— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 81 —
Lechfeld. — Lindau, in
lieblichster Lage auf einer
Insel im Bodensee, treibt
lebhaften Handel mit der
Schweiz. — Kempten
(18 000 E.) an der Jller
vermittelt die Ausfuhr von
Käse und Butter des dnrch
treffliche Rindviehzucht be-
kauuteu Algäues.
Das Königreich Sachsen
(15000 qkm, 3 788000 E.)
breitet sich vom Nord-
abhange des Erz- und Lan-
sitzer-Gebirges bis in die
norddeutsche Tiefebeue aus
und gehört fast ganz zum
Stromgebiete der Elbe.
Die Bewohner sind größten-
teils protestantisch.
Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt.
1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden,
in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi-
denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst-
sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb-
Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der
Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei-
berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk-
bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie.
2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer-
fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen
Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder-
holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu
Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Sachsen Sachsen Dresden Europas Leipzig Nürnberg
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
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Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika
§ 123. Philipp von Schwaben u. Otto Iv. Friedrich Ii. Innocenz Iii. 331
krönt. Als er aber seine Versprechungen nicht halten wollte, bannte ihn der Papst. Als nun der jnnge König Friedrich von Sizilien, der Sohn Heinrichs Vi., in Deutschland erschien, wurde Otto Iv. vou allen verlassen ititd Friedrich Ii. 1215. wurde zu Aachen erwählt und gekrönt.
342) Auf dem römischen Stnhle saß(seit 1198) Innocenz Iii., ewt der größte Papst unter allen, welche die Christenheit regierten.
Was Gregor Yii. angestrebt und begonnen, hatten dessennach-solger standhaft durchzuführen gefncht. Innocenz Iii. aber durfte sich rühmen, das Werk ausgebaut und vollendet zu haben. Erbrachte es dahin, daß er in allen christlichen Staaten als oberster Schiedsrichter und die geistliche Gewalt als die höchste anerkannt wurde. Juuoceuz Iii. war der Vormund des jungen Friedrich gewesen. Als er nach Deutschland ging, begünstigte der Papst zwar sein Vorhaben, ließ ihn aber geloben, daß er seinem Sohne Heinrich, der ihm gerade geboren wurde, Sizilien allein übertragen werde, und daß Deutschland und Sizilien nicht in einer Hand vereinigt sein sollten. Friedrich versprach es, hielt aber sein Versprechen nicht, sondern er bewirkte in der Folge, daß die deutschen Fürsten Heinrich auch als deutschen König wählten.
Um den Papst Honorins Iii. zu begütigen, versprach der Kaiser einen Kreuzzug (s. § 117 Anm. 3), schob ihn aber so lange hinaus, als er konnte. Da er aber sein Ehrenwort verpfändet hatte, so mnßte er doch znletzt den Kreuzzug unternehmen.
Er war mich glücklicher als seine Vorgänger, und es gelang ihm, Jerusalem in seine Hände zu bekommen und sich als König von Jerusalem krönen zu lassen. Bald eilte er aber wieder nach 1229. Italien, um dort feine Herrschaft zu befestigen.
343) Einige Jahre daraus wollte sein Sohn Heinrich mit Hilfe der Lombarden dem Vater Deutschland abwendig machen.
Aber Friedrich nahm den Sohn bei Negensbnrg gefangen und ließ ihn in der Gefangenschaft sterben. Mit dem Papste, der vor Friedrich sich nach Lyon flüchten mußte, begann der alte Hader. Friedrich nahm nicht nur.10000 Araber in seinen Sold, sondern ries auch kurz vor seinem Tode die Sarazenen ans Afrika zur Hilfe herbei. Demnngeachtet drang er mit seinen Plänen nicht durch. Als er am 13. Dezember 1250 zu 13.De-Firenznola in Apitlicit starb, war sein liebster Sohn, dertaflcf König Enzi 0, schon anderthalb Jahre in der Gefangenschaft
der Bologneser, und der Kaiser war nicht mächtig genug, um über diese Stadt Meister werden zu können. Hätte Friedrich Ii. dem Papste das gegebene Versprechen gehalten und hätte er seine ganze Aufmerksamkeit auf das Kaiserreich gerichtet, so wäre er
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Friedrich_Ii Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Friedrich_von_Sizilien Friedrich Heinrichs Heinrichs Otto Friedrich_Ii Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Gregor_Yii Gregor Innocenz_Iii Innocenz Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Aachen Deutschland Sizilien Deutschland Sizilien Jerusalem Jerusalem Italien Deutschland Negensbnrg Lyon Afrika
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Konrad_Iii Konrad Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich_Heinrich_dem_Löwen_Bayern Friedrich Heinrich Bernhard_von_Anhalt Otto Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich
330
Die mittlere Zeit.
Anmerkungen.
1. Heinrich hatte schon als Reichsverweser Beweise seines brutalen Sinnes gegeben. Einen deutschen Bischof ließ er sogar peitschen, weil dieser ans dreimaliges Befragen, von wem er seine Würde habe, jedesmal antwortete: „vom Papste", statt daß er sagte: „vom Kaiser". Seine ganze Regiernngszeit ist eine fortgesetzte Reihe von Treulosigkeiten und Wortbrüchen.
2. Tankred, Graf von Lecce, war ein unehelicher Enkel des Königs Roger von Sizilien. Er wurde uach Wilhelms Ii. Thronbesteigung Kronfeldherr, Oberlichter und Flotteuauführer gegen die Griechen. In diesen Stellungen erwarb er sich um Sizilien die größten Verdienste. Nach Wilhelms Ii. Tode wurde er deshalb vou den 'sizilischen Baronen zum Könige gewählt. Unter den vorgebrachten Gründen war auch der: der Kaiser sei ein fremder Herrscher, der schon in seiner Jngend keine Milde kannte und kein Gesetz außer seinem Willen. Ms "Heinrich auf dem zweiten Zuge uach Neapel kam, schloß er mit Sibylle, der Witwe Tankreds, einen Vertrag, gemäß welchem ihr Sohn Wilhelm Lecce und Tarent erhalten sollte. " Der Knabe Wilhelm legte hierauf selbst seine Kroue zu deu Füßen Heinrichs nieder, der sie sich im Dezember 1194 in der Domkirche von Palermo aussetzen ließ. Aber schon am Weihnachtstage klagte Heinrich den jungen Fürsten von Lecce und Tarent und viele Große einer Verschwörung an, ohne Beweise beizubringen. Es wurden Erzbischöfe, Bischöfe, Grafen und Edle als Verräter verhaftet, einige aufgehenkt, andere gcblei^et, andere gespießt, in die Erde vergraben oder verbrannt. Dabei ging Heinrich in kindischer Wnt so weit, die Gräber Tankreds und Rogers erbrechen und ihnen als unrechtmäßigen Königen die Krone vom Haupte reißen zu lassen. Den jungen Wilhelm ließ er blenden und auf die Burg Hohenems in Schwaben schleppen, wo er als Gefangener starb. Am nämlichen Tage, an dem Wilhelm geblendet wurde, kam Heinrichs Gemahlin mit einem Kinde nieder. Das war der nachmalige Kaiser Friedrich Ii., dessen Enkel Kouradiu in Neapel das Haupt auf den Block legen mußte. So mußte der unschuldige Nachkomme die blutige That seines Ahnen sühnen.
§ 123.
Philipp von Schwaben und Mo Iv. (1198—1215). Friedrich Ii.
(1215—1250). Innocely Iii. (1198—1216).
341) Da Heinrichs Vi. Sohn bei seines Vaters Tode noch ein Kind war, so sollte eine Wahl vorgenommen werden, aber die Fürsten konnten sich nicht einigen. Die Hohenstaufen wählten Philipp von Schwaben, den Bruder des verstorbenen Kaisers, die Welsen aber Otto von Sachsen, den Sohn Heinrichs des Löwen. Nach sechs Jahren hartnäckigen Kampfes wurde Philipp von Schwaben durch Otto vou Wittelsbach ermordet. Otto Iv. wurde nun von den deutschen Fürsten als König anerkannt. Dem Papste Innocenz Iii. machte er die umfassendsten Zugeständnisse und wurde zu Rom als Kaiser ge-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Tankred Wilhelms Wilhelms Wilhelms Sibylle Tankreds Wilhelm Wilhelm Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Tankreds Wilhelm Wilhelm Heinrichs Heinrichs Friedrich_Ii Friedrich Philipp_von_Schwaben Philipp Friedrich_Ii Friedrich Innocely Heinrichs Heinrichs Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Heinrichs Heinrichs Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Otto Innocenz_Iii Innocenz
§ 16. Die Ägypter. 39
Sonnendienst, zu welchem sich die Verehrung aller Naturkräfte gesellte. Man dachte sich diese als lebende und in der Welt wirkende Wesen. Vorzüglich verehrte man einen dreieinigen Gott, der sich als Kueph oder Schöpfergeist, als Phtha oder Weltschöpfer und als Amu oder Götterkönig offenbarte. Nach den zwölf Zeichen des Tierkreises gab es auch zwölf oberste Götter, denen zu Ehren das Land in zwölf Tempelbezirke eingeteilt war. Jeder Bezirk hatte wieder drei Nomen oder Unterbezirke, um die Dreiheit des obersten Gottes anzudeuten. Unter den vielen niedern Göttern verehrte man besonders Osiris und Isis. Osiris war das Sinnbild der lebenspendenden Sonne und des frucht-barkeitschenkenden Nils, Isis das Sinnbild des Mondes mit seinem wohlthätigen Einflüsse ans die Erde. Neben dem Götterdienste zog sich aber auch ein armseliger Tierdienst hin, der mit dem Götterdienst insofern zusammenhing, als die heiligen Tiere für die Begleiter der Götter und ihnen geweiht galten. Vor allen heilig war der Stier Apis, der in Memphis seinen Tempel und Priester hatte, die ihn bedienten. Da man ferner glaubte, daß Seelen, welche sich im menschlichen Leibe durch die Sünde verunreinigten, zur Strafe nach dem Tode in die Körper von Tieren zu wandern vernrteilt würden, so scheute man sich, manche Tiere zu töten. So verfiel z. B. jeder, der eine Katze oder einen Habicht, wenn auch nicht geflissentlich, tötete, ohne Erbarmen dem Tode. Man glaubte auch, daß die Seele nur so lange lebe, als der Leib erhalten werde. Deshalb verwandte man auf die Erhaltung der Toteu eine große Sorgfalt und schützte dieselben durch Einbalsamieren vor Verwesung.
39) Obwohl wir keine ägyptischen Bücher mehr haben, so wissen wir doch, daß in den Tempeln eine Menge Handschriften aufbewahrt wurden. Es gab eine dreifache Schrift: die Hieroglyphen oder die heiligen Schriftzeichen, die Priesterschrist. und die Volks fchrift. Bedeutend war der Handel, den die Tempel unter sich und mit den auswärtigen Priesterkolonien trieben, die von ihnen ausgegangen waren. Diese hatten ägyptische Kunst und Bildung mitgenommen und verbreiteten sie unter deu Völkern, zu welchen sie zogen. Die vielen Kanäle, welche sie der Überschwemmung des Nils wegen durch das Land führen mnßten, beförderten zugleich die Schiffahrt. In dem fruchtbarer! Unterägypten, oder dem Delta, blühte neben dem Ackerbau auch der Garten-, Obst- und Weinbau. In den Städten waren viele Gewerbsleute, namentlich solche, welche die Papyruspflanze verarbeiteten und Kleider, Decken, Fahrzeuge und Papier daraus verfertigten. Vor allem aber waren die Werke der Architektur
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Töchterschule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Mädchen
30 I. Die Zeit der Konstitutionen.
altersschwachen Venedig die jonischen Inseln abgenommen und damit französischen Revolutionsgedanken einen Weg in die Türkei eröffnet. Zugleich war der Arnant Ali Pascha allmählich Herr von fast ganz Epirus und Griechenland geworden, und brach der Civilisation durch einen aufgeklärten Despotismus die Bahn. Ein anderer Arnant Muhammed Ali vernichtete 1811 die Mamlukeu-aristokratie in Aegypten durch ein wohlberechnetes Blutbad, besiegte die fanatischen Wahabiten in Arabien (1812—18) und begann nun durch französische Abenteurer sich ein modernes Heer zu schaffen, mit dem sein Sohn 1822 Nubien und Sennaar unterwarf, und zugleich mit« leist Ausbeutung seines Nilthals der größte Handelsmann der Welt zu werden. Machte er damit sein Land nicht glücklicher, so gewann es doch einen Vorsprung vor andern Reichen des Islam. Ueberatl regte sich was Neues in den Gliedern des morschen Körpers.
Nachhaltiges geschah zunächst unter dem Volke der Südslaven. Seit das Serbenreich 1389 vernichtet war, hatten sich versprengte Schaaren in die schwarzen Berge (Tschernagora) geflüchtet und den Kleinkrieg gegen die Türken fortgesetzt. Ein Pascha von Scodra hatte ihren Fürstbischof oder Vladika Peter I., der sich gar zu unabhängig geberbete, mit zwei großen Heeren angefallen und zwei solche Niederlagen erlitten, 1795, daß bamit die Unabhängigkeit dieser Tscheruagorzen für begründet gelten konnte. — Nun wurden die Serben von vier Dahis (Steuerverwaltern) schwer bebrückt und ihre Knäsen 1804 nach Beigrab gelockt und gespiest. Da griffen die Haibuken der Berge, die Bauern und Schweinehirten zu den Waffen. Der Hirte: Tschernt Georg, früher österreichischer Fähnbrich,' würde ihr Führer und säuberte das ganze Land 1807 von Türken; dann verbanb er sich 1810 mit den Russen gegen beit Erbseinb und erfocht bebeutenbe Siege, für welche die Türken nach dem Friebensschluß 1813 schreckliche Rache übten. Georg floh nach Oestreich. Am Palmsonntag 1815 aber entfaltete
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Ali_Pascha Muhammed_Ali Muhammed Scodra Peter_I. Georg Georg