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1. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 268

1843 - Darmstadt : Jonghaus
268 verschaffen. Auf ähnliche Weise brennt der Drechsler blos dadurch, daß er beim Drehenein Stäbchen von har- tem Holze daran hält, Ringe ins Holz. Daher muffen alle Gegenstände, welche einer heftigen Reibung ausge- setzt sind, wie die Seile an Maschinen und die Taue an den Schiffen, die Mühl-Wagen-Maschinenräder, die Glockenpfanncn u. s. w. von Zeit zu Zeit abgekühlt oder eingeschmiert werden. — Die Sonnenstrahlen bewirken zwar nicht die Wärme, oder mit andern Worten, sie ha- den nicht die Wärme in sich, was daraus erhellt, daß auf den höchsten Bergen ihr wärmender Einfluß völlig aufhört; aber sie entwickeln oder erregen aus und auf der Erde den Wärmestoff. Je dichter und ungeschwächter die Sonnenstrahlen auf die Körper treffen und je dichter diese selbst sind, desto bedeutender und schneller entwickelt sich der Wärmestoff. Darauf ist die Einrichtung der Brenn- gläser und Brennspiegel gegründet; durch beide wird die Vereinigung (Concentration) der Sonnenstrahlen auf einen Punkt bewirkt. Dunkelfarbige und unpolirte Gegenstände werden durch die Sonnenstrahlen weit schneller, als hell- farbige und polirte erhitzt. Diese Erfahrung kann man an sich selbst machen; man braucht nur während der heißen Sommertage ein weißes Kleidungsstück mit einem schwar- zen zu vertauschen. Endlich, je senkrechter die Sonnen- strahlen auf eiuen Körper fallen, desto leichter wird in ihm die Wärme erregt. Am deutlichsten nehmen wir das im Winter wahr, wo die Sonne selbst an den heitersten Tagen wegen der schrägen Stellung gegen unsern Erdtheil nur einen sehr geringen Einfluß äußert. — Manche Mate- rien erhitzen sich von selbst und brechen sogar in Flammen aus, Die Ursache davon ist die Gährung, worein sie ge- rathen. Vorzüglich ist das bei Gegenständen der Fall, ^ welche, noch nicht völlig trocken, dicht auf einander ge- packt werden, z. B. Heu, Getreide, Dünger, mit Oel ge- drängten Flachs, Wolle, Leinwand, Kalk, Sägcspäne, Eisenfeilspäne, selbst Ruß u. dgl. m. So entzündeten sich im Jahr 1787 die Seemagazine zu Petersburg durch eine Mischung von Kienruß und Oel. Auch in Stein- kohlenbergwerken entstehen nicht selten Brände durch ähn- liche Veranlassung. Selbst die Erdbeben und Ausbrüche feuerspeiender Berge haben darin ihren Grund. Noch

2. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 183

1843 - Darmstadt : Jonghaus
Zuckersaft wird in großen Pfannen -der Kesseln gesotten, verdickt, und durch künstliche Mittel weißem Zucker, Kandis und anderen Sorten bereitet. Sprup ist eingedick- ter Zuckersaft. 176. Der Kaffee-anm. Seine Blätter sehen fast wie Pomeranzenblättcr aus; nur sind sie viel länger; die Blüthen sind weiß; die Frucht ist eine kleine Kirsche, welche Anfangs grün, später roth, zuletzt, bei völliger Reife, schwarzroth ist. Sie enthält unter dem dünnen, widrigsüßlichen, ungenießbaren Fleische zwei harte Samenkerne, die bekannten Kaffeebohnen, welche mit den flachen Seiten aneinander liegen. Der Kaffee- baum blüht jährlich zweimal; und man findet fast immer Blüthen, unreife und reife Früchte an demselben. Ursprünglich wächst dieser Baum in Arabien, wo er in vielen Gegenden eben so häufig angepflanzt ist, als bei uns die Zwetschenbäume. Und gewiß ist die dortige die edelste und beste Kaffeesorte in der ganzen Welt. Wenn man aber meint, daß nun auch in jenen Gegenden immer und überall der beste Kaffee getrunken werde, so irrt man sehr. Grade dort, wo sie den edelsten Kaffee haben und in der größten Menge selber anbauen, trinken die meisten Leute den schlech- testen Kaffee in der ganzen Welc, ein gar dünnes Ge- tränk, das nicht von Kaffeebohnen, sondern von den Scha- len, in der die Bohnen staken, bereitet wird. So genießen die, welche jene Naturgabe am leichtesten -haben könnten, sie am wenigsten, vielleicht aus demselben Grunde, aus welchem unsere armen Bergleute, die das schönste Silber herausgraben, oft kaum Kupfergeld im Hause haben; viel- leicht aber auch deßwegen, weil die^ die den Kaffee so nahe haben, ihn am wenigsten achten. Wohl wäre zu wünschen, daß er auch in unserm Vaterlande weniger ge- achtet und geliebt wurde; denn er ist nicht so gesund und gibt nicht so viele Kräfte, als die Suppen, dbunsere Alten statt seiner genossen. 177. Der Brod bäum. Der Brodbaum ist ein sehr wohlthätiges Geschenk für diejenigen Länder, in welchen unsere gemeinen Getreidearten wegen zu großer Hitze nicht wohl fortkommen. Er wächst

3. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 184

1843 - Darmstadt : Jonghaus
184 theils in Ostindien, theils und vorzüglich auf den Inseln der Südsee. Er wird ungefähr so groß wie eine mittel- mäßige Eiche; die Blätter sind anderthalb Fuß lang und enthalten einen milchichten Saft. Die Frucht ist länglich- rund , fast von der Gestalt einer Melone. Die samentra- gende soll zuweilen hundert, gemeiniglich aber nur zwanzig bis dreißig Pfund wiegen; die ohne Samen erreicht höchste.'s nur die Größe eines Menschenkopfs. Unter der rauhen grünen Rinde derselben befindet sich ein weißes, schwam- michteö Fleisch, so locker wie neu gebackenes Brod. Die völlig reife Frucht sieht gelb aus und enthält einen widrig süßen Brei, der aber selten und nur mit Vorsicht genossen wird, weil er ungesund sein soll. Gewöhnlich nimmt man die Frucht vor der Reife ab, schneidet sie geschält oder un- geschält in 3 bis 4 Theile, wickelt sie in Blätter und röstet sie auf heißen Steinen; denn ungeröstet kann sie nicht gegessen werden. Nach dieser Zubereitung schmeckt sie wie Weizenbrod, worunter etwas Kartoffelmehl gemischt ist. Man bereitet sie aber auch noch auf eine andere Art zu. Die nicht völlig reifen Früchte werden abgenommen und aufgeschüttet, damit sie nachreifen. Sodann wirft man das von der Rinde und von dem Fruchtkern abgesonderte Fleisch in tiefe gepflasterte Gruben, bedeckt cs mit Blättern und Steinen und läßt es gähren. Von diesem gegohrncn oder durchsäuerten Teige bildet man kleine Brode, wickelt sie in Blätter, und backt sie auf heißen Steinen. So hält es sich länger, als wenn es ungegohren geröstet wird, da- her es die Taheitier auf weiten Reisen mit sich nehmen. Der Brodbaum läßt sich in heißen Ländern sehr leicht fortpflanzen. Drei Bäume ernähren einen Mann beinahe ein ganzes Jahr, und zehn derselben sind für eine nicht allzu' zahlreiche Familie hinreichend. Das Holz ist weich und gelblich und wird zwar zu allerlei Arbeiten benutzt, nimmt aber keine Politur an. Aus dem Splinte bereitet man Zeuge, und die Blätter dienen theils zum Einwickeln der Frucht beim Rösten und Backen, theils statt Tischtücher beim Speisen. Die abgefallenen männlichen Blüthen wer- den als Zunder benutzt. Der Saft, welcher nach gemachten Einschnitten aus dem Stamme hervordringt, gibt, mit Ko- kosmilch eingekocht, einen guten Vogelleim und, mit Sago- mehl, Zucker und Eiweiß, einen festen Kitt.

4. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 269

1843 - Darmstadt : Jonghaus
269 merkwürdiger sind die Selbstentzündungen von Menschen und Thieren, welche, besonders was die erstern betrifft, wohl größtenteils die Folge übermäßigen Genusses geisti- ger Getränke sind. '/Eine dänische Frau," erzählt Hell- muth in seiner Volksnaturlehre, "welche sich dem Trunk ergeben hatte, und wenige Speise zu sich nahm, setzte sich eines Abends im trunkenen Zustande auf einen Rohrstuhl, um ihren Rausch zu verschlafen. Am andern Morgen erblickte man voll Entsetzen nur ihren Hirnschädel, die äußersten Gelenke ihrer Finger und einen Aschenbaufen." — Mittelbar wird die Wärme erregt, wenn ein Körper in Berührung mit einem andern wärmeren Körper kommt, und Wärmestoffe von diesem zu jenem überströmt. Das nennt man die Wärmeleitung. Unter den Körpern gibt es gute und schlechte Wärmeleiter. Gute Wärmeleiter sind solche, welche die Wärme leicht annehmen und sie in sich schnell fortpflanzen. Darunter gehören alle Metalle und unter ihnen ganz vorzüglich das Eisen und das Silber. Schlechte Wärmeleiter hingegen sind solche, welche sich nicht leicht erwärmen lassen und keine große Erregbarkeit des Wärmestoffs besitzen. Dazu rechnet man die meisten Stoffe aus dem Pflanzen- und Thierreiche, besonders Holz, Kork, Stroh, Moos, Baumwolle, Seide, Federn, Horn, Fett, Haare, Wolle, Pelz u. m. a. In demselben Ver- hältnisse aber, als ein Gegenstand ein guter Wärmeleiter ist, ist er ein schlechter Wärmehalter, d. h. je schneller ein Körper die Wärme sich mittheilen läßt und in sich ver-- breitet, desto weniger ist er fähig, die Wärme zusammenzu- halten, und umgekehrt, je schwerer ein Körper die Wärme annimmt und sie fortleitet, desto langsamer erkaltet er auch und läßt er die Wärme entschlüpfen. Daher kommt es, daß der Schnee, der ein ganz schlechter Wärmeleiter ist, die Saaten und die Blüthenknospen so warm bedeckt und bei erstarrten und halberfrornen Menschen die fast erstor- benen Lebensfunken wieder anzufachen vermag, und daß wir zu unserer Winterkleidung am liebsten solche Stoffe wählen, die an sich die wenigste Erregbarkeit und dem geringsten Wärmestoff, wie z. B. Pelz, Schafwolle u. dgl. m. besitzen. Stroh , Holz und Lehm sind weit schlechtere Wärmeleiter, als Steine und Kalk, woraus es zu er- klären ist, daß es in Lehmhütten und unter Strohdächern

5. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 10

1835 - Darmstadt : Jonghaus
10 einen dichtem oder lockern Körper fallen, und dann ihren Weg in einer andern Richtung fortsetzen, und daher, wie man es nennt, gebrochen werden. 40. _ Wenn man das Sonnenlicht durch ein dreisei- tig geschliffenes Glas in ein dunkhes Zimmer fallen läßt, so werden sieben Farben in folgender Ordnung sichtbar: roth, dunkelroth, hellroth, grün, hellblau, dunkelblau, vio- lett. Dieselben Farben sieht man auch am Regenbogen. 41. Das Licht ist eine große Wohlthat Gottes. Da- rum wollen wir auch diese Güte Gottes preisen, und ihm darin nachzuahmen suchen, daß wir selbst Licht verbreiten, und im Lichte wandeln. Das Wasser. 42. Das Wasser ist ein flüssiger, und im ganz reinen Zustande durchsichtiger Körper, ohne allen Geruch und Geschmack, doch von beträchtlicher Schwere. In Bächen und Flüssen ist es gewöhnlich mit andern Stoffen vermischt. 43. Die Wärme ist die Ursache, daß das Wasser flüssig ist, in der Kälte wird es zu Gs; bei großer Hitze verwandelt es sich in Dämpfe, welche mächtige Wirkungen hervorbringen, wie man an Dampfmaschinen, Dampfschif- fen und Dampfwagen sieht. 44. Von der Oberfläche der Erde werden mehr als zwei Drittheile mit Wasser bedeckt. Ueberall steigen Dünste aus demselben auf, welche die Quellen mit Wasser ver- sehen. Aus den Quellen entstehen Bäche; wenn sich meh- rere Bäche vereinigen, so wird es ein Fluß, und mehrere Flusse bilden einen Strom. 45. Es gibt Quellen, welche mancherlei Stoffe in sich enthalten; einige z. B. haben Salztheilchen in sich (Salzquellen), andere Metalle oder sonstige mineralische Stoffe (Gesundbrunnen). Auch kommt das Wasser an einigen Orten warm aus der Erde (Bäder). 46. Die Sammlung aller Wasser nennt man Meer. Ein großes Wasser, das keinen sichtbaren Abfluß hat, führt den Namen See. Das Meer- oder Seewasser ist salzig; diese Eigenschaft hat das Wasser in Bächen und Flüssen nicht, daher nennt man dieß süßes Wasser.^ 47. Das Wasser ist immer in Bewegung, nicht nur • in Bächen und Flüssen, sondern auch im Meere, wo es

6. Lebensspiegel für Landleute - S. 231

1844 - Darmstadt : Ollweiler
231 Die Kohl- und übrigen Gemüsekräuter brachten die Griechen nach Rom, von wo sie sich durch ganz Italien verbreiteten und endlich zu uns gekommen sind. Es würde zu weitläufig seyn, die Wanderung aller jetzt kultivirten Pflanzen zu bestimmen. Es mag hinreichend seyn, nur einige derselben angezeigt zu haben. Mit den Getreidearten wurden auch viele Pflanzen zu uns gebracht, die jetzt als einheimisch angesehen werden. Solche sind die Kornblume, die Rahde,,der Hederich, Leindotter u. m. a. Diese Gewächse zeigen sich nur allein zwischen dem Getreide, sie kom- men niemals an wüste liegenden Ländereien, wo kein Acker ge- wesen ist, zum Vorschein. Auf eben die Art sind durch den Anbau des Reißes in Italien viele Pflanzen aus Ostindien einheimisch geworden, die sich nur zwischen dem Reiß zeigen. Der Reiß wird erst seit 1696 in Italien gebaut. Die Europäer haben bei ihren Anpflanzungen in fremden Welttheilen alle unsere Küchenkräuter mit sich genommen. Durch diese sind viele europäische Pflanzen nach Asien, Afrika und Ame- rika gekommen, und haben sich, wenn es das Klima zuließ, weiter verbreitet. ^ 259. Die Pflanzen im großen Haushalt der Natur. Die Pflanzen sind nicht blos um ihrer selbstwillen geschaffen, sondern sie sollen Glieder eines großen Ganzen seyn, sie sind noth- wendige Glieder im großen Haushalte der Natur. Sie bewirken, daß die durch das Athmen der Thiere und Menschen, und durch das Feuer veränderte und dadurch zum Athmen untaugliche Lust, dazu wieder tauglich wird; sie wirken auf die Feuchtigkeit der Lust und des Bodens; 'sie tragen viel zur Bildung von Quellen bei, vermindern den Luft-Wärmegrad, bilden fruchtbare Dungerde oder Humus; sie zersprengen die Felsen, spenden den Thieren Aufent- haltsörter, Wohnungen und Nahrung und dienen auch zur Befriedi- gung der mancherlei Lebensbedürfnisse desmenschen, ja sie erfreuen ihn. Er benutzt ganze Pflanzen und Pflanzentheile als Wurzeln, Stengel, Blätter, Blüthen, Früchte, Samen, Rinden, den Splint, den Basch das Holz, Blumenblätter, Stempel, Fruchtknoten, Knos- pen, Pflanzenfaßerm, das Pflanzenmark; er wendet die in den Pflanzen enthaltenen Stoffe, die Pflanzeusäureu (Citronen), Pflau- zensalze (Pottasche), die Stärke, das Gummi, den Zucker, den Kleber, die fetten und die flüßigen Ocle (Baumöl, Lavendelöl), die Gummiharze (Gummigut), das Kautschuck oder-Federharz, die Farbestoffe an. Er benutzt den Saft der Trauben, der Palmen, der Obstfrüchte, der Beeren zur Bereitung des Weins und Essigs und bereitet dieselben auch aus andern zucker- und stärkemehl- haltigen Pflanzenstoffen durch Einwirkung der Wärme und der Gährung und außerdem noch zur Bereitung geistiger Flüssigkeiten, als Branntwein, Weingeist, Weinbrauutwein, Rum, Arrak. Sie dienen zur Nahrung für Menschen und Vieh, zu ihrem Getränk, sie werden als Arzneimittel angewendet, zur Kleidung,

7. Lebensspiegel für Landleute - S. 270

1844 - Darmstadt : Ollweiler
270 Einrichtung der Natur. Am dürren Abhange eines Felsens wächst ein Baum mit dürren zähen Blättern. Seine dicken, holzigen Wurzeln haben Mühe, in das Gestein einzudringen. Mehrere Monate des Jahrs befeuchtet ihn kein erquickender Regen, die Aeste scheinen darum abgestorben und vertrocknet. Bohrt man den Stamm an, so entfließt ihm eine milde, nährende Milch. Bei Sonnenuntergang gewährt er die meiste. Es kommen alsdann die Bewohner von allen Seiten mit ihren großen Näpfen zu dieser gemeinschaftlichen Kuh und melken sie von allen Seiten. Manche trinken gleich den duftenden Saft aus, andere nehmen ihn mit, um damit ihre Kinder zu erquicken. 809. Der Butterbaum. Unter den Produkten des Pflanzenreichs in Afrika verdient vorzüglich der Butterbaum bemerkt zu werden, der wild wächst und ohne die geringste Pflege gedeiht. Der Baum wird nicht sehr groß und gleicht der Amerikanischen Eiche, und seine Frucht einer Olive. Sie hat einen Kern, der unter einer dünnen, grünen Schale liegt und von einem weißen Mark eingeschlossen wird. Man trocknet den Kern an der Sonne, kocht ihn dann im Wasser aus und gewinnt so die Pflanzenbutter, die sich auf der Oberfläche des Wassers ansetzt und nach dem Erkalten sehr bequem abge- nommen werden kann. Diese Butter hat vor der thierischen Butter große Vorzüge, indem sie nicht nur viel angenehmer schmeckt, und weißer und fester ist, sondern sich auch ein ganzes Jahr laug ohne Salz gut erhält. ^ 310. Der Wachsbaum. Der Wachsbaum wächst auf den Anden in Südamerika, erreicht eine Höhe von 150 Fuß und ist mithin einer der majestätischsten Bäume der Tropenländer. Sein Stamm, der unten etwa einen Durchmesser von 2 Fuß erreicht, ist auf seiner ganzen Länge mit Wachs überzogen, das man abschaben kann. Das Abgeschabte kocht man im Wasser, das Wachs schwimmt oben auf, ohne zu schmelzen, es wird nur weicher und die Unreinigkeiten schlagen sich nieder. Aus dieser Masse, der man häufig, um sie minder zerbrechlich zu machen, etwas Seife beimischt, macht man Lichter. Das auf diese Weise gewonnene Wachs ist gelb; leicht durchsichtig und zerbrechlich, fast wie Harz; es schmilzt in einer Temperatur, die etwas stärker ist, als die des siedenden Wassers. Wenn man es reibt, wird es sehr elektrisch, und verbreitet beim Brennen einen sehr starken Rauch. 311. Der Hemdenbaum. Daß es Gegenden gibt, in denen Brod und Milch und But- ter auf den Bäumen wachsen, verdient unstreitig unsere Aufmerk- samkeit und Bewunderung; eben so sehr aber auch, daß Hemden auf den Bäumen wachsen und sogar Hauben von ihnen geschüttelt

8. Lebensspiegel für Landleute - S. 278

1844 - Darmstadt : Ollweiler
278 kam eine zugedeckte Schüssel auf den Tisch und der Hausherr stand auf und hielt eine schöne Rede an die Gäste, worinnen er sagte, daß er ihnen jetzt eine seltene Frucht mittheilen wolle, wozu er den Samen von seinem Freunde Franz Drake aus Amerika erhalten habe, deren Anban hieselbst wichtig seyn würde. Die Herren aßen nun die Frucht, die in Butter gebacken, und mit Zucker und Zimmet bestreut war, aber sie schmeckte abscheulich und es war nur Schade um den vielen Zucker. Darauf urtheilten sie Alle, die Kartoffeln könnten wohl für Amerika gut seyn, aber hier zu Lande würden sie nicht reif. Da ließ denn der Gutsherr die Kartoffel- sträuche herausreißen und wollte sie wegwerfen lassen. Aber eines Morgens ging er durch den Garten und sahe in der Asche eines Feuers, welches der Gärtner sich anaemacht halte, runde schwarze Knollen liegen. Er zertrat einen, und siehe der duftete so lieblich, gerade wie eine gebratene Kartoffel. Er fragte darauf den Gärtner, was das für Knollen wären? und der sagte ihm, daß sie unten an der Wurzel des fremden amerikanischen Gewächses gehangen hätten. Nun ging dem Herrn das rechte Licht auf und er sah ein, daß nicht die Knollen oben, sondern die Knollen unten die rechte Frucht seyn möchten. Erließ dann diese sammeln, zubereiten und lud alle die Herren wieder zu Gaste; hielt auch abermals eine Rede, aber nun Des Inhalts: Daß der Mensch, wenn er bloß nach dem urtheilt, was oben an der Oberfläche ist und nicht auch tiefer gräbt, sich oft gewaltig irren könne. Und das war die erste Kartoffelmahlzeit in Europa. 324. Lob der Kartoffel. Franz Drake dir, dir sey dieß Lied gesungen, du wack'rer Mann, der eine halbe Welt voll Menschen nährt, und Völker aller Zungen Jahrhunderte bereits hindurch erhält. — Für jedes Mahl, wo deine Aepfel dämpfen, gehört der Dank, der zu der Gottheit steigt, zur Hälfte dein, laß and re immer kämpfen um deinen Ruhm, noch bist du unerreicht. — Millionen sind nach Westen schon ge- schwommen, um Prunkmetall und allerlei Gestein, kaum einer hat ein Kleinod mitgenommen, des sich mit Dank die Menschheit kann erfreu'n. — Sie brachten uns, die wir im Argen lagen, des Argen mehr, als wir schon kannten, mit; und führten dort, mehr als egypt'sche Plagen, dem Volke zu, das unverschuldet litt. — Sie schleppten Menschen von entfernten Küsten statt Ballast in den Schiffesraum gepackt, und setzten sie in die verlaß'nen Wüsten, dem Mutterland entrissen, arm und nackt. — An deiner Gabe hängt des Bruders Leben, das Märtyrer Blut der armen Unschuld nicht; du konntest sie mit leichtem Herzen geben, du gabst sie nicht auf Kosten deiner Pflicht. — Es ehrt dich mehr als Marmor- Mausoläen, worunter nur die Erde stärker drückt, mehr als das Marschallgrabmal mit Trophäen, Das den Coloß Erwins von Steinheim schmückt. — Es ehrt dich mehr, wenn bei dem Ernte- lesen, die Erde eine Freudenthräne saugt, als wenn die Enkel

9. Lebensspiegel für Landleute - S. 408

1844 - Darmstadt : Ollweiler
408 den Stock wagen; Sperlinge dagegen schnappen am meisten weg, die Schwalben holen nur wenige. Am meisten schaden die Wachs- schaben, welche zwar die Bienen nicht angreifen, aber lange Gänge durch die Waben machen, das Wachs fressen und dabei die Maden todten, ohne daß die Bienen ihren Feind, nämlich den Schmetter- ling selbst, verfolgten. Dann findet man auf dem Boden des Stocks Stückchen Wachs, Gespinnste u. dgl. Eine solche Wabe muß man sogleich ausschneiden. Sind aber zu viel angegriffen, so muß man die Bienen versetzen. Es gibt eine Art Laus, welche die Bienen selbst aussaugt, aber nur die Alten. Auf jeder sitzt ge- wöhnlich nur eine; sie scheint aber nicht- viel zu schaden. Ver- derblicher ist ihnen der Durchfall, den sie bekommen, wenn sie nichts als Honig essen. Am besten ist es, wenn man ihnen eine Wabe gibt mit Blüthenstaub, oder sogenanntem Bienenbrod. Ihre ge- fährlichste Zeit ist der Herbst und daö Frühjahr, wo jedesmal über ein Drittel stirbt. Einen Theil der Waben schneidet man am besten nach dem Februar, wo sie bald wieder einsammeln können, und im Juli und August, je nachdem sie eingetragen haben; am besten des Morgens früh, ehe sie munter sind; man läßt etwas Rauch von brennender Leinwand hinein, damit sie in die Höhe steigen, was auch nach einigen Minuten geschieht. Man schneidet die ältesten und honig- reichen aus, und läßt etwa die Hälfte zurück, vorzüglich diejenigen, welche gewölbte Deckel haben. Man legt die Waben auf einen Teller, damit der Honig auslaufe; dieser ist besser'als der mit einem Tuch ausgernngene. Dann thut man die Waben in eine Pfanne mit etwas Wasser, damit sie nicht schwarz brennen, und gießt das geschmolzene Wachs durch ein Handtuch in eine Schüssel mit Wasser. Der Honig ist in seiner Güte verschieden, und daö kommt von den Pflanzen her. Füttert man sie blos mit benetztem Zucker, so wird der Honig zwar etwas süßer, ist aber wirklicher Honig und bleibt Jahre lang flüssig, ohne sich zu körnen, wieder ein Beweis, daß der Honig durch Verdauung entsteht. Im hohen Sommer verachten sie den Zucker und gehen in's Feld. Den weißlichen Honig zieht man dem gelben vor. Bisweilen gibt es ganz grünen, wie ausgepreßter Pflanzensaft, der besser als der gewöhnliche schmeckt. Ob das von den Pflanzen oder von der Verdauung herkommt, ist ungewiß.- Es gibt auch vergifteten Honig, den die Bienen wahr- scheinlich aus Giftblumen sammeln. Auch daö Wachs ist verschieden: das eine ist leichter zu bleichen als das andere. Der Gewinn über- haupt ist nach der Zahl der Bienen und nach dem Wetter sehr ver-' schieden. Ein guter zweijähriger Stock kann 2'/2 Pfund Wachs und 24 bis 30 Pfund Honig liefern, wenn man alles nimmt; im Mittel kann man auf 2 Pfund Wachs und 20 Pfund Honig rechnen.

10. Kleine Schulgeographie - S. 21

1841 - Mainz : Kunze
Flußgebiete. 21 Das Donaugebiet grenzt also im Norden an die des Rhein, der Elbe, Oder, Weichsel und Dniester; im Süden an die des Rhein, des Po, der Etsch, der adriatischen Küste, und vieler türkischen Flüsse der ägeischen Meerküfte. Orte, a) Auf deutschem Boden. 1) An der Donau selbst: Doneschingen, wo der Fluß den Namen Donau erhält, Ulm an der Jllermündung, Ingolstadt, Regensburg an der nörd- lichsten Biegung des Stroms, Passau an der Mündung des Inn, Linz oberhalb des Einflusses der Traun. Wien mit 350000 E.— 2) Nördlich des Stroms: Nördlingen im Ries, Eichstädt an der Altmühl, Amberg an der Vils; Brünn mit 37000 E. und Olmütz im Marchgebiet. 3) Im Süden: Augsburg am Lech mit 36000 E., Jnsbruck am obern Inn, München an der Isar mit 98000 E., Landshut an der Isar, Salzburg an der Salza Nebenfluß des Inn, Gräz an der Muhr m. 46000 E., Klagenfurt unweit der obern Drau, Laibach nahe der Sawe. b) Außerhalb Deutschland. 1) An der Donau selbst: Presburg mit 36000, Ofeu und Pesth, die durch eine Brücke mit einander verbunden sind, jene mit 35000, diese mit 80000 E.; ferner Belgrad mit 30000, Orsowa wo durch Gebirge der gewaltige Strom auf 300' Breite zusammengepreßt wird, Widdin, Ruftschuk, Ismail. — 2) Links der Donau: Chemnitz und Kre m'tz östlich der Waag, Tokai an der Theiß, Debreczin mit 45000; Hermanstadt und Kronstadt (letztere mit 36000) im obern Alutagebiet; ferner Bukarest mit 60000 E. nordwestlich von Silistria; Jassy unweit des Pruth. — Rechts der Donau: Bosna Serai oder Sera- se wo mit 65000, Sofia mit 50000 E. An vier Stellen stuft sich Gebirg zugleich rechts und links an den Strom ab, nemlich unterhalb Passau, bei Presburg, bei Ofen und bei Orsowa. Hiedurch werden folgende Flachgegenden begrenzt: 1) auf deutschem Boden die bairische Hochebene ober- halb Paffau, und das Marchfeld unterhalb Wien; 2) in Ungarn die kleinere ungrische Donauebene oberhalb Gran, und das große ungrische Flachland an Donau und Theiß; 3) im türkischen Reich das wallachisch - moldauische Tiefland bis ans Meer.
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