften 12,000 Asse erfoderlich waren; danach
wurde die Waffenrüstung bestimmt; in die 6te Elaste gehörten
die Clienten der Patvieier; es stand ihnen kein Waffenrecht zu
und sie zahlten keine Steuern; die Proletarier, welche der Staat
bewafnete, mögen auch Steuern bezahlt haben. Von den sammt,
lichen Centurien umfaßte die ungefähr aus 8000 Bürgern beste,
hende erste Claffe 98 oder hatte eben so viele Stimmen und folg,
lich ein entschiedenes Uebergewicht. Nach seiner Einrichtung be,
stand das Volk aus vier städtischen und 26 ländlichen Tribus,
jede mir einem Hauptmann an der Spitze; das Grundeigenthum
(welches bis dahin nur den Patrieiern zugekommen war) wurde
»ach Regionen bestimmt. Die aus Centurien bestehenden Volks,
Versammlungen oder Comitia centuriata waren Stellvertreter der
gesammlen Nation; von ihnen und dem Senate ging die Gesetz,
gedung aus; bis zur Gesetzgebung auf den ir Tafeln scheinen
von ihnen blos Blutrichter und Hauptleute ernannt worden und
die Curienversammlungen noch gültig geblieben t» seyn. Jedes
5te I. war Census; daher Lustrum.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
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3°S
Geschichte des Mittelalters.
machten sich als unstete, räuberisch? Nachbaren furchtbar.
Die ss. t135h mächtige Horde der Müm-u (Müm-kos)
war mit den Njudschen verbündet; ihr Khan Desukai,
Besieger s i >163 ) der Su Mo g ölen, war der Vater Te-
mudschrn's, welcher anfänglich snach 1176j unter dem
Schutze L 0 grul' s, Khan's der Keraicen, dem K.dernjud-
scheu Schl 5 t 0 n q als Feldherr-mit Ruhm diente. Nach
glückiichem Kampfe gegen Togrul [1203] und gegen die
türk. Naimanen si2e>4) in der kl. Bucharei, vereinte er
[ s206] die mogolrschen Horden unter s. Oberbefehl, wurde
durch einen Schamanen zum D sch i n k i s k b a n ( d. h. Herrn
aller Herren) ausgerufen und> beschloß im barbarisch-from-
men Fanatismus die Erde zu unterjochen. Er besiegtesi209
— 1215) N.sina (Iguren; Tangut; Jen-ki'ng; Jlid-
schutsai milderte die Rohheit der Weltbezwmger) und
drängte die Njudschen südlich, worauf sie sich mit den Song
vereinigen. Vier Heere ließ er nun westwärts ziehen, stürzte
s 1218 J das Reich der Khowarezmier, überschwemmte Per-
sien und unterjochte die Reiche zwischen d. ^kasp. u. schw.
M. bis nach Rußland [ 1223] ; im Feldlager auf der Ebene
von Tonkat starb er £1227) mit Entwürfen auf Ostindien.
Unter s. S. dem Groskhan Oktaj £*227 — 1241], neben
welchem mehrere von ihm abhängige und ihm verwandte
Khane ansehnliche Länder beherrschten, wurde £1234) die
Eroberung N. Sina's vollendet und S. Sina angegriffen.
Sein Br. S. Batu machte £1236) Rußland zinsbar und
verwüstete ss. 1240) das östl. Europa; das ihm entgegen-
genellte rculsch- polnische Herr unter He in ri ch d. Fr. H. v.
Glogau, erlitt bey Liegnitz [ b. 9 April 1241] eine schreckliche
Niederlage; Entsetzen ergriff Europa; Friedrich Ii fe-
derte zu allgemeinem Vereine gegen die Barbaren auf; P.
Innocer, rius Iv und der franz. K. Ludwig Ix schick-
ten Bekehrer an den Groskhan. Auf die Nachricht von
O k t a ; s. Tode un d ermüdet durch tapfere Gegenwehr ( Land-
sturm mböhmen; Sclweidn-tz muthrge Verthcrdrgung; Ja-
ros !aw v. Sternberg Retter und Racher Mährcn's)
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Extrahierte Personennamen: Batu Friedrich_Ii Friedrich Ludwig_Ix Ludwig Sternberg
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Groskhan_Oktaj Europa Glogau Liegnitz Europa
139
1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem-
lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd-
lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen
Vollbürgergemeinden zerstreut.
2) In Gemeinden, die im Verhältniß der Unterthänigkeit
standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen:
a.) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich
(in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge-
meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver-
waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die
Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger.
d) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von
Rom bestellter Präfekt Recht sprach.
e) Die Socii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts,
die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be-
sonderen mit Rom abgeschlossenen Vertrügen.
Zweite Abtheilung.
Das Zeitalter der außeritalischen Kriege und Erobe-
rungen 264 -133 v. Ehr.
Erster Abschnitt.
Kriege im Westen. Rom und Carthago. (264—201.)
t. Der erste punische Krieg (264—241).
Carthagv's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam-
mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk,
Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff
bildeten den größten und reichsten Seestaat der damaligen Welt,
beherrschter: die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und
theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein-
lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo-
von der eine aus den Geschlechtern, der andere aus den reichsten
Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se-
nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf
der Syrakusaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur-
sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem
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Extrahierte Personennamen: Carthago
Extrahierte Ortsnamen: Latium Etrurien Rom Rom Sardinien Corsika
246
Zeittafel. Erste und zweite Periode.
Erste Periode, 476-800.
Vom Untergang des weströmischen Reichs bis zur Erneuerung der
abendländisch-römischen Kaiserwürde.
481 Chlodwig, König der salischen Franken, besteigt den Thron.
486 Chlodwig schlägt den letzten römischen Statthalter Syragrius bei Soissons.
493 Theodorich der Große gründet das Reich der Ostgothen in Italien.
496 Schlacht bei Zülpich. Niederlage der Alemannen. Chlodwig läßt sich
taufen.
507 Sieg Chlodwigs über die Westgothen bei Vougle.
511 Tod Chlodwigs. Theilung des fränkischen Reichs.
518 Kaiser Justin besteigt den Thron.
526 Der Ostgothenkönig Theodorich der Große stirbt.
527 Justinian wird Kaiser des griechischen Reiches.
532 Der Nika Aufstand in Constautinopcl. Belisar.
534 Das Land der Burgunden wird von den Franken unterworfen.
555 Narscs zerstört das Ostgothenreich in Italien.
568 Alboin begründet das Longobardenreich.
585 Die Westgothen unterwerfen sich ganz Spanien.
613 Die fränkische Monarchie wird nochmals vereinigt.
622 Muhamed flieht von Mccka nach Medina.
632 Muhamed, der Stifter des Islam, stirbt.
687 Pipin von Heristall siegt bei Testri.
711 Sieg der Araber bei Tercz de la Frontera.
714 Carl Martell folgt seinem Vater im Majorate.
732 Carl Martell schlägt die Araber zwischen Tours und Poitiers.
752 Pipin läßt den letzten Merowinger absetzen.
755 Die Langobarden werden von Pipin geschlagen.
768 Pipin der Kleine stirbt zu St. Denis.
771 Carl der Große wird Alleinherrscher über die Franken.
774 Pavia, die Hauptstadt der Longobarden, fällt.
778 Carl der Große übersteigt die Pyrenäen.
800 Die abendländisch-römische Kaiserwürde wird wieder hergestellt.
Zweite Periode, 800—1073.
Von der Wiederherstellung der abendländisch-römischen Kaiserwürde
bis zur Ausbildung der römischen Hierarchie.
814 Carl der Große stirbt zu Aachen.
827 Egbert vereinigt die 7 angelsächsischen Königreiche.
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20
Einleitung.
Rugierfürsten Odoaker (I. S. 201). Gestatte mir, daß ich mit meinem
Volke dahin ziehe und ihn vertreibe. Siege ich mit Gottes Beistand,
dann möchte ich als Euer Sohn und Diener die Herrschaft Italiens
besitzen; werde ich besiegt, so seid Ihr des Iahrgeldes ledig, welches
Euch jetzt belästigt." Zeno willfahrte den Bitten Theodorichs und ent-
ließ ihn mit reichen Geschenken.
gründet in Also brach der ganze Stamm der Gothen im Frühjahr 489 auf:
ostgomäes d-^^uner, Weiber und Kinder mit den Heerden und der gesammten
Reich, 493. Habe und stieg die Alpen hinab in das Tiefland von Oberitalien.
Bei Aquileja verlor Odoaker die erste Schlacht, er mußte sich bis
Verona zurückziehen. Hier erfocht Theodorich, welcher seitdem in der
Heldensage Dietrich von Bern genannt wird, einen zweiten Sieg und
schloß seinen Gegner in Ravenna ein. Odoaker widerstand noch drei
Jahre, mußte aber zuletzt Land und Krone an Theodorich abtreten,
welcher seitdem den Pnrpurmantel anlegte*). Ganz Italien gehorchte
seinen Befehlen; Verona und Ravenna erhob er zu seinen Residenzen.
Auch Sicilien, die südlichen Alpenländer und Südgallien unterwarf er
seinem Scepter. Theodorich ward allgemein geliebt und hochgeehrt.
Theodortch Theodorich behandelte die Bewohner seines neu gestifteten Reiches
herrscht ge- mild und gerecht. Er behielt römische Sitten und Gebräuche möglichst
bei. Seinen Gothen gab er das Drittel der Ländereien, welches Odo-
akers Leute gehabt hatten, ließ die Gesetze und die Verfassung des
römischen Staates bestehen, so daß die Römer stets nach römischem
Rechte gerichtet wurden, und machte alle Unterthanen steuerpflichtig.
Die Gothen wurden nach gothischem Herkommen gerichtet, und es kam
eher vor, daß die Gothen nach römischem, als die Römer nach gothi-
schem Rechte abgeurtheil wurden. Den Gothen wies er den Wehr-
^ stand als ihren Beruf an, die Geschäfte des bürgerlichen Lebens den
Tein'sbov/ Römern. Darum mußten die Gothen unablässig in den Waffen sich
tapfer, üben, und ihre Kinder durften keine römischen Schulen besuchen, weil
nach der Vorstellung des Königs diejenigen nicht ohne Furch die feind-
lichen Schwerter erblicken würden, welche schon jung vor der Ruthe
des Lehrers gezittert hätten. Sowie er sein Volk zu tüchtigen Kriegern
heranzubilden bemüht war, ebenso förderte er unter den Eingebornen
Ackerbau, Gewerbe, Kunst und Wissenschaft.
') Bei der Uebergabe Ravennas sicherte Theodorich seinem Gegner Leben
und Freiheit zu; allein wenige Tage nachher ließ er ihn bei einem Mahle
todten, angeblich weil Odoaker eine Verschwörung im Schilde geführt habe.
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38
Erste Periode des Mittelalters.
Namens Chtoderich. Zu diesem schickte Chlodwig und ließ ihm sagen:
„Siehe, dein Vater ist alt geworden und hat einen lahmen Fuß; wenn
der stürbe, würde dir das Reich zufallen, und unsrer Freundschaft
dürftest du gewiß sein." Dadurch ward Chloderich verleitet, seinen
Vater, als er einst jenseits des Rheines in einem Buchenhain lust-
wandelte, ermorden zu lassen. Chlodwig hörte davon und ließ den
gottlosen Sohn mit der Streitaxt erschlagen, um Siegberts Reich und
Schätze zu gewinnen. Ein anderer Vetter war König Chararich an
der Somme; diesen fing Chlodwig durch List, ließ dem Vater und
seinem Sohne das Haupthaar scheeren und beide zu Priestern machen,
durch den Sie murrten laut und sprachen in ihrem Unmuthe: „Am grünen Holz
eignen An- ist das Laub abgeschnitten, und der Stamm noch nicht dürre, daß er
verwandten, wieder ausschlagen kann zum Verderben jenes." Als Chlodwig diese
Drohung vernahm, ließ er Beide enthaupten und nahm ihr Reich und
ihre Schätze in Besitz. Nun hatte Chlodwig noch einen Vetter, den
König Ragnachar in Cambray, einen üppigen, geizigen, unbeliebten
Mann. Durch unächten Schmuck von Erz verleitete Chlodwig einige
Leute seines Gefolges zur Treulosigkeit gegen ihren König. Als dieser
nun wider Chlodwig zu Felde zog, ward er geschlagen, und als Rag-
nachar floh, fingen ihn seine eignen Leute und führten ihn sammt seinem
Bruder gebunden vor den König, welcher beide mit seiner Streitaxt
niederhieb. Nach diesen frivolen Thaten besorgte Chlodwig Nachstellungen
von seinen Anverwandten, welche sich vielleicht gerettet haben konnten.
Darum klagte er einmal laut in der Volksversammlung: „Wehe inir,
daß der Himmel mir alle meine Blutsverwandten genommen, und daß
ich einsam bin auf Erden." Er hoffte durch diese Worte das Mitleid
zu erregen und die Ueberlebenden seiner Anverwandten kennen zu lernen.
Aber alle Anwesenden schwiegen. Nun hegte Chlodwig die feste Ueber-
zeugung, daß sein Land seinen eignen Söhnen verbleiben werde, und
starb nicht lange darnach zu Paris 511, wo er in der Kirche begraben
Er selbststubl ^iegt, ^blche er den Aposteln zu Ehren hatte ausführen lassen.
Das frän- Chlodwigs Reich ward unter seine vier Söhne getheilt und durch
kische Reich ^ Einverleibung Burgunds erweitert (534). Als später die Ostgothen
in Italien nach Amalasunthas Tode (S. 21 u. 22) mit dem griechischen
Kaiser Iustinian Krieg bekamen, suchten sie die Franken zum Beistand
zu gewinnen und traten ihnen die Provence, Alemannien vom Rhein
bis zum Lech, sowie einen Theil von Venetien ab, so daß das ge-
sammte fränkische Gebiet vom atlantischen Ocean bis zum mittelländi-
Theilungen schen und adriatischen Meere reichte. Der jüngste von Chlodwigs
Bürg'erkrsege, Söhnen überlebte seine Brüder und vereinigte das väterliche Reich auf
durch fort-
währende
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Wohnsitze. Sprache. Sitten. Gerichtswesen.
9
immer weiter nach Westen/ ins nördliche Frankreich vorrückten:
ein tüchtiger, kräftiger Menschenschlag. In der Mitte von Deutsch-
land wohnten die Thüringer; über ihnen, an der Weser, im
jetzigen Westphalen und Hannover, die Sachsen; und über die-
sen, an den Ufern der Nordsee, die wilden Friesen. In
Schwaben saßen die Alemannen, im jetzigen Baiern die Bai-
ern (Vojer), und in dem nordöstlichen und östlichen Theile von
Deutschland, der jetzt Mecklenburg, Pommern, Brandenburg,
Sachsen, Böhmen, Mähren und Schlesien heißt, nichts als Wen-
den und Slaven, die sich durch schwarze oder braune Augen
und schwarzes Haar von den blonden, blauäugigen Deutschen
unterschieden und auch eine eigene Sprache redeten. Erst im
vierten und fünften Jahrhundert breitete sich das Christenthum
auch unter den deutschen Völkerschaften aus, nicht sowohl unter
den Stämmen, die in Deutschland saßen, als unter denen, welche,
wie z. B. die Gothen, in die Provinzen des römischen Reiches
eindrangen; aber nur sehr allmälig. Einer der ersten Bekehrer
zum Christenthum war hier der wackere Bischof Ulphilas, der
zur Zeit des Anfangs der Völkerwanderung unter den Gothen
lebte und seinen Landsleuten die Schreibekunst lehrte. Er über-
setzte auch mit vieler Mühe die Bibel in ihrer Sprache, von
welcher Uebersetzung wir noch einen Theil übrig haben. Mit der
Kenntniß der christlichen Religion machten die Deutschen nun
auch größere Schritte zur Ausbildung ihrer Sitten.
Das Familienleben beruhte auf der Gewalt des Hausvaters
als Oberhaupt, mit der Verpflichtung, die Seinigen zu schützen.
Man nannte dieses „Muntw d. h. Schutz, Aufsicht. Wenn der
Sohn die Waffen führen konnte, wurde er mündig; die Tochter
trat bei ihrer Verheirathung in den Schutz des Gatten über.
Das Ehebündniß wurde mit vielem Gepränge in der Volks-
versammlung oder dem „Mahl" gefeiert, davon sich noch die
Wörter: Gemahl, Vermählung — erhalten haben. Die Kleidung
war kunstlos aus Fellen und Linnen verfertigt. Die Gesetze
unserer Vorfahren waren sehr einfach. Das Gericht, wozu die
ganze Volksgemeinde erscheinen durste, wurde an einem Hügel,
oder unter alten Eichen oder bei einem aufgesteckten Zeichen:
einem Schild oder einer Fahne, gehegt. Konnte man die Schuld
oder Unschuld eines Beklagten nicht ausmitteln, so mußte er
einen Eid leisten. Aber da kamen manche Fülle vor, wo nichts-
würdige Menschen einen falschen Eid geleistet hatten, und nun
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutsch- Hannover Sachsen Nordsee Schwaben Deutschland Pommern Brandenburg Sachsen Deutschland
Aufstand der Griechen. Ipsilanti. Heilige Schaar.
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Verfassung wieder her, starb aber bald darauf und hinterließ
seiner Tochter den Thron.
127. Die Befreiung Griechenlands.
Viel größere Aufmerksamkeit und Theilnahme, als alle diese
Verfassungskämpfe, erregte aber in ganz Europa das heldenmü-
thige Ringen des kleinen Griechenlands gegen die Herrschaft
der Türken, welche fast schon vierhundert Jahre auf einem Theil
der christlichen Bevölkerung Europas lastete, deren Ende aber
nun hereinzubrechen schien. Schon seit langer Zeit war in Grie-
chenland in einzelnen Gemüthern die Sehnsucht nach der Befrei-
ung und nach der Gründung eines selbständigen Reichs entstan-
den und durch weitverzweigte Genossenschaften wurde dieser Ge-
danke im Volke allmälig verbreitet. Rußland, welches um diese
Pläne wußte, ermunterte dieselben insgeheim theils wegen der
religiösen Verwandtschaft der Russen mit den Griechen, theils
und besonders in der Hoffnung, seine eigene Macht durch die
Schwächung der Türkei zu erweitern. Als sich nun mehrere
Statthalter des türkischen Sultans ungestraft für unabhängig
erklärt hatten, fanden sich die Häupter der griechischen Verschwö-
rung zum Aufstand ermuthigt, und ein Edelmann aus der Mol-
dau, welcher bisher in russischen Diensten gestanden, Alexan-
der Ppsilanti, rief die Hellenen im ganzen türkischen Reich
auf, das Joch der Osmanen abzuschütteln, indem er ihnen rus-
sische Hülfe in Aussicht stellte. Ueberall, in Morea (dem alten
Peloponnes), in Livadien (Hellas), in Thessalien und auf den
ionischen Inseln leistete man seinem Ruf Folge, und in kurzem
stand Ipsilanti an der Spitze einer bedeutenden Kriegsschaar,
die heilige Schaar genannt. Die Türken traten mit der größ-
ten Wuth und Grausamkeit gegen die Empörer auf, wo sie der-
selben Herr wurden; besonders aber wütheten sie mit blutigem
Racheschwert auch gegen die unschuldige griechische Bevölkerung
in Constantinopel und an andern Orten. Der griechische Patri-
arch wurde am Ostertage mit seinen Priestern gewaltsam vom
Altar gerissen und an den Pforten der Kirche aufgehängt, die
griechischen Familien wurden hingemordet oder mußten als Bett-
ler fliehen. Nun brach zwar Rußland den Verkehr mit der Pforte
ab, und Kaiser Alexander beabsichtigte, sofort zu Gunsten der
Griechen einzuschreiten; aber Oestreich und England hielten ihn
davon ab, Oestreich, um wo möglich einen größern Krieg zu ver-
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TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos]]
Extrahierte Personennamen: Ipsilanti Alexander Alexander Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Griechenlands Europa Europas Morea Thessalien Constantinopel England