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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 79

1874 - Mainz : Kunze
— 79 - Inxtf) die leichte Verbindung mit dem Hinterlande (Paß der Bocchetta f. u.) mächtig genug, um Venedigs Herrschaft über die Poebene eben so zu verhindern, wie später Venedig die Mailands, bis nach langen Wirren aus den einander berührenden vermit- telnden Berglandschaften der Westalpen und des ligurischen Apennin (Piemout) die erstrebte politische Einheit des heutigen Königreichs Italien mit der Hauptstadt Rom erwuchs*). Neben der gemeinsamen Sprache**), Religion und Regierung unausgeglichene, auf der Gestalt des Landes, dem Boden, dem Klima, der Lebensweise der verschiedenartig gemischten Bevölke- ruug und ihrer Geschichte beruhende Gegensätze zwischen Nord und Süd; sie traten im alten, von der gallischen Provinz im N. und der Provinz Sicilien im S. eingeschlossenen Italien un- ter dem Einflüsse des ver sacrum, unter der planmüßig mit Hülfe der Militair-Colonieen centralisierenden Herrschaft Roms und .der Institution der Sklaverei znrück. Der Apennin scheidet das continentale Oberitalien von der eigentlichen Halbinsel. 1. Oberitalien. Ursprünglich zum größten Theile eine tiefe Seitenbucht des adriatischen Meeres zwischen den steilen hohen Alpenrändern und dem allmählich ansteigenden Niedern Kamm des Apennin. Aus ihr traten (bei Padua) als Inseln schön bewaldete Trachytberge (die Euganeen) hervor. Durch Po, Etsch und die zahlreichen kleinern Gebirgsflüsse Ausfüllung der Bucht mittels der Schuttmaffen der Gebirge von Rimini (Ariminum) bis Aquileja. Noch heute wächst hier das Land schneller in das seichte Meer hinaus: daher unter dem Niveau der Pomündungen liegende Marschen und Sümpfe, Lagunen und Lidi. Ravenna einst am Meere (darum als Residenz der weströmischen Kaiser nicht so gefährdet wie Rom). Nirgends in Europa ist die Veränderung der Flußläufe so groß wie an der Westfeite des Karst im Uferlande des Jsonzo: Aquileja wäre auch ohne Attila durch das Verschwinden von Fluß und Hafen *) Die Mittel und Wege, das zerstückelte Deutschland und das zer- stückelte Italien zu einigen, dem Charakter beider Völker entsprechend, ganz- lich verschieden. **) Ueber Italiens Grenze hinaus hat sich die Sprache im romanisch gebliebenen Kanton Tessin erhalten, in die Tyroler Alpen ist sie besonders durch die Handelswege von Venedig her über das Etschthal vorgedrungen. In der Sprache ist auch noch die frühere Herrschaft Venedigs über die Ost- küste des adriatischen Meeres erkennbar.

3. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 278

1908 - Altenburg : Bonde
278 Messer in der Hand das Werk des Auskehlens verrickten. Halb in Fischbergen begraben, ergreifen die Arbeiter einen Hering nach dem andern, schneiden ihm die Kehle auf, reifsen mit einem kunstgemäfsen Zuge Gedärme und Eingeweide heraus und werfen ihn dann in die bereitstehenden Gefäfse. Sie haben in dieser Arbeit eine solche Fertigkeit, dass viele tausend Fische täglich abgetan werden. Sobald die Gefäfse gefüllt sind, fahren sie andere Arbeiter an den Platz des Einsalzens. Hort werden die Heringe in Fässer gepackt, mit Salzlake begossen, die Ge- fäfse vom Böttcher geschlossen, und nun, in den Magazinen aufgestapelt, sind sie zur Ausfuhr fertig und bereit. Wenn man bedenkt, dass in den letzten Zeiten von Bergen allein jähr- lich beinahe 300 000 Tonnen Heringe ausgeführt worden sind, kann man sich wohl einen Begriff von der Grösse und Lebendig- keit dieses Handels machen. Ein besonders glückliches Ereignis ist es für die Fischer, wenn der Hering, gejagt von seinen Feinden, dicht an die Küsten und in die Buchten tritt. Ist dies der Fall, so sperrt man die Bucht, wenn es irgend angeht, sogleich durch grosse Netze ab, und dann sind alle die armen Eindringlinge ver- loren ; sie werden mit Gemächlichkeit ausgefischt. Auf diese Weise wird ein Fang oft ungeheuer reich. Man hat schon acht- bis zehntausend Tonnen aus einer Bucht gezogen, und ebensoviele waren durch das gewaltige Zusammendrängen der Massen er- stickt. Ohne Zweifel kann man annehmen, dass jährlich an den Küsten Norwegens, Englands, Hollands und in der Ostsee weit über tausend Millionen Heringe gefangen und wohl noch viel mehr von den Raubtieren verschlungen werden. Im März endlich senken sich die Scharen in die Tiefen ; mit dem Ende des Monats verschwinden sie gewöhnlich ganz, und der Haupt- fang ist beendet. Wie viele Mühen und fast übermenschliche Anstrengungen erfordert das Gewerbe des Heringsfanges! Wie viele entsetz- liche Leiden und Gefahren bringt es mit sich! Und doch ist es bei jenen norwegischen Küstenbewohnern zu einer Leiden- schaft geworden, von der sie nicht lassen können. Von dem Frieden des Hauses, von dem Rauschen der Ährenfelder, von der Stille des Lebens wissen sie nichts. Auf den Bergen schweifen, auf den Wellen fahren dünkt ihnen viel schöner, als in den Städten wohnen und an vollen Tischen sitzen. Mügge.

4. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 94

1908 - Altenburg : Bonde
94 damit, nur den Varus geschlagen zu haben, er eroberte und zerstörte auch alle römischen Festungen, die diesseit des Rheines lagen, und hörte nicht auf, bis er an den Ufern dieses Stromes stand. Weiter ging er nicht; er hatte nur den vaterländischen Boden von den fremden Unterjochern befreien wollen. Nicht an Eroberung dachten die Sieger; die teure Freiheit erkämpft zu haben, war ihnen genug. Stolz legten sie die Hände in den Schoß, als sie die Zwingburgen im Lande gebrochen, als an dem Rheine kein Römer mehr zu schauen war. Nach Kohlrausch. 83. Das Grab im Busento. 1. Nächtlich am Busento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder, aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. 2. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, die den Manch beweinen, ihres Volkes besten Toten. 3. Allzufrüh und fern der Heimat mußten hier sie ihn begraben, während noch die Jugendlocken seine Schulter blond umgaben. 4. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette; um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. 5. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde, senkten tief hinein den Leichnam mit der Rüstung auf dem Pferde, 6. deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe, daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem Heldengrabe. 7. Abgelenkt zum zweiten Male, ward der Fluß herbeigezogen; inüchtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen. 8. Und es sang ein Chor von Männern: „Schlaf in deinen Heldenehren! Keines Römers schnöde Habsucht soll dir je das Grab versehren!" 9. Sangens, und die Lobgesänge tönten fort im Gotenheere; wälze sie, Bnsentowelle, wälze sie von Meer zu Meere! v. Platen. 84. Aus der Zeit der alten Thüringer. Während die meisten der germanischen Volksstämme in der grossen Völkerwanderung (375— 568) ihre Wohnsitze ver- liessen , bildete sich in der Mitte des heutigen Deutschland das mächtige Reich der Thüringer, dessen Gebiet von der Donau

5. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 460

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
460 Nerthus, die Mutter Erde, welche sie alle ernährte, und glaubten, daß sie sich der menschlichen Angelegenheiten annehme und unter den Völkern ihren Umzug halte. Auf einer Insel des Meeres stand ein heiliger Hain und in ihm ein mit Decken verhüllter Wagen, den allein der Priester berühren durfte. Doch wenn dieser verkündigte, die Göttin sei herabgestiegen auf ihren Wagen, bespannte er ihn mit geweihten Kühen und geleitete ihn mit tiefster Ehrfurcht. Dann gab es frohe Tage, und festlich geschmückt waren alle Orte, welche die Göttin ihrer Einkehr würdigte. Dann zogen die Bewohner in keinen Krieg, ergriffen keine Waffen; verschlossen war alles Eisen, und man kannte nur Ruhe und Frieden. War aber die Göttin des Umgangs mit den sterblichen Menschen müde, so führte sie der Priester in den heiligen Hain zurück. Alsbald wurde der Wagen, die Decken, ja, wenn man es glauben darf, die Gottheit selbst in einem geheimnißvollen See ge- badet ; Sklaven verrichteten den Dienst, welche darauf der See verschlang. Auf Helgoland, der Felseninsel in der Nordsee, lag dagegen das Volksheiligthum der Sachsen und Friesen. Um den Tempel ihres Gottes weideten heilige Thiere, die niemand auch nur berühren durfte, und eine Quelle sprudelte hervor, aus der man nur schweigend schöpfte. Jeder, der die Heiligkeit des Ortes gering achtete oder irgend etwas daselbst berührte oder verletzte, ward mit einem grausamen Tode bestraft. Das Meer war die Heimat unserer heidnischen Vorfahren; schon früh erschei- nen sie als kundige Seefahrer, und ihr Name war den Küstenbewohnern ein Schrecken; denn mehrere Jahrhunderte lang plünderten und verheerten sie unter ihren Seekönigen alle Küsten der westlich gelegenen Länder. Nach Westen über die See ging auch der Weg ihrer Wanderung, als sich die Gelegenheit ihnen - darbot. — In der Mitte des fünften Jahrhunderts nach Christi Geburt waren fast alle deutschen Stämme in wilder Bewegung; nach einander überschwemmten sie die Grenzländer des machtlosen römischen Reiches. Nur einen Mann gab es, der das gesunkene Reich wieder aufrichten konnte, den Vormund des schwachen Kaisers, Aetius war sein Name. Um Italien vor den wandernden Gothen unter * ihrem Könige Alarich zu schützen, hatte er auch Britannien von Truppen entblößt. Von dem Schutz der römischen Legionen verlassen, waren die Bewohner der Insel, die längst die Führung der Waffen verlernt hatten, eine leichte Beute jedes Fein- des. Von ihren Nachbarn, den räuberischen Picten und Skoten, wurden sie von Westen und Norden her bedrängt, und im Osten lag alles Land den Sachsen offen. Hülflos und verlassen, wandten sie sich (im Jahre 446) an Aetius um Beistand. „Die Barbaren," meldeten sie ihm, „treiben uns zum Meere, das Meer zurück zu den Barbaren; wir werden erwürgt oder müssen ertrinken." Von Aetius zu- rückgewiesen, wandten sie sich um Hülfe an ihre bisherigen Feinde und boten den sächsischen Häuptlingen, die ihre Küsten plünderten, Land und Sold. Von nun an trug das Meer viele Jahre lang Scharen auf Scharen von Sachsen nach dem ihnen wohlbekannten Gestade der großen Insel hinüber. Jahrhunderte später besangen noch die Nachkommen derselben in) herrlichen Liedern den Zug und den langen blutigen Kampf ihrer Väter: wie die Urenkel ihres Gottes Wodan, Hengist und Horsa (Roß), auf den Ruf des britischen Königs Vortigern zuerst auf

6. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 403

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
403 Iw. Der Menschenfresser. Unermeßlich ist der Gestaltenreichthum der Fische; auch nur einen Theil derselben zu kennen, ist den Wenigsten gegeben. Zwei große Gruppen sind es, in welche sämmtliche Fische ihrem inneren Knochengerüste nach zer- fallen. Die größere Mehrzahl derselben sind Grätenfische, gebaut aus den- selben zarten Knochen, wie wir sie bei den meisten auf den Tisch kommenden Fischen, selbst noch bei der Wirbelsäule des Aales, kennen. Ein kleinerer Theil führt statt der Gräten bloß Knorpel von der Art, wie die weichsten Theile der Kalbsknochen, in denen der steinige Theil fast verschwindet und nur in einzelnen Körnern abgesetzt ist. In unseren norddeutschen Flüssen erscheint von diesen nur das wunderliche Neunauge mit den seitlichen Löchern, das sich an anderen größeren Fischen festsaugt und dieselben förm- lich durchbohrt; dann der Stör, welcher 7 Fuß lang wird, und dessen Fleisch geräuchert und mariniert stückweise in den Handel kommt, endlich der Hausen, dessen Schwimmblase den reinsten und edelsten Leim liefert, während von beiden letztgenannten der Rogen zu dem berühmten Leckerbissen des Caviar verarbeitet wird. Zu ihnen gehört aber auch ein Theil der wunderlichsten Gestalten des Meeres, die Rochen und Haie: die Rochen fast nur große Scheiben bildend, unter denen der Zitterrochen merkwürdig ist durch seine elektrische Kraft, mit welcher er seine Feinde, wie die Fische, die ihm als Nahrung dienen, betäubt; die Haie, deren einige durch ihre Gestalt, wie der Hammer fisch und der Sägefisch, auffallenderscheinen, alle aber durch ihre Gefräßigkeit und Gefährlichkeit im Meere gefürchtet sind, so daß einer sogar den Namen M en s ch e n fres s e r erhalten hat und Schiller ihn des Meeres Hyäne nennt. Dieser Menschenfresser wird gegen 30 Fuß lang und gegen 10,000 Pfund schwer. Sein Rachen ist mit mehreren Reihen dreikantiger und viel- zackiger Zähne besetzt, von denen die vorderen zum Beißen dienen, während die hinteren, nach rückwärts gewendet, gleich Widerhaken die Beute festhalten. Gierig verschlingt der Hai die Leichen der Fische, Seehunde, und was sonst genießbares im Meere treibt, selbst den Walfisch beißt er an. Viele Meilen begleitet er ein Schiff, um die Abfälle der Küche zu fangen. Alles, was man über Bord wirft, verschluckt er, ganze Pferde oder Rinder, die mensch- lichen Leichen mit dem Brett, daraufsie fest gebunden sind, das Fleisch, das noch verpackt ist, sammt dem Fasse, daher man ihn auch fängt, indem man ein todtes Thier an den Anker befestigt. Der Hai verschlingt es mit dem Anker und wird durch die Ankerkette an Bord gezogen. Grausam wird er getödtet, denn die Matrosen, die ihn als ihren persönlichen Feind betrachten und hassen, feiern seinen Fang mit Jubelgeschrei. Fällt ein Matrose über Bord, so ist er nur zu oft unwiederbringlich die Beute des begleitenden Fisches; er wirft sich auf den Rücken, um seine Beute sicher zu fassen, da seine vor- stehende Schnauze ihn sonst hindern würde. Besonders gefährlich ist er auch den Tauchern, welche Perlen oder Schwämme fischen. Sie lassen sich durch allerlei Zanbersprüche vermeintlich fest machen gegen die Gefahren 26*

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 72

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
72 Das Dekhan. §. 22. Gebirges, bildet in der Mitte ein von dem übrigen Hochlande Hinter- asiens vollständig isolirtes Tafelland (3000—5000' hoch), welches im O. und W. von den Ghatta-Gebirgen (noch 1000—2000' höher) be- grenzt und eingeschlossen wird. а. Die Westküste des Dekhan ist wegen ihrer günstigen Lage für den Seehandel von den ältesten Zeiten ein Hauptziel der Schifffahrt gewesen und in neueren Zeiten zunächst von den Portugiesen angesiedelt worden, von deren ehemals bedeutenden Besitzungen an der Küste das verfallene Goa der einzige Ueberrest ist. Die britische Hauptstadt des westlichen Dekhan ist Bomb ay (566,000 (§.?) mit trefflichem Kriegshafen. In der Nähe liegen die berühmten unterirdischen Felsentcmpel Indiens; namentlich ist zu Ellora der (1 M. lange) sagenannte Götterberg van oben bis unten in stackwerkartig übereinander befindlichen Grotten ausgehöhlt und in un- zählige Tempel (von denen allein 20 dem Gotte Siwa angchören) zu einem wahren Pantheon der Inder umgeschaffen. Das südwestliche Küstenland oder Malabar gleicht einem großen terrassenförmigen Garten, in welchem vorzüglich die Pfeffer- und Betel- Ranke, die Palme, Zucker u. s. w. gedeihen, höher folgen die Tekwälder mit ihrem fast unverweslichen Holze und, wo diese aufhören, beginnen die Waldungen des kostbaren Sandelholzes. Daher ward dieser Küsten- strich einer der frühesten Centralpunkte des Welthandels mit zahlreichen Emporien. б. Das Tafelland, welches sich in progressiver Steigung von N. gegen S. erhebt, nimmt den bei weitem größten Theil des Dekhan ein. Es wird nur von wenigen Hügelreihen durchzogen und senkt sich allmählich gegen O., weshalb die Flüsse einen trägen Lauf haben. Das Land hat einzelne sehr fruchtbare Theile, andere von mittlerer Frucht- barkeit, viele Striche liegen unangebaut da, namentlich seit der Herr- schaft der Mahratten. Die wichtigste Stadt im Innern ist ein zweites Haid arabad (200,000 E.). c. Die Ostküste oder die sandige Küste Koromandel, eine der gefährlichsten und hafenlosesten (vgl. §. 7, 3), konnte bei ihrem heißen, ungesunden Klima und wegen des Mangels an eigenthümlichen Erzeug- nissen nicht die Bedeutung gewinnen, welche der Küste Malabar durch ihre tropische Begetatiou zu Theil ward. Doch war sie durch ihre Lage und die Natur des bengalischen Meerbusens auf Handelsverkehr nllt Hinterindien, dem indischen Archipel, Ceylon und dem Gangeslande angewiesen. Daher entstanden die Handelsplätze Mansaltpatam, Madras (720,000 E. ?), der Hauptsitz des indischen Perlen- und Edelstein-Handels, und die französische Niederlassung P o n d i ch e rr y (25—30,000 E.). D. Die Insel Ceylon (1154 sz M.) wird vom Festlande ge- trennt durch eine gefährliche Meerenge, voll Felsenriffe und Sandbänke, an denen sich die von den Monsoous hergetriebeuen Meeresströmungen in heftigen Brandungen brechen und welche (namentlich die sogenannte Adamsbrücke) die Durchfahrt für größere Schiffe unmöglich machen.

8. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 169

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das italische Tiefland. §. 50. 169 Dieses ebene Vorland theilt nicht den maritimen Charakter der eigentlichen Halbinsel, die Seealpen und Apenninen halten den Einfluß des Meeres aus das Klima fern, weshalb sich dieses dem Continental- klima nähert. Auch in ethnographischer und historischer Bestehung steht das große Bassin des Po-Thales der eigentlichen Halbinsel fern, im Alterthum wurde es gar nicht zu Italien gerechnet, sondern war eins der beiden Gallien, im Mittelalter wurde es germanisch, und fast nur die gemeinsame Sprache verknüpft die Lombardei mit der Halbinsel. Zudem ist die Po-Ebene durch ihre fast wagerechte Beschaffenheit vor- zugsweise der Kriegsschauplatz geworden, aus welcheni die Schicksale der ganzen Halbinsel entschieden worden sind. Denn hier stritten im Alter- thum die Römer mit den Galliern, Karthagern und Cimbern, hier ließen sich Gothen, Longobarden und Franken als Eroberer nieder, hier war der häufigste Wahlplatz in den Kämpfen zwischen Welfen und Ghibel- linen, hier begegneten sich Deutsche und Franzosen in den vom Anfang des 16. Jahrhunderts bis zur Gegenwart oft erneuerten Kriegen. Das Tiefland wird nur durch zwei Hügelgruppen von geringer Ausdeh- nung unterbrochen, welche weder unter sich, noch mit den Alpen zusammenhangen: die bericischen und die euganeischen Hügel (jene bei Vicenza, diese bei Padua). Sie sind eine Zierde der Landschaft, zumal da ihre Abhänge von üppiger Vegetation prangen und mit malerisch zerstreuten Landhäusern bedeckt sind. Wie das germanische Niederland (Holland), so hat auch das italische eine besonders reichliche, durch natürliche und künstliche Rinnen für die Schifffahrt und Landwirthschaft zweckmäßig vertheilte Bewässerung. Ueber die beiden größeren und die kleineren Alpenströme, welche die lombardische Ebene bewässern, s. 8. 54. Außer den natürlichen Flußbetten hat das italische Tiefland das älteste Canalsystem sowohl zur Regulirung der Gewässer für die Zwecke der Landwirthschaft, als zum Waarentransport. Diese Canäle beginnen gewöhnlich da, wo die Flüsse aufhören, hohe, schützende User zu haben und also bei hohem Wafferstande Ueberschwenimungen veran- lassen würden, wenn nicht solche künstliche Rinnen den Ueberfluß ablei- teten und zum Segen des Landes vertheilten. Die K ü st e des adriatischen Meeres von der Jsonzo-Mündung bis zur Lagune von Ravenna (in einer Strecke von 34 M.) ist von Sumpf- landschaften (meist in der Breite von 1 — 2 M.) umsäumt und durch dieselben vom Meere getrennt. Diese eigentümliche Bildung ist eine Folge theils der Alpenflüsse, theils einer vorherrschend gegen diese Küste gerichteten Meeresströmung, welche eine Reihe von inselartigen Sanddünen aufgebäuft hat. Verschieden von jenen Sumpflandschaften sind die Lagunen, d. h. seichte Theile des Meeres, welche täglich zweimal von der durch Dünenöffnungen und zahlreiche Canäle eindringenden Flut überspült werden. Aus diesen Lagunen ragen Küsten-Jnseln (lidi) her- vor, welche mit Ortschaften bedeckt sind. Sie werden theils durch eine Reihe schmaler, lang gestreckter Sandinseln vom Meere getrennt, theils durch eolossale gemauerte Dämme (Murazzi) gegen Sturmfluten geschützt.

9. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 364

1902 - Altenburg : Bonde
364 molken werden. Die Hunde und Hirten treiben die Herde herbei. Beim Melken wird jedem Tiere eine Schlinge übergeworfen, damit es stille steht, und diesen Zügelriemen gebrauchen die Lappen mit be- wundernswerter Geschicklichkeit. — Das Renntier giebt wenig Milch, aber sie ist fetter als jede andere und außerordentlich nahrhaft. Jedes Mitglied der Familie bekommt seine Portion, ein anderer Teil wird zu der täglichen Suppe verwendet, welche, mit Mehl oder auch mit Renntierblut und Fleisch gemischt, eine wohlschmeckende, stärkende Speise gewährt. Der Rest der Milch wird zu Käse verarbeitet. Im Winter läßt man die Milch wohl auch gefrieren, so daß man sie in Tafeln schneiden kann. Sie verliert dabei durchaus nichts von ihrer süßen Frische und ist namentlich auf Reisen ein sehr dienliches Nahrungs- mittel. Fleisch und Milch des Renntiers ist überhaupt die wichtigste Nahrung des Lappen, und nur durch die Kräftigkeit derselben wird es ihm möglich, die Furchtbarkeit des Winters zu überdauern. Mügge. 160. Die Scliwammflscherei. Der Schwamm, der dir als Bade- oder Tafelschwamm wohlbekannt ist, hat seine Heimat ans dem Meeresboden. Fast in allen Meeren trifft man Schwämme; aber ihre Güte ist nach den verschiedenen Meeren verschieden. Die zartesten und weichsten sind die syrischen, nach ihnen kommen die aus dem griechischen Inselmeere und von der Nordküste Afrikas. Die Schwammfischerei erfordert sehr viel Kühnheit, Aus- dauer und Körperkraft. Sie beginnt im Juni und endet im August und September. Um diese Zeit sieht man eine grosse Anzahl von kleinen Schiffen mit griechischen Fischern sich nach Beirat, Tripolis oder nach anderen Küstenplätzen des Mittel- ländischen Meeres begehen. Je fünf bis sechs Fischer arbeiten immer gemeinsam. Sie fahren frühmorgens ziemlich weit auf das Meer hinaus. Dies muss vollständig klar sein, so dass man im stände ist, bis auf den Grund hinabzusehen. Sobald ein Felsenriff entdeckt ist, an welchem man Schwämme vermuten kann, wird das Segel eingezogen und der Anker herabgelassen. Der Taucher lässt sich sodann mit Hilfe eines grossen Steines, der an ein Seil gebunden ist, ins Meer hinab, reifst den Schwamm los und steckt ihn in ein Netz, welches vor seiner Brust an- gebracht ist. Der Gehilfe, der mit ausgestrecktem Arme die

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 271

1874 - Mainz : Kunze
Po und Etsch. 271 am bekanntesten der zwischen Savona und Marc (an der östl. Quelle der Bormida) und die Bocchetta (790 m.) mit Straße und Eisenbahn nach Genua. Der Küsten- abhang des Gebirgs, der Sonne stark ausgesetzt und vor kälteren Winden geschützt, hat ein heißes Klima, worin die Olive vorzüglich gedeiht. Die nördliche gestrecktere Ab- dachnng erfreut sich einer milderen Wärme und sendet mehrere Flüsse dem Po zu, namentlich Tanaro und Trebbia. Wo der Name Ligurien aufhört, nämlich am Küstenfluß Magra, setzt sich das Gebirg nach Oso. unter dem Namen etrnrische A penn inen fort und zwar mit steigenden Höhen, denn der Cimone am Quell des Pauaro hat 2168 in. Der Kern dieser Apenninen ist wie in Ligurien Kalkgestein, der in einem ans Meer streifenden Aste herrlichen weißen Marmor, den carrarischen, liefert. Dies nebst der Ebene hinüber zum adriatischeu Meer ist die südliche Eiufaffung despogebiets. Jmw. und N. wird aber das gauze Gebiet des Po und der Nachbar- küste von den Hochalpen wie von gewaltigen Felsmanern umzäunt und mit Wassern reichlich versehen. In den Po fließen von dort: Dora, Sesin, Ticino, Adda, Oglio und Mincio; ins Meer: die 56 Mln. lange Etsch, die Brenta, Piave und der Tagliamento. Der Po selber eutspriugt am Berge Biso aus der Quelle Visenda und durchfließt in einem 25 Mln. langen Laufe eine Ebene von 68 Mln. Länge und 15 bis 13 Mln. Breite, eine durch Geröllablagerungen (am Fuße der Gebirge) und Anschwemmungen fruchtbaren Bodeus (mehr nach der fast wagrechten Milte hin) ausgefüllte ehemalige Seitenbuchr des Adriameeres. Die Breite des ganzen Pogebiets, wo zur Ebene auch die Thäler zwischen den Abhängen der Alpen und Apenninen gerechnet werden, kann man an 30 und mehr Meilen schätzen. Dfe Senkung des Landes gegen das adriatische Meer ist nur schwach (bei Pavia nur uoch 82 m. Seehöhe), also auch das Gefäll des Po bis zur vielarmigen Mündung, und dennoch treibt ihn die Wafferfülle ans den Alpen zu einem ziemlich raschen Lanfe, nöthigt aber auch häufig zur Ueberschwemmung seiner Ufer, gegen die man sich durch Dämme, oft in parallelen Reihen angelegt, zu sichern sucht und die in gleicher Weise beim „Flußgefolge" *) des Po sich finden. In der Nähe des adriatischen Meers wird die nasse Einfassung des Po wie der andern Nachbarflüsse zu weit verbreiteten Morästen; den größten Theil des Stromlaufs be- gleitet dagegen ein schwarzer, sehr ergibiger marschähnlicher Boden. Wiesen werden dort sechsmal des Jahrs gemäht. Und wo vom Po entfernter die Marsch aufhört, da ist der sandige kalkhaltige Boden mit Schichten vegetabilischer schwarzer Erde so überlagert, daß die Fruchtbarkeit, durch Bewässerungskanäle noch erhöht, der im Marschlande kaum nachgibt und das Land durch Ertragsfähigkeit und die ihm zugewendete Behandlungsart zum großen Garten Europas wird. Die Sommerglut beginnt im Mai, ist aber weit nicht so groß, als im südlichen Italien, obwohl stärker und anhaltender als in Deutschland. Kühlender Wind bläst oft von den Alpeu herab. Im Jauuar und Februar liegt nicht selten 14 Tage lang Schnee; Nachtfröste dauern bis in den April und fangen zuweilen im November wieder an. Manchmal frieren die Laguuen von Venedig, ja in besonders strengen Wintern *) Die Nebenflüsse nach Dantes Bezeichnung.
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