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ihnen bei ihren Besuchen bereitet hat, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, die Bronzegruppe „Vater Rhein", das große Wandgemälde im Rctthslussciale von A. Neuhaus, das eine Szene aus dem unvergleichlich schönen und ergreifenden Festspiel des Malkastens vor Kaiser Wilhelm I. im Jahre 1877 darstellt, der Kaiser-Wilhelm-Park und auch viele Straßen, die nach Mitglieder» der königlichen und fürstlichen Linie des Hauses Hohenzollern benannt wurden.
Streue um Treue! So soll es immer bleiben!
Unter dem starken Zepter der Hohenzollern aber wachse, blühe und gedeihe bis in die fernsten Zeiten unsere liebe Vaterstadt
Düsseldorf!
Gruppe am Ittoitfcbenfmal.
„Mas Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen."
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
auf allgemeine Erbitterung gestoßen waren Wie die Geistlichen die kirchlichen Umgestaltungen haßten, so die Bauern all die anderen Veränderungen: Konskription, Steuern, Zölle und dergleichen. Von großem Wert war aber auch, daß dieser Volksbewegung eine kleine, aber regelmäßige österreichische Armee zu Hilfe kommen konnte, die der in Graz wohnende Erzherzog Johann unter Führung des Generals Chasteler von Villach aus gen Westen schickte. Während vom Passeyer Tal bei Meran die Erhebung ausging und über den Jauffenpaß nach Sterzing übersprang, kamen österreichische Truppen durch das Pustertal und andere die Salzach hinauf durch den Pinsgau. Immer weiter ging die patriotische Bewegung. Schon zogen siegreiche Bauern über den Brenner nach Wiltau, dann nach dem Iselberg und bereits am 13. April war die Hauptstadt Innsbruck von den Bayern befreit, um nunmehr „nie wieder von Oesterreich getrennt zu werden“.
Aehnlich überraschend auch mit der Hauptarmee den Gegner niederzuschlagen, war der Plan Erzherzog Karls. Er stand in Böhmen und hoffte wohl auch hier, wo der Kaiserstaat Deutschland am nächsten, Beistand am schnellsten zu finden. Aber sein Aufruf an die Fürsten fand keinen Beifall; nur der länderlose Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig stellte sich mit einer kleinen Schar bei ihm ein. Er wollte sich sein Herzogtum wieder erkämpfen, doch sollte ihm dies, als Oesterreich später, ohne sein zu gedenken, mit Frankreich Frieden schloß, noch verzweifelte Kämpfe kosten.
Schnell und vereinzelt den Gegner überwinden, das war der Plan; in der Ausführung trat das Gegenteil ein. Napoleon, der mit einem Teil der Trappen noch in Spanien war, während Davoust sich in Oberfranken befand und die Bayern und Württemberger zwischen den beiden standen, war doch früher an den entscheidenden Stellen. Nach dem Vorgefecht von Abensberg, das dem wenig unterrichteten Napoleon über die Stellung der Oesterreicher Klarheit verschaffte, griff dieser mit Massena bei Landshut den linken feindlichen Flügel an und, konzentrisch alle seine, noch wenig vereinigten Truppen nach denselben Mittelpunkt leitend, siegte er weiter Schlag auf Schlag, erst bei Eggmühl und dann vor Regensburg. Den Wtert der Schnelligkeit sowohl in der Entschließung wie in der Aus-
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nicht minder das Zusammentreffen mit dem Kronprinzen. Abends um 8 Uhr trafen sich Vater und Sohn nördlich von Problus bei Stresetitz. „Beide“, so berichtete der Kronprinz, „konnten wir eine Zeitlang nicht sprechen; als er zuerst wieder Worte fand und mir sagte, daß ich bisher glückliche Erfolge gehabt, auch Befähigung zur Führung bewiesen . . . Andere würden nach solch einem Erfolge wohl vollere Worte gefunden haben.
Der Marsch nach der Donau.
Und doch schien, nachdem zunächst ganz Preußen sich über den gewaltigen und kaum erhofften Sieg bei Königgrätz dem Jubel hingegeben, mit einem Male alle Freude vernichtet werden zu sollen. Die Früchte schienen jetzt dem zuzufallen, der nicht gesäet hatte, der Preußen und Oesterreich zum Kampfe ermutigt, um dann, wenn beide Gegner vom Ringen erschöpft seien, vermittelnd dazwischen zu treten und die letzte Entscheidung zu treffen, d. h. Frankreich seinen Anteil an der Beute zu sichern.
Daß Preußen so stark wäre, daß es in etwa 7 Tagen im Felde Oesterreich völlig überwinde, das allerdings hatte man sich nicht gedacht; 1859 hatte man mehr Zeit für denselben Zweck nötig gehabt. So war denn der erste Eindruck in Frankreich der einer „patriotischen Beklemmung“. Aber man faßte sich und als Franz Joseph von Oesterreich, der sich vor Preußen nicht demütigen wollte, nun dem früheren Geheimvertrage Ausdruck gab und Venetien dem Kaiser Napoleon förmlich abtrat, um es — natürlich wieder nach einer Volksabstimmung — dem König von Italien zu geben, da schien die Kriegslage mit einem Male völlig verändert. Den Parisern war dies so zweifellos, daß sie am 5. Juli flaggten und illuminierten! Frankreich hatte jetzt augenscheinlich wieder das entscheidende Wort zu sprechen. Italien konnte doch jetzt nicht weiter in Venetien Vordringen; dies gehörte ja nunmehr den Franzosen. Und wie Oesterreich seine ganze siegreiche Südarmee nun nach dem Norden rufen konnte, so kam zum Eindämmen der preußischen Flut jetzt auch noch der Druck zur Geltung, den die französische Armee schon allein durch ihr Vorhandensein machen mußte.
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bedingung für die Schlacht .bei Gravelotte, welche die Einschließung der Franzosen in Metz erzwang. Das bedeutete aber noch mehr, als eine bloße Spaltung der feindlichen Armeen. Es war entscheidend für den letzten Ausgang.
Gravelotte — St. Privat, 18. August.
Die Anfänge eines Krieges können vorher überlegt werden, namentlich dann, wenn er als Angriffskrieg geplant ist. So ist es preußischerseits meistens der Fall gewesen.
Wie die Sachlage aber nach den ersten Entscheidungskämpfen steht, ist nie vorauszusehen. Dann kommt es auf das treffende Urteil und auf die Entschließungskraft der entscheidenden Personen an.
Zu den nicht geplanten gehören auch die letzten Doppelschlachten bei Colombey-Nouilly und bei Vionville-Mars latour; sie waren unmittelbar vor dem Beginn eingegeben und ausgeführt worden.
Vor einer noch größeren Entscheidung aber standen die Führer am 17. August. Bazaine vor der, ob er nicht im letzten Augenblick den Abzug doch noch versuchen und Frankreich die ihm anvertraute Armee, wenn auch nicht unversehrt und reich an Ehren, wohl aber doch in leidlich vollständiger Kriegerzahl erhalten solle. Eine solche Entscheidung erwartete man deutscherseits, weil sie die vernünftige war, und traf darnach seine Einrichtungen. Man nahm an, daß die Franzosen immer noch westwärts abziehen wollten und hatte zu der Vermutung um so mehr Grund, als ihre Vorposten in der Frühe des 17. immer noch von Bruville bis Rezonville standen. Aber der französischen Eitelkeit hätte dieser fluchtartige Abzug keinenfalls zugesagt; er war außerdem für die sechs Korps mit den gewaltigen Wagenmassen und den wenigen nördlichen Straßen gewiß höchst gefährlich und hätte mit Schicksalsschlägen endigen können, wie die Preußen sie nach Jena erlebten. Heldenhafter sah es jedenfalls aus und zunächst war es wohl auch sicherer, sich an die überaus starke Feste Metz anzulehnen. Dann aber war die Einschließung der von Mack vergleichbar, der seinerzeit immerhin in Ulm noch eher auf Entsatz zu rechnen hatte, als Bazaine dies jetzt tun durfte.
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Aber wohin? Die Russen erwarteten den Zug nach Petersburg. Als Napoleon aber rechts abschwenkte, wußten sie doch schnell nach Smolensk zu gelangen und diese befestigte, altehrwürdige russische Stadt so zu schützen, daß Napoleon sie nur nach den erbittertsten Kämpfen zu nehmen und weiterzuziehen vermochte. Aber aus den 180 000 Mann waren darüber 155 000 Mann geworden. Mit 130 000 Mann kamen sie endlich bis an die Moskwa. Hier erst stellten sich die Russen zur offenen Feldschlacht. An ihrer Spitze stand Kutusow, der trotz seiner 70 Jahre kampfeslustig war und den „Deutschen“ Barclay ersetzen sollte. Napoleon begrüßte die heiß ersehnte Schlacht, indem er seinen Soldaten den Sieg verhieß. Ueberfluß, gute Winterquartiere und schnelle Rückkehr in die Heimat seien nun gesichert. Und doch war schon zunächst der Kampf an der Moskwa bei Borodino über die Maßen schwer und blutig! Ueber 70 000 Menschen bedeckten am Abend des 7. September tot oder verwundet das Schlachtfeld und die Russen waren nicht eigentlich besiegt, sondern nur um ein bis zwei Kilometer zurückgedrängt. Später wichen sie allerdings weiter, aber un-verfolgt. Doch das Ziel war nun erreicht. Nun endlich stand die große, heilige, in hundert vergoldeten Kuppeln entgegenleuchtende Hauptstadt unmittelbar vor den Augen der darnach trunkenen Franzosen. Die todmüden und halbverhungerten Krieger brauchten jetzt nur noch hineinzuziehen und alle Entbehrungen waren dann zu Ende!
Und doch sollte jetzt erst recht das Elend anfangen. Rostoptschin, der Gouverneur von Moskau, hatte die Vorräte fortgeschafft, die Bewohner zum Auswandern veranlaßt, die Feuerspritzen beseitigt, die Zuchthäuser geöfi'net und den eigenen Palast zuerst, die ganze Stadt dann dem Verbrennen geweiht. Zwei Dritteile wurden so zerstört. In dem Reste hielten sich 90 000 erschöpfte Krieger, rings umgeben von den sich ansammelnden russischen Heeren und warteten immer sehnsüchtiger, daß Kaiser Alexanders Boten kämen und um Frieden bäten. Und er wäre auch wirklich erbeten worden, wenn Stein nicht den russischen Kaiser zum Ausdauern vermocht hätte. So wartete man von Tag zu Tag vergebens. Und als auch am 18. Oktober noch immer keine Verständigung erreicht war, als Magazine und Munitionsvorräte sich erschöpften und ein Ver-
Rothert, Vaterländische Geschichte. B
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Nr. 2. Die Große Koalition 1793 — 95.
Am 21. Januar 1793 war Ludwig Xvi., dessen Rettung im Jahr zuvor das Ziel Preußens und Oesterreichs gewesen, in Paris hingerichtet worden. Ein Schrei des Entsetzens und der Empörung durchdrang Europa. Ziemlich alle Nachbarn Frankreichs vereinigten sich jetzt zur Großen Koalition und es war wohl zweifellos, daß sie, wenn alle vereint und energisch das Ziel der Niederwerfung Frankreichs wirklich gewollt hätten, auch noch im ersten Halbjahr 1793 im Felde die Stärkeren gewesen wären. Aber wie in allen Kriegen zeigte sich auch jetzt wieder, daß der Wert der Koalitionen nur ein sehr beschränkter ist. Die Masse der Verbündeten tat es nicht. Auf der einen Seite waren die noch unvollkommen ausgebildeten, aber von patriotischen Ideen begeisterten Scharen der Franzosen, auf der ändern die geschulten Krieger der Nachbarstaaten, die jeder ein besonderes, alle aber ein selbstsüchtiges Ziel im Auge hatten. Da sollte sich wieder einmal Fichtes Satz bewahrheiten: Wahre Begeisterung siegt immer und notwendig über den, der nicht begeistert ist.
Während Preußen nach dem Tode des französischen Königs an dem Kampf im Westen kein dringendes Interesse mehr hatte und, abgesehen von der Rückeroberung von Mainz, an dem Streite nur mäßig sich beteiligen wollte, war es an den Vorgängen im Osten im stärksten Maße interessiert. Hier stand in Frage, ob Katharina Ii. von Rußland allein sich Polens bemächtigen und vielleicht durch den Erwerb Posens nächster Nachbar Berlins werden sollte, oder ob auch Preußen von dem absterbenden Staat denjenigen Anteil erhalten sollte, der für die Verbindung Preußens und Schlesiens fast unentbehrlich war. Aus diesem Gesichtspunkte suchte Preußen mit Rußland eine Verständigung. Während es aber hier sich einen Anteil an der Beute sicherte, plante der dritte Partner an der (1.) Teilung Polens eine „Entschädigung“ weiter westlich, etwa auf Kosten Bayerns oder Frankreichs.
Diesem gegenüber war ja auch zunächst Belgien zurück zu gewinnen und dann vielleicht auch ein wertvolles Stück des französischen Flanderns (Conde, Lille) zu erobern. So übernahm diesmal Oesterreich im Westen die Führung. Es siegte
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So schien der ganze Erfolg von Königgrätz in Frage gestellt. Zum Glück aber beriet Bismarck jetzt die Politik des Königs und ebenso energisch wie geschickt wußte er auch über die jetzigen Schwierigkeiten hinwegzukommen. Höflich waren die Einladungen Napoleons zum Waffenstillstand gewesen; er appellierte an die „hochherzigen Gesinnungen des Königs“. Ebenso höflich wurde geantwortet, aber „dilatorisch“. Bismarck wußte, daß Frankreich doch nicht so ganz zum Kriege vorbereitet sei, daß es lieber diesen vermeide und durch Vorsicht sich hinhalten lasse. Und so genügte es wohl, wenn man „dankbar“ „im Prinzip“ die Vorschläge Napoleons annahm. Zur Annahme des Waffenstillstandes müsse man sich aber doch auch mit dem Bundesgenossen benehmen. Auch müsse man wissen, ob Oesterreich die Friedensbedingungen annehmen wolle. So müßten die militärischen Operationen einstweilen noch weiter gehen. Die preußischen Truppen konnten deshalb ihren Vormarsch auf Wien ruhig noch fortsetzen. Und damit war schon viel gewonnen.
Und in der Tat war es für Preußen von größtem Wert, den Eindruck der gewonnenen Schlacht recht nachdrücklich wirken zu lassen. Versäumt war vielleicht die Ausnutzung des allerersten Schreckens. Wie erschütternd hätte er wirken müssen! Zumal in Wien, wo die Bestürzung eine so ungeheure war! Am 3. nachmittags 2l/a Uhr hatte man den Sieg errungen geglaubt. Groß war der Jubel; um so schrecklicher darnach aber die Betäubung, denn schon bald kamen ganz andere Nachrichten. Die Ostdeutsche Post schrieb um Mitternacht: „Die in später Nacht uns zugehenden Telegramme und Privatnachrichten enthalten wir uns zu veröffentlichen. Wir zittern es auszusprechen — aber alles deutet darauf hin, daß wir uns auf eine große Trauerbotschaft gefaßt machen müssen. Noch in diesem Augenblick wird mit Löwenmut gekämpft, aber das Wort erstarrt uns unter der Feder — die Schlacht scheint verloren!“
Die österreichische Armee war am 4. Juli so erschüttert, daß die Stärke vieler Regimenter unter den vierten Teil der regelrechten Zahl herabgesunken war. Unendlich viele Krieger waren versprengt und verlaufen. Waffen und Munition hatten sie von sich geworfen. Schon schrieb die Wiener Presse: Unsere Nordarmee besteht nicht mehr. Wäre in die wirren Haufen eine Verfolgung vorgenommen, wie sie nach der Schlacht von
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Man erwartete nun mit Spannung, welch’ niederschmetternden Eindruck Paris aus den letzten Kämpfen gewonnen und war nicht wenig erstaunt, statt von Niedergeschlagenheit und Furcht von einer großen patriotischen Erregung, ja Begeisterung zu vernehmen. Das Kaisertum sei zusammengebrochen. 40000 Mann seien verloren, aber unter dem Jubel der Menge sei die Republik ausgerufen und eine „Regierung der nationalen Verteidigung und des Kampfes“, die sich selbst eingesetzt hatte, werde Frankreich retten. Einen billigen Frieden wolle man den Deutschen gewähren, aber „ nicht einen Fuß vom Lande und nicht einen Stein von den Festungen“ abtreten; lieber den „Krieg bis aufs Messer“.
Diese stolze Sprache begriff man in Deutschland nicht. Man erklärte sich das Selbstgefühl nur aus der französischen Eitelkeit, mußte aber doch zuletzt die Erfahrung machen, daß die Hilfsmittel des Gegners allerdings noch immer nicht erschöpft seien und daß noch unendlich viel Widerstand zu brechen sei, wenn es einem starken Willen gelingen sollte, die Masse der halbwegs ausgebildeten, sowie der versprengten und entkommenen Krieger neu zu gestalten und die erreichbaren Geld- und Kriegsmittel zu ihrer Ausstattung heranzuziehen.
Und dieser starke Wille fand sich in einem begeisterten Volkstribunen, dem Advokaten Leon Gambetta. Aus der Erde stampfen konnte freilich auch er die Armeen nicht, aber mit der Zeit konnten die neugebildeten Truppen doch brauchbar werden, und diese Zeit fand sich dadurch, daß die in Frankreich vordringenden Deutschen eine übergroße Zahl von festen Plätzen unbedingt in ihre Hand bringen mußten, wenn sie schließlich die letzte und größte, wenn sie Paris bezwingen wollten. Paris aber war nicht bloß die Hauptstadt des Landes, sondern auch nahezu Frankreich selber. Seine Einnahme war daher entscheidend für den Ausgang des ganzen Krieges. Aber war sie möglich? Die Franzosen verneinten dies.
Die Riesenstadt war 1840, als ihre Befestigung beschlossen wurde, schon außerordentlich umfangreich und ein einschließendes Heer mußte natürlich einen so viel größeren Kreis einnehmen, daß man eine Belagerung schon deshalb damals für unmöglich erklärte. Und selbst, wenn sich ein Heer gefunden hätte, das die Einschließung versuche, so ließen sich die Lebens-
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Den linken Flügel, am Loir entlang, über Montoire und la Ghartre hatte wiederum das 10. Korps. Es hatte seitliche Angriffe abzuwehren. Seine Wege Verhältnisse waren besonders schwierig. Die Mitte aber hatte das 3. und 9. Korps.
Die Hessen ließ man in Orleans; desgleichen die Bayern. Für etwaige Angriffe von Bourbaki stand außerdem das 2. Korps zur Verfügung, das nach Montargis zog, desgl. das 7. Korps, das inzwischen mit seiner Aufgabe in Metz und vor den nördlichen Grenzfesten fertig geworden war und anderweitig verwendet werden konnte.
Der Vormarsch auf le Mans hatte für die Angreifer noch besondere Schwierigkeiten. Die Landschaft Perche ist von den Flußläufen der Sarthe, Huisne und des Loir mit ihren unzähligen Nebenflüssen in eine Fülle schlecht verbundenen Geländes geteilt, das überall wellig und mit Gehölzen und Gehöften bedeckt ist. Ihrerseits werden diese wieder durch Mauern, Hecken und Gräben voneinander getrennt. So eignet sich das Land hervorragend zur Verteidigung und der Krieg löst sich hier von selber in eine Reihe von Einzelunternehmungen auf, bei welchen den Unterführern die Entschließungen meist überlassen werden müssen; eine einheitliche Leitung war nur im allgemeinen möglich.
Unter diesen Umständen blieben die drei Gruppen der angreifenden Heere: Linke, Mitte und Rechte nicht in gleicher Höhe.
Jeder einzelnen schwebte nur das gemeinsame Ziel im Auge — le Mans. Dabei hatten sie sich immer mehr einander zu nähern. Und das gelang auch. Am 5. Januar waren die beiden Flügelkorps 105 km auseinander, am 7. Januar noch 83, am 8. Januar 60 und am 10. Januar nur noch 45 km. Aber die Mitte, das 3. und 9. Korps, die auch räumlich den kürzeren Weg hatte, war den beiden anderen erheblich vorgekommen, weil beide Flügel besondere Schwierigkeiten zu überwinden hatten. Der linke hatte sehr lästige Seitenangriffe, namentlich bei St. Amand (südlich von Vendome) abzuwehren und die Wege waren durch Glatteis und Schnee so schlecht, daß z. B. zwischen Chartre und Grand Luce die Reiter absitzen und die Pferde zu Fuß führen mußten. Der Kommandierende fuhr auf einer Protze und sein Stab ging zu Fuß. Der rechte Flügel dagegen hatte mit dem längeren Wege und der großen Zahl der Gegner sich abzufinden.
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waren; die Verbündeten hatten 700 000 Krieger, von denen etwa 480000 für den eigentlichen Felddienst in Betracht kamen. Das Mehr der Verbündeten betrug also etwa 170 000 Mann. Napoleon hatte aber, ganz abgesehen von seinen persönlichen Vorzügen, die inneren Linien und namentlich auch die Herrschaft über die Elbe mit all ihren Brücken und Brückenköpfen bei Dresden, Meißen, Torgau, Wittenberg und Magdeburg. Dazu kam, daß das russische Korps Bennigsen (60 000) noch weit zurück an der Weichsel stand und für den Kampf erst“ in einigen Wochen in Frage kommen konnte.
Die Scheu vor Napoleons Feldherrngröße hatte den Feldzugsplan im allgemeinen eingegeben. Der Höchstkommandierende Schwarzenberg faßte ihn in die besondern Anweisungen: Festungen nur beobachten, mit den Hauptkräften die Seiten des Feindes bedrohen, seine Verbindungen stören, eine Schlacht vermeiden und sie nur dann annehmen, wenn die Ueberlegenheit zweifellos sei.
Zur Ausführung wurden drei Armeen gebildet, welche demnach auf drei Seiten der französischen gegenüberstanden. Den Norden deckte diejenige Bernadottes, des Kronprinzen von Schweden. Sie zählte 125 000 Mann, namentlich Preußen und Russen. Da man die Eigenschaften des früheren französischen Marschalls sehr hoch einschätzte und er 27 000 Schweden mitbrachte, gab man ihm dies wichtige Kommando, obschon politische Rücksichten, besonders die Beziehungen zu Dänemark, seine Unternehmungen bedenklich beeinflußten. Auf der Südseite Napoleons sollte unter Schwarzenberg eine böhmische Armee stehen. Sie war anfänglich schwächer geplant, dadurch aber, daß nachträglich von der schlesischen Armee mehr wie die Hälfte hinzugezogen ward, auf reichlich 200 000 Mann gebracht und zur Hauptarmee damit gebildet. Bei ihr befanden sich auch die Monarchen mit den Garden. Im Osten stand unter Blücher die schlesische Armee, einstweilen nur etwa 100 000 Mann; es waren Preußen und Russen.
Napoleon, der ihre Verkleinerung erst spät erfuhr, stand bei Görlitz, die Massen dicht beieinander, um sie je nach Umständen entweder ostwärts nach Breslau oder südwärts über Zittau nach Böhmen oder endlich westwärts nach Dresden zu richten. W ie immer, suchte er eine Schlacht und so wäre es
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