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1. Die Weltgeschichte - S. 129

1835 - Mainz : Kupferberg
Karl der Kühne. Maximilian. Timur. 42d und Verwirrung in Deutschland vorzüglich durch Herzog Lud-a.c.g. wig von Baiern und Friedrich den Sieghaften von der Pfalz rc. Unzufriedenheit mit dem Kaiser allgemein. Streitigkeiten desselben mit seinen Niederösterreichischen Standen, in Wien 1462. von seinem Bruder Albrecht belagert; sein Krieg mit König Matthias Corvin von Ungarn; seine und seines Sohnes Maximilian Zusammenkunft in Trier mit dem reichen Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund (Königskrone), plötzliche 1473. Trennung. Karl belagert Nuys, vertreibt den Herzog Renatus von Lothringen, wird von den Schweizern bei Granson und Murten, darauf von Renatus bei Nancy geschlagen, fallt; 1476. seine Tochter Maria vermählt ssch mit Maximilian (Anma-1477. ßnngen Ludwigs Xi. von Frankreich, — Burgund), stirbt 1482, und hinterlaßt Philipp und Margarethe. Maxi- milian Landesadministrator der Niederlande; sein Krieg mit Karl Viii. von Frankreich und mit den Flandren:. Friedrich, wegen der immer weiter um sich greifenden 1493. Türken besorgt, stirbt zu Linz. 3) Maximilian I. übergibt seinem Sohne Philipp die 1494. Regierung der Niederlande, nöthigt, in Verbindung mit dem Pabste, Ferdinand von Aragonien und den Venetianeru, den in Italien eingedrungenen König Karl Viii. von Frankreich zum Rückzüge, ordnet auf dem Reichstage zu Worms den Landfrieden und das Reich s kämm erg ericht an 1496, und vermahlt seinen Sohn Philipp mit Johanna, Tochter Fer- mongolischer Eroberer und zugleich Gesetzgeber, seit 1569 Beherricher von Dschagetai, dehnt durch rasche Eroberungen seine Herrschaft vom Ganges bis zum Mittelmeere aus, stirbt 1405, und sein Reich löst sieb unter seinen Nachkommen auf. Dagegen erhebt sich wieder die Herr- schaft Bajesid's unter dessen Sohn Muh ame d I. 1413, dem sein Sohn Murad Ii. 1421 nachfolgt, der den griechischen Kaiser Johann Vi. tributbar macht, und 1451 stirbt. Sein -Sohn Muhamed Ii., ein grausamer Tyrann und Gesetzgeber, erobert 1455 Konstantinopel, Tra- pezunt, Bosnien, Servien, Albanien rc., stirbt 1481. Sein Nachfolger Bajesid Ii. steigert den Einfluß der Janitscharen, bekriegt Aegypten, Venedig, streift nach Ungarn, Oesterreich rc., stirbt 1512. 9

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 308

1849 - Münster : Coppenrath
Ruhe dieser Weltstadt verschönerte er dieselbe mit den herrlich- sten Gebäuden und Anlagen '), und seine Freunde wetteiferten hierin mit ihm. Agrippa allein legte in einem Jahre 150 Springbrunnen und 130 Wasserbehälter an; außerdem crbauete er auch auf seine Kosten das Pantheon. — Italien, mit Einschluß vom diesseitigen Gallien, theilte Augustus in 11 Re- gionen und übertrug deren Verwaltung und Gerichtsbarkeit Quästoren. 4. Die Provinzen zur Zeit des Augustus zerfielen in Cäsarische (provínome Caesaris), die, als noch nicht völlig unterworfen und beruhigt, unmittelbar unter dem Imperator standen und eine große Militärmacht besaßen; und in sen «to- rische (provínome senaius), die, als beruhigt und friedfertig, von Proconsuln ohne Militärmacht verwaltet und vom Senat und Volk gemeinschaftlich auf ein Jahr besetzt wurden 2). In den Provinzen des Kaisers betrachtete sich dieser selbst als Statt- halter; daher sandte er dorthin nur Stellvertreter, Legate mit proprätorischer Gewalt, die ihr Amt so lange verwalteten, als es ihm gefiel. Beiden standen gewöhnlich Procuratoren und Quästoren als Verwaltungsgehülfen zur- Seite. Augustas selbst bereisete wiederholt die Provinzen und ordnete ihre Verhältnisse. Überhaupt erhielten sie, die früher so hart gedrückt wurden, durch ihn ein milderes Schicksal, weil die Statthalter unter strenge Aufsicht gestellt und auf ein festes Gehalt angewiesen wurden. Bei ihrem Abgang in die Provinz erhielten sie jedes Mal vom Kaiser ihre besonderen Instruktionen und Mandate 0 Augustus rühmte .sich mit Recht: marmoream se relinquere urbem, quam lateritiam accepisset. Suet. Oct. 28. — Bei Livius Iv 90. wird er templorum omnium conditor aut restitutor genannt. 'lj Die Provinzen außer Italien waren folgende: 1. In Europa: Sicilien, Sardinien und Corsika; Thracien und Mösien (an der untern Donau>, Macedonien, Achaja (Griechenland), Pan- nonien (Nieder- Ungarn-; Illyricum (Dalmatien), Noricum (Kärnthen, Krain); Räti en (Graubünden und Tyrol); Vindelicien (zwischen dem Inn, der Donau und Rätien; Gallien, Spanien und Lusitanien (Portugal). 2. In Afrika: Die Provinzen Afrika; Nu- mi dien und Mauri tanien im Westen der Nordküste; Cyrenaica und Ägypten im Osten derselben. 3. In Asien: Syrien nebst Palä- stina, Cilieien; die Provinz Asien (Kleinasien); Creta.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 312

1849 - Münster : Coppenrath
312 römischen Provinz ergriff, war die Anlegung vieler festen Schlösser längs den Ufern des Rheins. Er starb auf seinem vierten Zuge in Deutschland an den Folgen eines Sturzes wom Pferde. Er erhielt wegen seiner Siege in Germanien den Namen „Germanicus", der auch auf seine Nachkommen über- ging. Nach ihm setzte sein Bruder Tiberius und andere Feld- Herrn diese Streifzüge fort, jedoch ohne weiter vorzudringen, sondern nur, um den Besitz der errungenen Oberherrschaft zu behaupten. Nebst der Gewalt gebrauchten sie auch Lift. Sie brachten mehre Volkshäupter auf ihre Seite und streueten sorg- fältig den Samen des Mißtrauens und der Zwietracht unter die einzelnen Völker, um ihre Gesammtkraft zu trennen. Dann suchten sie dieselben durch Einführung römischer Sitten und Sprache und durch andere schleichende Künste nach und nach an das römische Wesen zu gewöhnen, um sie auf solche Weise sicherer in's Verderben zu führen,. Aber der letzte Versuch scheiterte unter dem Consul Q u in c ti li u s V a r u s auf eine schreckliche Weise. Als dieser aus der Provinz Syrien, die er rein ausge- plündert hatte y), im Jahre 9 nach Ehr. nach Deutschland kam und hier den Oberbefehl führte; fand er zu seiner Verwunde- rung Alles ruhig und glaubte daher, die Deutschen wie ein völlig unterworfenes Volk behandeln zu können. Darum ver- fuhr er ganz nach Willkür, drückte das gold- und silberarme Volk durch harte Auflagen und empörte es durch übermüthige Behandlung. Schon führte er das römische Gerichtswesen ein und ließ durch einen Schwarm beredter Sachwalter die Strei- tigkeiten der Deutschen nach römischer Weise entscheiden. Er selbst saß, voll alten Römerstolzes, mitten in den ehemals freien Wäldern zu Gericht. Seine Lictoren trugen ihm Beile und Ruthen vor, als Zeichen seines Rechts, körperliche Strafen, selbst den Tod zu verhängen, wozu aber nach den Begriffen der Deutschen nur die unsterblichen Götter ein Recht hatten. Mit innerer Erbitte- rung sahen die Deutschen solche Neuerungen, mit jedem Tage ') Quam (Syriam) pauper divitem ingressus, dives pauperem re- liquit. Vellej. Ii 117.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 28

1849 - Münster : Coppenrath
28 men zuerst das Land um den Po in Besitz, wo sie einen Bun- desstaat von zwölf herrschenden Städten gründeten, der aber später, um das Jahr 400 v. Chr., durch den Einfall der Gal- lier hart bedrängt, endlich vernichtet wurde. Dann drangen sie erobernd bis an die Tiber vor und brachen sich zuletzt auch über diese bis nach Campanien Bahn, wo sie abermals einen Staat von zwölf unter sich verbündeten Städten gründeten. Hier aber verloren sie das Übergewicht an die Samniter. Fe- ster war ihre Niederlassung im Tprrhenerlande. Hier ging all- mälig der Name des Landes, welches sie bewohnten und welches auch dem Meere dort den Namen gegeben hatte, auf sie selbst und ihren ganzen Stamm über. Tyrsener wurden sie so statt Rasener genannt, dann Tursci, endlich Trusci und Hetrusci. Hetrurien bildete einen Staatenbund. In diesem machten zwölf vorherrschende Städte mit ihrem Gebiete eben so viele freie unabhängige Staaten aus. An der Spitze jedes Bundes- staates stand, wenigstens in der frühem Zeit, ein auf Lebenszeit gewählter König. Später aber wurde das Königthum durch jährlich wechselnde Magistratspersonen, die man aus der herr- schenden Klasse des Adels wählte und Lucumonen oder Häupt- linge ') nannte, ersetzt. Ihre Würde war mit großem äußeren Glanze umgeben. Sie trugen eine purpurne mit Gold ver- brämte Toga, ein goldenes Stirnband und Scepter und saßen in der Curie auf elfenbeinern Prachtsesseln. Auch waren sie von zwölf Lictoren mit Stabgebünden und Beilen umgeben. Die vorstehenden Lucumonen der zwölf herrschenden Städte ka- men auch regelmäßig jedes Jahr zu allgemeiner Berathung deö Bundes beim Tempel der Voltumna zusammen. Hier wurde auch über Krieg und Frieden berathen, hier der Anführer des Bundesheeres gewählt. Neben der herrschenden Klasse des Adels gab es auch einen freien Bürgerstand und eine große Anzahl Clienten oder Höriger, wahrscheinlich Nachkommen der unter- jochten Ureinwohner. Mit der Verfassung war die Religion auf das engste ver- knüpft. Die Etrusker nannten ihre Götter Äsar und theilten 0 Die Römer nannten sie Principes Etruriae.

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 357

1849 - Münster : Coppenrath
357 V alentinianus zum Kaiser (364—375), welcher kurz darauf seinen, ihm ganz unähnlichen, Bruder Valens (364— 378) zum Mitregenten annahm und ihm die Präfectur des Orients überließ. Valentinian hatte während seiner Regierungs- zeit fast- ununterbrochen gegen die Franken, Burgunder und Ale- mannen, welche verheerend über den Rhein vordrangen, gegen die Sachsen, welche die Küsten Galliens, gegen die Picten und Schotten, welche von den Gebirgen Caledoniens her das römi- sche Brittanien beunruhigten, so wie gegen die Ouaden und Sarmaten an der Donau zu kämpfen. Bei aller ihm eigenen Härte, die oft in Grausamkeit überging, war er doch, wie sein Vorgänger, durchaus gerecht und duldsam in Hinsicht der Reli- gion. Er starb während der Unterhandlung mit einer Gesandt- schaft der Ouaden zu Bregetio in Pannonien an einem Blut- schlage. Ihm folgten in der Regierung des Occidents seine Söbne Gratianus und Valentinianuö Ii. Unterdessen verfolgte sein Bruder Valens als ein fanati- scher Arianer mit gleicher Grausamkeit Katholiken und Heiden. Durch seinen Geiz und Argwohn machte er sich allgemein so verhaßt, daß er mit Mühe eine Empörung seines Feldherrn Procogius in Constantinopel unterdrückte. Gegen das Ende sei- ner Regierung wurde er in einen verhängnißvollen Krieg mit den Gothen verwickelt, welche lange friedliche Nachbaren der Römer gewesen waren, jetzt aber in Folge einer großen Völker- bewegung auf das römische Reich gleichsam gedrängt wurden. Es begann nämlich der Übergang der Hunnen nach Europa, der Anfang der sogenannten Völkerwanderung. Anfang der Völkerwanderung 375. — Die Hun- nen, ein wildes, häßliches, wohlberittenes Nomadenvolk, be- wohnten in Asien den weiten Raum, der sich von Sibirien bis hinauf nach China und Indien erstreckt. Zur Abwehr dieses furchtbaren Volkes wurde schon von den Chinesen zu der Zeit, als Hannibal in Italien die Römer schreckte, eine 450 Stunden lange Mauer aufgeführt, welche das ungeheuerste aller Werke menschlicher Hand ist. Es war im Jahre 375, zur Zeit, da Valens Kaiser in Constantinopel war, als dieses Volk, theils von den Chinesen gedrängt, theils durch innere Stammfehden entzweit, aus ihren Stepvenländern aufbrachen und, westlich

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 369

1849 - Münster : Coppenrath
369 große Völkerschlacht vor, eine der mörderischsten, die je in Europa geliefert worden ist. 160,000 Leichen beider Heere (darunter der Westgothenkönig) deckten die Wahlstatt. Attila wurde in seine Wagenburg zurückgedrängt, trotzte aber hinter dieser den anstürmenden Feinden. Dann zog er, verheerend wie er ge- kommen, über den Rhein nach Ungarn zurück, um während des Winters zu einer zweiten wider Italien gerichteten Heerfahrt zu rüsten. Er verlangte die Hand der Honoria nebst ihrem Erb- theile, und brach, als beides verweigert wurde, im Jahre 452 über die unbewachten julischen Alpen in Italien ein. Er er- oberte und vertilgte das blühende Aquileja; die Flüchtlinge aus der Stadt und Umgegend verbargen sich auf den Felsen- und Sandinseln (Lagunen) des adriatischen Meeres und legten hier den Grund 'zu der Stadt Venedig. Dann folgte die Erstür- mung von Mailand, Pavia, Verona, Padua und anderen Städten. Unter fürchterlichen Verwüstungen zog der Hunne unaufhaltsam vorwärts gegen die Hauptstadt selbst. Rom schien verloren. Da nahm der Papst Leo den Bischofsstab in seine Hand und zog an der Spitze der Geistlichkeit in feierlichem Zuge in das hunnische Lager. Mit rührenden Bitten und Vorstellungen wandte er sich an Attila. „Bedenke — sprach er — daß der Erste der Apostel Rom in seinen mächtigen Schutz genommen hat. Auch Alarich kam nach Rom: aber darum hat er frühen Tod erlitten. Hüte du dich zu kommen!" Die ehrwürdige Gestalt des Priestergreises, umgeben von dem Glanze seiner heiligen Würde, und die ernste Mahnung, die er im Namen der Reli- gion feierlich ausgesprochen hatte, flößten dem wilden Barbaren Achtung und Ehrfurcht ein. Sein Herz ward erweicht. Er nahm die ihm angebotenen Geschenke an und zog mit seinen Horden nach seinem ungarischen Standlager zurück. Hier starb er schon im nächsten Jahre, 453; ein plötzlicher Tod befreiete die Menschheit von dieser Geißel. Sein Leichnam wurde unter festlichem Gepränge in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen und beide in einen eisernen. Dann wurde er unter kriegerischen Spielen und Gesängen begraben, am Grabe aber alle Arbeiter umgebracht, damit Niemand verrathe, wo der große Hunnenheld ruhe. Nach Attila's Tode zerfiel unter den Kriegen seiner Söhne das große Hunnenreich, welches sich von Wetter, Geschichte der Römer. Oa

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 373

1849 - Münster : Coppenrath
373 rühm- und machtlosen Kaiserkrone. Alles kündigte das nahe Ende des Reiches an. Es dienten damals im kaiserlichen Heere große Schaaren von Herulern, Rugiern, Scyren und anderen germanischen Völkern. Diese waren höchst ungehalten, daß sie allein für bloßen Sold Italien vertheidigen sollten, während alle übrigen germanischen Völker bei ihren Niederlassungen in römi- schen Provinzen Abtretungen an Grundbesitz erhalten hatten. Sie gingen deshalb den Kaiser an und verlangten trotzig Ab- tretung des Dritttheils vom italischen Grund und Boden. Als diese aber verweigert wurde, rotteten sie sich unter ihrem An- führer, dem Heruler Odoaker, zusammen und zogen gen Pa- via, wo Orestes sich verschanzt hatte. Die Stadt wurde er- stürmt, Orestes auf der Flucht eingeholt und nebst seinem Bruder Paulus hingerichtet. Des jungen Kaisers unschuldiges Blut ward jedoch von Odoaker verschont, als derselbe, Scepter und Krone demüthig niederlegend, um Gnade flehete. Er wieß ihm ein Landgut in Campanien als Wohnsitz und 6000 Goldgulden als Gnadengehalt an. Die deutschen Krieger riefen sofort ihren siegreichen Führer Odoaker zum Könige von Italien aus 6), und der griechische Kaiser erlheilte ihm den Titel „Patricius", Schutzherr von Rom, um wenigstens den Schein seiner Rechts- ansprüche auf Italien zu retten. So wurde endlich, im Jahre 476 nach Ehr., das weströ- mische Reich gestürzt, nachdem es 1230 Jahre bestanden hatte. Mit einem Romulus begann und hörte auch das Reich auf. Das oströmische oder griechische bestand nach dem Untergange des weströmischen noch ungefähr tausend Jahre, bis 1453. In diesem Jahre wurde es, nach vielen vorhergegangenen Zerrüt- tungen im Innern und Angriffen von Außen, von den Türken erobert. Durch einen Constantin war Coustantiopel gegrün- det worden; unter einem Constantin ging es auch wieder ver- loren. Mit dem Falle Roms schließt sich auch die Geschichte des Alterthumö. An die Stelle der entarteten Römer treten nun 6 Ab Odoacre Orestes et frater ejus Paulus exstincti sunt, nomen- que regis Odoacer adsumpsit, cum tamen nec purpura nec regalibus uteretur insignibus. Cassiodor. cliron. p. 234.

8. Die alte Geschichte - S. 379

1872 - Münster : Coppenrath
379 zurck. Zur besseren Handhabung der Ordnung theilte der Kaiser sein groes Reich in vier Prfecturen oder Statthalter-schaften und jede von diesen wieder in Dicesen und Provinzen. Zu Statthaltern ernannte er vorzugsweise Christen. Die vielen schnen Zge des Kaisers wurden jedoch verdunkelt durch die grausame Strenge, die er in seiner eigenen Familie bte. Um die Snden seines ganzen Lebens zu tilgen, empfing er erst am Ende desselben die Taufe. Obschon der Gesinnung nach lngst Christ, hatte er dieselbe auch dehalb so lange ver-schoben, um sich im Flusse Jordan taufen zu lassen, dort, wo einst unser gttlicher Herr und Heiland selbst das Vorbild der Taufe uns gegeben und das Wasser geheiligt hatte. Allein er erkrankte auf seinem Schlosse bei Nikomedia und empfing hier die Taufe. Kurz nachher, am Pfingstfeste des Jahres 337, starb der mchtige Bezwinger des Heidenthums und Grnder einer neuen christlichen Welt. Nach dem Tode dieses groen Kaisers theilten sich seine drei Shne, Constantin, Constantius und Constans, die sich in ihren Lastern eben so hnlich wie in ihren Namen waren, das Reich, bis nach langjhrigen blutigen Kmpfen Constantius das Ganze an sich ri (353361). Unter ihm und seinen nchsten Nachfolgern wurde das Gewhl der Völker an den Grenzen des rmischen Reiches immer grer, besonders am Rhein und an der Donau, wo die Deutschen ihre Angriffe hufig wiederholten. Das wichtigste Ereigni dieser Zeit war aber der Uebergang der Hunnen nach Europa, der Anfang der sogenannten Vlkerwanderung, zur Zeit, als Valens Kaiser in Constantinopel war, im Jahre 375. 1*26. Die Hunnen. Anfang der Vlkerwanderung (375 nach Chr.). Die Hunnen, ein asiatisches Nomadenoolk, bewohntenden weiten Raum, der sich von Sibirien hinanf bis nach China und Indien erstreckt. Man hielt sie fr Kinder der Zauberinnen

9. Die alte Geschichte - S. 382

1872 - Münster : Coppenrath
382 an dienten immer Gothen, grtentheils unter eigenen Befehls-habern im rmischen Heere und erhielten selbst die angesehen-sten Stellen. Ein furchtbares Beispiel war gegeben, die Bar-baren aufzumuntern! 127. Alarich, König der Westgothen. Der Kaiser Theodosins hatte den ersten Sturm der Vlkerwanderung noch einigermaen zurckgehalten; um so schreck-licher brach das Verberben unter seinen Nachfolgern aus. Kurz vor seinem Tode, im Jahre 395, theilte er das Reich unter seine beiben Shne, Honorlns und Arcablns, so da der erstere die westlichen Provinzen mit der Hauptstadt Rom, bei' andere die stlichen mit der Hauptstadt Constantinopel erhielt. Zwar sollte nach der Absicht des Theodosins das rmische Reich immer noch ein Ganzes bleiben, es ist aber nie wieder vereint geworden. Von nun an gab es ein abendlndisches ober westrmisches, und ein morgenlnbisches oder ostrmisches Kaiserthum. Weil die Shne des Theodosins noch sehr jung waren, so herrschten statt derselben ihre Minister, statt des Honorins in Rom, Stilicho, ein Vanbale; statt des Arcadins in Constan-tinopel, Rnfinus, ein Gallier. Beide Minister haten fi$ auf das Bitterste, der eine suchte den andern zu strzen. Da-durch ward die Unordnung im Reiche noch grer. Um den Stilicho recht in Roth zu bringen, reizte der Hof zu Constan-tinopel den kriegerischen König der Westgothen, Alarich, einem Einfalle in Italien. Dieser zog an der Spi'tze seiner Gothen verheereitb durch Griechenland, von da nach Italien. Noch gelang es Stilicho, den Lnderverwster von Rom abzn' halten. Er schlug ihn zuerst bei Pollentia, dann bei Verolla und bewog ihn zuletzt durch Bewilligung eines Iahrgehaltes und Ernennung zum Dbetselbhmtt des westlichen Jllyriens, das damals zum abendlndischen Reiche gehrte, zur Umkehr- Kaum aber hatte Alarich den rmischen Boden verlassen,

10. Die alte Geschichte - S. 361

1872 - Münster : Coppenrath
' 361 Drusus tapfer war. Er sucbte unter den deutschen Vlker-schalten den Samen des Mitrauens und der Zwietracht aus-zustreuen, um ihre Gesammtkraft zu trennen. Darum hetzte er einen Fürsten gegen den andern auf; manche brachte er durch uere Gunstbezeugungen ganz auf seine Seite, viele lieen sich sogar verleiten, in rmische Dienste zu treten. Gegen offenbare Gewalt hatten die Deutschen ihre Freiheit gut geschtzt, aber durch diese langsamen, freundlich scheinenden Fortschritte der Rmer wre sie beinahe verloren gegangen. Auer dem Schlosse Alisa waren in den westflischen Gegenden nach und nach auch andere Lagerpltze von den Rmern angelegt und besetzt. Da wohnten sie Sommer und Winter, brachten dahin ihre Waaren und verhandelten sie an die Deutschen. Diese sollten sich an eine feinere, ppigere Lebensweise gewhnen, damit sie die r-mischen Waaren nicht mehr entbehren knnten. Ferner suchten die Rmer auch ihre Sprache und Gesetze den Deutschen auf-zudrngen, um so die Unterjochung zu vollenden. Die Hermannsschlacht (9 nach Chr.). Am weitesten hatte es der rmische Statthalter Varus schon gebracht. Als dieser aus der Provinz Syrien, die er rein ausgeplndert hatte, im Jahre 9 nach Chr. mit seinem Heere nach Deutschland kam und hier den Oberbefehl fhrte, fand er zu seiner Verwun-berung Alles ruhig und glaubte daher, die Deutschen wie ein vllig unterworfenes Volk behandeln zu knnen. Darum ver-fuhr er auch ganz nach Willkr, drckte das gold- und silberarme Volk durch harte Auflagen und emprte es durch ber-mthige Behandlung. Um es nun vllig an das rmische Wesen zu gewhnen, fhrte er auch Roms Gesetze ein und lie durch einen Schwrm beredter Sachwalter die Streitigkeiten der Deut-schen nach rmischer Weise entscheiden. Er selbst sa, voll alten Rmerstolzes, mitten in den ehemals freien Wldern zu Gericht. Seine Lictoren trugen ihm Beile und Ruthen vor, als Zeichen seines Rechtes, krperliche Strafen, selbst den Tod zu verhngen, wozu aber, nach den Begriffen der Deutschen, allein die r
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