1()2
C. Länderkunde,
Stettin (236), aus dem hohen linken Ufer der Oder, ist nächster Hafen
für Berlin (125 km) und der wichtigste preußische Seehandelsplatz (Getreide,
Saaten, Fische und Zucker). Hervorragend ist seine Industrie in Schiffbau
l„Vulkan"^, Zementherstellung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse
Mehl, Spiritus, Zucker). Ein Kanal für Großschiffahrt nach Berlin ist im Bau
begriffen. Die Festung Swinemünde schützt die künstlich vertiefte See-Einfahrt.
Zeichnung: Das Delta der Oder mit Stettin.
$ 15«. c) Die Mecklenburgische Seenplatte reicht bis zu der Senkung
zwischen Lübeck und Lauenburg, in der der Elbe—trave-Kanal verläuft.
Die Gegend um den Schweriner See und um die Müntz ist durch ihre
hohen, mit herrlichen Buchen bestandenen Ufer eine Zierde des Landes,
66. Der Steitmer Hafen.
§ 157. d) Der letzte Teil des Höhenzuges geht durch die Provinz
Schleswig-Holstein. Er hält sich hart an der Küste der Ostsee, die hier-
mit ihren tiefen, von Buchenwald umgebenen Buchten eine der lieblichsten
Landschaften Teutschlands bildet. Im Innern ist die „Holsteinische Schweiz"
das anmutigste Gebiet. Sie liegt im Onellgebiet der Eider und Trave.
7chre Hügel- und Seenlandschaften (Plöner, Eutiner See) haben der Gegend
den Namen eingetragen.
Die Eider fließt zur Nordsee; da aber ihr Oberlauf der Ostseeküste nahe-
kommt, wurde sie ums Jahr 1700 durch den Eider-Kanal mit der Kieler
Bucht in Verbindung gesetzt. Aber diese Wasserstraße war nur für kleine
Schiffe fahrbar. Darum wurde der Kaifer-Wilhelm-Kanal gebaut, der
seit 1895 Nordsee und Ostsee verbindet; er reicht von Holtenau bis Bruns-
b üttel oberhalb der breiten Elbmündung, Seine Länge beträgt fast 100 km.
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TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Stettin Berlin Berlin Stettin Lauenburg Ostsee Buchenwald „Holsteinische_Schweiz Hügel- Kaifer-Wilhelm-Kanal Holtenau
160
C. Länderkunde,
Morena; 4. im W die Portugiesischen Gebirge. — Durch das Kasti-
lische Scheidegebirge wird das Hochland in zwei flache Hochbecken
zerlegt: das Altkastilische '800 m) und das Nenkastilische (650 m\
Das Kantabrische und das Kastilische Gebirge erreichen die Höhe des
Watzmann (2700 m .
Kastilien ^ Burgenland. Es erhielt diesen Namen, als die von den
Mauren in die nördlichen Gebirge gedrängten christlichen Völker von hier-
gegen die Eindringlinge siegreich vorgingen. Ter Besitz wurde durch Kastelle
gesichert. Der zuerst eroberte Teil wurde Altkastilien, der später eroberte Teil
Neukastilien genannt.
Das Tiefland ist wenig umfangreich und außer dem Becken des Ebro iara-
gonien) und des Guadalquivir ^gwadalkiwir^ (Andalusien) ans die Küste be-
schränkt.
§ 242. Flüsse. Die Flüsse der Halbinsel entstehen meist auf dem
Hochland, dessen Neigung nach dem Atlantischen Ozean sie folgen. Sie
schneiden ihr Bett tief ins Hochland und dessen Ränder ein und sind,
wegen ihres starken Gefälles und Wassermangels, für den Verkehr fast
wertlos. Die bemerkenswertesten sind: Duero, Tajo ftächo^, Gnadiäna,
im 3 der bis Cördoba schiffbare Guadalquivir. — Nach dem Mittelmeer
geht der Ebro, der nach seinem Durchbruch durch das Küsteugebirge eiu
Delta iu deu Gols von Valencia baut. Auch er ist jetzt weit hinauf schiffbar.
Aufgaben. 1. Ordne die Flüffe nach den Meeren, in die sie münden, nach
ihren Quellgebieten! 2. Was ist bemerkenswert an dem Verlauf der Wasser-
scheide zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer? 3. Warnm ist
die Halbinsel in ihrem Seeverkehr besonders auf den Atlantischen Ozean an-
gewiesen? 4. Welche Bedeutung hat die Quellgegend des Guadalquivir für
seiue Schiffbarkeit?
H 243. Klima. Während die nördlichen und nordwestlichen Rand-
landschaften sehr uiederschlagsreich sind und gemäßigte Temperaturen haben
iwesteuropäisches Klima), leiden die Randgebiete am Mittelmeer und das
Innere unter großer Trockenheit. Letzteres zeigt mit kalten Wintern und
sehr heißen Sommern echt kontinentales .Klima. Tie Randgebirge halten
trotz der Meeresnähe den ozeanischen Einfluß fern.
§ 244. Wirtschaftsgeographie. Auf der Pyrenäen-Halbiufel ernährt
die Landwirtschaft den größten Teil der Bevölkerung. Die künstliche Be-
Wässerung wird in ausgedehntem Maße angewandt: Oliven, Weine und
Südfrüchte werden angebaut. Handel und Bergbau wurden durch Engländer
und Deutsche in Blüte gebracht. Das Deutsche Reich liefert Maschinen
und Metallwaren, Webstosse und chemische Fabrikate; es bezieht Erze, Weine,
Südfrüchte, Kork und Schaffelle.
§ 245. Tie Bevölkerung der Halbinsel ist ein Mischvolk aus iberischen
Ureinwohnern und Einwanderern (im Altertum: Phönizier, Römer, Kelten:
im Mittelalter: Germanen, Araber oder „Mauren"). Um 1500 gehörten die
Bewohner zu den ersten Seevölkern, die Portugiesen waren neben den Jta-
lienern die gewandtesten Kaufleute der Welt. Tas ueueutdeckte Amerika wurde -
unter die Spanier und Portugiesen geteilt. Den Spaniern ist aus dieser Zeit ein
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232
C. Länderkunde.
Baumwolle und Jute. Dagegen geht der bei nicht genügendem Regenfall von
Hungersnot heimgesuchte, wenig unternehmungslustige Bauernstand zurück.
§ 357. 2. Das Jndus-Tiefland bildet den nordwestlichen Teil. Der
N ist durch die Nähe des Hochgebirges reich an Wasser, das durch ein
Kanalisationswerk gleichmäßig verteilt wird. In diesem schon von Alexander
dem Großen besuchten Pandschäb Fünfstromland) liegt die Stadt La-
höre. Die Festung Peschawer ^peschä-ner^ beherrscht den Eingang nach
Afghanistan. Hoch im Gebirge liegt das paradiesische Kaschmir. Der
nicht mehr vom Monsun bestrichene Südosten bildet die Wüste Thar.
122. Dschungel im Delta des Ganges bei Ebbezeit.
Bäume mit Luftwurzeln, Mangroven genannt, große Farnkräuter, Palmen und Lotuspflanzen bilden eine
fast undurchdringliche Wildnis, die von zahlreichen Tieren belebt ist.
§ 358. 3. Hindostän, die Ebene des Ganges, d. h. Strom, setzt,
das Tiefland nach 0 fort. Die vielen wasserreichen Nebenflüsse vafti
Himalaja her fließen in ihrem Unterlauf dem Hauptstrom parallel Wd
schaffen in Verbindung mit den Kanalanlagen der höher gelegenen Gebpete
ein weitverzweigtes Wassernetz, das sich vor allem zum Anbau von weis,
in den höheren Gegenden zum Weizenbau eignet. Auf allen Flüssen schwimmt
die den Indern heilige Lotusblume, an den Ufern wächst die Bai/iane,
die aus ihrem weitausgedehnten Geäst Luftwurzeln in die Erde senkö und
so einem auf vielen schlanken Säulen ruhenden Dom gleicht. In der Mitte
von Hindostän liegt Benäres (210), der heilige Wallfahrts- und Äestat-
tungsort der Inder, mit zahlreichen Badeplätzen. Die Leichen von Prester >
und heiligen Rindern sowie von Armen, die keine Feuerbestattung bezahl-
können, werden oft den Fluten übergeben; die übrigen Toten werden a
Ufer verbrannt, und der Strom nimmt dann die Asche auf. Die Stadt >
in malerischen Stufen am Ufer aufgebaut. Der Knotenpunkt dey indischen
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Alexander Alexander
140
B. Länderkunde. — I. Asien.
und bedeutendenmänner; der Ahnenkultus bildet auch die „Grundlage des Familien-
lebeus, in dem sich große Hochachtung vor den Eltern und vor dem Alter zu erkennen
gibt". Im allgemeinen sind die Chinesen religiös gleichgültig und in groben Aber-
glauben versunken. Jm>V wohnen viele Mohammedaner; die Zahl der Christen
wird auf 1,15 Mill. angegeben.
Bis vor kurzem wurde das chinesische Riesenreich, zwanzigmal so groß wie das
Deutsche Reich, von einem Kaiser, der sich „Sohn des Himmels" nannte, beherrscht.
Der jüngste Aufstand des Volkes veranlaßte den Herrscher abzudanken und führte
zur Umwandlung der Monarchie in eine Republik.
79. Chinesische Gerichtsverhandlung.
Auch in ihren Gesetzen und in ihrer Rechtspflege zeigen die Chinesen viel Eigenart. Der höchste Gerichtshof
in Peking heißt Strasamt. Dieser hat auch die Entscheidung über Todesstrafen. Die verhängten Strafen
sind streng, oft grausam.
(1) Besiedlung. China ist das Land der großen Städte. Namentlich Fluß-
straßen und Meeresbuchten erscheinen als Siedluugslagen bevorzugt.
Jm X: Peking (1600), „Nordresidenz", bildet ohne die Vorstädte ein Rechteck von
32qkm Fläche mit 5 m dicker und 6 m hoher Umfassungsmauer, die durch 16 Tore
Einlaß gewährt. Die Maudschustadt, in der viele Tempel, Moscheen, der Kaiser-
palast und die Prachtstraße der europäischen Gesandtschaften liegen, ist von der
äußerst belebten, aber ungepstasterten und unsauberen Chinefenstadt-durch eine
Mauer getrennt. Pekings Seehafen ist Tientfin (800), der Hauptstapelplatz für
den Handel Nordchinas und der Mongolei.
In der Mitte, in den tee- und seidenreichsten Provinzen: Schänghai (700),
Mittelpunkt des Tee-, Seiden- und Baumwollhandels, wurde der bedeutendste Ver-
tragshasen Chinas mit regelmäßigen Dampferverbindungen nach Europa und
Amerika; es ist der Sitz zahlreicher deutscher Handelshäuser. Hanköu-Wu-
tschang (1500) amjäntsekiäng, der hier 3£km breit ist, entwickelte sich zum Stapel-
platz für den europäischen, meist britischen Handel und zum Endpunkt der europäischen,
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Deutsche_Reich Peking China Peking Pekings Mongolei Chinas Europa Amerika
156
B. Länderkunde. — I. Asien.
der Hindu, mit eugeu, schmutzigen Straßen, der Sitz verheerender Seuchen und
Fieber. Vor 200 Jahren war der Ort noch ein Fischerdorf, jetzt zählt das „indische
London" (mit Vororten) 1,1 Mill. Einwohner. Am Endpunkte der Bahn von
Kalkutta liegt im Gebirge in 2200m Höhe der Sommerkurort für Europäer, Dar-
dfchiling; es bietet einen großartigen Ausblick auf sechs Ketten des Himalaja.
Westlich von der versandeten Mündung des Indus blühte der treffliche Hafen
und Hauptstapelplatz des Jndusgebietes, Karatschi (120), durch Fracht- und
Passagierverkehr mit Europa schnell empor.
Bombay [bombe] (775), auf einer Insel an der Westküste, mit tiefem und ge-
schütztem Hafen, wurde als Hauptplatz für den Verkehr nach Europa und als wichtiger
Bahnknotenpunkt erster Ausfuhrhafen für Baumwolle und die bedeutendste Handels-
stadtindiens! hierwohnen diereichsteukaufleute deslandes. Madras (500), durch
Kunstbauten der bedeutendste Hafen der während der winterlichen Nordoststürme
fast unnahbaren Ostküste, zeigt das bunteste indische Volksleben. Hier ist die Schule
der Schlangenbeschwörer, der Schwertverschlucker und andrer Gaukler. — Im
Innern ist Haidarabäd (450) die Hauptstadt des größten Vasallenstaates, der
viele mohammedanische Einwohner zählt. An der Küste finden sich noch Reste der
frühern portngiefifchen und französischen Herrschaft. Auf der ungemein frucht-
baren, besonders an Teegärten und Chinarindenbäumen reichen Insel Ceylon
bilden die buddhistischen Singhalesen den zahlreichsten Volksstamm. Die Insel besitzt
in Colömb o (160) einen wichtigen Hasen. Er stellt den Mittelpunkt der Dampferfahrt
im Jndifchen Ozean dar, deren Linien nach Ostasien und Australien sich hier teilen.
B. Hinterindien.
§ 118. a) Bodengcstalt und Bewässerung. In Hinterindien finden die nach 8
umbiegenden osttibetanischen Gebirgsketten ihre Fortsetzung. Da die Gebirge
sich nach 8 fächerartig ausbreiten, so hat Hinterindien im Gegensatz zu der ge-
schlossenen Keilform Borderindiens eine im 3 anseinandergezerrte Gestalt und
eine reiche Küstengliederung erhalten. Zwischen den Gebirgsfalten sind
Hochebenen und angeschwemmte Tiefländer gelagert, die von großen Strömen
in zahlreichen Windungen durchflössen werden. Der größte von ihnen, der
Mekong, gestattet Schiffahrt nur im Unterlauf, aufwärts ist sein Lauf öfter
durch Stromschnellen unterbrochen. Sein Delta erreicht fast die Größe Bayerns.
Den weit kleineren Menam, der in den Golf von Siam mündet, können
Seeschiffe wegen einer Barre an der Mündung nur bei hoher Flut erreichen.
Am weitesten aufwärts dringt die Schiffahrt im Jräwadi, der ebenfalls ein
riesiges Delta gebildet hat. Er ergießt sich gleich dem Salwen in den Golf
von Martaban. Die Überschwemmungen der Flüsse sind für den Ausfall der
Reisernten des Landes von großer Wichtigkeit.
b) Erzeugnisse. Das von den Monsunwinden beherrschte Klima, die
Pflanzenwelt und die Tierwelt sind ähnlich wie in Vorderindien. Infolge
des heißfeuchten Tropenklimas, das besonders in den dichtbesiedelten Sumpf-
Landschaften für Europäer gesundheitlich sehr gefährlich ist, herrscht ein üppiger
Pflanzenwuchs. In den fruchtbaren Schwemmlaudschasteu längs der Flüsse und
in den Deltagebieten wird ein großartiger Reisbau (Bild 88—90) betrieben.
Alle anderen Ausfuhrgegenstände stehen hinter dem Reis zurück, und der größte
i
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien London Kalkutta Karatschi Europa Bombay Europa Madras Ceylon Colömb Jndifchen_Ozean Ostasien Australien Hinterindien Hinterindien Hinterindien Keilform_Borderindiens Bayerns Martaban Vorderindien
12
Aus der Geschichte des Altertums.
Den Versuch, die Reichsgrenze vom Rhein nach der Elbe zu verschieben, gibt man nach einer schweren Niederlage endgltig auf; die Germanen bleiben frei.
Die Christengemeinden breiten sich trotz ihrer rechtlosen Stellung im Staat und trotz der Verfolgungen durch die kaiserlichen Beamten der das ganze Reichsgebiet aus und gewinnen bestndig neue Anhnger.
1. Das Rmische Kaiserreich.
1. Das Julisch-Klaudische Herrscherhaus (31 v. Chr. bis 68 n. Chr.). Das'rmische Kaisertum ist eine Schpfung des Augustus. Als C. Julius Csar Octavianus sich im Jahre 27 v. Chr. den Anschein gab, auf sein auerordentliches Imperium verzichten und dem Gemeinwesen seine Freiheit zurckgeben zu wollen, bertrugen ihm Volk und Senat einen Teil seiner Gewalt von neuem. Er erhielt den Oberbefehl der das Heer und die Flotte und die Verwaltung aller Provinzen, in denen ein "Heer stand, ausgenommen Afrika. (gypten wurde als kaiserliches Privateigentum behandelt.) Am 16. Januar des Jahres 27 v. Chr. empfing Octavian den Namen Augustus", der Erhabene, der Erlauchte". Mehrere Jahre hintereinander wurde er zum Konsul erwhlt, alljhrlich zum Tribunen, womit ihm die tribunizische Saerosanctitas und das Vetorecht erneuert wurden; dazu war er Mitglied der obersten Priester-kollegien.
Dem Senate blieb die Verfgung der die Staatskasse, das ra-rium, und die Verwaltung der ihm zuerteilten Provinzen; er nahm an der Beratung der Staatsangelegenheiten und der Gesetzgebung Anteil.
Das Volk bte das Recht aus, die Beamten zu whlen, doch war es an den Vorschlag der Kaiser gebunden, bis Tiberius auch diesen letzten Rest seiner politischen Aufgaben an den Senat bertrug. Die Reihen-folge der mter blieb erhalten, nur waren alle Beamten dem Kaiser untergeordnet.
Augustus nahm den Titel eines Knigs nicht an, er wollte nichts als der Princeps, der erste Brger, sein*); er vermied sorgsam wie den Namen so den Schein der Monarchie; die Rechte, die dem Senat verblieben, htete er sich anzutasten. Es entstand eine Form der Verfassung, die man als Dyarchie, Zweiherrschaft, Herrschaft des Princeps und des Senats, bezeichnet hat. In Wahrheit war der Princeps das Oberhaupt, er hatte die grere Gewalt in den Hnden und geno als Tribun das Recht, gegen jeden Beschlu des Senats sein Veto einzulegen und ihn da-durch aufzuheben.
Allmhlich bildeten die Kaiser eine besondere Verwaltung aus mit eigener Kasse, dem Fiskus, und eigenen Beamten, die sie mit Vorliebe dem Ritterstande entnahmen.
*) Princeps senatus hatte in den Zeiten der Republik derjenige geheien, der die Ehre hatte, im Senate zuerst um seine Meinnng befragt zu werden.
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Extrahierte Personennamen: Augustus C._Julius_Csar_Octavianus Octavian Tiberius Augustus
62
Aus der Geschichte des Mittelalters.
30. Innere Zustnde. Die Herrschaft der Frankenknige reichte vom Atlantischen Meere bis etwa zum Bhmerwalde, sie berhrte das Mittelmeer und die Kste des Kanals.
In der Bevlkerung berwogen im Westen die Keltormer, da-gegen waren die stlichen Stmme, Franken, Alamannen, Bayern und Thringer, uuvermischt germanisch.
Die Merowinger waren weit entfernt davon, ihre Lnder zu einem Staatsganzen zu verknpfen oder die gesamte romanische und germanische Bevlkerung zu einer neuen Einheit zu verschmelzen. Die Abhngigkeit der einzelnen Vlkerschaften war nur lose, die ehemals selbstndigen >z. B. Bayern) behielten ihren Herzog; der Treueid des Herzogs, die jhrliche Zahlung eines Zinses waren die einzigen Merkmale seiner Unterwerfung. Den unterworfenen Stmmen, z. B. Bayern und Thringen, wurde es leicht, sich wieder zu befreien.
Die Verfassung der Urzeit, bei der im Ding die oberste Entscheidung lag, hat sich nicht erhalten. Sogar bei den salischen Franken bestand eine Versammlung des ganzen Volkes nur noch als Heerschau, die alljhrlich im Mrz vom Könige oder seinem Beamten abgehalten wurde Mrzfeld).
Die oberste Gewalt ist auf den König bergegangen. Die Knigs-wrde war erblich in der Familie der Merowinger, ein Recht der Erst-geburt gab es nicht, sondern nach germanischer Sitte wurde das Reich unter die Shne geteilt. Das Abzeichen der Merowinger war das lang herab-wallende Haar, von Jnsignien der kniglichen Wrde findet sich allein der Speer; auf mit Ochsen bespanntem Wagen fuhr der König zur Volksverfamm-lung; Erhebung auf den Schild kannte man nach 550 nicht mehr.
Der König bot das Heer auf und hielt Gericht ab. Das wichtigste Recht, das ihm zustand, war das der kniglichen Banngewalt, d. h. das Recht, Gebote und Verbote auf militrischem und brgerlichem Gebiet mit zwingender Gewalt zu erlassen und die Strafe des Knigsbannes (60 Solidi) auf ihre Nichtbefolgung zu setzen.
Seine Einknfte bestanden in den Ertrgen der Knigsgter, den Steuern und Zllen, die er von den ehemals rmischen Untertanen, ebenso wie von den bis dahin steuerfreien Franken erhob, den Gerichtsbuen und freiwilligen Geschenken der Germanen.
Der König bte seine Gewalt durch die Grafen aus. In den gallo-rmischen Gebieten fiel die Grafschaft mit der civitas (d. h. der Stadt samt der sie umgebenden Landgemeinde) zusammen, woraus sich Namen wie Worms-gau und Speyergau erklären. In den germanischen Gebieten deckte sich die Grafschaft in der Regel mit dem (alten) Gau: doch konnte eine Grafschaft auch mehrere Gaue umfassen ( 36). Der König lie die Grafen nicht vom Volke whlen; er ernannte sie selbst. Sie schalteten aber als seine Vertreter mit groer Selbstndigkeit. Sie beriefen die Freien zum Heere und fhrten sie dem Könige zu. Wie sie die Befehlshaber waren, so waren sie die obersten Richter, die an Stelle des frheren Volksgerichts Recht sprachen. Nicht aus dem Herkommen wurden die Entscheidungen geschpft, sondern aus (lateinisch) geschriebenen Gesetzsammlungen. Unter andern sind die der salischen und ripnarischen Franken erhalten.
Die Merowinger hatten keine feste Residenz, sondern zogen mit ihrem Hofstaat umher, von einem Knigsgut zum andern. Der Hof stand
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Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropas Oviedo Madrid Galieia Zaragoza Guadiana
54 Europa.
3. Küsten. Die Ostküste ist fast gradlinig und daher hafenarm.
Im N. vom Po liegt hinter Sandbänken Venedig; im s. Teile ist nur
Brindisi größeren Seeschiffen zugänglich. Hier werden Reisende und
Postsendungen, namentlich von der Linie London-Brindisi, auf die Dampfer,
die nach dem Morgenlande fahren, befördert. S.-Jtalien wird durch
den Golf von Tarent in die beiden Halbinseln Calabrien und Apnlien
geteilt. Die günstigste Gliederung und daher auch die größeren Städte zeigt
die Westküste. Gruppenweis liegen Inseln vor derselben (welche?). Der
Golf von Neapel schneidet in das Land ein, und die gegliederte Steil-
küste des Golfes von Genna ermöglichte die Anlegung der gleichnamigen
Seehandelsstadt.
4. Tie lombardische oder Po-Tiefebene. a) Bodenbildung und
Bewässerung. Die lombardische Ebene war einst ein Busen des Adria-
tischen Meeres, der durch die Schuttmassen der einmündenden Flüsse znge-
schwemmt wurde. Sie neigt sich nach O. und wird vom Po und seinen
Nebenflüssen bewässert. Der Po entspringt in den W.-Alpen, durchfließt
das Tiefland in seiner ganzen Länge und mündet, in mehrere Arme geteilt,
in das Adriatische Meer. — Die wasserreichsten Nebenflüsse empfängt er
von den schneebedeckten Alpen, so vom St. Gotthard den Ticino stitschino>
oder Tessin, der den Lago Maggiore [mabschore] oder Langensee durch-
fließt, ferner die Adda, die durch den dreizipfligen Comersee geht, und
den Mincio [müttfcho], der aus dem Gardasee kommt. Nächst dem Po
ist der bedeutendste Flnß des Tieflandes die Etsch. Sie entströmt den
Tiroler Alpen, nimmt l. die Ei sack (d. i. Eisach e) vom Brenner ans und
bildet mit dem Po zusammen ein weites Delta, das durch die Schlamm-
ablagernngen der hier dem Meere zugehenden Flüsse immer weiter ins
Meer hinauswächst.
d) Klima und Pflanzen. Die reichbewässerte, von zahlreichen Kanälen
durchzogene lombardische Tiefebene hat überwiegend Landklima. Sie ist von
außerordentlicher Fruchtbarkeit. Der Acker trägt jährlich zwei Ernten, erst Weizen,
dann Mais; im Po-Delta gedeiht Reis. Die Felder werden von Kastanien,
von Ahorn- und Maulbeerbäumen beschattet. An diesen rankt sich die Weinrebe
empor, so daß oft ein und dasselbe Feld dem fleißigen Bebaner Brot, Wein,
Öl, Seide und Brennholz liefert. Daher trägt die Po-Tiefebene, „das Paradies
des Landmannes und die Kornkammer Italiens", eine dichte Bevölkerung, die
„in dem Lande der Städte" hauptsächlich in Städten beisammen wohnt.
c) Städte. Am oberen Po liegt Turin, schön und regelmäßig gebaut,
330000 E., der Schlüssel zu den Alpenstraßen über den Mont Cenis (Eisenbahn)
und den Kleinen St. Bernhard. Bei Piaeftwenza tritt das Vorland des Apennin
zum letztenmal an den Po heran, der von da ab durch ein schwer zu passierendes
Sumpfland fließt. Daher führte schon die alte via Aernilia am N.-Fuße des
Apennin über Partim, Mödena und Bologn[ttj]a an das Adriatische Meer.
In der Mitte zwischen den Alpen und dem Po das in weißem Marmor pran-
gende Mailand, Mittelpunkt der Seidenindustrie und erste Handelsstadt Nord-
Italiens, am Vereinignngspnnkte der wichtigsten w. Alpenstraßen ans der Schweiz;
430000 E. In den Sümpfen des Mincio die starke Festung Man tu a. Den
Ausgang der Brennerstraße bewacht Verona. Ans mehr als 100 Lagunen-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Personennamen: Genna Gotthard Bernhard
Die Balkanhalbinsel.
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bewirken einen gitterförmigeu Aufbau der Halbinsel und gliedern diese
somit in eine Anzahl voneinander geschiedener Landschaften. Da, wo der
42. Breitengrad den 21. Meridian durchschneidet, liegt die höchste Er-
Hebung der Balkanhalbinsel, der Schar Dagh (Dagh-Gebirge), 3050 m h.
Bon ihm aus ziehen sich in n.w. Richtung, der Küste des Adriatischen
Meeres gleichlaufend, die höhlenreichen dinarischen Alpen. Sie beginnen
im S.o. mit dem Wasser- und waldarmen Berglande von Montenegro
und reichen im N.w. bis zum Karst. Sie scheiden das schmale öfter-
reichische Küstenland Dalmatien von den benachbarten Berglandschaften
Bosnien und Herzegowina. — N. vom Schar Dagh liegt das Bergland
Serbien, das in dem fruchtbaren Thale der zur Donau fließenden Mo-
rawa eiue Art Mittelpunkt hat. Der Ackerbau liefert Getreide, der Obst-
bau vornehmlich Pflanmen, und in den eichelreichen Waldungen werden
große Herden von Schweinen gezüchtet.
Ö. vom Schar Dagh führen Gebirgszüge zum reichbewaldeten Balkans
oder Hämns hinüber. Dieser erreicht im N.w. die Donau, im O. das
Schwarze Meer und bildet die Wasserscheide zwischen der Donau und dem
Ägäischen Meere. Am N.-Abhange des Balkans liegt die fruchtbare, von
tiefen Thälern durchfurchte Hochfläche von Bulgarien, die nur im S.w.,
bei der Hst. Sofia, über das Gebirge hinübergreift. Der S.-Abhang
des Balkans fällt steil zum thrakischen Stufenlande ab. Dasselbe wird
von der Märitza bewässert und im W. durch das hohe und waldige
Rhödope-Gebirge vom benachbarten Makedonien geschieden. Unter dem
Schutze des Balkäugebirges reifen köstliche Trauben, gedeihen Oliven- und
Maulbeerbäume, blühen die duftigsten Rosen; und auf der breiten Frucht-
ebene, welche die Ufer der Märitza bis zum Meere begleitet, wächst
Baumwolle, Tabak und trefflicher Weizen. An der Märitza liegen auch
die beiden größten Binnenstädte Thrakiens, Philippopel am Oberlauf,
und da, wo der Fluß schiffbar wird und nach S. umbiegt, Adrianopel.
Das Märitzathal bildet seit alter Zeit eine Verkehrsstraße von Europa
nach Asien. In ihm zogen die Kreuzfahrer entlang, die ihren Weg von
Belgrad über Sofia nach Konstantinopel nahmen. Und heute geht durch
diese Furche die Eisenbahnlinie, die Belgrad mit der türkischen Hst.' verbindet.
Wie Thrakien, so ist auch Makedonien ein nur nach S. geöffnetes
Bergland; der Wardar durchfließt dasselbe in s. Richtung und mündet in
den Golf vou Saloniki. An diesem liegt die gleichnamige Stadt. Hier
endet der von Belgrad kommende und heute von einer Eisenbahn benutzte
Handelsweg. um sich als Seeweg nach Kleinasien hin fortzusetzen.
S. vom Schar Dagh erstreckt sich der mauergleiche Pindus. W. von
demselben liegt das von einem uugebändigten Hirtenstamme bewohnte
Albanien und ö. der fruchtbare Thalkessel von Thessalien. Dieser
wird vom Peneiös entwässert, der durch das herrliche Thal Tempe
(b. i. Einschnitte) zwischen dem vielzackigen Götterberg Olymp (3000 in)
und der Ossa dem Ägäischen Meere zufließt..
*) d. i. Waldgebirge.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Montenegro Karst Dalmatien Bosnien Serbien Donau Donau Donau Bulgarien Sofia Makedonien Märitza Thrakiens Europa Asien Belgrad Sofia Konstantinopel Belgrad Thrakien Makedonien Saloniki Belgrad Kleinasien Albanien Thessalien Tempe Götterberg_Olymp