5
i-
Vorwor t.
sr)aß Compendicn, welche die Facten der Geschichte,
wie das vorliegende Merkchen, kurz, oft nur andeutend
und abgerissen, enthalten, für den Vortrag der Geschichte
in den Gymnasien ein nothwendiges Bedürfniß sind,
brauche ich jetzt nicht mehr zu beweisen, da wir ähnliche
in den meisten Schulen bereits cingeführt finden. Aber
darüber muß ich mich verantworten, daß ich auch noch
ein solches Merkchen drucken lassen konnte, wenn schon
ähnliche vorhanden sind. Meine Beweggründe waren
folgende: Für's Erste glaubte ich ein Recht zu haben,
aus meinen vereinzelten, schon gedruckten geschichtlichen
Werken, meinem Abrisse der Geschichte des Orients,
meinem Handbuche der Geschichte Griechenlands, meinen
Abrissen der römischen und deutschen Geschichte, ein ver-
bundenes, zu dem individuellen Zwecke der mittleren
Bildungsstufe bestimmtes Merkchen zusammenzutragen,
zu erweitern und umzugestalten. Für's Zweite hoffte
ich meinem Merkchen vielleicht auch einige Vorzüge vor
manchem schon vorhandenen geben zu können, indem ich
mir, sowohl was Darstellung des Inhalts, als auch
was äußere Anordnung anbelangt, leicht faßliche Klarheit
zur ersten Bedingung machte, und neben dey Hauptthat-
sachen der Geschichte auch das Wesentlichste der cigent-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
\
Vorrede. ' v
das Ganze hindurch, und nur Hauptmomente aus der
Geschichte der übrigen Völker reihen sich als Nebenarme
an dieselbe an; und so durfte ich hoffen, mit mehr Sicher-
heit eine festere Begründung der vaterländischen Geschichts-
kenntniß zu erreichen, ein Ziel, das wir doch wahrlich
bei unserer Jugend nicht ausser Acht lassen sollten. —
Um indessen auch die übrigen Völker in ihrem chrono-
logischen Zusammenhänge kennen zu lernen, lege ich
einige synchronistische Tabellen bei, woraus das im Texte
des Buches noch Fehlende leicht ergänzt und veranschau-
licht werden kann. Daß übrigens auf diesen Tabellen
die Geschichte Preussens mit besonderer Ausführlichkeit
behandelt worden, wird man hoffentlich nicht unangemessen
finden, da das Ganze zunächst für preussische Lehranstalten
bestimmt ist.
Was das Geographische anbelangt, so hat dieses aus
dem Grunde keine Aufnahme in meinem Werkchen ge-
funden, weil ich es aus Erfahrung für das Zweckmäßigste
erkannt habe, bei dem Vortrage der Geschichte nur immer
Landcharten zu gebrauchen, und durch stetige Hinweisun-
gen auf dieselben das Geographische zu erläutern und
einzuprägen. Eines besonderen Buches bedarf es nach
meiner Ueberzeugung hierzu gar nicht, die Charten sind
schon hinreichend. Auf diese Weise benutze ich für die
alte Geschichte den von mir herausgegebenen Atlas der
alten Geographie, und für das Weitere den historischen
Atlas von Kruse; ich gedenke indessen, vielleicht bald
auch für die mittleren Zeiten noch einige Charten aus-
arbeitcn und dem Publicum übergeben zu können.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Inder.
9
Beschäftigungen nur von fest stehenden, unabänderlichen Regeln abhängig.
Die Gelehrten, die alten Traditionen und hergebrachten Gewohnheiten
in ihrem Gedächtnisse bewahrend, beaufsichtigen das Bücherwesen und
leiten neben dem Kaiser die oberste Reichsverwaltung.
Confu-tse (Confucius), der eigentliche Gründer der chinesischen
Litteratur, gegen 500 v. Ch. G. sammelte und ordnete die litterarischen
Ueberlieferungen seiner Vorzeit; seine Hauptwerke: der Tschu-king
erläutert in einer Menge von Reden und Denksprüchen, aus alten
Werken zusammen getragen, die Grundsätze des chinesischen Staats-
rechts; und der Tschu-king ist eine Sammlung von dreihundert
Gedichten.
Nach den Lehren des Confu-tse bestand die Religion der Chinesen
nur in der Ausübung äußerer moralischer Pflichten, und berücksichtigte
lediglich den materiellen Zustand der menschlichen Gesellschaft.
Uebrigens hatten die Chinesen schon in der Urzeit Bauwerke von
Backsteinen und Ziegel, die sie auf eigne Weise zu brennen und zu
glasiren verstanden; schon frühe Arbeiten in Wolle und Baumwolle,
Stoffe, gewirkt von Seide und Gold; auch eine Art Silben- oder
Bilderschrift auf Täfelchen von Bambu; — Erfindung des Papiers gegen
150 v. Ch. G.
§. 8.
Inder.
Eine eigentliche Geschichte der Inder ist wegen unserer
noch unzureichenden Bekanntschaft mit ihrer Litteratur und deren
verschiedenartigen chronologischen Systemen unmöglich. Deut-
liche Spuren einer sehr frühen Cultur offenbaren sich indessen
in dem, was wir kennen, sowie die Mythen von den Zügen
des Herakles, Bakchos, Sesostris und der Semiramis auf
fremde Einfälle in das indische Land schon in der Urzeit Hin-
weisen ; und später machen die Perser unter Kyros und
Kambyses, besonders aber Alexander und Seleukos Nikator,
glückliche Eroberungen auf indischem Gebiete.
Das Land der Inder zerfiel in viele kleine Staaten, deren Fürsten
mehr oder weniger von einander abhängig waren. Den weltlichen Ober»
Häuptern zur Seite standen die Priester oder Bramanen, welche ihnen
ihre Weihe gaben, und so die Vergötterung derselben bewirkten. Ein-
zelne Beamte standen den Städten und ihren Gewerben, den Flüssen,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Seleukos_Nikator
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
— 4 —
des Alters, Standes und Glaubens, ob sie nun eingeborene oder eingewanderte sind, ob sie noch in uuserer uiroergleichlicheu Kunst- und Gartenstadt weilen oder deren Gedeihen aus der Fremde beobachten, mit der Geschichte ihrer Vaterstadt bekannt zu machen und sie dafür zu begeistern. Sie möchte auf diese Weise das Baud der Liebe zur gemeinsamen Heima^ um alle schlingen helfen, die zu ihr in irgend einer Beziehung stehen, einen gesunden Lokalpatriotismus fördern und dadurch, auf die Taten und Sitten der Vorfahren hinweisend, zur Betätigung des Dichterwortes beitragen:
„Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen!"
Düsseldorf, im Juli 1904.
Die Verfasser.
v
Vorwort zum 4. bis 6. Tausend.
♦schneller als die Verfasser es erwartet haben, ist ein Nen-
druck dieses Büchleins notwendig geworden. Daß es der kleinen Schrift gelungen ist, sich die Wertschätzung ihrer Mitbürger zu eriverben, war für die Bearbeiter eine mächtige Triebfeder, auch dieser Auslage die größte Sorgfalt zuzuwenden und, wo es not tat, die bessernde Hand anzulegen. Da auch der Verleger in dankenswerter Weise dem Werkchen eiu kleidsameres äußeres Gewand hat zuteil werden lassen, so geben sie sich der Hoffnung hin, daß es in feiner neuen Gestalt weitere Freunde und Gönner finden möge.
Düsseldorf, im Mai 1910.
Die Verfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
— 74 —
ihnen bei ihren Besuchen bereitet hat, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, die Bronzegruppe „Vater Rhein", das große Wandgemälde im Rctthslussciale von A. Neuhaus, das eine Szene aus dem unvergleichlich schönen und ergreifenden Festspiel des Malkastens vor Kaiser Wilhelm I. im Jahre 1877 darstellt, der Kaiser-Wilhelm-Park und auch viele Straßen, die nach Mitglieder» der königlichen und fürstlichen Linie des Hauses Hohenzollern benannt wurden.
Streue um Treue! So soll es immer bleiben!
Unter dem starken Zepter der Hohenzollern aber wachse, blühe und gedeihe bis in die fernsten Zeiten unsere liebe Vaterstadt
Düsseldorf!
Gruppe am Ittoitfcbenfmal.
„Mas Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen."
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
135
war ein rascher Siegeszug nach der feindlichen Hauptstadt; geplant auf dem Papier war auch der rasche Ersatz der Verluste; wenn alle diese vernünftigen Absichten aber nicht ausgeführt werden konnten, so kam es daher, weil die Vorarbeit eines Roon fehlte. Soviel von ihm, der „das Schwert geschliffen“. Bekannter und gefeierter sind die beiden anderen, die das Schwert geführt und den Erfolg gesichert.
Von Moltke, der die Bewegungen der Heere leitete, und von Bismarck, der als Staatsmann auch im Felde den König stets begleitete, wird noch im folgenden ausreichend die Rede sein. Hier sei nur noch erwähnt, daß Wilhelm I. diese seine drei Freunde in ihrer Arbeit auch furchtlos und ohne Schwanken unterstützte; das galt auch namentlich dem eigenen Volke gegenüber. Und erst, als man, die Heeresreform auf das lebhafteste bekämpfend, des Königs Sache von der seiner Berater zu trennen suchte, erklärte er die Umgestaltung als sein eigenstes Werk. So wenig er von dieser ließ, so wenig trennte er sich von seinen Beratern; beide, die Reorganisation und seine Freunde, deckte er jetzt mit seiner Person.
Die Gedanken der Heeresreform waren ihm nicht plötzlich gekommen. In den trüben fünfziger Jahren, als Preußen so manche Demütigung hatte hinnehmen müssen, hatte er Berlin verlassen und sich nach Koblenz als Generalgouverneur von Rheinland-Westfalen zurückgezogen. Hier arbeitete er die Militärreorganisation aus. Sie wurde ausgeführt im Anschluß an den französisch-österreichischen Krieg und war zunächst eine verlängerte Kriegsbereitschaft, also eine vorübergehende Anordnung. Dann aber wurde sie um ein Jahr verlängert. Sie bestand aber trotz des Namens „Provisorium“, und zwar im Einverständnis mit dem Landtag, aus Einrichtungen, die ihrer Natur nach von Dauer sein mußten.
Betrachten wir sie heute, so begreift man eigentlich nicht, wie man sich ihrer dauernden Zweckmäßigkeit je verschließen konnte.
Billiger war allerdings die ältere Einrichtung. Sie hatte ja den Vorzug, daß in Friedenszeiten die halbe Armee nur auf dem Papiere stand. Das war aber auch der Grund, weshalb man so oft, nur um dem Krieg aus dem Wege zu gehen, sich Demütigungen hatte gefallen lassen müssen. Und dieses zum
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Moltke Bismarck Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Koblenz Rheinland-Westfalen Friedenszeiten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
234
Den linken Flügel, am Loir entlang, über Montoire und la Ghartre hatte wiederum das 10. Korps. Es hatte seitliche Angriffe abzuwehren. Seine Wege Verhältnisse waren besonders schwierig. Die Mitte aber hatte das 3. und 9. Korps.
Die Hessen ließ man in Orleans; desgleichen die Bayern. Für etwaige Angriffe von Bourbaki stand außerdem das 2. Korps zur Verfügung, das nach Montargis zog, desgl. das 7. Korps, das inzwischen mit seiner Aufgabe in Metz und vor den nördlichen Grenzfesten fertig geworden war und anderweitig verwendet werden konnte.
Der Vormarsch auf le Mans hatte für die Angreifer noch besondere Schwierigkeiten. Die Landschaft Perche ist von den Flußläufen der Sarthe, Huisne und des Loir mit ihren unzähligen Nebenflüssen in eine Fülle schlecht verbundenen Geländes geteilt, das überall wellig und mit Gehölzen und Gehöften bedeckt ist. Ihrerseits werden diese wieder durch Mauern, Hecken und Gräben voneinander getrennt. So eignet sich das Land hervorragend zur Verteidigung und der Krieg löst sich hier von selber in eine Reihe von Einzelunternehmungen auf, bei welchen den Unterführern die Entschließungen meist überlassen werden müssen; eine einheitliche Leitung war nur im allgemeinen möglich.
Unter diesen Umständen blieben die drei Gruppen der angreifenden Heere: Linke, Mitte und Rechte nicht in gleicher Höhe.
Jeder einzelnen schwebte nur das gemeinsame Ziel im Auge — le Mans. Dabei hatten sie sich immer mehr einander zu nähern. Und das gelang auch. Am 5. Januar waren die beiden Flügelkorps 105 km auseinander, am 7. Januar noch 83, am 8. Januar 60 und am 10. Januar nur noch 45 km. Aber die Mitte, das 3. und 9. Korps, die auch räumlich den kürzeren Weg hatte, war den beiden anderen erheblich vorgekommen, weil beide Flügel besondere Schwierigkeiten zu überwinden hatten. Der linke hatte sehr lästige Seitenangriffe, namentlich bei St. Amand (südlich von Vendome) abzuwehren und die Wege waren durch Glatteis und Schnee so schlecht, daß z. B. zwischen Chartre und Grand Luce die Reiter absitzen und die Pferde zu Fuß führen mußten. Der Kommandierende fuhr auf einer Protze und sein Stab ging zu Fuß. Der rechte Flügel dagegen hatte mit dem längeren Wege und der großen Zahl der Gegner sich abzufinden.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Schlesische Schulzeitung: An guten historischen Kartenwerken, die den Geschichtsunterricht unterstützen und beleben, hat es bislang nicht gefehlt. Eine Bereicherung hervorragendster Art haben aber diese Anschauungsmittel durch die Rothertschen Karten und Skizzen erfahren. Das Werk verbürgt eine „rasche und sichere Einprägung“ des Geschichtsstoffes.
Jllustrierte Zeitung, Leipzig: Das Werk wird jedem, der geschichtlichen Sinn hat, zum Nachschlagen und Orientieren gute Dienste erweisen, hauptsächlich aber darf es der reiferen Jugend als vortreffliches Mittel zur Unterstützung geschichtlicher Studien warm empfohlen werden.
Streffleurs Oesterreichische Militärische Zeitschrift: Rotherts Karten und Skizzen aus der Geschichte entsprechen nach jeder Richtung den strengsten Anforderungen. Wir machen unsere Militär-Erziehungs- und Bildungsanstalten, sowie alle Geschichtsfreunde der Armee auf dieses vorzügliche Werk aufmerksam. K. K.
Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik, Leipzig: . . Aber hier ist diese (graphische) Darstellung in so origineller und umfassender Weise durchgeführt, daß wir ohne Bedenken das Buch für ein ausgezeichnetes Hilfsmittel für den Geschichtsunterricht erklären, ein Buch, das nicht allein Lehrern und Schülern vortreffliche Dienste leisten kann, sondern das auch jeder Gebildete gern zur Hand nehmen wird, um sich über den Verlauf geschichtlicher Vorgänge rasch zu orientieren.
Kölnische Zeitung: An die übrigen von Rothert herausgegebenen Kartenwerke, die überall die günstigste Aufnahme gefunden haben, schließt sich dieser neue Atlas würdig an, der die Kenntnis der rheinischen Heimatsgeschichte fördern, zugleich aber auch die Beziehungen derselben zur allgemeinen Geschichte klarlegen will. Wir wünschen auch diesem neuesten Werke Rotherts die weiteste Verbreitung.
Tägliche Rundschau, Berlin: Ein originelles und höchst brauch-
bares Werk! . . . Für welche Altersstufe ist das Werk geeignet? Wir möchten es klassisch nennen, denn wenn auch der Vater es am meisten ausnutzen wird, so bietet es doch den halbwüchsigen Kindern schon so viel, daß unseres Erachtens auch diese schon die größte Freude und den größten Nutzen haben werden.
Lehrmittelschau, Leipzig: Ueber den pädagogischen Wert dieses
Musterleitfadens, wie ich das Werk nennen möchte, ohne damit auch nur die geringste Verwandtschaft mit gebräuchlichen Leitfäden anzudeuten, sind alle Stimmen der Kritik einig..........
Schuldirektor Seyfert in Marienthal, Bez. Zwickau.
Monatsschrift für höhere Schulen: ... Es darf als ein großes Verdienst Rotherts bezeichnet werden, daß er in dem vorliegenden Schlußbande seines vortrefflichen, jetzt wohl in allen Schulen eingebürgerten Kartenwerkes die Grundzüge der deutschen Territorialentwicklung in klaren Bildern vorgeführt und diesem Anschauungsmaterial einen lichtvollen und in der Wahl bezeichnender Einzelausdrücke besonders glücklichen, erläuternden Text beigegeben hat. Die Darbietungen des Buches sind reich bemessen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
Extrahierte Personennamen: Rothert
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Leipzig Berlin Leipzig Marienthal Zwickau
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
39
waren; die Verbündeten hatten 700 000 Krieger, von denen etwa 480000 für den eigentlichen Felddienst in Betracht kamen. Das Mehr der Verbündeten betrug also etwa 170 000 Mann. Napoleon hatte aber, ganz abgesehen von seinen persönlichen Vorzügen, die inneren Linien und namentlich auch die Herrschaft über die Elbe mit all ihren Brücken und Brückenköpfen bei Dresden, Meißen, Torgau, Wittenberg und Magdeburg. Dazu kam, daß das russische Korps Bennigsen (60 000) noch weit zurück an der Weichsel stand und für den Kampf erst“ in einigen Wochen in Frage kommen konnte.
Die Scheu vor Napoleons Feldherrngröße hatte den Feldzugsplan im allgemeinen eingegeben. Der Höchstkommandierende Schwarzenberg faßte ihn in die besondern Anweisungen: Festungen nur beobachten, mit den Hauptkräften die Seiten des Feindes bedrohen, seine Verbindungen stören, eine Schlacht vermeiden und sie nur dann annehmen, wenn die Ueberlegenheit zweifellos sei.
Zur Ausführung wurden drei Armeen gebildet, welche demnach auf drei Seiten der französischen gegenüberstanden. Den Norden deckte diejenige Bernadottes, des Kronprinzen von Schweden. Sie zählte 125 000 Mann, namentlich Preußen und Russen. Da man die Eigenschaften des früheren französischen Marschalls sehr hoch einschätzte und er 27 000 Schweden mitbrachte, gab man ihm dies wichtige Kommando, obschon politische Rücksichten, besonders die Beziehungen zu Dänemark, seine Unternehmungen bedenklich beeinflußten. Auf der Südseite Napoleons sollte unter Schwarzenberg eine böhmische Armee stehen. Sie war anfänglich schwächer geplant, dadurch aber, daß nachträglich von der schlesischen Armee mehr wie die Hälfte hinzugezogen ward, auf reichlich 200 000 Mann gebracht und zur Hauptarmee damit gebildet. Bei ihr befanden sich auch die Monarchen mit den Garden. Im Osten stand unter Blücher die schlesische Armee, einstweilen nur etwa 100 000 Mann; es waren Preußen und Russen.
Napoleon, der ihre Verkleinerung erst spät erfuhr, stand bei Görlitz, die Massen dicht beieinander, um sie je nach Umständen entweder ostwärts nach Breslau oder südwärts über Zittau nach Böhmen oder endlich westwärts nach Dresden zu richten. W ie immer, suchte er eine Schlacht und so wäre es
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons_Feldherrngröße Napoleons Napoleons Schwarzenberg Napoleon
207
bejer diente er plebejischen Interessen, erlaubte sich derbe An-
spielungen auf die einflußreichsten Optimaten, wurde verbannt
und starb zu Utica.
Ihm folgte Ennius aus Rudiü in Calabrien (239—169);
er hatte eine griechische Bildung. Er diente als römischer Soldat,
als ihn Cato auf seiner Rückreise aus Afrika in Sardinien kennen
lernte. Dieser nahm ihn mit nach Rom, wo er nunmehr blieb
und durch seine Schriften die Freundschaft der einflußreichsten
und vornehmsten Männer gewann, namentlich der Scipionen.
Er schrieb eine große Zahl von Tragödien nach griechischen Vor-
bildern.
T. Maccius Plantus, gebürtig aus Sarsina in Umbrien,
lebte zur Zeit des zweiten punischen Krieges (gest. 184). Er
kam früh nach Rom, wo er Anfangs als Theaterdiener in dürf-
tigen Verhältnissen lebte, später sogar mit niederer Handarbeit
sein Brod verdienen mußte. Nachher ernährte er sich von dem
Honorare, das ihm seine Comödien einbrachten. Seine Stücke,
ebenfalls nach griechischen Mustern geschrieben, zeichneten sich
durch kräftigen Witz, durch treffende und originell komische Dar-
stellung des gewöhnlichen niedrigen Lebens aus.
Während die Schriften der drei ihm vorangehenden Dichter
verloren gegangen sind, haben wir von ihm zwanzig vollständige
Stücke, darunter Nü68 gloriosus, Trinummus, Captivi, Pseu-
dulus etc.
P. Terentins Afer aus Carthago, geb. c. 194 v. Chr.,
gest. 159, kam als Sklave nach Rom; hier wurde ihm von seinem
Herrn, der ihn wegen seiner geistigen Vorzüge und wegen seiner
Schönheit schätzte, die Freiheit geschenkt. Er schrieb nach grie-
chischen Mustern eine Reihe von Comödien, von denen noch sechs
erhalten sind*). Wie Plantus das niedrige Leben im Auge
hatte, so zeichnete Terenz die feinere Lebensart der höheren Ge-
sellschaft, in der er sich auch bewegte; den jüngeren Seipio und
Lälius zählte er zu seinen Freunden.
Das kunstgerechte griechische Lustspiel sagte dem rohen Ge-
schmacke der Römer nicht auf die Dauer zu, es mußte der Posse
(mirnus) das Feld räumen, wo Tanz und Geberden das Haupt-
interesse in Anspruch nahmen. Unter Augustus blühte die Pan-
:) Adelphi, Andria, Eunuchus, Heautontimorumenos, Hecyra, Phormio.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Ennius Cato T._Maccius_Plantus P._Terentins_Afer Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Utica Afrika Sardinien Rom Sarsina Umbrien Rom Captivi Rom Hecyra