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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 44

1908 - Halle a. S. : Schroedel
44 Die fremden Erdteile. Asien. Afrika hin. Das Innere ist steppenartig; die Küstenstufen sind wohlbewässert' und zeigen entgegengesetzte Jahreszeiten. Zur Zeit unseres Sommerhalbjahres weht der 8^.-Monsun und bringt der Küste Malabar reichliche Regengüsse, während er auf Koromandel heiße Trockenheit hervorruft. Zur Zeit unseres Winterhalbjahres weht der Wind aus No. und bringt der Küste Koromandel die Regenzeit, so daß Malabar jetzt Trockenzeit hat.' — Dekan ist reich an Diamanten. Malabar ist die Heimat des Pfefferstrauchs. In 8. liegt die Insel Ceylon, vom Festlande durch die seichte, an Kvrallenbauten reiche Palkstraße (-pök) getrennt. Sie ist reich an tropischen Erzeugnissen aller Art und gehört zu den best bebauten Kolonial- ländern der Erde. — Ceylon ist die Heimat des Zimt bäum es und führt Tee, Kokosnüsse und Chinarinde aus. Die Bewohner sind zum weitaus größten Teil Hindu, die den östlichsten Zweig der mittelländischen Rasse bilden. Sie verdrängten einst die dunkelfarbigen Dravida, die als Ureinwohner des Landes anzusehen sind und mehr oder weniger mit den Hindu vermischt in Dekan und Ceylon leben. Die Hindu bilden nach den Chinesen das zahlreichste aller Völker der Erde. Ihre uralte Religion ist die brahmanische, so genannt nach Brahma, dem höchsten Gott der Gottdreiheit. Die heiligen Bücher wurden bereits vor 3000 Jahren in der alten Sanskritsprache verfaßt. Der Hindu glaubt an die Seelenwanderung und verehrt manche Tiere als heilig. Die Tempel, Pagoden, sind oft schwerfällige Steinkoloffe, im Innern aber aufs herrlichste geschmückt. Besonders berühmt sind die Höhlentempel um Bombay. — Der Hindu gilt als sanft und harmlos, neigt zu beschaulichen Betrachtungen, ist in allerlei Handfertigkeiten sehr geschickt, bewundernswert als Gaukler, mäßig in seiner Lebensweise, nicht selten aber auch entnervt und verweichlicht. Die gesellschaftlichen Verhältnisse leiden unter dem uralten Kastenwesen, das insonderheit auch der Ausbreitung des Christentums sehr hinderlich ist; die moderne Arbeitsteilung hat indessen das Kastenwesen durch- brochen. Das Wunderland Indien lockte feit den ältesten Zeiten die Eroberer und Kaufleute an. In: Laufe der Zeit gewannen die Engländer immer mehr Einfluß in Indien, und heute besitzen sie fast ganz Vorderindien als indi- ich es Kaiserreich. Nur l50000 Briten leben im Lande als Beamte, Kauf- leute und Soldaten. — Die Engländer haben Anbau, Gewerbefleiß und Ver- kehr fo sehr gefördert, daß fast die Hälfte der asiatischen Ein- und Ausfuhr aus Indien kommt. Indien ist das erste Rohrzuckerland der Erde, es- führt am meisten Tee und Reis aus, es ist das zweite Baumwollen- land der Erde. Auch Jute und Opium werden ausgeführt. Der inländische Verkehr wird durch ein großartiges Eisenbahnnetz gefördert. Der d eutfch-indisch e H andel ist sehr lebhast; er umfaßt '/» des gesamten indischen Außenhandels und steht an der 3. Stelle. Das Deutsche Reich bekommt aus Indien vor allem Baumwolle, Jute, Reis u. a. Früchte. Vorderindien besitzt bei seiner großen Bevölkerungsanhäufung natürlich zahlreiche Großstädte. £ ttalfutta, Hst. und Sitz des Vizekönigs, wichtigster Einfuhrhafen Indiens mit dem dichtbevölkerten Hindustan als Hinterland, daher trotz ungesunder Lage das „indische London". — »Zibenares, am heiligen Ganges, das indische Rom mit seinen vielen Pagoden, seinen Pilgern, der Sitz brahmanifcher Gelehrsamkeit. — -z«D el h i, an? einst die glänzende Hst. des Großmoguls*), heute nur ein Schatten früherer Größe — »Lahöre, *) Ein mongolischer Fremdherrscher.

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 75

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Mittelamerika. 7 5 Das Land ist dänisch. Die Ortschaften sind spärlich über die Küste verteilt; die größten erreichen kaum die Größe eines mittleren deutschen Dorfes. 2. Mittelamerika. 1. Das Festsand von Mittelamerika ist so groß wie das Deutsche Reich mit der Einwohnerzahl des Königreichs Sachsen. Nenne die Meeres- grenzen' Mittelamerika reicht von der Landenge von Panama bis zu der von Tehuantepec. Beide Landengen bestehen aus niedrigem Berg- und Hügellande; Mittelamerika selbst ist Gebirgs- und Hochland!mit Gipfeln von der Höhe der Alpenriesen. Eine lange Reihe von Vulkanen zieht sich an der westlichen Küste entlang. ^Wegen der gewaltigen, häufigen Erdbeben finden wir auch in den Städten mir einstöckige Häuser. Das bedeutendste Gewässer ist der Nikaragua-See. Das Klima ist tropisch, reich an Niederschlägen und namentlich an der Küste sehr ungesund. Die Wälder liefern Mahagoni-, Gelb- und Blauholz und Vanille. Angebaut werden allerlei tropische Kulturpflanzen, besonders auch Kaffee und Bananen, — Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Indianern, die kleinere Hälfte aus Mischlingen und Negeru. Weiße sind nur in geringem Bruchteil vertreten. Das Gebiet umsaßt 5 Freistaaten, die sich wiederholt vorübergehend / >. vereinigten. Guatemala mit gleichnamiger Ast., der bedeutendsten des mittel- amerikanischen Festlandes, mit großen Kaffeeplantagen im Besitz von Deutschen. Salvador, Heimat des Perubalsams mit gleichnamiger Hst, Honb üras, ^ , Nikaragua und Kostarika, d. i/reiche Küste, da das Küstenland früher reich an Gold mar. Welcher Staat reicht nicht von Meer zu Meer? — Am Golf von Honduras haben die Enaländer eine Kolonie, die der Aussubr von feinen Holzarten dient. Das ^Gebiet von Panama bildet einen von Kolumbia abgelösten selbständigen Staat unter dem Schutz der Vereinigten Staaten. 2. Wtstittdien, etwa so groß wie Italien ohne die Inseln, 6 Mill. E., stellt gleichsam eine Jnselbrücke zwischen den beiden Hälften des Erdteils dar, die von Florida bis zur Orinökomündnng reicht. Der Archipel besteht aus 3 Inselgruppen: 1. den Bahamainseln, kleinen niedrigen Korallen- inseln nö. von Kuba; 2. den 4 großen Antillen (anltljen), die von nichtvulkauischeu Gebirgen durchzogen sind; 3. den kleinen Antillen, zahlreichen kleinen, meist vulkanischen Hochinseln. Hier finden sich die einzigen Vulkane Amerikas abseits der Südseeküste. Das heißfeuchte Tropenklima erzeugt auf den fehr fruchtbaren Inseln einen üppigen Pflanzenwuchs, darunter fast alle tropischen K ulturgew ä chse, namentlich Zuckerrohr, guten Kaffee und Tabak, allerlei Früchte, Gewürze und Farbhölzer. West in dien gehört daher mit zu den wichtigen Bezugsländern für unsere Kolonial- waren. — Ehedem waren die Inseln ein Hauptherd des amerikanischen Sklavenlebens. Die Anzahl der Neger und Mulatten übertrifft daher heute auch die der Weißen um das vierfache. Für Weiße ist der Aufenthalt des gelben Fiebers wegen ungesund. 1. Die Bah.imainseln sind englisch. Aus Szan Sla lv'a d o r landete 1492 Kolumbus. 2- Die Großen Antillen. Kub a, größte Infel Westindiens, „die Perle der Antillen", fast so groß wie Süddeutschland und so lang wie die Ent- fernung Rheinmündung— Oberschlesien, steht als Freistaat unter der Oberhoheit der Union. Sie liefert viel Rohrzucker und Tabak auf den Weltmarkt.

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 207

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Abschluß. 207 c) Die Telegraphen haben sich seit 60 Jahren den Weltkreis erobert und sind das schnellste Mittel des Gedankenaustausches auf größere Ent- fernnngen. Meistens begleiten die Telegrapheuleituugeu die Eisenbahnen. Aber auch wo diese fehlen, hat man wichtige Telegraphenlinien. So führt ein Überlandtelegraph von Konstantinopel über Bagdad nach Ost- indien, ein anderer in sn. Richtung quer durch Australien. Noch größere Bedeutung haben die unterseeischen Kabel, die den Atlantischen Ozean, das Mittelmeer und den Indischen Ozean durchziehen. Selbst durch den Stillen Ozean sind je ein Kabel von V a n c o u v e r nach I o k o h a m a und von Neuseeland nach Britisch-Columbia gelegt. Unter- seeische Kabel 1907: 450 Tsd. km: davon englisch 60%, amerikanisch (Union) 18 °/0, französisch 9 %, deutsch 61/» °/o- Der Telegraph übermittelt den Zeitungen der ganzen Erde Neuigkeiten aller Art, dient dem persönlichen Bedürfnis des Einzelnen, verbreitet amtliche Anordnungen und leistet unersetzliche Dienste im Kriege. Noch viel größere Bedeutung hat er indes für Handel und Verkehr. Von allen Telegrammen betrifft der bei weitem größere Teil Handelsgeschäfte. Im Großhandel übermittelt der Telegraph ausschließlich alle größeren Aufträge. ä) Der Weltpostverein wurde 1874 infolge der Bemühungen des deutschen General-Postmeisters v. Stephan, des Reformators des gesamten neuen Postwesens, ins Leben gerufen. Heute gehören dazu die meisten Kulturländer und ihre Kolonialgebiete. Nach den entferntesten Ländern des Weltpostvereins wandert heute ein Brief für ein Porto von 20 Pfennig, eine Postkarte für 10 Pfennig. e) Der Fernsprecher, das Telephon, wird im Orts- und Fernverkehr benutzt. So ist Berlin mit den meisten deutschen Großstädten und andern wichtigen Plätzen, ja sogar mit Wien und Paris telephouisch in Verbindung und steht mit seiner Fernsprecheinrichtung an der Spitze aller Städte der Erde. Iii. Die Hauptlinien des Welthandels und Weltverkehrs. a) I n Europa. 1. Eisenbahnlinien. Die Hauptader des Eisenbahnverkehrs durchs zieht Europa in westöstlicher Richtung. Von Lissabon ausgehend, führt sie über Madrid, Paris, Berlin und Warschau nach Moskau und darüber hinaus bis nach N i s ch n i - N o w g o r o d. An diesen Hauplstamm setzen sich, von verschiedenen Seiten ausgehend, wichtige Nordsüd- oder auch Südostlinien: 1. Von Bordeaux über Toulouse nach dem Mittelmeer. 2. Von Glasgow über Liverpool und London nach Dover, und jenseits des Kanals von Calais über Paris und Lyon nach Marseille. Von Lyon zweigt sich eine wichtige Verkehrslinie ab, die durch den Mont Cenis-Tunnel nach Italien und Brindisi führt. 1. Der „Orient-Expreßzug" führt von Paris über Straßburg, Stuttgart, München, Wien, Osen-Pest, Belgrad, Sofia^ Adrianopel nach Konstantinopel. Von Nisch zweigt sich rechts die Strecke Saloniki ab.

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 87

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Australien. 87 Das französische Neukaledonien dient als Verbannungsort von Ver- brechern. Neu-Seeland erinnert nach Größe und Gestalt an Italien. Ein alpenhohes, vergletschertes Gebirge durchzieht die Südinsel der Länge nach. Es scheidet bei dem herrschenden Westwinde eine sehr nasse ^.-Seite von einer breiteren, zur Schafzucht wohl geeigneten, trockneren 0.-Seite. Die erdbebenreiche Nordinsel ist ein Schauplatz regster vulkanischer Tätigkeit und demgemäß reich an Vulkanen, Geisern und heißen Quellen. Infolge des gleichmäßigen Seeklimas überzieht ein Kleid von immer- grünen Bäumen und Sträuchern das Land; im Wachstum der Pflanzen tritt kaum im Winter ein Stillstand ein. Die Kaurifichte liefert ihr wertvolles, gesuchtes Harz, der neuseeländische Flachs seine seidenglänzenden, festen Fasern. Nirgends auf der Erde gibt es es soviel Farne wie hier. Von der ärmlichen Tierwelt fallen flügellose Vögel auf. Die Maori (mäöris) gehören zu den Malayen und nehmen an Zahl ab. Sie stehen weit gegen die eingewanderten Weißen, meist Engländer, zurück. Diese führen vor allem Wolle, ferner gefrorenes Fleisch und Getreide, auch etwas Gold aus. Wellington ist wegen seiner zentralen Lage Hst.; Auckland (ökländ) hat als ältester Hafen den größten Handelsverkehr sowie die besten Ver- bindnngen mit der Außenwelt und die größte Einwohnerzahl. 3. Polynesien und Mkronesien*) (40000 qkm, 0,3 Mill. E.) umfaßt die zahlreichen kleineren Inseln in der Südsee n. und ö. von Melanesien. Es gibt in Polynesien hohe und niedrige Inseln. Die hohen Inseln tragen Berge bis über 400 m, sind meist vulkanisch und oft von höchster landschaftlicher Schönheit. Hochragende Felsen, gewaltige Wände, turmartige Zacken heben sich aus dem tiefen Grün der waldbedeckten Abhänge empor. Wasserreiche Bäche dnrchrauscheu liebliche, bebaute Täler. Die niedrigen Inseln sind durch Korallen entstanden (S. 21). Der Pflanzenwuchs auf dem Kalk ist ärmlich, Wald selten; spärliches Gesträuch, einzelne Flecken drahtartigen Grases überziehen das rauhe Korallen- geröll, das jedoch die Kokospalme zu ernähren vermag. An den Riffen außen schäumt die Brandung und zieht einen weißen Saum um die grünen Jnselkränze. Sie schließen eine schön blau gefärbte Lagune ein, die häufig gute Ankerplätze bietet. Das warme, meist ausreichend feuchte Tropenklima gestattet den Anbau der Kokospalme und des Brotfruchtbaumes. Jene ist der Charakter- bäum und die wichtigste Handelspflanze Polynesiens, die die getrockneten Kerne, Kopra, für die Ausfuhr liefert. Nur wenige Brotfruchtbäume genügen zum Unterhalt einer Familie. Die Üppigkeit und der Reichtum der Pflanzenwelt nimmt nach 0. mit zunehmender Entfernung vom indischen Ausstrahluugsgebiet ab, aus gleichem Grunde verarmt die Tierwelt nach 0. hin. *) poly = viel, mikro — klein, vergl. Mikro-skop.

5. Allgemeine Erdkunde - S. 16

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 16 — Verhalten des Magnetstabes war schon lange vor unserer Zeitrech- nung den Chinesen bekannt. Sie pflegten wohl einen Magnet- stab auf einen im Wasser schwimmenden Kork oder Strohhalm zu legen, um so_ bei Landreisen mittels dieses Wegweisers die einzuschlagende Richtung feststellen zu können. Seit dem 12. Jahr- hundert ist die Richtkrast der Magnetnadel für den Seefahrer ein unentbehrliches Mittel zur Orientierung geworden. Allerdings weist die Magnetnadel nicht — wie man noch im Mittelalter allgemein angenommen zu haben scheint — genau nach Norden. Ihre Achse sällt nicht vollkommen mit der Mittagslinie in eine Richtung', sondern sie bildet mit ihr einen Winkel, den man Mißweisung oder Deklination*) nennt. Da die Magnetnadel an vielen Stellen auf der Erde von der Mittagslinie nach Osten, an anderen hin- gegen uach Westeu abweicht, so unterscheidet man eine östliche oder negative ( ) und eine westliche oder pösitive (+) Dekli- nation. Beide Arten der Mißweisung sind nicht überall gleich groß, ja ihr Betrag ist sogar au einem und demselben Orte zeit- lichen (täglichen, jährlichen, säkularen) Schwankungen unterworfen. In Mitteldeutschland beträgt die Deklination gegenwärtig etwa -f- 11°. Wie groß an einem Orte die magnetische Deklination ist, kann man uuschwer seststelleu. Mau beobachtet, welchen Winkel die Achse der Magnetnadel mit der leicht zu bestimmenden Richtung der Mittagslinie bildet, wobei freilich zu beachten ist, daß nicht immer die magnetische Achse der Nadel mit der geometrischen Längsachse derselben zusammenfallt.^) Verbindet man auf der Karte die Orte mit gleicher Dekli- nation durch Linien miteinander, so entstehen als magnetische Kurveu die sog. Jfogonm.***) Das Gebiet des Atlantischen Ozeans, das ostliche Amerika, ganz Afrika, fast ganz Europa, Kleinasien und Arabien und die Westhälfte Australiens haben westliche, die übrigen Erdräume östliche Deklination. Merkwürdiger- weise liegt in Ostasien ein inselsörmiges Gebiet westlicher Miß- weisung, und in der Mitte des Großen Ozeans ist ein ebensolches mit verminderter östlicher Deklination. Da die Deklination eines Ortes, ganz abgesehen von täglichen Schwankungen, mit der Zeit sich ändert (bei uns nimmt sie in etwa 9 Jahren um 10 ab), so haben die Jsogonen nicht immer gleiche Lage, und die *) Von Tat. declinare, abweichen. **) Um die Richtung der Mittagslinie zu bestimmen, errichtet man auf einer horizontalen, dem direkten Sonnenlichte ausgesetzten Fläche einen senkrecht stehenden Stab und ziehtum dessen Fußpunkt als Mittelpunkt mehrere konzentrische Kreise. Am Vormittage und am Nachmittage merkt man sich dann diejenigen Punkte, in denen das Ende des Schattens denselben Kreis trifft. Verbindet man von diesen Punkten je zwei auf demselben Kreise liegende durch Gerade und zieht eine gerade Linie von den Mitten dieser Sehnen zun: Zentrum der Kreise, so gibt diese Linie die Richtung der Mittagslinie an. ***) Von gr. isos, gleich und gonos, Winkel.

6. Allgemeine Erdkunde - S. 202

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 202 — Südamerika aus nach Indien, Ceylon, Java und Westafrika verbreitet wurde, und dessen Rinde das gegen Fieber angewandte Chinin liefert. ä) Von den Pflanzen, die uns Ol und Harz geben, gehören die meisten der tropischen oder subtropischeu Zone an. Besondere Bedeutung haben von ihnen der Ölbaum und die Ol- palme. Unter den einheimischen Ölpflanzen sind Lein und Raps zu nennen. Die für technische Verwertung so wichtigen Harze (Kautschuk, Kopal, Guttapercha) entstammen heißen' Ländern. e) Unter den Gespinstpflanzen, deren Kultur und Ver- arbeituug Millionen von Menschen Arbeit und Unterhalt gibt, ist vor allem die Baumwollenstaude wichtig. Sie wächst haupt- sächlich^ iu deu Verewigten Staaten, in Indien und Ägypten. Als einheimische Gespinstpflanzen sind Flachs und Hans zu nennen. f) Endlich sind als Nutzpflanzen uoch außer den Färb- pflanzen die Nutzhölzer anzuführen. Sie sind allen Zonen eigen, so weit der Baumwuchs überhaupt reicht. Als gesuchte Handelsware gehen namentlich das Mahagoniholz von 'Mittel- amerika und das zum Schiffsbau unübertreffliche Tikholz vou Indien in alle Welt. B. Die Tierwelt. 1. Lebensbedingungen der Merrvett. Bei der geographischen Betrachtung eines Erdraumes er- scheint zunächst die Tierwelt weniger bedeutungsvoll als die Pflanzenwelt, die in ihren verschiedenen Vegetationsformen jedem Gebiete ein ganz bestimmtes Gepräge verleiht. Sie drängt sich dem Auge geradezu auf, während das Tierlebeu vorerst zurück- tritt und erst ausgesucht sein will. Aber doch ist auch die Tier- welt in vielen Beziehungen geographisch sehr wichtig. _ Es sei nur daran erinnert, daß die niedere Tierwelt der Vorzeit einen sehr großen Anteil an der Bildung der sesten Erdrinde gehabt hat (Jura- und Kreideformation, Korallenriffe u. a.), und daß das Tierleben der Jetztzeit gleich der Pflanzenwelt für die Kulturgeographie in mannigfacher Hinsicht ungemein bedeutuugs- voll ist. Das Tierlebeu hat das Vorhandensein der Pflanzenwelt zur Voraussetzung; denn die Pflanzen liefern den Tieren direkt oder indirekt die Nahrung, - und ohne sie kann die Tierwelt nicht existieren. Darum sind die Lebensbedingungen der Pflanzenwelt im letzten Grunde auch bestimmend sür die Tiere. Zudem sind diese aber auch von jenen Verhältnissen direkt mehr oder weniger abhängig. Am wenigsten gilt das von der Eigeuart des Erd- bodens, die ja sür die Vegetation in hohem Maße einflußreich

7. Allgemeine Erdkunde - S. 27

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 27 — Figur 12. Anlagerung. erfahren haben. Setzten sich jedoch neue, unter sich parallele Schichten an schon gestörte an, oder überlagerten sie solche, so bilden sie mit diesen in der Fallrichtung einen Winkel. Man redet dann von un- gleichförmiger oder diskon- kordanterlagerung (Fig. 12. 13. 14.). Die an- oder überge- lagerten Schichten sind stets jünger als die anderen und haben geringere Neigung als diese. Nehmen die jüngeren Schichten einen kleineren Bezirk ein als die älteren, so redet man von einer Anlagerung (Fig. 12). Wenn die jüngeren Schichten die Schichtköpfe der älteren ganz überdecken, so liegt eine diskonkordante Überlagerung vor, die zu einer übergreifenden oder transgredierenden wird, wenn der Ver- breitungsbezirk der jüngeren Schicht über den der älteren, stark dislozierten hinaus- reicht (Fig. 13). Die letzte Art der Lagerung beweist, daß ein Meer, aus dem die jüngeren Schichten sich ab- setzten, eine Fläche überdeckte, die unmittelbar vorher Land war (Transgression^ der Meere). Falls die jüngeren Schichten die inselartig aus Figur 13. Uberlagerung. ihuen Hervorraaenden älteren umaebeu, ist eine Umlaaernna vorhanden (Fig. 14). Figur 14. Umlagerung. c. Arten der _ Dislokationen. Die Störungen in der Lagerung der Gesteinsschichten sind in ihren Einzelerscheinungen *) Von lat. transgredi, überschreiten. \

8. Allgemeine Erdkunde - S. 201

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 201 - große Bedeutung, daß er auf dem dürftigsten Saud- und Moor- boden fortkommt, wo andere Getreidearten nicht gedeihen. Er wird viel in den Heidegebieten Norddeutschlands, in Rußland und in den Vereinigten Staaten angebaut. An zweiter Stelle sind als Nahrungspflanzen einige Knollen- gewächfe zu nennen. Unter ihnen ist die aus Südamerika stammende Kartoffel die bei weitem wichtigste. Sie ist mit Ausnahme der wärmsten Länder fast über die ganze Erde ver- breitet, vermag selbst auf dem magersten Sandboden zu gedeihen und wächst in Gebirgen noch in Höhen, in denen kein Getreide mehr sortkommt. In vielen mitteleuropäischen Ländern ist sie geradezu „das Brot der Armen" geworden und hat außer als hervorragendes Volksnahrungsmittel noch für die Gewinnung von Spiritus und als Viehfutter Bedeutung. Für die warmen Länder sind die Batate oder süße Kartoffel, der Maniok- oder Cassavestrauch und die Iamswurzel für die Er- nährung der Bevölkeruug in ähnlicher Weise wichtig. Andere Nahrungspflanzen, die freilich fast nur in den Tropen gedeihen, sind der Brotfruchtbaum, die Bauaue, die Feige, die Dattel-, Kokos- und Sagopalme. Für die Mittelmeer- länder kommen noch Orangen und Zitronen, für die Länder der gemäßigten Zone Hülsenfrüchte, Beerenfrüchte, Obstbäume und Gemüse in Betracht. Wenn sie auch teilweise als Volksnahrungs- mittel nicht so große Bedeutung haben, so sind sie doch zugleich sehr wichtige Handelsgewächse. b) Viele Pflanzen liefern dem Menschen Genuß mittel, deren Verbrauch mit der fortschreitenden menschlichen Kultur stetig wächst. Sie erfordern meist besonders sorgsame Pflege, und die Verbreitung ihrer durch laugjährige Züchtung veredelten Spielarten ist sehr vom Klima und der Bodenbeschaffenheit ab- hängig. Darum sind sie in ihrer Ausbreitung mehr beschränkt als die meisten Nahrungspflanzen, und die von ihnen benutzten Teile bilden sehr wichtige Handelsobjekte. Hierher gehören der Kaffeebaum, der Teestrauch, der Kakaobaum, das Zuckerrohr, die Zuckerrübe, der Tabak und der Weinstock. c) Gewürzpslauzen wachsen fast ausschließlich in der heißen Zone. Ihr Anbau ist räumlich noch mehr beschränkt als der der vorigen Gruppe. Darum haben die von alters her ge- schätzten Gewürze wiederholt die seefahrenden Nationen in ferne Gegenden gelockt und so zu geographischen Entdeckungen, aber auch zu blutigen Kriegen um den Besitz der Gewürze erzeugenden Läuder geführt. — Manche Pflanzen sind auch wichtig, weil sie begehrte Betäubungsmittel liefern. Solche find Opium (aus Mohn gewonnen), Haschisch (aus einer Art Hanf), Koka (das Blatt _ des Kokastrauches, aus dem man neuerdings auch Kokain bereitet), die Arekanuß, die Kolauuß. — Aus der großen Zahl der Arzneipflanzen fei nur der Chinchonarinden- (China- rinden-) Baum erwähnt, der vor nicht sehr langer Zeit von

9. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 74

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 74 — ihnen bei ihren Besuchen bereitet hat, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, die Bronzegruppe „Vater Rhein", das große Wandgemälde im Rctthslussciale von A. Neuhaus, das eine Szene aus dem unvergleichlich schönen und ergreifenden Festspiel des Malkastens vor Kaiser Wilhelm I. im Jahre 1877 darstellt, der Kaiser-Wilhelm-Park und auch viele Straßen, die nach Mitglieder» der königlichen und fürstlichen Linie des Hauses Hohenzollern benannt wurden. Streue um Treue! So soll es immer bleiben! Unter dem starken Zepter der Hohenzollern aber wachse, blühe und gedeihe bis in die fernsten Zeiten unsere liebe Vaterstadt Düsseldorf! Gruppe am Ittoitfcbenfmal. „Mas Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen."

10. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 234

1910 - Düsseldorf : Bagel
234 Den linken Flügel, am Loir entlang, über Montoire und la Ghartre hatte wiederum das 10. Korps. Es hatte seitliche Angriffe abzuwehren. Seine Wege Verhältnisse waren besonders schwierig. Die Mitte aber hatte das 3. und 9. Korps. Die Hessen ließ man in Orleans; desgleichen die Bayern. Für etwaige Angriffe von Bourbaki stand außerdem das 2. Korps zur Verfügung, das nach Montargis zog, desgl. das 7. Korps, das inzwischen mit seiner Aufgabe in Metz und vor den nördlichen Grenzfesten fertig geworden war und anderweitig verwendet werden konnte. Der Vormarsch auf le Mans hatte für die Angreifer noch besondere Schwierigkeiten. Die Landschaft Perche ist von den Flußläufen der Sarthe, Huisne und des Loir mit ihren unzähligen Nebenflüssen in eine Fülle schlecht verbundenen Geländes geteilt, das überall wellig und mit Gehölzen und Gehöften bedeckt ist. Ihrerseits werden diese wieder durch Mauern, Hecken und Gräben voneinander getrennt. So eignet sich das Land hervorragend zur Verteidigung und der Krieg löst sich hier von selber in eine Reihe von Einzelunternehmungen auf, bei welchen den Unterführern die Entschließungen meist überlassen werden müssen; eine einheitliche Leitung war nur im allgemeinen möglich. Unter diesen Umständen blieben die drei Gruppen der angreifenden Heere: Linke, Mitte und Rechte nicht in gleicher Höhe. Jeder einzelnen schwebte nur das gemeinsame Ziel im Auge — le Mans. Dabei hatten sie sich immer mehr einander zu nähern. Und das gelang auch. Am 5. Januar waren die beiden Flügelkorps 105 km auseinander, am 7. Januar noch 83, am 8. Januar 60 und am 10. Januar nur noch 45 km. Aber die Mitte, das 3. und 9. Korps, die auch räumlich den kürzeren Weg hatte, war den beiden anderen erheblich vorgekommen, weil beide Flügel besondere Schwierigkeiten zu überwinden hatten. Der linke hatte sehr lästige Seitenangriffe, namentlich bei St. Amand (südlich von Vendome) abzuwehren und die Wege waren durch Glatteis und Schnee so schlecht, daß z. B. zwischen Chartre und Grand Luce die Reiter absitzen und die Pferde zu Fuß führen mußten. Der Kommandierende fuhr auf einer Protze und sein Stab ging zu Fuß. Der rechte Flügel dagegen hatte mit dem längeren Wege und der großen Zahl der Gegner sich abzufinden.
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