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deutend genug, um mit den Schilderungen ihres Glanzes und ihres Unterganges die Welt zu füllen.
Diese Beschreibungen zeitgenössischer Schriftsteller, wie auch die Beschreibung von Vineta ober Julin, die beibe dasselbe sind, beziehen sich auf wenbische Handels- und Küstenstäbte. Es ist inbessen wahrscheinlich, daß die Binnenstäb te wenig bavon verschieben waren, wenn auch vielleicht etwas geringer. An Handel waren sie gewiß unbedeutender, aber bafür stauben sie dem deutschen Leben und seinem Einfluß näher.
Wenden wir uns nunmehr der Frage zu: Wie lebten die Wenden in ihren Dörfern und Städten, wie kleideten und wie beschäftigten sie sich? Neben der Führung der Waffen, die Sache jebes Freien war, gab es mannigfach gegliebertes Leben. Die Ausschmückungen bet Tempel, wie sie von den alten Schriftstellern bei* Wenbenzeit vielfach beschrieben werben, lassen keinen Zweifel barübet, daß die Wenben eine Art von Kunst, wenigstens von Knnsthanbwetk kannten nnb übten. Sie schnitzten ihre Götzenbilder in Holz obet verfertigten sie aus Etz und Gold. Sie bemalten ihre Tempel und färbten das Schnitzwerk, das die Kirchen zierte. Den Schiffbau kannten sie, wie die kühnen Seetäuberzüge der Ranen zur Genüge beweisen. Ihr Haus- und Kriegsgerät war mannigfacher Art. Sie sonnten den Haken zur Beackerung und die Sichel, um das Korn zu schneiden. Die feineren Wollenzeuge, so berichten die Chronisten, kamen aus Sachsen. Aber eben aus dieser Anführung geht hervor, daß die minder seinen im Lande selbst bereitet wurden. Einheimische Arbeit war auch die Leinwand, in welche das Volk sich kleidete, und wovon es zu Segeln und Zelten große Mengen gebrauchte. Es ist also wohl nicht zu bezweifeln, daß der Webstuhl im Wendenlande bekannt war, und daß die Hände, die den Flachs und den Hanf dem Erdboden abgewannen, ihn auch zu verarbeiten verstanden. Die Hauptbeschäftigungen blieben freilich Jagd und Fischerei, baneben die Bienenzucht. Die Honigerträge waren reich und wichtig, weil aus ihnen der Met gewonnen würde; Bier würde aus Gerste gebraut. Die Fische würden frisch ober eingesalzen gegessen; benn man benutzte die Solquellen und wußte das Salz aus ihnen zu gewinnen. Vieles spricht bafür, daß sie selbst Bergbau trieben und das Eisen aus dem Erze zu schmelzen verstanden.
Noch ein Wort über die nationale Kleidung der Wenden.
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TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
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Ausbeute an Gold, Platin, Silber und Edelsteinen gewährt. — Pflege der
Bienen (Baschkiren) und Seidenraupen (Süd-Nußland). — Die auf Kosten
des Landbau's künstlich belebte Industrie Rußlands ist vorzugsweise in der 3.
Zone, namentlich in den Gouvernements Moskau, Wladimir, Kaluga und Tula
heimisch, und liefert besonders Leder, Taue, Seife, auch Metallwaaren u. Gewebe
aus Wolle, Baumwolle, Leinen, selbst aus Seide, aber diese Erzeugnisse, meist
mittelmäßig und theuer, haben nur mit Hülfe der strengen Grenzsperre im Jn-
lande und bei den asiatischen Nachbarn Absatz. — Wichtiger der durch die über-
seeische und binncnländische Schifffahrt (aus den zahlreichen,'natürlichen und
künstlichen Wasserstraßen) und die winterliche Schnecbahn begünstigte, zugleich
aber durch strenge Zollgesetze re. beengte Handel, besonders der asiatische, dessen
Stapelorte Tiflis, Orenburg, Kiachta re. geworden sind (Peking-Karawanen);
— Pelzhandel (russisch- amerikanische Handelsgesellschaft); Menschenhandel im
Kaukasus. —
11. Staatseinrichtung. Die Verfassung des kolossalen Reiches ist
absolut monarchisch. Der nach dem Erstgeburtsrechte zum Thron gelangende
Kaiser (Czar), der „Selbstherrscher aller Reußen", steht selbst an der Spitze
der Staatsverwaltung, ihm zur Seite der Reichsrath, dirigirende
Senat, dirigirende Synod und das Staats-Ministerium. Unter
diesem Civil- und Militair-Gouverneure an der Spitze der Provinzial-
Berwaltungen. In Polen ein Statthalter und Provinzial-Ständ e, de-
nen indeß, nach dem organischen Statut, keine gesetzgebende Gewalt zusteht.
Fast eben so bedeutungslos die finnischen Stände. — Das ursprünglich orienta-
lische Gepräge des Staates (nur 2 Stände, leibeigene Knechte und Herren, diese
ihrerseits dem Czar knechtisch unterthan) ist durch die Tendenz der Herrscher zur
Europäisirung des Volks einigermaßen verwischt worden. Die willkürliche Ein-
theilung der zahlreichen Beamtenwelt in 14 Rangklassen ersetzt nur unvollkom-
men die fehlende organische Schichtung nach Ständen, und der Versuch den fast
fehlenden Bürgerstand zu stärken (Ehrenbürger) soll noch Früchte tragen. Freie
bäuerliche Grundbesitzer ebenfalls nur in geringer Zahl. — Desto stärker die un-
terste Volksklasse, die der Leibeigenen, die große Mehrzahl der Landbauer
(23—24 Mill.), d. i. — da die Bauern in Finnland, den Ostseeprovinzen, in
Polen ic., und ebenso die Tataren- und die nomadischen Stämme (welche eigene
Stammhäupter, besondere Berechtigungen, und zum Theil blos den Charakter von
schutzverwandten Bundesgenossen haben) nicht leibeigen sind — die größere
Hälfte des herrschenden russischen Volkes. Auf den Krön- und mehreren
Privatgütern hat indeß die Leibeigenschaft aufgehört, und die Regierung begün-
stigt die Aufhebung derselben, so wie die Ansiedelung freier Kolonisten. — Die
Verwaltung ist in allen Zweigen fast militairisch organisirt, aber die Weite
der Räume erschwert den Gang der Staatsmaschine, und begünstigt die Willkür
der Beamten, die im Allgemeinen übel berufen sind. Sehr achtbar die Kriegs-
macht und Kriegsverfassung: Rekrutirung der regulairen Landmacht
vorzugsweise aus den leibeigenen und freien russischen Bauern — Dienstzeit von
15 Jahren — allgemeine Wehrpflichtigkeit der Kosacken sowie der nomadischen
Stämme. — Die Weite der Räume und die Länge der Grenzen führen indeß
nothwendig Kraftzersplitterung mit sich. Daher die Einrichtung der Militair-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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beschränkte, doch sachgemäße Ausbildung des Heerwesens (Schuttery); auch die
Seemacht ist nicht groß,, ungeachtet eines sehr ansehnlichen Kolonial-Besitzcs
und der, bei der eingctrctencn finanziellen Verwirrung, verdoppelten Wichtigkeit
dieses Besitzes. —
84. Holländische Kolonien.
a. In Asien: Besitzungen auf Java (1700 Ulmln.) mit den
wichtigen Plätzen Batavia, H., Surabaya und Nyswik;— auf
Sumatra (900 sumln ) mit der Hauptstadt Padang, den Häfen
Palembang und Barns; — auf den Molucken (loohiätln.)) auf
Borneo (800hmln.); - auf Celebes (230 sdmln.) und Neu-
Guinea (bis jetzt unbedeutend). —
b. In Amerika: Hvlländ. Guyana oder Surinam (500
sdmln.) mit der Hptstdt. Paramaribo, H.; Curayao u. e. a.
kleine westindische Inseln (15 sumln.).
e. In Afrika: Handels-Faktoreien an den Küsten von
Guinea. —
Die asiatischen Kolonien sind die reichsten und vortheilhastesten. Der Ge-
neral-Gouverneur derselben rcsidirt zu Nyswik auf Java, wo einige 1000 Hol-
länder vielleicht über 8 Mill. Menschen (eingeborne muhamedan. Malayen, chine-
sische und arab. Handelsleute, Mischlinge, Negersklaven) mit Klugheit und Ge-
walt in Unterwürfigkeit halten, und durch die - steigende Kultur von Kaffee,
Zucker, Indigo, Baumwolle, Ncis, Cochenille, Pfeffer, seit Kurzem auch von
anderen Gewürzen und Thee, den einträglichsten Handel treiben. — Aehnliche
Verhältnisse auf den Molucken, im nördlichen und südwestlichen Theil von Cele-
des und auf den Küsten von Sumatra und Borneo, wo sich die Macht der Hol-
länder mehr und mehr ausbreitet und befestigt. — In Surinam und dem
holländ. W estindien etwa 90,000 Ew., unter denen mehr als 60,000 Neger-
sklaven; mit ihrer Hülfe ebenfalls eine bedeutende und einträgliche Plantagen-
Wirthschast. — In sämmtlichen Kolonien der Holländer (gegen 5000 s^jmln.)
leben über 5 Mill. Menschen und. ihrer Botmäßigkeit, während die Gesammt-
bevölkerung der kolonisirten Länder u. Jnsn. auf das Drei-, ja Vierfache dieser
Zahl veranschlagt wird.
Dritter Abschnitt.
Die romanisch-griechischen Staaten Europas.
I. Allgemeine Verhältnisse.
1* Land und Volk in gegenseitiger Beziehung. —
Lage, orographischer und klimatischer Charakter des von den Na-
tionen lateinischer und griechischer Zunge bewohnten Ländergebiets
und der daraus hervorgegangene Einstuß auf die nationellen Eigen-
thümlichkeiten und Staatsbildungen der Süd-Europäer. — Ver-
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Extrahierte Personennamen: Curayao
Extrahierte Ortsnamen: Asien Surabaya Sumatra Padang Borneo Guinea Amerika Guyana Surinam Afrika Guinea Sumatra Borneo Surinam Europas
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tenmandschu, ein eigenthümlicher (660 vor Ehr.), durch Kung-Fu-Dsü oder
Konfu-tse (Confucius) gegründeter, auf Moralität und maaßrechten Wandel, die
Verehrung der Natur und des Staatsoberhauptes, als eines Himmelssohnes,
berechneter Kultus, der daher mehr eine politische, als religiöse Tendenz hat. —
29. Seit der Eroberung des durch seine berühmte „große Mauer" (275
Mln. lang) nicht geschützten „Reiches der Mitte" ist die Rolle des „Sohnes des
Himmels", den die Fremden „Kaiser" nennen, in die Hände der Mandschu-Dy-
nastie übergegangen. — Despotische Negierungsweise unter patriarchalischen For-
men;— Korea und die Lieu-Khieu-Inseln, die mongolischen Nomaden
u. die Türken-Stämme haben eigene, mehr oder minder unterthänige Erbfürsten;
— in Tibet eine durch chinesische Statthalter beaufsichtigte Priesterherrschaft;
— im eigentlichen China M a nd arin cn-D e S po t i smu s. — Die ganze
Staatseinrichtung, in Folge der allgemeinen Entsittlichnng, des politischen
Drucks und des moralischen und physischen Elendes des Volkes, im tiefsten Ver-
fall; — willkürliche, daher auch ungedeihliche Verwaltung der Finanzen; —
Verwahrlosung und Verweichlichung des ungeheuren, doch übel bewaffneten und
fast unerzogenen Kriegsheeres, in welchem die irregulaire Reiterei der No-
maden wahrscheinlich die meiste Beachtung verdient. — Die als politischer Grund-
satz bisher sestgehaltene strenge Abschließung gegen alle Fremden (Barbaren), die
den Handelsverkehr (Thee, Baumwolle, Gewebe, Rhabarber, Porzellan und
verschiedene andere Kunst-Produkte, gegen Reis, Pelzwerk, Opium u. a. Artikel)
nur als eine „Wohithat" gestattet, und bisher mit Briten, Portugisen, Spaniern,
Holländern und Nord-Amerikanern auf den Hafen von Kantong, mit Rußland
auf den einzigen Punkt Malmatschin und die Peking-Karavanc beschränkt war, u.
alle Christen im Reiche mit dem Tode bedroht, ist neuerdings, durch die Erfolge der
Engländer, wesentlich gemildert worden, indem außer Kantong noch vier andere
Häsen dem europäischen Handel geöffnet worden sind. —
Ix. Das japanische Reich.
30. Bestandtheile, — Lage derselben u. s. w.
Flächeninhalt = 10000 —11000 □».
Hauptstädte: Jeddo (2 Mill. Einw.) und Miako (-£
Mill. Einw.), beide auf Nipon; Nangasaki, H.; — viele an-
dere bedeutende Städte. —
31. Die Einwohnerzahl ist unbekannt; die Inseln Nipon und Kiusiu
sollen zum Theil sehr stark bevölkert scyn. Religions- und Gesittungs-
Verhältnisse zum Theil wie in China. — Unter den Nahrungszweigen steht
Ackerbau obenan; auch die Industrie sehr bedeutend; der Handel mit dem Aus-
lande beschränkt sich auf den Hafen von Nangasaki (Kiusiu), wohin auch nur
Chinesen und Niederländer kommen dürfen, welche Metall-, Glas-, Porzellan-,
Seiden-, lackirte und Baumwollenwaaren einhandcln. — Die Staatsverfas-
sung ist despotisch und feudal; Fremde werden nicht geduldet. —
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Küste, die Gallas, Nubas und einige Stämme von Hoch-Sudan in Farbe und
Gestalt vollständige Neger, sind die entfernteren Völker von Kongo zwar neger-
artig, aber nicht schwarz, sondern fahl und graubraun, und die schwärzesten Völ-
ker, die Somaulis, Joloffen und Mandingo, doch zugleich von vollkommen kau-
kasischer Gesichts- und Körperbildung. Die weit verbreiteten Fulah-Neger sind
bald von dunklerem, bald von hellerem Braun und zuweilen sogar schlichthaarig.
Und unter den Berber-Völkern findet man die Kabylen-Stämmc des Atlas ganz
hell, zuweilen fleischfarbig , die Tuariks dagegen dunkelbraun, die Mauren schwärz-
lich, die nubischen Berbern fast negerartig.— (Uebergangs-, nicht schei-
dende Formen). — Den gesellschaftlichen Verhältnissen der Afrikaner
fehlt jede höhere Entwickelung. — Selbst im muhamedanischen Afrika,
nämlich in den türkischen Provinzen, in der Berberei und in den muhamedani-
schen Neger-Ländern des Sudan, sind die Bewohner, namentlich die arabischen
und libyschen, mehr durch patriarchalische und religiöse, als durch politische Bande
verknüpft, und ihre Staatenbildungen — das marokkanische Reich (im N.
W. der Bcrberei), die Reiche der Fulah, Mandingo, Joloffen re. (in Su-
dan) — daher ohne festen Zusammenhang. — Noch roher die Stammverbindun-
gcn und Despotien im übrigen, heidnischen Afrika. — Einheimische christ-
liche Staaten fehlen; nur Keime und Trümmer davon (Liberia, Habesch). —
5. Die Mehrzahl der Afrikaner ist noch der rohesten Götzendienerei, dem
Fetisch-Dienste ergeben. — Die Nord-Afrikaner, namentlich die Araber, Tür-
ken, die Mehrzahl der Berbern, die Fulah, Mandingo und andere Negervölker
der nördlichen Gruppe hangen dein Islam an. — Außer den fast abgefallenen
Abyssiniern, den Kopten, den europäischen Kolonisten, gehören auch die südlichen
Hottentotten und eine erhebliche Zahl von Negern im portugisischen, englischen
und französischen Afrika rc., überhaupt c. 5 Proz. der Bevölkerung dem Christen-
thume.an; — Thätigkeit christlicher Missionaire unter den Kaffern, Koranas
u. s. w. —
6. Ein großer Theil der Afrikaner vegetirt oder lebt nomadisch von Jagd,
Krieg und Heerdenzucht; sogar noch einige muhamcdanische Stämme (Beduinen,
Mauren, Berbern und andere Bewohner der Wüste). Unter dem Einflüsse des
Islam und des Handels-Interesses hat sich aber in einigen Gegenden Afrika's,
namentlich in Hoch- und Flach-Sudan, eine eigenthümliche Kultur entwickelt,
welche sich in der Lebensweise, der Ausbildung niancher Nahrungszweige und
der Vervollkommnung der kriegerischen und Handels-Einrichtungen kund gibt.
In den Küstenlandschaftcn, im Nil-Thal, in Habesch, Flach- und Hoch-Sudan,
dem Kaplande und einigen Gegenden Hvch-Asrika's ist der Ackerbau sehr all-
gemein, aber beschränkt durch die Landes-Natur einer-, die Unsicherheit des Eigen-
thums andererseits; Viehzucht besonders in Habesch, Hoch-Sudan, ini Kap-,
Kaffern- und Bitschuanen-Lande. Der Bergbau ist in Hoch-Sudan, Habesch
und Inner-Afrika bekannt. Industrie fehlt nicht ganz; Färben, Gerben, Be-
reitung von wollenen, baumwollenen, leinenen und seidenen Zeugen, von
Schmiede-, Sattler- und Töpserwaaren, selbst von (schlechtem) Schießpulver sind
in Sudan re. nicht unbekannt, und sogar aus dem inneren, unerforschten Hoch-
Afrika kommen zierliche Goldgeschmeide. Der Handel der Küstenlandschaften,
Sudans k. (Kaffee, Zucker, Reis, Datteln, Palmöl, Gummi, Baumwolle, Spe-
zereien, kostbare Hölzer, Elfenbein, Thicrfelle, Straußfedern, Moschus, Goldstanb
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Extrahierte Ortsnamen: Hoch-Sudan Afrika Berberei Mandingo Afrika Liberia Afrika Nil-Thal Habesch Hoch-Sudan Hoch-Sudan Hoch-Sudan Inner-Afrika Afrika Sudans
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2. Abstammung und Sprache. Die Mehrzahl der Einw. Hindu
mit vielen verschiedenen, doch verwandten Sprachen. Außerdem Türken (Mon-
golen), Araber, Malayen, Parsen, Armenier, nur etwa 70000 Eng-
länder. Verkehrssprachen der höheren Volksklassen sind die persische und eng-
lische. —
3. Religion der Hindu ist meist die brahmanischc (verschiedene Sek-
ten), der Mongolen, Araber, Malayen die muhamedanische, der Europäer,
Armenier und einer kleinen Zahl von Eingeborncn die christliche, ans Ceylon
und in Hinter-Jndien die buddhistische. Die Hindu, mit ihrer abgeschlosse-
nen, aber auch abgestorbenen Kultur, geben der eigenthümlichen Völkermischung
den Grundton.
4. Nahrungszweige. Landwirthschast, Handel und Gewerbe blühen.
Die Bestrebungen der eigenthümlichen einheimischen und der englischen In-
dustrie begegnen sich. Die Erzeugnisse derselben (Gewebe aller Art, Metall-
waaren n. s. w.) und der Reichthum an kostbaren Landesprodukten (Kolonial-
waaren aller Art, Gewürzen, Früchten, Reis, Getreide, Sago, Assam-Thce,
Baumwolle, Seide, Tiek-, Sandel- und Ebenholz, Edelsteinen, Metallen re.) ge-
währen einen äußerst wichtigen Handel. —
5. Staci tsverh ält nisse. — Die Besitzungen der eng lisch-oftindi-
schen Compagnie, — einer Handelsgesellschaft, welche zwar unter dem Schutz
und der Oberhoheit der englischen Krone steht, aber, kraft eines von dieser von
Zeit zu Zeit erneuerten Privilegiums, fast alle Souvcrainetäts-Rechte ausübt,—
sind größtentheils durch Eroberung erworben worden. Durch die Aufhebung
des Monopols der Compagnie ist die Kolonie seit Kurzem europäischen Ansiedlern
zugänglicher; die Compagnie hat es vorgezogen, lieber die Herrschaft zu bewahren,
die ihr fast zufällig geworden, als den Alleinhandel, für welchen sie gegrün-
det worden. — Eigenthümliche Verhältnisse zwischen der Regierung und den
Eingebornen, die man seit Kurzem an der Civil-Verwaltung und Rechtspflege
thätigen Antheil nehmen zu lassen beabsichtigt, während sie schon seit lange,
wenngleich unter europ. Ofsieieren, die Hauptmasse des Krieg sh cere s der Com-
pagnie ausmacheu (Seapoys). — Der Sitz des General-Gouverneurs ist
Kalkutta; Provinzial-Regierungen in den angeführten Präsidentschafts-Sitzen. —
Die mittelbaren Besitzungen bilden zwar eigene Staaten unter einheimischen
Fürsten; diese aber haben keine größere Gewalt, als die Compagnie ihnen zu
lassen für gut findet; sie sind Beamte mit dem Fürstcntitel. —
b. Australische Kolonien.
A. Topische Verhältnisse.
1. Bestandteile und Flächeninhalt.
a) Auf dem Kontinent.................... 14530 sszmln.
Neu-Süd-Wales (mit d. Insel
Norfolk)................... 1634 sumln.
Van Diemens-Land . . . 1200 -
Schwanenfluß od. West-Austr. 4700 -
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31. Eintheilung in 18 Provinzen; die wichtigsten Wohn-
Plätze: Rio de Janeiro (200000 Ew.), F., H., San Paulo,
Villabella (Matto-Grosso), San Salvador oder Bahia (120000
Ew.), U., H>, Sergipe del Rey, H., Pernambuco oder Recife,
H., San Luis, H., Parä oder Belem u. m. a.
B. Staats- und Volksverhältnisse.
32. Bevölkerung -----7 Millionen, daher aus I nur 56 Menschen.
33. Abstammung, Sprache, Religion re. Etwa x/n Weiße (por-
tugisische Kreolen ^„Brasilianer"), auch Deutsche u. a. Fremde), über % Neger
(Freie und zum größten Theile Sklaven), */7 Mischlinge (geringerentheilö
gleichfalls Sklaven); die übrigen Ureinwohner (im S. vorherrschend vom
Guarani-, im N. vom karaibischen Stamme) meist ungetaust, roh, umherschwei-
fend und der Staatsgewalt nicht unterworfen. Außer der portugis. Sprache die
„Lingua gerat." Die katholische Religion ist herrschend, aber in Folge der
Verderbniß der Geistlichkeit, hier wie im übrigen Amerika, fast nur auf äußere
Gebräuche beschränkt; jede andere Religion geduldet.
34. Nahrungszweige. Die keincsweges fleißig und einsichtig betrie-
bene Landwirthschaft erzeugt dennoch eine Fülle von Cerealien, Zucker,
Kaffee, Tabak, Baumwolle und Vieh, und zwar gedeihen die Kolonialwaaren,
mit Hülfe von Sklaven-Arbeit, in den nördlichen, Getreide und Vieh vornehm-
lich in den südlichen Provinzen, wo sich zum Theil das eigenthümliche Hirten-
leben der Pampas wiederfindet. — Die Wälder liefern gesuchte Farbehölzer, —
der Bergbau Gold und Diamanten. — Der Handel mit den Roherzeugnissen
ist sehr bedeutend; alle Kunst-Produkte müssen indeß aus der Fremde bezogen
werden, da die einheimische Gewerbthätigkeit sehr geringe ist. —
37. Staats Verfassung beschränkt monarchisch; — die Thronfolge ist
erblich. —
V. Der Neger-Staat Haiti.
A. Topische Verhältnisse.
36. Lage, Begrenzung, Beschaffenheit (wie oben!);
Flächeninhalt — 1351 □9rln. (mit Einschluß mehrerer kleiner
Inseln in der Nähe der Hauptinsel).
37. Eintheilung in 6 Departements. Die wichtigeren
Wohnplätze: Port au Prince, H., Sitz der Regierung, S. Do-
mingo, H., Cap Haitien, F., H., früher C. Franeais, auch C. Henri ge-
nannt.
B. Staats- und Volksverhältnisse.
38. Die Bevölkerung, gegen 1 Million, nreist N eg er und Mulat-
ten; nur 30000 Weiße; im O. wird spanisch, im W. französisch ge-
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Extrahierte Personennamen: Luis C._Franeais C._Henri
Extrahierte Ortsnamen: San_Paulo Villabella Bahia Sergipe Pernambuco Recife Belem Guarani- Amerika Haiti
111
sprechen, welches auch die Gcschästssprache der Insel ist. Die katholische
Religion ist als die der Haitier, nicht aber die kirchliche Oberherrschaft des
Papstes anerkannt; — Volksunterricht und Gesittung lassen viel zu wünschen.
39. Nahrungszweige. Vorzugsweise Plantagenwirthschast und Handel
(mit Kaffee, Kakao, Baumwolle, Tabak u. a. rohen Produkten); Industrie fehlt
nicht ganz.
40. Staatseinrichtnng. Bisher ging die Gesetzgebung von der Se-
natoren- und Volksdeputirten-Kammcr aus, und die vollziehende Gewalt übte
ein auf Lebenszeit erwählter Präsident; seit der neuerlichen Revolution erwarten
diese Verhältnisse ihre neue Gestaltung. Weiße dürfen kein Grundeigcnthum
besitzen; Sklaven giebt cs nicht.
ii o A ■ m 6 n
.. . .. ü f; r ] U-) t / 9 &
)fov ,■ :i ;i ^ n 10' t"ji? .u
1k! .1
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Karthager.
^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros,
Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen.
Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen
sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen
Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in
Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite-
riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos
(Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi-
schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz,
Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der
Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re.
Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina:
Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene
und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon
über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien
bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über
Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc.
* Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in
Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die
beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse
Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes
und anderer Metalle.
Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift
(durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst,
Astronomie rc.
Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung
der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine
Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und
Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo
(Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter.
§. 9.
Karthager (Karchedonier).
I. Von der Entstehung des Staates bis zum An-
fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis
480 v. Eh. G.
^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles
Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen
zu Eroberungen.
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TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
» '
28 Di e d e r.
v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger
536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird
von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,—
Babylonien persische Provinz.
Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der
Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte
Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden
Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im
Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc.
Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien,
Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in
der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig.
Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen
bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier
Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt,
Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien.
-1 - • ■ ^
§. 12.
Meder.
* Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter
assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der
Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht,
und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht.
821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien;
aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis
gegen 711 v. Ch.
700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen
Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana,
Gerechtigkeitspflege rc.
647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den
assyrischen Nabuchodonosor.
625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt
die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück-
606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo-
polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt
die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
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