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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 466

1874 - Mainz : Kunze
466 Asien — Japan. Im japanischen Reiche'bildete sich eine Kastenordnnng, die ün Aegypten und Ost- indien erinnert, doch mit dem großen Unterschiede, daß das erbliche Priesterthum, trotz des Mikado, nicht oberste Kaste, und überhaupt das Kastenwesen nicht zu einer gött- lichen Institution wurde. Ferner hatte sich aus dem Erbadel ein fürstliches Feudal- system entwickelt, das dem Willen des Herrschers sowohl zur Beschränkung als zur Stütze diente; womit sich, doch wahrscheinlich erst viel später, ein eigenthümliches ge» Heimes Beaufsichtigungssystem verband, dem alle Beamten und Fürsten bis zum Herrscher aufwärts unterworfen waren. Als oberster Lehensherr galt der Mikado oder Da irr Soma, doch stand nur ein kleiner Theil des Landes, dessen Einkünfte für die Hofhaltung bestimmt waren, unter seiner direkten Regierung; die übrigen Gebiete waren an 9 große Lehensträger, die Daimios, erblich verlehnt, die jedoch wieder Lehensträger unter sich hatten. In neuerer Zeit jedoch (1586) war es dem Kronfeldherrn (Taiknn oder Siognn), der eine dem Major Domns des Merovingerreiches ähn- liche und schon seit 1150 erbliche Stellnng im Reiche hatte, gelungen, die weltliche Macht vollständig an sich zu reißen und den Mikado einzig auf geistliche Funktionen und auf hohle Repräsentation der Herrscherwürde zu beschränken. Aber auch die Macht des Siognn war bald geschmälert worden durch eine Art Staatsrath, gewählt aus den Daimios und dem alten Adel. Seit sich Japan den Fremden geöffnet (1854), hat sich hierin Vieles geändert. Die Würde des Siognn wurde nach einem blutigen Bürger- kriege mit Hilfe solcher Daimios, die auf die centralisirte Macht des Siognn eifer- süchtig waren, ganz abgeschafft (1867), der Mikado, dem ein Sosai oder Reichs- kanzler zur Seite steht, nahm die Zügel der Regierung wieder selbst in die Hand, die Schranken steifen Ceranoniels, die ihn vom Volke trennten, wurden vielfach beseitigt, einige Fürsten, die sich dem Eindringen der Europäer in ihr Gebiet und der neuen Ordnung der Dinge mit Gewalt widersetzten, abgesetzt und überhaupt seit dieser Zeit eine, den europäischen Vorbildern nacheifernde, reformirende Thätigkeit entfaltet, die in gerechtes Staunen versetzt. Junge Japaner kommen nach Europa, um höhere Studien zu machen, Dampfschiffe werden nach europäischem Muster gebaut, Eisenbahn- Linien errichtet (die erste, zwischen Jokohama und Shinagawa, am 12. Juni 1872 eröffnet), Telegraphendrähte reichen bereits Hunderte von Meilen weit und ver- binden das Jnselreich mit dem asiatischen Festlande, bald auch mit Amerika, in vielen Schulen wird Deutsch, Englisch und Französisch, Mathematik und Mechanik (znm Theil schon durch einheimische Lehrer) nach europäischen, besonders deutschen, ins Japanische übersetzten Lehrbüchern gelehrt. Denn Deutschland gilt jetzt den Japanesen als das europäische Mnsterlaud: deutsche Schulmänner werden zur Errichtung von höheren Lehranstalten ins Land gerufen, eine große Zahl deutscher Lehrbücher wird in den japanischen Schulen gebraucht, deutsche wissenschaftliche Werke werden von deu japani- fchen Gelehrten studirt, die Armee wird auf deutschen Fuß eingerichtet n. s. w. Allen Ja- panern ist (seit 1866) das Reisen ins Ausland gestattet, Handelsverträge wurden mit fremden Staaten geschlossen, ein neues milderes Strafgesetz wurde eingeführt und während bisher nur der Adel (die fürstlichen Lehensträger in einem Oberhaus, der kleinere Adel in einem Unterhaus) an der Regierung des Landes sich betheiligte, soll nun auch die Errichtung eines Volksparlamentes gesichert sein. Jüngst haben auch die Daimios freiwillig auf ihre Fürstentümer zu Gunsten der Reichsregierung ver-
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