Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 40

1829 - Darmstadt : Heyer
40 Physische Geographie. Kometen mögen dazu beigetragen haben. Vielleicht ist durch diese nicht nur die wahrscheinlich veränderte Rich- tung der Erdachse, sondern auch die Erscheinung zu erklären, daß alle Erdtheile sich gegen Süden zuspitzen, daß hier mehr und tieferes Meer ist, und daß die Ge- birge gegen Süden steiler abfallen, als gegen Norden. — Noch jetzt gibt es viele solcher Veränderungen im Kleinen: Höhen sinken ein, neue erheben sich; festes Land wird überschwemmt, und das Meer reißt hier ein Stück der Küste ab, dort tritt es dagegen zurück, und neues Land setzt sich an; selbst mitten im Meere erheben sich neue Inseln. So ruht nimmer im Großen wie im Kleinen die schaffende Natur. Daß übrigens die Erde viel älter seyn muß, als etwa 6000 Jahre, wenn sie auch erst seit jener Zeit der Wohnplatz der Menschen geworden seyn sollte, kann nicht in Abrede gestellt werden. Anmerk. 1. Nach der Meinung des Cartesius gab es vor vor Erschaffung der Welt einen harten Klumpen, den die All- macht zerschlug, in Bewegung setzte und daraus die Elemente schuf. Thomas Burnet hielt die Erde für ein anfangs flüssiges Chaos von allerlei Stoffen, von denen die gröbern niedergesunken waren, die feinem das Wasser und die feinsten die Luft gebildet hätten. Nach Leibnitz war die Erde ein ausgebrannter Körper, bei dessen Verlöschen sich das Licht absonderte, und dies war der Anfang der Schöpfung. Büffon behauptete, die Erde sey ein von der Sonne abgestoßenes Stück eines Kometen, welches anfangs glühete, dann aber verlosch und hart ward. Newton und nach ihm Kant sind der Meinung, daß die Erde sich durch einen Niederschlag aus der Flüssigkeit gebildet habe. De Luc, der seine Theorie mit der Mosaischen Schöpfungsgeschichte in Uebereinstimmung zu bringen suchte, leitet die Ausbildung der Erde aus -chemischen Operationen her, die seiner Meinung nach erst nach Erschaffung des Lichtes Statt finden konnten. Vorher bestand das große Ganze aus schweren Elementen ohne Zusammenhang und Ver- wandtschaft. Durch die Wahlverwandtschaften, die nachher entstanden, bildeten sich Niederschlage, welche die Rinde der Erde gaben, und aus denen sich expansible Flüssigkeiten erzeug- ten, welche die Atmosphäre veranlaßten rc. ±

2. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 51

1829 - Darmstadt : Heyer
Physische Geographie. 51 reizenden Aussichten auf Bergen und die herrlichen Ab- wechselungen von Höhen und Thälern zu genießen, dem ist ein unbegränzter Horizont in einer einförmigen Ebene ein verdrießlicher Aufenthalt. §. 28. Gewässer des trocknen Landes. Alles auf der Erdoberfläche vorhandene Wasser ist eine tropfbare, flüssige Feuchtigkeit, die sich zum Tyeil fast unmerklich, durch die Ausdünstung aufwärts in die Höhe, und durch den Niederschlag, im Thau, Regen, Schnee rc. abwärts in die Tiefe bewegt. Sie wird durch diese beständige Bewegung von fremden, auf der Erdober- fläche damit vermischten, Theilen gereinigt, und erzeuget durch Ansammlung in der Erde, vorzüglich an Bergen und Anhöhen, die Quellen. Die meisten Quellen fließen beständig, und werden gleichförmige; dieje- nigen aber, welche bald stärker, bald schwächer fließen, periodische genannt. Zu diesen gehören die inter- mittirenden oder aussetzenden, die zu gewissen Stunden ganz aufhören zu fließen, und die Hunger- quellen, die auf längere Zeit versiegen und nur in feuchten Jahren Wasser geben. Manche Quellen treiben das Wasser gleich einem Springbrunnen in die Luft und heißen Springquellen. — Ferner unterscheidet man reine und mineralische Quellen; denn das Wasser, welches durch harte Schächte, besonders durch Sandsteine dringt, quillt ohne Farbe, Geruch und Geschmack, hell und rein hervor, da hingegen anderes mit Salz, Schwe- fel, Vitriol, Eisen und andern mineralischen Bestandthei- len vermischt ist, und deshalb Mineralwasser ge-' nannt wird. Zu den letzteren gehören die Gesund- brunnen oder Heilquellen, deren man sich in me- dicinischer Hinsicht zum Trinken und Baden bedient. — Endlich kann man auf die verschiedene Temperatur der Quellen sein Augenmerk richten, und dann unterscheidet 4*

3. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 268

1843 - Darmstadt : Jonghaus
268 verschaffen. Auf ähnliche Weise brennt der Drechsler blos dadurch, daß er beim Drehenein Stäbchen von har- tem Holze daran hält, Ringe ins Holz. Daher muffen alle Gegenstände, welche einer heftigen Reibung ausge- setzt sind, wie die Seile an Maschinen und die Taue an den Schiffen, die Mühl-Wagen-Maschinenräder, die Glockenpfanncn u. s. w. von Zeit zu Zeit abgekühlt oder eingeschmiert werden. — Die Sonnenstrahlen bewirken zwar nicht die Wärme, oder mit andern Worten, sie ha- den nicht die Wärme in sich, was daraus erhellt, daß auf den höchsten Bergen ihr wärmender Einfluß völlig aufhört; aber sie entwickeln oder erregen aus und auf der Erde den Wärmestoff. Je dichter und ungeschwächter die Sonnenstrahlen auf die Körper treffen und je dichter diese selbst sind, desto bedeutender und schneller entwickelt sich der Wärmestoff. Darauf ist die Einrichtung der Brenn- gläser und Brennspiegel gegründet; durch beide wird die Vereinigung (Concentration) der Sonnenstrahlen auf einen Punkt bewirkt. Dunkelfarbige und unpolirte Gegenstände werden durch die Sonnenstrahlen weit schneller, als hell- farbige und polirte erhitzt. Diese Erfahrung kann man an sich selbst machen; man braucht nur während der heißen Sommertage ein weißes Kleidungsstück mit einem schwar- zen zu vertauschen. Endlich, je senkrechter die Sonnen- strahlen auf eiuen Körper fallen, desto leichter wird in ihm die Wärme erregt. Am deutlichsten nehmen wir das im Winter wahr, wo die Sonne selbst an den heitersten Tagen wegen der schrägen Stellung gegen unsern Erdtheil nur einen sehr geringen Einfluß äußert. — Manche Mate- rien erhitzen sich von selbst und brechen sogar in Flammen aus, Die Ursache davon ist die Gährung, worein sie ge- rathen. Vorzüglich ist das bei Gegenständen der Fall, ^ welche, noch nicht völlig trocken, dicht auf einander ge- packt werden, z. B. Heu, Getreide, Dünger, mit Oel ge- drängten Flachs, Wolle, Leinwand, Kalk, Sägcspäne, Eisenfeilspäne, selbst Ruß u. dgl. m. So entzündeten sich im Jahr 1787 die Seemagazine zu Petersburg durch eine Mischung von Kienruß und Oel. Auch in Stein- kohlenbergwerken entstehen nicht selten Brände durch ähn- liche Veranlassung. Selbst die Erdbeben und Ausbrüche feuerspeiender Berge haben darin ihren Grund. Noch

4. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 183

1843 - Darmstadt : Jonghaus
Zuckersaft wird in großen Pfannen -der Kesseln gesotten, verdickt, und durch künstliche Mittel weißem Zucker, Kandis und anderen Sorten bereitet. Sprup ist eingedick- ter Zuckersaft. 176. Der Kaffee-anm. Seine Blätter sehen fast wie Pomeranzenblättcr aus; nur sind sie viel länger; die Blüthen sind weiß; die Frucht ist eine kleine Kirsche, welche Anfangs grün, später roth, zuletzt, bei völliger Reife, schwarzroth ist. Sie enthält unter dem dünnen, widrigsüßlichen, ungenießbaren Fleische zwei harte Samenkerne, die bekannten Kaffeebohnen, welche mit den flachen Seiten aneinander liegen. Der Kaffee- baum blüht jährlich zweimal; und man findet fast immer Blüthen, unreife und reife Früchte an demselben. Ursprünglich wächst dieser Baum in Arabien, wo er in vielen Gegenden eben so häufig angepflanzt ist, als bei uns die Zwetschenbäume. Und gewiß ist die dortige die edelste und beste Kaffeesorte in der ganzen Welt. Wenn man aber meint, daß nun auch in jenen Gegenden immer und überall der beste Kaffee getrunken werde, so irrt man sehr. Grade dort, wo sie den edelsten Kaffee haben und in der größten Menge selber anbauen, trinken die meisten Leute den schlech- testen Kaffee in der ganzen Welc, ein gar dünnes Ge- tränk, das nicht von Kaffeebohnen, sondern von den Scha- len, in der die Bohnen staken, bereitet wird. So genießen die, welche jene Naturgabe am leichtesten -haben könnten, sie am wenigsten, vielleicht aus demselben Grunde, aus welchem unsere armen Bergleute, die das schönste Silber herausgraben, oft kaum Kupfergeld im Hause haben; viel- leicht aber auch deßwegen, weil die^ die den Kaffee so nahe haben, ihn am wenigsten achten. Wohl wäre zu wünschen, daß er auch in unserm Vaterlande weniger ge- achtet und geliebt wurde; denn er ist nicht so gesund und gibt nicht so viele Kräfte, als die Suppen, dbunsere Alten statt seiner genossen. 177. Der Brod bäum. Der Brodbaum ist ein sehr wohlthätiges Geschenk für diejenigen Länder, in welchen unsere gemeinen Getreidearten wegen zu großer Hitze nicht wohl fortkommen. Er wächst

5. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 184

1843 - Darmstadt : Jonghaus
184 theils in Ostindien, theils und vorzüglich auf den Inseln der Südsee. Er wird ungefähr so groß wie eine mittel- mäßige Eiche; die Blätter sind anderthalb Fuß lang und enthalten einen milchichten Saft. Die Frucht ist länglich- rund , fast von der Gestalt einer Melone. Die samentra- gende soll zuweilen hundert, gemeiniglich aber nur zwanzig bis dreißig Pfund wiegen; die ohne Samen erreicht höchste.'s nur die Größe eines Menschenkopfs. Unter der rauhen grünen Rinde derselben befindet sich ein weißes, schwam- michteö Fleisch, so locker wie neu gebackenes Brod. Die völlig reife Frucht sieht gelb aus und enthält einen widrig süßen Brei, der aber selten und nur mit Vorsicht genossen wird, weil er ungesund sein soll. Gewöhnlich nimmt man die Frucht vor der Reife ab, schneidet sie geschält oder un- geschält in 3 bis 4 Theile, wickelt sie in Blätter und röstet sie auf heißen Steinen; denn ungeröstet kann sie nicht gegessen werden. Nach dieser Zubereitung schmeckt sie wie Weizenbrod, worunter etwas Kartoffelmehl gemischt ist. Man bereitet sie aber auch noch auf eine andere Art zu. Die nicht völlig reifen Früchte werden abgenommen und aufgeschüttet, damit sie nachreifen. Sodann wirft man das von der Rinde und von dem Fruchtkern abgesonderte Fleisch in tiefe gepflasterte Gruben, bedeckt cs mit Blättern und Steinen und läßt es gähren. Von diesem gegohrncn oder durchsäuerten Teige bildet man kleine Brode, wickelt sie in Blätter, und backt sie auf heißen Steinen. So hält es sich länger, als wenn es ungegohren geröstet wird, da- her es die Taheitier auf weiten Reisen mit sich nehmen. Der Brodbaum läßt sich in heißen Ländern sehr leicht fortpflanzen. Drei Bäume ernähren einen Mann beinahe ein ganzes Jahr, und zehn derselben sind für eine nicht allzu' zahlreiche Familie hinreichend. Das Holz ist weich und gelblich und wird zwar zu allerlei Arbeiten benutzt, nimmt aber keine Politur an. Aus dem Splinte bereitet man Zeuge, und die Blätter dienen theils zum Einwickeln der Frucht beim Rösten und Backen, theils statt Tischtücher beim Speisen. Die abgefallenen männlichen Blüthen wer- den als Zunder benutzt. Der Saft, welcher nach gemachten Einschnitten aus dem Stamme hervordringt, gibt, mit Ko- kosmilch eingekocht, einen guten Vogelleim und, mit Sago- mehl, Zucker und Eiweiß, einen festen Kitt.

6. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 269

1843 - Darmstadt : Jonghaus
269 merkwürdiger sind die Selbstentzündungen von Menschen und Thieren, welche, besonders was die erstern betrifft, wohl größtenteils die Folge übermäßigen Genusses geisti- ger Getränke sind. '/Eine dänische Frau," erzählt Hell- muth in seiner Volksnaturlehre, "welche sich dem Trunk ergeben hatte, und wenige Speise zu sich nahm, setzte sich eines Abends im trunkenen Zustande auf einen Rohrstuhl, um ihren Rausch zu verschlafen. Am andern Morgen erblickte man voll Entsetzen nur ihren Hirnschädel, die äußersten Gelenke ihrer Finger und einen Aschenbaufen." — Mittelbar wird die Wärme erregt, wenn ein Körper in Berührung mit einem andern wärmeren Körper kommt, und Wärmestoffe von diesem zu jenem überströmt. Das nennt man die Wärmeleitung. Unter den Körpern gibt es gute und schlechte Wärmeleiter. Gute Wärmeleiter sind solche, welche die Wärme leicht annehmen und sie in sich schnell fortpflanzen. Darunter gehören alle Metalle und unter ihnen ganz vorzüglich das Eisen und das Silber. Schlechte Wärmeleiter hingegen sind solche, welche sich nicht leicht erwärmen lassen und keine große Erregbarkeit des Wärmestoffs besitzen. Dazu rechnet man die meisten Stoffe aus dem Pflanzen- und Thierreiche, besonders Holz, Kork, Stroh, Moos, Baumwolle, Seide, Federn, Horn, Fett, Haare, Wolle, Pelz u. m. a. In demselben Ver- hältnisse aber, als ein Gegenstand ein guter Wärmeleiter ist, ist er ein schlechter Wärmehalter, d. h. je schneller ein Körper die Wärme sich mittheilen läßt und in sich ver-- breitet, desto weniger ist er fähig, die Wärme zusammenzu- halten, und umgekehrt, je schwerer ein Körper die Wärme annimmt und sie fortleitet, desto langsamer erkaltet er auch und läßt er die Wärme entschlüpfen. Daher kommt es, daß der Schnee, der ein ganz schlechter Wärmeleiter ist, die Saaten und die Blüthenknospen so warm bedeckt und bei erstarrten und halberfrornen Menschen die fast erstor- benen Lebensfunken wieder anzufachen vermag, und daß wir zu unserer Winterkleidung am liebsten solche Stoffe wählen, die an sich die wenigste Erregbarkeit und dem geringsten Wärmestoff, wie z. B. Pelz, Schafwolle u. dgl. m. besitzen. Stroh , Holz und Lehm sind weit schlechtere Wärmeleiter, als Steine und Kalk, woraus es zu er- klären ist, daß es in Lehmhütten und unter Strohdächern

7. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 271

1843 - Darmstadt : Jonghaus
271 schlechter Wärmeleiter ist, und daß man es durch Uebung und Gewohnheit in dem Ertragen der Hitze sehr weit bringen kann. So vermögen z. B. die Arbeiter in Eisen- und Kupferhütten selbst rothglühende Eisenstangen und sogar geschmolzenes Kupfer eine Zeitlang in der Hand zu halten. Für diese wäre es folglich auch ein Leichtes gewesen, ihre Unschuld in der Feuerprobe an den Tag zu legen. — Ein anderer, auch jetzt noch dann und wann vorkommender Aberglaube ist das Feuerversprechen. So kam im Jahr 1817 beim Brande von Mübldorff der Be- sitzer der Stadt, Graf Kospoth, im Feuer um, weil er dem Aberglauben, das Feuer besprechen zu können, ver- trauend im 5. - Stockwerke des Schlosses so lange aller Warnung trotzte, bis ihn endlich die Flammen ergriffen. 217. Das Wasscr. Das Wasser in seinem natürlichen Zustande ist ein flüssiger, tropfbarer, durchsichtiger und dichter Körper ebne Farbe. Geruch und Geschmack. Dieses Filement, welches den grössten Theil der Erdoberfläche bedeckt, und auch, wie das Blut die Adern, die unterirdischen Räume durchströmt, kommt u»vermischt und rein fast nir- gends auf der Erde vor; daher ihm auch die meisten der oben angegebenen Eigenschaften bald in höheren, bald in geringerem Grade fehlen. Am reinsten ist das Schnee- und Regenwasser. Die merkwürdigsten Eigenschaften des Wassers sind seine Elasticität und seine Schwere. Für die Elasticität des Wassers sprechen eine Menge Er- scheinungen im gewöhnlichen Leben. Ein platter Stein, z. R. der mit leicht sich anzueignender Geschicklichkeit auf eine grosse Wasserfläche geworfen wird, hüpft so lange über derselben dahin, als die ihn treibende Kraft stark genug ist, ihn über dem Wasser zu erhalten. So dringt ferner der Schall auch durch das Wasser hindurch, oder mit andern Worten, auch das Wasser leitet den Schall, was nur bei elastischen Körpern möglich ist. End- lich dehnt sich das Wasser in der Wärme aus, und zieht sich in der Kälte zusammen. Wie gering aber die Elasti- cität des Wassers sei, erhellt daraus, dass ein starker Schlag mit der flachen Hand auf das Wasser einen em-

8. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 273

1843 - Darmstadt : Jonghaus
273 die mächtigen Anker nml noch vieles Andere, zur voll- ständigen Ausrüstung- Erforderliche enthält. und doch mit der grössten Leichtigkeit auf den Wellen dahin schwebt. — Die Schwere des Wassers nimmt man allgemein zum Mass- scabe bei Bestimmung der specifischen Schwere aller übri- gen Körper an. Dasjenige Gewicht, welches den Druck bezeichnet, den jeder Körper ans seine Unterlage ausübt, und das natürlich mit der Grösse der Masse zunimmt, heisst das absolute Gewicht; Jas andere hingegen, welches das Verhältniss zu einer gleich grossen Menge Wassers be- zeichnet, wird das specifische Gewicht genannt. So sagt man /,. Ii., das specifische Gewicht des Eisens ist 8. des Silbers 11 , des Quecksilbers 14. des Goldes lil, der Pla- sma 21, und man will damit ausdrücken, dass das Eisen 8 mal u. 8. w. schwerer als Wasser ist. Der Mensch ist >o lange noch Leben in ihm ist. in der Regel leichter als Wasser, und er hat daher nur einen geringen Grad von Geschicklichkeit nöthig, um sich über dem Wasser zu er- halten. Dass aber der des Schwimmens Unkundige in tie- fem Wasser so leicht ertrinkt, kommt entweder von der Angst, die ihn in dein ungewohnten Elemente ergreift, oder von dem Blutandrange'*nach den obern Theilen, wo- durch sehr leicht ein Schlagtiiiss herbeigeführt wird. Di*} Leichtigkeit, womit der Mensch vermöge seines specifi- schen Gewichts sich über dem Masse/ erhalten kann, ha? früher, besonders im l<>. und 17. Jahrhunderte. wo der Glaube an Hexerei noch allgemein verbreitet war, viel.*1 Tausende zmn Scheiterhaufen befördert. Wer so unglück- lich war, seiner rothen Augen, zusammengewachsene! Augcnbi atmen oder anderer auffallender Merkmale wegen in den Verrath der Hexerei zu gerathen, ward zur Was- serprobe verurtheilt, d. b. er ward mit kreuzweis zusam- mengebundenen Händen und Süssen, gleich einem Ballen, ins Wasser geworfen, und war er so unglücklich, sich über dem W asser zu erhalten, so w ard er ohne Gnade auf den Scheiterhaufen gebracht, (n Lothringen allein wurden in einem Zeiträume von 15 Jahren 1)00 Hexen verbrannt. Erst im Anfange des 18. Jahrhunderts fing dieser grauen- volle W ahn hauptsächlich durch die Bemühungen zweier Deutschen , Balthasar Becker und Christian Thomasius mif Namen, allmählig an zu schwinden. — Leichname sind Fischer's Lesestücke. 18

9. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 15

1835 - Darmstadt : Jonghaus
7 15 69. Die Luft reicht nicht bis zu den Sternen hinauf. Ihre muthmaßliche Höhe schätzt man auf 8 bis 10 Mei- len. Unten ist sie am dichtesten; auf Bergen schon mehr verdünnt, und noch 'höher hinauf so fein, daß Vögel nicht mehr in ihr fliegen können. -70. Wir verdanken der Luft mancherlei Erfindungen, z. B. die Taucherglocke, das Wetterglas (Barometer), den Stechheber (Zieher), die Windbüchse, die Pumpen, Feuer- spritzen, Luftschiffe u. s. w. Die Erde. 71. Hier denke man nicht an die Erde als Welt- körper, sondern an einen erdigen Stoff. Die gewöhnlichen Erdarten sind mit mancherlei Stoffen vermischt; reine Erde erhält man nur, wenn diese verschiedene Stoffe durch Kunst abgesondert werden. Sie ist allem Irdischen beigemischt; auch unser Körper besteht meistentheils aus derselben, und wird dereinst wieder zur Erde werden. 72. Die reine Erde ist weiß und undurchsichtig, lößt sich nicht im Wasser auf und hat keinen Geruch. Man nimmt drei Arten der reinen Erde an: Kalkerde, Kiesel- und Alaun- oder Thonerde. Die elektrische Materie. 73. Die elektrische Materie findet sich in vielen Kör- pern, z.- B. im Bernsteine, Glas, Harze, in der Luft u. s. w. Reibt man eine Glasröhre oder eine Stange Siegellack mit der trocknen Hand oder mit wollenem Zeuge, so werden leichte Sachen von ihnen angezogen, und dann auch wieder abgestoßen. Dieß ist eine Wirkung der elektrischen Materie. 74. Eine andere Wirkung ist die, daß aus den durch Reiben erhitzten elektrischen Körpern, wenn man sie mit den Fingern berührt, knisternde Funken ausführen. Es giebt auch Thiere, welche elektrisch sind, z. B. der Zitteraal, Zitterwels. 75. Es gibt Körper, welche die elektrische Materie nicht leicht durch sich hindurch lassen; diese nennt man Nichtleiter. Dazu gehört der Bernstein, die Seide u. s. w. Körper aber, welche die Elektricität gern auf- nehmen, und durch sich hindurch lassen, wie z. B. feuchte Luft, Metalle, Wasser, heißen Leiter.

10. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 31

1835 - Darmstadt : Jonghaus
31 als Thon, so heißt er Thonboden und dieser wird desto strenger, je weniger Antheil vom Sande darin enthalten ist. Der Boden heißt schwer, wenn er mehr Thon, als Sand enthält; er heißt leicht, wenn der Sand überwie- gend ist, und gemischt, wenn er aus Thon und Sand zu gleichen Theilen besteht. Man nennt den Boden warm oder hitzig, wenn er viel und kalt, wenn er wenig oder keinen Kalk enthält. 77. Jede einzelne der vorerwähnten Erdarten ist für sich unfruchtbar und zum Ackerbau untauglich. Die Kiesel- erde (der sandige Boden) nimmt zwar die nährende Feuch- tigkeit leicht auf, aber sie hält sie nicht genug an, weil sie aus lauter kleinen Steinchen besteht, welche das Wasser nicht auflößt. Sie wird nach dem stärksten Regen sogleich wieder trocken und der Dünger verliert bei einiger Dürre seine Kraft. Auch hat sie noch den Fehler, daß sie den Wurzeln keinen festen Stand gibt, und daß diese bei hef- tigem Regen oder Winde leicht von der ihnen nöthigen Bedeckung entblößt werden (Flugsand). Doch wachsen auch einige Gewächsarten gern in dürrem Sandboden, die dann ihre Nahrung wohl meistens aus der Luft empfangen. 78. Die Kalkerde ist hitzig und trocken und daher für sich allein den wenigsten Gewächsen zuträglich. Die Thon- und Lehmerde wird bei starkem oder anhaltendem Regen zähe, bei großer Dürre aber fest und spröde; bei- des schadet dem Wachsthume der Pflanzen. Kalk und Lehm mit einander vermischt, gibt einen fruchtbaren Bo- den; besteht er aus gleichen Theilen, Lehm und Kalk, so heißt er Mergel; ist der größere Theil der Mischung Kalk, so heißt er Kalkmergel, im Gegentheile Thon- oder Lehm- mergel, 79. Die Dammerde (Gewächserde) ist die beste un- ter allen, da sie den Pflanzen die meisten Nahrungstheile gibt. Die Kraft des Bodens oder seine Fettigkeit hängt daher vorzüglich von dieser Bodenart ab. Sie nimmt nicht nur die nährende Feuchtigkeit leicht auf, sondern hält sie auch an, indem sie von derselben ganz durchdrungen und aufgelößt wird. Sie macht den Thonboden locker, wird aber nicht so lose, wie der Sand; sie ist warm, aber nicht hitzig; in der Nässe weich, aber nicht zähe; in der Trok-
   bis 10 von 22 weiter»  »»
22 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 22 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 6
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 6
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 8
16 0
17 2
18 1
19 18
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 4
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 24
1 0
2 6
3 9
4 3
5 15
6 11
7 2
8 0
9 0
10 1
11 3
12 18
13 13
14 6
15 1
16 18
17 25
18 7
19 0
20 0
21 23
22 3
23 3
24 10
25 7
26 1
27 1
28 4
29 1
30 2
31 2
32 0
33 3
34 1
35 2
36 2
37 1
38 1
39 5
40 1
41 1
42 43
43 8
44 2
45 8
46 5
47 25
48 10
49 11
50 9
51 0
52 1
53 4
54 2
55 2
56 1
57 2
58 1
59 0
60 1
61 0
62 3
63 2
64 5
65 0
66 1
67 0
68 1
69 0
70 10
71 1
72 1
73 19
74 1
75 4
76 10
77 27
78 0
79 11
80 3
81 8
82 0
83 1
84 6
85 3
86 0
87 3
88 0
89 5
90 2
91 16
92 33
93 6
94 13
95 14
96 1
97 9
98 12
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 6
2 0
3 0
4 0
5 0
6 11
7 0
8 0
9 0
10 0
11 1
12 7
13 6
14 7
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 3
21 0
22 0
23 0
24 15
25 2
26 0
27 0
28 22
29 1
30 0
31 0
32 5
33 4
34 8
35 0
36 0
37 0
38 1
39 4
40 0
41 0
42 3
43 5
44 0
45 0
46 7
47 0
48 0
49 0
50 2
51 6
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 1
58 0
59 4
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 1
71 1
72 0
73 0
74 4
75 4
76 4
77 0
78 0
79 0
80 0
81 14
82 0
83 6
84 7
85 0
86 1
87 2
88 0
89 12
90 5
91 1
92 0
93 1
94 5
95 18
96 0
97 0
98 0
99 0
100 9
101 11
102 3
103 0
104 2
105 0
106 0
107 34
108 0
109 5
110 2
111 0
112 1
113 26
114 19
115 0
116 1
117 0
118 0
119 2
120 1
121 0
122 1
123 3
124 19
125 5
126 1
127 6
128 0
129 4
130 1
131 12
132 0
133 8
134 5
135 1
136 0
137 13
138 0
139 2
140 0
141 0
142 3
143 1
144 0
145 2
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 5
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 4
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 1
166 2
167 0
168 8
169 0
170 0
171 0
172 0
173 5
174 1
175 49
176 0
177 3
178 9
179 6
180 1
181 0
182 0
183 9
184 5
185 1
186 1
187 1
188 3
189 2
190 0
191 0
192 0
193 2
194 0
195 9
196 4
197 1
198 0
199 2