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1. Für Seminare - S. 140

1912 - Breslau : Hirt
140 B. Länderkunde. — I. Asien. und bedeutendenmänner; der Ahnenkultus bildet auch die „Grundlage des Familien- lebeus, in dem sich große Hochachtung vor den Eltern und vor dem Alter zu erkennen gibt". Im allgemeinen sind die Chinesen religiös gleichgültig und in groben Aber- glauben versunken. Jm>V wohnen viele Mohammedaner; die Zahl der Christen wird auf 1,15 Mill. angegeben. Bis vor kurzem wurde das chinesische Riesenreich, zwanzigmal so groß wie das Deutsche Reich, von einem Kaiser, der sich „Sohn des Himmels" nannte, beherrscht. Der jüngste Aufstand des Volkes veranlaßte den Herrscher abzudanken und führte zur Umwandlung der Monarchie in eine Republik. 79. Chinesische Gerichtsverhandlung. Auch in ihren Gesetzen und in ihrer Rechtspflege zeigen die Chinesen viel Eigenart. Der höchste Gerichtshof in Peking heißt Strasamt. Dieser hat auch die Entscheidung über Todesstrafen. Die verhängten Strafen sind streng, oft grausam. (1) Besiedlung. China ist das Land der großen Städte. Namentlich Fluß- straßen und Meeresbuchten erscheinen als Siedluugslagen bevorzugt. Jm X: Peking (1600), „Nordresidenz", bildet ohne die Vorstädte ein Rechteck von 32qkm Fläche mit 5 m dicker und 6 m hoher Umfassungsmauer, die durch 16 Tore Einlaß gewährt. Die Maudschustadt, in der viele Tempel, Moscheen, der Kaiser- palast und die Prachtstraße der europäischen Gesandtschaften liegen, ist von der äußerst belebten, aber ungepstasterten und unsauberen Chinefenstadt-durch eine Mauer getrennt. Pekings Seehafen ist Tientfin (800), der Hauptstapelplatz für den Handel Nordchinas und der Mongolei. In der Mitte, in den tee- und seidenreichsten Provinzen: Schänghai (700), Mittelpunkt des Tee-, Seiden- und Baumwollhandels, wurde der bedeutendste Ver- tragshasen Chinas mit regelmäßigen Dampferverbindungen nach Europa und Amerika; es ist der Sitz zahlreicher deutscher Handelshäuser. Hanköu-Wu- tschang (1500) amjäntsekiäng, der hier 3£km breit ist, entwickelte sich zum Stapel- platz für den europäischen, meist britischen Handel und zum Endpunkt der europäischen,

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 12

1911 - Breslau : Hirt
12 Aus der Geschichte des Altertums. Den Versuch, die Reichsgrenze vom Rhein nach der Elbe zu verschieben, gibt man nach einer schweren Niederlage endgltig auf; die Germanen bleiben frei. Die Christengemeinden breiten sich trotz ihrer rechtlosen Stellung im Staat und trotz der Verfolgungen durch die kaiserlichen Beamten der das ganze Reichsgebiet aus und gewinnen bestndig neue Anhnger. 1. Das Rmische Kaiserreich. 1. Das Julisch-Klaudische Herrscherhaus (31 v. Chr. bis 68 n. Chr.). Das'rmische Kaisertum ist eine Schpfung des Augustus. Als C. Julius Csar Octavianus sich im Jahre 27 v. Chr. den Anschein gab, auf sein auerordentliches Imperium verzichten und dem Gemeinwesen seine Freiheit zurckgeben zu wollen, bertrugen ihm Volk und Senat einen Teil seiner Gewalt von neuem. Er erhielt den Oberbefehl der das Heer und die Flotte und die Verwaltung aller Provinzen, in denen ein "Heer stand, ausgenommen Afrika. (gypten wurde als kaiserliches Privateigentum behandelt.) Am 16. Januar des Jahres 27 v. Chr. empfing Octavian den Namen Augustus", der Erhabene, der Erlauchte". Mehrere Jahre hintereinander wurde er zum Konsul erwhlt, alljhrlich zum Tribunen, womit ihm die tribunizische Saerosanctitas und das Vetorecht erneuert wurden; dazu war er Mitglied der obersten Priester-kollegien. Dem Senate blieb die Verfgung der die Staatskasse, das ra-rium, und die Verwaltung der ihm zuerteilten Provinzen; er nahm an der Beratung der Staatsangelegenheiten und der Gesetzgebung Anteil. Das Volk bte das Recht aus, die Beamten zu whlen, doch war es an den Vorschlag der Kaiser gebunden, bis Tiberius auch diesen letzten Rest seiner politischen Aufgaben an den Senat bertrug. Die Reihen-folge der mter blieb erhalten, nur waren alle Beamten dem Kaiser untergeordnet. Augustus nahm den Titel eines Knigs nicht an, er wollte nichts als der Princeps, der erste Brger, sein*); er vermied sorgsam wie den Namen so den Schein der Monarchie; die Rechte, die dem Senat verblieben, htete er sich anzutasten. Es entstand eine Form der Verfassung, die man als Dyarchie, Zweiherrschaft, Herrschaft des Princeps und des Senats, bezeichnet hat. In Wahrheit war der Princeps das Oberhaupt, er hatte die grere Gewalt in den Hnden und geno als Tribun das Recht, gegen jeden Beschlu des Senats sein Veto einzulegen und ihn da-durch aufzuheben. Allmhlich bildeten die Kaiser eine besondere Verwaltung aus mit eigener Kasse, dem Fiskus, und eigenen Beamten, die sie mit Vorliebe dem Ritterstande entnahmen. *) Princeps senatus hatte in den Zeiten der Republik derjenige geheien, der die Ehre hatte, im Senate zuerst um seine Meinnng befragt zu werden.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 62

1911 - Breslau : Hirt
62 Aus der Geschichte des Mittelalters. 30. Innere Zustnde. Die Herrschaft der Frankenknige reichte vom Atlantischen Meere bis etwa zum Bhmerwalde, sie berhrte das Mittelmeer und die Kste des Kanals. In der Bevlkerung berwogen im Westen die Keltormer, da-gegen waren die stlichen Stmme, Franken, Alamannen, Bayern und Thringer, uuvermischt germanisch. Die Merowinger waren weit entfernt davon, ihre Lnder zu einem Staatsganzen zu verknpfen oder die gesamte romanische und germanische Bevlkerung zu einer neuen Einheit zu verschmelzen. Die Abhngigkeit der einzelnen Vlkerschaften war nur lose, die ehemals selbstndigen >z. B. Bayern) behielten ihren Herzog; der Treueid des Herzogs, die jhrliche Zahlung eines Zinses waren die einzigen Merkmale seiner Unterwerfung. Den unterworfenen Stmmen, z. B. Bayern und Thringen, wurde es leicht, sich wieder zu befreien. Die Verfassung der Urzeit, bei der im Ding die oberste Entscheidung lag, hat sich nicht erhalten. Sogar bei den salischen Franken bestand eine Versammlung des ganzen Volkes nur noch als Heerschau, die alljhrlich im Mrz vom Könige oder seinem Beamten abgehalten wurde Mrzfeld). Die oberste Gewalt ist auf den König bergegangen. Die Knigs-wrde war erblich in der Familie der Merowinger, ein Recht der Erst-geburt gab es nicht, sondern nach germanischer Sitte wurde das Reich unter die Shne geteilt. Das Abzeichen der Merowinger war das lang herab-wallende Haar, von Jnsignien der kniglichen Wrde findet sich allein der Speer; auf mit Ochsen bespanntem Wagen fuhr der König zur Volksverfamm-lung; Erhebung auf den Schild kannte man nach 550 nicht mehr. Der König bot das Heer auf und hielt Gericht ab. Das wichtigste Recht, das ihm zustand, war das der kniglichen Banngewalt, d. h. das Recht, Gebote und Verbote auf militrischem und brgerlichem Gebiet mit zwingender Gewalt zu erlassen und die Strafe des Knigsbannes (60 Solidi) auf ihre Nichtbefolgung zu setzen. Seine Einknfte bestanden in den Ertrgen der Knigsgter, den Steuern und Zllen, die er von den ehemals rmischen Untertanen, ebenso wie von den bis dahin steuerfreien Franken erhob, den Gerichtsbuen und freiwilligen Geschenken der Germanen. Der König bte seine Gewalt durch die Grafen aus. In den gallo-rmischen Gebieten fiel die Grafschaft mit der civitas (d. h. der Stadt samt der sie umgebenden Landgemeinde) zusammen, woraus sich Namen wie Worms-gau und Speyergau erklären. In den germanischen Gebieten deckte sich die Grafschaft in der Regel mit dem (alten) Gau: doch konnte eine Grafschaft auch mehrere Gaue umfassen ( 36). Der König lie die Grafen nicht vom Volke whlen; er ernannte sie selbst. Sie schalteten aber als seine Vertreter mit groer Selbstndigkeit. Sie beriefen die Freien zum Heere und fhrten sie dem Könige zu. Wie sie die Befehlshaber waren, so waren sie die obersten Richter, die an Stelle des frheren Volksgerichts Recht sprachen. Nicht aus dem Herkommen wurden die Entscheidungen geschpft, sondern aus (lateinisch) geschriebenen Gesetzsammlungen. Unter andern sind die der salischen und ripnarischen Franken erhalten. Die Merowinger hatten keine feste Residenz, sondern zogen mit ihrem Hofstaat umher, von einem Knigsgut zum andern. Der Hof stand

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 37

1911 - Breslau : Hirt
Diokletian und Konstantin. 37 Zugleich hrte Diokletian auf, sich als den ersten Brger zu betrachten, worauf Augustus und die besseren unter seinen Nachfolgern noch geflissentlich gehalten hatten, sondern umgab sich mit einem ausgebildeten Hof-ftaat und fhrte ein Hofzeremoniell nach orientalischem Vorbilde ein. Er legte die persische Perlenbinde (Diadem) an und forderte kniefllige Ver-ehrung. Dadurch schied er die Person des Kaisers von der Gesamtheit des Volks, der Untertanen, und umgab den Thron mit neuem Glanz. Es war der Anfang des Byzantinismus", den nachher Konstantin vollstndig ausbildete. Dem Senat nahm er allen Einflu auf die Regierung. Rom hrte auf, Residenz der Kaiser und der Mittelpunkt des Reiches zu sein. Die Verschiebung des geschichtlichen Schwerpunktes nach Norden spricht sich auch darin aus, da damals die Residenzen hart an der Nordgrenze lagen, es waren Trier, Mailand, Sirmium, Nikomedien in Bithynien, wo Diokletian selber residierte. Das Reich wurde in 13 Dizesen geteilt, diese wieder m Pro-vinzen; die Zahl der kaiserlichen Prfekten wurde entsprechend vermehrt. Sie erhielten so zahlreiche Unterbeamte, da die kaiserliche Verwaltung nun auch die Städte, die sich bis dahin selber verwaltet hatten, unter schrfste Kontrolle nehmen konnte, ja endlich die Magistrate der Stadt ernannte. Damit erlosch der freudige Gemeinsinn der Brger, der die Gre der antiken Städte, ja die antike Kultur selbst begrndet hatte. In dem absolutistisch regierten Reiche Diokletians war fr ihn keine Sttte mehr. 16. Die Christen im 2. und 3. Jahrhundert. Im 2. Jahrhundert war das Christentum in allen Provinzen des Rmischen Reiches ver-breitet, aber seine Anhnger bildeten, soweit sich dies erkennen lt, wohl noch die Minderzahl. Um die Wende des Jahrhunderts gewann das Siegesgefhl der Christen zum ersten Male Ausdruck. Alle anderen Religionen wrden vergehen, nur das Christentum werde herrschen, sagte Origenes (um 220), der das Evangelium und die hellenische Weltanschan-nng zu einer neuen, christlich-philosophischen Weltanschauung verwob. Bisher war trotz gelegentlicher Verfolgungen, wie der des Nero, der den Christen die Schuld am Brande Roms zufchob, die Zahl der Blutzeugen gering gewesen. In der schweren Krisis des Reiches im 3. Jahrhundert aber fanden viele die Ursachen der Emprungen in der wachsenden Menge der Christen. Decins, von dem Wunsche beseelt, die alte Herrlichkeit des Rmertums und die alte Religion wiederherzustellen, ordnete deshalb 250 ihre Unterdrckung an. Es war die erste plan-mige Verfolgung der Christen. Erst nach zehn Jahren hrten die Verfolgungen auf, und es trat eine etwa vierzigjhrige Zeit der Ruhe ein. Da entschlo sich Diokletian, der anfangs dem Christentum nicht feindlich gesinnt war, zu einer neuen Verfolgung. Zunchst wurde das Heer von Christen gereinigt, darauf (303) die Schlieung ihrer Kirchen und die Vernichtung der christlichen Schriften, ferner die Verhaftung der Priester befohlen, endlich sollten alle zum Opfer gezwungen werden. Die Diokletianische Verfolgung war die schwerste von allen; sie ging dem end-gltigen Siege unmittelbar voraus.

5. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 61

1896 - Breslau : Hirt
Die Balkanhalbinsel. 61 die Herzegowina traten unter österreichische Verwaltung. — Somit umfaßt die Halbinsel außer dem österreichischen Kronlande Dalmatien 4 unabhängige Staaten, 1 türkischen Tribntärstaat und 2 von Österreich verwaltete türkische Provinzen. a) Die europäische Türkei. [170000 qkm, 5,7 Mill. ©.] a) Regierung und Volkswirtschaftliches. Die Türkei ist auch jetzt noch der größte Staat der Halbinsel. Der Sultan oder Padischah der- einigt in sich die höchste weltliche und geistliche Macht. Das von der Natur bevorzugte Land ist arm und heruntergekommen infolge der despo- tischen Regierung und der Willkürherrschaft und Bestechlichkeit der Beamten, um so mehr, da der Glaube an das Kismet die Thatkraft des zur Be- quemlichkeit neigenden Volkes lähmt. Die Landwirtschaft wird sehr lässig betrieben, liefert aber dennoch Getreide, Öl, Trauben und Tabak zur Ausfuhr. Die Produkte der Großindustrie, vornehmlich Gewebe, werden aus dem übrigen Europa bezogen. Von Bedeutung für die Ausfuhr ist die Teppichfabrikation.*) Die Verkehrswege sind schlecht. Im Bauen der Eisenbahnen ist erst ein Anfang gemacht, der auswärtige Handel liegt in den Händen der Griechen und Armenier. Dennoch ist die Türkei wegen der Lage und Größe ihres Ländergebietes (in 3 Erdteilen) und wegen der Tapferkeit ihrer Soldaten eine Macht, deren Stimme die euro- päischen Staaten nicht überhören dürfen. b) Landschaften und Städte. Das Gebiet der Maritza ist die Landschaft Rumelien, der Hauptteil des alten Thrakien. In ihm Konstantinopel, türkisch Stambnl, ehedem Byzanz, seit 1453 Hst. derosmanen, unvergleichlich gelegen an der Mündung des Bosporus ins Marmara-Meer und am „Goldenen Horn", einer tiefen, schmalen Bucht, die einen der besten Häsen der Erde bildet; erster Handelsplatz, Eingangspforte ins Schwarze Meer und das asiatische Morgen- land; 900000 E. — Adrianopel, am Knie der Maritza und an der Eisen- bahn, die von Konstantinopel über Sofia, Belgrad, Budapest und Wien nach dem W. Europas führt, liefert Seide, Rosenöl und Teppiche in den Handel. Galltpoli, auf der gleichnamigen Halbinsel, befestigter Vorhafen der türkischen Hauptstadt. Die Mitte der europäischen Türkei und die blühendste Landschaft derselben bildet Makedonien; dort liegt am N.-Ende des Busens von Saloniki die gleichnamige Stadt (Thessalonich), 150000 E., die zweitgrößte Handelsstadt der europäischen Türkei und durch die Bahn nach Belgrad der Handelshafen für Ungarn. Der adriatifche Teil der Türkei ist das gebirgige, unwegsame und stets unruhige Albanien. Zum Türkenreiche gehören ferner die Inseln im n. und ö. Teile des Ägäischen Meeres, mit ganz überwiegend griechischer Bevölkerung, und Kreta oder Kandia, erfüllt von Kreidegebirgen, mit gesundem Klima; einst reich angebaut, jetzt aber heruntergekommen; oft in Empörung gegen die verhaßten Türken. ¥) Weit über die Hälfte der Einfuhr sind gewerbliche Erzeugnisse.

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 26

1911 - Breslau : Hirt
26 Innere Zustnde im Rmischen Reiche. Städte. Um die Standquartiere siedelte sich eine friedliche gewerbtreibende Bevlkerung an; es erwuchsen hier Städte, im Rheingebiet Straburg, Speyer, Worms, Mainz, Coblenz, Bonn, Cln, Nymwegen, Utrecht, Trier und Aachen: in dem der Donau Augsburg, Regensburg, Passau und Wien. Noch heute legen die Reste rmischer Bauten in den genannten Stdten, besonders in Trier, von der hohen Kultur Zeugnis ab, die einst hier geschaffen wurde. Sehaftigkeit Die Germanen wurden, auch wenn sie vom Rcken her gedrngt wurden, der durch die Grenzsperre gehindert, sich nach Westen auszudehnen, und gingen Gern,anen. ^ grerer Sehaftigkeit der. Dafr lernten sie im Grenzverkehr mit den hher gesitteten Nachbarn ergiebigere Ausnutzung des Bodens und tauschten ihre Erzeugnisse gegen die rmischen ein. Die Plnderungszge muten aufhren. Die Katten, Alamaunen, Thringer verlernten die Wanderlust, die so viele Stmme ziellos in die Ferne trieb. So wurde der Limes in letzter Linie eine Wohltat fr die Germanen. 4. Innere Zustnde im Rmischen Reiche. $ 9. Ans der Sittengeschichte. Die Kaiser haben vielfach ihre Krfte mit Erfolg darangesetzt, die Verwaltung und Rechtspflege zu verbessern, die Sicherheit des Verkehrs zu erhhen, dem Handel neue Wege zu ffnen und sozialen Schden abzuhelfen: aber alle Wohltaten des kaiserlichen Regimentes, die allerdings durch die Tyrannei einzelner Machthaber beeintrchtigt wurden, konnten den Verfall, namentlich im sittlichen und religisen Leben, nicht aufhalten. Deuten z. B. auch die Huser in Pompeji und ihre Ausstattung auf eine gehobene Lebensfhrung des Mittelstandes, so erhielt doch die rmische Gesellschaft durch den grellen Gegensatz zwischen der Lebenshaltung der Reichen und der der Armen Entartung ihr Geprge. Die unerfreulichen Erscheinungen, die eine so ungleiche Ver-m Sitte tej(ung ^s Nationalvermgens zu begleiten pflegen, ein alles Ma ber-schreitender Luxus, Verachtung der alten guten Sitte, Verweichlichung und Laster, wurden noch widerwrtiger, da sich hier die brutale Gering-schtznng, ja vllige Verachtung des Nebenmenschen, wie sie der Sklaverei anhaftet, und die blutigen Greuel der Zirkusspiele hinzugesellten. Zu-gleich zwangen despotische Kaiser auch den Reichsten und Vornehmsten, dem Freigelassenen, ja Sklaven, sobald nur ihre Gunst ihn emporgehoben hatte, unterwrfig zu begegnen, und vernichteten damit althergebrachte, wohlbegrndete Sitte. und Religion. Schon in den Zeiten der Republik war die Verehrung der Götter des Staates vielfach zu einem uerlichen, inhaltlosen Werkdienste hinab-gesunken. Allmhlich wandte man sich krassem Aberglauben und aus-lndischen, besonders orientalischen Kulten zu. Ethische Dich- Die Entartung der Sitten entging scharfen Beobachtern nicht. ^Be-tung und re in der zweiten Hlfte des ersten und am Anfange des zweiten Jahr-Philosophie. ^unbertg ^spottete sie der Spanier Martialis in seinen Epigrammen,

7. Die Weltgeschichte - S. 129

1835 - Mainz : Kupferberg
Karl der Kühne. Maximilian. Timur. 42d und Verwirrung in Deutschland vorzüglich durch Herzog Lud-a.c.g. wig von Baiern und Friedrich den Sieghaften von der Pfalz rc. Unzufriedenheit mit dem Kaiser allgemein. Streitigkeiten desselben mit seinen Niederösterreichischen Standen, in Wien 1462. von seinem Bruder Albrecht belagert; sein Krieg mit König Matthias Corvin von Ungarn; seine und seines Sohnes Maximilian Zusammenkunft in Trier mit dem reichen Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund (Königskrone), plötzliche 1473. Trennung. Karl belagert Nuys, vertreibt den Herzog Renatus von Lothringen, wird von den Schweizern bei Granson und Murten, darauf von Renatus bei Nancy geschlagen, fallt; 1476. seine Tochter Maria vermählt ssch mit Maximilian (Anma-1477. ßnngen Ludwigs Xi. von Frankreich, — Burgund), stirbt 1482, und hinterlaßt Philipp und Margarethe. Maxi- milian Landesadministrator der Niederlande; sein Krieg mit Karl Viii. von Frankreich und mit den Flandren:. Friedrich, wegen der immer weiter um sich greifenden 1493. Türken besorgt, stirbt zu Linz. 3) Maximilian I. übergibt seinem Sohne Philipp die 1494. Regierung der Niederlande, nöthigt, in Verbindung mit dem Pabste, Ferdinand von Aragonien und den Venetianeru, den in Italien eingedrungenen König Karl Viii. von Frankreich zum Rückzüge, ordnet auf dem Reichstage zu Worms den Landfrieden und das Reich s kämm erg ericht an 1496, und vermahlt seinen Sohn Philipp mit Johanna, Tochter Fer- mongolischer Eroberer und zugleich Gesetzgeber, seit 1569 Beherricher von Dschagetai, dehnt durch rasche Eroberungen seine Herrschaft vom Ganges bis zum Mittelmeere aus, stirbt 1405, und sein Reich löst sieb unter seinen Nachkommen auf. Dagegen erhebt sich wieder die Herr- schaft Bajesid's unter dessen Sohn Muh ame d I. 1413, dem sein Sohn Murad Ii. 1421 nachfolgt, der den griechischen Kaiser Johann Vi. tributbar macht, und 1451 stirbt. Sein -Sohn Muhamed Ii., ein grausamer Tyrann und Gesetzgeber, erobert 1455 Konstantinopel, Tra- pezunt, Bosnien, Servien, Albanien rc., stirbt 1481. Sein Nachfolger Bajesid Ii. steigert den Einfluß der Janitscharen, bekriegt Aegypten, Venedig, streift nach Ungarn, Oesterreich rc., stirbt 1512. 9

8. Die Weltgeschichte - S. 95

1835 - Mainz : Kupferberg
Valens. T h e o d o s i u s. 9l seinem Zuge gegen die Quaden; ihm folgt im Abendland seinn.ñ.g. Sohn Gratianus, der seinem Bruder Valentinianus Ii. Italien abtritt. 44) Valens laßt die an der Donau erscheinenden Wcstgo-- 375. then nach Thracien übersetzen, — Anfang der Völker- wanderung, fallt im Kampfe gegen die Barbaren bei Adrian opel. 378. 45) Gratianus > der indessen gegen die Alemannen ge- kämpft, ernennt Theodosius zum Augustus des Orients, welcher die Barbaren zu beruhigen versteht. 46) Maximus stürzt den schwelgenden Gratianus, — 383. Britannien den Pikten und Skoten preisgegeben; Britten nach Gallien — Bretagne. 47) Theodosius unterdrückt das Hcidenthum, schlägt den 386. Marimus und führt den vertriebenen Valentinian wieder nach Italien; auch den Franken Arbogastes mit seinem Kaiser Eugen ins bezwingt er nach der Ermordung Valentinian's, und stirbt, nachdem er die Theilung des Reichs zu Mai- 395. laúd vorgenommen. H o n o r i n s erhält unter Stilicho's Leitung das Abendland, und Arcadins unter des Rufiüns Leitung das Morgenland. Die Verfassung batte sich immer mehr zu einem militärischen Des- poti'smns anögebildet; die Armeen waren stehend, und bedeutend durch Barbaren vermehrt, der Prael’ectus praetorio der erste Reichsbeamte nach dem Kaiser. Der erhöhte Sold der Soldaten mit den dazu gehö- renden Geschenken und die Kosten des verschwenderischen Hofhaltes erzeugten empörende Abgaben des Volkes; neben unermeßlichem Reichthum herrschte die drückendste Armulh. Das Streben einer Menschenbeglückung oder Veredlung wurde nirgends wahrgcnommcn, oder vermochte, wenn auch der Einzelne es im Auge hielt, bei der allgemeinen furchtbaren Entar- tung nicht durchzudringen. Die Religion war znm Gespötte herabge- sunken, und das Christenthum konnte in seiner Unterdrückung nur auf einen geringen Kreis wohlthärig wirken; auch es verlor seit Con- stantin durch das ihm eingemischte gottesdienstliche Gepränge, das immer weiter um sich griff, an innerem Gehalt; neben der Heidenverfolgung entwickelten sich die bittersten Streitigkeiten unter seinen kirchlichen Häuptern, welche die betrübendsten Spaltungen zur Folge hatten. —

9. Die Weltgeschichte - S. 122

1835 - Mainz : Kupferberg
122 Interregnum. Westgotheu. n.t.t» 1246. Heinrich Raspe, von geistlichen Fürsten als Gegen- könig gewählt, stirbt im folgenden Jahre bedeutungslos, und auch sein Nachfolger, Graf Wilhelm von Holland, gelangt zu keinem Ansehen. Verwirrung in Deutschland immer größer. 1250. Friedrich stirbt, seinem verhängnißvollen Geschicke unterliegend, in Fiorentino, beigesetzt zu Palermo. 5. Interregnum 1250—1273. * Nachdem bei* mächtige hohen stau fische Stamm in den lombardischen und sic ili scheu Streitigkeiten ein jam- mervolles Ende gefunden, wird Deutschland immer m e h r eine Beute des Raubes und der Gewalt, der Habsucht und der Willkühr, und von den fremden Fürsten, die mit ihren Schätzen seinen Thron sich erkaufen, kann kein Heil i h m e r b l ü h e n. 1) Konrad Iv., Friedrichs Sohn, schon 1236 zum römischen Könige gewählt, setzt den unseligen Kampf in Italien fort, stirbt, mit seinem Halbbruder Manfred entzweit, in 1254.seinem Lager bei Lavello, und Manfred bemächtigt stch, Kon- radin's ungeachtet, des sicilischen Thrones 1258. 2) Wilhelm von Holland, seit 1247 gewählt, gelangt 1256. zu keinem Ansehen, stirbt im Kriege gegen die Friesen bei Medenblik. 1257. 3) Richard, Graf von Cornwallis, durch die Partei des Erzbischofs von Cöln, und Alfons X. von Castilien*) durch die Partei des Erzbischofs von Trier zu Frankfurt gewählt; jener kehrt mehrmals in das unruhvolle England nach Oktai's Tod zurück. Unter den folgenden Chanen werden noch andere Theile Asiens bezwungen (Tibet, Syrien, China); aber seit 1294 zerfällt das große Reich durch mehrfache Theilungen. -') Die durch den Einbruch der Araber seit 711 in die Gebirge von Asturien hinaufgedrängten christlichen Westgothen gründen durch ihre Eroberungen allmälig mehre unabhängige Königreiche: Navarra, Oviedo, Leon, Castilien, Arragonien; beide letztere vereinigen int eilften Jahrhundert allen christlichen Besitz in sich, und die Araber erheben sich seit ihrer Niederlage bei Tolosa 1212 nicht mehr empor. Castilien wird neben Arragonien von eigenen Königen beherrscht (Alfons X. von 1152— 1284) bis 1506, wo sich beide vereinigen, s. hinten die Tabelle.

10. Die Weltgeschichte - S. 91

1835 - Mainz : Kupferberg
T r a j a n u s. Com rii o d « s. 91 n.c.t. 13) M- V. Trajanus aus Spanien, von Nerva adoptirt, 97. gerecht und milde — Optinms, stellt das Ansehen des Senats und die Rechte der Bürger wieder der, sorgt sür die Stadt und Provinzen; aber Christenvcrfolgnng. Decébalas wird besiegt, Dacicn römische Provinz (Brücke über die Donau, 106. Columna Trajana), auch die Parthcr geschlagen, Babplon und Ktesiphon unterworfen (Brücke über den Tigris). Trasan stirbt zu Selinns in Cilicien (folieìor Angusto, melior 117. Trajano ). 14) Ael. Adrianus, für das Wohl des Staats besorgt; seine Fußreisew: nach Britannien (Pikten-Mauer), Gallien (Bauwerke rc.), Spanien, Griechenland, Afrika rc.; aber durch Ruhmsucht ungerecht (Artemidorns verbannt). Die von neuem empörten Juden durch Jul. Severus bezwungen, Aelia 135. Capitolina; Hadrian stirbt 138, begraben in der von ihm erbauten Engelsburg (moles). 15) A. Antoninus Pius, von Adriauus adoptirt, gerecht 138. und milde, unermüdet thätig für Nothleidende. Vater der Menschen. 16) ilf. Aurelias Philosnphus, von Antoninus adoptirt 161. init L. Verus', Die Parthcr glücklich besiegt (165) ; aber die Markomannen dringen wiederholt über die Donau (des Aure- lins Gefahr am Gran); er sucht Ordnung im Reiche hcrzu- stellen C feine Rechtspflege ), stirbt zu Sirmiuin. 170, 17) Gommo da s, des Aurelius Sohn , treibt unsinnige Tollheiten (Thierhetzen rc.) bei der Armseligkeit des Senats, ermordet. 102. 3. Soldaten- und Gegen kaiser bis zur T Hei- lung des Reichs, von 192—395. - S0 rote die Prätorianer, so reißen jetzt immer mehr die Legionen in den Provinzen das Recht an sieh, die Kaiser zu wählen, und die Bestätigung des römischen Senats bleibt nur eine leere Form. Das wankende Reich bat mit den Ant0ninen feine letzten Stützen verloren; es folgt eine selten unterbrochene Reihe von elenden Tyran- nen, die bei den sich wiederholenden inneren Unruhen und Kriegen, bei den immer nachdrücklicheren Einfällen der
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