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1. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

2. Erdkunde - S. 242

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 242 Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.). Tie Republik Paraguay (253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner, Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge- braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.). Tie Republik Uruguay (179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh- zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i. verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern und Getreide ausgeführt. Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung (250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz. Die Republik Chile (776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1 schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^ ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere» und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches

3. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

4. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 72

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
72 Das Dekhan. §. 22. Gebirges, bildet in der Mitte ein von dem übrigen Hochlande Hinter- asiens vollständig isolirtes Tafelland (3000—5000' hoch), welches im O. und W. von den Ghatta-Gebirgen (noch 1000—2000' höher) be- grenzt und eingeschlossen wird. а. Die Westküste des Dekhan ist wegen ihrer günstigen Lage für den Seehandel von den ältesten Zeiten ein Hauptziel der Schifffahrt gewesen und in neueren Zeiten zunächst von den Portugiesen angesiedelt worden, von deren ehemals bedeutenden Besitzungen an der Küste das verfallene Goa der einzige Ueberrest ist. Die britische Hauptstadt des westlichen Dekhan ist Bomb ay (566,000 (§.?) mit trefflichem Kriegshafen. In der Nähe liegen die berühmten unterirdischen Felsentcmpel Indiens; namentlich ist zu Ellora der (1 M. lange) sagenannte Götterberg van oben bis unten in stackwerkartig übereinander befindlichen Grotten ausgehöhlt und in un- zählige Tempel (von denen allein 20 dem Gotte Siwa angchören) zu einem wahren Pantheon der Inder umgeschaffen. Das südwestliche Küstenland oder Malabar gleicht einem großen terrassenförmigen Garten, in welchem vorzüglich die Pfeffer- und Betel- Ranke, die Palme, Zucker u. s. w. gedeihen, höher folgen die Tekwälder mit ihrem fast unverweslichen Holze und, wo diese aufhören, beginnen die Waldungen des kostbaren Sandelholzes. Daher ward dieser Küsten- strich einer der frühesten Centralpunkte des Welthandels mit zahlreichen Emporien. б. Das Tafelland, welches sich in progressiver Steigung von N. gegen S. erhebt, nimmt den bei weitem größten Theil des Dekhan ein. Es wird nur von wenigen Hügelreihen durchzogen und senkt sich allmählich gegen O., weshalb die Flüsse einen trägen Lauf haben. Das Land hat einzelne sehr fruchtbare Theile, andere von mittlerer Frucht- barkeit, viele Striche liegen unangebaut da, namentlich seit der Herr- schaft der Mahratten. Die wichtigste Stadt im Innern ist ein zweites Haid arabad (200,000 E.). c. Die Ostküste oder die sandige Küste Koromandel, eine der gefährlichsten und hafenlosesten (vgl. §. 7, 3), konnte bei ihrem heißen, ungesunden Klima und wegen des Mangels an eigenthümlichen Erzeug- nissen nicht die Bedeutung gewinnen, welche der Küste Malabar durch ihre tropische Begetatiou zu Theil ward. Doch war sie durch ihre Lage und die Natur des bengalischen Meerbusens auf Handelsverkehr nllt Hinterindien, dem indischen Archipel, Ceylon und dem Gangeslande angewiesen. Daher entstanden die Handelsplätze Mansaltpatam, Madras (720,000 E. ?), der Hauptsitz des indischen Perlen- und Edelstein-Handels, und die französische Niederlassung P o n d i ch e rr y (25—30,000 E.). D. Die Insel Ceylon (1154 sz M.) wird vom Festlande ge- trennt durch eine gefährliche Meerenge, voll Felsenriffe und Sandbänke, an denen sich die von den Monsoous hergetriebeuen Meeresströmungen in heftigen Brandungen brechen und welche (namentlich die sogenannte Adamsbrücke) die Durchfahrt für größere Schiffe unmöglich machen.

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1077

1874 - Mainz : Kunze
Süd amerika — Peru und Bolivia. 1077 vor den Hafen, ließ sich aber durch andre immer frisch mit Waaren versorgen und kam selten zum Ausverkauf. Es kostete der Krone Spanien viel Mühe, ehe der Afsiento endlich 1750 aufgehoben wurde. — Der Staat Panama oder El Jstmo steht unter dem Schutze Nordamerikas und in sehr loser Verbindung mit Neu-Granada. c) Ecuador (11700 Q-M., 1,300000 E.). Auch hier ungefähr die Hälfte der Bevölkerung Weiße und Mischlinge; ferner Altpernaner, Neger, Zambos und 200000 Wilde. Theils hohes Gebirgsland mit schmalem Küstenstrich, theils weite Flächen bis zur brasilischen Grenze, in welchen hauptsächlich die wilden Indianer Hausen (Provinz. Oriente). Der Hanpwrt ist das 2855 m. hoch gelegene Quito, der Erdbeben halber aus lauter einstöckigen Häusern bestehend und also von großem Umfang; Einwohner 80000. Bei Tacuuga finden sich Reste eines Jnkapalastes. Cuenca. Guayaquil, ein Haupthafen an der Südsee, mit 13000 E. Die Bai Guayaquils nmfaßt die Insel Pnna, die vor Pizarros Ankunft 20000 Bewohner hatte, jetzt nicht den vierten Theil. Südlich von Cuenca liegt Loxa, bekannt durch die besten Sorten Fieberrinde (Quina. oder Kihua — Cascarilla fina de Loxa); denn gerade im dortigen milden Klima, 1800 bis 2400 m. Seehöhe, werden die Cinchonawälder mit besonderer Sorgfalt ge- pflanzt. Die Heilkraft der Cinchona wurde in Europa durch die peruanische Vicekönigin Gräfin von Cinchon bekannt, die zu Lima 1638 dadurch vom Fieber geheilt wurde p sie brachte zuerst die kostbare Rinde nach Madrid. — Der Republik Ecuador gehört noch die Gruppe der öden (und unbewohnten), 139 Q.-Mln. großen Galapagos oder Schildkröten-Inseln im Austral-Oceau; nach einer derselben sendet Quito seine: Verbrecher. Peru und Bolivia. Von Ecuador durch den Ostlauf des Marannon getrennt, erstrecken sie sich an. beiden Seiten der Andes bis südwärts der Steinbockswende, östlich aber bis zum Ma- deira und in die Nähe des obern Paraguay. Am Meere weht frischere Lust, indem eine kältere Strömung von Süden kommt und fast dauernde Nebel die Sonne um- schleieru. Doch ist die Küste dürr, streckenweise wüste, aus Mangel an Regen; nur wo Quellen, Flüsse und künstliche Wasserleitungen sind, gedeihen auch die Pflanzen. Im Innern östlich der Berge ist regelmäßige Regenzeit von Januar bis Juni, wo alsdann die weiten Tiefflächen seeartig werden und die Wälder zu schwimmen scheinen. Da es an der Ostseite der Andes viel regnet, so ist die schluchtenreiche Abdachung des Gebirgs in die Ebene mit ewig grüner Vegetation bedeckt, welche unten in dem mit dickem Humus überzogenen Alluvialboden am Amazonas die höchste Ueppigkeit erreicht. Am gesündesten und gut angebaut sind die Hochebenen und Thäler zwischen der Ost- und Westcordillera, so wie auf der weiten bolivischen Abstufung der Gebirgsverzweiguug im Osten. Die Vegetation ist dort überaus reich. Aus der Thierwelt sind 4 Kamelziegen, d. h. die zahmen lasttragenden Lamas, die leicht zu zähmenden Alpacas, die mit einem Höcker versehenen Gannacos, und die gemsartigen auf Höhen von 4200 bis 5000 m. Fuß lebenden Vicuuuas, hiureichend bekannt. — Die Indianer, nicht so roh um Gefangene zu tobten und zu fressen, und meistars so mild, daß sie nur gegen Thiere ihre Giftpfeile gebrauchen, leben unter eignen Kaziken. Arzt- und Priesterdienst ver- richten die Zauberer. Die am Ucayali glauben an Seelenwanderung in Thierkörper.

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 467

1874 - Mainz : Kunze
Asien — Japan. 467 zichtet und wurde so das Feudalsystem, welches Jahrhunderte lang fest eingewurzelt war, rasch abgeschafft. Der Charakter des Volkes hat viel angenehmere Seiten als der der Chinesen; sie haben nicht deren dünkelhaften, alles Fremde verachtenden Stolz, sie stehen ans höherer Stufe der Gesittung als die meisten andern Asiaten, sie sind muthig und tapfer, haben viel Sinn für Ordnung, Reinlichkeit und Nettigkeit, besitzen große Gerechtigkeitsliebe, und von ihrem entwickelten Ehrgefühl zeugt die allerdings grausame Sitte des Hara- Km (Bauchaufschlitzens). Wer die Industriearbeiten der Japaner, ihre literarischen Schätze, Schulbücher z. B, mit naturgetreuen Zeichnungen und Malereien ausgestattet, ihre den europäischen nachgeahmten Thermometer, Barometer und andre physikalische und mechanische Instrumente, Kupferstiche n. f. w. gesehen hat, ist geneigt, sie an In- telligenz über die Chinesen zu stellen. Volksuuterricht ist verbreiteter, als in gewissen europäischen Ländern, z. B. Spanien, Süditalien :c. Daß sich Japan vor 1854 noch mehr als China gegen das Ausland verschlossen hatte, ist nicht dem Einflüsse der Religion zuzuschreiben; vielmehr war es die weltliche Politik, die jeden fremden Einfluß und zwar erst in neuerer Zeit abzuhalten gesucht hatte. Bor dem 17. Jahrhundert war es nicht so; Japanesen konnten früher unge- hindert ins Ausland, man hatte die Portugiesen gastfrei aufgenommen; doch das nnbe- sonnene Benehmen dieser Europäer, vor allen der Uebermu t h, womit die Jesuiten, nachdem sie höchst geschickt sich in Japan festgesetzt und viele Proseliten gemacht, sich in die iuueru politischen Händel mischten, brachte die damals neu entstandene weltliche Oberregierung des Sioguu gegen sie in Harnisch. Im Jahr 1638 wurden Portu- giesen und Jesuiten vertrieben, das römische Kirchenthnm, wo es irgend Wurzel ge- faßt, mit Gewalt wieder ausgerottet, und nur (neben Chinesen und Koreanern) den seit 1611 am Handel teilnehmenden Holländern, deren Glaube weit friedlicher schien als der jesuitische, Zutritt an der Küste gestattet; jedoch auch den Holländern nur in dem einzigen Hafen Nangafaki anf Kinsin, und zwar unter sorgsamster Aufsicht. So stand es bis iu die neueste Zeit, und wenn anch gelehrte Japaner,' namentlich kaiser- liche Astronomen und Leibärzte, gern ein wissenschaftliches Gespräch führten, selbst Werke wie Hnselands Makrobiotik und Laplaces Mechanik des Himmels in ihre Sprache übersetzen halfen, so durfte dies doch zu keiner besondern Annäherung führen; und nur mit Lebensgefahr brachte der Deutsche P. F. Siebold, Arzt in holländischen Diensten, seine Sammlungen, die jetzt in Leyden aufgestellt sind, zu Schiffe, Daß sich nun dies Verhältnis geändert, ist bereits erwähnt. Städte: Miako oder Kioto mit 500000 23ew. sonst schön gelegene prachtvolle Resi- denz des Mikado, wo er trotz der äußern Ehren, die er selbst beim buddhistischen Volke genoß, vor der neuesten Umgestaltung der Verhältnisse ohne Machtbefugnisse sammt seinem geistlichen Hofstaate gleichsam eingesperrt leben mußte. Die Stadt, der geistige Mittel- Punkt des Reiches, hat eine hohe Schule, blühende Fabriken, viele Tempel, Klöster und Idole; ein Kolossalbild Buddhas soll 25 in. hoch seiu. Unfern davon die volkreichen Hafenstädte Osaka und Fiogo. Größer noch ist Jeddo, sonst Residenz des Sio- gun, dessen Paläste einen besonderen Stadttheil bildeten; es soll l1^ Mill. Einw. haben. Nun hat der Mikado seinen Sitz nach Jeddo verlegt. Haupthandelsstadt des Landes; mehrere Schulen mit nur deutschen Lehrern, eine deutsche Buchhandlung,

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 704

1874 - Mainz : Kunze
704 Europa — Pyrenäische Halbinsel. ginne seines Deltas ist wahrscheinlich das in der Bibel erwähnte Tarsis (Tartessus). Kanal Carlos von Amposta ans Meer. — 2) Der Guadalaviar entsteht an der Penna Golosa und fließt in einem südwestl. Bogen ins Meer. — 3) Der Xucar (Sncro) läuft vom Gebirg Albarrassin nach Cuenca und in großem Bogen gen So., wo er die Valencianischen Berge durchbricht. — Minder lang ist 4) die vom Gebirge Huescars (La Sagra Sierra) kommeude Segura, die über Murcia ihren Lauf nimmt. Folgen wir vom Cap Trafalgar den Küsten auch an der atlantischen Seite, so kommt zunächst am Ende einer 2 Mln. langen sandigen und mit einem steilen Felsen endigenden Halbinsel der treffliche Hafen von Cadiz, schon 1000 Jahre v. Chr. von den Phöniziern gegründet und Ausgangs- Punkt ihrer Unternehmungen gegen den Norden Europas und den Westen Afrikas, jetzt in ein fast unbezwingliches Seebollwerk umgeschaffen, wichti- ger Handelsplatz und Ausgangspunkt der spanisch-amerikanischen Schiffahrt; dann kommt an der flacher werdenden, sandigen oder sumpfigen (Strand- sümpfe —Marismas der Spanier) andalusischen Küste der Ausfluß des Guadal- quivir und 13 Mln. davon entfernt die Mündung der Guadiana, welche Andalusien von der portugiesischen Provinz Algarve scheidet. Die algar- bische Küste, von Faro an wieder mauerartig steil, erstreckt sich von da bis zum stark vorspringenden Cap Vincent, von wo die Westseite der pyrenäischen Halbinsel 90 Meilen nordwärts bis zum galicischen Cap F in ister re hinzieht. Nur die letzten 18. M. sind spanisch und sehr aus- gezackt, steil mit tiefeinschneidenden Buchten (Rias) und langen Felsenhalb- inseln, reich an kleinen Hafenplätzen, die andern 72 aber portugiesisch und meist flach ohne irgend bedeutende Buchten, außer wo das Land an der Tajomündung sich breit ins Meer vorbaucht und nordwestlich von Lissabon die Berge von Cintra im Cap de la Roca oder Felscap enden. Die Mündung des Duero, der auch aus Osten kommt, und die des Minho, der die portugiesische von der galicischen Küste trennt, bieten nichts Auffallen- des. — Vom Cap Finisterre setzt sich die gezackte Hockküste erst nordöstlich fort zu den Häfen voncorunna und dem felsumschlossenen Ferro l, dem dritten der großen spanischen Kriegshäfen, und zum Cap Ortegal, dann gen Osten zum schroffen asturischeu Hochkap de Peunas und stets bergig am biscajischen Golf weiter bis an die Grenze Frankreichs. Diese Nordküste ähnelt der von Granada im Süden darin, daß sie ebenfalls nur Küsten- flüsse hat. Holen wir nach, was über den Lauf der 5 genannten größeren Flüsse des Westens zu sagen ist. 1) Der Guadalquivir (Bätis), auf dem Gebirge von Huescar eut- springend und verstärkt von Guadalimar (vom Rand der Mancha) und Guadiana^) *) Guadi oder Wadi ist arabisch und heißt Flußthal; Sierra heißt Gebirg, Cazar und Cala ist soviel als Burg oder Schloß; das Al ist der arabische Artikel, z. B. Älcazar, Alcala. — Der Spanier spricht c vor e und i wie ß, ch wie tsch, x und j tute unser hartes ch, 11 wie lj, n (im Text steht dafür nn) wie nj, z wie ß, und y wie j.

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 943

1874 - Mainz : Kunze
Europa — Skandina vien. 943 versuchte, ein Telegraphentau von dort durchs atlantische Meer nach der 389 geogr. Mln. entfernten Küste von Neufundland zu legen, und den Versuch in den Jahren 1865/66 und 1869 mit günstigem Erfolg wiederholte. Die beiden letzteren Kabel haben eine Länge von 436 und 454 Mln., die Tiefe, in welcher sie liegen, schwankt zwischen 400 und 4400 m. Eine zusammenhängende Telegraphenlinie durchzieht ganz Nord- amerika und setzt Brittisch Columbia am Pacific mit Neufundland in Verbindung; von London-Berlin aus durchziehen 2 andere Linien die östliche Halbkugel: die eine über Wien, Konstantinopel und Persien bis nach Hinterindien, die andere quer durchs russische Reich nach Kiachta, Nikolajewsk und Wladiwostok, ferner nach Osaka und Jakohama in Japan, so daß also, wenn das Projekt einer unterseeischen Verbindung zwischen Asiatisch Rußland und Nordamerika zur Ausführung gelangt, um die ganze Erde ein Ring von Telegraphenleitungen gelegt sein wird. Auswärtige Besitzungen und Kolonien Großbritanniens. Sie umfassen mit Einschluß der europäischen sogenannten Nebenländer 407000 Q.-M. mit 249 Mill. Einw. und erstrecken sich über alle Erdtheile. a) In Enropa: Das von friesischen Fischern und tüchtigen Lotsen bewohnte Helgoland vor der Elbemündung, mit Leuchtthurm, Gibraltar in Südspanien und Malt« mit Nachbarinseln im Mittelmeer — zusammen 7 Q.-M. mit 175000 Bew. b) In Asien: Brittisch Indien mit Ceylon u. a. Inseln, Sing apore, Malakka u. a. Punkte in Hinterindien, Hongkong in China, Aden, Perim und einige andere Orte in Südwest-Acabien — zusammen 46900 Q.-M. mit 193 Mill. Bew., oder mit Einschluß der indischen Vasallenstaaten 77300 Q.-M. mit 240 Mill. Menscheu. c) In Afrika: Die C a p k o l o n i e und Natal, Lagos, Goldküste, Sierra Leone n. a. in Oberguinea, Bat hur st u.a. Punkte iu Senegambien, St. Helena, Ascension und Tristan da Cnnha im äthiopischen, sowie Mauritius, die Sechellen n. a. im indischen Meere — zusammen 12000 Q.-M. mit 2 Mill. Bew. ä) In Amerika: Brittisch Nordamerika mit Canada und Neufund- land, die Bermudas- und Bahamasinseln, Jamaika und andere Antillen, Honduras an der gleichnamigen Bai, Britnsch Guayana, die Falklands- inseln:c. — zusammen an 173000 Q.-M. mit 5 Mill. Bew. e) In Australien und Polynesien: Die gesammten kolonisirten Gebiete Neuhollands, ferner Tasmania, Nen-Seeland, die Norfolk-, Fidschi- Fanning- u. a. Inseln im großen Ocean — zusammen an 145000 Q.-M. mit 2 Mill. Menschen. §. 13. Dänemark, Schweden und Norwegen. Der Name Skandinavien (Scandia), schon den Römern bekannt, bezog sich ursprünglich nur auf die Südspitze Schwedens, die jetzt noch Skane (Schonen) genannt wird, ist dann später auf die ganze Halbinsel, und schließlich auch auf das von demselben Volksstamme bewohnte Dänemark und das so lange mit Schweden verbunden gewesene Finnland übergegangen. Finnland ist außerdem durch natürliche Verhältnisse (Bodenbeschaffenheit, Klima, Produkte) dem gegenüberliegenden Schweden verbunden (S. S. 620).

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 493

1855 - Mainz : Kunze
Türkei und ionische Inseln. 491 186000 Thaler. Der Landadel (Bojaren) wählt in beiden Fürstenthümern den Hospodar oder Herrn, unter türkischer und russischer Hoheit; doch hat sich der russische Einfluß schon über den türkischen Meister gemacht. Die hölzerne, halb türkisch, halb europäisch gebaute Stadt Bukarest mit 80000 Eiuw. ist Sitz des walachischen, und Jassy mit 30000 Einwohnern. Sitz des Moldauer Hospodars. Festungen: Dschurdschwo (Rustschuk gegenüber) und Jbrail oder Braila. Die Osthälfte der Moldau gehört jetzo zum russischen Reich und ist von der tür- kischen durch den Pruth getrennt. Galatsch au der Vereinigung des Pruth mit der Donau, bedeutende Schiffahrt. Au merk. Die Bewohner des illyrischen Schwarzgebirgs (slawisch Czerna- gora, italisch Montenegro) wurden seither von einem Vladika oder Bischof regiert, den sie selbst wählten und vom griechisch-kathol. Patriarchen zu Constan- tinopel bestätigen ließen. Kurz vor dem jetzigen Kriege hat sich der neue Vladika Daniel seine Weihe nicht beim Patriarchen sondern in Petersburg ge- holt und die erbliche Fürsten würde noch dazu. Auch das mußte sich die Pforte gefallen lassen. Vereinigter Staat der ionischen Inseln. Unter diesem Titel bilden die 7 größeren und einige kleinere Inseln westl. von Griechenland und Epirus seit 1815 einen Staat für sich unter englischer Oberhoheit. Sie enthalten 46 Qm. mit 250000 größtentheils griechischen Bew., unter denen sich während langer venetianischer Herrschaft, die erst mit dem Er- löschen der Republik Venedig endete, auch italische Sprache verbreitet hat. Corfu (mit 30000 E.) auf gleichnamiger Insel ist der Hanptsitz der Regierung, die aus Deputirten und Senat mit einem Präsidenten besteht. Zugleich befindet sich daselbst der brittische Ober-Commissarius und die von Britten kommandirte Garnison. Zante auf gleichnamiger Insel ist ein lebhafter Handelsplatz. §. 2. Italien oder Apenninische Halbinsel. Ohne die Inseln 4650, mit den Inseln 5760 Om. — Bewohner 24 Mill. Das Land. Stiefelgestalt mit hohem Absatz und Sporn. Am letzteren die Ecke Testa- thurm oder Cap des Bergs Gargano; am Absatz C. Leuca, ehmals Japy- gium; an der Fußspitze Cap Spartivento, ehm. Zephyrinm. Das Adriameer bildet die Golfe von Venedig und Manfred onia, das ionische den Golf von Tarent, das tyrrhenische oder helrurische (so hießen vor Alters die Ge- wässer westlich der Halbinsel) die Busen von Salerno, Neapel, Gaeta und von Genua, nebst andern. Die breite Meerstraße Otranto's trennt den Absatz von Griechenland; der Fuß würde ohne die Enge Messina's mit Si- zilien verbunden sein. Bei Insel Elba die Enge von Piombino. — Länge von den Alpen bis Spartivento 150 Meilen. Das hohe Alpeugebirg (vorhin Seite 130 ff.) umfaßt den Norden, als natürliche Gränze gegen Deutschland, Schweiz und Frankreich. Der Apennin aber, beim Col Ardente den Seealpen angehängt, durchzieht in Schlangen-

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 491

1831 - Mainz : Kunze
491 birg, wohin die Straßen nicht im besten Zustande sind. 3 Tagreisen von Vera Cruz kommt man aufsteigend nach Xalapa, der neulichen Congreßstadt, in Leren Gegend Ialappc und Vanille in Fülle wächst. Die dortigen Aussichten sind prachtvoll; zahllose Papagayen und andre buntgefiederte Vögel erblickt man auf den üppig grünen Bäumen, und links den Vulkan von Orizaba. Dann reist man höher an nach Puebla, wo der Vulkan Popocatepetl aufsteigt und ein dichter Eichen- u. Fichtenwald sich ausbreitet Hierauf über den Hochrand einer Ebene gelangt man zum Anblick der Hauptstadt. Die Straße dahin ist etwas sumpfig und zur Regenzeit überschwemmt. Mexiko, eine der schönsten Städte, mit graden Straßen und 148000 E., liegt zwisch. 2 kl. Seen, an deren Ufer viele Dörfer und Weiler. Leider hat die üble Gewohnheit der Spanier, Bäume auszureißen, statt welche zu pflanzen, die Umgegend kahler und schattenloser gemacht, als sie bei Cortez Ankunft war. Die nächst großen Städte sind: Puebla in So. und Guadalaxara in Nw , beide mit 70000 E. Oaxaca, an der Abdachung zum Austral-Occan, mit 40000, die viel Coche- nille gewinnen. Guanaxuato, nicht weit von Guadalaxara, mit den reichsten Silberminen. Von da bis über Valladolid hinaus ist das Anahuac be- sonders schön und flußreich. — Unter den Wilden im N. sind zu merken; die Apachen, ein kriegerisches Bergvolk an beiden Seiten des Rio del Norte, und die C u m a n ch e s , vortreffliche Reiter, in deren weitem Ge- biete die europäischen Pferde sich ins Zahllose vermehrt haben. Die lange Halbinsel (Kalifornien ist ebenfals noch gar nicht angebaut, einige Missionsplätze abgerechnet. Mittel-Ame.rika oder die 5 Staaten von Guatemala. Auch hier ist die jetzige Verfassung der Union nachgeahmt. So klein die Republik im Verhältniß zur Union und zu Mexiko ist, so übertrifft sie doch Deutschland an Quadratmeilenzahl; dagegen beläuft sich die Bevölkerung nur auf 2 Millionen, worunter viel Indianer, manche noch im wilden Zu- stande. An den Küsten ungesund. Unter den Producten: Farbhölzer, Balsam, Arzneipflanzen, Cakao von Sonokuzko, und Indigo. Hptst. Guatemala mit 30000 E., in fruchtbarer Gegend, nahe dem Australmeer. Die nächst großen Plätze haben nicht über 12000 E. N 8. 4. Die einzelnen Theile Süd - Amerikas. Die südliche Continentalhälfte Amerikas spitzt sich gleich der nördlichen nach Süden zu. Ihre größte Ausdehnung ist 1030 Meilen, von Punta de Galinas am Maracaybo-Golf bis zum Cap Hoorn. Der östlichste Punkt ist Coqueiros in der Nachbarschaft Fernambuks, 17° 7' 29" Lge. Doch ist im Osten das Cap San Roque mehr bemerkbar. Von dort bis zum Isthmus Panamas sind 690 M. Das ganze Südamerika wird auf 321000 Qm. geschätzt.
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