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In der Sahara.
Dieses Blatt ist als große farbige Anschauungstafel im Verlage F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen.
Wanderungen leisten dem Menschen das schnelle Pferd und das genügsame
Kamel, das gewöhnt ist, tagelang ohne Wasser auszukommen, schätzenswerte
Dienste. Der fast beständig wehende Nordostwind ruft bei Menschen und
Tieren heftigen Durst hervor. Zuweilen wird er zum Glutsturm ssamum),
der aber glücklicherweise nicht lange anhält. Der Samum mit seinen heftigen
Sandwolken vernichtet oft die Quellen der Oasen und bringt ganze Karawanen
ins Verderben. Am Rande der Wüsten lebt der Löwe, der König der Tiere.
In der Nähe der menschlichen Ansiedlnngen finden sich Hyänen und Schakale.
Die dürren Sandflächen durcheilen Antilopen und Strauße.
vie kenokner. Im Westen der Sahara leben die Tuaregs, im Osten
die Tibu. Beides sind Oasenbewohner und Nomaden. Häufig werden sie
durch räuberische Überfälle den Karawanen gefährlich.
5. ver Sudan (£atid der Schwarten).
1. vie £anchcbaften. Die Sahara geht nach Süden durch Grassteppen
in den Sudan über. Der Sudan erstreckt sich vom Hochland von Habesch
quer durch ganz Afrika bis zu den Bergen von Nordguiuea. Er ist größer
als Rußland und Deutschland. Ähnlich wie beim Rheinischen Schiefergebirge
sind die aus der Urzeit stammenden Gebirge bis auf kleine Reste (Platten)
abgetragen. Nur der Osten und Westen sind gebirgig. Zahlreiche Vulkane
haben die alten Gesteinsschichten durchbrochen. Der Sudan besteht aus drei
natürliche« Landschaften: Ostsudan oder das Nilgebiet, Mittelsudan oder
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Wachsmuth
Extrahierte Ortsnamen: Sahara Leipzig Afrika Nordguiuea Deutschland
— 142 —
4. Die Republik Mexiko.
i Fast viermal so groß wie Deutschland — 15 Mill. Einw.)
Die Republik Mexiko umfaßt das vulkanreiche Hochland von Mexiko.
Die Steilküste des Großen Ozeans hat vorzügliche Häfen, während die Golf-
küste arm an Häfen ist. Die heißen und ungesunden Küstenebenen an beiden
Ozeanen sind durch große Fruchtbarkeit ausgezeichnet. Hier gedeihen Kakao,
Vanille, Baumwolle, Farbhölzer und Palmen. Das Hauptgebiet des Acker-
baus (Weizen, Zuckerrohr, Bananen) und der Kaffeepflanzungen ist das gemä-
ßigte Land in den Hochebenen bis zu 2000 in Höhe. Höher hinauf liegt
das kalte Land mit Grassteppen, Eichen- und Fichtenwäldern. Hier sind für
die Entwicklung der Viehzucht noch weite Gebiete. Neben der Landwirtschaft ist
der Minenbetrieb die Haupterwerbsquelle Mexikos. Kein Land der Erde hat im
Lauf der Jahrhuuderte soviel Gold und Silber geliefert wie Mexiko. Die
besten Silberminen sind bei Potosi, Zatacacas und Guauajuto. Auch Petroleum,
Kohlen und Eisen kommen vor. In den letzten Jahren hat sich auch die
Baumwoll- und Tabakindustrie gut entwickelt.
Die kexvokner sind Indianer, Neger, Mischlinge und (\s) Weiße.
Die Indianer (Azteken) standen ans einer ziemlich hohen Kulturstufe (prächtige
Bauwerke), als die Spanier unter Cortez (1519) das Land eroberten und
es zu einer spanischen Kolonie machten. Heute noch herrscht die spanische
Sprache vor. Im Jahre 1810 machte sich das Land unabhängig. Der
Versuch Frankreichs, den Erzherzog Maximilian von Österreich zum Kaiser von
Mexiko zu machen, brachte diesem nach blutigen Ausständen den Tod.
Städte. Mexiko (370 T.), die in einem herrlichen Tal der Hochebene
gelegene Hauptstadt der Republik, ist mit ihren prächtigen Bauwerken eine
der schönsten Städte Amerikas, eine aufblühende Handels- und Industriestadt.
Puebla (98 T.) liegt in der Nachbarschaft der großen Vulkane.
Ii. Mittelamerika.
Eine lange, schmale, von Gebirgen durchzogene Landbrücke verbindet Nord-
und Südamerika. Sie führt den Namen Zentral- oder Mittelamerika. In
den klimatischen Verhältnissen und der Pflanzenwelt hat sie viel Ähnlichkeit
mit Mexiko. Infolge der reichlicheren Bewässerung in den heißen Küsten-
gebieten gedeihen namentlich an der Ostküste mächtige Palmen, Kautschuk, Maha-
goni-, Blau- und Gelbholz und Perubalsambäume. Die Tierwelt zeigt schon
viele Vertreter Südamerikas: Puma, Beutel', Gürteltiere, Ameisenbär und
farbenprächtige Vögel. Die Bevölkerung besteht vorwiegend aus Indianern und
Atischlingen (4,6 Millionen), Negern und etwa 22000 Weißen. Die Bedeutung
Mittelamerikas beruht auf der Landwirtschaft. Zwar sind Bodenschätze aller
Art vorhanden, aber der Bergbau ist noch wenig ausgedehnt. Neben wertvollen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Potosi Cortez Maximilian_von_Österreich Maximilian 370_T.
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Deutschland Mexiko Mexiko Mexikos Mexiko Frankreichs Mexiko Mexiko Amerikas Puebla Mittelamerika Mittelamerika Mexiko
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liiwe (Puma) seine Beute. Die Zahl der Bewohner des Urwaldes ist sehr
gering. Ihre Hauptarbeit ist das Einsammeln des Kautschuks. Einige Indianer-
Horden dnrchstreisen den Urwald.
d) Das Bratiltanitcbe Bergland ist durch schmale Küstenebenen vom
Atlantischen Ozean getrennt. Es besteht aus Gesteinen der Urzeit, über denen
jüngere Sedimentärgesteine lagern. Im regenreicheren Osten ist das Gebirge
dnrch die auswaschende Tätigkeit der Flüsse recht zerklüftet, sonst herrschen
weite Hochflächen vor. Von dem Berglande fließen die Gewässer nach allen
Seiten ab. Der Passatwind bringt der Ostseite reichliche Niederschlüge. Die
Hochflächen im Innern liegen im Regenschatten. Dort treten an
Stelle der Wälder Grassteppen, die von einzelnen lichten Wäldern unterbrochen
werden. Die Flußtaler siud aber auch hier reich an üppigen Wäldern mit
wertvollen Nutz- und Farbhölzern: Mahagoni, Rosenholz, Brasilholz. Durch
Abholzen der Wälder ist äußerst fruchtbares Kulturland gewonnen,
das reiche Erträge an Kaffee, Kakao, Baumwolle, Zuckerrohr und Reis liefert.
Früher wurden viel Lebensmittels vor allem Getreide eingeführt, jetzt hat der
Getreidebau namentlich im gemäßigten Süden außerordentliche Fortschritte
gemacht. Dort hat sich auch die Viehzucht mächtig gehoben.
Im südlichen Brasilien, besonders in den Staaten Rio de Janeiro, Santa Katha-
rina und Rio Grande do Sul leben etwa V2 Million deutscher Kolonisten, die in der
Deutsche Farmen in Blumenau in Südbrasilien.
10*
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— 153 —
Typische Landschaft aus den Goldfeldern Westaustraliens. Das Goldbergwerk Golden
Horseshoe bei Kalgoorlie.
sich durch die Abflüsse der Australalpen im Südosten entwickelt. Es ist der
Murray. Sein rechter Nebenfluß ist der Darling. Der Westen ist regenarm.
Weite Strecken sind Wüsten oder Steppen mit spitzigem Stachelschwein-Gras.
4. Die pflanzen- unci "Cierwelt. Als die ersten Europäer nach
Australien kamen, war das Land arm an Nutzpflanzen und Bäumen. Die
Blumen waren ohne Duft, es gab keine fruchttragenden Bäume. Weite
Steppen waren mit Gräsern und Gesträuchdickichten bedeckt. Die meisten
Bäume warfen die Rinde ab. Der häufigste Baum ist der Eukalyptusbaum
(Gummibaum). Er erreicht oft eine Höhe von über 100 m. Seine messer-
förmigen, steifen Blätter richten nicht die Fläche, sondern den Blattrand der
Sonne zu. Daher sind sie gegen eine zu starke Verdunstung trefflich geschützt,
aber sie spenden keinen Schatten. Durch die Europäer siud die Getreidearten,
Kartoffeln und Obstbäume eingeführt worden. Australisches Obst wird schon
nach Europa ausgeführt. An einzelnen Stellen baut man jetzt auch Baum-
wolle, Zuckerrohr, Feigen und Apfelsinen.
Die Tierwelt Australiens war noch dürftiger als die Pflanzenwelt.
Haustiere fehlen fast^ gänzlich. Der australische Hund, der Dingo, ist nur
halb gezähmt. Zahlreich vertreten war das Geschlecht der Beuteltiere. Zu
ihnen gehört das vielverfolgte Känguruh. Es liefert einen guten Braten.
Das sonderbarste Tier ist aber das in einigen Seen vorkommende Schnabeltier,
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— 157 —
liefert ihm vorzügliches Bauholz. Mit den Blättern deckt er die Hütte. Aus
ihnen und der Mittelschicht der Fruchtschale stellt er allerlei Gewebe her.
Die frische Nuß liefert ihm Speise und Trank. Für unsere Schiffe bieten die
Inseln geschützte Häfen und Kohlenstationen. Die Karolinen-, Marianen- und
Palauinseln sind teils Koralleninseln, teils vulkanischen Ursprungs. Sie haben
einen üppigen Pflanzenwuchs. Hauptsitz der Regierung ist die größte Insel
Ponape.
6) Jn Polynesien hat Deutschland Anteil an den Samoa- oder Schiffer-
inseln. Eine der drei Hauptinseln gehört den Amerikanern. Deutschland
besitzt die beiden größten Inseln: Sawai und Upolu. Die Inseln sind vnl-
kanischer Natur. Infolge der hohen Wärme, der reichlichen Niederschläge sind
die Inseln von höchster Fruchtbarkeit. („Perle der Südsee.") Den größten Teil
der Inseln deckt üppiger Urwald. Da die lieblichen Eilande zudem auch durch
ein für Europäer günstiges Klima ausgezeichnet sind, so haben die Weißen
vielfach Plantagen angelegt, in denen man Kokospalmen, Zuckerrohr, Kakao,
Baumwolle und Kaffee anbaut. Als Arbeiter hat man Chinesen eingeführt.
Die Samoaner sind ein schöner, lichtbrauner Menschenschlag. Gesang
und Tanz lieben sie sehr. Sie sind heiteren Gemütes, aber kriegerisch und von
großer Klugheit und Geschicklichkeit. Besondere Geschicklichkeit zeigen sie in
der Mattenslechterei. Ihre Hauptbeschäftigung ist Landbau, Fischerei, Schiff-
fahrt und Handel. Auf Samoa sind alle Bewohner Christen, auf den übrigen
Inselgruppen arbeiten unermüdlich unfere Missionen, um die Heiden zu bekehren.
Der Hauptsitz der Regierung ist die schmucke, freundliche Stadt Apia.
I)imme!skunäe.
1. Oie Ercle.
1. Die Gestalt der Srcle. Die Alten glaubten, die Erde sei eine
gewaltige Scheibe. Den Himmel mit all seinen Sternen hielt man für eine
gewaltige Kuppel, die auf der Erde ruhe. Wenn wir in einer Ebene stehen
oder am Meere, so erscheint uns die Erde auch heute noch als eine Ebene.
Wir glauben den Rand erreichen zu können, wenn wir nur weit genug gehen.
Allein unser Auge täuscht sich. Was uns flach erscheint, ist gewölbt. Auch
in einer flachen Gegend kann man nur etwa 15 km weit fehen. Steigen wir
dagegen auf einen Turm, fo reicht unser Auge viel weiter. Das wäre aber
nicht möglich, wenn die Erde eine Ebene wäre.
Wir stehen am Ufer des Meeres. Ein Schiff fährt ins Meer hinaus.
Allmählich verschwindet es. Der Rumpf scheint im Meere zu verschwinden.
Sobald wir aber einen Turm am Ufer besteigen, können wir es noch eine
Zeitlang beobachten. Jetzt erblicken wir auch noch viele andere Schiffe, die
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Polynesien Deutschland Deutschland Samoa
— 143 —
Hölzern aller Art werden Kaffee, Bananen, Kokosnüsse, Balsam, Kakao, Indigo
und Erze ausgeführt. Leider hindern die häufig vorkommenden Streitigkeiten
zwischen den einzelnen Staaten die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
Mittelamerika besteht aus sechs Republiken (Guatemala, Honduras, Sal-
vador, Nicaragua, Costarika, Panama) und aus Britisch Honduras. Der fast
vollendete 70 km lange Panamakanal, das größte Wunderwerk der Technik
der Neuzeit, wird eine gewaltige Abkürzung des Seewegs bewirken. (Der Weg
von Hamburg über Kap Hoorn nach S. Franzisko ist 15600 Seemeilen lang,
durch den Kanal aber nur 7800.) Mehr als ein Drittel seiner Länge wird
durch den Gatnnsee, das größte aller künstlich geschaffenen Wasserbecken, aus-
gefüllt. Der See liegt 25 m über dem Meeresspiegel. Die Schiffe müffen
also dnrch gewaltige Schleusen gesenkt werden.
»I. Mestmäien.
Die Inselgruppen Westindiens scheiden den Atlantischen Ozean von dem
amerikanischen Mittelmeer, das aus dem Golf von Mexiko und dem Karibischen
Meer besteht. Sie stellen die Verbindung zwischen Nord- und Südamerika her. Man
unterscheidet die Großen und Kleinen Antillen und die Bahamainseln. Die Antillen
sind die Gipfel eines ins Meer gesunkenen Kettengebirges. Sie sind reich an
Vulkanen. Die Bahamainseln sind durch die Bautätigkeit der Korallen entstanden.
Die Inseln (besonders die Großen Antillen) find äußerst frucht-
bar. Das tropische Klima und die reichliche Bewässerung bedingen einen
üppigen Pflanzenwuchs. An den sumpfigen Flachküsten breiten sich Mangrove-
wälder aus. In den Urwäldern wachsen Palmen, Zedern, Farbhölzer,
Mahagonibäume und Farnbäume. Kaffee, Zuckerrohr, Tabak, Ingwer, Kakao,
Baumwolle, Bananen gedeihen vorzüglich. Leider verhindert vielfach der
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
— 145 —
b) Den Raum zwischen Orinoko und Amazonenstrom nimmt das goldreiche
Bergland von Guayana ein. Das aus der Urzeit stammende Gebirge ist
schon stark abgetragen. Einzelne Ketten erheben sich allerdings bis 2600 m hoch.
Im Innern enthält das Bergland vielfach Savannen. Das Klima ist heiß
und vielfach ungesund. Im äußerst fruchtbaren Küstengebiet gedeihen Kaffee,
Kakao, Zuckerrohr, Reis, Pfeffer und Baumwolle.
Das Verglancl im Melten ist au der regenreichen Nordseite mit Ur-
Wäldern bedeckt, während auf der regenarmen Südseite Buschwald, Savannen
und Weideland vorherrschen.
Die Politiken Verkältnine. Das Bergland von Guayana ist größten-
teils im Besitze der Franzosen, Niederländer und Engländer. Französisch-
Guayana, nach der Hauptstadt
auch wohl Cayenne (das Land,
wo der Pfeffer wächst) genannt,
ist eine gefürchtete Strafkolonie.
Das Tiefland am Orinoko mit
einem Teil der umschließenden
Bergländer bilden die Republik
Venezuela (= Klein Venedig)
mit der im Gebirge gelegenen
Hauptstadt Carakas. Die Hafen-
stadt ist La Gnira.
2. Die Vereinigten Staa-
ten von Bratuwn sind das „Pa-
radies der Erde, die künftige Vor-
ratskammer der Welt". Brasi-
lien deckt mehr als die Hälfte
des Weltbedarfs an Kautschuk.
Es liefert etwa 85 % der Welt-
erute au Kaffee. Dazu verfügt
es über außerordentlich große
Holz- und Mineralschätze. Durch
seine ausgezeichnete Fruchtbarkeit,
den Reichtum der Erzeugnisse
und seine gewaltige Ausdehnung (3u von Europa) ist Brasilien das Land der
„unbegrenzten Möglichkeiten". Brasilien umfaßt das Tiefland des Amazonen-
stromes, das Bergland von Brasilien und einen Teil der Pampas.
a) Das "Ciefland am Hmajomnftrom wird vom Amazonenstrom
und feinen gewaltigen Nebenflüssen durchströmt. Von seinen 200 Nebenflüssen
überragen 17 den Rhein an Länge des Laufes. Der Amazonenstrom über-
trifft durch seinen Wasserreichtum und die Größe seines Flußgebietes alle
Niederschläge und Jahresisothermen von Süd-
amerika.
iieselcr, Erdkunde für Mittelschulen. Ii.
10
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Guayana Guayana Niederländer Französisch-
Guayana Carakas La_Gnira Europa Brasilien Brasilien Hmajomnftrom Rhein amerika
— 156 —
b) Ton den melanetitcben Jnteln gehören die vielfach vulkanischen
Bismarck- und Salomon-Jnseln, nordöstlich von Neuguinea, zu Teutschlands
Alle Inseln haben ein feuchtes, tropisches Klima, fruchtbaren Boden und
üppigen Pflanzenwnchs. Der segensreichste Baum ist die Kokospalme. Weit
verbreitet ist der Brotfruchtbaum. Tabak, Baumwolle, Mais, Kaffee, Zucker-
rohr und Bananen gedeihen vorzüglich. Weil aber die den Australiern ver-
wandten Eiugeborenen, die Papnas, denen die Natur die Erlangung der
Pfahldorf auf den Admiralitätsinseln.
Aus Dr. Wünsche, Land und Leben, Serie I, Kolonial-Wandbilder Nr. 5. Gemalt von £. Pfennigwerth,
Verlag von Lentert und Schneidewind, Dresden.
Nahrung allzu leicht gemacht hat, wenig Neignng znr Arbeit haben, holt man
als Arbeiter in den Plantagen vielfach Chinesen und Malayen herbei.
c) 3n der mihronefttcben Jntelwelt besitzt Deutschland die Marschall-,
Karolinen-, Marianen- und Palauinseln.
Die Marschall-Inseln (353) sind Koralleninseln (Atolle). Die in
großer Zahl vorkommenden Kokospalmen und andere Fruchtbäume gewähren
den Bewohnern den Lebensunterhalt. Die getockneten Hohlkerne der Kokos-
nuß, Kopra genannt, bilden einen wertvollen Aussuhrgegenstand der meisten
Südseeinseln. Aus ihnen gewinnt man ein vielgebrauchtes Öl, während die
Reste (Kokoskuchen) ein wertvolles Viehfntter abgeben. Tie Kokospalme spielt
überhaupt im Leben des Eingeborenen eine bedeutende Rolle. Ter Stamm
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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c
— 61 —
b) links: 1. die Eder (zur Fulda), 2. die Diemel und
3. die Hunte, durchfließt den Dümmersee.
Die Weser ist der einzige Strom, welcher vom Ursprung bis
zur Mündung dem Deutscheu Reiche angehört.
Die Elbe.
Sie entspringt auf der Südseite des Riesengebirges, fließt in
einem weiten Bogen durch das nördliche Böhmen und tritt
durch das Elbsandsteingebirge nach Deutschland über. Hier durch-
setzt sie den südlichen Landrücken und strömt in vorherrschend nord-
westlicher Richtung der Nordsee zu, in die sie busenförmig bei
Cuxhaven mündet.
Nebenflüsse der Elbe sind:
a) rechts: 1. die Jser, 2. die Schwarze Elster, 3. die Havel,
der „Seenfluß", links mit der Spree vom Lausitzer Gebirge;
b) links: 1. die wasserreiche Moldau, 2. die Eger, 3. die
Mulde, entsteht aus der Zwickauer und Freiberger Mulde, 4. die
thüringische Saale, empfängt von rechts die Weiße Elster mit
der Pleiße rechts und von links die Ilm, die Unstrut mit der
Helme links und die Bode.
Die Oder.
Sie hat ihren Ursprung am Südostabhange des Gesenkes, tritt
durch die Mährische Pforte auf deutsches Gebiet und trügt von Kosel
ab größere Lasten. In drei Stufen durchsetzt sie in Nordwest-
licher Richtung den südlichen und dann nach Norden den bal-
tischen Landrücken, erweitert sich unterhalb Stettin zum Stettiner
Haff und mündet in drei Armen: Peene, Swine und Dievenow
zwischen den Inseln Usedom und Wollin in die Pommersche Bucht.
Nebenflüsse der Oder sind:
a) rechts: 1. die Klodnitz, 2. die Bartsch, 3. die Warthe mit
der Netze rechts;
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TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
Extrahierte Personennamen: Bartsch
Extrahierte Ortsnamen: Fulda Deutscheu Deutschland Nordsee Cuxhaven Eger Wollin Pommersche_Bucht
— 62 —
b) links: 1. die Glatzer Neiße, 2. die Katzbach mit der
wütenden Neiße rechts, 3. der Bober mit dem Queis links, 4. die
Lausitzer Neiße und 5. die Peene.
Die Weichsel.
Sie entspringt auf den Beskiden, fließt in einem großen Bogen
durch Polen und tritt oberhalb Tho rn in Preußen ein. In nörd-
licher Richtung durchbricht sie dann den baltischen Landrücken und
bildet vor ihrer Mündung ein fruchtbares Delta („das Werder").
Rechts fließt die Nogat ins Frische Haff, nordwärts der Haupt-
arm, die Weichsel, durch einen neuen Durchstich iu die Danziger
Bucht. Auf deutschem Gebiet nimmt die Weichsel rechts die Drewenz
und links die Brahe auf.
Die bisher genannten norddeutschen Ströme ähneln einander
durch ihren zum Teil parallelen Lauf und haben den größten
Teil ihres Gebietes sowie den bedeutendsten Nebenfluß
auf ihrer rechten Seite; dies erleichtert die künstliche Ver-
bindung der Ströme zwischen den beiden Landrücken der nord-
deutschen Tiefebene.
Die Memel (der Njemen)
ist bei ihrem Eintritt in Deutschland schon schiffbar und fließt in
zwei Armen durch die „Tilsiter Niederung" ins Kurische Haff.
Aüstenflüsse.
In die Ostsee fließen: 1. die Trade bei Lübeck, 2. die Warnow
bei Rostock, 3. die Persante bei Kolberg, 4. die Elbing und 5. der
Pregel bei Königsberg ins Frische Haff.
Seen.
Nächst Rußland und Schweden hat Deutschland unter allen
europäischen Ländern die meisten Seen. Dieselben liegen in der
norddeutschen Tiefebene und auf dem Alpenvorlands; im Mittel-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Polen Deutschland Kurische Ostsee Rostock Kolberg Elbing Königsberg Schweden Deutschland