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1. Geschichte des Altertums - S. 300

1889 - Wiesbaden : Kunze
300 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. lichen Aberglauben und schob die Untersuchung auf, um weitere Befehle zu vernehmen." Trajan erwiderte: „Du hast den richtigen Weg eingeschlagen. Denn es läßt sich für diese Untersuchung keine allgemein gültige Norm angeben. Man muß die Christen nicht aufsuchen; wenn sie aber angegeben und überwiesen werden, muß man sie bestrafen; wenn indessen einer Reue zeigt und unsere Götter anruft, so soll ihm verziehen werden. Anklagen ohne Namensunterschrift können nicht angenommen werden, weil das ein sehr gefährliches Beispiel und dem Geiste meines Zeitalters entgegen wäre." Unter den vielen Christen, welche unter Trajans Regierung den Märtyrertod erlitten, war auch der 120 Jahre alte Bischof Simon von Jerusalem, welcher gekreuzigt wurde, so wie der ehrwürdige Bischof Ignatius von Antiochia, welchen der Kaiser selbst verhörte. Trajan war zornig über den frommen Mann und warf ihm vor, er sei vom bösen Geist besessen, verletze die Befehle seines Kaisers und reiße noch andere mit ins Verderben. Ignatius ent-gegnete dem Kaiser in freudigem Todesmute: „Wer Jesum freudig im Herzen trägt und seine Gebote treulich hält, ist nicht vom bösen Geist besessen; wohl aber jeder, der Jesum verleugnet! Eure heidnischen Götter sind böse Geister, welche die Menschen mit schädlichem Aberglauben umstricken. Und darum glaube ich nur an einen Gott und keinen andern neben ihm!" Der Kaiser ließ den edlen Glaubenshelden gefesselt nach Rom führen, wo er zur Belustigung des heidnischen Pöbels im Colosseum von zwei Löwen zerrissen wurde. Christliche Brüder sammelten sorglich die Gebeine des glaubensstarken Märtyrers und brachten sie als Reliquien nach Antiochien. Hadrianus 117—138, der folgende Kaiser, war Trajans Vetter. Er ließ dem römischen Reiche in Rechtspflege und Verwaltung viele sorgfältige Verbesserungen angedeihen und bereiste, um die Lage des ungeheuren Reichs genau kennen zu lernen, dasselbe größtenteils zu Fuß. „Ein Kaiser," sagte er, „muß wie die Sonne alle Teile seines Reiches beleuchten." Die von Trajan jenseits des Euphrats gemachten Eroberungen gab er wieder auf; das unterworfene Britannien schützte er im Norden durch den Pictenwall gegen feindliche Einfälle. Seinen Hof zierten Schriftsteller, Künstler und Gelehrte; der bedeutendste darunter war der Grieche Plutarch (t 120), unter dessen zahlreichen Schriften die vergleichenden Lebensbeschreibungen griechischer und römischer Feldherrn und Staatsmänner (§. 61, 3) besondere Erwähnung verdienen. Hadrian selbst war von großer Kunstliebe beseelt und ließ Rom und viele Städte seines Reiches durch treffliche Bau- und Bildwerke verschönern. Auf

2. Geschichte des Mittelalters - S. 85

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 16. Die Frauen. 85 2. Unter den germanischen Frauen nahmen die gotischen und fränkischen die erste Stelle ein. Auch sie wurden, wie die altgermanischen Frauen, geachtet und ihre Geistesgaben anerkannt; man räumte ihnen gesetzlich sogar manche Vorrechte vor den Männern ein und bestrafte Unbilden, Mißhandlungen und Verletzungen, welche den Frauen zugefügt wurden, gewöhnlich doppelt so hart, als ähnliche, an Männern verübte Vergehen. Doch ist auf der andern Seite nicht zu übersehen, daß bei den Franken, wie bei den alten Germanen, die Frau eine verschiedene Behandlung erfuhr. So konnte bei den alten Germanen verlangt werden, daß sich die Frau mit dem toten Manne verbrennen lasse, und es kam vor, daß der Mann das Recht beanspruchte, die Frau zu verschenken oder zu verkaufen. Das salische Gesetz der Franken schloß die Töchter von der Erbschaft aus und betrachtete nur die Söhne als erbberechtigt. Dieser Artikel des salischen Gesetzbuches handelte eigentlich nur von Privatbesitzungen, wurde nachher aber auch auf die Besetzung des Thrones angewandt, dadurch wurde das weibliche Geschlecht von der Thronfolge ausgeschlossen. Auch bei den Ostgoten herrschte ähnlicher Brauch. 3. In der Geschichte der Goten werden mehrere ausgezeichnete Frauen genannt. Die Töchter Theodorichs des Großen (§. 7), Theudegota und Ostrogota, waren, erstere an den Westgotenkönig Alarich, die zweite an den burgundischen Prinzen Sigmund vermählt. Theodorich vermählte sich zum zweitenmale mit Chlodwigs Schwester Audosletis, mit welcher er eine Tochter, Amalasunla, empfing. Nach Theodorichs Tod folgte Amalafuntas Sohn, Athalarich, und seine Mutter führte die Vormundschaft. Als sie ihrem Sohne eine römische Erziehung geben wollte, wurde das Volk unwillig und zwang die Königin, dem Prinzen gotische Herrn zu Gesellschaftern zu geben. Diese verleiteten den Prinzen zu allen Lastern und führten seinen frühen Tod herbei. Nun bestieg Amalafunta den Thron (§. 7); da die Goten aber einer Frau zu gehorchen für unmännlich hielten, so reichte die Königin ihrem Vetter Theodat die Hand und erhob ihn zum Mitregenten; dieser, ein habsüchtiger, gelehrter und schon bejahrter Mann, hatte eidlich zugesagt, er werde die Regierung der Königin überlassen. Allein bald nach seiner Ankunft in Ravenna ließ er seine Wohlthäterin festnehmen, auf eine Insel des Bolsenasees bringen und im Bade erdrosseln. Ihre Tochter Mathasuinta war zuerst an den Ostgotenkönig Vitiges, nach dessen Tod an den Bruder des Kaisers Justinian vermählt und fand ein frühes Ende (§. 16, 6). Theodorichs Schwestertochter war an den thüringischen Herzog Hermansried verheiratet; ihre

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 871

1850 - Weilburg : Lanz
Ii.- Die Berberei. 871 Landhäusern und Gärten umgebene Ort doch einen regen Verkehr und treibt auch ansehnlichen Getreides, Oel- und Obstbau. — Kabes, eine befestigte Stadt im Südwesten der vorigen und an dem gleichnamigen Busen, hat einen kleinen Hafen und 25 — 30,000 Einwohner, die einen wichtigen Handel mit Datteln und Henna treiben. — In dem Busen von Kabes liegt die Insel Dscherbi (Jerbi), eben so fruchtbar, als trefflich angebaut. Die (150,000) Einwohner verfertigen Wollenzeuge und Leinwand und treiben einen bedeutenden Handel. 6. A l- g i e r. §. 1031. Algier, zwischen dem 16. und 27.° der Länge und vom 30. bis zum 37.° der Breite sich aus- dehnend, hat im Norden das mittelländische Meer, im Osten Tunis, im Süden Biledulgerid und im Westen Marokko zu- Grenzen. Der Fläch en g eh alt wird zu 4500 Qmeilen angegeben. — Das Land ist bergig; die Bergketten, eben nicht von bedeutender Höhe, sind eine östliche Fortsetzung des Atlas. Hügelreihen erheben sich längs der felsigen Küste, welche zugleich mit gefährlichen Klippen und Sandbänken versehen ist. ' Im Süden von Algier breitet sich eine große Ebene, die Metidscha, aus; höhere Gebirge, welche frucht- bare-Thalrr einschließen, bedecken die südlichen Gegenden. — Zahlreiche, aber unansehnliche und nicht schiffbare Flüsse strömen vom Atlas herab zum Meere; andere gehen wahr- scheinlich nach Süden zur Wüste. Der Schellif fließt im westlichen Theile des Landes; im südöstlichen nimmt der Melzig-Sce, ein Salzsumpf, den Dschiddi auf. Auch der See Titteri ist nur ein großer Sumpf. — Das gesunde Klima kommt hinsichtlich der Temperatur mit dem der süd- lichsten Länder Europa's überein; nur daun, wann der Samum weht, steigt die Hitze bis zu 33 und 34° 11. Die Natur- erzcugniffe sind im Allgemeinen die der übrigen Atlas-Länder; besonders werden Wolle, Leder, Wachs und Straußfedern,

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 872

1850 - Weilburg : Lanz
872 Die einzelnen Länder Afrika's. Getreide, Reiß und Datteln ausgeführt. Viele Meilen weit breiten sich Salzsteppen aus. §. 1032. Die Bevölkerung wird zu 2% Mill. ange- geben; darunter befanden sich im Januar 18-15 75,35-1 Europäer. Am zahlreichsten sind Berbern (Kabylen), Mauren und Araber; auch viele Neger und Juden finden sich im Lande. Neben Landbau und Viehzucht als Hauptbeschäftigungen werden verschiedene Gewerbe gefunden, welche Seiden-, Baumwollen- und Wollenzeuge, Leinwand, Leder, Gold- und Silberwaaren und Waffen liefern. Seit der Eroberung des Landes durch die Franzosen hat der Verkehr mit dem innern Afrika sehr abgenommen; dagegen findet ein lebhafter Handel mit Europa, vor Allem mit den französischen Häfen am mittelländischen Meere, Statt. Bereits im Jahre 1838 stieg die Einfuhr zu einem Werthe von mehr, als 15 Mill. Gulden; ]/6 dieser Summe war für französische Weine. — Am 5. Juli 1830 ward die Stadt Algier von den Franzosen erobert, und die Herrschaft des seitherigen Dei's ging damit zu Ende. Ein dem Ministerium untergeordneter französischer Ober-General trat als Gouverneur oder Statthalter an die Spitze der Regierung. Doch ist das ganze Land noch- keineswegs unter- worfen, und der Kampf mit mehrcrn der eingebornen Stämme dauert bis zum heutigen Tage fort. Europäer siedeln sich nun hier an; das Christenthum hat wieder festen Fuß gewonnen auf einer Erdstrecke, wo einst der heil. Augustinus seinen Bischofssitz hatte. §. 1033. Algier, die Hautpstadt und der Sitz des französischen Statthalters, breitet sich im Westen von Tunis au einer Meeresbucht und am Abhange eines Hügels amphi- theatralisch aus und erhält in dem Grade, als es sich ver- schönert, immer mehr ein europäisches Ansehen. Die Zahl der Einwohner beträgt -10,000, unter denen 2-1,000 Europäer und 8000 Juden sind. Die Stadt ist befestigt; der Pallast des vormaligen Dei's, das See-Arsenal, mehrere Kasernen und Moscheen, die Kathedrale u. a. gehören zu den bemerkcns- werthestcn Gebäuden; man findet mehrere (11) christliche

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 933

1850 - Weilburg : Lanz
Xvi Die Wcstafrikanischen 2ttseltt. 93.1 Baumwolle und Zucker. Die (20,000) Einwohner siud größten theils Neger. Die gleichnamige Stadt, auch Chavcs genannt, liegt auf der Ostküste, ist befestigt, hat 3000 Einw. und einen Hafen. — <1) Jln no b on, die kleinste dieser Inseln, liegt im Südwesten der vorigen und wird von etwa 300 Negern bewohnt. Sie gehört den Spaniern. — 5. Die Inseln des grünen Vorgebirges oder Kap-Verdi scheu Inseln, 10 größere Eilande und -I unfruchtbare und unbewohnte Klippen, ragen im Westen des grünen Vorgebirges aus den Wogen des atlantischen Oceans empor und umfassen einen Flächenraum von 78% Omeilen, auf denen 45,000 Menschen leben. Sie sind gebirgig, haben Mangel an Wasser, und wenn die Regenzeit, die hier sehr unregelmäßig eintritt, einmal - ausbleibt; so entsteht nicht selten die furchtbarste Hungersnot!). Die Hitze ist groß, die Luft keineswegs gesilnd. Man zieht viele Ziegen und Esel; Federvieh ist in Menge vorhanden; auch gibt's Schildkröten, Affen und Zibetkatzen. Tropen-Gewächse, besonders Kokosnüsse, ferner Südfrüchte, Trauben, Mais und Reiß werden reichlich gewonnen. Das Meer erzeugt an den flachen Küsten Salz im Uebcrflusse und liefert Ambra. Die Einwohner bestehen ans portugiesischen Mulatten und Negern, sind wohl Christen, aber sehr unwissend und abergläubisch. Schon 14749 entdeckten die Portugiesen diese Inseln, und noch sind sie im Besitze derselben. Sie stehen unter einem Statthalter. — a) St. Jago, im Süden der Gruppe, 30 Qmeilen groß mit 13,000 Einw., liefert viel Zuckerrohr. Porto Praya, ein Flecken mit einem guten Hafen, ist der Sitz des Statthalters. — b) St. Philipp oder Fnego, im Westen der vorigen, hat einen noch thätigen, 14,000 Fuß hohen Vulkan und 5000 Einwohner. Die Stadt St. Philipp besitzt einen Hafen. — c) St. Iuan (Johann) oder Vrava, im Westen der vorigen,'ist sehr fruchtbar und gesund und zählt 3000 Einw. — ,j) Mayo, im Nordisten von. St. Jago, hat starke Viehzucht und einen großen Reichthum an Seesalz. — e) Buenavista (Bona- vista), im Norden der vorigen, zählt 3000 Einwohner und

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 958

1850 - Weilburg : Lanz
958 Die einzelnen Länder Amerika's. Norden durch die Northnmberland-Straße von der Insel Prinz Eduard und im Nordosten durch die Meerenge von Canjo von Kap Breton geschieden. Im Nordwesten ist die Fundy-Bai; die übrige Küste wird vom atlantischen Meere bespült. Neu-Schottland ist 650, Kap Breton 112 O.meil. groß; der Flächen geh alt von beiden beträgt also 762 Qmeil., auf denen 145,000 Menschen leben. — Die Küsten dieser zwei Länder, an denen die Fluth 60 — 70 Fuß steigt, sind durch die Meereswogen gewaltig zerrissen. Der Goldarm-Busen (Bras d’or) spaltet Kap Breton irr zwei Halbinseln, die im Südwesten durch die nur 3000 Fuß breite Erd enge St. Peter Zusammenhängen. Berge von unbeträchtlicher Höhe erheben sich; sie sind Zweige des Albany- Gebirges; große Waldungen breiten sich aus. Das Land ist reich an Gewässern; etwa ein Drittel der Oberfläche besteht aus Flüssen und Seen. — Die Halbinsel hat ein milderes Klima, als Neu-Braunschweig; erst um Weihnachten beginnt der Winter, und die Kälte steigt nur bis 14° Ií. Die Luft von Kap Breton ist kälter und feuchter. Eine ansehnliche Viehzucht wird getrieben; das Land ist reich an Wild und Vögeln; den größten Gewinn aber bringt der Fischfang. Muskiten-Schwärme erscheinen als eine Land- plage. Getreide kann in fruchtbaren Jahren ausgeführt werden; das Obst ist gut und Holz in Fülle vorhanden. Es gibt Kupfer und Eisen, und groß ist der Reichthum an Steinkohlen. — Die Bewohner sind meist europäischen, besonders britischen Ursprungs. Auch Deutsche und Franzosen haben sich hier angesiedelt; nur noch wenige Indianer hausen in diesen Gegenden. Fischerei, hauptsächlich zur See, ist die wichtigste Beschäftigung und der Handel von Bedeutung. Fische, Häute, Mehl, Holz und Steinkohlen bieten die Haupt-Artikel zur Ausfuhr. — Die Verfassung stimmt mit der Neu- Braunschweigs überein. Das Ganze besteht aus zehn Kan- onen. — Halifax, die Hauptstadt im Osten von St. John und auf der Südost-Küste der Halbinsel am atlantischen Meere, hat einen trefflichen Hafen, zahlreiche Schiffswerfte und

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1014

1850 - Weilburg : Lanz
1014 Die einzelnen Länder Amerikas. bieten einen großen Reichthum an 5) Bau-, Tischler- und Färbeholz. Sehr wichtig ist 6) der Wachsbaum, merk- würdig 7) der Manzanillo-Baum auf der Westküste, der denen, so unter ihm schlafen, durch seine giftige Ausdünstung den Tod bringt. Die getrockneten Blätter der Coka-Pflanze werden von den Indianern, wie der Betelpfeffcr in Ost-Indien, gekaut. Der Getreidebau beginnt in einer Höhe von 3000 Fuß; in einer Höhe aber von mehr, als 11,000 Fuß, ist kein Ackerbau mehr möglich. — 0. Das Mineralreich. Die Anden sind reich an 1) Gold; zwischen ihnen und dem Anstral- Ocean stndet sich 2) Platina in Menge; 3) Silber ist weniger vorhanden. In einigen Provinzen führt jeder Bach Goldjand. Auch 4) Kupfer, Bl ei und Eisen liefern die Berge; man hat 5) schönen Marmor, und unter 0) den Edel- steinen ist besonders der Smaragd zu bemerken. 7) Salz wird aus dem Meere, aus verschiedenen Seen und Quellen in Menge gewonnen; auch mehrere 8) Mineralquellen sind vorhanden. §. 1181. Die Bevölkerung beträgt 3,300,060 Seelen; durchschnittlich kommen also nnr 76 Menschen auf die Qmeil. Sie besteht theils aus Europäern und Kreo- len (1,400,000), theils aus Indianern, die in den Wild- nisicn, besonders zwischen dem Orinoko und Marauhon, noch in völliger Unabhängigkeit leben und den Europäern feindlich gegenüber stehen. Diese werden auch hier Indio« hravos genannt. Ferner werden Mulatten und Mestizen gefun- den; die Zahl der Neger aber ist sehr gering, und die Skla- verei abgeschafft. — Abgesehen von den zahlreichen Sprachen der verschiedenen Indianer Stämme hört man in allen Theilen des Landes die spanische. Die katholische Religion ist Staats-Religion; doch werden auch andere kirchliche Bekennt- nisse geduldet. — Zu den bemerkenswerthesten Indianer- Stämmen, die in Kolumbien sich finden, gehören folgende: 1) Die Guarauuos, die von den zahlreichen Mündungs- armen des Orinoko gebildeten Inseln bewohnend, sind groß und stark, färben den Körper und schmücken sich mit Papageien-

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1064

1850 - Weilburg : Lanz
1064 Die einzelnen Länder Amerika's. ziemlich starke Viehzucht wird getrieben. Die Regierung besteht ans dem Gouverneur, dem Rathe oder Oberhause und dem Hause der Gemeinen — die Kriegsmacht alis 8000 Mann, wozu noch 16— i8000 Milizen kommen. Eintheilung in drei Grafschaften. — S panisch-Town, ehemals San Iago de la Vega, die Hauptstadt der ganzen Insel und der Sitz des Gouverneurs, liegt am südlichen Fuße einer Bergkette und hat 5000 Einw. — Kingston, eine regelmäßig gebaute Stadt und die größte und wichtigste der Insel an einer Bai der Südküste, besitzt einen guten Hafen und zählt 84,000 Einw., die einen sehr bedeutenden Verkehr unterhalten. §. 1286. 3) Trinidad, die südlichste und größte Insel der kleinen Antillen, liegt den Mündungen des Orinoko gegen- über, ist 113 Qmeil. groß und wird von 43,1m0 Men- schen bewohnt, unter denen sich nur 3400 Weiße befinden. Die höchsten Berge sind an der Nordküste; sie erheben sich bis zu 3000 Fuß. Man findet mehrere Vulkane; bemerkcnswerth ist der See La Brea (La Braye), der 3 — 4 Meilen im Umfange hat und auf dessen Oberfläche Inseln von Erdpech schwimmen. Im Ganzen ist die Luft gesund; die größte Wärnie beträgt 24, die geringste 17°. 10; Orkane sind hier unbe- kannt. Der sehr ergiebige Boden liefert besonders viel Zucker- rohr, ferner Kaffee, Kakao, Zimmt, Muskatnüsse, Gewürz- näglein und Baumwolle. Kaimans und Schlangen werden gegessen. — Puerto de Es pan na, die regelmäßige und schöne Hauptstadt, erhebt sich am Busen von Paria, hat eine prächtige Domkirche, einen befestigten Hafen und 10,000 Einw. — 4) Tabago, eine Insel im Nordostcn der vorigen, von der sie durch den Trinidad-Kanal geschieden wird, hat eine Oberfläche von 6% Qmeil. und 15,000 Einw. — mir 450 Weiße. Basaltknppen erheben sich im Innern bis zu 1750 Fuß; die südlichen Striche sind niedrig und flach. Zahl- reiche Bäche und Flüßchen bewässern dieses Eiland, das, von Orkanen nicht heirngesncht, viel Zucker und Baumwolle, treff- liche Orangen, Feigen und Granatäpfel hervorbringt. Sear- borongh, der Hauptort, liegt an der südlichen Küste und

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 824

1850 - Weilburg : Lanz
824 Die einzelnen Länder Asien's. angegeben, ans denen 3 — 400,000 Menschen leben. Diese Eilande sind bergig; das Klima ist sehr mild und angenehm, der 'Boden fruchtbar und gut- angebaut. Euro- päische Hansthiere und Seidenraupen, Getreide, -edle -Früchte, Thee, Pfeffer, Baumwolle und -Taback, Schwefel und Salz gehören zu den bemerkenswcrthestcn Natukerzeugniffen. Die Einwohner haben Aehnlichkeit 'mit den Japanern^ sind gut- artig, höflich und gastfrei; nur die Regierung ist gegen Fremde argwöhnisch. Bloß. mit China und Japan findet Verkehr Statt. Eine Staats-Religion gibt cs nicht;- Jeder- mann kann glauben, .was er. will. Der König,ist dem chinesischen Kaiser lehnspflichtig' und Ivat an diesen einen Tribut zu entrichten. '—- Die größte unter diesen-Inseln heißt- Lieukien oder Lutschn, auf welcher die Residenzstadt des Königs Ki.ngtsching -liegt. . Es ergibt sich- aus den vorhergehenden §§., daß das chinesische Reich, wenn man 'die unmittelbaren und mittel- baren Gdbietstheile zusammen rechnet, einen Flächengehalt von 248,000 Qmeil. umfaßt, und daß seine Bevölkerung zu 236 Mill. steigt. Es ist also um den vierten Theil größer,-als ganz Europa; .seine Volksmenge aber kommt der unsers Erdthetls gleich.- . . Japan. §. 973. Das japanische Reich besteht bloß aus Inseln — vier größe.rn und. ungemein vielen kleinern. Zwischen 146/, und 170° h^r Länge und zwischen 24 und 46° der Breite gelegen, werden diese Inseln ringsum von den Fluchen, des Austral--Ocean's umspült. Zwischen den größer» und dem 'Festlandc woget das japanische Meer, aus welchem'die Straße von Korea in das östliche (Tong- Hay), die Straße la Perouse aber in das ochots- kische Meer führt. -— Die Größe wird zu 12,600 Qmeilen. berechnet. • §. 974. ' Die sehr zerrissenen Küsten dieser Eilande sind von. vielen Felsen, Klippen, Korallenriffen, Strudeln und

10. Geschichte des Mittelalters - S. 41

1888 - Wiesbaden : Kunze
8. Die Franken unter den Merowingern. 41 welcher sich durch seine Kenntnisse und Biederkeit das volle Vertrauen des Königs erworben, dagegen durch seine strenge Gerechtigkeitsliebe unter dem Volke Feinde gemacht hatte, erschien vor dem König und suchte ihm den gefaßten Verdacht zu benehmen. Unter anderem beteuerte er, wenn Albmus schuldig wäre, so teilte der ganze Senat das Verbrechen des Angeklagten. Aber Theodorich gab leider den Verleumdungen böswilliger Menschen mehr Gehör und ließ die angesehensten Senatoren mit Boethius einkerkern. Dieser und sein Schwiegervater Symmachus wurden hingerichtet und starben mutig und geduldig im vollen Bewußtsein ihrer Unschuld. Theodorich sah bald sein Unrecht ein und sein Gewissen ließ ihm keine Ruhe mehr. Bei Tische glaubte er einst in dem aufgesperrten Rachen eines Fisches die Leiche eines unschuldig Gemordeten zu sehen, welcher nach Rache dürstete. Von Reue ergriffen, verfiel er in eine Krankheit und starb 526 zu Ravenna. Nach Theodorichs Tode sank die Macht der Goten bald wieder von ihrer Höhe. Seine Tochter Amalasunta (§. 16, 3), eine feingebildete Frau, übernahm für ihren unmündigen Sohn Athalarich die Regierung. Da aber der Sohn starb und die Goten einer Frau zu gehorchen nicht gewohnt waren, so reichte Amalasunta ihrem Vetter Theodat die Hand. Theodat strebte nach der Alleinherrschaft und ließ sie im Bade ersticken. Dies bewog den griechischen Kaiser Iustinian (§. 10), dem Ostgotenreich in Italien 555 ein Ende zu machen. §. 8. Die franken unter tsen Seramingem. Chlodwig 481—511. Von den germanischen Reichen, welche aus den Trümmern Westroms entstanden, war das Reich der Franken allein von Dauer. Die Franken hatten ihre ursprünglichen Wohnsitze an der Elbe und Weser verlassen und waren über den Rhein vorgedrungen, um sich in Belgien und Gallien aus Kosten der Römer eine neue Heimat zu gründen. Sie waren in die ripuarischen und falischen Franken geteilt, von denen jene an beiden Usern des Niederrheins, diese im nördlichen Gallien wohnten und zu Anfang dieses Zeitraums (476) unter verschiedenen Fürsten standen. Unter diesen wurde Chlodwig der Begründer des Frankenreichs. Er war der Enkel Merowigs, des Ahnherrn der merowingischen Königsfamilie der Franken und erst 15 Jahre alt, als er 481 seinem Vater in der Regierung der salischen Franken folgte.
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