420
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
Geisteslebens der betriebsamen Bevölkerung. Pforzheim (70), an der Bahn Straß-
bürg—karlsruhe—stuttgart, die hier den nordöstlichen Eingang zum Schwarz-
Walde trifft, wurde neben Hanau Hauptsitz der deutschen Gold- und Silberwaren-
industrie. Den Austritt des Neckars in die Ebene und den Übergang der Bergstraße
über den Fluß beherrscht Heidelberg (60) am Fuße des Königsstuhls, überragt
von den Ruinen des (1689) zerstörten Schlosses der Pfälzer Kurfürsteu. Es ist die
älteste deutsche Universitätsstadt und wegen seiner anmutigen Lage einer der geseiert-
sten Orte Deutschlands. Mannheim (200, Bild 220) ist über die einstige Schach-
brettanlage des Bebauungsplanes weit hinausgewachsen. Hervorragend günstig
für den Verkehr zwischen dem Rhein und dem fruchtbaren und reichen Hinterlande
gelegen, gewann es schnell hohe Bedeutung, nachdem der Rhein bis zur Neckar-
mündnng eine auf 2 m künstlich vertiefte Fahrrinne erhalten hatte. So bildet es
den Anfangspunkt der großen Dampfschiffahrt auf dem Rhein und den Endpunkt
der Schisfahrt auf dem von Cannstatt ab schiffbaren Neckar; sein Hafen ist der
Wasserfläche nach der umfangreichste Binnenhafen des Deutschen Reiches. Daher
wurde es der Einfuhrhafen Süddeutfchlauds und der Schweiz, der süddeutsche
Hauptmarkt für Getreide, Baumwolle, Kaffee und Kohlen, zugleich der Ausfuhr-
platz von Holz, Steinen und Jndnstrieerzengnissen Süddeutschlands. Die Stadt
betreibt auch chemische Industrie und Maschinenbau in der näheren und ferneren
Umgebung. Konstanz (30) am Bodensee liegt im Bereich der Oberdeutschen Hoch-
ebene. (Vgl. § 273.)
2. Das Großherzogtum Hessen umfaßt füdlich vom Main den Odenwald und
die Ebene zu beiden Seiten des Rheins bis zum unteren Main und zur Nahe.
Am Nordende der Bergstraße liegt in der Ebene das gewerbtätige Darm-
stadt (90), die politische Hauptstadt des Landes. Die erste Industriestadt Hessens
(Leder- und Metallwaren, Tabakfabrikate) ist Offenbach am Main (80).
Mainz (115), infolge seiner das Rhein- und Maintal beherrschenden Lage befestigt,
erwuchs aus dem römischen Mogontiacum gegenüber der alten Feste Kastel (Castel-
lum). Im Mittelalter war es das „goldene Mainz", Sitz des Erzbischofs und
Kurfürsten; heute ist es Stapelplatz für Wein, Obst, Getreide und Kohlen und die
erste Haudelsstadt Hessens. — Worms (50), eine der ältesten deutschen Rhein-
städte, berühmt in Sage und Geschichte und einst blühende Reichsstadt, kommt
durch seinen neuen Hasen in Handel und Industrie wieder zu Bedeutung. — Auch
der südliche Teil der Provinz Oberhessen mit Bad Nauheim gehört noch zur
Rheinebene.
3. Die preußische Provinz Hessen-Nassau besitzt den gesegneten Rheingau.
Frankfurt am Main (420), an der Mündung der beiden großen, aus Nord-
und Mitteldeutschland durch Hessen kommenden Verkehrsstraßen, war bis 1866
Freie Reichsstadt, einst Wahl- und Krönungsstadt der deutschen Kaiser. Die Stadt
hat sich nach der Einverleibung in das Königreich Preußen großartig entwickelt.
Sie nimmt infolge der Kanalisierung des unteren Mains an der Rheingroßschiffahrt
teil und wurde nach Berlin und Cöln der bedeutendste Eisenbahnknotenpunkt des
Deutschen Reiches. Frankfurt beherrscht den Durchgangsverkehr zwischen Nord- und
Süddeutschland wie den zwischen dem Rhein- und Maintal. Infolgedessen betreibt
es einen großartigen Handel, auch mit außerdeutschen Ländern. Es ist eine Zentrale
des deutschen Obstmarktes und ein hervorragender deutscher Geldplatz. Frankfurt
pstegt auch die Wissenschaft in rühmlicher Weifet — Hanau (40) an der Kinzigmün-
1 Die Gründung einer Universität ist in Aussicht genommen.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
138
Deutschland.
Franzosen wiederholt Teile der beiden letztgenannten Grenzländer und gelangten
1801 in den Besitz von ganz Elsaß-Lothringen. Der Friede zu Frankfurt a.m.
gab uns 1871 den größten Teil des Raubes zurück. — Das Herzogtum Bayern
kam 1180 durch Friedrich Barbarossa au Otto von Wittelsbach und erhielt
nnter Friedrich Ii. durch die Rheinpfalz einen bedeutenden Länderzuwachs. Seit
1806 Königreich, erhielt Bayern im Wiener Kongreß 1815, seine jetzige Gestalt.
Die Herzogtümer Schwaben und Franken lösten sich während und nach der
Hohenstaufenzeit in eine Zahl weltlicher und geistlicher Herrschaften und Freier
Städte auf. Es entstand die Grafschaft Württemberg, die 149ö (Eberhard
im Barte) die Herzogs- und 180(> die Königswürde erhielt. Auch die zährin-
gischen Markgrafen und die hessischen Landgrafen erweiterten allmählich ihren
Besitz, und so entstanden die Großherzogtümer Baden und Hessen, die gleich-
zeitig mit Bayern und Württemberg ihre jetzige Größe erhielten.
1. Das Königreich Mayens)
ist der zweitgrößte deutsche Staat. Es besteht aus zwei gesonderten Landes-
teilen, einem ö. größeren, dem Hauptlande, und einem w. kleineren, der
Rh ein Pfalz. Das Hauptland, zwischen Bodensee, Alpen, Böhmerwald und
Rhön, schließt ein den fränkischen Jura, das Fichtelgebirge, den Franken-
Wald und den Spessart und gliedert sich in Donau- und Main-Gebiet.
Die bayerische Hochebene, die den s. Teil des Hauptlandes bildet, wird
durchzogen von Alpenflüssen, die der Donau zueilen; zwischen ihnen liegen
ansehnliche Seeen. Der n. Teil ist teils Donaugebiet, teils wird er von
dein Main und dessen Nebenflüssen bewässert. Die Rheinpfalz wird von
der weinreichen Haardt und deren Ausläufern durchzogen.
Die Bewohner beschäftigen sich hauptsächlich mit Landwirtschaft, die vor
allem Getreide (wo?) und Hopfen (wo?) liefert; das fruchtbarste Land ist
die ö. Rheinpfalz, die daher auch am dichtesten hevölkert ist.
Welche Gegenden erzeugen köstliche Weine?' Wo wird Flachs und Hanf
gebaut? Welche Gebirge liefern Eisen, Steinkohlen, Salz? Welche Stadt die
besten Lithographieschiefer? Die Bodenschätze Bayerns sind nicht so bedeutend,
daß wirkliche Gewerbebezirke entstanden wären. Die meiste Gewerbthätigkeit in
Verbindung mit Handel und deshalb große Vollsdichte hat Mittelfranken. In
der Fabrikation von Bleistiften (Nürnberg, Regensburg) und Bier (wo?) ist
Bayern das erste Land der Erde. Wo fertigt die Bevölkerung Glas, wo Holz-
schnitzwaren? Welche Volksstämme wohnen in Bayern? Nenne deren Wohnsitze!
Städte sind: Im Donaugebiete: München**), Hst., „Isar-Athen", geschmückt
mit prächtigen Bauten, ist die drittgrößte Stadt Deutschlands, mit stark besuchter
Universität, technischer Hochschule und berühmter Malerakademie. 405000 E. Ani
Lech Augsburg, einst Hst. Vindeliziens; heute wieder bedeuteud durch Handel,
Weberei und Maschinenbau; besonders im Mittelalter große Macht und Pracht***).
An der Donau Donauwörth, die starke Festung Ingolstadt, sowie Regens-
bürg, in der Nähe die Walhalla mit den Büsten berühmter Deutscher, Strau-
*) Stauber, Landeskunde des Königreichs Bayern. 2. Aufl. Breslau 1898.
**) Verbinde mit dem hier Gesagten stets das, was früher von den geuauuten
Städten erwähnt worden ist.
***) Venediger Macht, Augsburger Pracht, Straßburger Geschütz, Nürnberger Wch,
Ulmer Geld: das sind die Herreu der Welt.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Otto_von_Wittelsbach Otto Friedrich_Ii Friedrich Eberhard Straßburger_Geschütz
304
Länderkunde. — Europa.
Geisteslebens der betriebsamen Bevölkerung. Pforzheim (70), an der Bahn Straß-
bnrg—karlsruhe—stuttgart, die hier den nordöstlichen Eingang zum Schwarz-
Walde trifft, wurde neben Hanau Hauptsitz der deutschen Gold- und Silberwaren-
industrie. Den Austritt des Neckars in die Ebene und den Übergang der Bergstraße
über den Fluß beherrscht Heidelberg (60) am Fuße des Königsstuhls, überragt
von den Ruinen des (1689) zerstörten Schlosses der Pfälzer Kurfürsten. Es ist die
älteste deutsche Universitätsstadt und wegen seiner anmutigen Lage einer der gefeiert-
sten Orte Deutschlands. Mannheim (200, Bild 153) ist über die einstige Schach-
brettanlage des Bebauungsplanes weit hinausgewachsen. Hervorragend günstig
für den Verkehr zwischen dem Rhein und dem fruchtbaren und reichen Hinterlande
gelegen, gewann es schnell hohe Bedeutung, nachdem der Rhein bis zur Neckar-
mündung eine auf 2 m künstlich vertiefte Fahrrinne erhalten hatte. So bildet es
den Anfangspunkt der großen Dampfschisfahrt auf dem Rhein und den Endpunkt
der Schiffahrt auf dem von Cannstatt ab schiffbaren Neckar; sein Hafen ist der
Wasserfläche nach der umfangreichste Binnenhafen des Deutschen Reiches. Daher
wurde es der Einfuhrhafen Süddeutschlands und der Schweiz, der süddeutsche
Hauptmarkt für Getreide, Baumwolle, Kaffee und Kohlen, zugleich der Ausfuhr-
platz von Holz, Steinen und Jndnstrieerzengnissen Süddeutschlands. Die Stadt
betreibt auch chemische Industrie und Maschinenbau in der näheren und ferneren
Umgebung. Konstanz (30) am Bodensee liegt im Bereich der Oberdeutschen Hoch-
ebene. (Vgl. § 183.)
3. Das Großherzogtum Hessen umfaßt südlich vom Main den Odenwald und
die Ebene zu beiden Seiten des Rheins bis zum unteren Main und zur Nahe.
Am Nordende der Bergstraße liegt in der Ebene das gewerbtätige Darm-
stadt (90), die politische Hauptstadt des Landes. Die erste Industriestadt Hessens
(Leder- und Metallwaren, Tabakfabrikate) ist Offenbach am Main (80).
Mainz (115), infolge seiner das Rhein- und Maintal beherrschenden Lage befestigt,
erwuchs aus dem römischen Mogontiacum gegenüber der alten Feste Kastel (Castel-
lum). Im Mittelalter war es das „goldene Mainz", Sitz des Erzbischoss und
Kurfürsten; heute ist es Stapelplatz für Wein, Obst, Getreide und Kohlen und die
erste Handelsstadt Hessens. — Worms (50), eine der ältesten deutschen Rhein-
städte, berühmt in Sage und Geschichte und einst blühende Reichsstadt, kommt
durch seinen neuen Hasen in Handel und Industrie wieder zu Bedeutung. — Auch
der südliche Teil der Provinz Oberhessen mit Bad Nauheim gehört noch zur
Rheinebene.
3. Die preußische Provinz Hessen-Nassau besitzt den gesegneten Rheingau.
^Frankfurt am Main (420), an der Mündung der beiden großen, aus Nord-
und Mitteldeutschland durch Hessen kommenden Verkehrsstraßen, war bis 1866
Freie Reichsstadt, einst Wahl- und Krönungsstadt der deutschen Kaiser. Die Stadt
hat sich nach der Einverleibung in das Königreich Preußen großartig entwickelt.
Sie nimmt infolge der Kanalisierung des unteren Mains an der Rheingroßschiffahrt
teil und wurde nach Berlin und Eöln der bedeutendste Eisenbahnknotenpunkt des
Deutschen Reiches. Frankfurt beherrscht den Durchgangsverkehr zwischen Nord- und
Süddeutschland wie den zwischen dem Rhein- und Maintal. Infolgedessen betreibt
es einen großartigen Handel, auch mit außerdeutfcheu Ländern. Es ist eine Zentrale
des deutschen Obstmarktes und ein hervorragender deutscher Geldplatz. Frankfurt
pflegt auch die Wissenschaft in rühmlicher Weiset — Hanau (40) an der Kinzigmün-
1 Die Gründung einer Universität ist in Aussicht genommen.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Pforzheim Hanau Heidelberg Deutschlands Mannheim Rhein Rhein Rhein Cannstatt Schweiz Süddeutschlands Konstanz Oberdeutschen_Hoch- Hessen Main Odenwald Rheins Main Hessens Offenbach Main_( Mainz Kastel Hessens Worms Rhein- Bad_Nauheim Rheinebene Rheingau Main Nord- Hessen Rheingroßschiffahrt Berlin Frankfurt Rhein-_und_Maintal Frankfurt Hanau
— 81 —
Lechfeld. — Lindau, in
lieblichster Lage auf einer
Insel im Bodensee, treibt
lebhaften Handel mit der
Schweiz. — Kempten
(18 000 E.) an der Jller
vermittelt die Ausfuhr von
Käse und Butter des dnrch
treffliche Rindviehzucht be-
kauuteu Algäues.
Das Königreich Sachsen
(15000 qkm, 3 788000 E.)
breitet sich vom Nord-
abhange des Erz- und Lan-
sitzer-Gebirges bis in die
norddeutsche Tiefebeue aus
und gehört fast ganz zum
Stromgebiete der Elbe.
Die Bewohner sind größten-
teils protestantisch.
Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt.
1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden,
in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi-
denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst-
sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb-
Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der
Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei-
berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk-
bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie.
2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer-
fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen
Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder-
holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu
Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Sachsen Sachsen Dresden Europas Leipzig Nürnberg
102
Geographie.
Ii
maranjon). Der Amazonenstrom hat eine breite Trichtermündung. Unter
seinen großen Nebenströmen befinden sich 17, die länger als der Rhein sind.
Das nördliche Südamerika hat infolge seiner Lage in den Tropen ein heißes
und durch die Tropenregen ein feuchtes Klima. Namentlich das Tiefland
des Amazonenstromes, das fast unter dem Äquator liegt, empfängt bei
großer Hitze sehr reichliche Niederschläge. Die große Wärme und Feuchtigkeit
haben einen ungeheuer üppigen Pflanzenwuchs hervorgerufen. Die großen
Niederungen des Stromes nimmt ein einziger, riesiger Urwald ein, Selvas,
d.h.wälder, genannt. Dieses Urwaldgebiet ist das größte auf der ganzen Erde.
Es enthält viele wertvolle Gewächse, von denen die verschiedenen Kautschuk-
pflanzen am wichtigsten geworden sind. Das Tiefland des Amazonenstromes
grenzt im N. an das des Orinoco, das ein trockenes Klima hat, weil es
im Regenschatten des Hochlandes von Guayana liegt. Es bildet das Steppen-
land der Llanos (fpr. ljanos), auf dem große Viehherden sich tummeln. In
den heißen Küstengegenden des nördlichen Südamerikas wird Kakao und
Zuckerrohr, in höheren Lagen vorwiegend Kaffee gezogen.
Amazonenstrom, Orinoco und Magdalenenstrom bilden wertvolle Verkehrs-
straßen. Die geringe Besiedlung des nördlichen Südamerikas hemmt aber
die Entwicklung des Handels und der Schiffahrt. Der Ausfuhrhafen des
Amazonenstromgebiets ist Parä (100 000 E.). Von andern Städten seien
Caracas (75 000 E.) und Bogota (90 000 E.) genannt.
Das Tiefland des La Plata und das Hochland von Brasilien. Die süd-
lichen Nebenflüsse des Amazonenstromes sammeln ihr Wasser auf dem Hoch-
lande von Brasilien. Dieses bricht nach So. steil zum Meere ab. Die Hoch-
flächen des Inneren liegen im Quellgebiete der Flüsse durchschnittlich 1000 m
hoch. Nach No. entsenden sie noch den fast 3000 km langen Strom San
Franzisko und nach Sw. den Paranä. Dieser sammelt in einem großen
Tieflande zahlreiche Gewässer. Ein linker Nebenfluß, der Muassü, bildet groß-
artige Wasserfälle. Rechts empfängt der Paranä den Paraguay, dessen süd-
lichen Lauf er annimmt. Auf der linken Seite geht ihm kurz vor der Mündung der
Uruguay zu. Die breite Mündungsbucht des Paranä heißt Rio dela Plata.
Das Gebiet liegt schon in größerer Entfernung vom Äquator, zum Teil
sogar in der gemäßigten Zone. Es hat daher kein solch heißes Klima wie
das Gebiet des Amazonenstromes. Da sowohl das Hochland von Brasilien als
auch das Tiefland des Paranä vom Meereseinfluß ziemlich abgeschnitten sind,
haben diese Gebiete ein trockenes Klima. Sie bilden Grassteppen. Die Gras-
steppen des Hochlandes werden Campos, die des nördlichen Tieflandes Gran
Chaco, die des südlichen Pampas genannt. Sie dienen hauptsächlich der
Viehzucht, doch hat in den Pampas von Argentinien auch der Ackerbau, besonders
der Weizenbau große Fortschritte gemacht. Auch andre Gebiete sind für den
Ackerbau wohl geeignet, so das südliche Brasilien, wo viele Deutsche wohnen.
In den Küstengebieten westlich von Rio de Janeiro gedeiht auf der sog. roteu
Erde der Kaffeestrauch so vorzüglich, daß Brasilien das Hauptkasseeland der
Erde wurde; dasselbe liefert $ der Welternte an Kaffee.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Österreich-Ungarn.
231
14. Österreich-Ungarn.
[675000 qkm, 51,25 Mill. 76 auf 1 qkm.]
Zwischen den Breiten von Dresden und von Rom. An der Ostgrenze am Dnjestr
geht die Sonne 67 Minuten eher auf als am Bodenfee.
Der Bodengestalt nach zeigt der Doppelstaat die größte Mannigfaltigkeit,
doch ist es vorwiegend gebirgig, und zwar durch Alpen, Karpaten, Böhmisch-
Mährischen Kessel und Karst. Von den Tiefländern nehmen die Donau-
decken Wiener Becken, Oberungarische und Niederungarische Tiefebene) den
größten Flächenraum ein, etwa | des Staates.
Von den Hauptströmen des Kaiserreiches ist für die Entwicklung seiner
Kultur der wichtigste die Donau. Sie gehört ihm oon Passau bis Orsova
[örsthowa] mit der Hälfte ihres Laufes an, und ihr Gebiet umfaßt 440000 qkm;
die Etsch bis zur Südgrenze Tirols; der Rhein nur auf eine ganz kurze
Strecke mit dem s.o. Teile des Bodensees; die Elbe mit dem kurzen Oberlauf
und einem Teile des Mittellaufes; die Oder nur mit dem Quellgebiete; die
Weichsel mit den Quellen aus 330 km; der Dnjestr. Die großen Pläne,
diese Flüsse durch Kanäle zu verbinden, find als nicht lohnend aufgegeben
worden.
Die klimatischen Verhältnisse der Mouarchie sind wegen ihrer großen Ausdehuuug
durch 9 Breitengrade, wegen der hohen Gebirgswälle, welche die Lustbeweguugen
hemmen und die Niederschläge begünstigen, und infolge der vorherrschend binnen-
ländischen Lage sehr verschieden und großem Wechsel unterworfen. Das innere
Böhmen ist das trockenste Gebiet, am Südfuße der Jnlischen Alpen aber steigt die
Regenmenge auf 294, in Cattaro auf 456 cm. Im ganzen hat die Osthälfte
weniger Regen als die w.; in den f. Teilen herrscht bereits der Regen im Herbst
und im Frühjahr vor, und selten fällt Schnee, während im n. Teile der Sommer-
regen überwiegt. An der Seeküste wütet häufig der emsige N.o.-Sturm der Bora.
Das f. Dalmatien hat Die mildesten Winter, und subtropische wie tropische Pflanzen
(Palmen) halten sich im Freien.
Der im allgemeinen fruchtbare Bodeu liefert alle wesentlichen Nahrungsmittel
für die Bevölkerung in mehr als ausreichender Menge. Die Ebenen, voraus die
ungarischen, sind Kornkammern und bauen auch Kartoffeln, Ölgewächfe und
Zuckerrüben an. Tabak in Ungarn, vorzüglicher Hopfen in Böhmen. Be-
trächtlicher Obst- und Weinban, dieser am stärksten und in den edelsten Arten
(der weltberühmte Tokaier) in Ungarn und Kroatien. — Waldreichtnm in den
Bergländern, die auch viel Vieh halten, hierin aber von deu ungarischen Steppen,
den Pnßten, übertroffen werden. Zncht der Seidenraupe in den f. Strichen, überall
Geflügel und Bienen; viel Wild.
Der Doppelstaat übertrifft durch Mannigfaltigkeit vou Erzen und anderen Boden-
schätzen alle übrigen europäischen Staaten. Es finden sich alle edlen Metalle
außer Plariua; Eiseulager fast in allen Kronländern, ebenso Braun- und Stein-
kohlen. Graphit. Blei, Kupfer, Zink, Quecksilber, Petroleum sgali-
zieni. Karpaten und Alpen liefern jährlich beträchtliche Mengen Salz zur Ausfuhr.
Zahlreiche, vorzügliche Heilquellen von Weltruf.
Hauplsitze des österreichischen Großgcwerbcs, das in den letzten Jahrzehnten
erhebliche Fortschritte gemacht hat, sind das n, Böhmen und Mähren und die Gegend
um Wien, dann Budapests Webwaren (Baumwollwareu anch in Vorarlberg), Papier,
Bier, Zucker. Glas, Bleistifte. Maschinen, Babnschienen usw. Eisenwerke in den
Ostalpen (Steiermark). Die Werte, die das Gewerbe erzeugt, steheu indes noch
hmter denen zurück, die der Bodenbau liefert. Einfuhr: Banmwolle, Wolle
und Waren daraus, Kohlen; Ausfuhr: Holz. Zucker, Baumwollwareu,
Eier, Konfektions-und Eisenwaren. Metalle. Maschinen. 43<>/0 des Aufteubandels
kommen auf das D. R.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Karst
Extrahierte Ortsnamen: Dresden Rom Bodenfee Karpaten Niederungarische_Tiefebene Donau Orsova Tirols Rhein Cattaro Dalmatien Ungarn Ungarn Kroatien Petroleum Wien Budapests Vorarlberg
Deuischland.
23
1. Das Fürstentum Waldeck. Arolsen, Residenz. Pyrmont, Badeort.
m. Das Fürstentum Lippe, im Teutoburger Walde. Detmold, Hauptstadt. In
der Nähe das Hermannsdenkmal.
n. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe, durch die Weser von Lippe getrennt.
Residenz Bückeburg.
o. Die 3 Freien Städte Deutschlands. Hamburg, am rechten Ufer der Elbe,
etwa 100 km vom Meere entfernt, doch reicht die Flut bis über Hamburg hinaus. Ham-
bürg hat mit seinen Vororten über 800 000 E. und ist der erste Seehafen des europäische»
Festlandes. Lübeck (über 90), a. d. Trave, einst das Haupt des Hansabundes, Handel.
Bremen (230), a. d. Weser, treibt besonders Handel nach Amerika. Die schwerbeladenen
Seeschiffe können nicht bis nach Bremen gelangen, die Waren werden in Bremerhaven in
kleinere Schiffe umgeladen.
§44. Das Reichsland Elsaß-Lothringen, a. Das Elsaß ist ein
schmaler, fruchtbarer Landstrich zwischen dem Ichein und den Vogesen. Der
Hauptfluß desselben ist die Jll. Angebaut wird besonders Getreide, Obst und
Wein. Die Industrie ist sehr lebhaft, besonders in den Tälern der Vogesen und
um Mülhausen. Die Bewohner sind Deutsche.
Straßburg (180), Hauptstadt des Elsaß, st. Festg., Universität, herrliches Münster,
Handel. Weißenburg und Wörth. Schlachtfelder von 1870. Kolmar. gewerbtätig.
Neu-Breisach, Festung am Rhein-Rhone-Kanal. Mülhausen (95), bedeutende Fabriken.
d. An den nördl. Teil des Elsaß schließt sich im W. Deutsch-Lothringen
an. Der Boden ist nicht so fruchtbar wie im Elsaß, aber doch gut angebaut.
Der Bergbau liefert Eisen und Steinkohlen. Bewohner vorherrschend deutsch;
etwa V6 der Gemeinden hat französisch redende Bevölkerung.
Metz (70), a. d. Mosel, Hauptstadt von Deutsch-Lothringen, sehr starke Festung. Um
Metz viele Schlachtfelder. Diedenhofen, Festg. a. d. Mosel.
§45. Das Großherzogtum Baden, zwischen Rhein und Schwarzwald.
Der Schwarzwald zieht sich von Basel bis zur Neckarmündung hin und erreicht
im Feldberge eine Höhe von 1500 m. Der südl. Teil desselben ist wild und
mit dunklen Tannenwäldern bedeckt, der nördl. ist ein niedriges, zum Ackerbau
benutztes Hügelland. Am Fuße des steilen Westabhanges reifen Trauben, Wal-
nüsse, Obst, selbst Mandeln. Das Gebirge ist stark bewohnt. Die Bewohner
fällen Holz, flößen es die Bäche hinab zum Rhein und auf diesem bis nach
Holland, arbeiten Holzwaren (z. B. Schwarzwälder Uhren), flechten Strohhüte
und bauen Getreide und Kartoffeln. — Baden kann viel Getreide an die Schweiz,
viel Vieh an Frankreich verkaufen.
Karlsruhe fast (130), Hauptstadt. Mannheim (180), Handel. Heidelberg, ev.
Universität, herrliche Lage am Neckar (Heidelberger Schloß und Faß). Rastatt, Festung.
Baden-Baden, berühmter Badeort. Freiburg im Breisgau, kath. Universität. Kon-
stanz, am Bodensee.
§ 46. Das Großherzogtum Hessen. Der größere und fruchtbarere Teil
liegt am Main und Rhein. Das nördl. kleinere Stück, Oberhessen genannt,
wird von der Provinz Hessen-Nassau eingeschlossen. Darin liegen die uner-
giebigen Höhen des Vogelsberges. Dagegen liefert die fruchtbare Wetterau
viel Getreide.
Darmstadt (90). Hauptstadt. Mainz (110), sehr starke Festung und bedeutende Handels-
stadt. Worms, Reichstag 1521. Gießen, Universität.
§47. Das Königreich Württemberg, zu beiden Seiten des Neckars und
der Donau, von Baden und Bayern eingeschlossen. Durch die Mitte des Landes
zieht sich der Schwäbische Jura. Derselbe besteht aus Kalkstein, ist Wasser--
arm und teilweise bewaldet. Der ödeste Teil, die Rauhe Alb, liegt zwischen
dem Neckar und der oberen Donau. Württemberg ist meistens fruchtbar und
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TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
12
Europa.
Thee).— Haarlem (Blumen). — Universitäten Amsterdam, Leiden, Utrecht,
Groningen. — Kriegshafen Helder an der Mündung des jetzt nur noch wenig
benutzten nord-holländischen Kanals.— Vom Kriegs- und Handelshafen Vlissin-
gen, auf der S.-Spitze der Insel Walcheren, Überfahrt nach Queenborough
ckwinbörö) in 8 Stunden.
Auswärtige Besitzungen. (Ungefähr 2 Mill. cillm, 32 Mill. E.)
In Asien: Die Sunva-Inseln (Java mit 24 Mill. E.) und die Molukken,
mit Ausnahme von N.-Borneo und O.-Timor. — In Australien: Westhälfte
von Neu-Gninea. — In Amerika: Surinam und mehrere der Kleinen Antillen.
13. Großtjerzogtum Luxemburg.
Eilt Dreieck zwischen der Mosel und Belgien, gebirgig durch
die Wald- und erzreichen Ardennen und die lothringische Stufen-
landschaft. Die Bevölkerung ist ganz deutschen Stammes. Haupter-
werbszweige: Landwirtschaft und Gewinnung von Eisen. — 1870 wurde
das Land für neutral erklärt. Großherzog Adolf (Haus Nassau).
Luxemburg, Hst. (18 000 E.), war einst eine wichtige Festung.
13. Die Schweiz.
Lage. Die politischen Grenzen, bereit Lans überaus verwickelt ist,
sind nach der Karte anzugeben, Nach ihrer Oberflächenbeschaffenheit
sondert sich die Schweiz in die Hochebene, das Alpen- und das Jura-
Land. Der Schweizer Jura, die steile, aber von der Grenze oft über-
sprungene Vormauer gegen Frankreich, zieht in Parallel-Ketten vom scharfen
Rhöneknie unterhalb Genf bis zum Rheindurchbruch zwischen Bodensee
und Basel. Im s.w.„ Teile der Cret de la Neige (1700 m). Der Rücken
ist unfruchtbar, die Übergänge sind schwierig. Über das Alpenland s. S. ö,
über die Hochebene Heft 4, S. 5. Die Gewässer der Alpen gehören zum
Rhein, der auf der Hochebene zum Strome anwächst, zum Inn, Po,
zur Etsch und zum Rhone.
Das Klima ist infolge der Höhenlage kälter als in anderen Ländern unter
derselben Breite und ungleiche auf den Hochalpen ewiger Winter, aus der Hoch-
ebene 8—10° C Jahresmittel, im S. des Kantons Tessin italienische Wärme. —
Bezeichnend für die Schweiz ist der „schneefressende" Föhn <s. S. 104).
Nahrungsquellen. Landwirtschaft mit Viehzucht und Käserei wird aufs
sorgsamste gepflegt. Die Gewerbe blühen trotz Fehlens der Rohstoffe und Kohlen
mit Benutzung der Wasserkräfte: Baumwollenweberei und Stickerei im O.;
Seidenweberei zu Zürich und Basel; Uhren und Schmuck zu Genf und im
Jura; Strohflechterei, Holzschnitzerei. — Ausgedehntes Eisenbahnnetz;
Gotthardbahn und viele Zahnradbahnen, die nach Aussichtspunkten führen, so ans
den Rigi, Pilatus, das Brienzer Rothorn (2350 m) und die kleine Scheidegg im
Berner Oberlande; wegen des Fremdenznflusses blühender Gasthofsbetrieb.
Ausfuhr: Seiden-und Baumwollenwaren, Uhren, Käse. 85"/g kommen ans
gewerbliche Erzeugnisse. — Einfuhr: Getreide, Rohseide, Schlachtvieh, Eisen
und Eisenwaren, Wolle, Baumwolle, Kohlen, Holz, Zucker.
Geschichte. Durch Julius Cäsar wurden die Kelten Helvetiens unterworfen.
Die Völkerwanderung gab dem Lande germanische (allemannische und bur-
gundischej Bevölkerung, die unter Karl d. Gr. zum Franken-, später zum
Deutschen Reiche gehörte. Übergriffe des Hauses Habsburg gegen die Waldsiätte
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TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz]]
Extrahierte Personennamen: Neu-Gninea Adolf Julius_Cäsar Cäsar Karl_d Karl
Extrahierte Ortsnamen: Europa Amsterdam Utrecht Groningen Asien Australien Amerika Surinam Luxemburg Belgien Haus_Nassau Luxemburg Frankreich Rheindurchbruch Basel Rhein Basel Genf Holzschnitzerei Franken-
102
Geographie.
Ii
maranjon). Der Amazonenstrom hat eine breite Trichtermündung. Unter
seinen großen Nebenströmen befinden sich 17, die länger als der Rhein sind.
Das nördliche Südamerika hat infolge seiner Lage in den Tropen ein heißes
und durch die Tropenregen ein feuchtes Klima. Namentlich das Tiefland
des Amazonenstromes, das fast unter dem Äquator liegt, empfängt bei
großer Hitze sehr reichliche Niederschläge. Die große Wärme und Feuchtigkeit
haben einen ungeheuer üppigen Pflanzenwuchs hervorgerufen. Die großen
Niederungen des Stromes nimmt ein einziger, riesiger Urwald ein, Selvas,
d.h. Wälder, genannt. Dieses Urwaldgebiet ist das größte auf der ganzen Erde.
Es enthält viele wertvolle Gewächse, von denen die verschiedenen Kautschuk-
pflanzen am wichtigsten geworden sind. Das Tiefland des Amazonenstromes
grenzt im N. an das des Orinoco, das ein trockenes Klima hat, weil es
im Regenschatten des Hochlandes von Guayana liegt. Es bildet das Steppen-
land der Llanos (spr. ljanos), auf dem große Viehherden sich tummeln. In
den heißen Küstengegenden des nördlichen Südamerikas wird Kakao und
Zuckerrohr, in höheren Lagen vorwiegend Kaffee gezogen.
Amazonenstrom, Orinoco und Magdalenenstrom bilden wertvolle Verkehrs-
straßen. Die geringe Besiedlung des nördlichen Südamerikas hemmt aber
die Entwicklung des Handels und der Schiffahrt. Der Ausfuhrhafen des
Amazonenstromgebiets ist Parä (100 000 E.). Von andern Städten seien
Caracas (75000 E.) und Bogota (90000 E.) genannt.
Das Tiefland des La Plata und das Hochland von Brasilien. Die süd-
lichen Nebenflüsse des Amazonenstromes sammeln ihr Wasser auf dem Hoch-
lande von Brasilien. Dieses bricht nach So. steil zum Meere ab. Die Hoch-
flächen des Inneren liegen im Quellgebiete der Flüsse durchschnittlich 1000 m
hoch. Nach No. entsenden sie noch den fast 3000 km langen Strom San
Franziska und nach Sw. den Paranä. Dieser sammelt in einem großen
Tieflande zahlreiche Gewässer. Ein linker Nebenfluß, der Pguassü, bildet groß-
artige Wasserfalle. Rechts empfängt der Parana den Paraguay, dessen süd-
lichen Lauf er annimmt. Auf der linken Seite geht ihm kurz vor der Mündung der
Uruguay zu. Die breite Mündungsbucht des Paranä heißt Rio dela Plata.
Das Gebiet liegt schon in größerer Entfernung vom Äquator, zum Teil
sogar in der gemäßigten Zone. Es hat daher kein solch heißes Klima wie
das Gebiet des Amazonenstromes. Da sowohl das Hochland von Brasilien als
auch das Tiefland des Paranä vom Meereseinfluß ziemlich abgeschnitten sind,
haben diese Gebiete ein trockenes Klima. Sie bilden Grassteppen. Die Gras-
steppen des Hochlandes werden Campos, die des nördlichen Tieflandes Gran
Chaco, die des südlichen Pampas genannt. Sie dienen hauptsächlich der
Viehzucht, doch hat in den Pampas von Argentinien auch der Ackerbau, besonders
der Weizenbau große Fortschritte gemacht. Auch andre Gebiete sind für den
Ackerbau wohl geeignet, so das südliche Brasilien, wo viele Deutsche wohnen.
In den Küstengebieten westlich von Rio de Janeiro gedeiht auf der sog. roten
Erde der Kaffeestrauch so vorzüglich, daß Brasilien das Hanptkafseeland der
Erde wurde; dasselbe liefert f der Welternte an Kaffee.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]