Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte - S. 6

1913 - Berlin : Oehmigke
— 6 — deutend genug, um mit den Schilderungen ihres Glanzes und ihres Unterganges die Welt zu füllen. Diese Beschreibungen zeitgenössischer Schriftsteller, wie auch die Beschreibung von Vineta ober Julin, die beibe dasselbe sind, beziehen sich auf wenbische Handels- und Küstenstäbte. Es ist inbessen wahrscheinlich, daß die Binnenstäb te wenig bavon verschieben waren, wenn auch vielleicht etwas geringer. An Handel waren sie gewiß unbedeutender, aber bafür stauben sie dem deutschen Leben und seinem Einfluß näher. Wenden wir uns nunmehr der Frage zu: Wie lebten die Wenden in ihren Dörfern und Städten, wie kleideten und wie beschäftigten sie sich? Neben der Führung der Waffen, die Sache jebes Freien war, gab es mannigfach gegliebertes Leben. Die Ausschmückungen bet Tempel, wie sie von den alten Schriftstellern bei* Wenbenzeit vielfach beschrieben werben, lassen keinen Zweifel barübet, daß die Wenben eine Art von Kunst, wenigstens von Knnsthanbwetk kannten nnb übten. Sie schnitzten ihre Götzenbilder in Holz obet verfertigten sie aus Etz und Gold. Sie bemalten ihre Tempel und färbten das Schnitzwerk, das die Kirchen zierte. Den Schiffbau kannten sie, wie die kühnen Seetäuberzüge der Ranen zur Genüge beweisen. Ihr Haus- und Kriegsgerät war mannigfacher Art. Sie sonnten den Haken zur Beackerung und die Sichel, um das Korn zu schneiden. Die feineren Wollenzeuge, so berichten die Chronisten, kamen aus Sachsen. Aber eben aus dieser Anführung geht hervor, daß die minder seinen im Lande selbst bereitet wurden. Einheimische Arbeit war auch die Leinwand, in welche das Volk sich kleidete, und wovon es zu Segeln und Zelten große Mengen gebrauchte. Es ist also wohl nicht zu bezweifeln, daß der Webstuhl im Wendenlande bekannt war, und daß die Hände, die den Flachs und den Hanf dem Erdboden abgewannen, ihn auch zu verarbeiten verstanden. Die Hauptbeschäftigungen blieben freilich Jagd und Fischerei, baneben die Bienenzucht. Die Honigerträge waren reich und wichtig, weil aus ihnen der Met gewonnen würde; Bier würde aus Gerste gebraut. Die Fische würden frisch ober eingesalzen gegessen; benn man benutzte die Solquellen und wußte das Salz aus ihnen zu gewinnen. Vieles spricht bafür, daß sie selbst Bergbau trieben und das Eisen aus dem Erze zu schmelzen verstanden. Noch ein Wort über die nationale Kleidung der Wenden.

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 79

1847 - Berlin : Reimer
79 Ausbeute an Gold, Platin, Silber und Edelsteinen gewährt. — Pflege der Bienen (Baschkiren) und Seidenraupen (Süd-Nußland). — Die auf Kosten des Landbau's künstlich belebte Industrie Rußlands ist vorzugsweise in der 3. Zone, namentlich in den Gouvernements Moskau, Wladimir, Kaluga und Tula heimisch, und liefert besonders Leder, Taue, Seife, auch Metallwaaren u. Gewebe aus Wolle, Baumwolle, Leinen, selbst aus Seide, aber diese Erzeugnisse, meist mittelmäßig und theuer, haben nur mit Hülfe der strengen Grenzsperre im Jn- lande und bei den asiatischen Nachbarn Absatz. — Wichtiger der durch die über- seeische und binncnländische Schifffahrt (aus den zahlreichen,'natürlichen und künstlichen Wasserstraßen) und die winterliche Schnecbahn begünstigte, zugleich aber durch strenge Zollgesetze re. beengte Handel, besonders der asiatische, dessen Stapelorte Tiflis, Orenburg, Kiachta re. geworden sind (Peking-Karawanen); — Pelzhandel (russisch- amerikanische Handelsgesellschaft); Menschenhandel im Kaukasus. — 11. Staatseinrichtung. Die Verfassung des kolossalen Reiches ist absolut monarchisch. Der nach dem Erstgeburtsrechte zum Thron gelangende Kaiser (Czar), der „Selbstherrscher aller Reußen", steht selbst an der Spitze der Staatsverwaltung, ihm zur Seite der Reichsrath, dirigirende Senat, dirigirende Synod und das Staats-Ministerium. Unter diesem Civil- und Militair-Gouverneure an der Spitze der Provinzial- Berwaltungen. In Polen ein Statthalter und Provinzial-Ständ e, de- nen indeß, nach dem organischen Statut, keine gesetzgebende Gewalt zusteht. Fast eben so bedeutungslos die finnischen Stände. — Das ursprünglich orienta- lische Gepräge des Staates (nur 2 Stände, leibeigene Knechte und Herren, diese ihrerseits dem Czar knechtisch unterthan) ist durch die Tendenz der Herrscher zur Europäisirung des Volks einigermaßen verwischt worden. Die willkürliche Ein- theilung der zahlreichen Beamtenwelt in 14 Rangklassen ersetzt nur unvollkom- men die fehlende organische Schichtung nach Ständen, und der Versuch den fast fehlenden Bürgerstand zu stärken (Ehrenbürger) soll noch Früchte tragen. Freie bäuerliche Grundbesitzer ebenfalls nur in geringer Zahl. — Desto stärker die un- terste Volksklasse, die der Leibeigenen, die große Mehrzahl der Landbauer (23—24 Mill.), d. i. — da die Bauern in Finnland, den Ostseeprovinzen, in Polen ic., und ebenso die Tataren- und die nomadischen Stämme (welche eigene Stammhäupter, besondere Berechtigungen, und zum Theil blos den Charakter von schutzverwandten Bundesgenossen haben) nicht leibeigen sind — die größere Hälfte des herrschenden russischen Volkes. Auf den Krön- und mehreren Privatgütern hat indeß die Leibeigenschaft aufgehört, und die Regierung begün- stigt die Aufhebung derselben, so wie die Ansiedelung freier Kolonisten. — Die Verwaltung ist in allen Zweigen fast militairisch organisirt, aber die Weite der Räume erschwert den Gang der Staatsmaschine, und begünstigt die Willkür der Beamten, die im Allgemeinen übel berufen sind. Sehr achtbar die Kriegs- macht und Kriegsverfassung: Rekrutirung der regulairen Landmacht vorzugsweise aus den leibeigenen und freien russischen Bauern — Dienstzeit von 15 Jahren — allgemeine Wehrpflichtigkeit der Kosacken sowie der nomadischen Stämme. — Die Weite der Räume und die Länge der Grenzen führen indeß nothwendig Kraftzersplitterung mit sich. Daher die Einrichtung der Militair-

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 59

1847 - Berlin : Reimer
59 beschränkte, doch sachgemäße Ausbildung des Heerwesens (Schuttery); auch die Seemacht ist nicht groß,, ungeachtet eines sehr ansehnlichen Kolonial-Besitzcs und der, bei der eingctrctencn finanziellen Verwirrung, verdoppelten Wichtigkeit dieses Besitzes. — 84. Holländische Kolonien. a. In Asien: Besitzungen auf Java (1700 Ulmln.) mit den wichtigen Plätzen Batavia, H., Surabaya und Nyswik;— auf Sumatra (900 sumln ) mit der Hauptstadt Padang, den Häfen Palembang und Barns; — auf den Molucken (loohiätln.)) auf Borneo (800hmln.); - auf Celebes (230 sdmln.) und Neu- Guinea (bis jetzt unbedeutend). — b. In Amerika: Hvlländ. Guyana oder Surinam (500 sdmln.) mit der Hptstdt. Paramaribo, H.; Curayao u. e. a. kleine westindische Inseln (15 sumln.). e. In Afrika: Handels-Faktoreien an den Küsten von Guinea. — Die asiatischen Kolonien sind die reichsten und vortheilhastesten. Der Ge- neral-Gouverneur derselben rcsidirt zu Nyswik auf Java, wo einige 1000 Hol- länder vielleicht über 8 Mill. Menschen (eingeborne muhamedan. Malayen, chine- sische und arab. Handelsleute, Mischlinge, Negersklaven) mit Klugheit und Ge- walt in Unterwürfigkeit halten, und durch die - steigende Kultur von Kaffee, Zucker, Indigo, Baumwolle, Ncis, Cochenille, Pfeffer, seit Kurzem auch von anderen Gewürzen und Thee, den einträglichsten Handel treiben. — Aehnliche Verhältnisse auf den Molucken, im nördlichen und südwestlichen Theil von Cele- des und auf den Küsten von Sumatra und Borneo, wo sich die Macht der Hol- länder mehr und mehr ausbreitet und befestigt. — In Surinam und dem holländ. W estindien etwa 90,000 Ew., unter denen mehr als 60,000 Neger- sklaven; mit ihrer Hülfe ebenfalls eine bedeutende und einträgliche Plantagen- Wirthschast. — In sämmtlichen Kolonien der Holländer (gegen 5000 s^jmln.) leben über 5 Mill. Menschen und. ihrer Botmäßigkeit, während die Gesammt- bevölkerung der kolonisirten Länder u. Jnsn. auf das Drei-, ja Vierfache dieser Zahl veranschlagt wird. Dritter Abschnitt. Die romanisch-griechischen Staaten Europas. I. Allgemeine Verhältnisse. 1* Land und Volk in gegenseitiger Beziehung. — Lage, orographischer und klimatischer Charakter des von den Na- tionen lateinischer und griechischer Zunge bewohnten Ländergebiets und der daraus hervorgegangene Einstuß auf die nationellen Eigen- thümlichkeiten und Staatsbildungen der Süd-Europäer. — Ver-

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 92

1847 - Berlin : Reimer
92 tenmandschu, ein eigenthümlicher (660 vor Ehr.), durch Kung-Fu-Dsü oder Konfu-tse (Confucius) gegründeter, auf Moralität und maaßrechten Wandel, die Verehrung der Natur und des Staatsoberhauptes, als eines Himmelssohnes, berechneter Kultus, der daher mehr eine politische, als religiöse Tendenz hat. — 29. Seit der Eroberung des durch seine berühmte „große Mauer" (275 Mln. lang) nicht geschützten „Reiches der Mitte" ist die Rolle des „Sohnes des Himmels", den die Fremden „Kaiser" nennen, in die Hände der Mandschu-Dy- nastie übergegangen. — Despotische Negierungsweise unter patriarchalischen For- men;— Korea und die Lieu-Khieu-Inseln, die mongolischen Nomaden u. die Türken-Stämme haben eigene, mehr oder minder unterthänige Erbfürsten; — in Tibet eine durch chinesische Statthalter beaufsichtigte Priesterherrschaft; — im eigentlichen China M a nd arin cn-D e S po t i smu s. — Die ganze Staatseinrichtung, in Folge der allgemeinen Entsittlichnng, des politischen Drucks und des moralischen und physischen Elendes des Volkes, im tiefsten Ver- fall; — willkürliche, daher auch ungedeihliche Verwaltung der Finanzen; — Verwahrlosung und Verweichlichung des ungeheuren, doch übel bewaffneten und fast unerzogenen Kriegsheeres, in welchem die irregulaire Reiterei der No- maden wahrscheinlich die meiste Beachtung verdient. — Die als politischer Grund- satz bisher sestgehaltene strenge Abschließung gegen alle Fremden (Barbaren), die den Handelsverkehr (Thee, Baumwolle, Gewebe, Rhabarber, Porzellan und verschiedene andere Kunst-Produkte, gegen Reis, Pelzwerk, Opium u. a. Artikel) nur als eine „Wohithat" gestattet, und bisher mit Briten, Portugisen, Spaniern, Holländern und Nord-Amerikanern auf den Hafen von Kantong, mit Rußland auf den einzigen Punkt Malmatschin und die Peking-Karavanc beschränkt war, u. alle Christen im Reiche mit dem Tode bedroht, ist neuerdings, durch die Erfolge der Engländer, wesentlich gemildert worden, indem außer Kantong noch vier andere Häsen dem europäischen Handel geöffnet worden sind. — Ix. Das japanische Reich. 30. Bestandtheile, — Lage derselben u. s. w. Flächeninhalt = 10000 —11000 □». Hauptstädte: Jeddo (2 Mill. Einw.) und Miako (-£ Mill. Einw.), beide auf Nipon; Nangasaki, H.; — viele an- dere bedeutende Städte. — 31. Die Einwohnerzahl ist unbekannt; die Inseln Nipon und Kiusiu sollen zum Theil sehr stark bevölkert scyn. Religions- und Gesittungs- Verhältnisse zum Theil wie in China. — Unter den Nahrungszweigen steht Ackerbau obenan; auch die Industrie sehr bedeutend; der Handel mit dem Aus- lande beschränkt sich auf den Hafen von Nangasaki (Kiusiu), wohin auch nur Chinesen und Niederländer kommen dürfen, welche Metall-, Glas-, Porzellan-, Seiden-, lackirte und Baumwollenwaaren einhandcln. — Die Staatsverfas- sung ist despotisch und feudal; Fremde werden nicht geduldet. —

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 96

1847 - Berlin : Reimer
96 Küste, die Gallas, Nubas und einige Stämme von Hoch-Sudan in Farbe und Gestalt vollständige Neger, sind die entfernteren Völker von Kongo zwar neger- artig, aber nicht schwarz, sondern fahl und graubraun, und die schwärzesten Völ- ker, die Somaulis, Joloffen und Mandingo, doch zugleich von vollkommen kau- kasischer Gesichts- und Körperbildung. Die weit verbreiteten Fulah-Neger sind bald von dunklerem, bald von hellerem Braun und zuweilen sogar schlichthaarig. Und unter den Berber-Völkern findet man die Kabylen-Stämmc des Atlas ganz hell, zuweilen fleischfarbig , die Tuariks dagegen dunkelbraun, die Mauren schwärz- lich, die nubischen Berbern fast negerartig.— (Uebergangs-, nicht schei- dende Formen). — Den gesellschaftlichen Verhältnissen der Afrikaner fehlt jede höhere Entwickelung. — Selbst im muhamedanischen Afrika, nämlich in den türkischen Provinzen, in der Berberei und in den muhamedani- schen Neger-Ländern des Sudan, sind die Bewohner, namentlich die arabischen und libyschen, mehr durch patriarchalische und religiöse, als durch politische Bande verknüpft, und ihre Staatenbildungen — das marokkanische Reich (im N. W. der Bcrberei), die Reiche der Fulah, Mandingo, Joloffen re. (in Su- dan) — daher ohne festen Zusammenhang. — Noch roher die Stammverbindun- gcn und Despotien im übrigen, heidnischen Afrika. — Einheimische christ- liche Staaten fehlen; nur Keime und Trümmer davon (Liberia, Habesch). — 5. Die Mehrzahl der Afrikaner ist noch der rohesten Götzendienerei, dem Fetisch-Dienste ergeben. — Die Nord-Afrikaner, namentlich die Araber, Tür- ken, die Mehrzahl der Berbern, die Fulah, Mandingo und andere Negervölker der nördlichen Gruppe hangen dein Islam an. — Außer den fast abgefallenen Abyssiniern, den Kopten, den europäischen Kolonisten, gehören auch die südlichen Hottentotten und eine erhebliche Zahl von Negern im portugisischen, englischen und französischen Afrika rc., überhaupt c. 5 Proz. der Bevölkerung dem Christen- thume.an; — Thätigkeit christlicher Missionaire unter den Kaffern, Koranas u. s. w. — 6. Ein großer Theil der Afrikaner vegetirt oder lebt nomadisch von Jagd, Krieg und Heerdenzucht; sogar noch einige muhamcdanische Stämme (Beduinen, Mauren, Berbern und andere Bewohner der Wüste). Unter dem Einflüsse des Islam und des Handels-Interesses hat sich aber in einigen Gegenden Afrika's, namentlich in Hoch- und Flach-Sudan, eine eigenthümliche Kultur entwickelt, welche sich in der Lebensweise, der Ausbildung niancher Nahrungszweige und der Vervollkommnung der kriegerischen und Handels-Einrichtungen kund gibt. In den Küstenlandschaftcn, im Nil-Thal, in Habesch, Flach- und Hoch-Sudan, dem Kaplande und einigen Gegenden Hvch-Asrika's ist der Ackerbau sehr all- gemein, aber beschränkt durch die Landes-Natur einer-, die Unsicherheit des Eigen- thums andererseits; Viehzucht besonders in Habesch, Hoch-Sudan, ini Kap-, Kaffern- und Bitschuanen-Lande. Der Bergbau ist in Hoch-Sudan, Habesch und Inner-Afrika bekannt. Industrie fehlt nicht ganz; Färben, Gerben, Be- reitung von wollenen, baumwollenen, leinenen und seidenen Zeugen, von Schmiede-, Sattler- und Töpserwaaren, selbst von (schlechtem) Schießpulver sind in Sudan re. nicht unbekannt, und sogar aus dem inneren, unerforschten Hoch- Afrika kommen zierliche Goldgeschmeide. Der Handel der Küstenlandschaften, Sudans k. (Kaffee, Zucker, Reis, Datteln, Palmöl, Gummi, Baumwolle, Spe- zereien, kostbare Hölzer, Elfenbein, Thicrfelle, Straußfedern, Moschus, Goldstanb

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 52

1847 - Berlin : Reimer
52 2. Abstammung und Sprache. Die Mehrzahl der Einw. Hindu mit vielen verschiedenen, doch verwandten Sprachen. Außerdem Türken (Mon- golen), Araber, Malayen, Parsen, Armenier, nur etwa 70000 Eng- länder. Verkehrssprachen der höheren Volksklassen sind die persische und eng- lische. — 3. Religion der Hindu ist meist die brahmanischc (verschiedene Sek- ten), der Mongolen, Araber, Malayen die muhamedanische, der Europäer, Armenier und einer kleinen Zahl von Eingeborncn die christliche, ans Ceylon und in Hinter-Jndien die buddhistische. Die Hindu, mit ihrer abgeschlosse- nen, aber auch abgestorbenen Kultur, geben der eigenthümlichen Völkermischung den Grundton. 4. Nahrungszweige. Landwirthschast, Handel und Gewerbe blühen. Die Bestrebungen der eigenthümlichen einheimischen und der englischen In- dustrie begegnen sich. Die Erzeugnisse derselben (Gewebe aller Art, Metall- waaren n. s. w.) und der Reichthum an kostbaren Landesprodukten (Kolonial- waaren aller Art, Gewürzen, Früchten, Reis, Getreide, Sago, Assam-Thce, Baumwolle, Seide, Tiek-, Sandel- und Ebenholz, Edelsteinen, Metallen re.) ge- währen einen äußerst wichtigen Handel. — 5. Staci tsverh ält nisse. — Die Besitzungen der eng lisch-oftindi- schen Compagnie, — einer Handelsgesellschaft, welche zwar unter dem Schutz und der Oberhoheit der englischen Krone steht, aber, kraft eines von dieser von Zeit zu Zeit erneuerten Privilegiums, fast alle Souvcrainetäts-Rechte ausübt,— sind größtentheils durch Eroberung erworben worden. Durch die Aufhebung des Monopols der Compagnie ist die Kolonie seit Kurzem europäischen Ansiedlern zugänglicher; die Compagnie hat es vorgezogen, lieber die Herrschaft zu bewahren, die ihr fast zufällig geworden, als den Alleinhandel, für welchen sie gegrün- det worden. — Eigenthümliche Verhältnisse zwischen der Regierung und den Eingebornen, die man seit Kurzem an der Civil-Verwaltung und Rechtspflege thätigen Antheil nehmen zu lassen beabsichtigt, während sie schon seit lange, wenngleich unter europ. Ofsieieren, die Hauptmasse des Krieg sh cere s der Com- pagnie ausmacheu (Seapoys). — Der Sitz des General-Gouverneurs ist Kalkutta; Provinzial-Regierungen in den angeführten Präsidentschafts-Sitzen. — Die mittelbaren Besitzungen bilden zwar eigene Staaten unter einheimischen Fürsten; diese aber haben keine größere Gewalt, als die Compagnie ihnen zu lassen für gut findet; sie sind Beamte mit dem Fürstcntitel. — b. Australische Kolonien. A. Topische Verhältnisse. 1. Bestandteile und Flächeninhalt. a) Auf dem Kontinent.................... 14530 sszmln. Neu-Süd-Wales (mit d. Insel Norfolk)................... 1634 sumln. Van Diemens-Land . . . 1200 - Schwanenfluß od. West-Austr. 4700 -

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 110

1847 - Berlin : Reimer
110 31. Eintheilung in 18 Provinzen; die wichtigsten Wohn- Plätze: Rio de Janeiro (200000 Ew.), F., H., San Paulo, Villabella (Matto-Grosso), San Salvador oder Bahia (120000 Ew.), U., H>, Sergipe del Rey, H., Pernambuco oder Recife, H., San Luis, H., Parä oder Belem u. m. a. B. Staats- und Volksverhältnisse. 32. Bevölkerung -----7 Millionen, daher aus I nur 56 Menschen. 33. Abstammung, Sprache, Religion re. Etwa x/n Weiße (por- tugisische Kreolen ^„Brasilianer"), auch Deutsche u. a. Fremde), über % Neger (Freie und zum größten Theile Sklaven), */7 Mischlinge (geringerentheilö gleichfalls Sklaven); die übrigen Ureinwohner (im S. vorherrschend vom Guarani-, im N. vom karaibischen Stamme) meist ungetaust, roh, umherschwei- fend und der Staatsgewalt nicht unterworfen. Außer der portugis. Sprache die „Lingua gerat." Die katholische Religion ist herrschend, aber in Folge der Verderbniß der Geistlichkeit, hier wie im übrigen Amerika, fast nur auf äußere Gebräuche beschränkt; jede andere Religion geduldet. 34. Nahrungszweige. Die keincsweges fleißig und einsichtig betrie- bene Landwirthschaft erzeugt dennoch eine Fülle von Cerealien, Zucker, Kaffee, Tabak, Baumwolle und Vieh, und zwar gedeihen die Kolonialwaaren, mit Hülfe von Sklaven-Arbeit, in den nördlichen, Getreide und Vieh vornehm- lich in den südlichen Provinzen, wo sich zum Theil das eigenthümliche Hirten- leben der Pampas wiederfindet. — Die Wälder liefern gesuchte Farbehölzer, — der Bergbau Gold und Diamanten. — Der Handel mit den Roherzeugnissen ist sehr bedeutend; alle Kunst-Produkte müssen indeß aus der Fremde bezogen werden, da die einheimische Gewerbthätigkeit sehr geringe ist. — 37. Staats Verfassung beschränkt monarchisch; — die Thronfolge ist erblich. — V. Der Neger-Staat Haiti. A. Topische Verhältnisse. 36. Lage, Begrenzung, Beschaffenheit (wie oben!); Flächeninhalt — 1351 □9rln. (mit Einschluß mehrerer kleiner Inseln in der Nähe der Hauptinsel). 37. Eintheilung in 6 Departements. Die wichtigeren Wohnplätze: Port au Prince, H., Sitz der Regierung, S. Do- mingo, H., Cap Haitien, F., H., früher C. Franeais, auch C. Henri ge- nannt. B. Staats- und Volksverhältnisse. 38. Die Bevölkerung, gegen 1 Million, nreist N eg er und Mulat- ten; nur 30000 Weiße; im O. wird spanisch, im W. französisch ge-

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 111

1847 - Berlin : Reimer
111 sprechen, welches auch die Gcschästssprache der Insel ist. Die katholische Religion ist als die der Haitier, nicht aber die kirchliche Oberherrschaft des Papstes anerkannt; — Volksunterricht und Gesittung lassen viel zu wünschen. 39. Nahrungszweige. Vorzugsweise Plantagenwirthschast und Handel (mit Kaffee, Kakao, Baumwolle, Tabak u. a. rohen Produkten); Industrie fehlt nicht ganz. 40. Staatseinrichtnng. Bisher ging die Gesetzgebung von der Se- natoren- und Volksdeputirten-Kammcr aus, und die vollziehende Gewalt übte ein auf Lebenszeit erwählter Präsident; seit der neuerlichen Revolution erwarten diese Verhältnisse ihre neue Gestaltung. Weiße dürfen kein Grundeigcnthum besitzen; Sklaven giebt cs nicht. ii o A ■ m 6 n .. . .. ü f; r ] U-) t / 9 & )fov ,■ :i ;i ^ n 10' t"ji? .u 1k! .1

9. Die Weltgeschichte - S. 22

1835 - Mainz : Kupferberg
22 Karthager. ^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros, Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen. Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite- riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos (Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi- schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz, Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re. Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina: Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc. * Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes und anderer Metalle. Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift (durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst, Astronomie rc. Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo (Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter. §. 9. Karthager (Karchedonier). I. Von der Entstehung des Staates bis zum An- fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis 480 v. Eh. G. ^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen zu Eroberungen.

10. Die Weltgeschichte - S. 28

1835 - Mainz : Kupferberg
» ' 28 Di e d e r. v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger 536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,— Babylonien persische Provinz. Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc. Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien, Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig. Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt, Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien. -1 - • ■ ^ §. 12. Meder. * Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht, und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht. 821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien; aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis gegen 711 v. Ch. 700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana, Gerechtigkeitspflege rc. 647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den assyrischen Nabuchodonosor. 625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück- 606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo- polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
   bis 10 von 1979 weiter»  »»
1979 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1979 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 215
1 9
2 2
3 42
4 46
5 232
6 250
7 48
8 28
9 23
10 86
11 63
12 6
13 54
14 11
15 1072
16 162
17 132
18 12
19 358
20 3
21 12
22 147
23 7
24 115
25 10
26 26
27 4
28 4
29 467
30 185
31 4
32 43
33 18
34 16
35 6
36 14
37 112
38 191
39 161
40 76
41 224
42 1
43 6
44 30
45 122
46 2
47 6
48 13
49 162

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2775
1 5493
2 2010
3 4377
4 3806
5 1129
6 1752
7 2342
8 3727
9 7243
10 1253
11 1984
12 2194
13 1542
14 2641
15 1809
16 8417
17 22484
18 948
19 3101
20 3518
21 3967
22 1755
23 5037
24 1914
25 3025
26 2373
27 1659
28 2323
29 2624
30 998
31 2168
32 1070
33 1351
34 2453
35 2348
36 3130
37 3226
38 3527
39 3979
40 1692
41 5489
42 4028
43 5592
44 1562
45 7487
46 1754
47 1971
48 2359
49 2192
50 3254
51 2277
52 4579
53 1601
54 2079
55 3138
56 3588
57 559
58 1373
59 2615
60 3076
61 2390
62 1322
63 2036
64 2421
65 2966
66 2460
67 2133
68 4748
69 2019
70 3554
71 4544
72 3976
73 1243
74 3081
75 2124
76 2699
77 8710
78 1939
79 1979
80 1149
81 1561
82 3165
83 3264
84 2483
85 2625
86 3135
87 2882
88 1721
89 1855
90 2074
91 1842
92 20626
93 1203
94 7530
95 3074
96 2966
97 1738
98 11766
99 1146

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 30
1 251
2 5
3 21
4 2
5 9
6 32
7 16
8 4
9 1
10 1
11 81
12 61
13 43
14 4
15 2
16 1
17 1
18 1
19 10
20 76
21 0
22 5
23 1
24 47
25 39
26 0
27 4
28 230
29 4
30 2
31 23
32 114
33 38
34 53
35 0
36 14
37 1
38 14
39 96
40 4
41 0
42 42
43 78
44 9
45 29
46 109
47 19
48 18
49 3
50 30
51 40
52 122
53 32
54 12
55 2
56 10
57 4
58 5
59 32
60 2
61 2
62 15
63 3
64 7
65 8
66 9
67 3
68 11
69 1
70 10
71 0
72 1
73 2
74 5
75 24
76 51
77 2
78 273
79 3
80 8
81 96
82 9
83 109
84 67
85 3
86 105
87 67
88 4
89 37
90 9
91 5
92 19
93 6
94 38
95 17
96 8
97 0
98 10
99 9
100 33
101 512
102 12
103 14
104 138
105 8
106 7
107 145
108 6
109 78
110 29
111 6
112 17
113 691
114 406
115 10
116 6
117 7
118 0
119 34
120 10
121 13
122 96
123 66
124 265
125 48
126 50
127 70
128 1
129 61
130 23
131 36
132 0
133 207
134 72
135 15
136 46
137 296
138 23
139 8
140 2
141 1
142 38
143 11
144 2
145 26
146 2
147 15
148 0
149 9
150 1
151 4
152 99
153 37
154 37
155 11
156 0
157 9
158 1
159 134
160 53
161 0
162 2
163 4
164 2
165 18
166 19
167 8
168 167
169 4
170 0
171 1
172 3
173 55
174 16
175 232
176 9
177 54
178 117
179 27
180 6
181 1
182 12
183 116
184 145
185 32
186 61
187 14
188 295
189 26
190 3
191 1
192 10
193 51
194 7
195 153
196 65
197 15
198 1
199 11