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1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

4. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

5. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 328

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
328 Die mittlere Zeit. Friedrich Barbarossa, der tu seiner Jugend mit seinem Oukel Konrad Iii. den zweiten Krenzzng mitgemacht, nochmals das Kreuz. An der Spitze von 30 000 Mann brach er von Regeus- 1189. bürg ans, aber im Flusse Sale ph (Kalykaduus) fand der Fv- Kaiser jämmerlichen Untergang. Sein zweiter Sohn, Friedrich 1190.von Schwaben, führte die Deutschen wohl noch bis Antiochia, aber vor Acca, wo er noch den Deutschen Orden stiftete, unter- E.lag er mit vielen der ©einigen einer Seuche, und das deutsche Kreuzheer löste sich auf. Das deutsche Volk mochte aber nicht au den Tod seines großen Kaisers glauben, und die Sage versetzte ihn bald in den Untersberg bei Salzburg, bald in den Kyffhäufer in Thüringen, wo er in der Stunde der Not als der Netter des deutschen Volkes hervortreten werde. Seine Gebeine aber haben die Kreuzfahrer zu Tyrus beigesetzt. Anmerkungen. 1. Es war ein eigentümliches Geschick, welches den großen Barbarossa verfolgte. Er that von allein dem, wofür er sein ganzes Leben gestritten, das Gegenteil. Ans den Nonkalischen Feldern war in das Grundgesetz aufgenommen worden: nur kleinere Lehen darf man teilen, nicht aber Herzogtümer, Markgrafschaften und Grafschaften. Als aber Friedrich Heinrich dem Löwen Bayern und Sachsen abgenommen, trennte er Westfalen vou Sachsen und gab Sachsen dem Grafen Bernhard von Anhalt, Westfalen aber schlug er zum Erzbistum Köln, Bayern gab er dem Otto vou Wittelsbach. Nachdem schon vorher die Ostmark davon getrennt war, trennte er auch noch davon Steiermark und 3"ivoi und gab dies einem Grafen von Andechs. Ans Heinrichs norddeutschen Besitzungen wurden eine große Anzahl Städte und Bistümer für reichsfrei erklärt. Um der unfruchtbaren Idee willen, der deutsche Kaiser habe das Recht, die Bürgermeister in den italienischen Städten einzusetzen, mußten die Gebeine von Tausenden von wackeren Deutschen auf den italienischen Ebenen bleichen: auf dem Reichstage zu Konstanz (1183) aber gab er den Lombarden das Recht zurück, ihre Obrigkeiten vollkommen frei zu wählen und Bündnisse miteinander zu schließen. Während die Nonkalischen Gesetze die Hoheitsrechte strenge wahrten und die lombardischen Städte durch den Verlust von Rechten, in deren Besitz sie waren, empfindlich geschädigt wurden, gewährte Friedrich nach der Schlacht von Legnano den deutschen Reichsstädten die ausgedehntesten Freiheiten, um die Macht der Fürsten zu brechen. So wurden Regensburg, Eßlingen, Ravensburg, Reutlingen, Eger, Speier, Hagenau, Memmingen, Altenburg, Rotenburg an der Tauber, Nürnberg rc. freie Reichsstädte. Nur die Sucht, die Kirche zu Hofmeistern und für sich auszubeuten, verlieh ihn bis in sein Alter nicht. Er geriet mit llrban Iii. in Zwist, weil er Bischöfe belehnte, bevor der Papst sie bestätigt hatte, namentlich aber, weil er die Hinterlassenschaft der Bischöfe für sich in Anspruch nahm und die Einkünfte des laufenden Jahres, wie auch viele Kirchengüter unter dem Vorwand einzog, der Kaiser sei der Schntzherr der Kirche, dem eine Belohnung gebühre. Leider wurde die Beilegung der Zwiste zwischen Kaiser und

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 39

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 16. Die Ägypter. 39 Sonnendienst, zu welchem sich die Verehrung aller Naturkräfte gesellte. Man dachte sich diese als lebende und in der Welt wirkende Wesen. Vorzüglich verehrte man einen dreieinigen Gott, der sich als Kueph oder Schöpfergeist, als Phtha oder Weltschöpfer und als Amu oder Götterkönig offenbarte. Nach den zwölf Zeichen des Tierkreises gab es auch zwölf oberste Götter, denen zu Ehren das Land in zwölf Tempelbezirke eingeteilt war. Jeder Bezirk hatte wieder drei Nomen oder Unterbezirke, um die Dreiheit des obersten Gottes anzudeuten. Unter den vielen niedern Göttern verehrte man besonders Osiris und Isis. Osiris war das Sinnbild der lebenspendenden Sonne und des frucht-barkeitschenkenden Nils, Isis das Sinnbild des Mondes mit seinem wohlthätigen Einflüsse ans die Erde. Neben dem Götterdienste zog sich aber auch ein armseliger Tierdienst hin, der mit dem Götterdienst insofern zusammenhing, als die heiligen Tiere für die Begleiter der Götter und ihnen geweiht galten. Vor allen heilig war der Stier Apis, der in Memphis seinen Tempel und Priester hatte, die ihn bedienten. Da man ferner glaubte, daß Seelen, welche sich im menschlichen Leibe durch die Sünde verunreinigten, zur Strafe nach dem Tode in die Körper von Tieren zu wandern vernrteilt würden, so scheute man sich, manche Tiere zu töten. So verfiel z. B. jeder, der eine Katze oder einen Habicht, wenn auch nicht geflissentlich, tötete, ohne Erbarmen dem Tode. Man glaubte auch, daß die Seele nur so lange lebe, als der Leib erhalten werde. Deshalb verwandte man auf die Erhaltung der Toteu eine große Sorgfalt und schützte dieselben durch Einbalsamieren vor Verwesung. 39) Obwohl wir keine ägyptischen Bücher mehr haben, so wissen wir doch, daß in den Tempeln eine Menge Handschriften aufbewahrt wurden. Es gab eine dreifache Schrift: die Hieroglyphen oder die heiligen Schriftzeichen, die Priesterschrist. und die Volks fchrift. Bedeutend war der Handel, den die Tempel unter sich und mit den auswärtigen Priesterkolonien trieben, die von ihnen ausgegangen waren. Diese hatten ägyptische Kunst und Bildung mitgenommen und verbreiteten sie unter deu Völkern, zu welchen sie zogen. Die vielen Kanäle, welche sie der Überschwemmung des Nils wegen durch das Land führen mnßten, beförderten zugleich die Schiffahrt. In dem fruchtbarer! Unterägypten, oder dem Delta, blühte neben dem Ackerbau auch der Garten-, Obst- und Weinbau. In den Städten waren viele Gewerbsleute, namentlich solche, welche die Papyruspflanze verarbeiteten und Kleider, Decken, Fahrzeuge und Papier daraus verfertigten. Vor allem aber waren die Werke der Architektur

8. Bd. 4 - S. 30

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
30 I. Die Zeit der Konstitutionen. altersschwachen Venedig die jonischen Inseln abgenommen und damit französischen Revolutionsgedanken einen Weg in die Türkei eröffnet. Zugleich war der Arnant Ali Pascha allmählich Herr von fast ganz Epirus und Griechenland geworden, und brach der Civilisation durch einen aufgeklärten Despotismus die Bahn. Ein anderer Arnant Muhammed Ali vernichtete 1811 die Mamlukeu-aristokratie in Aegypten durch ein wohlberechnetes Blutbad, besiegte die fanatischen Wahabiten in Arabien (1812—18) und begann nun durch französische Abenteurer sich ein modernes Heer zu schaffen, mit dem sein Sohn 1822 Nubien und Sennaar unterwarf, und zugleich mit« leist Ausbeutung seines Nilthals der größte Handelsmann der Welt zu werden. Machte er damit sein Land nicht glücklicher, so gewann es doch einen Vorsprung vor andern Reichen des Islam. Ueberatl regte sich was Neues in den Gliedern des morschen Körpers. Nachhaltiges geschah zunächst unter dem Volke der Südslaven. Seit das Serbenreich 1389 vernichtet war, hatten sich versprengte Schaaren in die schwarzen Berge (Tschernagora) geflüchtet und den Kleinkrieg gegen die Türken fortgesetzt. Ein Pascha von Scodra hatte ihren Fürstbischof oder Vladika Peter I., der sich gar zu unabhängig geberbete, mit zwei großen Heeren angefallen und zwei solche Niederlagen erlitten, 1795, daß bamit die Unabhängigkeit dieser Tscheruagorzen für begründet gelten konnte. — Nun wurden die Serben von vier Dahis (Steuerverwaltern) schwer bebrückt und ihre Knäsen 1804 nach Beigrab gelockt und gespiest. Da griffen die Haibuken der Berge, die Bauern und Schweinehirten zu den Waffen. Der Hirte: Tschernt Georg, früher österreichischer Fähnbrich,' würde ihr Führer und säuberte das ganze Land 1807 von Türken; dann verbanb er sich 1810 mit den Russen gegen beit Erbseinb und erfocht bebeutenbe Siege, für welche die Türken nach dem Friebensschluß 1813 schreckliche Rache übten. Georg floh nach Oestreich. Am Palmsonntag 1815 aber entfaltete

9. Das Vaterland - S. 303

1856 - Darmstadt : Diehl
303 assticvn noch besitzt, wird die Möglichkeit eines Holzmangels in den nörd- lichen Kreisen, wo die Preise des Brennmaterials fortwährend steigen, beseitigen. Gctraide führt nach gemachten Untersuchungen Baiern jähr- lich, ohne Nachtheil feines inneren Bedarfes, 800,000 Scheffel dem ^Aus- lande zu, und davon wird ein großer Theil dem Kanal übergeben werden. Das erste Schiff, welches bei der feierlichen Eröffnung des Kanals am 25. Llugust 1845 von Kehlheim abging, brachte die kolossalen vier Figuren, welche für das Kanal-Monument bei Erlangen bestimmt sind. Diese Figuren stellen den Main und die Donau als Flussgötter dar, welche das aus Urnen sich ergießende Wasser mit einander vereinigen; nebenan stehen zwei weibliche, 16 Fuss hohe Figuren, die Schifffahrt und den Handel bezeichnend. Obgleich feit 1846 der Kanal fleißig befahren wird, so betrifft das doch nur den eigentlichen Kanal von Dietfurt bis Bamberg, die Strecke von Kehlheim bis Dietfurt ist dagegen noch im Bau begriffen, deuil die Altmühl ist in ihrem natürlichen Bette nicht wasserreich genug, schwer beladene Schiffe zu tragen. Doch werden alle Hindernisse bald besei- tigt fein. srs?. lias I4aïseri Emm Die ehemaligen Kaiser von Deutschland sind jetzt Kaiser von Östreich und das Erzherzogthum Östreich, welches von der bairi- schen bis zur ungarischen Gränze auf beiden Ufern der Donau hinzieht, ist nur ein kleiner Theil des mächtigen Kaiserthums. Denn dieses erstreckt sich nicht blos über deutsche Länder, son- dern aucli über Ungarn, Kroatien, Slavonien, Dalmatien, über das vormals polnische Galizien und über einen Theil von Italien. Alle diese Länder, welche mehr als 12000 Quadratmeilen mit 40 Mil- lionen Menschen enthalten. werden von der Hauptstadt Wien aus regiert. Jede Völkerschaft aber bedient sich ungehindert ihrer angeborneu Sprache und folgt ihren einheimischen Gesetzen. Da- rum fühlten sich die Unterthanen unter dem Scepter des Kaisers von Östreich auch verhältnismässig glücklich, und die östreichische Macht schien nebst Russland, England und Frankreich die erste in der Welt zu sein. Die Unruhen der Jahre 1848 und 49 haben jedoch manche Schwäche und Missstimmung an das Licht gebracht und Änderungen in der Verwaltung müssen die 'Wunden des Bür- gerkriegs heilen. Dies kann wohl gelingen, denn die Natur hat dieses Land vorzugsweise begünstigt. Es liegt zwischen dem nörd- lichen und südlichen Europa in der Mitte, ist zwar von hohen Ge- birgen, den Alpen und Karpathen durchzogen, hat aber dazwischen die treulichsten Ebenen, und ausser der gewaltigen Donau dienen noch zahlreiche Flüsse zu seiner Bewässerung und zur Schifffahrt. Schade, dass es nur in einer kleinen Ecke in Italien an das Meer stösst, und dass die Türken und Russen die Beschiffung der Donau bis-in das schwarze Meer erschweren. An Erzeugnissen des Bo- dens hat Östreich fast allenthalben Überfluss. Gctraide, Wein und Obst mehr, als es bedarf, und von der besten Beschaffenheit. An Waldung fehlt es nicht, Tabak, Hopfen, Flachs, Safran und andere Färbekräuter brauchen nicht auswärts gekauft zu werden. Salz wird

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 507

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Zanzibar, Mosambik. 507 mosen, Adansonien, Kaffee- und wilden Zimmtbäumen, Kokos- und anderen Palmen. Angebaut werden: Durrab, Reis, Mais, Buchwaizen, Jams, Maniok, Wassermelonen, Kaffee, Zuckerrohr, Pisang, Pfeffer, Taback, Baumwolle, Indigo, Senna re. re. — Ebenso reich ist die Thierwelt: die großen Dickhäuter, Büffel und Wildschweine, die Löwen, Leoparden und Hyänen, Krokodile, Schildkröten, Schlangen rc. re.; auf den Grasebenen Strauße, Giraf- fen, Antilopen, Zebra und wilde Esel u. s. w. An Mi- neralen Gold, Kupfer, Eisen, Steinkohlen, Salz; heiße Heilquellen. In den nördlichen Gebieten hausen noch wilde heid- nische Gallas, die südwärts Raubzüge machen. Den Küstensaum hüten die muhammedanischen Mischlinge Suahilis, ca. 400,000 Köpfe, welche nicht leicht Euro- päer durchlassen, aus Furcht den Alleinhandel zu ver- lieren ; sie gehorchen dem Imam. Zwischen ihnen An- siedlungen handeltreibender Araber. Viele ackerbauende Völker, Wauika rc., verwandt mit den Kaffern. Dem Seehandel mit Elfenbein,' Kopal, Pfeffer, Reis; Vieh, Kauris; Sklaven rc. dienen die Städte Mombasa, Rabbai Mpia, Kilwa und die Inseln Mafia, Pemba, Lamu. Tiefer im Innern, im Lande Ukambani, die merk- würdigen Wakamba, mit republikanischer Verfassung, und Meister in Eisen, durch ihren ausgebreiteten Handel sehr wohlhabend; Hauptort Kitui. Dagegen die Waki- lemma, Gebirgsbewohner in zerstreuten Höfen, stehen unter einem despotischen Herrscher. Weiter nach S. trei- den die Unjamwesi starken Handel, des. mit Karawanen an die Ostküste; ihr Hauptort Kazeh ein Haudelsmittel- punkt. Tiefer landeinwärts davon in W. trefflich ange- bautes Land, mit Reis, Zuckerrohr und allen Produkten Indiens in größter Ueppigkeit. Die portug. Kolonie Mosambik, auf ca. 13,000 Q.m. mit 300,000 Bew. berechnet, ist durch den Sklaven- handel, der ihr Leben ansmacht, bis auf einzelne ver- fallene und verarmte Strasstationen längs der Küste und 22*
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