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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 204

1912 - Breslau : Hirt
204 C. Länderkunde, Kaffee und Tabak. Die inneren Hochflächen leiden unter Dürre und sind deshalb waldarm, aber bestanden mit Agaven und Kakteen, die bei ihrer großen Saftfülle und ihrer lederartigen glatten Oberfläche der Dürre wider- stehen können und als „künstliche Quellen" dienen. Bei künstlicher Be- Wässerung werden aber reiche Mais- und Weizenernten erzielt. Mexiko ist das erste Land der Erde für Silbergewinnung (jährlich über 2 Mill. kg;, außerdem liefert es Gold, Kupfer und Blei. Von Aukatan kommen Nutz- und Farbhölzer. Auf der Hochebene war einst der Sitz einer hohen indianischen Kultur, Hier liegt in seenreicher Umgebung Mexiko (345), Mittelpunkt des Straßen- netzes, mit herrlichem Ausblick auf die benachbarten Riesenvulkane. Vera Cruz swera frnfj] ist Ausfuhrhafen für alle Erzeugnisse des Landes. Zeichnung: Die politische Karte von Nordamerika. Die Nord- grenze der Union ist im W der 49." n. Br., dann verläuft sie durch die Seen und geht schließlich über den St.-Lorenzstrom hinüber. Die Nord- grenze Mexikos ist der Rio Grande del Norte. Die Halbinsel Kalifornien gehört zu Mexiko. Größe der Zeichnung: Quartblatt. C. Mittelamerika. a) Das Festland. H 3iii. Es bildet die Laudbrücke zwischeu Nord- und Südamerika, die durch mehrere Senken gegliedert wird. Die zahlreichen noch tätigen Vulkane sind die Ursache öfterer Erdbeben. Die tiefste Senkung bezeichnet der See von Nicaragua, der nur um Palmenhöhe über dem Meere liegt; für deu Bau eiues Kanals von Ozean zu Ozean ist aber der Isthmus von Panama auserseheu, wo die zum zweiten Male begonnenen Arbeiten trotz des mörderischen Klimas ihrer Vollendung rasch entgegengehen. Die klimatischen Verhältnisse sind ähnlich wie in Mexiko. Ausfuhrprodukte sind besonders Farbhölzer, Indigo, Bananen, Tabak und Kaffee. Die 6 Repn- büken (Karte!) haben mit beständigen Unruhen zu kämpfen und sind ohne weitere Bedeutung. Von größter Wichtigkeit für die amerikanischen Länder wird aber der Panamäkanal werden, der von der Union neben der 75 km langen Eisenbahn von Colon nach Panama gebaut wird. Er wird den Weg von Amerika nach Asien und Australien weseutlich verkürzen und zugleich der amerikanischen Kriegsflotte eine schnelle Verschiebung gestatten. Zum britischen Kolonialbesitz gehört ein kleiner Teil von Honduras, wichtig durch sein Mahagoniholz. Zeichnung: Mittelamerika. Benutze den 75. und 9o. Längenkreis, den 5. und 20. Breitenkreis! Die Halbinseln werden durch Bogen an- gedeutet. Der Panamäkanal, die Seensenkung sind zu berücksichtigen.

2. Für Präparandenanstalten - S. 211

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika. weites Wald- und Wiesenland. Die Mitte ist ein Grasland, aber auch Korn- kammer und Viehzuchtgebiet. Der vorherrschende Südwestwind kommt über Land und ist deshalb trocken, so daß kein Wald aufkommt. Der 8 (die Pampas — Offene Felder) hat gemäßigtes Klima und ist ein wertvolles Ackergebiet. Die riesigen Herden von Schafen, Pferden und Rindern werden von berittenen Hirten gehütet. 4. Politische Übersicht. § 327. Venezuela [roenefjueta] (= Klein-Venedig, da die Indianer ihre Küstenwohnungen auf Pfählen erbauten) ist nur zum kleineren Teil bebaut und besteht meist aus Grasland; im 8 greift es in das Waldgebiet des Amazonenstroms hinüber. Im W liegt der See von Maracäibo, eine Meeresbucht. Die Ausfuhr besteht vor allem aus Kaffee, Kakao und Kautschuk. Die auf der Hochebene gelegene Hauptstadt Caracas steht durch eine Bahn in Verbindung mit ihrem Hafen La Guayra Igwä-ira^. Aufgabe. Welche anderen Städtepaare dieser Art sind in Südamerika zu nennen? Eine größere europäische Kolonie ist Guayana, geteilt zwischen Frank- reich, England und Holland. Der englische Teil ist am größten und liefert Zucker; das französische Gebiet wird als Verbrecherkolonie benutzt. Es ist das Land „wo der Pfeffer wächst"; wegen des mörderischen Klimas nennt man es „die trockene Guillotine Frankreichs". § 328. Die Vereinigten Staaten von Brasilien, fast 16mal so groß wie das Deutsche Reich, mit nur 21 Mill. Einwohnern, umfassen außer dem Hochlande von Guayana und den Ebenen des Amazonenstroms noch einen Teil des Paranagebiets. Die Bewohner sind meist Mestizen und Weiße mit portugiesischer Sprache, dazu Neger und Mulatten. Die In- dianer sind in die Wälder zurückgedrängt und stehen auf niedrigster Stufe der Gesittung. Wirtschaftliche Bedeutung. Die üppigen Erträge der tropischen Pflanzen- welt machen Brasilien zu einem wichtigen Produktionsland. Es ist das Hauptgebiet der Erde für Kaffee und Kautschuk, dazu liefert es Baum- wolle, Rohrzucker, Tabak und Farbhölzer, außerdem Gold und Diamanten. Die deutsche Schiffahrt ist durch ihre größten Gesellschaften an Ein- und Ausfuhr stark beteiligt. Städte. Weil das Innere durch Straßen und Bahnen wenig er- schlössen ist, liegen die Städte an der Küste. Rio de Janeiro [liu de bschanerul, d. i. Januarsfluß (844), hat seinen Namen davon, daß es am 1. Januar (1501) entdeckt wurde. Die Hafenbucht ist eine der schönsten der . Welt. Rio de Janeiro ist der bedeutendste Kasfeemarkt und die wichtigste Hafenstadt Brasiliens. Bahia [bata], d. i. Bai, und Pernambüco, d. i. Haff (Endpunkt des deutschen Kabels), sind Häfen für Zucker, Farbholz, Baumwolle und Tabak; Para ist Ausfuhrplatz für das Riesengebiet des Amazonenstroms, namentlich für Kautschuk. Bis Mauaos am Amazonen- ström gehen die Ozeandampfer. 14-!-

3. Für Präparandenanstalten - S. 212

1912 - Breslau : Hirt
212 C. Länderkunde. § 329. Der N der Pampas gehört zu Paraguay. Uruguay treibt große Viehzucht, deshalb besteht rege Ausfuhr von Häuten, Fleisch und Fleischextrakt. Montevideo (= Schauberg), das eine herrliche Aussicht auss Meer bietet, ist die Hafenstadt an der riesigen La Pläta-Mündung. Fray Bentos am Uruguay hat große Schlächtereien für Rindvieh und ist Ausfuhrort des Licbigschen Fleischextrakts. 115. Kaffee-Plantage in Costa Rica. Der Kaffeebaum braucht bis zur Blüte viel Feuchtigkeit, dazu in sehr heiszen Ländern schattenspendende Schutzbäume. Im Fleisch der kirschenartigen Steinfrüchte sitzen in pergamentartiger Haut zwei Samen. Die reifen, violetten Früchte werden gepflückt, auf einen Haufen geschüttet, damit das Fleisch in Gärung gerät und sich leichter ablöst, dann durch strömendes Wasser nach dem Gewicht sortiert und hierauf ge- trocknet. Auf Quetschmaschinen entfernt man das Fleisch, unter der Walze wird die Pergamenthaut ab- geschält. Zum Schluß werden die Früchte ausgelesen und verpackt. Argentinien ist das Land der Pampas. Seine Ausfuhr an Getreide beträgt jährlich fast 1000 Mill. Mk., die Viehzuchtproduktion (Wolle, Fleisch und Häute) rund 400 Mill. Mk. Buenos Aires (= Gute Lüfte, 1100), die größte Stadt und der bedeutendste Hafen in Südamerika, steht in leb- hafter Verbindung mit Europa. Die Bahnfahrt bis Valparaiso dauert 2^2 Tage. Patagonien ist ein niedriges Hochland, steinig und unwirtlich wie kaum ein nordeuropäisches Gebiet. Im Sw reichen die Gletscher bis ans Meer. Der "Vt gehört zu Chile, der O zu Argentinien. In gleicher Weise ist der

4. Für Seminare - S. 140

1912 - Breslau : Hirt
140 B. Länderkunde. — I. Asien. und bedeutendenmänner; der Ahnenkultus bildet auch die „Grundlage des Familien- lebeus, in dem sich große Hochachtung vor den Eltern und vor dem Alter zu erkennen gibt". Im allgemeinen sind die Chinesen religiös gleichgültig und in groben Aber- glauben versunken. Jm>V wohnen viele Mohammedaner; die Zahl der Christen wird auf 1,15 Mill. angegeben. Bis vor kurzem wurde das chinesische Riesenreich, zwanzigmal so groß wie das Deutsche Reich, von einem Kaiser, der sich „Sohn des Himmels" nannte, beherrscht. Der jüngste Aufstand des Volkes veranlaßte den Herrscher abzudanken und führte zur Umwandlung der Monarchie in eine Republik. 79. Chinesische Gerichtsverhandlung. Auch in ihren Gesetzen und in ihrer Rechtspflege zeigen die Chinesen viel Eigenart. Der höchste Gerichtshof in Peking heißt Strasamt. Dieser hat auch die Entscheidung über Todesstrafen. Die verhängten Strafen sind streng, oft grausam. (1) Besiedlung. China ist das Land der großen Städte. Namentlich Fluß- straßen und Meeresbuchten erscheinen als Siedluugslagen bevorzugt. Jm X: Peking (1600), „Nordresidenz", bildet ohne die Vorstädte ein Rechteck von 32qkm Fläche mit 5 m dicker und 6 m hoher Umfassungsmauer, die durch 16 Tore Einlaß gewährt. Die Maudschustadt, in der viele Tempel, Moscheen, der Kaiser- palast und die Prachtstraße der europäischen Gesandtschaften liegen, ist von der äußerst belebten, aber ungepstasterten und unsauberen Chinefenstadt-durch eine Mauer getrennt. Pekings Seehafen ist Tientfin (800), der Hauptstapelplatz für den Handel Nordchinas und der Mongolei. In der Mitte, in den tee- und seidenreichsten Provinzen: Schänghai (700), Mittelpunkt des Tee-, Seiden- und Baumwollhandels, wurde der bedeutendste Ver- tragshasen Chinas mit regelmäßigen Dampferverbindungen nach Europa und Amerika; es ist der Sitz zahlreicher deutscher Handelshäuser. Hanköu-Wu- tschang (1500) amjäntsekiäng, der hier 3£km breit ist, entwickelte sich zum Stapel- platz für den europäischen, meist britischen Handel und zum Endpunkt der europäischen,

5. Für Seminare - S. 220

1912 - Breslau : Hirt
220 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. mehr trockene Hochebene, ausgezeichnet durch mildes Klima und ewigen Frühling, Agaven (Sisalagaven^), Brotgetreide und Hülsenfrüchte. Charakter- pflanzen find neben den Agaven Kaktusgewächse, die in ihrem fleischigen, ftachelgeschützten Innern das Wasser für die trockene Jahreszeit aufsparen. Außer in pflanzlichen Erzeugnissen besteht der Hauptreichtum Mexikos in Metallen, und zwar besonders in Silber (neben Kupfer und Gold). Mexiko erzeugt das meiste Silber der Erde, reichlich ein Drittel der Weltproduktion. c) Bevölkerung und Siedlungen. Kreolen, d. s. eingeborene romanische Weiße, und Europäer bilden nur 20% der Bevölkerung. Etwa 3000 Deutsche sind besonders als Kaffeepflanzer im 80 des Landes oder als tonangebende Groß- Händler in der Hauptstadt tätig. Über 40 % machen Indianer, fast 40 % Misch- linge aus. Vor Ankunft der ersten Europäer (Entdeckung Mexikos durch Cortez 1521) war die Hochfläche von Mexiko der Sitz eines zu hoher Kultur vorgeschrittenen Volkes, der alten Azteken. Die spanische Herrschaft brachte dem Lande wenig Segen. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts bildet Mexiko eine Republik, die aber infolge innerer Unruhen nicht zu gesunder Entwicklung gelangen kann. An der heißfeuchten Küste des Mexikanischen Golfes liegt Vera Cruz [krüfj] (45), eine Stätte des Gelben Fiebers. Deutsche Dampfer holen von hier und von Tampieo Edelmetalle, Agavenfaser, Tabak, Drogen, Kaffee u. a. Auf dem Hoch- land des Innern entstand in einem großen, herrlichen Tale ans einer alten indianischen Siedlung die Hauptstadt des Landes, Mexiko (500), der Mittelpunkt des Straßennetzes, des wirtschaftlichen und geistigen Lebens. Die Stadt und ihre Herr- liche, von Riesenvulkanen überragte Umgebung wurde durch Anlage eines Entwässe- rungskanals wesentlich gesünder. Wichtige und volkreiche Bergwerkstädte liegen in silberreichen Gebieten, so Zaeateeas (25) mit uraltem Bergbau und Guana- juato (35). Den Isthmus durchquert die Tehuautepee-Eisenbahn. B. Mittelamerika. § 158. Lage und Gliederung. Nordamerika ist von Südamerika durch den tiefen Einbruch des reich gegliederten, zweigeteilten Amerikanischen Mittelmeeres getrennt. Häufige Erdbeben und vulkanische Ausbrüche deuten an, daß hier die Erdkruste uoch nicht zur Ruhe gelangt ist. Die Lage zwischen zwei ver- kehrsreichen Ozeanen und zwei großen, von der Natur reich bedachten Kon- tinenten verleiht dem Lande hohe Bedeutung. Daher baut die Union zwischen Colon und Panama den 80 Km langen Panama-Kanals er wird den See- weg von New Jork nach der Westküste Amerikas, nach Ostasien und Australien bedeutend abkürzen, für die Union aber auch strategisch wichtig sein. Mittelamerika besteht ans: 1. der festländischen Verbindungsbrücke zwischen Nord- und Südamerika, 2. dem Jnsellande Westindien. 1 Sisal nach dem gleichnamigen Ausfuhrhafen in Dukatän. 2 Der Panama-Kanal, der als Schleuseukanal mit einer Tiefe von 12,5 w gebaut wird, soll 1915 vollendet sein.

6. Für Seminare - S. 219

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika. 219 Brennereien) und der Endpunkt der mittleren Pazifikbahnen. 1845 hatte die nrsprüng- lich als Missionsstätte der Franziskaner gegründete Siedlung 30 weiße Einwohner. Für den Verkehr nach Asien liegt günstiger Seattle Ißettl, auch feiettl] (250), der schnell aufblühende Endpunkt der Nord-Pazifikbahn, der Stapelplatz sür die Erze und Waldhölzer seines Hinterlandes und der Hanpthasen sür den Verkehr nach dem Goldland Alaska, dem nördlichen Territorium der Union. 5. Das Territorium Hawaii hat Bedeutung als Kohlen- und Wasserstation im Stillen Ozean und durch Erzeugung großer Mengen von Zucker und Früchten Auswärtige Besitzungen sind Porto Rico, die Philippinen und die östlichen Samöa-Jnseln. 4. Republik Mexiko. Fast 2 Mill. qkm, 15 Mill. E., 8 E. auf 1 qkrn. Nahezu 4 mal Deutschland, noch nicht seiner Volkszahl, ju- so dicht bevölkert. a) Lage und Oberflächenbild. Mexiko wird vom Wendekreis des Krebses § 157. und vom 100? W halbiert. Es erstreckt sich zwischen zwei Meeren vom Rio Grande del Norte und vom Colorado-Plateau bis zu den Golfen von Tehuan- tepee und Honduras. An beiden Ozeanen hat Mexiko je eine Halbinsel: Iukatan und Niederkalifornien. Den größten Teil des Landes bildet ein Hochland, das nach 8 bis zu 2200 m Höhe ansteigt. Da die Ränder steil zu den Meeren abfallen, so nehmen sie — namentlich an der pazifischen Küste — den Charakter von Gebirgsmauern an. Wie im W und 0 Längsbrüche die Grenzen des Hochlandes bezeichnen, so bricht das Tafelland auch im 3 plötzlich gegen eine Bruchspalte ab. Dem südlichen Gebirgsrande ist eine Reihe stattlicher Vulkane aufgesetzt, von denen der Pik von Orizaba (5600 m) der höchste ist. Den östlichen Gebirgsrand säumt die sandige und hafenarme Küstenebene des Mexikanischen Golfs. Die westliche Küste ist eine ausgesprochene Steil- küste mit teilweise guten Häfen. Südlich des großen Querbruchs streicht ein Gebirge der hier westöstlich gerichteten Küste entlang bis zu dem Golf von Tehnantepee (200 km breit), der Grenze zwischen Nord- und Mittelamerika; jedoch gehört die niedrige Kalkplatte der Halbinsel Inkatän staatlich noch zu Mexiko. b) Klima und Erzeugnisse. Klima (vgl. Fig. 139) und Pflanzenwelt Mexi- kos zeigen mit dem Aufsteigen von der Ebene zur Höhe auf engem Räume große Verschiedenheiten. Der Mexikaner unterscheidet drei Zonen: eine heiße (tierra caliente, den Küstenstreifen), eine gemäßigte (tierra templäda, die Stufen- Länder) und eine kühle (tierra fria, die Hochebene). An der sumpfigen Küste, der Heimat des Gelben und Malariafiebers, zeitigt die Hitze bei reich- lichem Regenfall Zuckerrohr, Baumwolle, Kakao, Bananen, dazu tropische Nutzhölzer wie Brasil-, Mahagoni- und Kampescheholz. In den Stufenländern, wo der Regen noch reichlicher als an der Küste fällt, gedeihen Kaffee, Kakao, Tabak und Baumwolle. Infolge künstlicher Bewässerung erzeugt die an sich

7. Für Seminare - S. 226

1912 - Breslau : Hirt
226 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. eine wichtige Rolle als Ackerbaukolonisten, Kaufleute, Industrielle; sie ragen auch durch ihre Geistesbildung hervor. Santiago (350) ist die vornehme, schöne Haupt- stadt, die größte Stadt im westlichen Südamerika. V alp araifo iswalparaißo 1 (170), der Hauptindustrie- und Handelsplatz des Landes, wird regelmäßig von Hamburger Dampfern aufgesucht. Jquique [iftfe] (40) ist der größte Salpeterausfuhrhafen. 2. Bolivia ist vom Meere abgeschlossen, dagegen durch die Zuflüsse des Ama- zouenstromes und des Paranä nacho dem Verkehr geöffnet. Edelerze (Silber, Zinn), Kautschuk und Chinarinde bilden die Reichtümer des Landes. Die Viehzucht steht fast ausschließlich im Dienste des Bergbaus, dem sie Last- und Zugtiere (Lamas, Esel, Maultiere) liefert. La Paz paß] (80), mit Sucre (20) als Hauptstadt wechselnd, der Hauptmarkt Bolivias, liegt hoch im Bergbaugebiet. Potösi (25), früher durch seine Silbergewinnung wichtig, treibt heute starken Bergbau aus Zinn. 3. Peru besitzt auch Gebiete am Mittellauf des Maranon. Dieses ehemalige Reich der Inka wurde aus einem Bergbaustaat neuerdings ein vorwiegend Zucker, Baumwolle und Kaffee erzeugendes Land. Ins Deutsche Reich führt es Hauptfach- lich Gnano und Salpeter aus den regenarmen, Kakao, Chinarinde und Koka aus den regenreichen Gebieten aus. Lima (140) ist die mit prachtvollen Bauwerken ausgestattete Hauptstadt in regenarmer Gegend. (Eisenbahn nach Calläo s. § 163.) Ihr Seehasen Calläo (35) steht in regelmäßiger Dampserverbindnng mit Deutsch- land (§ 363). Eine großartige Gebirgsbahn verbindet über Arequipa den Titicäca- See mit der Küste. 4. Ecuador, das Land des Äquators mit der immergrünen, von elf Schnee- bergen umgrenzten Hochebene von Quito [ftto], 2800 m, die durch ihr mildes, regenreiches Klima bekannt ist, liefert außer Kakao (60° 0 des gesamten Ausfuhr- wertes; vgl. oben) wie auch Colömbia große Mengen und die besten der sog. „Panama- hüte". Quito (80)2 steht durch Guayaquil ^gwajakil] (50) in Verkehr besonders mit Frankreich, der Union und Deutschland (Hamburg, § 363). 5. Colömbia, ein Kaffee- und Tabakland, von zwei Ozeanen bespült, wird vom schiffbaren Magdalenenstrom zwischen der mittleren und östlichen Kordillere durchzogen. Bogota (120), fast 3000 m über dem Meere gelegen, ist eine der schönsten Städte Südamerikas, reich an Kirchen und Palästen. 2. Das ungefaltete Land des Ostens. § 165. a) Flußwelt und Klima. Es besteht aus sehr verschiedenen Teilen, die indes dadurch zu einer natürlichen Einheit zusammengefaßt werden, daß ihre gewaltig entwickelten Stromfysteme einander sehr nahe kommen und sämtlich dem Atlantischen Ozean angehören. Der größte Teil des 0 liegt im Bereich der Tropenzone. Das ganze Jahr hindurch herrscht eine fast gleichmäßige und schwüle Hitze; sie wirkt auf den eingewanderten Europäer erschlaffend. Die herrschenden Passat- winde bringen viel Feuchtigkeit vom Meere her und schütten diese besonders an den Küstengebirgen und an der Ostseite der Anden, aber auch über den weiten Niederungen in reichlichem Maße aus (200 cm und mehr jährlich). 1 D. i. Tal des Paradieses. 2 In welcher Richtung fällt hier der Schatten am 21. März und 23. September mittags?

8. Für Seminare - S. 230

1912 - Breslau : Hirt
230 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. Kautschuk- und — vor Ecuador — das erste Kakaoland der Erde, erzeugt aber auch Mengen von Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak, Farbhölzeru K Dazu liefert es Gold, Diamauten und Eisen. Die Erträge würden viel größer sein, wenn die Neger und Mulatten, die Arbeiter des Tropengebietes, fleißiger wären. In- dnstrie fehlt Brasilien noch. Mit Jndustrieerzeuguisseu bezahlen darum die Haupt- Verkehrs länder, die Union, Großbritannien, das Deutsche Reich und Frankreich, die brasilischen Bodenerzeugnisse. Nächst den britischen Schiffen (Liverpool) erscheint die Hamburger Schiffsflagge am häufigsten in den brasilischen Häfen. Die Deut- schen nehmen die zweite Stelle im Außenhandel ein. 138. Die Hafenbucht von Rio de Janeiro. Zwischen den Ausläufern des unmittelbar ans Meer tretenden Gebirges ist eine weite (425 qkm), vor Stürmen sichere Bucht entstanden. Nur ein schmales Eingangstor verbindet sie mit dem Meere. Unter den 80 felsigen Inseln der Hafenbucht bildet der Zuckerhut, ein einzelner fast 400 m hoher Granitkegel, das Wahrzeichen^von Rio. Rio de Janeiro2 rtu de dschaneru^ (900), au trefflicher und schöner Hasen- bucht unter dem Südlichen Wendekreise, ist einer der prächtigsten Punkte der Erde (Bild 138), der erste Kaffeemarkt der Welt, der wichtigste Handelsplatz und durch zahlreiche wissenschaftliche Institute der geistige Mittelpunkt Brasiliens. Santos wurde neben Rio de Janeiro der Hauptausfuhrhafen des Kaffeegebietes. Bahia [bata] (275) und Recise [refiffe] de Peruambüco (150) sind die Häsen des Zucker-, Baumwoll-, Tabak- und Farbholzgebietes. Parä (200) blühte als Aus- fuhrplatz des Kautschuk- und Paranußbezirks schnell zum Haupthafen des gesamten Amazonasgebietes auf; es wird aber in seiner Handelsstellnng nenerdings stark von Manäos (70) bedroht, weil dieses im Mittelpunkt der Kautschukerzeugung liegt, die mehr und mehr von der Küste ins Innere vorrückt. 1 Das Brasilholz (= Glutholz) gab dem Lande den Namen. 2 Januarsfluß, weil die Expedition Vespnccis sweßputschis^ — es war am Neujahrstag 1501 — getäuscht durch den engen Eingang zu der wundervollen Bai, hier einen Fluß zu erblicken meinte.

9. Für Seminare - S. 341

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 7. Pyrenäen-Halbinsel. 341 4. Der Nordosten. In der sorgfältig angebauten Landschaft Valencia ^wa- lenßial, die auch Seiden- und Wollweberei pflegt, bildet den Mittelpunkt die gleich- namige Stadt, an Einwohnerzahl (250) die dritte Spaniens, mit bedeutenden Seiden- und Fächersabriken. Die Südfrüchte ihrer reich bewässerten Huerta ge- langen in Menge zur Ausfuhr. Die wichtigste und am dichtesten bevölkerte Land- -schaft ist das eisen- und metallreiche Katalonien. Unter den zahlreichen Städten ist Barcelona sbarßelöna^ die bedeutendste Fabrik- (Webindustrie) und Handels- stadt des Reiches; ihre Einwohnerzahl (an 590) erreicht fast die von Madrid. In Aragonien, größtenteils Steppe und nur in den künstlich befeuchteten Schwemm- landgebieten der Flußtäler ertragreich, wurde Zaragoza ^ßaragößa) (d.i. Caesarea Augusta, 115) durch Bodenbau und als Straßenkreuzung wichtig. 5. Auf den schönen, gut angebauten und ziemlich dicht bevölkerten Balkaren (b. i. Schleudererinseln, weil sie den Heeren des Altertums die leichtbewaffneten Schleuderer lieferten) hat Palma (70) auf Mallorca (d.i. iusula major = größere Insel) einen vortrefflichen Hafen. 6. Auswärtige Besitzungen. Die Kolonien des einstigen spanischen Welt- reiches, „in dem die Sonne nicht unterging", wurden teils von den Niederländern, teils von den Engländern, teils von den Nordamerikanern erobert. Süd- und Mittelamerika aber haben sich vor etwa 100 Jahren vom Mutterlande losgerissen. So beschränkt sich der Kolonialbesitz heute auf kleine Gebiete an der Westküste Afrikas, nämlich die beiden Guinea-Inseln Fernando Pöo uudauuobom, Rio de Oro (ein Stück Wüstenküste im 8 von Marokko) und Spanifch-Guiuea (Rio Muni). Die Kanarischen Inseln gelten politisch als Provinz des Mutterlandes. Die Besiedlung ist dichter als im Nach- barlande. Die beiden Großstädte sind Fluß- mündungsstädte: Porto oder Oporto (früher Portus Cale, daher Portugal, 175), der Ausfuhrhafen von Portwein und Korkrinde, und Lissabon (portu- giesisch Lisböa, 400), malerisch an den Hügeln der Tejomünduug aufgebaut, die hier eine geräumige, tiefe Hafenbai bildet und die Stadt zu einem großen See- Handelsplatze macht; er ist gegen Angriffe von der See- und Landseite her leicht zu verteidigen. Als modern ausgestatteter Anlegeplatz für sämtliche Dampferlinien, die von Mittel- und Nordwesteuropa nach dem Mittelmeer, nach Westafrika, nach Mittel- und Südamerika gehen, wurde Lissabon der Endpunkt der längsten Über- landbahn Europas (St. Petersburg—lissabon: Nord- und Süd-Expreß). Auswärtige Besitzungen. Der portugiesische Kolonialbesitz, 20mal so groß wie das Mutterland (= § des deutschen), liegt größtenteils in Afrika, während die asiatischen Kolonien nur kleine Gebiete in Vorderindien, Südchina und auf den Snnda-Jnfeln umfassen. Politisch werden als Provinzen des Mutterlandes gerechnet die Azoren saßören^ und Madeira. Übersicht über die größeren Städte in Tausenden (1910). § 230. A. Spanien. 1. Der N: Bilbao. . .100 Santander 65 La Coruua 50 2. Die Mitte: Madrid .600 Valladolid 75 3. Der 8: Murcia. . .125 Sevilla .160 Malaga .140 Cadiz ... 70 Cartageua 100 Granada . 80 Cordoba . 65 Jerez . . 65 4. Der No: Zaragoza .115 Barcelona 590 Valencia .250 5. Die Balearen: Palma . . 70 B. Portugal. Lissabon . .400 Porto . .175 B. Die Republik Portugal.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 12

1911 - Breslau : Hirt
12 Aus der Geschichte des Altertums. Den Versuch, die Reichsgrenze vom Rhein nach der Elbe zu verschieben, gibt man nach einer schweren Niederlage endgltig auf; die Germanen bleiben frei. Die Christengemeinden breiten sich trotz ihrer rechtlosen Stellung im Staat und trotz der Verfolgungen durch die kaiserlichen Beamten der das ganze Reichsgebiet aus und gewinnen bestndig neue Anhnger. 1. Das Rmische Kaiserreich. 1. Das Julisch-Klaudische Herrscherhaus (31 v. Chr. bis 68 n. Chr.). Das'rmische Kaisertum ist eine Schpfung des Augustus. Als C. Julius Csar Octavianus sich im Jahre 27 v. Chr. den Anschein gab, auf sein auerordentliches Imperium verzichten und dem Gemeinwesen seine Freiheit zurckgeben zu wollen, bertrugen ihm Volk und Senat einen Teil seiner Gewalt von neuem. Er erhielt den Oberbefehl der das Heer und die Flotte und die Verwaltung aller Provinzen, in denen ein "Heer stand, ausgenommen Afrika. (gypten wurde als kaiserliches Privateigentum behandelt.) Am 16. Januar des Jahres 27 v. Chr. empfing Octavian den Namen Augustus", der Erhabene, der Erlauchte". Mehrere Jahre hintereinander wurde er zum Konsul erwhlt, alljhrlich zum Tribunen, womit ihm die tribunizische Saerosanctitas und das Vetorecht erneuert wurden; dazu war er Mitglied der obersten Priester-kollegien. Dem Senate blieb die Verfgung der die Staatskasse, das ra-rium, und die Verwaltung der ihm zuerteilten Provinzen; er nahm an der Beratung der Staatsangelegenheiten und der Gesetzgebung Anteil. Das Volk bte das Recht aus, die Beamten zu whlen, doch war es an den Vorschlag der Kaiser gebunden, bis Tiberius auch diesen letzten Rest seiner politischen Aufgaben an den Senat bertrug. Die Reihen-folge der mter blieb erhalten, nur waren alle Beamten dem Kaiser untergeordnet. Augustus nahm den Titel eines Knigs nicht an, er wollte nichts als der Princeps, der erste Brger, sein*); er vermied sorgsam wie den Namen so den Schein der Monarchie; die Rechte, die dem Senat verblieben, htete er sich anzutasten. Es entstand eine Form der Verfassung, die man als Dyarchie, Zweiherrschaft, Herrschaft des Princeps und des Senats, bezeichnet hat. In Wahrheit war der Princeps das Oberhaupt, er hatte die grere Gewalt in den Hnden und geno als Tribun das Recht, gegen jeden Beschlu des Senats sein Veto einzulegen und ihn da-durch aufzuheben. Allmhlich bildeten die Kaiser eine besondere Verwaltung aus mit eigener Kasse, dem Fiskus, und eigenen Beamten, die sie mit Vorliebe dem Ritterstande entnahmen. *) Princeps senatus hatte in den Zeiten der Republik derjenige geheien, der die Ehre hatte, im Senate zuerst um seine Meinnng befragt zu werden.
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