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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

4. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

5. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 507

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Zanzibar, Mosambik. 507 mosen, Adansonien, Kaffee- und wilden Zimmtbäumen, Kokos- und anderen Palmen. Angebaut werden: Durrab, Reis, Mais, Buchwaizen, Jams, Maniok, Wassermelonen, Kaffee, Zuckerrohr, Pisang, Pfeffer, Taback, Baumwolle, Indigo, Senna re. re. — Ebenso reich ist die Thierwelt: die großen Dickhäuter, Büffel und Wildschweine, die Löwen, Leoparden und Hyänen, Krokodile, Schildkröten, Schlangen rc. re.; auf den Grasebenen Strauße, Giraf- fen, Antilopen, Zebra und wilde Esel u. s. w. An Mi- neralen Gold, Kupfer, Eisen, Steinkohlen, Salz; heiße Heilquellen. In den nördlichen Gebieten hausen noch wilde heid- nische Gallas, die südwärts Raubzüge machen. Den Küstensaum hüten die muhammedanischen Mischlinge Suahilis, ca. 400,000 Köpfe, welche nicht leicht Euro- päer durchlassen, aus Furcht den Alleinhandel zu ver- lieren ; sie gehorchen dem Imam. Zwischen ihnen An- siedlungen handeltreibender Araber. Viele ackerbauende Völker, Wauika rc., verwandt mit den Kaffern. Dem Seehandel mit Elfenbein,' Kopal, Pfeffer, Reis; Vieh, Kauris; Sklaven rc. dienen die Städte Mombasa, Rabbai Mpia, Kilwa und die Inseln Mafia, Pemba, Lamu. Tiefer im Innern, im Lande Ukambani, die merk- würdigen Wakamba, mit republikanischer Verfassung, und Meister in Eisen, durch ihren ausgebreiteten Handel sehr wohlhabend; Hauptort Kitui. Dagegen die Waki- lemma, Gebirgsbewohner in zerstreuten Höfen, stehen unter einem despotischen Herrscher. Weiter nach S. trei- den die Unjamwesi starken Handel, des. mit Karawanen an die Ostküste; ihr Hauptort Kazeh ein Haudelsmittel- punkt. Tiefer landeinwärts davon in W. trefflich ange- bautes Land, mit Reis, Zuckerrohr und allen Produkten Indiens in größter Ueppigkeit. Die portug. Kolonie Mosambik, auf ca. 13,000 Q.m. mit 300,000 Bew. berechnet, ist durch den Sklaven- handel, der ihr Leben ansmacht, bis auf einzelne ver- fallene und verarmte Strasstationen längs der Küste und 22*

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 509

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Karagwe, Balonda. 509 6000' mit isolirtcn Kegelbergen bis 9400' b. (Mfumbira). Das Volk dieses Reichs zeichnet sich noch günstiger vor allen Nachbarn ans, und doch muß auch hier znm Wohl des Staats alltäglich ein Mensch getödtet werden. — Weiter südw. (4—13° südl. Breite) das mächtige Reich Moluwa in einem reich bewässerten mit hohen Waldun- gen bedeckten Hügellande, das sich nach O. und S. senkt und an den Tauganyika reicht, im Innern aber auch weite Wüsten einschließt. Das Land hat ein angenehmes Klima, Nachts nicht selten Frost; in den niedrigen, perio- dischen Ueberschwemmungen der Flüsse (Kafsabi rc. :c ) ausgesetzten Ebenen jedoch herrschen Fieber und Rühren. Schlangen werden von den Eingebornen verspeist. In den unbewohnten Gegenden sind die Elephanten von hoher Schönheit und Größe, und haben bisweilen Stoß- zähne von mehr als 500 Pfund das Paar. Die Ba- londa, ca. 1 Million, zeichnen sich durch ihr hochwüchsi- ges schönes Aeußere vor andern Südafrikanern aus; auch ragen sie durch ihre selbsterlangte Kulturstufe hervor. Sie bebauen den Boden gut, erzeugen viel Maniok, Mais, und afrikanische Hirse (Sorghum), pflanzen stellenweise auch Zuckerrohr, Ananas und Bananen,*) halten Rind- vieh, Ziegen, Schafe und Hühner, und verfertigen viel- farbige Baumwollgewebe und feine Matten, auch hübsche Schmuckwaaren, z. B. prächtige Arm- und Halsbänder mit Perlen und Vogelfedern geziert, haben auch vor- zügliches Eisen. Bewaffnet sind sie theilweise schon mit *) Kaffee, den wir in Ostafrika in so großer Ausdehnung trafen, wächst auch noch in Centralafrika in großer Menge. So z. B. in Muanjeh ungef. in 1° nördl. Br., wo er in weiten Pflan- zungen gezogen wird und das Hauptnahrungsmittel bildet; nicht als warmes Getränke, sondern entweder zerstoßen und zu Suppe oder Kuchen gemacht, oder die Bohne roh sammt der Schale gegessen. Die Watiri, nackte Neger am Ukerewe, die den sehr stürmischen See mit Kähnen befahren, leben fast ausschließlich von Fischen und Kaffee.

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 663

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Neubritannien. 663 Venedig, ist 6 Monate mit Schnee bedeckt, obgleich die drei Sommermonate über 21 ° Wärme haben. Jedoch weiter gegen W. wird das Klima auch in A. bedeutend milder, daher auch das Land geeignet, eine starke euro- päische Bevölkerung aufzunehmen. Die Indianer freilich wehren sich, wo sie nicht Chri- sten werden, gegen jede regelmäßige Arbeit, gegen blei- bende Wohnsitze, und so auch gegen den Anbau des Lan- des. Dagegen sind sie ausgezeichnete Fischer und Jäger in den waldreichen Gebieten der Mitte und in den Prai- rieen (Wiesensteppen) des W., die alle mit einer zahlrei- chen Thierwelt erfüllt sind. Biber, schwarze, silberfarbne, rothe und blaue Füchse, Wölfe, braune und weiße Bären, Luchse, Marder, Fluß-Ottern. Bisamratten sind die Pelz- thiere. Der Nahrung wegen werden gejagt: Renthiere, Elennthiere,' Bisone (Büffel, aus deren Fleisch die Haupt- speise, der Pemmican, bereitet wird), Bisamsiiere, Hirsch- und Reharten, Hasen. Zudem wimmeln Seen, Flüsse und Meere von Fischen und deren Ufer von Vögeln aller Art. Auf 140 festen Niederlassungen, theils verpallisadirten Forts, theils Handelsposten, betreibt in diesem Neubri- tannien die Hudsonsbai-Compagnie (seit 1670, jetzt aus 240 Mitgliedern bestehend) einen geregelten Tauschhandel mit den Indianern, die für ihre kostbaren Pelze Messer, Scheeren, Schießbedarf, Kleidung und Nahrungsmittel erhalten. Branntwein wurde schon länger verboten, doch führen ihn Nordamerikauer aus dem S. ein; das Han- delsmonopol der Compagnie hat nämlich 1859 aufgehört, und auch ihr Landbesitz ist jetzt bedroht. Den Handel haben meist Franzosen aus Canada eingerichtet und be- trieben, daher die französischen Namen der Orte rc. Die Angestellten haben die Pelze in bestimmte Ablageplätze zu bringen, wozu das ganze ungeheure Gebiet in vier De- partements eingetheilt ist. Jene Ueberspannung des Lan- des mit dem wunderbaren Gewässernetze ermöglichte es, eine so ungeheure Wildniß durch Handelsposten für Cu-

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 496

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
496 Sudan. auch den herrlichsten Schmetterlingen um die Fülle der Blumen. Gebaut werden Durrah, Walzen, Mais und Reis, Bohnen und Linsen, Uams und Pfeilwurzeln, Zwiebel- rind Gurkengewächse, Wassermelonen, Erdnüsse, rother Pfeffer; in den Küstenländern auch Citronen, Orangen, Feigen, Zuckerrohr, Baumwolle, Taback, Indigo. Den Ackerbau haben die Weiber zu besorgen. Ein halbes Jahrhundert pflanzt man alljährlich sein Korn, aus der- selben Stelle, ohne dem Erdreich einen Ersatz zu geben, und von Pflug ist keine Rede. Wiesen fehlen; meist brennt man das hohe sonnverbrannte Gras ab, worauf rasch ein frisches Grün aufschießt, und zugleich die Luft wieder gesünder wird. — Als Hausthier hat das Kameel auf- gehört, den 13. Grad überschreitet es so wenig als die Dattel- palme; doch zieht man im Innern Rinder, Schafe, Zie- gen, vortreffliche Esel und Pferde. — Ausgeführt wird hauptsächlich Gold in Staub und Ringen rc., Gummi, Baumwolle, Elephantenzähne und Rhinoceroshörner, Straußenfedern, Leder, Indigo, prächtige Hölzer, Arznei- stoffe, Gewürze, Räuchwerk, Palmöl, Baumbutter, Wachs, Matten, im W. vortrefflicher Kaffee. Die Ge- werbe (des. Weberei) sind bei manchen Völkern von Be- deutung; die Neger haben dazu ungemeines Geschick, auch Gewandtheit im Handel. § 560. Die westlichen Länder gehören zum Theil schon dem Islam an, so I. Senegambien, das wohl 18,000 Q.m. große Stromgebiet des vielleicht 250 M. langen Senegal, des Gambia imb des Rio grande, einer der heißesten Striche der Erde durch den fast achtmonatl. Wüstenwind, im Tiefland mit furchtbaren Gewitterstürmen und Ueberschwemmungen in der nassen ungesunden Jahrs- zeit (Juni bis Nov.) Der Senegal bildet eine Grenze zwischen den nomadischen Mauren und Berbern in N. und ansäßigen Negerstämmen in S. Bei der großartigen Fruchtbarkeit dieses Erdstrichs ist Anbau kaum Bedürfniß, weßhalb die Eingebornen mehr Viehzucht und Gewerbe

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 472

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
472 Nordafrika. riete Pferde nährt. Weiter westlich dringt die Wüste tief ins Land herein; im Sert, an dem wegen Untiefen und sehr heftiger Seewinde gefürchteten Busen von Sydra (der „großen Syrte"), sogar bis ans Meer, wo nur Sanddünen und Salzsümpfe den Boden bedecken; ja bis zur Hauptstadt, an deren Wällen der Sand der Wüste beginnt. Es hat daher auch keine Flüsse, nur zahlreiche Wadi. Im W. erscheinen die letzten Ausläufer des Atlas, doch mehr mit Steppencharakter. In dem Kreidegebirg des Dschefren steigt der Phonolithkegel Tekut zu 2800' auf. Die südliche Stufe dieser Hochsteppen, das Tafel- land Hamada hat über 1000' Mittelhöbe, und ist wasser- lose Wüste, bis auf die hochgelegene Oase Ghadames. Südwärts fällt dann die Hamada zu der Mulde Fessan ab. Der Winter ist an der Küste ein herrlicher Früh- ling, im Innern dagegen streng, während der Sommer durch die Wüstenwinde eine glühende Hitze hat. — Den Seehandel betreiben türkische, englische und italienische Schiffe, die für 3% Mill. fl. Korn, Oel, Elfenbein, Sklaven, Gummi, Wolle und Goldstaub ausführen. Der Karawanenhandel geht bis jenseits der Wüste nach Bornu, Wadai und Darfur, woher Negersklaven, Straußfedern, Gold und Elfenbein kommen. Der Handel der Hauptstadt Tripoli (10,000 E.) liegt meist in den Händen der Juden; die Stadt wird gegenwärtig reinlich gehalten, hat sogar Straßenbeleuchtung und liegt zwischen blühenden Gärten. Fast ebensoviele Einwohner haben Mesurata, auch Hafen-und Handelsstadt, und Be ngh asi. Biele römische Alterthümer. —Bewohner auf 11,600q..M. nur I^Mill. fast lauter Araber unter einem türkischen Pascha, der mit einem Diwan regiert und dem Lande zu ziemlicher Blüthe, jedenfalls zu Sicherheit des Verkehrs geholfen hat. Ihm ist auch Fessan im S. von Tripoli untergeordnet, ein 4600 Q..M. großes Oasenland mit etwa 100,000 Bew. unter einem Pascha; völlig kahler Felsboden glänzend schwarzen Sandsteins oder Wüstensand, und in den Ver- tiefungen die Fruchtstellen der Oasen; Städte: Sokn a und

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 473

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Tunis. 473 Hauptstadt Mursuk, Karawanencentrum zwischen Salz- sümpfen, schon tief im S. — Ini O. die Oase Aud- schila mit Stadt, auf der Karawanenstraße von Tripoli über die Oase Siwah nach Kairo. In W- die Oase G ha dam es, Karawanen-Knotenpnnkt am Rande der Wüste, von 7000 Berbern bewohnt. § 551. Das türkische Paschalik Tunis begreift das Ostende des Atlaslaudes am Syrtcumeer, und besteht, doch nicht sehr geschieden, aus einem Tell und einer Sahara, deren ausnehmend dattelreicher Bezirk in Sw. vorzugsweise das Dattelland hieß. Getrennt ist das Tunesische im W. von Algerien durch willkürliche Grän- zen, auf denen lange fast unabhängige Stämme wohnten. — Das Gebirgssystem des Atlas verzweigt sich hier in fünf Hauptketten, die in der Mitte des Landes eine, von 3000—3900' h. Gipfeln beherrschte Hochebene bilden und im S. über 4500' h. aufsteigen. Der N.o. des Landes ist der bergigste Theil,- im O., S.o. und S. finden sich mehr ausgedehnte Ebenen. Auf der Südgrenze liegt der Sebcha-Salzsee, vielleicht der letzte Rest des Meerarms, der einst das Atlasland vom Negerland trennte, ehe sich die Sahara erhob. Tie zahlreichen Flüsse sind wilde Gebirgsströme im Winter, im Sommer sehr be- scheidene Bäche, und Vorrichtungen zum Aufsparen des Wassers für den Ackerbau gibt es nicht. — Der Boden jedoch ist von seltener Furchtbarkeit, von den Zeiten der Karthager her sind die „lybischen Aernten" berühmt; auch die Olive spendet ungemeinen Ertrag; und Baumwolle ließe sich leicht anbauen, wenn nicht aller Fortschritt fehlte. Das reiche Land von 2150 Q.m. hat nur 600,000 Bew.; die Ausfuhr beträgt 4'/* Mill. Thlr. (Datteln, Oel, Wolle, Waizen, Südfrüchte, rothe Feß), und der Handel ist wenig lebhaft. T. war nämlich auch ein Seeräuberstaat, und feine Geschichte besteht fast nur in Palastrevolutionen, Janiischarenanfständen und Hofränken. Die letzte Regie- rung suchte durch liberale Gesetze und Reformen (1857 sogar Konstitution) das Land zu heben; der jetzige Pascha 20**
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