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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 15

1902 - Karlsruhe : Lang
klein und gedrungen, sein Gang stolz, seine Augen feurig. Er hatte von sich die Meinung, er sei zum Herrn der Welt bestimmt. Um die Kaiserstadt Konstantinopel zu erobern, zog Attila über die Donau. Allein die griechische Prinzessin Pulcheria brachte ihn von seinem Plane ab. Sie sandte ihm unermeßlich viel Geld und ließ ihm sagen, gegen Sonnenuntergang seien noch schönere und reichere Städte. Nun zog Attila mit 500000 Kriegern gegen Westen, bis er nach Konstanz kam. Bei Konstanz setzten die Hunnen über den Rhein und kamen durch die Schweiz in das Elsaß. Aus ihrem ganzen Zuge hausten sie fürchterlich. Städte und Dörfer wurden niedergebrannt. Die Felder wurden verwüstet, Männer, Weiber und Kinder ohne Erbarmen niedergemetzelt. Attila zog aus dem linken Rheinuser hinab, zerstörte Straßburg und Zabern, drang durch das Lützelburger Tal in Gallien ein und verbrannte auch Metz. Ihm stellten sich der Westgotenkönig Theodorich, der Franken-könig Merovüus und der römische Statthalter Aetins entgegen. Auf den katalannifchen Feldern, bei Chalons an der Marne, wurde die Entscheidungsschlacht geschlagen. Vom Morgen bis zum Abend dauerte der Kampf. Der König Theodorich fiel. Schon glaubte Attila, er fei Sieger. Da machte des Westgoten-königs Sohn Thorismuud noch einen Angriff, um feinen Vater zu rächen. Die Schlachtreihe der Hunnen wurde durchbrochen, Attila mußte fliehen und mit ihm der Rest seines Heeres. Hunderttausend Hunnen lagen tot aus dem Schlachtselde, viele Tausend wurden ans der Flucht erschlagen. Dies geschah im Jahre 451. Im folgenden Jahre unternahm Attila einen Zug gegen Rom. Die Einwohner der Stadt Aqnileja flohen vor den Hunnen . auf die kleinen Inseln an der Mündung des Po. Hier gründeten sie eine neue Stadt, Venedig mit Namen. Als Attila sich der Stadt Rom näherte, kam ihm der greise Papst Leo entgegen. Er bat um Schonung der Stadt. Die Bitte des Papstes bewirkte, daß Attila Rom verschonte. Er wollte nach Ungarn zurückkehren; aber er starb aus dem Wege eines jähen Todes. Seine Söhne wurden uneinig, und dadurch zerfiel das Hunueu-reich. Die Hunnen wurden aus Italien vertrieben und zogen nach Ungarn, wo sie später auch vertrieben wurden. Iv. Won den fränkischen Königen. 1. Chlodwig. Die Franken wohnten nördlich vom Main aus beiden Ufern des Rheines. Der Name Franken bezeichnet nicht einen einzelnen Volksstamm, sondern einen Bund mehrerer Völkerschaften. Frank

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 8

1902 - Karlsruhe : Lang
Die ©neben waren eine große deutsche Völkerschaft. Ihre Wohnsitze erstreckten sich born Rhein bis zu den Karpathen. Tie waren in hundert Gemeinden eingeteilt, und jede dieser Gemeinden konnte zweitausend bewaffnete Männer stellen. ^ Ariovist zog mit einem starken Heere über den Rhein den <2cqunnern zu Hilse. Tie Häduer wurden in rnehreren Schlachten besiegt und verloren den größten Teil ihrer Krieger. Nun hofften die Sequaner, Ariovist werde wieder über den Rhein zurückgehen. Uber er wollte lieber in dem schönen und wohl-augebauteu Lande bleiben und rief noch viele tausend Sueveu und andere Teutsche herbei. Von den Sequanern verlangte er ihm ein Tritteil ihres besten Ackerlandes abzutreten. Jetzt erkannten die Sequaner, daß sie unklug gehandelt hatten, als sie den fremden König gegen ihre eigenen Landsleute zu Hilse riefen. Aber sie waren zu schwach, um Ariovist zu vertreiben, und mußten sich darum desseu Übermut gefallen lassen. Um dieselbe Zeit wurde Julius Cäsar römischer Statthalter über das Land an der Rhone. Tiefen baten die Sequaner um Hilfe gegen den Suevenkönig. Julius Cäsar dachte fchou lange daran, das ganze Gallien zu erobern; deswegen nahm er die Bitte der Sequaner sehr wohlgefällig auf und versprach ihnen ferne Hilfe. Er schickte dem Ariovist die Botschaft, er solle zu ihm kommen, er habe mit ihm zu sprechen. Ariovist merkte Wohl, was Cäsar wollte; darum ließ er zurücksagen: „Wenn ich einmal etwas von Cäsar will, dann werde ich' zu ihm gehen; will er aber etwas von mir, so muß er zu mir kommen." Trotz dieser derben Abweisung wollte Julius Cäsar mit Ariovist unterhandeln; denn seine Soldaten wollten nicht gegen die Deutschen fechten, weil sie sich vor ihnen fürchteten. Aber Ariovist blieb dabei: Tie Sequauer haben mich gerufen; durch meine Tapferkeit habe ich ein Stück vom gallischen Lande erobert; ich rede dem Cäsar nicht in feine Angelegenheiten, also soll auch er gegen mich tun. Will Cäsar den Krieg, so wird er mich bereit finden. Nun beschloß Cäsar, mit feiner ganzen Macht den deutschen Köntg anzugreifen. Mehrere Tage standen sich beide Heere kampfbereit gegenüber ans dem Ochfenfelde zwischen Sennheim und Mülhausen. Ariovist vermied die Schlacht; denn eine Wahrsagerin hatte ihm^prophezeit, daß er besiegt werde, wenn er vor Neumond eine Schlacht liefere. Dies erfuhr Cäsar durch einen Gefangenen. Sofort beschloß er, sich den Aberglauben feines Feindes zu uutze zu machen. Er griff am andern Tag die Feinde an. Von beiden Seiten wurde aufs tapferste gekämpft. Das Heer des Ariovist war

3. Alte Geschichte - S. 147

1869 - Mainz : Kunze
147 1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem- lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd- lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen Bollbürgergenieinden zerstreut. 2) In Gemeinden, die ini Verhältniß der Unterthänigkeit standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen: a) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich (in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge- meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver- waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger. b) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von Rom bestellter Präfekt Recht sprach. e) Die Soeii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts, die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be- sonderen mit Rom abgeschlossenen Verträgen. Zweite Abteilung. Das Zeitalter der außer italischen Kriege und Erobe- rungen 264—133 v. Ehr. Erster Abschnitt. Kriege im Westen. Rom inrd Carthago. (264—201.) 1. Der erste pmüsche Krieg (264—241). Carthago's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam- mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk, Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff bildeten den größten imb reichsten Seestaat der damaligen Welt, beherrschten die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein- lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo- von der eine ans den Geschlechtern, der andere aus den reichsten Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se- nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf der Syraknsaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur- sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem

4. Alte Geschichte - S. 5

1872 - Mainz : Kunze
I. 9zrwte, fiage, ©rietfienlanb Qe\ld<;} Graecia) der ffibltcfjfte Xfyil der ilfyrifcfjen ober £>ämo3= (23alfan=) ^palbtnfel, der oftlidfjften unter den bret jüb= europdifcfjen ^mlbinfeln, oom 40. bi3 36. ©rab nörbltcfjer Ssreite fidfj erftrecfenb. 'Sdte ©eftalt be§ Sanbeg ein mit der ©pi^e fübltch gefe^rteg gteidjfeitige§ Sdreied „Sdie g an § e ipatbtnfel ^at ihre (150 geographifc§e teilen) breite Bap in der Spämostette, rcelc^e Tüie eine ©dfjeibetdanb alleä füblidje ßanb t>om korben, den Sdonau= länbern abfdjtiefjt, nach ©üben, auf die ©ee ^inraeift. Mgemeiner (S^arafter des> fianbes: 1) Stuflöfung in ^albinfeln, Unfein, Satzungen, ungen)0^n= li<$e Ä'üftenentraicfelmtg mit gahtlofen ^afenbuditen, je mehr nach ©üben, befto reifer und mannigfaltiger, Sßeloporates auf 3 □ 1 Pleite itüfte. 2) Leitung des> Sauber in eine Menge Keiner (Santone burdej die gasreichen ©ebirg^üge. Sdie Sb eftfeite geographifch geringer au^geftattet, für die ■©efctjidote bafjer ohne p^ere Bebeutung: mit 2htgnaf)me jmeier Sbud^ten und be3 Jl'orintf)ifd)en ©oifs> burcfj Mippenfüften ober Sagunen entfteltt, einförmig, flach, ^afenlo^, ungefunb. Sdie Oft? feite, nach dem 2legäifc£)en Meer und Ssorberafien Ijingemjrt, die beoorgugte: regelmäßige ©ebirg§glieberung -Spanb in £>anb mit der reicfjen Äüftenbtlbung, anbaufähige §luf$thäler, ©benen, jur ©täbte? grünbung und ©eefahrt gefcfjaffen. 2tüe griedfjifd()en ^auptftaaten liegen auf biefer ©eite, dem ©djauplafc'ber ©efchicfjte; Berührungen mit den roeftafiatifd^en Äüftentänbern, der anberen ©eite des> Stegäijcfjen Meere§. Sdie ^nfeln biefes> Meeres ftnb nur §ortfe£ungen der orientatifd^en ©ebirgggüge, die 33rücfe non und nach 3sorberafien; — ^gftaben, ©poraben. Äreta fd^ließt ba3 bunte ^ttfelmeer nrie ein Duerrieget nach ©üben ab.

5. Alte Geschichte - S. 139

1870 - Mainz : Kunze
139 1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem- lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd- lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen Vollbürgergemeinden zerstreut. 2) In Gemeinden, die im Verhältniß der Unterthänigkeit standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen: a.) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich (in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge- meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver- waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger. d) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von Rom bestellter Präfekt Recht sprach. e) Die Socii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts, die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be- sonderen mit Rom abgeschlossenen Vertrügen. Zweite Abtheilung. Das Zeitalter der außeritalischen Kriege und Erobe- rungen 264 -133 v. Ehr. Erster Abschnitt. Kriege im Westen. Rom und Carthago. (264—201.) t. Der erste punische Krieg (264—241). Carthagv's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam- mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk, Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff bildeten den größten und reichsten Seestaat der damaligen Welt, beherrschter: die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein- lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo- von der eine aus den Geschlechtern, der andere aus den reichsten Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se- nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf der Syrakusaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur- sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 75

1878 - Mainz : Kunze
— 75 — stehen. Fünf Jahre nach diesem Schlage starb Augustus zu Nola 76 Jahre alt, in dem Bewußtsein seine Rolle gut gespielt zu haben (14 n. Ch.). Unter seiner Regierung wurde zu Bethlehem im jüdischen Lande Jesus Christus geboren, dessen welterlösende Lehre der Ausgangspunkt einer neuen Geschichtsperiode geworden ist, ebenso wie das Jahr seiner Geburt unserer Zeitrechnung (Aera) ihren Namen verliehen hat. § 48. Die Kaiser aus der Familie des Fngnlius. Augustus selbst hinterließ keinen Sohn; auch die Söhne seiner einzigen Tochter Julia, die durch ihren Lebenswandel viel Anstoß erregt hatte, starben vor ihm bis auf einen ausschweifenden Jüngling, den der Großvater von der Regierung ausschließen mußte. Diesem folgte sein objähriger Stiefsohn, der Sohn der Livia, Tiberius (14—37 n. Ch.), ein des Krieges kundiger, nicht ungebildeter Mann, den noch mehr wie die eigene Neigung die Kriecherei des Senats und Volkes zum Tyrannen stempelte. Doch haben ihm die Provinzen manches zu verdanken. Seinen Neffen, des Drusus Sohn, Germaniens, der in Germanien die Varianische Niederlage durch Siege über Armm auswetzte, ries er von seiner Siegesbahn zurück, angeblich weil er das Reich nicht weiter ausdehnen wollte, wahrscheinlich weil ihn seine Beliebtheit beim Heere mit Neid und Furcht erfüllte. Daß er an feinem Tode (19) schuld gewesen, läßt sich nicht beweisen. Bald darauf (21) erfuhren die Römer mit Befriedigung, daß ihr großer deutscher Gegner Armin, nachdem man ihm zuerst heimtückisch seine Gemahlin Thusnelda geraubt, das Opfer eines Familienzwistes geworden war. Ein anderer germanischer Fürst, Marbod, der Markomanne, welcher in Böhmen ein Reich gegründet, sah sich sogar genötigt gegen seine eigenen Landsleute römische Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen. Unter Tiberius kam in Rom ein widerliches Geschlecht, das der Angeber, empor, die jedes Wort gegen den Kaiser als Majestätsverbrechen anzeigten, dem schwere Strafe folgte. Der einfluß-

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 60

1878 - Mainz : Kunze
- 60 — den Livius Drusus, bestimmten noch weiter gehende Anträge beim Volk einzubringen. Von der Unausführbarkeit derselben überzeugt, glaubten sie, werde das Volk sich dazu verstehen auch einige bereits rechtskräftig gewordene Gesetze des Gracchus abzuschaffen. Aber es entstand ein Aufruhr, in welchem Cajus zur Flucht genötigt wurde und sich durch einen Sklaven den Tod geben ließ (121). Seine Gesetze blieben zwar bestehen, wurden aber lässig ausgeführt und brachten daher nicht den erwarteten Nutzen. Während jener Unruhen richtete sich die römische Eroberungslust gegen das südliche Gallien (Frankreich). Dort lag eine alte griechische, mit Rom seit lange befreundete Pflanzstadt Massilia (Marseille). Zu ihrem Beistand murbett verschiedene Züge gegen benachbarte keltische Stämme unternommen, Aquä Sextiä (Aix) als Colonie angelegt und 12l das ganze Land zwischen Pyrenäen und Cevennen zur Provinz gemacht. Noch heute trägt daher dasselbe bett Namen Provence. § 38. Marius. Weniger Ruhm erntete Rom in dem jugurthinischen Kriege (112 — 106). Iugurtha der Enkel Massimffas hatte seine Vettern nach einander aus dem Wege geräumt, um sich die Alleinherrschaft in Numidien zu verschaffen. Klagen gegen ihn fruchteten bei dem bestochenen Senate nichts, und als endlich das Volk eine Kriegserklärung erzwang, ließen sich die gegen ihn geschickten Feldherrn für Geld zur Unthätigkeit bestimmen. Jugurtha konnte in seinem Uebermute rühmen, ganz Rom sei käuflich. Erst der Optimat Metellus rettete gegen ihn am Flusse Muth ul die römische Ehre und zwang ihn nach Mauretanien (Marocco) zu seinem Schwiegervater Bacchus zu fliehen. Beide besiegte der Consul des Jahres 107, Marius, aber die Festnahme Jugurthas gelang dem Quästor Cornelius Sulla. Er wurde im Triumphe in Rom aufgeführt und verhungerte im Kerker. Schon vor diesem afrikanischen Kriege waren die Kimbern und Teutonen, germanische Volksstämme, in den Alpen erschienen und hatten den Consul Papirius Carbo bei Noreja(113) geschlagen. Darauf zogen sie nach Südgallien, vernichteten mehrere römische Heere und theilten sich endlich, um zu gleicher

8. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 124

1873 - Heilbronn : Scheurlen
124 Chlodwig und die Franken. nicht gleich einen Angriff, sondern wandte sich vorher gegen die Alemannen. Diese wohnten damals von der Lahn bis zur Schweiz an beiden Rheinufern und in Schwaben bis zum Lech, und da sie den in Köln residirenden Sieg-496. bert, den Fürsten der ripuarischen Franken bekriegten, so eilte Chlodwig diesem zu Hilfe, besiegte die Alemannen, schlug den größten Theil ihres Landes zum Frankenreich und vertheilte die Gegenden zwischen Rems und Main unter seine fränkischen Krieger. Da er in jener Schlacht das Gelübde gethan hatte, wenn ihm der Gott der Christen helfe, ein Christ zu werden, so ließ er sich bald nach seinem Siege mit 3000 Franken zu Rheims von dem Bischof Remigius taufen und nahm den katholischen Glauben an (nach dem Bekenntnisse des Athanasius), wozu sich seine Gemahlin Klotilde schon längst bekannte, während alle übrigen abendländischen Fürsten, auch die burgundischen, den arianischen Glauben hatten. Übrigens hatte Chlodwigs Übertritt zum Christenthum auf seine Gesinnung und Handlungsweise nicht den geringsten Einfluß, wohl aber sehr bedeutenden auf die Bekehrung der Franken. Darauf 501. zog er gegen den burgundischen König Gundobald, schlug ihn bei Dijon und machte ihn zinsbar, doch nur auf kurze Zeit; denn Gundobald erhob sich bald wieder, schlug und töbtete seinen verräterischen Bruder Godegisel und machte sich zum alleinigen und selbständigen Herrn des burgundischen Reiches. Nachdem auch die Briten in der Bretagne sich dem Chlodwig unterworfen hatten, wandte er sich gegen die Westg othen unter A larich Ii., dem Schwiegersohn des Ostgothenkönigs Theoderich. Mit Hilfe der Burgunder und der 507. ripuarischen Franken schlug er die Westgothen bei Vougls unweit Poitiers und nahm ihnen alles Land von der Loire bis zu den Pyretiäen. Damit er nicht vollends alles nehme, erhob sich Theoderich gegen ihn, und dessen Feldherr Jbbas schlug die Franken und Burgunder, so daß den Westgothen wenigstens die Landschaft Languedoc mit der Hauptstadt Narbonne blieb, während ihre bisherige Hauptstadt Toulouse Chlodwig zufiel, und das Land zwischen der Rhone und den Cottischen Alpen zum Ostgothenreiche geschlagen wurde. Nach diesen Eroberungen wünschte Chlodwig, auch die Franken am Niederrhein unter seine Gewalt zu bringen, ließ mehrere fränkische Fürsten ermorden, töbtete zwei mit eigener Hand und fragte die ripuarischen Franken in einer Versammlung, ob sie sich seinem großen Reiche anschließen wollten. Diese setzten ihn nach beutscher Sitte auf einen Schilb und hoben ihn als ihren König in die Höhe. So würde Chlodwig durch seine Eroberungen und Grausamkeiten Herr von fast ganz Gallien und einem Theile Deutschlanbs und machte aus Gallien ein Frankenreich ober Frankreich. Er starb balb barauf 511. in seinem 45. Lebensjahre. Seiner Anorbnung zufolge würde nun, nach der unklugen Sitte jener Zeit, das Reich unter seine 4 Söhne vertheilt, so beiß der älteste von ihnen den ostfränkischen Theil ober Australien mit der Hanptstabt Metz, die brei jüngeren den westlichen Theil ober Neustrien bekamen mit den Hauptstädten Paris, Orleans und Soissons. Die Söhne führten des Vaters Plan aus,' bezwangen nach einem langjährigen Kriege die Burgunber im-523-534.ter Gunbomar und vereinigten Burgunb mit dem fränkischen Reiche, ließen aber den Burgunbern, wie allen Unterworfenen, ihre eigenen Gesetze und 530.Einrichtungen. Auch eroberten sie das Land der Thüringer, welche unter ihrem König Hermannfried standen, mit Hilfe der Sachsen, schlugen den südlichen Theil Thüringens bis zur Unstrut zum Frankenreiche und überließen den nördlichen den Sachsen. Die Provence wurde von den Nachfolgern

9. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 107

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Krieg mit den Teutschen. Tiberius. Caligula. 107 Tiberius stand von allen weiteren Eroberungen in Deutschland ab. Dagegen kämpfte nun der niederdeutsche Cheruskerbund mit dem unter Marbod stehenden oberdeutschen Markomannenbunde, der von der March und Donau bis zur Spree und Saale sich erstreckte. Marbod mußte sich zurückziehen, wurde von dem Gothen Catualda in Böhmen überfallen, aus seinem Lande vertrieben, begab sich in den Schutz der Römer und starb zu Ravenna. Hermann wurde nach glücklich beendigtem Kriege von neidischen und hinterlistigen Verwandten und Freunden ermordet. Anfangs regierte Tiberius mild, bald aber grausam und despotisch. Er vernichtete durch Aufhebung des Rechts der Volksversammlung, die Magistrate zu wählen, den letzten Rest der Volksfreiheit und behandelte den Senat wie eine Versammlung von Sklaven. Unter ihm kam jenes heillose Spionir- und Angebersystem (delatores) auf, wobei die besten Bürger wegen Majestätsverbrechen angeklagt und mit Verbannung, Tod und Vermögenseinziehung bestraft wurden. Seinen Neffen und Adoptivsohn Germaniens, der als Liebling des Volkes des Kaisers Mißtrauen im höchsten Grade erregte, _ schickte er in den Orient, wo verschiedene Verhältnisse zu ordnen waren, und ließ ihn durch den syrischen Statthalter Piso in Antiochia vergiften, später auch dessen Gemahlin und zwei Kinder tödten. Sein Günstling war der listige und lasterhafte 19. Älius Sejanus, der, zur Befestigung seiner eigenen Macht, dem Kaiser rieth, für die Prätorianer, welche indessen in Rom und der Umgegend zerstreut gewesen waren, große befestigte Kasernen in Rom zu erbauen (castra praeto-riana). Sejan ließ des Tiberius einzigen Sohn Drusus vergiften und wollte 23. dessen Witwe heiraten, was ihm der Kaiser abschlug. Endlich beredete er, um seine Herrschsucht ohne Scheu befriedigen zu können, den Kaiser, Rom zu verlassen und auf der Insel Capreä (Capri) zu wohnen. Tiberius verlebte26. hier den Rest seines Lebens in Ausschweifungen versunken, während Sejan zu Rom als Kaiser schaltete und sich des Thrones zu bemächtigen suchte. Als dies Tiberius erfuhr, machte er Macro zum Gardepräfekten und ließ Sejan verhaften und tödten. Übrigens wurden die Provinzen unter ihm gut verwaltet und mit den Staatsgeldern haushälterisch umgegangen, so daß er einen Schatz von 135 Millionen Thalern zurückließ. Als er auf seiner Villa bei Misenum krank wurde und in einer Ohnmacht wie todt da lag, wurde des Germaniens jüngster Sohn, Caligula, als Kaiser begrüßt. Aber der alte Kaiser wachte wieder auf, und nun ließ ihn Macro schnell durch Decken, die über ihn hergeworfen wurden, ersticken. 37. Der neue fünfundzwanzigjährige Kaiser, Cajus Cäsar Caligula (ca-37-41. ligula, Soldatenstiefelchen, wie er sie als Kind bei dem Heere seines Vaterz trug), begieng viele von Wahnsinn zeugende Handlungen, verschwendete in einem einzigen Jahre den Schatz des Tiberius, erklärte sich selbst für einen Gott, baute sich einen Tempel, ernannte sein Lieblingspferd zum Priester, ließ während seiner Mahlzeit Menschen foltern und tödten und wünschte dem ganzen römischen Volke nur einen Kopf, um ihn mit einem Hiebe abhauen zu können. Sein Wahlspruch war: oderint, dura metuant, „man mag mich Haffen, wenn man mich nur fürchtet." Um auch als Feldherr zu glänzen, unternahm er einen Feldzug an den Rhein, ließ Deutsche aus seiner Leibwache auf dem rechten Rheinufer sich verstecken und dann als Gefangene herüberbringen, plünderte Gallien aus, fuhr bei dem heutigen Boulogne, unter dem Vorgeben, nach Britannien zu segeln, eine Strecke weit ins Meer, ließ als Beutestücke Muscheln auflesen und hielt wegen dieser Heldenthaten zu Rom

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 169

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 61. Die Zeit zwischen dem ersten und zweiten pnnischen Kriege. 166 schwören müssen. Um .diesem Eidschwur nachzukommen, entschloß sich Haunibal, den Krieg gegen die Römer selbst herbeizuführen. Er zog deshalb gegen Sagn nt und eroberte es, konnte sich aber des Besitzes nicht erfreuen, denn die Sagunter zündeten die Stadt an und verbrannten sich mit ihren Weibern, Kindern und Schätzen in ihren eigenen Häusern. Die Römer ließen alsbald durch Qu intus Fabius Maximus die Auslieferung Hanni-bals verlangen, und als der Senat in Karthago diese ver- ^ weigerte, wurde der Krieg erklärt. bl Gl,r' Anmerkungen. 1. Telamon, h. Telcmione, im früheren Toskana am Tyrrhenischen Meere; Gades, H. Cadix; Neu-K ar t h a g o, H. Carthagena; S a-g und lag am Mittelländischen Meere, in der Gegend, wo Valencia lieqt also noch herwärts des Ebro, heute Murviedro. 2. Der^erste illyrische Krieg dauerte von 230—228 v. Chr. und hatte zur Folge, daß Demetrius von Pharos, der Statthalter von Ja0ict)ici (j?orfu), welcher diese Alltel Quslieseite, von den Mömern sie wie-der .als Eigentum und zugleich die Statthalterschaft über Jllyrien erhielt, topater ober trieb er Seeräubern und wollte von Rom sich uuabhäuaiq machen. Der römische Konsul Amilius nahm ihm deshalb die ^nsel Pharos, wo er residierte, und alle feine Besitzungen weg und nötigte ihn, nach Makedonien zu fliehen (219 v. Chr.). Illyrieu ward Provinz.^ Die Griechen gestatteten fortan aus Dankbarkeit den Römern den Zutritt zu den Olympischen und zu den Jsthmischen Spielen 3. Den Galliern kamen die Gäsäten unter dem Könige Viri-d.omar zu Hilfe. Dieser bot dem Konsul M. Claudius Marcellus einen Zweikampf an, der angenommen und in welchem der Gallier besiegt wurde. Dies wirkte entmutigend auf die Gallier. Die Gäsaten gogen frd) zurück. Die Römer gingen das erste Mal über den Po, nahmen Je ed to (aitum und andere gallische Städte ein, und legten an der Grenze von Mittelitalien die Kolonien Placentia (Piacenza), Mit-n ua_ (Modena) und 6 r emo na an und führten die Flaminische Straße, welche von Rom bis Ariminnm (Rimini) sich rog, von da an unter dem Namen Amilische Straße bis nach Placeutia fort. 4. Spamen war zur Zeit Hannibals im Innern von Kelten, an der Küste von Renern bewohnt; nach letzteren nannten die Auswärtigen das ßand Serien Seit der Vermischung beider Völker nannte man tue Einwohner Keltiberer. Die Hauptflüsse sind der Jberus (Ebro) der Sduerus (Duero), Tajus (Tajo), Auas (Guadiana) und Bätis (Guadalquivir). Der Ebro fließt in das Mittelländische, die anderen Flusse tu das Atlantische Meer. Außer den bereits genannten Stadien Gades, Hispalis, Neu-Karthago sind noch zu bemerken: Bar-etno (Sarceuono), Toledum (Toledo), Tarraco (Tarragoua), Portus Eale (Oporto), Numantia, das in Trümmern liegt, und ?!? den vielen einzelnen Völkerschaften sind hervorzuheben: die Gallier im Nordwesten; die Vasconen (Basken), die !1 ^utierttn Norden und die Susi tan er im Westen. Das Land hatte mcht nur Überfluß an Produkten aus dem Pflanzen-reiche, sondern auch an Metallen. Gold und Silber fand man nicht Rolfus, Weltgeschichte. 3. Auff. o
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