) '
4
In diese Nacht leuchtet das Christen thum, in direct vorbe-
reitet durch den Verfall der heidnischen Volksreligionen, direct
durch die Geschichte des Volkes Gottes (in geistigem Sinne
das Bindeglied zwischen Morgen- und Abendland); — aber in
sich ein neues göttliches Licht. Wunderbares Zusammentreffen
dieser weltüberwindenden Neubildung der Menschheit mit der
größten Machtentfaltung des römischen Reiches. Dessen Zer-
setzung und Auflösung durch das Christenthum und seine Haupt-
träger die Germanen ist das Ende der Alten Geschichte. —
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30
Iii. Nationale Emigungsmmel.
Die Zersplitierung der Stämme und Städte im Mutterlande
und in den Kolonien hätte ohne ein bestimmtes Gegengewicht zur
völligen Auflösung führen müssen. Dieses Gegengewicht fand sich
neben dem stark ausgeprägten Nationalbewußtsein allen Nicht-
griechen (Barbaren,) gegenüber in mehreren, durch die Volks-
religion hervorgerufenen oder geheiligten Instituten: der gemein-
same Götterglanbe ist das festeste staatengründende Band.
A. Das Delphische Orakel.
Ein uraltes Erdorakel des Apollon, des ,Propheten des
höchsten Zeus', des Gottes der sittlichen Reinheit und geistigen
Klarheit, der Ordnung und des Rechtes (s. S. 14). Der Sage
nach der nufpuxog der Erde, in Wahrheit das Centrum der Hel-
lenischen Cultur, durch den dorischen Stamm und seit der Wand-
rung desselben zu besonderer Bedeutung gelaugt; eilt höchstes
Tribunal über die ^Grundsätze des Rechts und oberste Instanz
in der Politik, weit über die Grenzen Griechenlands und seiner
oft auf Anregung des Orakels ausgesandten Kolonien von oft
entscheidender Autorität.
Ein Erdspalt mit ansströmenden gasartigen Dämpfen, die
ekstatische Erregungen bewirken (nnv/ua £v9ovat.aotiy.ov). lieber
dem Schlund neben dem heiligen Lorbeerbaum der goldne Drei-
fuß, der Sitz der Pythia, deren weissagende Aeußerungen (bald
s/u/Lutga bald u/uftou) von den mit den Zuständen Griechenlands
wohl vertrauten Priestern und ihren Gehülfen metrisch gefaßt
wurden. Ursprünglich nur eine Pythia und ein uqoytjvrig oder
uq6f.kx.vvic, später zwei Priesterinnen und mehrere Priester. Großer
moralischer Einfluß des Orakels aus ganz Griechenland bis in
die späteren Zeiten; — Einwirkung mehr aus das was geschehen
sollte, als eigentliche Wahrsagung. Bestechungen der Priesterin
kommen vor, aber als seltene Ausnahmen; — Große Tempel-
schätze in den Thesauren.
B. Die tamphiktyonien.
Einungen von Nachbarstaaten (äfiyixvioveg) zu religiöser Fest-
feier um ein Bundesheiligthnm. Am bedeutendsten die Delphische
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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22
aus dem Hause des Kadmos, Jokaste, Oedipus, Eteokles, Poly-.
neikes, der Argeierkönig Adrafios.
6. Der Trojanische Krieg (1193—1184), der Glanz-
punkt jener Heldenzüge, eine gemeinsame Thal der griechischen
Stämme; — wohl die mythische und poetische Wiederspieglung
eines wirklichen Factums.
6. Verfajsuug des heroischen Zeitalters.
Im Homer, unsrer Quelle, findet sich vielleicht ein Abbild
der politischen und socialen Zustände der Entstehungszeit der
Dichtungen, vielleicht aber auch gemischt mit alten Ueberlieferungen
und dichterisch aus geschmückt.
In den politischen Zuständen der Heroenzeit sind schon die
Keime der späteren Staatsentwicklung, ein monarchisches, aristo-
kratisches, demokratisches Element sichtbar. Die Form war ein
patriarchalisches Königthum, erblich, aus Zeus zurück-
geführt, die Fürsten Sioytvhg, öioxqtcpug.
Dreifaches König samt: priesterliches, kriegerisches, richter-
liches; — Oy.rjnzroliyol ßuöixijtg, v.ijqv't-, xe/ztvog, yequxa V0n der
Beute, dcozlvui und freiwillige, &£f.aoxxg bestimmte Gaben.
Dem König zur Seite ein Herrenstand und Waffenadel als
ßovxij , ■— ysqovxtg, rjyfjxootg ßss /¿¿Sovitg, aqioxoi, uvuy.teg,
ßaoilfjtg, in den Städten wohnend.
Die Volksgemeinde (üfi/Lvz, die Gemeinfreiem in Phylen
und Phratrien getheilt, iu Volksversammlungen zusammenkommend,
doch nur, um die Beschlüsse des Rathes anzunchmen oder als
Zeugen der Verhandlungen.
Sclav en (cfyiwfg, olxtjtg, tiovxoi) theils im Kriege gefangen,
theils durch Kauf erworben.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
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TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
147
1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem-
lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd-
lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen
Bollbürgergenieinden zerstreut.
2) In Gemeinden, die ini Verhältniß der Unterthänigkeit
standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen:
a) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich
(in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge-
meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver-
waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die
Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger.
b) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von
Rom bestellter Präfekt Recht sprach.
e) Die Soeii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts,
die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be-
sonderen mit Rom abgeschlossenen Verträgen.
Zweite Abteilung.
Das Zeitalter der außer italischen Kriege und Erobe-
rungen 264—133 v. Ehr.
Erster Abschnitt.
Kriege im Westen. Rom inrd Carthago. (264—201.)
1. Der erste pmüsche Krieg (264—241).
Carthago's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam-
mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk,
Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff
bildeten den größten imb reichsten Seestaat der damaligen Welt,
beherrschten die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und
theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein-
lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo-
von der eine ans den Geschlechtern, der andere aus den reichsten
Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se-
nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf
der Syraknsaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur-
sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Ortsnamen: Latium Etrurien Rom Sardinien Corsika
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29
Gauen. — In engeren Bezirken die Gerichtstage an den Mal-
statten unter dem Vorsitz der Grafen, der rechtskundigen Mit-
wirkung des iudex 8. ceuteuarius und der Theilnahme der Ge-
meinde. Ueber mehrere Grafschaften wurden als Heerführer
Herzoge (duces) gefetzt, die im deutschen Frankenreich, als Ver-
treter der einzelnen Stämme, der Reichseinheit und dem König
gegenüber bald eine mehr selbständige Herrschergewalt Annahmen. —
Der Pfalzgraf (comes palatii) Stellvertreter beim Königsgericht.
Heerschau und Volksversammlung identisch wie Volk und
Heer, unter Chlodwig noch am 1. März als Mürzfeld (campus
Martius) zusammentretend, hören dann in Gallien auf, in An-
strafien bestehen sie, aber durch den Einfluß der leudes (s. und.)
mit mehr aristokratischem Charakter fort. — Große Autorität der
Geistlichkeit im Frankenreiche; — im Episkopate lebte das römische
Element besonders kräftig fort, die Bischöfe anfangs nur Römer. —
Rasches Sinken des Frankenreichs im 7. Jahr-
hundert. Gründe:
1) die schwankende Thronfolge und die zersplitterten Reichs-
theilungen;
2) Die Uebergriffe der mächtigen Großen des Reiches;
3) Der sittliche Verfall des Königshauses;
4) Das Aufleben der lange gewaltsam unterdrückten localen
und nationalen Unterschiede.
Die Rettung und Neugründung des Reiches gieng aus von
den Haus meiern (rnaiores dormís), die an Stelle der un-
fähigen Könige die Regierung übernahmen. — Dieses Amt ragte
bald unter allen zahlreichen Hofämtern der merowingischen Dy-
nastie hervor. Ursprünglich Vorsteher des königlichen Hauses und
Gutes, dann Vertreter des Königs den leudes d. i. den mit Gütern
belehnten Gefolgsleuten (auch fideles und domines d. h. Mannen
des Königs genannt) gegenüber, wurden sie allmählich in dem
Kampf der Aristokratie gegen die Königsgewalt die Häupter der
Großen, von denen sie zuletzt sogar gewählt wurden, und eigent-
liche Regenten des Landes. Jedes der drei Reiche, Austrasien,
Neustrien, Burgund, hatte anfangs einen besonderen Majordomus,
bis der Austrasische die Gesammtgewalt an sich riß. Dies die
That der Karolinger; — ein deutsches Geschlecht in wun-
derbarer Stufenfolge seiner vier Hauptvertreter. Der Stamm-
vater dieses großen Geschlechtes Pippin der ältere oder von
Landen, führte mit Bischof Arnulf von Metz gemeinsam für
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Chlodwig März Pippin Bischof_Arnulf_von_Metz
26
Iii. Nationale Einmngsmittkl.
Die Zersplitterung der Stämme und Städte im Mutterlande
und in den Kolonien hätte ohne ein bestimmtes Gegengewicht zur
völligen Auflösung führen müssen. Dieses Gegengewicht fand sich
neben. dem stark ausgeprägten Nationalbewußtsein allen Nicht-
griechen (Barbaren) gegenüber in mehreren, durch die Volks-
religion hervorgerufenen oder geheiligten Instituten: Der gemein-
same Götterglaube ist das festeste staatengründende Band.
A. Das Delphische Orakel.
Ein uraltes Erdorakel des Apollon, des ,Propheten des
höchsten Zeus', des Gottes der sittlichen Reinheit und geistigen
Klarheit, der Ordnung und des Rechtes (s. S. 13). Der Sage
nach der ,Nabel' der Erde, in Wahrheit das Centrum der hel-
lenischen Cultur, durch den dorischen Stamm und feit der Wand-
rung desselben zu besonderer Bedeutung gelangt; ein höchstes
Tribunal über die Grundsätze des Rechts und oberste Instanz
in der Politik.
Ein Erdspalt mit ausströmendeu gasartigen Dämpfen, die
ekstatische Erregungen bewirken, lieber dem Schlund der goldne
Dreifuß, der Sitz der Pythia, deren weissagende Aeußerungen
von den mit den Zuständen Griechenlands wohl vertrauten
Priestern und ihren Gehülfen metrisch gefaßt wurden. Ursprüng-
lich nur eine Pythia und ein Priester, später zwei Priefterinnen
und mehrere Priester. Großer moralischer Einfluß des Orakels
auf ganz Griechenland bis in die Mteren Zeiten; — Einwirkung
mehr auf das was geschehen sollte, als eigentliche Wahrsagung.
Bestechungen der Priesterin kommen vor, aber als seltene Aus-
nahmen; — Große Tempelschätze.
B. Die Ainphictimien.
Einungen von Nachbarstaaten zu religiöser Festfeier um
ein Bundesheiligthum. Am bedeutendsten die Delphische
Amphictyonie, zum Schutz des Delphischen Heiligthnms und
des Demetertempels zu Anthela bei den Thermopylen. sowie zur
Besorgung der pythischen Spiele, schon im hohen Alterthum ge-
gründet, aber wohl erst im achten Jahrhundert zu festen Formen
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
111
3. Die ersten vier Könige.
Rom war Anfangs von Königen regiert. Die uns über-
lieferten Nachrichten über dieselben beruhen nicht auf gleichzeitiger
Aufzeichnung, sondern aus Sage und Construkiion. Die Könige
sind nämlich vielfach Träger von Mythen und solchen Sagen,
in denen die später Vorgefundenen Thalfachen ihre Entstehung
und Deutung finden sollen*). Der Könige sind sieben.
Romul ns (753—716)**).
Romulus ist keine historische Person. In ihm ist das
personificirt, was sich später im römischen Staate Großes fand
und was Rom zur Weltherrschaft geführt hat. 1) Der kriege-
rische Geist des römischen Volkes. Die Stadt wird, der Sage
nach, durch Eröffnung eines Asyls bevölkert; die benachbarten
Städte weisen aber das Gesuch um Conubium zurück. Romulus
veranstaltet daher das Fest der Consualien, wozu er die Latiner
und Sabiner einladet. Während desselben rauben die römischen
jungen Leute die anwesenden Jungfrauen (Raub der Sabinerinnen).
Es entspinnt sich ein Krieg mit den drei Städten Caenina, Cru-
stumerium und Antemnä, die einzeln besiegt werden, darauf mit
den Sabinern. In dem letzteren Kriege (Titus Tatius) und der
späteren Aussöhnung erkennt man einen Versuch, die Entstehung
des sabinischen Bestandtheiles im römischen Staate nachzuweisen.
In unglaublicher Weise ist der Krieg gegen Fidenä, namentlich
aber der gegen Veji ausgeschmückt, in welchem Romulus einmal
mehr als die Hälfte von 15000 Etruskern mit eigener Hand er-
schlagen haben soll. 2) Der lebendige Glaube an die provi-
dentielle Sendung des römischen Volkes. Romulus ist bei jedem
Schritt von den Auspicien geleitet, in seinen letzten Worten ver-
kündet er, daß Rom durch das Schwert die Welt erobern werde.
3) Ist der Senat, die dritte Säule römischer Größe, von Romulus
eingesetzt.
*) Vielen Erzählungen, die an die Könige geknüpft werden, wird gewiß
etwas Thatsächliches zu Grunde liegen; die Grenze aber zwischen diesem und
der Fiktion zu finden und die Reihenfolge der Ereignisse zu bestimmen, ist eine
vielfach unlösbare Aufgabe.
**) Die Regiernngsjahre find sicher auch unhistorisch; wir geben sie aber
doch zur Orientirung, weil nun einmal in dem Rahmen ihrer Chronologie
so viel Material zurecht gelegt worden ist.
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TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
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139
1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem-
lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd-
lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen
Vollbürgergemeinden zerstreut.
2) In Gemeinden, die im Verhältniß der Unterthänigkeit
standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen:
a.) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich
(in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge-
meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver-
waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die
Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger.
d) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von
Rom bestellter Präfekt Recht sprach.
e) Die Socii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts,
die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be-
sonderen mit Rom abgeschlossenen Vertrügen.
Zweite Abtheilung.
Das Zeitalter der außeritalischen Kriege und Erobe-
rungen 264 -133 v. Ehr.
Erster Abschnitt.
Kriege im Westen. Rom und Carthago. (264—201.)
t. Der erste punische Krieg (264—241).
Carthagv's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam-
mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk,
Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff
bildeten den größten und reichsten Seestaat der damaligen Welt,
beherrschter: die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und
theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein-
lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo-
von der eine aus den Geschlechtern, der andere aus den reichsten
Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se-
nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf
der Syrakusaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur-
sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Carthago
Extrahierte Ortsnamen: Latium Etrurien Rom Rom Sardinien Corsika
— 75 —
stehen. Fünf Jahre nach diesem Schlage starb Augustus zu Nola 76 Jahre alt, in dem Bewußtsein seine Rolle gut gespielt zu haben (14 n. Ch.).
Unter seiner Regierung wurde zu Bethlehem im jüdischen Lande Jesus Christus geboren, dessen welterlösende Lehre der Ausgangspunkt einer neuen Geschichtsperiode geworden ist, ebenso wie das Jahr seiner Geburt unserer Zeitrechnung (Aera) ihren Namen verliehen hat.
§ 48. Die Kaiser aus der Familie des Fngnlius.
Augustus selbst hinterließ keinen Sohn; auch die Söhne seiner einzigen Tochter Julia, die durch ihren Lebenswandel viel Anstoß erregt hatte, starben vor ihm bis auf einen ausschweifenden Jüngling, den der Großvater von der Regierung ausschließen mußte. Diesem folgte sein objähriger Stiefsohn, der Sohn der Livia, Tiberius (14—37 n. Ch.), ein des Krieges kundiger, nicht ungebildeter Mann, den noch mehr wie die eigene Neigung die Kriecherei des Senats und Volkes zum Tyrannen stempelte. Doch haben ihm die Provinzen manches zu verdanken. Seinen Neffen, des Drusus Sohn, Germaniens, der in Germanien die Varianische Niederlage durch Siege über Armm auswetzte, ries er von seiner Siegesbahn zurück, angeblich weil er das Reich nicht weiter ausdehnen wollte, wahrscheinlich weil ihn seine Beliebtheit beim Heere mit Neid und Furcht erfüllte. Daß er an feinem Tode (19) schuld gewesen, läßt sich nicht beweisen. Bald darauf (21) erfuhren die Römer mit Befriedigung, daß ihr großer deutscher Gegner Armin, nachdem man ihm zuerst heimtückisch seine Gemahlin Thusnelda geraubt, das Opfer eines Familienzwistes geworden war.
Ein anderer germanischer Fürst, Marbod, der Markomanne, welcher in Böhmen ein Reich gegründet, sah sich sogar genötigt gegen seine eigenen Landsleute römische Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen.
Unter Tiberius kam in Rom ein widerliches Geschlecht, das der Angeber, empor, die jedes Wort gegen den Kaiser als Majestätsverbrechen anzeigten, dem schwere Strafe folgte. Der einfluß-
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Julia Livia Tiberius Thusnelda Tiberius
Extrahierte Ortsnamen: Bethlehem Germaniens Germanien Marbod Rom