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1. Für Seminare - S. 140

1912 - Breslau : Hirt
140 B. Länderkunde. — I. Asien. und bedeutendenmänner; der Ahnenkultus bildet auch die „Grundlage des Familien- lebeus, in dem sich große Hochachtung vor den Eltern und vor dem Alter zu erkennen gibt". Im allgemeinen sind die Chinesen religiös gleichgültig und in groben Aber- glauben versunken. Jm>V wohnen viele Mohammedaner; die Zahl der Christen wird auf 1,15 Mill. angegeben. Bis vor kurzem wurde das chinesische Riesenreich, zwanzigmal so groß wie das Deutsche Reich, von einem Kaiser, der sich „Sohn des Himmels" nannte, beherrscht. Der jüngste Aufstand des Volkes veranlaßte den Herrscher abzudanken und führte zur Umwandlung der Monarchie in eine Republik. 79. Chinesische Gerichtsverhandlung. Auch in ihren Gesetzen und in ihrer Rechtspflege zeigen die Chinesen viel Eigenart. Der höchste Gerichtshof in Peking heißt Strasamt. Dieser hat auch die Entscheidung über Todesstrafen. Die verhängten Strafen sind streng, oft grausam. (1) Besiedlung. China ist das Land der großen Städte. Namentlich Fluß- straßen und Meeresbuchten erscheinen als Siedluugslagen bevorzugt. Jm X: Peking (1600), „Nordresidenz", bildet ohne die Vorstädte ein Rechteck von 32qkm Fläche mit 5 m dicker und 6 m hoher Umfassungsmauer, die durch 16 Tore Einlaß gewährt. Die Maudschustadt, in der viele Tempel, Moscheen, der Kaiser- palast und die Prachtstraße der europäischen Gesandtschaften liegen, ist von der äußerst belebten, aber ungepstasterten und unsauberen Chinefenstadt-durch eine Mauer getrennt. Pekings Seehafen ist Tientfin (800), der Hauptstapelplatz für den Handel Nordchinas und der Mongolei. In der Mitte, in den tee- und seidenreichsten Provinzen: Schänghai (700), Mittelpunkt des Tee-, Seiden- und Baumwollhandels, wurde der bedeutendste Ver- tragshasen Chinas mit regelmäßigen Dampferverbindungen nach Europa und Amerika; es ist der Sitz zahlreicher deutscher Handelshäuser. Hanköu-Wu- tschang (1500) amjäntsekiäng, der hier 3£km breit ist, entwickelte sich zum Stapel- platz für den europäischen, meist britischen Handel und zum Endpunkt der europäischen,

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 12

1911 - Breslau : Hirt
12 Aus der Geschichte des Altertums. Den Versuch, die Reichsgrenze vom Rhein nach der Elbe zu verschieben, gibt man nach einer schweren Niederlage endgltig auf; die Germanen bleiben frei. Die Christengemeinden breiten sich trotz ihrer rechtlosen Stellung im Staat und trotz der Verfolgungen durch die kaiserlichen Beamten der das ganze Reichsgebiet aus und gewinnen bestndig neue Anhnger. 1. Das Rmische Kaiserreich. 1. Das Julisch-Klaudische Herrscherhaus (31 v. Chr. bis 68 n. Chr.). Das'rmische Kaisertum ist eine Schpfung des Augustus. Als C. Julius Csar Octavianus sich im Jahre 27 v. Chr. den Anschein gab, auf sein auerordentliches Imperium verzichten und dem Gemeinwesen seine Freiheit zurckgeben zu wollen, bertrugen ihm Volk und Senat einen Teil seiner Gewalt von neuem. Er erhielt den Oberbefehl der das Heer und die Flotte und die Verwaltung aller Provinzen, in denen ein "Heer stand, ausgenommen Afrika. (gypten wurde als kaiserliches Privateigentum behandelt.) Am 16. Januar des Jahres 27 v. Chr. empfing Octavian den Namen Augustus", der Erhabene, der Erlauchte". Mehrere Jahre hintereinander wurde er zum Konsul erwhlt, alljhrlich zum Tribunen, womit ihm die tribunizische Saerosanctitas und das Vetorecht erneuert wurden; dazu war er Mitglied der obersten Priester-kollegien. Dem Senate blieb die Verfgung der die Staatskasse, das ra-rium, und die Verwaltung der ihm zuerteilten Provinzen; er nahm an der Beratung der Staatsangelegenheiten und der Gesetzgebung Anteil. Das Volk bte das Recht aus, die Beamten zu whlen, doch war es an den Vorschlag der Kaiser gebunden, bis Tiberius auch diesen letzten Rest seiner politischen Aufgaben an den Senat bertrug. Die Reihen-folge der mter blieb erhalten, nur waren alle Beamten dem Kaiser untergeordnet. Augustus nahm den Titel eines Knigs nicht an, er wollte nichts als der Princeps, der erste Brger, sein*); er vermied sorgsam wie den Namen so den Schein der Monarchie; die Rechte, die dem Senat verblieben, htete er sich anzutasten. Es entstand eine Form der Verfassung, die man als Dyarchie, Zweiherrschaft, Herrschaft des Princeps und des Senats, bezeichnet hat. In Wahrheit war der Princeps das Oberhaupt, er hatte die grere Gewalt in den Hnden und geno als Tribun das Recht, gegen jeden Beschlu des Senats sein Veto einzulegen und ihn da-durch aufzuheben. Allmhlich bildeten die Kaiser eine besondere Verwaltung aus mit eigener Kasse, dem Fiskus, und eigenen Beamten, die sie mit Vorliebe dem Ritterstande entnahmen. *) Princeps senatus hatte in den Zeiten der Republik derjenige geheien, der die Ehre hatte, im Senate zuerst um seine Meinnng befragt zu werden.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 62

1911 - Breslau : Hirt
62 Aus der Geschichte des Mittelalters. 30. Innere Zustnde. Die Herrschaft der Frankenknige reichte vom Atlantischen Meere bis etwa zum Bhmerwalde, sie berhrte das Mittelmeer und die Kste des Kanals. In der Bevlkerung berwogen im Westen die Keltormer, da-gegen waren die stlichen Stmme, Franken, Alamannen, Bayern und Thringer, uuvermischt germanisch. Die Merowinger waren weit entfernt davon, ihre Lnder zu einem Staatsganzen zu verknpfen oder die gesamte romanische und germanische Bevlkerung zu einer neuen Einheit zu verschmelzen. Die Abhngigkeit der einzelnen Vlkerschaften war nur lose, die ehemals selbstndigen >z. B. Bayern) behielten ihren Herzog; der Treueid des Herzogs, die jhrliche Zahlung eines Zinses waren die einzigen Merkmale seiner Unterwerfung. Den unterworfenen Stmmen, z. B. Bayern und Thringen, wurde es leicht, sich wieder zu befreien. Die Verfassung der Urzeit, bei der im Ding die oberste Entscheidung lag, hat sich nicht erhalten. Sogar bei den salischen Franken bestand eine Versammlung des ganzen Volkes nur noch als Heerschau, die alljhrlich im Mrz vom Könige oder seinem Beamten abgehalten wurde Mrzfeld). Die oberste Gewalt ist auf den König bergegangen. Die Knigs-wrde war erblich in der Familie der Merowinger, ein Recht der Erst-geburt gab es nicht, sondern nach germanischer Sitte wurde das Reich unter die Shne geteilt. Das Abzeichen der Merowinger war das lang herab-wallende Haar, von Jnsignien der kniglichen Wrde findet sich allein der Speer; auf mit Ochsen bespanntem Wagen fuhr der König zur Volksverfamm-lung; Erhebung auf den Schild kannte man nach 550 nicht mehr. Der König bot das Heer auf und hielt Gericht ab. Das wichtigste Recht, das ihm zustand, war das der kniglichen Banngewalt, d. h. das Recht, Gebote und Verbote auf militrischem und brgerlichem Gebiet mit zwingender Gewalt zu erlassen und die Strafe des Knigsbannes (60 Solidi) auf ihre Nichtbefolgung zu setzen. Seine Einknfte bestanden in den Ertrgen der Knigsgter, den Steuern und Zllen, die er von den ehemals rmischen Untertanen, ebenso wie von den bis dahin steuerfreien Franken erhob, den Gerichtsbuen und freiwilligen Geschenken der Germanen. Der König bte seine Gewalt durch die Grafen aus. In den gallo-rmischen Gebieten fiel die Grafschaft mit der civitas (d. h. der Stadt samt der sie umgebenden Landgemeinde) zusammen, woraus sich Namen wie Worms-gau und Speyergau erklären. In den germanischen Gebieten deckte sich die Grafschaft in der Regel mit dem (alten) Gau: doch konnte eine Grafschaft auch mehrere Gaue umfassen ( 36). Der König lie die Grafen nicht vom Volke whlen; er ernannte sie selbst. Sie schalteten aber als seine Vertreter mit groer Selbstndigkeit. Sie beriefen die Freien zum Heere und fhrten sie dem Könige zu. Wie sie die Befehlshaber waren, so waren sie die obersten Richter, die an Stelle des frheren Volksgerichts Recht sprachen. Nicht aus dem Herkommen wurden die Entscheidungen geschpft, sondern aus (lateinisch) geschriebenen Gesetzsammlungen. Unter andern sind die der salischen und ripnarischen Franken erhalten. Die Merowinger hatten keine feste Residenz, sondern zogen mit ihrem Hofstaat umher, von einem Knigsgut zum andern. Der Hof stand

4. Die Weltgeschichte - S. 129

1835 - Mainz : Kupferberg
Karl der Kühne. Maximilian. Timur. 42d und Verwirrung in Deutschland vorzüglich durch Herzog Lud-a.c.g. wig von Baiern und Friedrich den Sieghaften von der Pfalz rc. Unzufriedenheit mit dem Kaiser allgemein. Streitigkeiten desselben mit seinen Niederösterreichischen Standen, in Wien 1462. von seinem Bruder Albrecht belagert; sein Krieg mit König Matthias Corvin von Ungarn; seine und seines Sohnes Maximilian Zusammenkunft in Trier mit dem reichen Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund (Königskrone), plötzliche 1473. Trennung. Karl belagert Nuys, vertreibt den Herzog Renatus von Lothringen, wird von den Schweizern bei Granson und Murten, darauf von Renatus bei Nancy geschlagen, fallt; 1476. seine Tochter Maria vermählt ssch mit Maximilian (Anma-1477. ßnngen Ludwigs Xi. von Frankreich, — Burgund), stirbt 1482, und hinterlaßt Philipp und Margarethe. Maxi- milian Landesadministrator der Niederlande; sein Krieg mit Karl Viii. von Frankreich und mit den Flandren:. Friedrich, wegen der immer weiter um sich greifenden 1493. Türken besorgt, stirbt zu Linz. 3) Maximilian I. übergibt seinem Sohne Philipp die 1494. Regierung der Niederlande, nöthigt, in Verbindung mit dem Pabste, Ferdinand von Aragonien und den Venetianeru, den in Italien eingedrungenen König Karl Viii. von Frankreich zum Rückzüge, ordnet auf dem Reichstage zu Worms den Landfrieden und das Reich s kämm erg ericht an 1496, und vermahlt seinen Sohn Philipp mit Johanna, Tochter Fer- mongolischer Eroberer und zugleich Gesetzgeber, seit 1569 Beherricher von Dschagetai, dehnt durch rasche Eroberungen seine Herrschaft vom Ganges bis zum Mittelmeere aus, stirbt 1405, und sein Reich löst sieb unter seinen Nachkommen auf. Dagegen erhebt sich wieder die Herr- schaft Bajesid's unter dessen Sohn Muh ame d I. 1413, dem sein Sohn Murad Ii. 1421 nachfolgt, der den griechischen Kaiser Johann Vi. tributbar macht, und 1451 stirbt. Sein -Sohn Muhamed Ii., ein grausamer Tyrann und Gesetzgeber, erobert 1455 Konstantinopel, Tra- pezunt, Bosnien, Servien, Albanien rc., stirbt 1481. Sein Nachfolger Bajesid Ii. steigert den Einfluß der Janitscharen, bekriegt Aegypten, Venedig, streift nach Ungarn, Oesterreich rc., stirbt 1512. 9

5. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 196

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Is« Porto und zog Ende Mai 455 in das zitternde Rom ein. Volle U Tage wurde die Stadt ausgeplündert. Was die Gothen übrig gelassen hatten, die Kirchenge- räthe, die bronzenen Verzierungen, das vergoldete Tempeldach -des Capitols, das nahmen die Vandalen mit und viele tausend Gefangene; unter ihnen mußte die Kaiserin Eudoria mit zwei Töchtern nach Afrika. Rom hatte es den Bitten Leos zu verdanken, daß es nur ausgeplündert und nicht auch verbrannt wurde. Zwölftes Kapitel. Die letzten Zeiten des weströmischen Reiches. Zn dieser Noth wurde Avitus in Gallien zum Kaiser ausgerufen, bald aber durch den Rikimer, einen suevischen Feldherrn, vom Throne gestoßen; er wurde Bischof in Piacenza, aber Rikimer ließ ihn bald umbringen. Darauf erhob der Sueve den Majorian; dieser rüstete eine starke Flotte gegen den Geise- rich, aber dieser nahm einen Theil derselben an der spanischen Küste weg. 461 ließ Rikimer auch den Majorian morden, und erhob nach einander den Livius Severus und Anthemius. 468 bot Anthemius und der oströmische Kaiser Leo alle Kräfte auf gegen die Vandalen, aber während eines Waffenstillstandes ver- brannte Geiserich die ganze große Flotte. Darauf tödtete Rikimer den Kaiser in einer Schlacht, erstürmte Rom und in der unglücklichen Stadt wütheten Raub, Mord, Brand, Hunger und Seuchen. Der herrschende Sueve machte hierauf den Olybrius zum Kaiser, dieser starb aber und bald darauf auch Rikimer. Nun erhob 472 der Burgunder Gundobald den Glycerius, der Kaiser in Constantinopel den Julius Nepos; der erste wurde bald Bischof in Salona, der andere von seinem Feldherrn Orestes vertrieben. Dieser setzte sei- nen Sohn Romulus Momyllus auf den Thron, den man wegen seiner Jugend Augustulus nannte. Gegen diesen empörte sich aber der Rugier Odoaker, Anführer der deutschen Stämme der Rugier, Heruler, Scyren, Thurselinger u. s. w. Er schlug und tödtete den Orestes, begnadigte aber den Romulus Augustulus, indem er ihm in Campanien das Landgut des Ln- cullus und 6000 Goldstücke jährlichen Einkommens gab. Er selbst machte

6. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 197

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Is? sich zum König von Italien und so hörte 478 dav abendländische Kaiser« thum auf, während das morgenländische oder griechische sein Dasein bis 1445 verlängerte. Schluß Mit Romulus Augustulus hörte allerdings der römische Kaiserutel auf, Las Reich selbst hatte schon früher allmälig aufgehört. Es hatten sich Gothen, Sachsen, Alemannen, Vandalen, Sueven, Rugier und Heruler u. s. w. in allen Provinzen und in Italien selbst niedergelassen, zum Theil als Bundesge- nossen und dem Namen nach als Unterthanen des Kaisers; außer den großen r‘ Städten blieb selbst in Spanien, Gallien und Italien wenig römisches Element übrig. Schon längst bestand das sogenannte römische Heer nur aus deutschen Söldnern, und die Anführer dieser Söldner waren die eigentlichen Herren. Da gefiel es endlich dem Odoaker, den Kaisertitel abzuschaffen. Die Römern hatten unter ihren Eonsuln und ersten Kaisern alle Völker angegriffen und um ibrc Freiheit gebracht und ihnen selbst alle Nationalität genommen, sie zu halben Römern umgeformt: jetzt war wohl kein euro- päisches Volk, das sich nicht an Rom rächte, selbst die Asiaten, Parther und Perser ermannten sich zur Rache; die Enkel mußten zehnfach alle Noth des Krieges erdulden, welche ihre Väter so unbarmherzig über alle anderen Völker gebracht hatten. Seit den Einfällen der deutschen Stämme zur Zeit des Kaisers M. Aurelius (180) hatte das Reich fast ohne Unter- brechung eine wahrhaft schreckliche Zeit. Da fochten die Gegenkaiser im Reiche ihre Kriege aus, verwüsteten Provinzen und Städte und vertilgten in ihren Schlachten die Blüthe der männlichen Bevölkerung. Schien es auf diese Weise, daß sich das Reich selbst zerreißen wollte und die Römer sich selber zu vertilgen trachten, so ergoßen sich andererseits solche Volksschwärme, daß man glauben möchte, die Völker des ganzen Erdbodens hätten sich zum Verderben des römischen Kaiserthums verschworen. Sulla, die Triumvirn, die Kaiser wie Nero und Caligula vernichteten die Nachkommen der Con- suln und Dictatoren, den Adel, die Barbaren aber mähten die ganze Be- völkerung nieder und Pest, Hunger und Seuchen halfen ihnen. Wenig- stens zwei Dritttheile der Einwohner gingen zu Grunde; die Städte zcr-

7. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 163

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
163 thun, wenn er wollte, und seine Nachfolger thaten es nur zu sehr- so lagerte eine Herrschaft des Schreckens wie eine dunkle Wolke über das große Reich. Die Geburt Christi. Als Augustus 29 Jahre lang als Alleinherrscher regiert hatte, 754 Jahre nach der Erbauung der Stadt Rom, im ersten Jahre der 19dften Olympiade, als ein vergötterter Mensch dem Menschengeschlechte gebot unv der Mensch seinen Mitmenschen wie das Thier unterjochte, als die Götter eine Fabel und die Unterwelt ein Spott war, und alles nach Reichthum und Lust trachtete, als das Ziel des Lebens: da wurde zu Bethlehem, im Lande Juda, Jesus Christus geboren und mit ihm beginnt eine neue Zeit. Bald wurde über den Erdkreis verkündet: Es ist nur ein Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat; er ist der Vater aller Menschen, und alle Menschen sind Brüder und gleich vor Gott; der Geist des Menschen ist unsterblich; alle müssen nach dem Tode Re- chenschaft geben von ihren Thaten und der göttliche Richter kennt kein Ansehen der Person, vor ihm ist der Sklave und der Kaiser gleich. ' Wie mögen die armen Sklaven dieser Botschaft gelauscht haben! Der christliche Sklave hatte nun wieder seine Menschenwürde gewonnen als Kind Gottes; er arbeitete, dul- dete, litt — und blickte mit Trost und Hoffnung auf die jenseitige Vergeltung. Den vornehmen Schwelgern, den Kaisern selbst und den Wütherichen gefiel das Christenthum nicht; sie verloren durch dasselbe, was ihnen-am theuerstcn war: Wollust und die Gewalt, die Menschen zu mißbrauchen. Doch konnten sie es nicht hindern, daß das Christenthum langsam und ruhig und doch mit unwider- stehlichem Gange die Welt umgestaltete. Die Hermannsschlacht. (7. u. 8. Sept. 9 n Chr. G) Davon ahnte Augustus gar nichts, daß eine neue Weltordnung unter ihm durch Christi Geburt den Anfang genommen hatte, aber er mußte den ersten Blitz des Gewitters sehen, das über sein Reich Hereinbrechen sollte. Das war die Hermannsschlacht im Teutoburgerwalde. Augustus hatte 14 Jahre v. Chr. durch seine Stiefsöhne Tiberius und Drusus das Alpengebirge vom Genfersee bis zum adriatischen Meere erobern lassen, um Herr der Alpenpässe, der Thore Italiens zu sein, und als er nun

8. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 189

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
189 kämpfte im Osten unglücklich gegen die Perser. Constans wurde von dein Usurpator Magnentius umgebracht: das Heer des noch allein übrigen Constantius erfocht über ihn einen großen Sieg bei Mursa, während der Kaiser in einer Kapelle betete. Dieser hatte schon vorher gegen die Fa- milie des Constantin gewüthet, und allein den Julian übrig gelassen. Diesen, der in Athen bei heidnischen Philosophen den Wissenschaften obgelegen war, rief er zu sich, vermählte ihm seine Schwester Helena und schickte ihn als Cäsar nach Gallien. In dieses Land waren die Franken und Alemannen eingefallen, hatten Cöln, Mainz und andere Städte erobert und alle Einwohner ermordet. Julian gewann die Städte wieder, besiegte die Feinde in vielen Gefechten, und die Alemannen 307 in der großen Schlacht von Straßburg. Ihren Herzog Cnodomar nahm er gefangen und schickte ihn nach Italien; dort starb er vor Heimweh. Als aber Constantius von dem Julian einen Theil des Heeres zum Perserkriege verlangte, riefen die Soldaten diesen zum Augustus aus. Eben sollte der Krieg zwischen Neffen und Oheim beginnen, als Con- stantius in Cilicicn starb, und Julian, der einzige Sprößling aus dem Hause des großen Constantin, friedlich den Thron besteigen konnte. Julian der Abtrünnige. (361 - 363 ) Jovian (363.) Als Kaiser wandte sich Julian ab von dem Christenthuni zu den Göttern der Griechen und Römer. Er war gegen das Christenthum erbittert, weil sein Oheim Constantius, ein christlicher Kaiser, seine ganze Verwandtschaft vertilgt hatte; außerdem war bei den Christen großer Zwiespalt im Glauben, was den Julian abstieß. Er öffnete die Göttertempe/ wieder, begünstigte die Heiden auf jede Weise, befahl den heidnischen Priestern ein tugendhaftes Leben, und machte Stiftungen an die Tempel, damit die Priester, wie die christlichen, Wohlthaten spenden möchten; kurz er wollte christliche Tugend ohne christlichen Glauben, christliche Früchte vom heidnischen Baume. Den Juden erlaubte er den Wiederaufbau ihres Tempels, aber die aus dem Boden hervorbrechen- den Flammen vernichteten, was ausgeführt war. Er unternahm auch mit einem großen wohlgerüsteten Heere einen Feldzug gegen die Perser

9. Führer bei dem Unterrichte in der Heimatkunde - S. 89

1897 - Breslau : Hirt
Ii. Lehrgebiet: Der Heimatort. 89 Wozu dient das Mehl? Nicht alle Getreidearten dienen zur Brotbereitung; welche werden hierzu uicht benutzt? Wozu dient der Hafer? Wozu wird die Gerste vorwiegend gebraucht? Ihr nanntet außer den Getreide- arten noch andere Feldfrüchte, die in unserer Gegend gezogen werden; welche? Welcher Teil der Pflanze liefert bei der Kartoffel, der Zuckerrübe und der weißen Rübe den Ertrag? Wie nennt man deshalb diese Feld- früchte? Wem dient die Kartoffel zur Nah- rung? Was geschieht mit der Zuckerrübe? Wo geschieht dies? Wo befindet sich eine Zuckerfabrik? Wir lernten nun schon zwei Feld- früchte kennen, die der Landmann nicht für sich selbst zieht, sondern deren ganzen Ertrag er verkauft; welche waren es? Wie nennt man solche Gewächse, weil sie als Handelsware dienen? Gerste und Zuckerrübe müssen noch verarbeitet und in ganz andere Stoffe verwandelt werden, ehe sie die ge- wünschten Erzeugnisse liefern; für welches Gewerbe liefert die Gerste und für welches die Zuckerrübe die Rohstoffe? Was sind Bier und Zucker im Ver- gleich zu diesen Rohstoffen? Das Mehl dient zur Bereitung des Brotes. Hafer und Gerste. Der Hafer dient als Futter für die Pferde. Die Gerste wird vorwiegend zur Bereitung des Bieres gebraucht. Kartoffeln, Zuckerrüben,weiße Rüben, Klee, Wicken. Bei diesen Gewächsen liefert die Wurzel den Ertrag. Man nennt sie Wurzelfrüchte. Sie dient wie das Getreide dem Menschen zur Nahrung. Aus der Zuckerrübe wird Zucker gewonnen. Es geschieht dies in der Zucker- fabrik. In dem Nachbardorfe E. Die Gerste und die Zuckerrübe. Man nennt sie Handelsgewächse. Die Gerste liefert für das Bier- brauereigewerbe und die Zuckerrübe für das Zuckergewerbe die Rohstoffe. Sie sind fertige Erzeugnisse.

10. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 22

1897 - Breslau : Hirt
22 Allgemeine Landeskunde. in die Länder rechts der Elbe und der Saale bis nach Thüringen. Daher finden wir an der Saale sehr viele wendische Ortsnamen. Wendisch sind die Namen, welche auf „itz, ene, ow, in" endigen. Links der Saale findet man, da sich die Deutschen und Wenden vermischt hatten, deutsche und wendische Namen. Nachweislich waren die wendischen Orte sehr klein, während die deutscheu zu den größeren gehörten. Die meisten wendischen Orte in unsrer Gegend findet man zwischen Barby, Calbe a. S. und Salze; nach Westen werden die Namen mehr und mehr deutsch. Die späteren sächsischen Kaiser, Heinrich der Städtebauer, Otto I. und ihre Nachfolger, sowie die Markgrafen von Brandenburg, besonders Albrecht der Bär, betrachteten es als eine ihrer wichtigsten Aufgaben, das wendische Land zu germanisieren. Nach blutigen Kämpfen zwischen Sachsen und Wenden trug das Deutschtum eudlich deu Sieg davou. Schon im 12. Jahrhundert haben sich aller Wahrscheinlichkeit nach die Wenden dem deutschen Wesen anbequemt und sich mit den Deutschen Verschmolzen. 4. Die Regieruugszeit Heinrichs I. wurde nicht allein durch die räube- rischen Einfälle der Wenden beunruhigt, sondern ein weit größerer Schrecken für unsere ländlichen Bewohner waren die wilden Hnnnen. Ranbend, mordend und sengend durchzogen sie in unermeßlichen Scharen die deutschen Gaue. Sie verwüsteten auch unsere heimatlichen Fluren. Besonders hatte die Stadt Aken und die Umgegend zu leiden. Durch Abschluß eines neunjährigen Waffenstillstandes wußte Heinrich zunächst sein Land von diesem ersten Ein- falle zu befreien. Als die Hunnen darauf im Juni 932 zum zweitenmale einfielen, um den Tribut zu fordern (Sage vom räudigen Hund), da wurde ihnen für ihre Schandthaten der gerechte Lohn gezahlt. Heinrich schlug sie gänzlich, zum erstenmale bei Hötensleben, das andere Mal bei Merseburg. Über die erste Schlacht findet man in Geschichtswerken nichts berichtet, und doch kann sie nicht so unbedeutend gewesen sein. Da außerdem das Schlachtfeld in unsrer Heimat liegt, da unsere Väter es waren, die hier deu Feind vertrieben, so will ich des Näheren darüber mit- teilen. Die Walstätte der ersten großen Niederlage, welche König Heinrich 1■ den Hunnen (Ungarn) beibrachte, ist größtenteils auf der Feldmark von Hötensleben nach Wackersleben zu suchen. Es sollen noch dann und wann beim Ausgraben in dem trockenen Kleiboden wohlerhaltene Gerippe mit voller Rüstung gefunden werden. Über diese Schlacht berichtet die Chronik: 50000 dieses wütenden Volkes hatten sich nach dem Elm zu gelagert. Da machte sich der deutsche König Heinrich auf und überfiel sie mit einem kleinen, aber mutigen Heere von etwa 12000 Mann in einer regnerischen und nebelichten Nacht. Er ermutigte die Seinen mit den Worten: „Wir sollen hier zeigen, daß wir deutsche Männer sind; wir sollen männlich fechten für unser Land, für unsere Weiber, für unsere Kinder. Ja, Gott ist in der Sache. Sie sind Heiden; wir sind Christen!" Es gelang mit Gott. Die Ungarn, welche sich bei der großen Überzahl für unüberwindlich gehalten hatten, erlitten eine blutige Niederlage und ergriffen, in den morastigen Bruch gedrängt, nach allen Seiten hin eine ehrlose Flucht. 30000 wurden auf dem Felde bei Wegersleben niedergehauen. 5. Ehe wir aber in der Geschichte unsrer Heimat weitergehen, müssen
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