Asien —
Arabien.
511
im Mittelalter geraume Zeit ein eignes Königreich, ward sie zuletzt eine der Werth-
vollsten Besitzungen der Republik Venedig, bis Sultau Amurath Iii. die wacker ver-
theidigte Stadt Famagusta 1571 eroberte; seitdem gehört Cypern den Türken. Die
türkische Hauptstadt ist Lekoscha (Nikosia), der vorzüglichste Hafen- und Handelsplatz
Laruakka au der Südküste, bei deu Ruinen des alten Citinm. Famagusta ist
halb verödet.
Arabien (48200 Q. M., 4 Mill. E.)
Seine Beduinen mit Kamelen und flüchtigen Rossen, sein Weihranch,
Balsam und Kaffee, und vor allen der Islam, den das feurige Volk weit
umher verbreitete, haben Arabien nicht nur zu einem viel genannten
Lande, sondern auch welthistorisch gemacht. Und doch ist das Land von
der Natur spärlich bedacht. Ohne beträchtliche Einschnitte des Meers, so-
gar ohne Ströme, liegt es 160 bis 200 M. breit und über 300 M. lang,
als ungeheure Hochebene da, größtentheils sandig und trocken. Wäre das
Meer nicht, wovon 3 Seiten bespült werden, und gäbe es nicht hin und
wieder Bergzüge und Vertiefungen aus der öden Fläche mit einzelnen
Quellen und'steppenflüßchen, so würde Arabien völlig der Sahara gleichen
und sür die Menschheit so gut als todt sein. Zum Glück ragt auch die
Halbinsel so weit in die Regionen der regelmäßigen Sommerregen hinein,
daß einige ihrer Gebiete, nur nicht die 5—6 Mln. breiten wüsten Küsten-
gürtel, Theil nehmen an dem Segen, den diese bringen. Diejenigen Striche,
wo dies geschieht, hießen schon im Alterthum glückliches Arabien, im
Gegensatz zum wüsten, wo es fast gänzlich an Regen fehlt. Die ara-
bische Bevölkerung besteht der Mehrzahl und dem Kerne nach aus nomadi-
sirenden Beduinen (Bed^wi, d. i. Kinder der Wüste), die von Raub und
Viehzucht leben und deren Fürsten Scheriss, Emirs und Scheiks sind; die
das Feld bauen, heißen Fell ahs, die Stadtbewohner H adhesi, beide
Klassen unter Jmams oder Sultanen und Königen. Die Halbnomaden
heißen Maehdis.
Die einzelnen Theile. — 1) Jemen, der beste Theil des glücklichen Ara-
biens, im Südwesten und zwar am Golf von Aden und einem Theile des rothen
Meers, welche durch die Straße Bab el Mandeb (Thor der Gefahr) mit einander ver-
buuden sind. Hier stellen sich regelmäßig Sommerregen ein, wodurch sich die Wadis
der Gebirgsgegend mit laufendem Wasser füllen und reizende Vegetation sich verbreitet.
Zwar versiegen die Bäche unten in der breiten Tehama oder Küstenebene, doch gedeiht
hier mindestens die Sorghohirse und die Dattelpalme. Weiter aufwärts von der Te-
hama liegen die Kaffeewäldchen und gewinnt man die bekannten Specereien Arabiens:
Balsam, Myrrhen, Aloe, Manna, Gummi zc. Dahinter am höher steigenden Gebirgs-
ronde dehnen sich die Waldungen aus vou den verschiedensten Arten des Feigenbaums.
Die Bewohner Jemens hießen ehemals Sabäer oder Himyariten. und die Königin von
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Extrahierte Ortsnamen: Venedig Sultau_Amurath Nikosia Handelsplatz
Laruakka M. Arabiens
556
Afrika —
das Land.
dieses Handels hält die Verminderung des Sklavenhandels gleichen Schritt. — In den
Gewürzhandel liefert Afrika den Pfeffer, weshalb ein Theil Guineas den Namen
Pfeffer- oder Körnerküste führt; auch sind indische Gewürze herüber gepflanzt, nament-
lich die Gewürznelke nach Zanzibar. — Baumwolle, in Tunis kultivirt und in
Aegypten gegenwärtig der Hauptexportartikel des Landes, wächst in vielen Landstrichen,
z. B. am Zambesi nud Schire, wild, desgleichen Zuckerrohr und Indigo. — Aus
den Urwäldern feuchter Landstriche kann man treffliche Holzarten zur Färberei
und Tischlerei beziehen, und die Akazien trockener Länder liefern das Kautschuk
Senegambiens und den arabischen Gummi Aegytens; desgleichen ist das Copal-
harz namentlich Südafrikas ein wichtiger Handelsartikel, der auch aus dem Junern
an die Küsten gebracht wird. — Wie der kolossale Baobab oder Affenbrotbaum ein
acht afrikanisches Gewächs ist, so anch der Kaffeebaum, der wahrscheiulich über die
Straße Bab^el-Man^b nach Arabien verpflanzt worden; deun im südlichen Habesch,
im Quanzagebiet und in Guinea ist er Wälderweis zu sehen. — Ausfallend ist, daß die
üppige Vegetation der großen, gebirgigen und wohlbewässerten Insel Madagaskar
weit mehr auf die der hinterindischen Inseln, als auf die Afrikas hinweist.
Je mehr Gebirge man entdeckt, desto höher sollte nnsre Vorstellung von dem Reich-
t hnm Afrikas an Mineralien steigen; es ist aber nicht der Fall. Manches Laud hat
Mangel an Salz, manches an Eisen; in andern scheint Erz in Fülle zu sein, so daß
Eingeborne das Eisen auszuscheiden und zu verarbeiten wissen. Daß kupferreiche
Stellen vorhanden sind, wissen wir seit langer Zeit und haben die jüngsten Eutdeckungs-
fahrten Livingstones aufs neue bestätigt (Kupferminen zu Katanga in Lualabagebiet!);
Afrikas Goldstaub war schon im Alterthum ein gesuchter Handelsartikel, und die erst
jüngst entdeckten reichen Gold- und Diamantenfelder Südafrikas haben bereits eine
große Menge Menschen, anch aus Europa, dorthin gelockt. —
An Zahl der Thier arten, wenigstens der Vierfüßler, soll Afrika selbst über
Asien stehen. Unter den eigenthümlicheu ragen Zebra, Gnn und Giraffe hervor.
Wie der Affenbrotbaum unter den Bäumen, so kaun die Giraffe unter den Th'.eren
als Wappen des Erdtheils dienen, eher als der Löwe, der freilich hier in seiner Größe
und Schönheit und überall zu finden ist, außer in der Wüste, wo es an Nahrung für
ihn fehlt. Bei der Menge reißender Thiere ist es auffallend, daß kein Tiger da ist;
die arabische Wüste wird ihn verhindert haben, aus seiner asiatischen Heimat sich auch
hieher zu verbreiten, obwohl das Kamel aus Asien stammt, und erst während nnsrer
Zeitrechnung nach Afrika gelangt ist; wenigstens kommt es noch nicht auf den alten
Monumenten Aegyptens vor. Kamel und Dattelpalme machen die Wüste bewohnbar.
Der Stranß ist afrikanisch, rechnet aber, als Frennd trockner Hochebenen, Arabien
mit zu seinem Reiche. Hochafrika und Habesch können besonders als Reich der Dick-
häuter und Wiederkäuer gelten; höchst zahlreich sind hier Elephanten und Anti-
lopen; jene in feuchten und waldigen Landstrichen, z. B. am Limpopo, diese auf den
Savannen und so manchfaltig in Gestalt, daß man glanbt, 5/e aller Antilopenarten
der Erde seien hier zu Hause. Uebrigens zeigt sich der afrikanische Elephant minder
klug als der ostindische, hat aber gewaltigere Zähne, von 3—3^2 m. Länge, deren jeder
über 80 bis 100 ff. wiegt, weshalb besonders die Elephantenjagd so manche Europäer
an den weißen Nil, und seit der Entdeckung des Ngamisees nach Südafrika lockt; auch
das werthvolle Horn des Rhinoceros reizt jene Jäger. Khartüm und Zanzibar
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Extrahierte Personennamen: Hochafrika
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Tunis Guinea Madagaskar Afrikas Katanga Europa Afrika Asien Afrika Limpopo Südafrika
722
Siidamerika. — Peru u. Bolivia.
c) Ecuador oder Aequator mit 650000 Bew., theils, hohes Gebirgslaud mit
schmalem Küstenstrich, theils weite Flächen bis zur brasilischen Gränze. Der
Hauptort ist das 8500' hoch gelegene Quito, der Erdbeben halber aus lauter
einstöckigen Häusern bestehend und also von großem Umfang; Einwohner 70000.
Bei Tacunga finden sich Reste eines Jnkapalastes. Cuenca mit 30000 und
Guayaquil mit 24000. Die Bai Guayaquils umfaßt die Insel Puna,
die vor Pizarros Ankunft 20000 Bewohner hatte, jetzt nicht den vierten Theil.
Südlich von Cuenca liegt Loxa, bekannt durch die besten Sorten Fieberrinde,
(tzuina oder Kihna — Cascarilla link, de Loxa) denn grade im dortigen milden
Klima, 5400 bis 7200' Seehöhe, werden die Cinchonawälder mit besonderer
Sorgfalt gepflanzt. Man läßt die Bäume nicht alt werden, benutzt sie vielmebr,
wenn sie kaum 6 Zoll dick, doch schon 50 bis 60' hoch sind; die Blätter haben
5 Zoll Länge und 2 Breite. Die Heilkraft der Cinchona wurde in Europa durch
die peruanische Vicekönigin Gräfin von Chinchon bekannt, die zu Lima 1638
dadurch vom Fieber geheilt wurde; sie brachte zuerst die kostbare Rinde nach
Madrid. — Der Republik Ecuador gehört noch die Gruppe der öden Gal-
lopagos oder Schildkröten-Inseln im Austral-Ocean; nach einer derselben
sendet Quito seine Verbrecher.
2) Peru und Bolivia, 42000 Qm. mit 3%, Mill. Bewohner.
Von Ecuador durch den Ostlanf des Marannon getrennt, erstrecken sie sich
an beiden Seiten der Andes bis südwärts der Steinbockswende, östlich aber bis
zum Madeira und in die Nähe des obern Paraguay. Am Meere wehr frischere
Luft, indem eine kältere Strömung von Süden kommt und fast dauernde Nebel
die Sonne umschleiern. Doch ist die Küste dürr aus Mangel an Regen; nur
wo Quellen, Flüsse und künstliche Wasserleitungen sind, gedeihen auch die Pflan-
zen. Im Innern östlich der Berge ist regelmäßige Regenzeit von Januar bis
Juni, wo alsdann (wie am Orinoko) die weiten Tiesflächen seeartig werden und
die Wälder zu schwimmen scheinen. Am gesundesten und gut angebaut sind die
Hochebenen und Thäler zwischen der Ost- und Westcordillera, so wie auf der
Abstufung des Gebirgs nach Osten. Die Vegetation ist dort überaus reich. Aus
der Thierwelt sind 4 Kameelziegen, d. h. die zahmen lasttragenden Lamas, die
leicht zu zähmenden Alpacas, die mit einem Höcker versehenen Guanakos, und
die gemsartigen auf Höhen von 13 bis 16000 Fuß lebenden Dicunnas, hin-
reichend bekannt; vielleicht ist aber der Papiermacher das merkwürdigste, ein
kleines Jnsect, deren viele in Gemeinschaft ein großes Gewebe in die Länge und
Breite zum Dach ihrer Verpuppung arbeiten. Ein solches Dach ist dünn und
Gouverneur der belgischen Grafschaft Mons geschickt hatte, nach Belgien aber
war sie durch den päpstlichen Nuntius gebracht worden. Für die Einführung aus
Italien spricht der Name Kartoffel, von tartufo oder taitufolo, indem man sie
für eine Art Trüffel hielt, auch wohl zum Unterschied von der wirklichen Trüffel
taitukolo bianco nannte. In Deutschland hieß damals die Trüffel gewöhnlich
Griebel, darum auch bei manchen Schriftstellern die Kartoffel Griebelnbusch.
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Extrahierte Ortsnamen: Bolivia Ecuador Quito Cuenca Guayaquil Puna Cuenca Europa Lima Madrid Ecuador Quito Peru Bolivia Ecuador Paraguay Orinoko Westcordillera Belgien Italien Deutschland
Bergketten von 4 — 5000' Höhe. Hinter der vordem Kette
(Zwarte Berge) dehnt sich die 3000' hohe wasserarme Ebene
Karro o aus, von wo man zu steilen Gebirgen mit 10000' hohen
Kuppen kommt, die unter den Namen Neuevelds-, Schnee - und
Winterberge bekannt sind. Hinter ihnen ist Hochebene mit dem
Stromgebiet des Oranje.
4. Der Westrand. Weit nordwärts vom Oranje begrenzt
öde unwirthbare und gleichfals landeinwärts steigende Küste das
Meer. Dann vom Cap Negro an wird die Küste unterm Namen
Nieder- od. Südguinea bekannter, doch nur an Flüssen (Coanza,
Congo u. a.) hinauf bis zu Gebirgen, die das Innere verbergen
und noch nicht untersucht sind. — Alles, was die Randabdach-
nngen einschließen, scheint Hochland und mehrentheils Hochebene
zu sein.
K l i m a und P r o d u c t e.
Jeder Strich Afrikas, die Südspitzen und Berghohen abge-
rechnet, ist heißer als Europa. Der größte Theil liegt zwischen
den Tropen und leidet um so mehr durch Sonnenglut, da der
Wassermangel auch Mangel an Kühlung zur Folge hat. Natür-
lich muß die Hitze in bewässerten Thälern und Tiefländern auch
die Vegetation fördern, die sich in höchster Ueppigkeit zeigt,
jedoch an Mannigfaltigkeit der Arten nicht mit der indischen zu
vergleichen ist. Palmarten, Gummibäume, Farbhölzer, Pfeffer
u. a. Gewürzpflanzen gibts in Menge; der Butterbauin liefert
dem Neger ein wohlschmeckendes Fett und die Kokospalme Milch
und Wein, wahrend im Norden die Dattel den arabischen Manr
nähren hilft. Ein besonderer Beweis von der Triebkraft der
Natur ist der Baobab od. Kalebasse in Senegambien; seine Krone
hat häufig 130' im Durchmesser, sein Stamm 80' im Umfang. —
Die Thierwelt ist mannigfaltiger als die der Pflanzen und für
den Naturforscher wichtiger. An Quadrupeden soll Afrika den
Vorzug vor Asien haben; wenigstens ist es an Schlangen, rei-
ßendem Wi!d, Affen und Jnsecten nur zu reich. Eigenthümlich
sind ihm Strauß (doch auch in Arabien), Giraffe, Zebra, Gnu
u. a. Elefanten hat es mit Indien gemein, doch ist die afri-
kanische Art minder groß und klug. Das Kameel ist im Norden
des Welttheils eben so zu Haus und eben so nothwendig als in
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Karro Südguinea
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Europa Afrika Indien
Asien
Arabien.
407
fruchtbare Ebenen, mildes Klima, vortrefflicher Wein. Im alten Hellas galt
diese herrliche Insel für einen Lieblingsaufenthalt Aphrodites, deren Tempel zu
Idalium, Paphos und Amathunt prangten. Nach Untergang des griechisch-
macedonischen Glanzes gerieth sie in die Gewalt der Römer, dann unter by-
zantinische Herrn; im Mittelalter geraume Zeit ein eignes Königreich, ward sie
zuletzt eine der werthvollsten Besitzungen der Republik Venedig, bis Sultan
Amurath Iii. die wacker vertheidigte Stadt Famagusta 1571 eroberte. Seitdem
gehört Cypern den Türken und mag, obwohl fast 300 Qm. groß, nur 100000
Bewohner haben; die Hälfte davon sind Griechen. Nikosia, die Hauptstadt,
hat 20000 E. Famagusta ist halb verödet.
Arabien. — 46 bis 48000 Qm.
Seine Beduinen mit Kameelen und flüchtigen Rossen, sein Weihrauch, Bal-
sam und Kaffee, und vor allen der Islam, den das feurige Volk weit umher
verbreitete, haben Arabien nicht nur zu einem viel genannten Lande, sondern
auch welthistorisch gemacht. Und doch ist das Land von der Natur spärlich be-
dacht. Ohne beträchtliche Einschnitte des Meers, sogar ohne Ströme, liegt es
160 bis 200 M. breit und über 300 M. lang, als ungeheure Hochebene da,
größteutheils sandig und trocken. Wäre das Meer nicht, wovon 3 Seiten be-
spült werden, und gäb' es nicht hin und wieder Bergzüge und Vertiefungen auf
der öden Fläche mit einzelnen Quellen und Steppenflüßchen, so würde Arabien
völlig der Sahara gleichen und für die Menschheit so gut als todt sein. Zum
Glück reicht auch die Halbinsel so weil in die Regionen der Monsuns hinein,
daß einige ihrer Küsten Theil nehmen an dem Segen, den diese vom Meere
herbeiführen; das Gewölk stauet alsdann an den 6 bis 8000' hohen Gebirgs-
rändern des Tafellandes, und ergießt sich dort, Bäche bildend und den Boden
befruchtend. Diejenigen Küstenstriche, wo dies geschieht, hießen schon im Alter-
thum glückliches Arabien, im Gegensatz des steinichtcn und wüsten, wo es
fast gänzlich an Regen fehlt. So mag im Ganzen wohl der 6ste Theil der ge-
sammten Halbinsel als Weide- und Kulturland brauchbar sein, weshalb auch die
Bevölkerung auf 10 bis 12 Mill. geschätzt wird. Die nur auf Weideplätzen
herumziehen, heißen Beduinen oder Kinder der Wüste; die das Feld bauen,
Fellahs; die Stadtbewohner Hadhesi, und die Halbnomaden Mach dis.
Die einzelnen Theile. — 1) Jemen, der beste Theil des glücklichen
Arabiens, im Südwesten und zwar am Golf von Aden und einem Theile des
rothen Meers, welche durch die Straße Bab el Mandeb (Thor der Gefahr) mit
einander verbunden sind. Der Sommer ist regenlos, in der Zeit vom Oktober
bis März regnet es aber drei oder viermal des Monats, wodurch sich die Wadys
der Gebirgsgegend mit laufendem Wasser füllen und reizende Vegetation sich
verbreitet. Zwar versiegen die Bäche unten in der breiten Tehama oder
Küsteuebene, doch gedeiht hier mindestens die Sorghohirse, und die Dattelpalme.
Weiter aufwärts von der Tehama, in einer Seehöhe von 1500 bis 2000', liegen
die Kaffeewäldchen und gewinnt man die bekannten Speeereien Arabiens: Bal-
sam, Myrrhen, Aloe, Manna, Gummi rc. Dahinter am höher steigenden Ge-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
424
Afrika — vas Land.
Jahre vergehen, eh' es in Oberägypten und im größten Theile der Sahara nur
einmal regnet. Desgleichen auf den Hochebenen im mittleren und unteren
Stromgebiete des Gariep und in der sandigen Wüste Kallihary. Wo indeß die
Sahara schon in den großen tropischen Regengürtel hinein reicht, da ist es, wie
vorhin erwähnt, minder regenlos.
Die Re gen zo ne umfaßt aber in Afrika nicht die ganze Breite zwischen
den Wendekreisen, sondern nur 20 Breitengrade ans jeder Seite des Aequators,
ja noch etwas weniger, da die Sahara von ihrer Mitte aus sich noch 3 Grade
südlicher vorschiebt. Die Nordgränze der Regenzone bildet deshalb eine Curve,
deren Biegung gegen das Niger- und Tschadgebiet das Breitenparallel von 17",
.selbst von Ig'/z berührt, während ihre Schenkel in Ost und West, nahe dem
rothen und atlantischen Meere, bei 20° beginnen. Je nach Lage und Bodenbe-
schaffenheit der Länder hat dann die tropische Regenzeit verschiedene Dauer;
meistens währt sie 3 bis 6 Monate, in den feuchten Gegenden des Tschad über
drei Viertel des Jahrs. Uebrigens kann man diese Zeit, wenn man unsere
Benennungen brauchen will, den Sommer nennen, denn sie ist es, die mit war-
men Tagen auch warme Nächte verbindet und das Wachsthum der Pflanzen
fördert, während in der trocknen Jahrszeit Tageshitze mit Nachtkühlung wechselt.
Auf der nördlichen Hemisphäre fällt auch die Regenzeit als zusammen hängend
mit dem höheren Sonnenstände zwischen den April und Oktober, also in unsern
Sommer, ans der südlichen dagegen in die andre Jahreshälfte von Oktober bis
April.
Die Pflanzenwelt, sowohl die ursprünglich einheimische, als die aus andern
Welttheilen eingeführte, wird durch das Klima bedingt. Siehe §. 40 des vorigen
Abschnitts. Wir treffen also am Mittelmeer noch südeuropäische Ge-
wächse, so wie unsre Zugvögel, deren mehrere dort den Winter zubringen.
Auch auf dem Caplande, dessen einheimische Flora in mancher Hinsicht der
australischen ähnelt, bestellt man jetzt die Felder mit unsern Korn- und Gemüsearlen.
Im ganzen übrigen Afrika, auch da wo höhere Lage die Hitze mäßigt, ist Haupt-
cerealie die Durra oder Mohrenhirse, daneben der Reis und der Mais,
dessen Anbau sich immer mehr verbreitet. Der tropischen Nährpflanzen
sind viele, als Pams, Manioc, Bananen, Erdnuß, Schih- oder Butterbaum,
der Gurunußbaum, dessen Frucht als Nahrungsmittel und (neben den Kauries)
zugleich als Scheidemünze dient, die Dattel im Norden, die tropischere De-
lebpalme, deren große schattige Krone mit einer Fülle ananasartiger Früchte
sich aus einem 100' hohen Stamme erhebt, die Kokospalme nur an der Küste
Guineas, die Sagopalme u. a. m. Zu den Oelgewächsen gehört nicht blos
der Sesam, auch die Oelpalme und die Dendempalme mit röthlichem Oel. In
den Gewürzhandel liefert Afrika den Pfeffer, auch Paradieskörner, weshalb
ein Theil Guineas den Namen Pfeffer- oder Körnerküste führt. Baumwoll-
Arten, Zuckerrohr, Indigo wachsen hie und da wild. Aus den Urwäldern
feuchter Landstriche kann man treffliche Holzarten zur Färberei und
Tischlerei beziehen und die Akazien trockener Länder liefern das Kautschuk
Senegambiens und den arabischen Gummi Aegyptens. Wie der kolossale
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Sahara Kallihary Afrika Niger- Ost Afrika Guineas Afrika