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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 191

1888 - Berlin : Hertz
Rückgabe des Schwiebuser Kreises; Dankelmann's Gunst u. Uebernmth. 191 jobtuna von 100,000 Thalern und für die Anwartschaft auf Oft-friesland in die Rückgabe des Schwiebuser Kreises zu willigen (1694). Nur der Wunsch, mit dem Kaiser nicht ganz zu brechen, konnte den Kurfürsten zur Nachgiebigkeit bestimmen, doch kam er in den Verhandlungen immer wieder auf seines Hauses Ansprüche auf jene schlesischen Fürstentümer zurück. „Ich muß, will und werde mein Wort halten," sagte er; „das Recht aber an Schlesien auszuführen, will ich meinen Nachkommen überlassen, als welche ich ohnedem bei diesen widerrechtlichen Umständen weder verbinden kann, noch will." So war denn Friedrich Iii. Herr der ungeteilten brandenbnrgrschen Lande, in dem Umfange, wie sein großer Vorgänger dieselben besessen hatte. Eines lag ihm fortan während seiner ganzen Regierung besonders am Herzen, nämlich die Erhöhung des äußeren Glanzes seiner Krone. Mit Ernst und Wohlwollen ergriff er die Zügel der Regierung und in Kurzem war er eiuer der beliebtesten Fürsten, welche je in Brandenburg regiert haben. Seine Zeitgenossen rühmen bei allem Glanz, mit welchem er seinen Thron umgab, die Einfachheit seiner persönlichen Neigungen: alle Ausschweifung war ihm fremd und er lebte nur der Erfüllung seiner Pflichten. Im persönlichen Verkehre war er milde, vertraulich und offen, in seinen Gesprächen bemerkte man treffliche und fürstliche Gedanken, in den schriftlichen Aufsätzen eine umsichtige und scharfsinnige Behandlung der Dinge. Leider besaß er wenig Festigkeit des Charakters und ließ sich zu leicht von Schmeichlern und Günstlingen bestimmen. Dankelmann's Gunst und Ungnade. Der Jugendführer und Frenno des Kurfürsten, von Dankelmann, wurde nach dessen Regierungsantritt sein vorzüglicher Rathgeber. Zwar behielt Friedrich die höheren Staatsbeamten seines Vaters unverändert bei, aber Dankelmann gewann bald den überwiegendsten Einfluß. Gleich im Jahre 1688 wurde er zum Wirklichen Geheimen Staats- und Kriegsrath ernannt und leitete in Kurzem alle auswärtigen und eigentlich alle wichtigen Angelegenheiten, ebenso wie der Oberpräsident von Schwerin unter dem großen Kurfürsten. Im Jahre 1695 wurde er bei offener Tafel und unter den schmeichelhaftesten Ausdrücken zum Oberpräsidenten mit dem ersten Range am Hofe ernannt. Dankelmann sträubte sich zuerst gegen die hohe Würde, mußte dieselbe jedoch annehmen; außerdem erhielt er noch große Besitzungen und wurde vom Kaiser zum Reichs-freiherrn erhobeu, die Grafeuwürde lehnte er ab. Alle wichtigen Staatsund Hofangelegenheiten, sowie die Verwaltung der Finanzen wurde ihm übertragen, und bei dem Vertrauen und der Schwäche Friedrichs war Dankelmann eigentlich der Regent des Landes. Gerade diese gewaltige Erhebung wurde aber der Gruud seines baldigen Falles; denn Neid und Eifersucht vereinigten nun gegen ihn alle Ehrgeizigen am Hofe. Dankelmann, nach treuen Gehülfen vergeblich suchend, beging die Unvorsichtigkeit, seine sechs Brüder zu seiner Unterstützung an den Hof in ehrenvolle Aemter zu ziehen, wodurch der Neid und die üble Nachrede neuen Anlaß erhielten. Dazu kam, daß fein strenger Ernst fast alle Hofleute zurückstieß. Im Gefühle seiner Macht glaubte er sich aller Rücksichten auf die Schwächen seiner Umgebung überhoben, sagte über das oft leichtfertige und eitle Wesen derselben feine Meinung nnver-

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 170

1888 - Berlin : Hertz
170 Der Sieg; die Bedeutung der Schlacht bei Fehrbellin. geführt ft erben. Es war 8 Uhr Morgens, als die Schlacht den höchsten Grad der Heftigkeit erreicht hatte. Nach einem wüthenden, öfter schwankende" Gefechte wurden die Schweden endlich zum Weichen gebracht; zwei ihrer Regimenter wurden von Derfflinger's ergrimmten Reitern fast ganz znsarn-mengehauen, und als um 10 Uhr Morgens der Nebel völlig schwand, sah man sie auf dem Rückzüge nach Fehrbellin. Hätte der Kurfürst Fußvolk gehabt, so würde er Fehrbellin rasch genommen haben und es wäre dann wohl kein Mann der Schweden entkommen. So aber konnte der Ueberrest des seinblichen Heeres nach Fehrbellin in Sicherheit gebracht werden. Man schlug tem Kurfürsten vor, den Ort beschießen zu lassen; aber es war eine branben-burgische Stadt; und er erwiderte: „Ich bin nicht gekommen, mein Land zu verbrennen, sondern zu retten.“ Der Fürst ließ sich an dem errungenen Siege genügen. Der Verlust der Schweden betrug über 3000 Mann, auf dem Wahlplatze lagen mehr als 1500 Tode. Zn den Siegeszeichen gehörten 8 Fahnen und 2 Standarten; der Brandenburger Verlust bestand in ungefähr 200 Mann. Nächst dem Kurfürsten war Derfflinger der größte Antheil an dem schönen Siege zuzuschreiben. Der Landgraf von Hessen-Homburg erhielt von dem Kurfürsten um des ruhmvollen Ausganges willen Verzeihung für die Übertretung feiner Befehle; der Fürst begnügte sich, ihm nach der Schlacht zu sagen, nach der Strenge der Kriegsgesetze habe er das Leben verwirkt, aber der Himmel wolle verhüten, daß der Glanz eines so glücklichen Tages durch die Bestrafung eines Helden befleckt würde, der durch Tapferkeit zu dem Siege so wesentlich beigetragen Der Kurfürst begab sich bald darauf auf einige Tage nach Berlin, wo man die Nachricht des Sieges schon am Abende des Schlachttages empfangen hatte, und wo er als Retter feines Volkes mit unbeschreiblichem Jubel empfangen wurde. Ein Feldzug von wenigen Tagen hatte das märkische Gebiet von den Feinden befreit. Gegen die Truppen des Schwedenvolkes, dessen kriegerische Großthaten noch in frischem Andenken lebten, noch dazu gegen eine weit überlegene Macht und gegen Soldaten, welche sich vorher aller Ruhe hatten hingeben können, war von einer kleinen Armee, die nur aus Reitern bestand und durch unausgesetzte Eilmärsche schon aufs Höchste angegriffen fein mußte, ein glänzender Sieg erfochten worden. Es war der erste Sieg, den die Brandenburger allein gegen eine mächtige Nation erfochten. Der große Urenkel des Siegers von Fehrbellin, der beste Richter in Kriegsfachen, Friedrich der Große, sagt von den Thaten jener Tage: ,,Wenig Heerführer können sich eines Feldzuges, dem von Fehrbellin ähnlich, rühmen. Der Kurfürst entwirft einen so großen wie kühnen Plan und führt ihn mit staunensw/rther Schnelligkeit ans. Er überfällt ein Standquartier der Schweden (Rathenau), während Europa meint, daß er noch in Franken verweile; er fliegt zu den Feldern von Fehrbellin, wo die Feinde sich ihm gefchaart entgegensetzen; er schlägt mit einem kleinen Reitercorps, welches von langen Märschen abgemattet ist, eine zahlreiche und achtungswürdige Jnfanteriemacht, die das deutsche und das polnische Reich besiegt hatte. Dieser Zug, so glänzenb wie nachdrncks-voll, verbient es, daß man ans ihn das Veni, vidi, vici des Julius Cäsar anwende. Der Kurfürst wurde von seinen Feinden gerühmt, von seinen Unter-

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 486

1888 - Berlin : Hertz
Wilhelm L Regent 1858 — 1861, König feit 1861. 56. Sis ;ur Uebernahme der Regentschaft. Die Jugendzeit. Wilhelm, der Nachfolger seines kinderlosen Bruder-Friedrich Wilhelm Iv., ist am 22. März 1797 im damaligen kronprinzlichen Palais zu Berlin (im jetzigen Palais seines Sohnes, des Kronprinzen) geboren, der zweite Sohn Friedrich Wilhelm's Iii., welcher wenige Monate darauf den Thron bestieg In der Taufe (am 3. April) erhielt er die Namen Friedrich Wilhelm Ludwig, nach dem zweiten dieser Namen wurde er bis zum Jahre 1840 stets Prinz Wilhelm genannt („der junge Prinz Wilhelm" zum Unterschied vom „alten Prinz Wilhelm," dem Bruder des Königs Friedrich Wilhelm Iii.). In Gemeinschaft mit dem nur anderthalb Jahre älteren Kronprinzen verlebte er seine Jugendzeit unter der liebevollen Pflege und Obhut der Königin Luise: seine schwächliche Körperbeschaffenheit flößte derselben manche schwere Besorgniß ein, erst im Jünglingsalter entwickelte er sich zu größerer Kraft, die dann zu überraschender Rüstigkeit fortschritt. Wie der Kronprinz, so wuchs auch Prinz Wilhelm unter dem segensreichen Einfluß jener edelsten Fürstin auf, welche auch in ihm die Keime schlichter Frömmigkeit, sittlicher Tüchtigkeit, ächten Wohlwollens und herzlicher Menschenliebe zu wecken und zu pflegen suchte. Mit richtigem klaren Blick erkannte die Fürstin schon früh das Wesen des Prinzen, von dem sie in jenem mehrfach erwähnten herrlichen Briefe an ihren Vater schrieb: „Unser Sohn Wilhelm wird, wenn mich nicht Alles trügt, wie sein Vater, einfach, bieder und verständig." Selten hat sich eine Charakteristik aus erster Jugendzeit so bewährt, wie diese. Der Erzieher des Kronprinzen, Delbrück, leitete zuerst auch die Ausbildung des Prinzen Wilhelm, nach demselben seit 1809 ein Professor 9?eint an n. Während des Aufenthalts in Königsberg wurde der Major von Pirch zum militärischen Gouverneur der beiden ältesten Prinzen ernannt, seit 1810 aber erhielt Prinz Wilhelm den Unterricht des damaligen Cadet-tenlehrers (späteren Generals) von Reiche, welcher ihm schnelles Auffassen und einen praktischen Verstand, große Ordnungsliebe, Talent zum Zeichnen und einen für sein Alter ernsten und gesetzten Charakter nachrühmte. „Es lag in ihm," schrieb Reiche später, „der wahre, zuverlässige Soldat und Anführer, wie er es nachher auch im vollen Maße geworden ist." Es wird ferner berichtet, daß der Prinz sich vielfach mit den Schriften Friedrich's des Großen,

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 34

1847 - Berlin : Reimer
teau von Dembo genannt, zu 8000'. An der Bucht von Bia- fra erhebt sich unmittelbar das Hochland der Amboser, mit Gipfeln von mehr als 13000' abs. Höhe, als der nördlichste Theil des West-Randes von Hoch-Afrika. 6. Das Alpenland von Habesch. Der Tzana-See liegt 5800' hoch auf dem ausgedehnten Hochlande von Amhara, welches rings von zerrissenen Gebirgsketten eingeschlossen ist, die im O. zu Alpengebirgshöhe aufsteigen. Sie fallen west- und nord- westwärts steil in das umgebende Tiefland. Ostwärts stoßen sie an das Plateau von Tigre, welches durch mehrere, unter ein- ander und mit der Küste des rothen Meeres parallele Bergketten von diesem geschieden ist. 7. Hoch-Sudan. Auf dem rechten Ufer des unteren Quorra hebt das Kong-Gebirge (2500 — 3000') an, streicht westnord- westwarts, u. breitet sich im W. des 20." O.l. plateauartig bis zum K. Sierra Leone aus. Im N. und S. dieses Kernes von Hoch- Sudan Berglandschaften der verschiedensten Form: gruppen-, ketten- oder plateauartig. Die nördlichsten Vorterrassen sind breiter und vielfältiger verzweigt als die südlichen. — Man nimmt an, daß die Gebirge Hoch-Sudans sammtlich nur Mittelgebirge sind, und daß die höchsten Gipfel des Kong nur etwa 5000' üb. d. M. liegen. — Ii. Die getrennten Gebirgsmassen Afrika's. 8. Afrika ist an gesonderten Gebirgs'systemen ärmer als ir- gend ein Kontinent. Die vorhandenen sind von Hoch-Afrika und von einander völlig isolirt. 9. Das Hochland der Berberei besteht aus vielen in verschiedenen Richtungen streichenden Bergketten, welche auf einer gemeinschaftlichen, im O. etwa 1500' hohen, gegen W. allmahlig höher ansteigenden Basis stehen. Unter diesen nennen wir: die Kette des kleinen Atlas, welche den vielfach durchbrochenen Nord- Rand, — den in nordöstl. Richtung streichenden hohen Atlas (auch das Hochgebirge Daran genannt) mit Schneegipfeln von mehr als 13000', welcher den West-Rand, — und den großen Atlas, welcher vvn O. n. W. zieht u. den theilweise nur flachen Süd-Rand des Hochlandes bildet. Der Ost-Rand besteht aus mehreren niedrigen, in verschiedenen Richtungen streichenden Felsenhöhen mit mannigfal- tigen Benennungen. — Die Süd-Abfälle des großen und des ho- hen Atlas erreichen die Sahara nicht. Diese wird durch einen schmalen, westw. breiter werdenden Streifen hügligen Kulturlan-

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 79

1847 - Berlin : Reimer
79 Ausbeute an Gold, Platin, Silber und Edelsteinen gewährt. — Pflege der Bienen (Baschkiren) und Seidenraupen (Süd-Nußland). — Die auf Kosten des Landbau's künstlich belebte Industrie Rußlands ist vorzugsweise in der 3. Zone, namentlich in den Gouvernements Moskau, Wladimir, Kaluga und Tula heimisch, und liefert besonders Leder, Taue, Seife, auch Metallwaaren u. Gewebe aus Wolle, Baumwolle, Leinen, selbst aus Seide, aber diese Erzeugnisse, meist mittelmäßig und theuer, haben nur mit Hülfe der strengen Grenzsperre im Jn- lande und bei den asiatischen Nachbarn Absatz. — Wichtiger der durch die über- seeische und binncnländische Schifffahrt (aus den zahlreichen,'natürlichen und künstlichen Wasserstraßen) und die winterliche Schnecbahn begünstigte, zugleich aber durch strenge Zollgesetze re. beengte Handel, besonders der asiatische, dessen Stapelorte Tiflis, Orenburg, Kiachta re. geworden sind (Peking-Karawanen); — Pelzhandel (russisch- amerikanische Handelsgesellschaft); Menschenhandel im Kaukasus. — 11. Staatseinrichtung. Die Verfassung des kolossalen Reiches ist absolut monarchisch. Der nach dem Erstgeburtsrechte zum Thron gelangende Kaiser (Czar), der „Selbstherrscher aller Reußen", steht selbst an der Spitze der Staatsverwaltung, ihm zur Seite der Reichsrath, dirigirende Senat, dirigirende Synod und das Staats-Ministerium. Unter diesem Civil- und Militair-Gouverneure an der Spitze der Provinzial- Berwaltungen. In Polen ein Statthalter und Provinzial-Ständ e, de- nen indeß, nach dem organischen Statut, keine gesetzgebende Gewalt zusteht. Fast eben so bedeutungslos die finnischen Stände. — Das ursprünglich orienta- lische Gepräge des Staates (nur 2 Stände, leibeigene Knechte und Herren, diese ihrerseits dem Czar knechtisch unterthan) ist durch die Tendenz der Herrscher zur Europäisirung des Volks einigermaßen verwischt worden. Die willkürliche Ein- theilung der zahlreichen Beamtenwelt in 14 Rangklassen ersetzt nur unvollkom- men die fehlende organische Schichtung nach Ständen, und der Versuch den fast fehlenden Bürgerstand zu stärken (Ehrenbürger) soll noch Früchte tragen. Freie bäuerliche Grundbesitzer ebenfalls nur in geringer Zahl. — Desto stärker die un- terste Volksklasse, die der Leibeigenen, die große Mehrzahl der Landbauer (23—24 Mill.), d. i. — da die Bauern in Finnland, den Ostseeprovinzen, in Polen ic., und ebenso die Tataren- und die nomadischen Stämme (welche eigene Stammhäupter, besondere Berechtigungen, und zum Theil blos den Charakter von schutzverwandten Bundesgenossen haben) nicht leibeigen sind — die größere Hälfte des herrschenden russischen Volkes. Auf den Krön- und mehreren Privatgütern hat indeß die Leibeigenschaft aufgehört, und die Regierung begün- stigt die Aufhebung derselben, so wie die Ansiedelung freier Kolonisten. — Die Verwaltung ist in allen Zweigen fast militairisch organisirt, aber die Weite der Räume erschwert den Gang der Staatsmaschine, und begünstigt die Willkür der Beamten, die im Allgemeinen übel berufen sind. Sehr achtbar die Kriegs- macht und Kriegsverfassung: Rekrutirung der regulairen Landmacht vorzugsweise aus den leibeigenen und freien russischen Bauern — Dienstzeit von 15 Jahren — allgemeine Wehrpflichtigkeit der Kosacken sowie der nomadischen Stämme. — Die Weite der Räume und die Länge der Grenzen führen indeß nothwendig Kraftzersplitterung mit sich. Daher die Einrichtung der Militair-

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 59

1847 - Berlin : Reimer
59 beschränkte, doch sachgemäße Ausbildung des Heerwesens (Schuttery); auch die Seemacht ist nicht groß,, ungeachtet eines sehr ansehnlichen Kolonial-Besitzcs und der, bei der eingctrctencn finanziellen Verwirrung, verdoppelten Wichtigkeit dieses Besitzes. — 84. Holländische Kolonien. a. In Asien: Besitzungen auf Java (1700 Ulmln.) mit den wichtigen Plätzen Batavia, H., Surabaya und Nyswik;— auf Sumatra (900 sumln ) mit der Hauptstadt Padang, den Häfen Palembang und Barns; — auf den Molucken (loohiätln.)) auf Borneo (800hmln.); - auf Celebes (230 sdmln.) und Neu- Guinea (bis jetzt unbedeutend). — b. In Amerika: Hvlländ. Guyana oder Surinam (500 sdmln.) mit der Hptstdt. Paramaribo, H.; Curayao u. e. a. kleine westindische Inseln (15 sumln.). e. In Afrika: Handels-Faktoreien an den Küsten von Guinea. — Die asiatischen Kolonien sind die reichsten und vortheilhastesten. Der Ge- neral-Gouverneur derselben rcsidirt zu Nyswik auf Java, wo einige 1000 Hol- länder vielleicht über 8 Mill. Menschen (eingeborne muhamedan. Malayen, chine- sische und arab. Handelsleute, Mischlinge, Negersklaven) mit Klugheit und Ge- walt in Unterwürfigkeit halten, und durch die - steigende Kultur von Kaffee, Zucker, Indigo, Baumwolle, Ncis, Cochenille, Pfeffer, seit Kurzem auch von anderen Gewürzen und Thee, den einträglichsten Handel treiben. — Aehnliche Verhältnisse auf den Molucken, im nördlichen und südwestlichen Theil von Cele- des und auf den Küsten von Sumatra und Borneo, wo sich die Macht der Hol- länder mehr und mehr ausbreitet und befestigt. — In Surinam und dem holländ. W estindien etwa 90,000 Ew., unter denen mehr als 60,000 Neger- sklaven; mit ihrer Hülfe ebenfalls eine bedeutende und einträgliche Plantagen- Wirthschast. — In sämmtlichen Kolonien der Holländer (gegen 5000 s^jmln.) leben über 5 Mill. Menschen und. ihrer Botmäßigkeit, während die Gesammt- bevölkerung der kolonisirten Länder u. Jnsn. auf das Drei-, ja Vierfache dieser Zahl veranschlagt wird. Dritter Abschnitt. Die romanisch-griechischen Staaten Europas. I. Allgemeine Verhältnisse. 1* Land und Volk in gegenseitiger Beziehung. — Lage, orographischer und klimatischer Charakter des von den Na- tionen lateinischer und griechischer Zunge bewohnten Ländergebiets und der daraus hervorgegangene Einstuß auf die nationellen Eigen- thümlichkeiten und Staatsbildungen der Süd-Europäer. — Ver-

7. Für Mittelklassen - S. 32

1887 - Berlin : Gaertner
— 32 — — Die Ostsee hat drei große Meerbusen: den bottnischen, den finnischen und den rigischen. 1. Woher haben die erstgenannten Meerengen ihre Namen? 2. Was könnt ihr von ihnen aus der alten Zeit erzählen? 3. Genauere Angabe der Lage der Straßen zwischen Nord- und Ostsee! §. 10. Fortsetzung. Wir wollen die Südseite des Stammdreiecks von Europa östlich bis an die Mündung der Wolga in den kaspischen See gehend denken. Die Ostseite geht dann zum Teil im Ural- gebirge entlang bis ans Eismeer. Im Mittelmeer, an der Westseite Italiens, liegen die Inseln Sardinien und Corsica, und südlich von der türkischen Halbinsel liegt Candia. Die Inseln Seeland und Fünen liegen auf der Ostseite der dänischen Halbinsel. 1. Nennt die Grenzen Europas! 2. Beschreibet die Seereise von der Nordspitze des bottnischen Busens bis ins schwarze Meer! 3. Was wißt ihr von den Inseln Candia und Corsica zu erzählen? ' §. 11» Fortsetzung. 15. Inneres. Das innere Europa zerfällt nach seiner Bodenhöhe in ein großes nordöstliches Tiefland und in ein kleineres süd- westliches Hochland. Beide werden von einander durch eine Linie getrennt, die von Nw. nach So. durch Europa, von der Nordseegegend bis zur Nähe des schwarzen Meeres geht und die europäische Gebirgsscheidelinie heißt. Das große Tiefland wird durch die W e i ch f e l in zwei Stücke zerlegt. Dieser Strom entspringt auf der Gebirgs- scheidelinie und fließt in großen Biegungen nach N., indem er unweit der Stadt Danzig in die Ostsee mündet. Das östliche, größere Stück des Tieflandes hat ungefähr Kreisform und heißt die russische Tiefebene; das westliche, kleinere hat wesentlich Dreiecksform und heißt die deutsche oder germanische Tiefebene. Das Hochland des innern Europa wird teilweise von den Hochländern der drei südlichen Halbinseln durch kleinere Tiefländer, durch breite Flußthäler getrennt. Diese sind: a) Das Thal der Donau, zwischen dem innern Hochlande und den türkischen Gebirgen, d) Das Thal des Po, der

8. Für Mittelklassen - S. 36

1887 - Berlin : Gaertner
— 36 — Überschwemmung geschützt ist. Die Holländer treiben vorzüglich Viehzucht und Handel; ihre Sprache ist der deutschen nahe verwandt. Im Rheinmündungslande liegen außer der Haupt- stadt Amsterdam (am Zuidersee) die Städte Rotterdam, Haag und Leyden. 1. Welcher Teil Nordrußlands ist der seereichste? 2. Was sind Kanäle, Deiche und Dünen? — Beispiele! 3. Welches sind die fruchtbarsten Fluß-Niederungen in Preußen? 4. Welche preußischen Provinzen sind durch Heilquellen ausge- zeichnet? — Beispiele! 5. Teilt Näheres über die angeführten Nebenflüsse mit! 6. Was versteht man unter „Lüneburger Heide"? 7. Etwas über Witterung, Tiere und Pflanzen des deutschen Tief- landes! 8. Welches sind wohl die Haupteigeuschaften eines Staates? §. 13. Fortsetzung. Das Hochland. A. Die Alpen Sie ziehen in Ketten und Gruppen bogenförmig von Sw. nach No. Ihr westlicher Anfang ist am mittelländischen Meer, zwischen den französischen Städten Marseille und Nizza. Anfangs streichen sie gerade nach N. bis zu ihrem höchsten Gipfel, dem Montblanc. Bis dahin heißen sie Westalpen. Vom Montblanc gehen sie nordöstlich, werden allmählich immer breiter und niedriger und hören endlich in den Gegenden der mittleren Donau und der Nordküste des adriatischen Meeres auf. Im Meridian der Po-Mündung teilen sie sich in drei Hauptzüge; der eine geht nach No., der andere nach So. an die Donau; der dritte läuft ebenfalls nach So., bei der Seestadt Trieft vorbei, und verbindet sich später mit den türkischen Gebirgen. Vom Mont- blanc bis zu ihrer Teilung rechnet man die Mittelalpen; östlich davon liegen die Ostalpen. a) Westalpen. Sie stehen an der Küste mit den Apen- ninen in Verbindung. Auf dem Ostabhang entspringt der Po, der nach Osten durchs Tiefland ins Meer fließt. b) Mittelalpen. Auf oder nahe ihrem Mittelpunkte, der Berggruppe St. Gotthard, entspringen mehrere Flüsse, die nach verschiedenen Weltgegenden abfließen: 1) Die Rhone fließt nach W. in den Genferfee, tritt bei der Stadt Genf heraus, geht in einigen Biegungen südwestlich bis Lyon und fließt dann südlich ins mittelländische Meer. 2) Der Ticino fließt nach S. durch den italischen langensee (Lago maggiore) und unweit Pavia in den Po. 3) Der Rhein fließt anfangs

9. Für Mittelklassen - S. 58

1887 - Berlin : Gaertner
7. Welches sind die wichtigsten Haustiere in den einzelnen Haupt- ländern der Erde? 8. Welche Gebirge der Erde sind durch Reichtum an Metallen ausgezeichnet? 9. Welche Ähnlichkeit haben die 5 Erdteile mit einander: a) nach den Hochländern;' d) den Tiefländern; c) der Witterung; ä) den Tieren und Pslanzen; e) der Beschäftigung und Staatsein- richtuug der Bewohner? 10. Welche Hauptverschiedenheit von einander zeigen sie in allen diesen Punkten? 11. Welche Religionen sind am verbreitetsten aus der Erde, und in welchen Erdteilen sind die einzelnen vorwaltend? 12. Von welchem Erdteile ist die Bildung der Menschheit ausge- gangen und welchen allmählichen Gang hat sie genommen? Otto Hauthal (©. Piitz'sche Buchdr.) Naumburg a/S.

10. Für Mittelklassen - S. 53

1887 - Berlin : Gaertner
— 53 — H. 32. Australien. Das Festland dieses Erdteils hat nur an der Nordküste einen bedeutenden Einschnitt, den Meerbusen von Carp ent ar ia. Das Innere des Landes ist wenig bekannt. An der Ostküste ziehen sich mäßig hohe Bergländer entlang, von denen eine Gruppe den Namen der „blauen Berge" führt. Die Süd- Hälfte Neuhollands hat zwar die bekannten vier Jahreszeiten; aber der Sommer, in unser Winterhalbjahr fallend, ist äußerst heiß, der kühle Winter dagegen die angenehmste Jahreszeit. Die Flüsse leiden an Wasserarmut und versiegen nicht selten; der Murrap, in die Südsee mündend, ist der bedeutendste unter ihnen. Pflanzen- und Tierwelt zeigen viel Einförmigkeit. Lichte Wälder von derselben Baumart, besonders Akazien, und ausgedehnte, aus demselben Grase bestehende Steppen er- blickt man häufig. Zu den eigentümlichen Tieren des Landes gehören das springende Beuteltier, das Schnabeltier, der mit Haarfedern bedeckte Kasuar, der weiße Adler und der schwarze Schwan. Die wilden Urbewohner, die schwarzbraunen Papuas oder Australneger, sind gar nicht zahlreich und führen ein stetes Wanderleben. An der Ost-, Süd- und Westküste Neuhollands wie auf Vandiemensland besitzen die Engländer Kolonien und haben dort europäische Haustiere, Kulturpflanzen und Gewerbe eingeführt; Gold und Wolle hauptsächlich bringt der Handel nach Europa. Wichtige Städte sind: Sidney an der Süd- ostküste, Melbourne und Adelaide an der Südküste und Hobartton auf Vandiemensland. Die australischen Inseln, von denen die größeren sämt- lich gebirgig sind, zeigen, soweit sie bekannt, eine weit größere Mannigfaltigkeit des Tier- und Pflanzenlebens als das Fest- land. Neu-Guinea, die Heimat der Paradiesvögel, ist noch unerforscht; Vandiemensland wiesenreich, fruchtbar und nur von Kolonisten bewohnt; Neuseeland, unter englischer Oberherrschaft, liefert viel Schiffsbauholz und den neuseeländischen Flachs. — Die zahlreichen Gruppen der kleineren Inseln im stillen Oeean, die durch ein herrliches Klima ausgezeichnet sind und auf denen der Brot bäum wie die Kokos- und Sagopalme üppig wachsen, stehen großenteils unter englischer und französischer Oberherrschaft, und ihre Urbewohner schreiten fort in der Annahme europäischer Gesittung. 1. Wie heißen die Meerengen, welche Neu-Guinea und Van- diemensland vom Festlande trennen? 2. Gebet Eigentümliches von den Tieren und Pflanzen Austra- liens an! 3. Nennt einige Gruppen der kleineren Inseln!
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