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1. Geschichte des Altertums - S. 300

1889 - Wiesbaden : Kunze
300 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. lichen Aberglauben und schob die Untersuchung auf, um weitere Befehle zu vernehmen." Trajan erwiderte: „Du hast den richtigen Weg eingeschlagen. Denn es läßt sich für diese Untersuchung keine allgemein gültige Norm angeben. Man muß die Christen nicht aufsuchen; wenn sie aber angegeben und überwiesen werden, muß man sie bestrafen; wenn indessen einer Reue zeigt und unsere Götter anruft, so soll ihm verziehen werden. Anklagen ohne Namensunterschrift können nicht angenommen werden, weil das ein sehr gefährliches Beispiel und dem Geiste meines Zeitalters entgegen wäre." Unter den vielen Christen, welche unter Trajans Regierung den Märtyrertod erlitten, war auch der 120 Jahre alte Bischof Simon von Jerusalem, welcher gekreuzigt wurde, so wie der ehrwürdige Bischof Ignatius von Antiochia, welchen der Kaiser selbst verhörte. Trajan war zornig über den frommen Mann und warf ihm vor, er sei vom bösen Geist besessen, verletze die Befehle seines Kaisers und reiße noch andere mit ins Verderben. Ignatius ent-gegnete dem Kaiser in freudigem Todesmute: „Wer Jesum freudig im Herzen trägt und seine Gebote treulich hält, ist nicht vom bösen Geist besessen; wohl aber jeder, der Jesum verleugnet! Eure heidnischen Götter sind böse Geister, welche die Menschen mit schädlichem Aberglauben umstricken. Und darum glaube ich nur an einen Gott und keinen andern neben ihm!" Der Kaiser ließ den edlen Glaubenshelden gefesselt nach Rom führen, wo er zur Belustigung des heidnischen Pöbels im Colosseum von zwei Löwen zerrissen wurde. Christliche Brüder sammelten sorglich die Gebeine des glaubensstarken Märtyrers und brachten sie als Reliquien nach Antiochien. Hadrianus 117—138, der folgende Kaiser, war Trajans Vetter. Er ließ dem römischen Reiche in Rechtspflege und Verwaltung viele sorgfältige Verbesserungen angedeihen und bereiste, um die Lage des ungeheuren Reichs genau kennen zu lernen, dasselbe größtenteils zu Fuß. „Ein Kaiser," sagte er, „muß wie die Sonne alle Teile seines Reiches beleuchten." Die von Trajan jenseits des Euphrats gemachten Eroberungen gab er wieder auf; das unterworfene Britannien schützte er im Norden durch den Pictenwall gegen feindliche Einfälle. Seinen Hof zierten Schriftsteller, Künstler und Gelehrte; der bedeutendste darunter war der Grieche Plutarch (t 120), unter dessen zahlreichen Schriften die vergleichenden Lebensbeschreibungen griechischer und römischer Feldherrn und Staatsmänner (§. 61, 3) besondere Erwähnung verdienen. Hadrian selbst war von großer Kunstliebe beseelt und ließ Rom und viele Städte seines Reiches durch treffliche Bau- und Bildwerke verschönern. Auf

2. Geschichte des Mittelalters - S. 85

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 16. Die Frauen. 85 2. Unter den germanischen Frauen nahmen die gotischen und fränkischen die erste Stelle ein. Auch sie wurden, wie die altgermanischen Frauen, geachtet und ihre Geistesgaben anerkannt; man räumte ihnen gesetzlich sogar manche Vorrechte vor den Männern ein und bestrafte Unbilden, Mißhandlungen und Verletzungen, welche den Frauen zugefügt wurden, gewöhnlich doppelt so hart, als ähnliche, an Männern verübte Vergehen. Doch ist auf der andern Seite nicht zu übersehen, daß bei den Franken, wie bei den alten Germanen, die Frau eine verschiedene Behandlung erfuhr. So konnte bei den alten Germanen verlangt werden, daß sich die Frau mit dem toten Manne verbrennen lasse, und es kam vor, daß der Mann das Recht beanspruchte, die Frau zu verschenken oder zu verkaufen. Das salische Gesetz der Franken schloß die Töchter von der Erbschaft aus und betrachtete nur die Söhne als erbberechtigt. Dieser Artikel des salischen Gesetzbuches handelte eigentlich nur von Privatbesitzungen, wurde nachher aber auch auf die Besetzung des Thrones angewandt, dadurch wurde das weibliche Geschlecht von der Thronfolge ausgeschlossen. Auch bei den Ostgoten herrschte ähnlicher Brauch. 3. In der Geschichte der Goten werden mehrere ausgezeichnete Frauen genannt. Die Töchter Theodorichs des Großen (§. 7), Theudegota und Ostrogota, waren, erstere an den Westgotenkönig Alarich, die zweite an den burgundischen Prinzen Sigmund vermählt. Theodorich vermählte sich zum zweitenmale mit Chlodwigs Schwester Audosletis, mit welcher er eine Tochter, Amalasunla, empfing. Nach Theodorichs Tod folgte Amalafuntas Sohn, Athalarich, und seine Mutter führte die Vormundschaft. Als sie ihrem Sohne eine römische Erziehung geben wollte, wurde das Volk unwillig und zwang die Königin, dem Prinzen gotische Herrn zu Gesellschaftern zu geben. Diese verleiteten den Prinzen zu allen Lastern und führten seinen frühen Tod herbei. Nun bestieg Amalafunta den Thron (§. 7); da die Goten aber einer Frau zu gehorchen für unmännlich hielten, so reichte die Königin ihrem Vetter Theodat die Hand und erhob ihn zum Mitregenten; dieser, ein habsüchtiger, gelehrter und schon bejahrter Mann, hatte eidlich zugesagt, er werde die Regierung der Königin überlassen. Allein bald nach seiner Ankunft in Ravenna ließ er seine Wohlthäterin festnehmen, auf eine Insel des Bolsenasees bringen und im Bade erdrosseln. Ihre Tochter Mathasuinta war zuerst an den Ostgotenkönig Vitiges, nach dessen Tod an den Bruder des Kaisers Justinian vermählt und fand ein frühes Ende (§. 16, 6). Theodorichs Schwestertochter war an den thüringischen Herzog Hermansried verheiratet; ihre

3. Geschichte des Mittelalters - S. 41

1888 - Wiesbaden : Kunze
8. Die Franken unter den Merowingern. 41 welcher sich durch seine Kenntnisse und Biederkeit das volle Vertrauen des Königs erworben, dagegen durch seine strenge Gerechtigkeitsliebe unter dem Volke Feinde gemacht hatte, erschien vor dem König und suchte ihm den gefaßten Verdacht zu benehmen. Unter anderem beteuerte er, wenn Albmus schuldig wäre, so teilte der ganze Senat das Verbrechen des Angeklagten. Aber Theodorich gab leider den Verleumdungen böswilliger Menschen mehr Gehör und ließ die angesehensten Senatoren mit Boethius einkerkern. Dieser und sein Schwiegervater Symmachus wurden hingerichtet und starben mutig und geduldig im vollen Bewußtsein ihrer Unschuld. Theodorich sah bald sein Unrecht ein und sein Gewissen ließ ihm keine Ruhe mehr. Bei Tische glaubte er einst in dem aufgesperrten Rachen eines Fisches die Leiche eines unschuldig Gemordeten zu sehen, welcher nach Rache dürstete. Von Reue ergriffen, verfiel er in eine Krankheit und starb 526 zu Ravenna. Nach Theodorichs Tode sank die Macht der Goten bald wieder von ihrer Höhe. Seine Tochter Amalasunta (§. 16, 3), eine feingebildete Frau, übernahm für ihren unmündigen Sohn Athalarich die Regierung. Da aber der Sohn starb und die Goten einer Frau zu gehorchen nicht gewohnt waren, so reichte Amalasunta ihrem Vetter Theodat die Hand. Theodat strebte nach der Alleinherrschaft und ließ sie im Bade ersticken. Dies bewog den griechischen Kaiser Iustinian (§. 10), dem Ostgotenreich in Italien 555 ein Ende zu machen. §. 8. Die franken unter tsen Seramingem. Chlodwig 481—511. Von den germanischen Reichen, welche aus den Trümmern Westroms entstanden, war das Reich der Franken allein von Dauer. Die Franken hatten ihre ursprünglichen Wohnsitze an der Elbe und Weser verlassen und waren über den Rhein vorgedrungen, um sich in Belgien und Gallien aus Kosten der Römer eine neue Heimat zu gründen. Sie waren in die ripuarischen und falischen Franken geteilt, von denen jene an beiden Usern des Niederrheins, diese im nördlichen Gallien wohnten und zu Anfang dieses Zeitraums (476) unter verschiedenen Fürsten standen. Unter diesen wurde Chlodwig der Begründer des Frankenreichs. Er war der Enkel Merowigs, des Ahnherrn der merowingischen Königsfamilie der Franken und erst 15 Jahre alt, als er 481 seinem Vater in der Regierung der salischen Franken folgte.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 45

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 8. Die Franken unter den Merowingern. 45 Chlodwig diese Drohung vernahm, ließ er beide enthaupten und nahm ihr Reich und ihre Schätze ebenfalls in Besitz. Nun hatte Chlodwig noch einen Vetter, den König Ragnachar in Cambrap, einen üppigen, geizigen, unbeliebten Mann. Durch unechten Schmuck von Erz verleitete Chlodwig einige Leute seines Gefolges zur Treulosigkeit gegen ihren König. Als dieser nun wider Chlodwig zu Felde zog, wurde er geschlagen, und als Ragnachar sloh, fingen ihn seine eignen Leute und führten ihn samt seinem Bruder gebunden vor den König, welcher beide mit seiner Streitaxt niederhieb. Nach diesen frevel- haften Thaten besorgte Chlodwig Nachstellungen von andern Verwandten, welche sich vielleicht gerettet haben könnten. Darum klagte er einmal laut in der Volksversammlung: „Wehe mir, daß der Himmel mir alle meine Blutsverwandten genommen, und daß ich einsam bin auf Erden." Er hoffte durch diese Worte Mitleid zu erregen und die Überlebenden feiner Anverwandten kennen zu lernen. Aber alle Anwesenden schwiegen. Nun war er der Überzeugung, daß sein Land seinen Söhnen verbleiben werde. Durch kriegerischen Mut, List und Verstellung war Chlod- wig der Gründer des fränkischen Reiches geworden, das von den Sevennen, der Garonne und dem atlantischen Meere über den Rhein hinaus bis zu Neckar, Main und der Werra reichte. Mit germanischen Völkerschaften waren keltische und romanische Völkerreste staatlich vereinigt und von dem gleichen religiösen Band umschlossen worden. Deutsche Kraft verband sich mit römischer Form und verlieh dem neugegründeten Staate feste Grundlagen zu dauernder Herrschaft. Chlodwig starb in feinem 45. Lebensjahr 511 zu Paris, wo er in der Kirche begraben liegt, welche er den Aposteln zu Ehren hatte aufführen lassen. Chlodwigs Nachfolger. Chlodwigs Reich wurde unter seine 4 Söhne verteilt. Der älteste erhielt den östlichen, rein deutschen Teil, Australien, mit der Hauptstadt Metz, die drei jüngeren teilten sich in das westliche, ursprünglich romanische Gebiet, Neustrien. Das Reich galt trotzdem als ein einiges, und die Brüder führten ihre Eroberungen gemeinsam aus. Mit den Sachsen verbunden , eroberten sie 530 Thüringen und vereinigten den südlichen Teil desselben mit ihrem Land, während der nördliche von den Sachsen in Besitz genommen wurde. Nach Gundobalds Tode unterwarfen sie 532 Burgund, welches fortan den dritten Hauptteil des Frankenreiches bildete. Als später die Ostgoten in Italien nach Amalasuntas Tode mit dem griechischen Kaiser Justinian Krieg

5. Geschichte des Mittelalters - S. 51

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 10. Vandalen und Ostgoten. Belisar und Narses. 51 und wurde auf dem Zuge nach Karthago von den katholischen Römern, die unter dem Drucke der arianischen Vandalen standen, mit Jubel als Befreier begrüßt. Den kecken Gelimer, welcher den König Hilderich unmittelbar nach Belisars Landung hatte hinrichten lassen, besiegte er in zwei Schlachten, sodaß er schon nach drei Monaten die Eroberung des Vandalenreiches nach Konstantinopel melden sonnte.) Gelimer hatte sich auf einem Berge verschanzt; er vermochte sich aber nicht lange zu halten und schickte, wie erzählt wird, einen Boten an Belisar mit der Bitte um ein Stücklein Brot, damit er feinen Hunger stillen, um einen Schwamm, damit er seine rotgeweinten Augen netzen, und um eine Laute, damit er das Lied seines Jammers zu ihren Klängen singen könne. Der Hunger zwang ihn zur Übergabe. Nachdem Belisar das Vandalenreich 534 in eine Provinz des griechischen Kaiserreiches verwandelt hatte, kehrte er von Karthago nach Konstantinopel zurück und feierte einen glänzenden Triumph. In großem, festlichem Zuge ging er von feinem Hause zur Rennbahn bescheiden zu Fuß; ihn begleiteten Gelimer in goldenen Ketten, die vornehmsten Vandalen und eine große Schar Diener, welche die erbeuteten Kostbarkeiten nachtrugen. Juftinian schenkte Gelimer das Leben und wies ihm Güter in Galatien an, das Vandalenvolk aber fand unter den Bewohnern des nördlichen Afrika feinen Untergang. Die leichte Eroberung des Vandalenreichs veranlaßte Juftinian nach dem Tode Amalafuntas, feine Hand auch nach dem Dstgoten-reiche auszustrecken. Belisar übernahm abermals den Oberbefehl, eroberte 535 Sizilien und zog von hier aus nach Unteritalien, wo er willig aufgenommen wurde, da die meisten Katholiken den gotischen Arianern feindlich gesinnt waren. Er eroberte Rom und hielt sich gegen eine dreißigfache Übermacht, die der gotische König Vitiges, der Nachfolger des ermordeten Theodat, heranführte, bis neue Truppen von Konstantinopel erschienen. Die Goten übertrugen nun Belisar die Krone Italiens; er nahm sie scheinbar an und machte sich zum Herrn von ganz Italien, blieb aber feinem Kaiser treu. Doch dieser lohnte ihn mit Undank und rief ihn ab. Ohne Murren kehrte Belisar mit dem gefangenen Vitiges und dem reichen Schatze Theodorichs heim und legte denselben seinem kaiserlichen Gebieter ehrfurchtsvoll zu Füßen. Aber nochmals mußte Belisar gegen die aufständischen Goten, welche den jungen Totilas zum König erhoben hatten, nach Italien ziehen; allein da ihm aus Mißtrauen und Eifersucht die nötigen Hilfsmittel versagt wurden, so bat er um seine Entlassung. Er kehrte zurück, schlug zehn Jahre 4*

6. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 35

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. 35 „Und was ist seiner Lugend Lohn? 7.Ihr gebts, — o Mann von Eis! — „Dem Wettersturm, dem Bubenhohn, „Dem Hungertode Preis!" „Die Nügenglocke hat getönt, * „Der Kläger stehet hier, „Durch nichts wird Eure That beschönt, „Und so gebieten wir: „Daß ihr sogleich das treue Pferd - - „In euren »Hausstall führt, „Und bis ans Ende pflegt und nährt, „Wie Euch als Christ gebührt!" — „Der Reiche sah nicht wenig scheel, Weil ihn der Spruch verdroß, Doch fühlt er seines Undanks Fehl, Und führte heim sein Roß. — So meldet ehrlich, kurz und plan, Die Chronik den Verlauf, Und zum Gedächtniß stellte man Nachher das Steinbild auf." Langbein. 25. Die Seefahrt. In sicherm Kahn auf spiegelglatten Wogen Fahrt durch den See der Herr sanft mit den Seinen; Die Sonne läßt ihr freundlich Antlitz scheinen, Und Luft und Wind, und alles scheint gewogen. Da muß mit Eins des Himmels Glanz ersterben; Trüb wird die Luft ein Sturm erhebt sich grausend, Die Wogen schlagen an das Schifflein sausend. Er schlaft; die Jünger schrein: „Herr, wir verder- den !" Jetzb wacht er auf; mit hoher Ruh im Blicke, „Kleingläubige," spricht er: "wie konnt ihr zagen? Noch großre Wellen werden um euch schlagen: Wem Muth gebricht, gebricht gar bald das Glücke." C 2 ' Unfc

7. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 84

1822 - Berlin : Reimer
84 Zabeln. Mir gleicht im weiten Reiche der Natur An Reizen keine Kreatur. So spricht es, als die Nachtigall Don fern das glanzende Insekt Im" dornigen Gebüsch entdeckt. Gleich hascht sie cß, und frißt's, die gier'ge Sängerin ~~ Und Leben, Stolz und Glanz ist hin. Kömmt Hochmuth, wie man spricht, nicht immer Kurz vor dem Füll ? Wer dies vergißt, Empfindet, wie der etilen Ehre Schimmer Oft seines Unglücks Ursach' ist. Weppen. - 19» Die Klugheit. Dürch eines Fischers List berückt, Ward in sein Garn ein junger Hecht verstrickt. Das Sprichwort sagt: die Noth bricht Eisen; Der Kriegsgefangne nagt so lang, Bis daß es ihm zuletzt gelang,- ' , Sich aus den Banden loszureißen. Jetzt sprach er bei sich selbst: Ei, ei, Ich dacht' es nicht, bei meiner Ehre, Daß hier ein Netz verborgen wäre. Je nun, ich bin ja wieder frei, f Kein Henker soll zum Zweitenmal mich kriegen. Doch still! was seh- ich dort vor jenem Boot Im Wasser hm und wieder fliegen? Beim Element, ein fetter Bissen Brod! Er .schnappt ihn auf, und läßt, dem Netze kaum ent- gangen, Sich nun durch einen Hamen fangen. Pfeffel.

8. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 189

1822 - Berlin : Reimer
Lieder. 189 Und schlagen schäumend an das Schiffs Und pfeilschnell fliegts am Felsenriff Durch spitze Klippen'durch. Doch immer sind wir frohen Muth's Und aller Sorgen frei, Dort überm blauen Himmelsdom Da sitzt der Herr und wehrt dem Streng Und führt uns frisch vorbei. Drum sey gedankt und sey gelobt Du großer Herr der Welt! Und wie du uns bisher bewahrt. So schütze uns auf unsrer Fahrt; Dir ist's anheim gestellt. Und gern erhört der Vater uns, Drum immer kek hinaus, Nicht so betrüglich ist die Fluth> Als Erdenglück und Erdengut Und eitler Lebensbraus. Aus Erden halt uns wenig fest, Die Liebe wird getrennt, Doch wie uns auch die Welle drohh Sie bleibt im Leben und im Tod Ein freundlich Element. ii. Gebet am Neujahrstage. Ich will hinauf zu meinen Tannen gel e^ Von dort zu Gott, dem guten Vater, sehen, Der Berg und Thal mit seinem Mantel deckt Und unterm Schnee den Keim des Lebens weckt. Der grüne -Baum! Des Schnees w^ße Blüthe! D lieber Gott, wie schön ist deine Güte! Erhalte mir den reinen Schönheitssinn Und nimm- mein Herz voll treuer Liebe hin» Der braune Wald auf der Gebirge Nucken! Wie freundlich ihn die Winterkränze schmücken! Ex

9. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 196

1822 - Berlin : Reimer
196 Lieder. r Genug ist mir beschieden. In Norden und in Süden Mag alles sich entzwein; Nichts stört hier meinen Frieden, Und seiner Frucht Gedeihn. Selbst wilde Rauberhorden Gewohnt an kaltes Morden, Verschonten furchtsam mich, Ais glänzte schon im Orden Der Auserwählten ich» Ihr Städter nennt mein Leben, Vom Alpenforst umgeben, Ein trübes Einerlei. . Doch meine Tag' entschweben Mir schnell und sorgenfrei. Ich weiß von keinem Leiden. Mein Loos ist zu beneiden. Ihr seyd der lauten Stadt, Der freudelosen Freuden Selbst im Gewirbel satt» Ich pflanze Kohl: Ich bete. Gott ist, wohin ich trete; Sein großes Buch — Natur. Als ich die Stadt verschmähte, Floh ich mein Uuglück nur. Ich steh im Waldesgrunde Mit meinem Gott im Bunde. Mein Kindesherz ist rein. Schlagt meine Todesstunde, So schlaf ich ruhig ein. Haug. 16. Fischerlied: Wer gleichet uns freudigen Fischern im Kahn?

10. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 245

1822 - Berlin : Reimer
Lieder. 245 Drum achtet nicht auf Schwarz und Weiß, nicht, welches Volks und Stammes Preis im eignen Lied' erschalle! Ein Gott, Ein Glaub' und Ein Ge- schlecht! -Sei unser Wort, und: Menschenrecht für Gottes Menschen alle! Voß. 5?. Die Kartoffelerndte. Kindlein sammelt mit Gesang der Kartoffeln Ueberschwang. Ob wir voll bis oben schütten alle Mulden, Korb' und Bütten; noch ist immer kein. Vergang! Wo man nur den Bülten hebt, schaut wie voll es lebt und webt! O die schön gekerbten Knollen, weiß und roth, und dick geschwollen immer mehr, je mehr man gräbt! Nicht umsonst in bunter Schau blüht es röth- lich, weiß und blau! Ward gesäet, ward gehäufet: Kindlein, Gottes Segen reifet! Rief ich oft, und trafs genau! Einst vom Himmel schaute Gott auf der Armen bittre Noth: nahe gings ihm; und was that er uns zum Trost, der gute Vaters Regnet er uns Manna- brot ? Nein, ein Mann ward ausgefandt, der die neue Welt erfandll Reiche nennens Land des Gol- des; doch der Arme nennts sein holdes nährendes Kartoffelland! Nur ein Knöllchen eingesteckt, und mit Erde zu- gedeckt! Unten treibt dann Gott sein Wesen! Kaum sind Hände gnug zum Lesen, wie es unten wühlt und heckt! Was ist nun für Sorge noch? Klar im irdnen Napf und hoch, dampft Karteffelschmaus für alle! , Unsre '
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