208
§ 104. Die Mittel des Weltverkehrs.
a) Die west- östliche: Paris —Köln — Hannover — Berlin —
Königsberg—st. Petersburg —Moskau, an welche bei jeder großen
Station Strahlen von Nebenlinien sich ansetzen.
Diese Richtung setzt von der asiatischen Grenze (Tscheljabinsk) die
transsibirische Bahn (6500 km lang) fort, die über Omsk, Jrkutsk
nach Wladimostock führen soll, deren andere Seitenlinie bis Port Arthur
(Dalny) und weiter nach Tientsin und Peking schon im Betriebe ist.
d) Der Orient-Expreßzug, der von London über Paris,
Straßburg, München, Wien, Ofen-Pest, Belgrad, Sofia nach Kon-
stantinopel geht, also den Nordwesten mit dem Südosten verbindet.
c) Die Linie London—paris—basel—st. Gotthard—mailand—
Brindisi, oder Paris —Lyon—turin — Bologna—brindisi.
Von Berlin beträgt die Fahrzeit nach St. Petersburg 33 Stunden,
nach Wien über Dresden, Prag 21 Stunden, nach Rom über München,
Brenner 38 Stunden, nach Paris 19 Stunden, nach London 23 Stunden,
nach Stockholm 25 Stunden.
In Amerika sind von besonderer Bedeutung die Panama-Bahn
zwischen Colon und Panama (3 Stunden) und die fünf Pacific-Eisen -
bahnen, welche den Atlantischen mit dem Stillen Ozean verbinden. Die
nördlichste geht durch Britisch-Nordamerika von Halifax über Montreal,
Winnipeg nach Vancouver (6 Tage), vier durcheilen die Vereinigten
Staaten, die älteste, von Neu-Iork über Chicago, den Großen Salzsee
nach S. Franzisko, ist die Union-Bahn.
Außer Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika finden
sich ausgedehnte Eisenbahnnetze noch in Vorderindien, Java, Japan,
Südafrika, Argentinien, Chile und Peru, Südostaustralien.
Die Länge aller Eisenbahnen auf der Erde beträgt (1900)
790000 km, was fast dem 20 fachen Erdumfang (40000 km) gleich-
kommt. Sie fördert täglich etwa 6 Milliarden Menschen und 7 Mil-
liarden kg Fracht. Bei ihrem Betriebe sind über 3 Millionen Menschen
angestellt.
Mit Schnelldampfern und Eilzügen setzt sich heute die kürzeste
Reise um die Erde mit folgender Zeitdauer zusammen:
London—neu-Aork (7 Tage)—Neu-Aork—vancouver (5y2 Tage)
— Vancouver — Jokohama — Schanghai — Singapore — Suez — Brindisi
— London (40 x/2 Tage): zusammen 64 Tage.
C. Ein wichtiger Gehilfe des Weltverkehrs ist der Nachrichten-
dienst. Durch Feuersignale machte man schon in den homerischen Zeiten
auf weite Entfernungen einander Mitteilungen. Im römischen Kaiser-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Arthur
(Dalny Franzisko
Extrahierte Ortsnamen: Paris Hannover Berlin Petersburg Tscheljabinsk Omsk Tientsin Peking London Paris Straßburg Wien Ofen-Pest Belgrad Sofia Brindisi Paris Berlin Petersburg Wien Dresden Prag Rom Paris London Stockholm Amerika Panama Halifax Montreal Winnipeg Vancouver Chicago Europa Amerika Japan Südafrika Argentinien Chile Peru
12
§ 2. Sibirien.
Steppe den Kirgisen überlassen, welche mit ihren Herden sie durch-
ziehen und bald hier bald dort ihre „Jurten" aufschlagen. Das Land
am Amur und Großen Ozean besitzt fruchtbaren Boden und dichte
Laubwälder, leidet aber unter der winterlichen Kälte, welche das
Ochotskifche Meer fast fünf Monate zufrieren läßt.
Durch die große südsibirische Eisenbahn und die fortschreitende
Aufschließung sowie als Durchgangsland für den europäisch-chinesischen
Verkehr gewinnt Sibirien immer mehr Bedeutung. Die Eisenbahn-
fahrt von St. Petersburg über Omsk, Jrkutsk nach Port Arthur dauert
etwa 15 Tage.
2. Klima und Erzeugnisse. Auf lange und strenge Winter
mit schrecklichen Schneestürmen folgen kurze, heiße Sommer, welche den
Ackerbau in den meisten Teilen (3/5) unmöglich machen. Nur Viehzucht
kann getrieben werden.
Die Haupterzeugnisse, welche aus Sibirien ausgeführt werden,
sind: Fische, Holz, Erze, Pelzwerk und das von dem Mammut, einer
längst ausgestorbenen Elefantenart, gewonnene Elfenbein.
3. Staatliche Verhältnisse und Städte. Sibirien ist
russisches Besitztum und zerfällt in die drei Generalgouvernements
West-Sibirien, Jrkutsk und das des Amur, zu dem auch die Nord-
Hälfte der Insel Sachalin gehört.
In W.-Sibirien: Toms!, ö. vom O^ mit 52000 Einw., Uni-
versität und Mittelpunkt des Golddistrikts.
In O.-Sibirien Jrkutsk in der Nähe des Baikalsees, wichtig
für den Handel mit China. Kiachta, Grenzstadt. An der Lena
Jakutsk, wichtig sür den Pelzhandel, wo im Winter eine Kälte von
40 — 60° herrscht, und die Lena sast sieben Monate lang zugefroren ist.
Zum Generalgouvernement des Amur gehört auch die Nordhälfte
der Insel Sachalin und derjenige Teil der Mandschurei, welcher am
linken Ufer des Amur liegt, sowie der ganze Küstenstreifen der Mandschurei
bis nach Korea. Der Haupthafen am Großen Ozean ist hier Wladi-
wostok, der auch den n. Endpunkt der sibirischen Eisenbahn bildet.
Die lange und schmale Halbinsel Kamtschatka ist von hohen,
vulkanischen Gebirgen durchzogen. Das Klima ist milder als unter den
gleichen Breitengraden in Sibirien; aber die Bevölkerung ist nur sehr
spärlich. Die armseligen, unreinlichen Kamtschadalen sind dem Aus-
sterben nahe; ihr Haustier ist der wolfähnliche, gelbe oder graue Hund,
der auch verwildert in Rudeln die Wälder durchstreift.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Arthur Kiachta
Extrahierte Ortsnamen: Sibirien Petersburg Omsk Sibirien West-Sibirien Sachalin O.-Sibirien_Jrkutsk China Sachalin Korea Kamtschatka Sibirien
Die Germanen.
7
heutigen Hessen, die Cherusker an der mittleren Weser, die Hermnn-duren in Thringen, die Langobarden an der unteren Elbe, die Semnonen in der Mark Brandenburg, die Markomannen in Bhmen, die Goten an der unteren Weichsel zu nennen. Die Völker-
schaften zerfielen in Gaue.
Nur einige stliche Stmme wurden von Knigen beherrscht. Bei den ^Klnv brigen stand der Volksversammlung, die bei Neu- oder Vollmond zusammentrat und an der alle freien Männer in Waffen teilnahmen, das Recht zu, der Krieg und Frieden und andere allgemeine Angelegenheiten zu beschlieen. Hier wurden auch die H e r z g e gewhlt, die im Kriege den Oberbefehl fhrten; hier die Huptlinge, welche die wehrfhige Mann-schaft des Gaus im Kampfe befehligten und die Gauversammlungen, wo man Recht sprach, leiteten. Kampserprobten und berhmten Huptlingen schlssen sich gern jngere Leute an; sie wurden ihre Genossen im Kriege wie im Frieden, beim Gelage wie im Ernst der Schlacht, ein Gefolge, das von dem Gefolgsherrn feinen Unterhalt und Geschenke aus feinem Hort", d. h.
Schatz, erhielt, dafr ihm aber durch einen Eid zur Treue bis in den Tod verpflichtet war.
Es gab drei S t n d e, den A d e l, die F r e i e n und die U n f r e i e n. @tnbe. Dem Adel gehrten meift die Huptlinge an. Die unfreien Sklaven waren wohl meift Kriegsgefangene oder deren Nachkommen; sie erhielten von ihren Herren ein Stck Land zum Bebauen, von dem sie ihnen einen Zins zu leisten hatten.
Die Germanen waren damals ein Volk von Kriegern. Arbeit, insbesondere die Bestellung des Ackers, hielten sie fr ihrer unwrdig und berlieen sie den Frauen und Sklaven. Wenn sie nicht zum Kampfe oder zur Jagd auszogen, gaben sie sich gern trger Mue hin; ihre Neigung zum Nichtstun, zur Unmigkeit beim Gelage, zum Wrfelspiel fiel den rmischen Beobachtern aus. Zu ihren vornehmsten Tugenden gehrten die kriegerischen Eigenschaften der Tapferkeit und Todesverachtung, dazu die Treue, die der Gefolgsmann dem Gefolgsherrn, der Gefchlechtsgenosse dem Geschlechts-genossen erwies. Sie legte dem einzelnen die Pflicht der Blutrache auf,
d. h. die Pflicht, die Ermordung eines Angehrigen durch den Tod des Mrders oder eines feiner Verwandten zu rchen, falls er den Frevel nicht durch Erlegung des Wergeldes", einer in Rindern bestehenden Bue,
geshnt hatte.
Neben der Treue feiern die rmischen Schriftsteller besonders die derben,
aber einfachen und unverdorbenen Sitten der Germanen und ihr inniges Familienleben. Zwar blieb die Frau ihr Leben lang in der Vor-Die Frauen,
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius]]
Karl der Kühne. Maximilian. Timur. 42d
und Verwirrung in Deutschland vorzüglich durch Herzog Lud-a.c.g.
wig von Baiern und Friedrich den Sieghaften von der Pfalz rc.
Unzufriedenheit mit dem Kaiser allgemein. Streitigkeiten
desselben mit seinen Niederösterreichischen Standen, in Wien 1462.
von seinem Bruder Albrecht belagert; sein Krieg mit König
Matthias Corvin von Ungarn; seine und seines Sohnes
Maximilian Zusammenkunft in Trier mit dem reichen Herzoge
Karl dem Kühnen von Burgund (Königskrone), plötzliche 1473.
Trennung. Karl belagert Nuys, vertreibt den Herzog Renatus
von Lothringen, wird von den Schweizern bei Granson und
Murten, darauf von Renatus bei Nancy geschlagen, fallt; 1476.
seine Tochter Maria vermählt ssch mit Maximilian (Anma-1477.
ßnngen Ludwigs Xi. von Frankreich, — Burgund), stirbt
1482, und hinterlaßt Philipp und Margarethe. Maxi-
milian Landesadministrator der Niederlande; sein Krieg mit
Karl Viii. von Frankreich und mit den Flandren:.
Friedrich, wegen der immer weiter um sich greifenden 1493.
Türken besorgt, stirbt zu Linz.
3) Maximilian I. übergibt seinem Sohne Philipp die 1494.
Regierung der Niederlande, nöthigt, in Verbindung mit dem
Pabste, Ferdinand von Aragonien und den Venetianeru, den
in Italien eingedrungenen König Karl Viii. von Frankreich
zum Rückzüge, ordnet auf dem Reichstage zu Worms den
Landfrieden und das Reich s kämm erg ericht an 1496, und
vermahlt seinen Sohn Philipp mit Johanna, Tochter Fer-
mongolischer Eroberer und zugleich Gesetzgeber, seit 1569 Beherricher
von Dschagetai, dehnt durch rasche Eroberungen seine Herrschaft vom
Ganges bis zum Mittelmeere aus, stirbt 1405, und sein Reich löst sieb
unter seinen Nachkommen auf. Dagegen erhebt sich wieder die Herr-
schaft Bajesid's unter dessen Sohn Muh ame d I. 1413, dem sein Sohn
Murad Ii. 1421 nachfolgt, der den griechischen Kaiser Johann Vi.
tributbar macht, und 1451 stirbt. Sein -Sohn Muhamed Ii., ein
grausamer Tyrann und Gesetzgeber, erobert 1455 Konstantinopel, Tra-
pezunt, Bosnien, Servien, Albanien rc., stirbt 1481. Sein Nachfolger
Bajesid Ii. steigert den Einfluß der Janitscharen, bekriegt Aegypten,
Venedig, streift nach Ungarn, Oesterreich rc., stirbt 1512.
9
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Kühne Karl Maximilian Maximilian Timur Friedrich Friedrich Albrecht Albrecht Matthias_Corvin Maximilian_Zusammenkunft Maximilian Karl Karl Karl_belagert_Nuys Karl Renatus
von_Lothringen Renatus_bei_Nancy Maria Maria Maximilian_(Anma-1477 Maximilian Ludwigs Philipp Philipp Margarethe Karl_Viii Karl Friedrich Friedrich Maximilian_I. Philipp Philipp Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand Karl_Viii Karl Philipp Philipp Johanna Johann Johann Muhamed_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Baiern Wien Ungarn Trier Burgund Murten Frankreich Burgund Frankreich Niederlande Italien Frankreich Worms Konstantinopel Bosnien Albanien Venedig Ungarn Oesterreich
— 240 —
durch Bohrungen und Verkehrswege, so kann in unserer Kolonie
auf ähnliche wirtschaftliche Ergebnisse gerechnet werden. 1
Längs der Bahnlinie von Swakopmund nach Windhuk wird
an mehreren Stellen ausgezeichneter Marmor in umfangreichen
Lagern gefunden. Reich ist die ganze Kolonie an Kupfererzen,
die oft in Gemeinschaft mit Bleiglanz vorkommen, besonders in
N in den Otaviminen; auch Eisenerzlager sind bekannt. Dagegen
sind die gefundenen Goldspuren ganz unerheblich. Um so reicher
hat sich das wüstenhafte Hinterland der Lüderitzbucht an Diamanten
erwiesen. Gewöhnlich kommen 4 bis 5 Diamanten auf 1 Karat
(den 5. Teil eines Gramm); doch gibt es auch ^ bis 3/4 karatige
Steine2.
Deutsch-Südwestafrika kann also nutzbar gemacht werden durch
Viehzucht auf umfangreichen Farmen, durch Garten- und Acker-
Wirtschaft in Kleinsiedelungen sowie durch seine Mineralschätze.
Das Hauptverkehrsmittel ist immer noch der Ochsenwagen,
der von 14 bis 20 Ochsen gezogen wird; doch stellen bereits drei
Bahnlinien die Verbindung des Innern mit der Küste her. Der
älteste Schienenweg ist die 400 km lange Schmalspurbahn von
Swakopmund nach Windhuk. Eine zweite Eisenbahnline führt
von Swakopmund nach den Otaviminen und dem landwirtschaft-
lich begünstigten Teile der Kolonie, dem Bezirk von Grootsontein.
Die Südbahn verbindet die Lüderitzbucht mit dem wichtigsten
Straßenknoten des Südens, Keetmannshoop; vorwiegend die mili-
tärische Sicherung des s-en Grenzgebietes bezweckt die Abzweigung
von Seeheim nach Kalkfontein. 1912 ist die Strecke Wind-
huk—keetmannshoop (Nord - Südbahn) fertig gestellt worden.
Neuerdings wurden Transportversuche mit Kamelen und Kraft-
wagen gemacht. Der Personenverkehr mit Deutschland wird aus-
schließlich durch die Deutsche Ostafrika-Linie vermittelt, und zwar
finden regelmäßig alle 3 Wochen Fahrten in beiden Richtungen
statt; dem Frachtverkehr dient die Swakopmund-Linie der
Hamburg-Amerika-Linie.
Die Aussuhr erstreckt sich auf Vieh, Straußenfedern, Vieh-
und Wildhäute, Kupfer und Diamanten. Eingeführt wurden
fast alle Gegenstände des europäischen Marktes, insbesondere Ge-
- tränke. Tabak, Kaffee, Zucker, Konserven, Mehl, Bekleidungsstücke.
Erwerbung, Verwaltung, Orte. Deutsch-Südwestasrika ist
der erste deutsche Kolonialbesitz. Den Küstenstrich von Angra
Pequena und das Hinterland in einer Breite von 150 km erwarb
im Jahre 1883 der Bremer Kaufmann Lüderitz. 1884 wurde das
Gebiet vom Reiche in Schutz genommen und 1890 der jetzige Um-
fang durch Verträge mit England und Portugal festgestellt Art
der Spitze der Kolonie steht ein Landeshauptmann, der in Wind-
1 Bohrbrunnen und Stauwerke sind schon an vielen Orten vorhanden.
Einer der umfangreichsten Stauiveiher, bei der Farm Mariental, vermag
eine Wassermenge von 13 qkm Fläche und 40 Mill. odrv Inhalt 9,3 m hoch
aufzustauen. 21910 betrug der Wert an rohen Diamanten nahe an 27 Mill. Ji.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Angra
Pequena
Extrahierte Ortsnamen: Swakopmund Windhuk Swakopmund Windhuk Swakopmund Seeheim Kalkfontein Deutschland Deutsch-Südwestasrika England Portugal Farm_Mariental
— 188 —
wichtig im S Jap ho (Jafa) O, das durch eine Eisenbahn mit
Jerusalem □ (115) verbunden ist, im N Beirut □ (135), der
Hafen der durch Seidenstoffe und Stahlwaren berühmten Oasenstadt
Damaskus ^ (200). Zwischen Libanon und dem ihm parallelen
Antilibanon die sonnendurchglühte Spalte von Cölesyrien, die
sich s als Ghor mit dem Jordan und dem Toten Meer
(— 394 m), dann als Wadi el Araba und im Golf von Akaba
fortsetzt. Der ganze „Graben" ist eine Depression, deren tiefste
Stelle mit fast — 800 m der Boden des Toten Meeres bildet.
Das Ostjordanland (Peräa), aus öden Kalk- und Basaltflächen
bestehend, geht in die syrische Wüstenplatte über, die im S
völlig unbewohnt ist.
]ran.
Den ö-en Teil Vorderasiens, zugleich das Passageland
zwischen W-Asien einerseits, Zentralasien und Vorderindien
anderseits, bildet das Hochland Iran, das die Reiche Persien,
Afghanistan^ und Baludschistan trägt. Es wird auf allen
Seiten von hohen Gebirgsmauern eingefaßt. Nur im Nw be-
steht eine bequeme, aber schmale Verbindung mit Armenien und
Kaukasien; daher liegt auch hier die wichtige, diese Straße be-
herrschende Handelsstadt Täbris □ (200), die zweitgrößte Stadt
Persiens. Indem sich das Hochland von W nach O verbreitert,
macht das s-e Randgebirge einen nach No geöffneten Bogen.
Dieses steigt vom Persischen Gols in mehreren Parallelketten von
zusammen 300 km Breite auf, ist meist nackt, aus Kalksteinen
aufgebaut und schließt trockene, steppenartige Hochebenen ein.
Werden diese jedoch genügend bewässert, so wandeln sie sich in
freundliche Fruchtebenen um, wie die wegen ihrer Rosengärten
berühmte Umgebung von Schiras. Der Hasen von Schiras
ist das auf dem heißen, unwirtlichen Küstensaum gelegene
Abü schehr 2, zugleich der bedeutendste Handelsplatz des Landes
am Persischen Gols.
Der Boden des Innern, vorherrschend aus Ton und Kies
gemengt, ist salzhaltig. Bei der großen Trockenheit unter dem
fast immer wolkenlosen Himmel versiegen die Steppenflüsse, oder
sie münden in salzige Steppen oder Moräste. _ Den N erfüllt die
große Salzwüste, an deren N-Rand die wichtige Karawanen-
straße aus Armenien über Täbris und Teheran nach H e r a t
sührt. Teheran s □ (280), die Hauptstadt und größte Stadt
Persiens, da gelegen, wo im W die s-en und n-en Randgebirge
einander sich nähern, ist die natürliche Beherrscherin aller von W
nach dem Innern führenden Straßen. Die frühere Residenz ist
das s-er gelegene Jssahan G, heute noch die drittgrößte Stadt
des Reichs.
1 stan = Land. 2 Landungsmarkt. 3 Die Reine, Schöne.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
114
C. Römische Geschichte. Vierte Periode.
Rechts, auch des römischen Bürgerrechts an Einzelne wurde der
Gegensatz zwischen Rom und den Provinzen allmählich gemildert.
Das Heer bestand aus 25 in den Provinzen stehenden Legionen,
der aus 9 Cohorten zu 1000 Mann bestehenden Garde (praeto-
riani) unter zwei praefecti praetorio, den 3 (bezw. 4) für den
Polizeidienst bestimmten cohortes urbanae unter dem praefectus
urbi und der militärisch organisierten Feuerwehr (vigiles) und
zählte ca. 250000 Mann. Die Pinanzverwaltung war zwischen
dem Senat und dem Princeps geteilt: in das aerarium flössen die
Einkünfte aus den senatorischen Provinzen, in den fiscus, die
kaiserliche Kasse, die der kaiserlichen und die Erträge der Privat-
besitzungen des Kaisers in den senatorischen Provinzen. Es gab
drei Arten von Kriminalgerichten: 1. die quaestiones unter
Prätoren und auf Lebenszeit ernannten Geschworenen (wohlhaben-
den Leuten mit Rittercensus); 2. consularisch-senatorische; 3. kai-
serliche; in den Provinzen für die Nichtbürger die Statthalter-
gerichte. — Augustus war eifrig bemüht um die Besserung der
wirtschaftlichen Verhältnisse, die Gründung von Kolonieen zur
Verminderung des Proletariats, *die Herstellung der öffentlichen
Sicherheit, die regelmäfsige Versorgung Roms mit Getreide (prae-
fectus annonae), die Wiederbelebung der alten Religiosität, Zucht
und Sittlichkeit (Luxusgesetz, lex Julia de adulteriis, lex de mari-
tandis ordinibus, lex Papia Poppaea, durch welche die Ehe-
schliefsung begünstigt werden sollte).
c) Des Augustus Kriege. Gegen die Parther war er
glücklich und erhielt die dem Crassus (53) abgenommenen Feld-
zeichen und Gefangenen zurück (20). Wichtiger waren die Kämpfe
an der Donau und am Rhein. Im J. 15 wurden von Augustus’
Stiefsöhnen Tiberius und Drusus Rätien und Vindelicien, so-
dann Noricum und Pannonien zu Provinzen gemacht; hier ent-
standen später aus römischen Standlagern Städte wie Augusta
Vindelicorum (Augsburg), Regina Castra (Regensburg), Juvavum
(Salzburg), Vindobona (Wien). In den Jahren 12 — 9 unternahm
Drusus, nachdem er den Drususgraben zur Verbindung des
Rheins durch den Zuidersee mit der Nordsee angelegt, vier Feld-
züge gegen die Germanenstämme zwischen Rhein und Elbe, die
Chauken, Brukterer, Sugambrer, Chatten, Cherusker, und baute
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: C._Römische Augustus Julia_de Papia_Poppaea Augustus Augustus’
Stiefsöhnen_Tiberius Tiberius Regina_Castra Drusus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Donau Rhein Drusus_Rätien Pannonien Regensburg Salzburg Wien Rheins Rhein
74
C. Römische Geschichte. Zweite Periode.
Wie die Römer das erste Rechtsvolk der Welt waren, waren
sie auch die trefflichsten Strafsenbauer. Ein System von Kunst-
strafsen verband Rom mit den Militärposten in ganz Italien. Die
wichtigsten sind: 1. die via Latina, die älteste von Rom nach
Uapua führende Strafse; 2. die via Appia von Rom nach Tarra-
cina, Capua, Benevent, Yenusia, Tarent, Brundisium; 3. die via
Flaminia von Rom nach No. bis Ancona und Ariminum; an sie
schlofs sich später rechtwinklig 4. die via Aemilia über Bononia,
Mutina, Parma nach Placentia; 5. die via Cassia von Rom nach N.
über Clusium, Arretium nach Florenz und von da weiter nach
Bononia.
Zweite Periode. Von 264—133.
Die Begründung des römischen Reiches.
I. Die Niederwerfung Karthagos (264—201).
1. Der karthagische Staat.
Unter allen phönikischen Kolonieen war Karthago (Qart
•■chadascht = Neustadt; Gründungszeit unbekannt) die bei weitem
mächtigste geworden (Gunst der geogr. Lage). Es beherrschte,
teils unmittelbar teils mittelbar, die Nordküste Afrikas von der
Kyrenaika bis über die Säulen des Herakles hinaus (Reiterei
Numidiens und Mauretaniens), das südliche Spanien (Hauptstadt
Gades), die Balearen (Schleuderer), Sardinien und den Westen
Siciliens (Lilybäum, Panormus). Die Stadt Karthago, eine Grofs-
stadt mit 6stockigen Häusern, zählte noch zur Zeit ihres Unter-
ganges 700000 Einw. Die Karthager waren ausgezeichnete Kauf-
leute, Seefahrer und Ackerbauer; den Ackerbau betrieben sie in
der Form der Plantagenwirtschaft: auf den Feldern arbeiteten
gefesselte Sklaven. Die Yerfassung war streng oligarchisch: es
herrschte die schlechteste aller Oligarchieen, die Plutokratie. An
•der Spitze des Staats stand ein Senat, bestehend aus 28 Senatoren
und 2 jährlich gewählten Richtern (Schöftim, suffetes), neben ihm
•ein zweiter „Rat der Hundertmänner“, das eigentliche Organ der
Geldoligarchie (Aristoteles vergleicht diese Behörde mit dem Ephorat).
Im Kriege befehligte die Truppen ein gewählter Feldherr, der
nach Niederlegung seines Amtes verantwortlich war. Das Volk
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: C._Römische Aristoteles
Extrahierte Ortsnamen: Rom Italien Rom Rom Capua Yenusia Tarent Rom Ancona Rom Florenz Bononia Karthagos Karthago Afrikas Spanien Sardinien Karthago
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
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504. Welches waren die bedeutendsten Leges Barbarorum?
1. Lex Salica = das Recht der salischen Franken:
a) Es wurde noch in heidnisch-germanischer Zeit aufgezeichnet.
b) Es wurde von Chlodowech und seinen Nachfolgern ergänzt.
2. Lex Ripuaria = das Recht der ripuarischen Franken (im 6. Jhdt. aufgezeichnet).
3. Lex Wisigothorum = das Recht der Westgoten:
a) Es bestand ursprünglich aus zwei Teilen :
a) der nur für die Westgoten gültigen Antiqua, ß) dem für den romanischen Teil der Bevölkerung bearbeiteten Breviarium Alaricianum.
b) Es wurde im 7. Jhdt. ersetzt durch die beide vereinigende Lex Wisigothorum.
4. Lex Saxonum — das Recht der Sachsen wurde ergänzt durch das Capitulare de partibus Saxonum und das Capitulare Saxonicum.
5. Edictus Langobardorum = das Gesetz der L a n g o -b a r d e n :
a) In seiner Aufzeichnung durch Rothari veranlaßt (643).
b) In seiner schließlichen Form im 9. Jhdt. vollendet.
c) In seinem Wesen rein germanisch.
6. Leges Anglo-Saxonicae = das Gesetz der Angelsachsen :
a) verfaßt unter Ethelbert von Kent,
b) zusammengestellt aus einer Reihe von Einzelgesetzen.
e.gerichts- 505. Welche Gerichte entstanden im Mittelalter?
wesen.
1. Die Versammlung der Hundertsch a f t als das ursprüngliche Gericht [45].
2. Das Grafengericht unter der Leitung von Gaugrafen [162, 167, 327] und dem Beisitze von Gemeinfreien (Schöffen).
3. Das Hofgericht unter dem Vorsitze des Königs (Pfalzgrafen) [167, 327] und dem Beirate von Pfalzgrafen.
4. Das Lehnsgericht unter dem Vorsitze des Königs und der Unterstützung durch Vasallen.
5. Das Landgericht unter der Leitung der Landesherrn und der Beihilfe von Schöffen [326j.
6. Das Reichskammergericht mit besonderen Gerichtsbeamten [452],
506. Inwiefern wurde die gleichmäßige Verteilung der Grafengerichte allmählich vollständig beseitigt?
1. Die geistlichen Immunitäten nahmen einen immer weiter werdenden Raum ein.
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b) Durch ihre Vertrauensseligkeit gegenüber der römischen Verstellungskunst.
c) Durch ihre Unfähigkeit, in jeder Lage den richtigen Augenblick vorteilhaft zu nützen.
3. Die Westgermanen wurden in ihrem Bestände und ihrer Eigenart gerettet:
a) Durch einen sieghaften Vorstoß wären andere Stämme zu ähnlichen Zügen veranlaßt worden.
b) Durch das Einfallen in einzelnen Stämmen wären sie stets der V ernichtung oder Romanisierung anheimgefallen (Ostgoten!).
c) Durch die noch allzu große geistige Unreife waren sie weder fähig noch berufen, schon jetzt als Träger der B i 1 d u n g der alten Welt aufzutreten.
40. Woraus ist die friedliche Absicht des Auszuges der Kimbern und Teutonen (und vieler späterer Germanenzüge!) ersichtlich?
1. Sie zogen mit dem schwerfälligentroß sämtlicher Hausgenossen und aller Hausgeräte fort.
2. Sie suchten nicht Kampf und Beute sondern wichen den Römern wiederholt aus.
3. Sie erstrebten Durchzug und Aufenthalt lieber durch Vertrag als durch Gewalt.
4. Sie forderten nichts als Anweisung von Wohnsitzen.
5. Sie boten dafür ihre Hilfe gegen alle Feinde Roms.
41. Wie beschaffen war die Staatsverfassung (um 100 n. Chr.) bei
Westgermanen und Ostgermanen?
1. Angesehenste Ge sch lech- 1. Wahlkönigtum unter
ter im Frieden—gewählter Berücksichtigung desselben
Herzog im Kriege. Geschlechtes.
2. Kämpften größtenteils zu 2. Kämpften meist zu
Fuß. Pferde.
3. Waren schon seßhaft. 3. Lebten noch als No-
__________________________ m a d e n.
Das Volk war Träger der Staatsgewalt durch die maßgebenden Beschlüsse der regelmäßigen Versammlungen aller freien Grundbesitzer (Ding [Tie, Thing, Allthing]):
a) Sie entschieden über Krieg, Frieden und Verträge.
b) Sie vollzogen die Gerichtsbarkeit [43, 45],
c) Sie übten die Wehrhaftmachung der Jünglinge aus.
d) Sie wählten die Gau fürsten, Herzöge oder
K ö n i g e.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]