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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 102

1912 - Breslau : Hirt
1()2 C. Länderkunde, Stettin (236), aus dem hohen linken Ufer der Oder, ist nächster Hafen für Berlin (125 km) und der wichtigste preußische Seehandelsplatz (Getreide, Saaten, Fische und Zucker). Hervorragend ist seine Industrie in Schiffbau l„Vulkan"^, Zementherstellung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse Mehl, Spiritus, Zucker). Ein Kanal für Großschiffahrt nach Berlin ist im Bau begriffen. Die Festung Swinemünde schützt die künstlich vertiefte See-Einfahrt. Zeichnung: Das Delta der Oder mit Stettin. $ 15«. c) Die Mecklenburgische Seenplatte reicht bis zu der Senkung zwischen Lübeck und Lauenburg, in der der Elbe—trave-Kanal verläuft. Die Gegend um den Schweriner See und um die Müntz ist durch ihre hohen, mit herrlichen Buchen bestandenen Ufer eine Zierde des Landes, 66. Der Steitmer Hafen. § 157. d) Der letzte Teil des Höhenzuges geht durch die Provinz Schleswig-Holstein. Er hält sich hart an der Küste der Ostsee, die hier- mit ihren tiefen, von Buchenwald umgebenen Buchten eine der lieblichsten Landschaften Teutschlands bildet. Im Innern ist die „Holsteinische Schweiz" das anmutigste Gebiet. Sie liegt im Onellgebiet der Eider und Trave. 7chre Hügel- und Seenlandschaften (Plöner, Eutiner See) haben der Gegend den Namen eingetragen. Die Eider fließt zur Nordsee; da aber ihr Oberlauf der Ostseeküste nahe- kommt, wurde sie ums Jahr 1700 durch den Eider-Kanal mit der Kieler Bucht in Verbindung gesetzt. Aber diese Wasserstraße war nur für kleine Schiffe fahrbar. Darum wurde der Kaifer-Wilhelm-Kanal gebaut, der seit 1895 Nordsee und Ostsee verbindet; er reicht von Holtenau bis Bruns- b üttel oberhalb der breiten Elbmündung, Seine Länge beträgt fast 100 km.

2. Für Präparandenanstalten - S. 98

1912 - Breslau : Hirt
98 C. Länderkunde, H 150. An der Elbmündung, dort, wo von W her die hohe Geest unmittelbar an die Nordsee tritt, folgt Cuxhaven, von den Hamburgern ums Jahr 1300 angelegt, um dem See- und Strandraub der Kllsteubewohner entgegenzutreten. Heute ist es eine sehr wichtige befestigte Marinestation. Auf der Insel Neuwerk baute Hamburg den ersten deutschen Leuchtturm. Hamburg gegenüber liegt Harburg mit bedeutenden Gummifabriken. Zwischen beiden Städten vermitteln die großen Elbbrücken und der neue Elbtunnel den Verkehr. Aufgabe. Suche in der Heimat eine Fläche, die den Hamburger Hasen- anlagen an Größe etwa gleichkommt! Zeichnung: Die Elbe von Magdeburg bis zur Mündung. Neben- ftiiffe: Havel, Ilmenau, Schwinge. 5. Die Baltische Seenplatte. § 151. Aufgaben. — 1. Erkläre den Namen! 2. Welche Flüsse durch- brechen die Seenplatte? Welche Hauptabschnitte entstehen dadurch? 3. Wie ändern sich Breite, Höhe und Seenbedeckung in der Richtung von 0 nach W? 4. Wie wechselt, die Breite des Küstenstreifens? 5. Welche Flußtäler liegen nördlich von der Preußischen Seenplatte? 6. An welcher Küste verläuft der Landrücken in Schleswig-Holstein? § 152. a) Die Preußische Seenplatte. Aus dem Tieflande der unteren Weichsel steigt der Boden auf zu den Oberländischen Seen. Sie liegen zwischen einem mannigfaltig gegliederten Hügelland und stehen durch den Oberländischen Kanal mit dem Flüßchen Elbiug in Verbindung. Hier liegt Elbing, bekannt durch seine Maschinenwerkstätten und durch die Schiffswerft von Schichau. Unter den waldumkränzten Seen, denen das Land Mafureu seine Schönheit verdankt, ist der Spirdingsee einer der größten Deutschlands. Im 3 und No liegen große Waldgebiete, „Heiden" genannt, die Rominter sim No) und die Johannisburger Heide, mit sast 1000 qkm das größte zusammenhängende Waldgebiet Preußens. In den tiefer gelegenen Teilen, besonders am Unterlauf des Pregels und der Memel, finden sich ausgedehnte Wiesen- und Weidegebiete mit vortrefflicher Viehzucht. Im ebenen Pregelgebiet liegt Trakehnen mit berühmtem Gestüt. In einer Sumpflandfchaft des Memeldeltas wird noch der Elch gehegt. Die Landschaft Litauen ist ein Teil des früheren Groß- fürstentums Litauen, das sich von der Memel bis zur Düna erstreckte. Die alte Hauptstadt Tilsit liegt am Flußübergang und hat die größte deutsche Holzbörse. stilsiter Käse!) Aufgaben. 1. Welche drei größeren Flüsse entfließen den Seen nach N? 2. Wo liegt die Quelle der Memel, und wie heißt der Fluß auf russischem Gebiet? 3. Vergleiche die Memelmündung mit der des Pregels!

3. Für Präparandenanstalten - S. 100

1912 - Breslau : Hirt
I 100 C. Länderkunde, H 153. Die Weichsel ist die Westgrenze der Preußischen Seenplatte, Sie kommt bei Thorn auf preußisches Gebiet, verbreitert sich nach N und endigt in der äußerst fruchtbaren Weichselniedernng. Die Eisschmelze im Frühjahr führt deni niederen Weichselgebiet oft große Eismassen zu, die verheerende Überschwemmungen veranlassen. Darum liegen die Städte meist abseits vom Flusse aus dem höheren Landrücken: Thorn, Knlm, Graudeuz, Marienwerder. Marienburg an der Nogat war der Sitz des Hochmeisters der Dentschritter, dessen Schloß, die Marienbnrg, würdig erneuert wordeu ist. Erst die deutscheu Ansiedler haben die früheren ausgedehnten Sümpfe der niederen Weichsel in fruchtbares Ackerland um- gewandelt. Auf dem festen Boden des Landrückens liegt links von der Weichsel D irsch au mit großer Brücke für die nach Königsberg führende Bahn. Aufgabe. Warum muß diese Brücke besonders stark gebaut sein? Zeichnung: Die Weichsel vou Thorn bis zur Mündung. Das Delta wird einbezogen. Nebenflüsse: Brahe und Elbing, fi4. Blick auf das Schloß Marienburg und das niedrige, teilweise sumpfige Ufer- gelände der Nogat. $ 154. b) Die Pommersche Seenplatte trägt deu Turmberg. (Höhe?) Sie ist ein unfruchtbares Sandgebiet und deshalb dünn bevölkert. Die Tncheler Heide, ein einsames Waldgebiet, wird von der Brahe durch- flössen. Einen Gegensatz hierzu bilden die fruchtbaren Flächen des Oder- tales und Vorpommerns. § 155. Die Oder fließt durch eiu breites, wiefeureichestal und mündet in das Stettiner Haff, das durch diezackigeujufelu Usedom und Wollin von der Pommerschen Bucht getrennt wird. Beide Inseln besitzen vielbesuchte Seebäder.

4. Für Seminare - S. 478

1912 - Breslau : Hirt
478 B. Länderkunde. — Vi. Europa. 241. Panorama von Plön. (Im Hintergrunde Die mächtigen Schmelzwasser des zurückweichenden Gletschers durchbrachen ältere Endmoränen 2. Der Baltische Landrücken. § 316. I- Bodengestaltung und Bewässerung. Wenn auch die langgestreckte Bodenanschwellung des Baltischen Landrückens durch ein älteres Grund- gebirge, dessen Köpfe an verschiedenen Stellen zutage treten, vermutlich vorgezeichnet ist, so hat sie ihre heutige Oberslächeugestaltung doch in erster Linie durch die Wirkungen der Eiszeit erhalten und wird in der Haupt- sache auch durch eiszeitliche Ablagerungen gebildet. Der Geschiebelehm, dem die ertragreichen Landstriche ihre Fruchtbarkeit verdanken, ist vielfach mit bogenförmig verlaufenden, verschieden breiten und stellenweise stattlich hohen Hügelreihen, den End- und Seitenmoränen einstiger Gletscher, bedeckt. Den Endmoränen der zurückweichenden, hier jedoch lange im Stillstand ver- harrenden Eisdecke entsprechen die drei großen Bogen des Baltischen Höhen- zuges: 1. der Preußische Höhenzug um die Danziger Bucht, 3. der Pommersche und Mecklenburgische Höhenzug um die Pommersche Bucht, 3. der Schleswig-Holsteinische und Jütische Höhenzug um die Südwestbucht. Der Baltische Landrücken oder, wie er wegen seines Reichtums an Seen auch heißt, die Baltische Seenplatte nimmt im ganzen nach W hin an Höhe ab. Durch- schnittlich am höchsten ist die Preußische Seenplatte, doch gehört die bedeutendste Erhebung, die höchste Schuttaufhäufung in Norddeutschland, nämlich der Turm- berg (330 m, westlich vondanzig), dem Pommerscheu Laudrücken an. Die meisten und größten Seen weist die Ostpreußische, danach die Mecklenburgische Seenplatte auf. Die bedeutendsten Seen Ostpreußens sind derspirding- und der Mauersee, jeder über 100qkm groß. Der größte Seenorddeutschlauds überhaupt ist der Mürihsee

5. Für Seminare - S. 479

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — E. Norddeutsches Tiefland. 479 ein altes, dänisches Schloß, jetzt Kadettenanstalt.) und ebneten sie teilweise ein? so entstand der Zusammenhang Wischen den Seen. in Mecklenburg (133 qkm). Die preußischen Seen entwässern nach 8 zur Weichsel, nach N zum Pregel und ins Frische Haff. Da sie fast in gleicher Höhe liegen, so ist eine Wasserverbindung zwischen ihnen teils vorhanden, teils leicht herzustellen. Der Elbing-Oberländische Kanal überwindet die geringen Höhenunterschiede dadurch, daß die Schiffe auf schiefer Ebene in Wasserkasten, die auf Schienen laufen, auf- und abwärts bewegt werden. Den Seenplatten entströmen nach N kurze Küstenflüsse, unter denen der Pregel der bedeutendste ist. Wichtiger sind die den Höhenrücken in breiten Tälern durchsetzenden großen Wasserstraßen: 1. die Memel (der Njemen), deren Delta entsumpft wurde und dadurch ertragreich ist, 2. die Weichsel, der oft unbändige „polnische Strom", der in seinem Durchbruchs- tale fruchtbare, durch Dämme geschützte Niederungen (Bild 242), an den Mün- düngen das „Weichselwerder" schuf, 3. die Oder, die den größten preußischen Seehafen (Stettin) an das Meer knüpft. Die Seenplatten sind nicht arm an Naturschönheiten. Durchweg belebt ein anmutiger Wechsel der Bodenformen, von manchmal gebirgsähnlich grup- Pierten Wellenhügeln und zum Teil tief eingegrabenen Tälern mit flinken Bächen das Landschaftsbild. Einen besondern Schmuck bilden die zahlreichen, in mulden- förmigen Vertiefungen ruhenden Seen (Bild 31, 241), die oft mitten in einem Gebiete düsterer Nadelwälder von buchengeschmückten Hügeln umrahmt sind. Ii. Wirtschaftsleben. Auf den Seenplatten wechselt, je nachdem die eis- zeitlichen Ablagerungen lehmig oder fandig sind, fruchtbarer mit unfrucht- barem Boden. Am Südende der einstigen Eismassen haben die Schmelz- waffer große Sandflächen angeschwemmt, die heute endlose Kiefernwälder tragen. Die Johannisburg er Heide im südlichen Ostpreußen (faft loooqkm) ist das größte zusammenhängende Waldgebiet des Preußischen Staates. Die Tucheler Heide in Westpreußen steht ihr an Größe nicht viel nach. In den mit fruchtbarem Geschiebelehm bedeckten nördlichen Landschaften erscheinen frische Buchenwälder und ertragreiche Ackerfluren.

6. Für Seminare - S. 480

1912 - Breslau : Hirt
480 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Die Haupterwerbszweige im Gebiete der Preußischen Seenplatte und ihres nördlich vorgelagerten Tieslandes bilden trotz des nicht sonderlich gün- stigen Klimas Getreidebau, daneben vereinzelt Flachs- und Hopfenbau. Besonderer Pflege erfreut sich neben der Rinderzucht die Pferdezucht, die vor allem treffliche Pferde für das deutsche Heer liefert. Ein ausgezeichnetes Fruchtgebiet mit Wiesen, Getreide- und Zuckerrübenfeldern ist die Weichsel- Niederung (Bild242). Im sandigen Süden des Landrückens spenden wildreiche Waldgebiete sjohannisburger, Romiuter Heide) große Mengen Holz. Wert- vollen Bernstein gewinnt man am reichlichsten an der Nordwestküste des Sam- landes (Jahresausbeute etwa 4 Mill. Mark). (Vgl. § 341.) Die Industrie ist wenig entwickelt, der Handel infolge der russischen Zollmaßregeln sehr beengt. 242. Weichsel-Landschaft bei Schulitz in der Provinz Posen. Die Weichsel flieht in der Provinz Posen vor dem Südabhang der Preußischen Seenplatte in bedeutender Breite, aber geringer Fahrtiefe (im Durchschnitt 0,90 m). Ihr Tal ist 3 bis 7 km breit und reich an üppigen Wiesen, Äckern, Obst- und Gemüsegärten. Im Frühjahr treten Eisgang und Überschwemmung ein, deren Gefahr man jedoch durch große Deichbauten beseitigt hat. Mit Ausnahme eines zwischen der Seenplatte und der Küstenzone gelegenen fruchtbaren Gürtels, den westwärts fließende Schmelzwasser der eiszeitlichen Gletscher ausgefurcht haben, ist der Pommersche Landrücken von Natur dürftig ausgestattet; Sandboden mit Kiefern, mageren Grasflächen und dürf- tigeu Heiden wiegt vor (Tucheler Heide). Schaf- und Gänsezucht und an der wenig belebten Küste Fischerei sind die Erwerbsquellen eines großen Teiles der Bevölkerung. Im Gebiete des Mecklenburgischen Landrückens, der ihm vor- gelagerten Küstenzone und der Oderuiederung nehmen Geschiebe- lehm und Schwemmlandboden den weitesten Raum ein. Diese Landstriche

7. Für Seminare - S. 483

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — E. Norddeutsches Tiefland. 483 245. Tilsit. Die Brückenstadt an der Gabelung der Memelstraße nach Königsberg und nach Memel wurde auch Knotenpunkt mehrerer Bahnlinien. Das durch Flößerei aus Rußland zugeführte Holz wird in großen Lagerplätzen aufgestapelt. 246. Der Lange Markt in Danzig. Das Straßenbild zeigt das eigentümlich schlanke Rathaus, ein Bauwerk des 15. Jahrhunderts, und die berühmte, festungsgleiche Marienkirche. Unter den älteren Häusern ist der „Artushof" hinter dem Neptuns- brunnen wegen seiner Spitzbogenfenster bemerkenswert? seine unvergleichliche Halle dient jetzt als Getreide- börse, aber auch als Festsaal. 31*

8. Für Seminare - S. 484

1912 - Breslau : Hirt
484 B. Länderkunde. — Vi. Europa. hat der Handel Königsbergs ein zu kleines Hinterland und leidet auch durch das Bestreben der Russen, ihre Ausfuhrgüter russischen Seeplätzen zuzuführen. Die Industrie (Eisenindustrie, Bierbrauerei, Herstellung von Berusteiuwaren) arbeitet meist nur für den Bedarf der Stadt und der Provinz. Königsberg ist die dritte Residenz des Preußischen Staates und Festung ersten Ranges mit zahlreichen, weit vorgeschobenen Forts. Jnsterburg (35) am Pregel hat Bedeutung als Eisenbahn- knotenpuukt der Provinz. Im dünner besiedelten südlichen Seenlande Masuren bildet Allenstein (35), jetzt Regierungsbezirkshauptstadt, den einzigen größeren Ort. 2. Die Provinz Westpreußen, seit 1772 preußisch, umfaßt das reich angebaute untere Weichseltal und die angrenzenden, meist sandigen Gebiete. Th orn (50) auf dem rechten Ufer der bei Hochwasser fast 800 m breiten Weichsel ist wichtig als Brückenstadt und Bahnknotenpunkt, darum Greuzfestung. Culm(12), die älteste deutsche Stadt im früheren Deutfchordeusgebiet, liegt der Überschwem- mungen wegen ähnlich am hochragenden Weichselufer wie das befestigte Grau- denz 40). Danzig (175), an einem zu einem Hafen umgestalteten toten Arme der Weichsel gelegen, steht mit der neugeschaffenen Mündung des Stromes durch einen Schiffahrtskanal in Verbindung. Zum Nachteil gereicht der Stadt die Nähe der Grenze (vgl. oben) und die Lage abseits der Hauptlinie Berlin—st. Petersburg. Der Handel (Getreide, Fische und Holz) ist noch beträchtlich, aber er steht hinter dem der günstiger gelegenen Nebenbuhlerinnen Königsberg und Stettin, selbst hinter Rostock zurück. Deu Seeverkehr vermittelt Neufahrwasser. Die Industrie Danzigs hat große Bedeutung (Gewehr-, Muuitions- und Maschinenfabriken, Schiffswerften; die Kaiserliche und die Schichau-Werst gehören zu den größten Werften der Welt). Bodenständig ist die Verarbeitung von Zuckerrüben. Aus ihrer früheren Glanzzeit hat die Stadt sich herrliche, alte Bauwerke und malerische Straßenzüge (Bild 246) bewahrt, wie sie Nürnberg und Lübeck nicht schöner haben. Dirschan (20) ist Bahnknotenpunkt der Proviuz und Brückenstadt an der Bahn Berlin—st. Peters- burg wie Marienburg (15), dessen herrlich wiederhergestelltes Deutschordens- schloß in die oft seichten, zuweilen aber gewaltig angeschwollenen Fluten der Nogat hinabschaut. Mit dem Oberländischen Kanal und der neuen Weichselmündung in Verbindung steht Elbing (60), das infolge seiner Lage an der Hauptbahnlinie, durch Schiff- und Maschinenbau (Maschinenfabrik und Schiffswerft von Schichau; Torpedoboote) sich entwickelt. Marienwerder(15) ist Regierungsbezirkshauptstadt. 3. Die Provinz Pommern besteht aus einem größeren hinterpommerschen und einem kleineren vorpommerschen Flügel. In dem meist sandigen und spärlich besiedelten Hinterpommern liegen alle größeren Ortschaften zwischen der Seenplatte und dem der Großschiffahrt ungün- stigen Küstenstreifen. Kolberg (25) ist Fischerhafen, hat aber mehr Bedeutung als Seebad. Östlich liegt Kösliu (25). Wenig wichtig ist der Seeverkehr von Stolp (35). Stargard i. P. (30) wurde Bahnknoten und Jndustrieplatz. Von allen deutschen Häfen liegt Stettin (240) am weitesten landeinwärts und Berlin am nächsten; es wird von einem Strome durchflössen, der vier Provinzen angehört, und dessen Oberlauf deu wichtigen oberschlesischen Jndnstriebezirk berührt; weiter bildet es den Vereinigungspunkt der wichtigsten Provinzbahnen. So konnte sich die Stadt zum ersten Handelsplatz an der Ostsee entwickeln; ihr Verkehr wird nach Vollendung des im Bau befindlichen neuen Schiffahrtsweges nach Berlin noch steigen. Neben hervorragendem Schiff- und Maschinenbau („Vulkan") widmet sich die Industrie u. a. der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Dampfmühlen, Brauereien, Brennereien, Zuckerfabriken) und der Herstellung vou Zement, für den das rechte

9. Für Seminare - S. 485

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — E. Norddeutsches Tiefland. 485 Oderufer den Rohstoff liefert. Den Seehafen Stettins bildet das stark befestigte Swinemünde (15); es liegt auf Usedom an der tiefsten der drei Wasserstraßen, die aus dem Haff in die Ostsee führen. Wie Swinemünde, so sind auch das nach Nw an der Küste reizend gelegene Heringsdorf und Misdroy auf der Insel Wollin stark besuchte Seebäder. In dem mit fruchtbarem Boden ausgestatteten Vorpommern liegt die Universi- tätsstadt Greifswald (25); Stralsund (35) am Strelasund, der Rügen vom Festlande trennt, betreibt regen Binnenhandel; es vermittelt auch neben Rostock den Verkehr mit Dänemark und Schweden. Aus flachem Küstenmeer erhebt sich der Küste Vorpommerns gegenüber und von ihr durch einen 3 bis 4 km breiten Meeresarm getrennt, die Insel Rügen, mit fast 1000 qkm Deutschlands größte Insel. Zu den grauen, von steilen Kreidefelsen unterbrochenen Dünenküsten bilden die fruchtbaren Ackerfelder, die grünen Wiesen und ausgedehnten Waldungen (Buchen) des Landes einen wirksamen Gegensatz. Der Hauptort ist Bergen am Fnße des Rugard (90 m), der bekannteste der zahlreichen Badeorte am Ostrande der Insel Saßnitz, von dessen Hafen aus große Führdampfer die Eisenbahnwagen nach Trelleborg in Schweden hinüberführen. (Vgl. § 315, Iii 2.) 4. Die Provinz Schleswig-Holstein, die „meerumschlungene", nächst Hessen- Nassau die kleinste, dazu waldärmste Provinz, erstreckt sich von der Elbe und dem Elbe—trave-Kaual bis zur Königsau. Die Bevölkerung spricht bis zur Flens- burger Förde Deutsch; im N überwiegt noch die dänische Sprache. Die größeren Siedlungen liegen meist an den Förden und sind durch die Haupt- eisenbahnlinie verbunden. Von ihnen ist an erster Stelle Kiel (220) am Südende der gleichnamigen Bucht zu nennen. Sein Hafen ist tief, geräumig, gegen Wind, Seegang und Eis geschützt und leicht zu verteidigen, da der Eingang zur Bucht nur 1 km Breite hat. Daher wurde Kiel zum Hauptkriegshafen der Ostsee gemacht. Als Handelshafen kommt der Stadt die südliche Lage zustatten, die sie nicht nur mit der Halbinsel, sondern auch mit dem westdeutschen Binnen- lande in innige Verbindung bringt; der Kaiser-Wilhelm-Kanall, der nördlich von Kiel in die Bucht mündet, hat die Bedeutung des Ortes noch gehoben. Der Haupt- verkehr geht nach den Dänischen Inseln, denn für ihn ist die Stadt der naturgemäße Ausgangspunkt. So wuchs Kiel in den letzten Jahrzehnten zu einer Großstadt empor, die als Kriegs- und Handelshafen, aber anch als Jndnstrieplatz von großer Wichtigkeit ist. In und bei der Stadt haben sich bedeutende Schiffswerften (Kaiserliche und Germania-Werst), Werkstätten für Schiffsbedarf jeder Art, Fisch- räuchereien, Mehl- und Ölmühlen entwickelt. Durch seine Universität bildet Kiel auch den geistigen Mittelpunkt der Provinz. — Das kleine, gartenreiche Schles- wig (20) liegt in der Mitte des Landes an der seichten und darum für größeren i Der Kaiser-Wilhelm-Kanal wurde 1887—1895 mit einem Kostenaufwands von 211 Mill. Mark erbaut. Er ist fast 100km lang. Militärische Bedeutung: Die deutsche Marine kann vermittels Schleusen Holtenau im 0, Brunsbüttel im W) schnell von der Nordsee in die Ostsee und umgekehrt gelangen, ohne von Dänemark gehindert zu werden. Durchschnitt- liche Durchfahrtszeit 13 Stunden. Wegen der Größe der neuen Linienschiffe wird der Kanal jetzt bedeutend erweitert und vertieft. Wirtschaftliche Bedeutung: Der gefährliche Seeweg um Skagen wird abgekürzt (von Cuxhaven nach Lübeck um fast 3 Tage) und der Waren- austausch zwischen den Häfen der Ostsee und Nordsee wesentlich erleichtert. Der jährliche Verlust bei der Umfahrt um Skagens Horn wurde für die Jahre 1890—1900 auf 500 Men- schen und 100 Fahrzeuge im Werte von 10 Mill. Mark geschätzt. 1910/11 passierten fast 46000 Schiffe, darunter 38000 deutsche mit 7,58 Mill. Registertonnen und 1050 Schiffe der Kriegsmarine den Kanal. Einnahmen 1910/11 über 3z Mill. Mark.

10. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 122

1896 - Breslau : Hirt
122 Deutschland. Von der russischen Grenze bis zum Weichselthal nennt man ihn die preußische Seeeuplatte. Im N. wird dieselbe von deu Niederungen der Memel begrenzt. Diese tritt als schiffbarer Fluß in die Provinz Ostpreußen ein, durchfließt die fruchtbare Tilsiter Niederung und mündet mit Deltabildnng ins Kurische Haff; der r. Mündungsarm ist die Ruß, der l. die Gilge. Der dein Frischen Haff zufließende Pregel entströmt als Angerapp dem Mauer- see, der neben dem Spirdingfee der bedeutendste unter den ostpreußischeu Seeeu ist. Aus dem ostpreußischeu Seeengebiet führt der Elbing-Oberländische Kanal zum Frischen Haff; er überwindet mittels geneigter Ebenen einen Höhen- unterschied von über 100 m. Größer als Memel und Pregel ist der w. Grenzfluß der preußischen Seeen- platte, die Weichsel, die, zu einem breiten Strome angewachsen, furz vor der Grenzfestung Thörn ins Deutsche Reich eintritt. Eine Strecke unterhalb der schön gelegenen Stadt Marienwerder beginnt die Deltabildnng; nachr. gehen die Nogat und die seichte Elbinger Weichsel ins Frische Haff; der Haupt- arm, die Dauziger Weichsel, geht bei Schiewenhorst in die Danziger Bncht. Der Weichselstrom bildet eine wichtige Wasserstraße; viel Holz, Teer, Getreide, Flachs und Hans befördert derselbe abwärts bis Danzig. Doch richtet er zur Zeit des Eisganges -zuweilen namenlose Verwüstungen an. Von l. fließt ihm die Brahe zu, die mit der Netze durch den Bromberg er Kanal verbanden ist. In das von der Weichsel im W., der Ostsee im N. und von zahlreichen Sümpfen und Seeen im S. umgrenzte Ländergebiet wanderten, wahrscheinlich in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung, die dem lettischen Volksstamme angehörenden Preußen ein. Ihr Land wurde seit 1230 von dem deutschen Ritterorden erobert und germanisiert. Bei der Abgeschlossenheit des Gebietes konnte sich hier ein eigentümliches Volksleben entwickeln, das aber bei der heutigen, in Sprache und Gesinnung echt deutschen Bevölkerung immer mehr verschwindet. Als besondere Nationalitäten haben sich im N.o. die poetischen Litauer und im S. die armen Masnren, letztere polnischer Herkunft, erhalten. Westwärts von der Weichsel bis zum Oderthal erstreckt sich die pommersche Seeeuplatte. Diese seukt sich allmählich zur Ostsee, der sie viele Küstenflüsse zusendet. Steiler ist ihr Abfall nach S. zur Warthe hiu, die, zuvor mit der Netze vereinigt, die Oder bei der Festung Küstrin erreicht. W. vom Oderthal wird der Landrücken immer niedriger und schmäler. Er heißt bis zu einer Einsenkung s. von Lübeck die mecklenburgische Seeeu- platte, reich au herrlichen Landschaftsbildern; auf ihr der Müntzsee, d. i. Kleines Meer. Der nordwestlichste Abschnitt des baltischen Höhenzuges ist der schleswig- holsteinische Landrücken, der nm Hamburg, Eutin, Plön und Kiel mit Recht den Ruf landschaftlicher Schönheit befitzt. In einer Einsenkung desselben fließt nach der Nordsee die Eid er. Diese ist zwar nur ein Küstenfluß, aber wegen des 1895 eröffneten Kaiser Wilhelm-Kanals von großer Wichtigkeit. Dieser Kanal gehört zu deu bedeutendsten Wasserbauwerken der Erde. Er führt, fast 99 km lang, mit Benutzung der Eider vom Kieler Hafen nach der Elbmündnng. Seine Spiegelbreite beträgt 64, seine Sohlenbreite 34 m, die Tiefe in der Mitte seines Bettes 8,6 rn," so daß auch die größten Schiffe ihn benutzen können. Er dient unserer Kriegs- und Handelsflotte als sicherer Weg zwischen Nord- und Ostsee und ist von hoher wirtschaftlicher und militärischer Bedeutung. c) Der südliche Landrücken bildet eine Fortsetzung von dem n. Vorlande der Karpaten. Er ist schmal, niedrig und wasserarm und bildet keinen zu-
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