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1. Alte Geschichte - S. 147

1869 - Mainz : Kunze
147 1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem- lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd- lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen Bollbürgergenieinden zerstreut. 2) In Gemeinden, die ini Verhältniß der Unterthänigkeit standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen: a) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich (in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge- meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver- waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger. b) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von Rom bestellter Präfekt Recht sprach. e) Die Soeii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts, die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be- sonderen mit Rom abgeschlossenen Verträgen. Zweite Abteilung. Das Zeitalter der außer italischen Kriege und Erobe- rungen 264—133 v. Ehr. Erster Abschnitt. Kriege im Westen. Rom inrd Carthago. (264—201.) 1. Der erste pmüsche Krieg (264—241). Carthago's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam- mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk, Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff bildeten den größten imb reichsten Seestaat der damaligen Welt, beherrschten die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein- lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo- von der eine ans den Geschlechtern, der andere aus den reichsten Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se- nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf der Syraknsaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur- sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem

2. Alte Geschichte - S. 5

1872 - Mainz : Kunze
I. 9zrwte, fiage, ©rietfienlanb Qe\ld<;} Graecia) der ffibltcfjfte Xfyil der ilfyrifcfjen ober £>ämo3= (23alfan=) ^palbtnfel, der oftlidfjften unter den bret jüb= europdifcfjen ^mlbinfeln, oom 40. bi3 36. ©rab nörbltcfjer Ssreite fidfj erftrecfenb. 'Sdte ©eftalt be§ Sanbeg ein mit der ©pi^e fübltch gefe^rteg gteidjfeitige§ Sdreied „Sdie g an § e ipatbtnfel ^at ihre (150 geographifc§e teilen) breite Bap in der Spämostette, rcelc^e Tüie eine ©dfjeibetdanb alleä füblidje ßanb t>om korben, den Sdonau= länbern abfdjtiefjt, nach ©üben, auf die ©ee ^inraeift. Mgemeiner (S^arafter des> fianbes: 1) Stuflöfung in ^albinfeln, Unfein, Satzungen, ungen)0^n= li<$e Ä'üftenentraicfelmtg mit gahtlofen ^afenbuditen, je mehr nach ©üben, befto reifer und mannigfaltiger, Sßeloporates auf 3 □ 1 Pleite itüfte. 2) Leitung des> Sauber in eine Menge Keiner (Santone burdej die gasreichen ©ebirg^üge. Sdie Sb eftfeite geographifch geringer au^geftattet, für die ■©efctjidote bafjer ohne p^ere Bebeutung: mit 2htgnaf)me jmeier Sbud^ten und be3 Jl'orintf)ifd)en ©oifs> burcfj Mippenfüften ober Sagunen entfteltt, einförmig, flach, ^afenlo^, ungefunb. Sdie Oft? feite, nach dem 2legäifc£)en Meer und Ssorberafien Ijingemjrt, die beoorgugte: regelmäßige ©ebirg§glieberung -Spanb in £>anb mit der reicfjen Äüftenbtlbung, anbaufähige §luf$thäler, ©benen, jur ©täbte? grünbung und ©eefahrt gefcfjaffen. 2tüe griedfjifd()en ^auptftaaten liegen auf biefer ©eite, dem ©djauplafc'ber ©efchicfjte; Berührungen mit den roeftafiatifd^en Äüftentänbern, der anberen ©eite des> Stegäijcfjen Meere§. Sdie ^nfeln biefes> Meeres ftnb nur §ortfe£ungen der orientatifd^en ©ebirgggüge, die 33rücfe non und nach 3sorberafien; — ^gftaben, ©poraben. Äreta fd^ließt ba3 bunte ^ttfelmeer nrie ein Duerrieget nach ©üben ab.

3. Alte Geschichte - S. 139

1870 - Mainz : Kunze
139 1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem- lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd- lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen Vollbürgergemeinden zerstreut. 2) In Gemeinden, die im Verhältniß der Unterthänigkeit standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen: a.) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich (in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge- meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver- waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger. d) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von Rom bestellter Präfekt Recht sprach. e) Die Socii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts, die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be- sonderen mit Rom abgeschlossenen Vertrügen. Zweite Abtheilung. Das Zeitalter der außeritalischen Kriege und Erobe- rungen 264 -133 v. Ehr. Erster Abschnitt. Kriege im Westen. Rom und Carthago. (264—201.) t. Der erste punische Krieg (264—241). Carthagv's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam- mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk, Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff bildeten den größten und reichsten Seestaat der damaligen Welt, beherrschter: die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein- lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo- von der eine aus den Geschlechtern, der andere aus den reichsten Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se- nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf der Syrakusaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur- sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 75

1878 - Mainz : Kunze
— 75 — stehen. Fünf Jahre nach diesem Schlage starb Augustus zu Nola 76 Jahre alt, in dem Bewußtsein seine Rolle gut gespielt zu haben (14 n. Ch.). Unter seiner Regierung wurde zu Bethlehem im jüdischen Lande Jesus Christus geboren, dessen welterlösende Lehre der Ausgangspunkt einer neuen Geschichtsperiode geworden ist, ebenso wie das Jahr seiner Geburt unserer Zeitrechnung (Aera) ihren Namen verliehen hat. § 48. Die Kaiser aus der Familie des Fngnlius. Augustus selbst hinterließ keinen Sohn; auch die Söhne seiner einzigen Tochter Julia, die durch ihren Lebenswandel viel Anstoß erregt hatte, starben vor ihm bis auf einen ausschweifenden Jüngling, den der Großvater von der Regierung ausschließen mußte. Diesem folgte sein objähriger Stiefsohn, der Sohn der Livia, Tiberius (14—37 n. Ch.), ein des Krieges kundiger, nicht ungebildeter Mann, den noch mehr wie die eigene Neigung die Kriecherei des Senats und Volkes zum Tyrannen stempelte. Doch haben ihm die Provinzen manches zu verdanken. Seinen Neffen, des Drusus Sohn, Germaniens, der in Germanien die Varianische Niederlage durch Siege über Armm auswetzte, ries er von seiner Siegesbahn zurück, angeblich weil er das Reich nicht weiter ausdehnen wollte, wahrscheinlich weil ihn seine Beliebtheit beim Heere mit Neid und Furcht erfüllte. Daß er an feinem Tode (19) schuld gewesen, läßt sich nicht beweisen. Bald darauf (21) erfuhren die Römer mit Befriedigung, daß ihr großer deutscher Gegner Armin, nachdem man ihm zuerst heimtückisch seine Gemahlin Thusnelda geraubt, das Opfer eines Familienzwistes geworden war. Ein anderer germanischer Fürst, Marbod, der Markomanne, welcher in Böhmen ein Reich gegründet, sah sich sogar genötigt gegen seine eigenen Landsleute römische Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen. Unter Tiberius kam in Rom ein widerliches Geschlecht, das der Angeber, empor, die jedes Wort gegen den Kaiser als Majestätsverbrechen anzeigten, dem schwere Strafe folgte. Der einfluß-

5. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 60

1878 - Mainz : Kunze
- 60 — den Livius Drusus, bestimmten noch weiter gehende Anträge beim Volk einzubringen. Von der Unausführbarkeit derselben überzeugt, glaubten sie, werde das Volk sich dazu verstehen auch einige bereits rechtskräftig gewordene Gesetze des Gracchus abzuschaffen. Aber es entstand ein Aufruhr, in welchem Cajus zur Flucht genötigt wurde und sich durch einen Sklaven den Tod geben ließ (121). Seine Gesetze blieben zwar bestehen, wurden aber lässig ausgeführt und brachten daher nicht den erwarteten Nutzen. Während jener Unruhen richtete sich die römische Eroberungslust gegen das südliche Gallien (Frankreich). Dort lag eine alte griechische, mit Rom seit lange befreundete Pflanzstadt Massilia (Marseille). Zu ihrem Beistand murbett verschiedene Züge gegen benachbarte keltische Stämme unternommen, Aquä Sextiä (Aix) als Colonie angelegt und 12l das ganze Land zwischen Pyrenäen und Cevennen zur Provinz gemacht. Noch heute trägt daher dasselbe bett Namen Provence. § 38. Marius. Weniger Ruhm erntete Rom in dem jugurthinischen Kriege (112 — 106). Iugurtha der Enkel Massimffas hatte seine Vettern nach einander aus dem Wege geräumt, um sich die Alleinherrschaft in Numidien zu verschaffen. Klagen gegen ihn fruchteten bei dem bestochenen Senate nichts, und als endlich das Volk eine Kriegserklärung erzwang, ließen sich die gegen ihn geschickten Feldherrn für Geld zur Unthätigkeit bestimmen. Jugurtha konnte in seinem Uebermute rühmen, ganz Rom sei käuflich. Erst der Optimat Metellus rettete gegen ihn am Flusse Muth ul die römische Ehre und zwang ihn nach Mauretanien (Marocco) zu seinem Schwiegervater Bacchus zu fliehen. Beide besiegte der Consul des Jahres 107, Marius, aber die Festnahme Jugurthas gelang dem Quästor Cornelius Sulla. Er wurde im Triumphe in Rom aufgeführt und verhungerte im Kerker. Schon vor diesem afrikanischen Kriege waren die Kimbern und Teutonen, germanische Volksstämme, in den Alpen erschienen und hatten den Consul Papirius Carbo bei Noreja(113) geschlagen. Darauf zogen sie nach Südgallien, vernichteten mehrere römische Heere und theilten sich endlich, um zu gleicher

6. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 47

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 47 — zulaufende Säulen, bis 180 Fuß hoch, die vor den Tempeln standen; dann die Tempel selbst, von denen noch großartige Reste übrig sind, die Königspaläste, die Katakomben, d. H. in Felsen ausgehauene Gewölbe zur Aufbewahrung der einbalsamirten Leichen oder Mumien, die Sphinxe, liegende Löwen mit menschlichen Köpfen und Anderes. Alle diese Gebäude sind mit einer Menge Bilder versehen, die eine Schrift darstellen; man nennt eine solche Schrift Bilderschrift oder Hieroglyphen. Diese enthalten Nachrichten über die Regierung der alten Könige, und da man in neuerer Zeit angefangen hat, dieselben zu lesen und zu verstehen, so wissen wir, daß schon viele tausend Jahre v. Chr. G. in Aegypten blühende Reiche und geordnete Staatsverfassungen bestanden. Die Regierung war in den Händen der Könige, Pharaonen genannt, die wahrscheinlich durch die Priester aus der Kriegerkaste gewählt wurden. Das ganze Volk nämlich war in sieben streng von einander gesonderte Klassen, Kasten genannt, eingetheilt, von denen die der Priester und Krieger die vornehmsten waren. Die Priester waren zugleich im Besitz der wissenschaftlichen Bildung; sie waren Richter, Aerzte, Zeichendeuter, Baumeister, aus ihnen wurden die Staatsbeamten gewählt und sie standen den Königen rathend zur Seite Die Residenz der Könige war Anfangs Theben in Oberägypten,' dann Memphis im mittleren Theile des Landes, zuletzt Sais im sogenannten^ Delta. Die Religion der Aegypter war ein eigenthümlicher Götzendienst; m den ältesten Zeiten wurden die schaffenden Kräfte der Natur, besonders Sonne und Mond, verehrt. Da diese Gottheiten vielfach mit der thierischen Natur in Verbindung gebracht und häufig m Thiergestalten dargestellt wurden, so übertrug mau später die Verehrung auf die Thiere selbst^und in den verschiedenen Theilen des Landes wurden die verschiedensten Thiere verehrt; zu diesen gehören der Stier Apis, Katzen, Hunde, Schlangen, der Ibis, Kro-kodile, von denen einzelne in den Tempeln von besonders dam bestellt Priestern gepflegt und nach dem Tode einbalsamirt wurden. Dieses Einbalsamiren fand auch bei menschlichen Leichen statt, die dann Mumien hießen, und hing mit dem Glauben zusammen, daß die Fortdauer der Seele an die Erhaltung des Körpers geknüpft sei. , Jt?berm typten Jahrtausende in strenger Absonderung von den Nachbarstaaten unter einheimischen Königen ein glückliches und

7. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 22

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 22 — Slaven, den Juten und Dänen; gegen die letzteren setzte Carl es durch, daß die Eider die Grenze des Reichs sein sollte. Gleichzeitig mit den Sachsenkriegen führte Carl noch andere glückliche Kämpfe durch. Im Jahre 773 zog er nach Italien, um den König der Longobarden, Desiderius, zu bekriegen, der das römische Gebiet angegriffen hatte und den Söhnen des Carlmann Schutz gewährte, die er sogar durch den Papst zu fränkischen Königen krönen lassen wollte. Carl nahm nach siebenmonatlicher Belagerung die feste Hauptstadt Pavia, entthronte den Desiderius, den er in ein Kloster schickte, und setzte sich die eiserne Krone der Longobarden auf, die aus Gold bestand, aber im Innern einen eisernen Reif enthielt, der angeblich aus einem Nagel vom Kreuze Christi geschmiedet war. Hierauf nannte er sich König der Franken und Longobarden. Doch erhob sich das Volk später zu wiederholten Malen, und er hatte mehrere Ausstände dort zu unterdrücken. Als er sich 777 in Paderborn aufhielt, erschienen Abgesandte eines arabischen Emirs zu Saragossa iu Spanien, um ihn um Hülfe gegen den Chalifen in Cordova, von dem er vertrieben war, zu bitten. Carl sah dies als eine günstige Gelegenheit an, die Grenzen des Reichs gegen die Araber zu schützen; er zog 778 über die Pyrenäen, eroberte Saragossa, setzte den vertriebenen Fürsten wieder ein und ließ ihn den Eid der Treue schwören. Er schlug das Land bis zum Ebro zum fränkischen Reiche und nannte es die spanische Mark. Auf dem Rückzüge überfielen die kriegerischen bas-kischen Gebirgsvölker im Pyrenäenthal von Roncesvalles seine Nachhut und machten sie nieder; unter andern fiel auch der tapfere Held Noland, d h. der durch Ruhm weithin Gewaltige. Schwere Kämpfe hatte Carl mit den Avaren zu bestehen; das war ein asiatisches Volk, das sich an der südöstlichen Grenze des Reiches in Ungarn an der Donau, Theiß, Drau und Sau niedergelassen hatte und alljährlich Raubzüge ins Reich machte; die Schätze, die sie erbeuteten, häuften sie in ihren sogenannten Ringen auf, d. H. kreisförmigen Lagerstätten, die durch Gräben und Pfahlwerk befestigt waren. Thafsilo, der damals Herzog von Baiern war, stand in einem gewissen Abhängigkeitsverhältniß zum fränkischen Reiche. Da ihm dieses Verhältniß lästig war, er außerdem als Gemahl der Tochter des Desiderius aus Familienrücksichten feindlich

8. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 92

1868 - Elberfeld : Volkmann
92 wort, indem er ihm bedeutete, Cäsar habe ihn in dem von ihm eroberten Theile des Landes nichts zu befehlen. Jetzt mußten die Waffen entscheiden. Da Cäsar bemerkte, wie in seinem La- ger eine große Angst vor den Germanen, ihrer Tapferkeit und riesenhaften Körpergröße herrschte, hielt er eine Anrede an die Soldaten, sprach ihnen Muth ein, hielt ihnen das Unbegründete ihrer Furcht vor und entflammte ihren Ehrgeiz so, daß sie ihm muthig folgten. Zwischen Vesontio (Besan^on) und dem Rheine kam es zur Schlacht, in welcher die Deutschen vollständig geschlagen und der Rest über den Rhein Zurückgedrängt wurde. Rach und nach unterwarf er dann die einzelnen gallischen Stämme, indem er ihre Streitigkeiten auf geschickte Weise be- nutzte; zweimal sogar ging er über den Rhein, über den er hölzerne Brücken schlagen ließ und drang in Deutschland ein, ohne jedoch dort Eroberungen zu machen, da er bloß die Deut- schen schrecken und sie von ferneren Einfällen in Gallien abhal- ten wollte. Auch nach England ging er zweimal hinüber, kehrte aber auch von dort, ohne etwas auszurichten, zurück. Zuletzt hatte er noch einen allgemeinen Aufstand sämmtlicher gallischer Völkerschaften unter dem Arverner Vercingetorix zu unterdrücken; er schlug sie in einer blutigen und hartnäckigen Schlacht bei Alesia (wohl in der Nähe von Dijon) und erstürmte diese Stadt. In diesen verschiedenen Kämpfen hatte er sich ein treues und kriegskundiges Heer herangebildet, das er bald in dem Kriege gegen Pompejus gebrauchen sollte. Scheinbar hatte nämlich bis- her die Freundschaft zwischen den Triumvirn fortbestanden; sie hatten im Jahre 56 auf einer Zusammenkunft in Luca die Ver- abredung getroffen, daß Cäsars Statthalterschaft auf neue fünf Jahre verlängert und die Zahl seiner Legionen auf acht ver- mehrt werden, Pompejus und Crassus das Consulat, und jener dann Spanien, dieser Syrien als Provinz erhalten sollte. Rach Ablauf des Consulats zog Crassus in seine Provinz und fand dort in einem Feldzüge gegen die Parther seinen Tod. . Pompejus blieb in Rom, um die Leitung der dortigen Ver- hältnisse in den Händen zu behalten, und ließ die Provinz durch Unterfeldherrn verwalten. Das erregte bei Cäsar eine Mißstim-

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 169

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 61. Die Zeit zwischen dem ersten und zweiten pnnischen Kriege. 166 schwören müssen. Um .diesem Eidschwur nachzukommen, entschloß sich Haunibal, den Krieg gegen die Römer selbst herbeizuführen. Er zog deshalb gegen Sagn nt und eroberte es, konnte sich aber des Besitzes nicht erfreuen, denn die Sagunter zündeten die Stadt an und verbrannten sich mit ihren Weibern, Kindern und Schätzen in ihren eigenen Häusern. Die Römer ließen alsbald durch Qu intus Fabius Maximus die Auslieferung Hanni-bals verlangen, und als der Senat in Karthago diese ver- ^ weigerte, wurde der Krieg erklärt. bl Gl,r' Anmerkungen. 1. Telamon, h. Telcmione, im früheren Toskana am Tyrrhenischen Meere; Gades, H. Cadix; Neu-K ar t h a g o, H. Carthagena; S a-g und lag am Mittelländischen Meere, in der Gegend, wo Valencia lieqt also noch herwärts des Ebro, heute Murviedro. 2. Der^erste illyrische Krieg dauerte von 230—228 v. Chr. und hatte zur Folge, daß Demetrius von Pharos, der Statthalter von Ja0ict)ici (j?orfu), welcher diese Alltel Quslieseite, von den Mömern sie wie-der .als Eigentum und zugleich die Statthalterschaft über Jllyrien erhielt, topater ober trieb er Seeräubern und wollte von Rom sich uuabhäuaiq machen. Der römische Konsul Amilius nahm ihm deshalb die ^nsel Pharos, wo er residierte, und alle feine Besitzungen weg und nötigte ihn, nach Makedonien zu fliehen (219 v. Chr.). Illyrieu ward Provinz.^ Die Griechen gestatteten fortan aus Dankbarkeit den Römern den Zutritt zu den Olympischen und zu den Jsthmischen Spielen 3. Den Galliern kamen die Gäsäten unter dem Könige Viri-d.omar zu Hilfe. Dieser bot dem Konsul M. Claudius Marcellus einen Zweikampf an, der angenommen und in welchem der Gallier besiegt wurde. Dies wirkte entmutigend auf die Gallier. Die Gäsaten gogen frd) zurück. Die Römer gingen das erste Mal über den Po, nahmen Je ed to (aitum und andere gallische Städte ein, und legten an der Grenze von Mittelitalien die Kolonien Placentia (Piacenza), Mit-n ua_ (Modena) und 6 r emo na an und führten die Flaminische Straße, welche von Rom bis Ariminnm (Rimini) sich rog, von da an unter dem Namen Amilische Straße bis nach Placeutia fort. 4. Spamen war zur Zeit Hannibals im Innern von Kelten, an der Küste von Renern bewohnt; nach letzteren nannten die Auswärtigen das ßand Serien Seit der Vermischung beider Völker nannte man tue Einwohner Keltiberer. Die Hauptflüsse sind der Jberus (Ebro) der Sduerus (Duero), Tajus (Tajo), Auas (Guadiana) und Bätis (Guadalquivir). Der Ebro fließt in das Mittelländische, die anderen Flusse tu das Atlantische Meer. Außer den bereits genannten Stadien Gades, Hispalis, Neu-Karthago sind noch zu bemerken: Bar-etno (Sarceuono), Toledum (Toledo), Tarraco (Tarragoua), Portus Eale (Oporto), Numantia, das in Trümmern liegt, und ?!? den vielen einzelnen Völkerschaften sind hervorzuheben: die Gallier im Nordwesten; die Vasconen (Basken), die !1 ^utierttn Norden und die Susi tan er im Westen. Das Land hatte mcht nur Überfluß an Produkten aus dem Pflanzen-reiche, sondern auch an Metallen. Gold und Silber fand man nicht Rolfus, Weltgeschichte. 3. Auff. o

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 255

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 93. Die christliche Kirche. 255 welche am Don wohnten. In heißem Kampfe unterlagen die Alanen, vereinigten sich aber mit den Hunnen und beide warfen sich nun gemeinsam aus die Goten. Die Ostgoten wanderten aus; die Westgoten dagegen unter den Häuptlingen Alawif und Fritiger baten den Kaiser Valeus um die Erlaubnis, in der Bulgarei sich niederlassen zu dürfen. Valens bewilligte es, aber unter sehr harten Bedingungen. Sie sollten nicht nur ihre Waffen abgeben und einen Teil ihrer Kinder in die kleinasiatischen Städte als Geiseln senden, sondern auch ihre Lebensmittel teuer bezahlen. Es sollen über eine Million Menschen, worunter 200 000 streitbare Männer, gewesen sein. Die römischen Beamten gaben ihnen um vieles Geld schlechte Nahrungsmittel, so daß sie ihre Sklaven und Kinder verkaufen mußten, um nicht Hungers zu sterben. So zogen denn die Goten es vor, eher in offenem Kampfe zu sterben, als elend umzukommen. In der Schlacht von Adrianopel wurden mit dem Kaiser Valens alle römischen Generale bis auf drei getötet, und zwei Drittelte des Heeres kamen um. 5. Zu Theffalonich wurde der Statthalter ermordet. Theodosius ließ im Zorne unter dem Vorwande öffentlicher Spiele die Einwohner in das Amphitheater locken und 7000 niederhauen ohne Unterschied, die Unschuldigen mit den Schuldigen. Als er bald darauf in Mailand die Kirche besuchen wollte, trat ihm Ambrosius entgegen und wehrte es ihm, weil seine Hände mit Blut befleckt feien. Theodosius erkannte sein Unrecht, nahm die auferlegte Buße an und gab ein Gesetz, daß Todesurteile erst dreißig Tage nach dem Ausspruche vollstreckt werden sollten. 8 93. Die christliche Kirche. 259) Seit die Kirche der Freiheit und des Schutzes sich erfreute, konnte sich die kirchliche Amtsgewalt auf ihreu verschiedenen Rangstufen (Hierarchie) ordnungsgemäß entwickeln. Wir finden deshalb in dieser Zeit schon Erzbischöfe, Primaten und Patriarchen, welche an die Spitze des Episkopates in den einzelnen Ländern traten und ein hervorragendes Ansehen genossen. Ganz besonders konnte das Papsttum die ihm von Christus zugewiesene Aufgabe immer umfassender erfüllen und wurdeu die Nachfolger des Petrus allgemein als die von Gott eingesetzten Vorsteher anerkannt. Ihnen allein blieb der Name Papst, weil man in ihnen den gemeinsamen Vater der Christenheit verehrte. Auch die Kirchenzucht wurde nach bestimmten Satzungen gegen Ungehorsame angewendet. Die Streitigkeiten in Glanbenssachen wurden ans ökumenischen d. i. allgemeinen Konzilien, die Diszipliuarsacheu in der Regel auf Provinzialsynoden untersucht und entschieden. 260) Aber auch das praktische Christentum brachte neue Lebeusverhältnisse hervor. Seit der Decianischen Verfolgung flüchteten sich viele Christen in die Einsamkeit (Eremns), um fern
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