— 142 —
4. Die Republik Mexiko.
i Fast viermal so groß wie Deutschland — 15 Mill. Einw.)
Die Republik Mexiko umfaßt das vulkanreiche Hochland von Mexiko.
Die Steilküste des Großen Ozeans hat vorzügliche Häfen, während die Golf-
küste arm an Häfen ist. Die heißen und ungesunden Küstenebenen an beiden
Ozeanen sind durch große Fruchtbarkeit ausgezeichnet. Hier gedeihen Kakao,
Vanille, Baumwolle, Farbhölzer und Palmen. Das Hauptgebiet des Acker-
baus (Weizen, Zuckerrohr, Bananen) und der Kaffeepflanzungen ist das gemä-
ßigte Land in den Hochebenen bis zu 2000 in Höhe. Höher hinauf liegt
das kalte Land mit Grassteppen, Eichen- und Fichtenwäldern. Hier sind für
die Entwicklung der Viehzucht noch weite Gebiete. Neben der Landwirtschaft ist
der Minenbetrieb die Haupterwerbsquelle Mexikos. Kein Land der Erde hat im
Lauf der Jahrhuuderte soviel Gold und Silber geliefert wie Mexiko. Die
besten Silberminen sind bei Potosi, Zatacacas und Guauajuto. Auch Petroleum,
Kohlen und Eisen kommen vor. In den letzten Jahren hat sich auch die
Baumwoll- und Tabakindustrie gut entwickelt.
Die kexvokner sind Indianer, Neger, Mischlinge und (\s) Weiße.
Die Indianer (Azteken) standen ans einer ziemlich hohen Kulturstufe (prächtige
Bauwerke), als die Spanier unter Cortez (1519) das Land eroberten und
es zu einer spanischen Kolonie machten. Heute noch herrscht die spanische
Sprache vor. Im Jahre 1810 machte sich das Land unabhängig. Der
Versuch Frankreichs, den Erzherzog Maximilian von Österreich zum Kaiser von
Mexiko zu machen, brachte diesem nach blutigen Ausständen den Tod.
Städte. Mexiko (370 T.), die in einem herrlichen Tal der Hochebene
gelegene Hauptstadt der Republik, ist mit ihren prächtigen Bauwerken eine
der schönsten Städte Amerikas, eine aufblühende Handels- und Industriestadt.
Puebla (98 T.) liegt in der Nachbarschaft der großen Vulkane.
Ii. Mittelamerika.
Eine lange, schmale, von Gebirgen durchzogene Landbrücke verbindet Nord-
und Südamerika. Sie führt den Namen Zentral- oder Mittelamerika. In
den klimatischen Verhältnissen und der Pflanzenwelt hat sie viel Ähnlichkeit
mit Mexiko. Infolge der reichlicheren Bewässerung in den heißen Küsten-
gebieten gedeihen namentlich an der Ostküste mächtige Palmen, Kautschuk, Maha-
goni-, Blau- und Gelbholz und Perubalsambäume. Die Tierwelt zeigt schon
viele Vertreter Südamerikas: Puma, Beutel', Gürteltiere, Ameisenbär und
farbenprächtige Vögel. Die Bevölkerung besteht vorwiegend aus Indianern und
Atischlingen (4,6 Millionen), Negern und etwa 22000 Weißen. Die Bedeutung
Mittelamerikas beruht auf der Landwirtschaft. Zwar sind Bodenschätze aller
Art vorhanden, aber der Bergbau ist noch wenig ausgedehnt. Neben wertvollen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Potosi Cortez Maximilian_von_Österreich Maximilian 370_T.
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Deutschland Mexiko Mexiko Mexikos Mexiko Frankreichs Mexiko Mexiko Amerikas Puebla Mittelamerika Mittelamerika Mexiko
— 147 —
liiwe (Puma) seine Beute. Die Zahl der Bewohner des Urwaldes ist sehr
gering. Ihre Hauptarbeit ist das Einsammeln des Kautschuks. Einige Indianer-
Horden dnrchstreisen den Urwald.
d) Das Bratiltanitcbe Bergland ist durch schmale Küstenebenen vom
Atlantischen Ozean getrennt. Es besteht aus Gesteinen der Urzeit, über denen
jüngere Sedimentärgesteine lagern. Im regenreicheren Osten ist das Gebirge
dnrch die auswaschende Tätigkeit der Flüsse recht zerklüftet, sonst herrschen
weite Hochflächen vor. Von dem Berglande fließen die Gewässer nach allen
Seiten ab. Der Passatwind bringt der Ostseite reichliche Niederschlüge. Die
Hochflächen im Innern liegen im Regenschatten. Dort treten an
Stelle der Wälder Grassteppen, die von einzelnen lichten Wäldern unterbrochen
werden. Die Flußtaler siud aber auch hier reich an üppigen Wäldern mit
wertvollen Nutz- und Farbhölzern: Mahagoni, Rosenholz, Brasilholz. Durch
Abholzen der Wälder ist äußerst fruchtbares Kulturland gewonnen,
das reiche Erträge an Kaffee, Kakao, Baumwolle, Zuckerrohr und Reis liefert.
Früher wurden viel Lebensmittels vor allem Getreide eingeführt, jetzt hat der
Getreidebau namentlich im gemäßigten Süden außerordentliche Fortschritte
gemacht. Dort hat sich auch die Viehzucht mächtig gehoben.
Im südlichen Brasilien, besonders in den Staaten Rio de Janeiro, Santa Katha-
rina und Rio Grande do Sul leben etwa V2 Million deutscher Kolonisten, die in der
Deutsche Farmen in Blumenau in Südbrasilien.
10*
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— 153 —
Typische Landschaft aus den Goldfeldern Westaustraliens. Das Goldbergwerk Golden
Horseshoe bei Kalgoorlie.
sich durch die Abflüsse der Australalpen im Südosten entwickelt. Es ist der
Murray. Sein rechter Nebenfluß ist der Darling. Der Westen ist regenarm.
Weite Strecken sind Wüsten oder Steppen mit spitzigem Stachelschwein-Gras.
4. Die pflanzen- unci "Cierwelt. Als die ersten Europäer nach
Australien kamen, war das Land arm an Nutzpflanzen und Bäumen. Die
Blumen waren ohne Duft, es gab keine fruchttragenden Bäume. Weite
Steppen waren mit Gräsern und Gesträuchdickichten bedeckt. Die meisten
Bäume warfen die Rinde ab. Der häufigste Baum ist der Eukalyptusbaum
(Gummibaum). Er erreicht oft eine Höhe von über 100 m. Seine messer-
förmigen, steifen Blätter richten nicht die Fläche, sondern den Blattrand der
Sonne zu. Daher sind sie gegen eine zu starke Verdunstung trefflich geschützt,
aber sie spenden keinen Schatten. Durch die Europäer siud die Getreidearten,
Kartoffeln und Obstbäume eingeführt worden. Australisches Obst wird schon
nach Europa ausgeführt. An einzelnen Stellen baut man jetzt auch Baum-
wolle, Zuckerrohr, Feigen und Apfelsinen.
Die Tierwelt Australiens war noch dürftiger als die Pflanzenwelt.
Haustiere fehlen fast^ gänzlich. Der australische Hund, der Dingo, ist nur
halb gezähmt. Zahlreich vertreten war das Geschlecht der Beuteltiere. Zu
ihnen gehört das vielverfolgte Känguruh. Es liefert einen guten Braten.
Das sonderbarste Tier ist aber das in einigen Seen vorkommende Schnabeltier,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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— 143 —
Hölzern aller Art werden Kaffee, Bananen, Kokosnüsse, Balsam, Kakao, Indigo
und Erze ausgeführt. Leider hindern die häufig vorkommenden Streitigkeiten
zwischen den einzelnen Staaten die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
Mittelamerika besteht aus sechs Republiken (Guatemala, Honduras, Sal-
vador, Nicaragua, Costarika, Panama) und aus Britisch Honduras. Der fast
vollendete 70 km lange Panamakanal, das größte Wunderwerk der Technik
der Neuzeit, wird eine gewaltige Abkürzung des Seewegs bewirken. (Der Weg
von Hamburg über Kap Hoorn nach S. Franzisko ist 15600 Seemeilen lang,
durch den Kanal aber nur 7800.) Mehr als ein Drittel seiner Länge wird
durch den Gatnnsee, das größte aller künstlich geschaffenen Wasserbecken, aus-
gefüllt. Der See liegt 25 m über dem Meeresspiegel. Die Schiffe müffen
also dnrch gewaltige Schleusen gesenkt werden.
»I. Mestmäien.
Die Inselgruppen Westindiens scheiden den Atlantischen Ozean von dem
amerikanischen Mittelmeer, das aus dem Golf von Mexiko und dem Karibischen
Meer besteht. Sie stellen die Verbindung zwischen Nord- und Südamerika her. Man
unterscheidet die Großen und Kleinen Antillen und die Bahamainseln. Die Antillen
sind die Gipfel eines ins Meer gesunkenen Kettengebirges. Sie sind reich an
Vulkanen. Die Bahamainseln sind durch die Bautätigkeit der Korallen entstanden.
Die Inseln (besonders die Großen Antillen) find äußerst frucht-
bar. Das tropische Klima und die reichliche Bewässerung bedingen einen
üppigen Pflanzenwuchs. An den sumpfigen Flachküsten breiten sich Mangrove-
wälder aus. In den Urwäldern wachsen Palmen, Zedern, Farbhölzer,
Mahagonibäume und Farnbäume. Kaffee, Zuckerrohr, Tabak, Ingwer, Kakao,
Baumwolle, Bananen gedeihen vorzüglich. Leider verhindert vielfach der
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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— 145 —
b) Den Raum zwischen Orinoko und Amazonenstrom nimmt das goldreiche
Bergland von Guayana ein. Das aus der Urzeit stammende Gebirge ist
schon stark abgetragen. Einzelne Ketten erheben sich allerdings bis 2600 m hoch.
Im Innern enthält das Bergland vielfach Savannen. Das Klima ist heiß
und vielfach ungesund. Im äußerst fruchtbaren Küstengebiet gedeihen Kaffee,
Kakao, Zuckerrohr, Reis, Pfeffer und Baumwolle.
Das Verglancl im Melten ist au der regenreichen Nordseite mit Ur-
Wäldern bedeckt, während auf der regenarmen Südseite Buschwald, Savannen
und Weideland vorherrschen.
Die Politiken Verkältnine. Das Bergland von Guayana ist größten-
teils im Besitze der Franzosen, Niederländer und Engländer. Französisch-
Guayana, nach der Hauptstadt
auch wohl Cayenne (das Land,
wo der Pfeffer wächst) genannt,
ist eine gefürchtete Strafkolonie.
Das Tiefland am Orinoko mit
einem Teil der umschließenden
Bergländer bilden die Republik
Venezuela (= Klein Venedig)
mit der im Gebirge gelegenen
Hauptstadt Carakas. Die Hafen-
stadt ist La Gnira.
2. Die Vereinigten Staa-
ten von Bratuwn sind das „Pa-
radies der Erde, die künftige Vor-
ratskammer der Welt". Brasi-
lien deckt mehr als die Hälfte
des Weltbedarfs an Kautschuk.
Es liefert etwa 85 % der Welt-
erute au Kaffee. Dazu verfügt
es über außerordentlich große
Holz- und Mineralschätze. Durch
seine ausgezeichnete Fruchtbarkeit,
den Reichtum der Erzeugnisse
und seine gewaltige Ausdehnung (3u von Europa) ist Brasilien das Land der
„unbegrenzten Möglichkeiten". Brasilien umfaßt das Tiefland des Amazonen-
stromes, das Bergland von Brasilien und einen Teil der Pampas.
a) Das "Ciefland am Hmajomnftrom wird vom Amazonenstrom
und feinen gewaltigen Nebenflüssen durchströmt. Von seinen 200 Nebenflüssen
überragen 17 den Rhein an Länge des Laufes. Der Amazonenstrom über-
trifft durch seinen Wasserreichtum und die Größe seines Flußgebietes alle
Niederschläge und Jahresisothermen von Süd-
amerika.
iieselcr, Erdkunde für Mittelschulen. Ii.
10
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Guayana Guayana Niederländer Französisch-
Guayana Carakas La_Gnira Europa Brasilien Brasilien Hmajomnftrom Rhein amerika
c
— 61 —
b) links: 1. die Eder (zur Fulda), 2. die Diemel und
3. die Hunte, durchfließt den Dümmersee.
Die Weser ist der einzige Strom, welcher vom Ursprung bis
zur Mündung dem Deutscheu Reiche angehört.
Die Elbe.
Sie entspringt auf der Südseite des Riesengebirges, fließt in
einem weiten Bogen durch das nördliche Böhmen und tritt
durch das Elbsandsteingebirge nach Deutschland über. Hier durch-
setzt sie den südlichen Landrücken und strömt in vorherrschend nord-
westlicher Richtung der Nordsee zu, in die sie busenförmig bei
Cuxhaven mündet.
Nebenflüsse der Elbe sind:
a) rechts: 1. die Jser, 2. die Schwarze Elster, 3. die Havel,
der „Seenfluß", links mit der Spree vom Lausitzer Gebirge;
b) links: 1. die wasserreiche Moldau, 2. die Eger, 3. die
Mulde, entsteht aus der Zwickauer und Freiberger Mulde, 4. die
thüringische Saale, empfängt von rechts die Weiße Elster mit
der Pleiße rechts und von links die Ilm, die Unstrut mit der
Helme links und die Bode.
Die Oder.
Sie hat ihren Ursprung am Südostabhange des Gesenkes, tritt
durch die Mährische Pforte auf deutsches Gebiet und trügt von Kosel
ab größere Lasten. In drei Stufen durchsetzt sie in Nordwest-
licher Richtung den südlichen und dann nach Norden den bal-
tischen Landrücken, erweitert sich unterhalb Stettin zum Stettiner
Haff und mündet in drei Armen: Peene, Swine und Dievenow
zwischen den Inseln Usedom und Wollin in die Pommersche Bucht.
Nebenflüsse der Oder sind:
a) rechts: 1. die Klodnitz, 2. die Bartsch, 3. die Warthe mit
der Netze rechts;
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
Extrahierte Personennamen: Bartsch
Extrahierte Ortsnamen: Fulda Deutscheu Deutschland Nordsee Cuxhaven Eger Wollin Pommersche_Bucht
— 62 —
b) links: 1. die Glatzer Neiße, 2. die Katzbach mit der
wütenden Neiße rechts, 3. der Bober mit dem Queis links, 4. die
Lausitzer Neiße und 5. die Peene.
Die Weichsel.
Sie entspringt auf den Beskiden, fließt in einem großen Bogen
durch Polen und tritt oberhalb Tho rn in Preußen ein. In nörd-
licher Richtung durchbricht sie dann den baltischen Landrücken und
bildet vor ihrer Mündung ein fruchtbares Delta („das Werder").
Rechts fließt die Nogat ins Frische Haff, nordwärts der Haupt-
arm, die Weichsel, durch einen neuen Durchstich iu die Danziger
Bucht. Auf deutschem Gebiet nimmt die Weichsel rechts die Drewenz
und links die Brahe auf.
Die bisher genannten norddeutschen Ströme ähneln einander
durch ihren zum Teil parallelen Lauf und haben den größten
Teil ihres Gebietes sowie den bedeutendsten Nebenfluß
auf ihrer rechten Seite; dies erleichtert die künstliche Ver-
bindung der Ströme zwischen den beiden Landrücken der nord-
deutschen Tiefebene.
Die Memel (der Njemen)
ist bei ihrem Eintritt in Deutschland schon schiffbar und fließt in
zwei Armen durch die „Tilsiter Niederung" ins Kurische Haff.
Aüstenflüsse.
In die Ostsee fließen: 1. die Trade bei Lübeck, 2. die Warnow
bei Rostock, 3. die Persante bei Kolberg, 4. die Elbing und 5. der
Pregel bei Königsberg ins Frische Haff.
Seen.
Nächst Rußland und Schweden hat Deutschland unter allen
europäischen Ländern die meisten Seen. Dieselben liegen in der
norddeutschen Tiefebene und auf dem Alpenvorlands; im Mittel-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Ortsnamen: Polen Deutschland Kurische Ostsee Rostock Kolberg Elbing Königsberg Schweden Deutschland
70 —
Das Königreich Wreußen
(348 600 qkm und 31 855 Millionen Einwohner)
umschließt fast die ganze norddeutsche Tiefebene und einen
Teil der Mittelgebirge. (Welche?) Da Preußen die von
der Donau durchströmten hohenzollerischen Länder besitzt, so hat es
an allen deutschen Stromgebieten Anteil.
Von der Bevölkerung ist ungefähr 3/10 nichtdeutscher Ab-
kunft, namentlich Polen (fast 3 Millionen) und Litauer (120 000)
im Osten und Dänen (140 000) im Norden. Der Konfession
nach sind an 2/3 (vorwiegend im Norden und in der Mitte) prote-
st a n t i s ch , über 1/8 (vorherrschend im Westen und Osten) ist
katholisch. Die Zahl der Inden beträgt an 400 000.
Das Königreich Preußen besteht aus 12 Provinzen, welche
in Regierungsbezirke eingeteilt werden. Besondere Verwaltungs-
bezirke bilden die Stadt Berlin und die hohenzollerischen Lande.
1. Ostpreußen. Die Hauptstadt der Provinz ist Königs-
berg am Pregel mit 180000 E., ein wichtiger Ausfuhrhafen für
Holz und Getreide. Universität. Festung ersten Ranges. Königsberg
ist die Krönungsstadt der preußischen Könige. — Pillau, am Eingang
zum Frischen Haff ist der befestigte Vorhafen von Königsberg, das
übrigens selbst den größten Seeschiffen erreichbar ist. — An der
Ostseeküste findet sich der Bernstein. Memel (19000 E.) ist
die nördlichste deutsche Seehandelsstadt.
2. Westpreußen. Die Hauptstadt Danzig unfern der Weichsel-
mündung mit 130 000 E. ist eine sehr starke Festung, nach Stettin
die bedeutendste preußische Seehandelsstadt. Der Hafen ist Neu-
fahrwasser und hat großartige Schiffswerfte. — Elbing unweit
der Nogatmündung (48 000 E.) betreibt hervorragenden Maschinen-
bau. — Thoru an der Weichsel (33000 E.) ist eine starke Grenz-
festung gegen Rußland. — Marien bürg mit herrlichem Schlosse
war eine Zeitlang Sitz des Hochmeisters des deutschen Ritterordens,
der im 13. Jahrhundert Preußen eroberte und kolonisierte.
3. Die Stadt Berlin und 4. Brandenburg. Berlin (Bild 20)
an der Spree mit 1800 000 E. (die drittgrößte Stadt Europas),
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TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Königsberg
Extrahierte Ortsnamen: Donau Berlin Pillau Königsberg Bernstein Danzig Weichsel- Stettin Elbing Berlin Brandenburg Berlin Europas
— 242
Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La
Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik.
Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter,
besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind:
Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.).
Tie Republik Paraguay
(253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner,
Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige
Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des
geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer
Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge-
braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.).
Tie Republik Uruguay
(179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße
und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum
Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh-
zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich
den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist
der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i.
verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern
und Getreide ausgeführt.
Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung
(250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz.
Die Republik Chile
(776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del
Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als
ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas
bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1
schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^
ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere»
und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Ortsnamen: La
Plata Rosario Cordoba Paraguay Südamerika Asuncion Paraguay Uruguay Atlantischen_Ocean Montevideo Chile Amerikas Peru
261 —
und nun erst darf die Sennerin an ihr Mittagsmahl denken, das
aus Brot, Milch, „Topfen", Butter oder dem beliebten „Schmarren"
besteht, selten einmal auch aus Fleisch, das man ihr „von unten"
heraufbringt; denn in Zwischenräumen erscheint ein Hausgenosse,
um die von der Sennerin bereitete Butter abzuholen. Abends findet
sich die Schar der Rinder zur Nachtruhe ein. Zum drittenmal
wird gemolken; Grünfutter bildet die Abendkost. Bald herrscht tiefe
Ruhe in der Hütte und auf der Alm; nur die Bergamfel flötet
im Busche.
Wohl ist es schön auf der Alm, „wenn's klare Tag hat und
's Vieh g'sund ist"; aber ängstlich wird es der einsamen Bewohnerin
der Hütte, weun die Sommerschwüle donnernde Gewitter erzeugt
und zuckende Blitze die Herde bedrohen. Und wenn erst die Nebel
hereingezogen kommen! Schwer und fröstelnd lagern sie tagelang
über der Alm und wollen gar nicht weichen, bis sie sich endlich in
kalten Regen auflösen, während dann auf den Berggipfeln Schnee
fällt und der Sturm Flocken und Wolken vor sich her treibt.
Dann läßt das Vieh den Kopf hängen, und die Sennerin ist
„völlig zag". Sie möchte lieber unten im Thale sein. Nur Ge-
duld! Der Michaelistag rückt immer näher heran, und mit ihm
geht die Almzeit zu Ende. Man denkt ans „Absödeln" und an
den Heimtrieb; geht es dann endlich thalein, so trägt jede Kuh
Blumenkränze auf den Hörnern. Allgemach breitet sich der Winter
ins Thal, und die Sennerin sitzt an den langen Abenden am Spinn-
rocken, oft in Gesellschaft befreundeter Almerinnen aus der Nachbar-
schast. Sie singen Almlieder und erzählen einander, was sie in der
Sommerzeit erlebten. (Nach Daniel.)
Die ungarischen Wußten.
In Deutschlaud hat man von den ungarischen Pußten oft eine
Vorstellung, die ganz unrichtig ist. Man denkt sich unabsehbare
grüne Flächen, bedeckt mit prächtigen Viehherden, die im üppigen
Grase halb verschwinden. Und doch giebt es in der ganzen West-
Hälfte Europas keine Gegend, die den größten Teil des Jahres mehr
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]