u e b e r s i ch t.
5
Einfälle der Normäimer und Ungarn von aussen suchen die Herrscher-
Familien ihre Throne zu sichern, und werden bald mehr, bald weniger
abhängig von der päbstlichen Macht.
3. Dritte Periode, von 1096 bis 1517 n. Ch. G., zu
der Reformation.
Zeitalter der K r e u z z ü g e u n d der wichtigsten
Entdeckungen. Ritterthum, Dichtkunst. Buchdruckerkunst.
Amerika. Sinken der päbstlichen Macht, — Concile. Türken.
* Schwärmerische Frömmigkeit und ritterlicher Thatendrang auf der
einen, Eitelkeit, Gewinn - und Herrschsucht auf der andern Seite führen
zu den Kreuzzügen ins Morgenland, welche unberechenbare Folgen für
die geistige und physische Cultur zweier Welttheile Hervorrufen, während
die päbstliche Macht sich in ihren glänzenden Erwartungen getäuscht sieht,
und die freie Entwickelung des Geistes, besonders nach der Eroberung
Konstantinopels durch die Türken, alle hemmende Schranken durchbricht.
C. Neuere Geschichte,
von 1517 bis 1815 n. Ch. G., dem zweiten Pariser Frieden.
1. Erste Periode, von 1517 bis 1648, zu dem westphä-
lischen Frieden.
Zeitalter der Reformation, — Luther. Schm al-
kaldischer Krieg. Karl V. Franz I. Soliman Ii. Dreißig-
jähriger Krieg. Gustav Adolph. Wallenstein.
* Das Habsburg - österreichische Hans behauptet seine Größe gegen
Frankreich wie gegen die Türken; und die Reformation führt nach lang
dauernden, blutigen Kämpfen, worin Schweden und Frankreich im
Uebergewicht erscheinen, endlich eine Ausgleichung der Parteien herbei,
die wenigstens in Deutschland immer festeren Bestand gewinnt.
2. Zweite Periode, von 1648 bis 1701, zu dem spani-
schen Erbfolgekrieg.
Französisches Zeitalter.
* Ludwig Xiv., durch die ihm von allen Seiten günstigen Umstände
verlockt, strebt eitel und eroberungssüchtig, alle Schranken des Rechts
mit Füßen tretend, nach einer europäischen Universalmonarchic. Die
Niederlande, Spanien, Deutschland, Dänemark und die Ranbstaaten
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Concile C. Karl_V. Franz_I. Soliman_Ii Gustav_Adolph Gustav Hans Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv.
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Amerika Morgenland Habsburg Frankreich Frankreich Deutschland Niederlande Spanien Deutschland
18
Israeliten.
v.t.g^ Simon, behaupten sich während der verwickelten Streitig-
keiten der syrischen Herrscher eine Zeit lang als Hohepriester
und Statthalter in Palästina. Simon's Sohn, Johannes
130. Hyrkanus macht sich ganz unabhängig, und dessen Sohn
Aristvbulus nennt sich König (107), stirbt aber durch
Grausamkeit verhaßt. Unter Alexander Jannäus, dem Bruder
des Aristvbulus, bricht durch die Pharisäer Bürgerkrieg aus
(92—86), und dessen Söhne Hyrkanus Ii. und Aristvbulus Ii.
streiten mit die Herrschaft. Hyrkanus, Anfangs unglücklich,
64. wird durch die Entscheidung des herangerufencn Pompejus
Hohepriester und Ethnarch, aber den Römern zinsbar; sein
Bruder, gefangen nach Rom geführt, entflicht später, und die
Römer unterdrücken seine wiederholten Unruhen in Judäa
( 57—54.).
48. Antipater, der Jdumäcr, wird durch 6ae8k»i-Procu-
rator, so wie nachher seine Söhne Herodes und Phasälus
durch Antonius Tetrarchen von Palästina. Antigonus, des
Aristvbulus Sohn, bemächtigt sich noch auf kurze Zeit des
jüdischen Thrones,' und verdrängt den mißhandelten Hohe-
priester Hyrkanus, wird aber selbst durch den von Römern
37. unterstützten Herodes besiegt und mit seiner männlichen
Familie vertilgt.
Die verschiedenen Religionssecten der Pharisäer, Sadducäer und
Essäer bilden sich immer mehr aus, gewinnen in ihrer Anmaßung immer
mehr Einfluß, und treten sich immer schroffer gegenüber. In Jerusalem
ein hoher Rath von siebenzig Personen — Synedrinm, zunächst gegen
die Willkühr der Herrscher; in den Landstädten kleinere Synedria, die
zugleich den religiösen Cultus beaufsichtigen. Synagogen seit 444 v.
Ch. G.
Viii. Von den Herodiancrn bis zur Zerstörung
Jerusalems, von 57 v. Ch. G. bis 70 I. n. Ch. G.
(717—823 u. R. E.)
* Römisches Zeitalter. Das wiederhergestellte Reich
verliert durch politische Theilungen und inneren Zwie-
spalt alle selbstständige Kraft, und findet in wiederholten
Empörungen seinen Untergang.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Personennamen: Simon Johannes Aristvbulus Alexander_Jannäus Alexander Antonius_Tetrarchen_von_Palästina Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Rom Judäa Jerusalem Jerusalems
144 Wallen st eiii wird ermordet. Ferdiand Iii.
n.c.g.vaiern, aller Bitten ungeachtet, keine Hilfe, entdeckt seinen
1634. verrätherischen Entschluß gegen den Kaiser dem Grafen Picco-
lomini, gewinnt zu Pilsen die vornehmsten seiner Offiziere,
und wird zu Eg er, durch Gallas, Altringer und Piccolomini
Febr. verrathen, mit seinen Freunden ermordet.
Das Kriegsglück günstig dem Kaiser, von 1634
—1641.
Ferdinand Hi., König von Böhmen und Ungarn, jetzt
Sept. Oberfeldbcrr, siegt in der großen Schlacht bei Nördlingen
gegen Gustav Horn und Bernhard von Weimar. Der Chur-
sürst von Sachsen in Böhmen mit dem schwedischen Feld-
marschall Banner glücklich, schließt, während Bernhard, als
1635. Feldherr der obcrlandischen Armee, die Philipps bürg gegen
die Kaiserlichen nicht zu rette» vermag, und mit Frankreich
sich verbindet, zu Prag mit dem « aiser einen Separat-
Frieden; aber Banner, mit Wrangcl vereint, schlagt
1636. daö kaiserlich-sächsische Heer bei Wittstock, und kehrt nach
Pommern zurück.
1637. 10) Ferdinand Hi. in demselben Jahre, wo sein Vater
zu Wien stirbt, zum römischen Könige gewählt und gek.'önt.—
Während nun Banner mit abwechselndem Glücke von Pom«
1638. mern aus seine Streifzüge macht, siegt Bernhard bei Rhcin-
feldeu, erobert Breisach, befreit Elsaß, und stirbt plötzlich
1639, seine Truppen und Eroberungen werden von den Fran-
1640. Zoscn erkauft. Auch Banner stirbt plötzlich zu Halberstadt,
nach seinem raschen Zuge bis vor Regensburg hin.
Das Kriegsglück wendet sich auf die schwedische
Seite, 1641—48*).
«) In England herrscht um diese Zeit der blutigste Bürger-
krieg, indem schon der Stuart Jakob 1., der Nachfolger Elisabeths
( 1603 1625 ), durch seine unwürdigen Günstlinge (Buckingham rc.)
wie durch seine Nichtachtung des Parlaments rc. große Unzufriedenheit
erregt, die durch Karls I. (1625-1649) Kriege mit Spanien und
Frankreich, durch seine wiederholte Auflösung des Parlaments, durch
seine Hinneigung zum Katholicismus, durch das blutdürstige lange Par-
lament (seit 1640) in eine Gährung übergeht, welche nach einem
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Hi Ferdinand Gustav_Horn Gustav Bernhard_von_Weimar Bernhard Philipps Philipps Ferdinand_Hi Ferdinand Bernhard Jakob_1. Elisabeths Karls_I.
Extrahierte Ortsnamen: Altringer Ungarn Sachsen Frankreich Wittstock Pommern Wien Rhcin- Breisach Halberstadt England Spanien Frankreich
116
Heinrich Iv. Gregor Vii.
ii.c.e.werner von Kyburg; tritt die Mark Schleswig an Kanut
Vkn Dänemark ab (Eider — Gränze), gewinnt Burgund;
bringt mehre Herzogthümer an seine Familie; übt strenge
Gerechtigkeit, — s^ine Gerichtsreisen; Treug-a dei, Gottes-
frieden.
1039. 2) Heinrich Iti. tritt mit großer Kraft auf, bekämpft
Böhmen und Ungarn, zeigt sich wiederholt streng gegen die
Päbste in Rom, sucht die Eroberungen der Normänner einzu-
schränken, und verfährt in Deutschland willkührlich mit den
Herzogthümcrn, — seine Burg zu Goßlar durch Frohnden.
1056. 3) Heinrich Iv. unter Vormundschaft seiner Mutter;
Anmaßungen der Großen; Entführung Heinrichs bei Kaisers-
werth durch Erzbischof Hanno von Köln; seine Erziehung
bei diesem, und seit 1065 bei Erzbischof Adelbert von Bre-
men; seine Abneigung gegen die Fürsten, sein Haß gegen die
Sachsen. Otto von Baiern abgesetzt, Baiern an Welf 1070.
1073.Empörung der Sachsen und Thüringer unter Otto von
Nord heim, Bischof Bncco von Halberstadt rc. Goßlar
überfallen; Heinrich's Flucht; Harzburg zerstört. Rcginger's
Beschuldigung. Ausschweifung der Sachsen. Sieg Heinrich's
1075.an der Unstrut bei Langensalza, seine Rache.
Pabst Gregor Vii. (Hildebrand) verbietet die Simonie,
befiehlt den Cölibat der Geistlichen; Investitur-Streit.
Heinrich im Banne, durch die unzufriedenen Fürsten suspen-
1077.dirt, büßt zu Canossa; abgesctzt. Rudolf von Schwa-
den König; aber Heinrich gewinnt wieder Anhang; Schlach-
ten bei Melrichstadt, Flach heim und bei Gera, wo Rudolf
1081.umkommt; Schwaben an Friedrich von Büren — Hohen-
staufen. Gregor in Rom hart bedrängt. Auch Hermann
von Luxemburg kann sich nach dem Tode Otto's von Nord-
heim, ungeachtet seines Sieges bei Blcichfeld, nicht behaupten.
Neigung zum Frieden. Heinrich's trauriges Ende durch die
Empörung seiner von den Päbsten verführten Söhne Konrad
und Heinrich; er stirbt zu Lüttich 1106, begraben zu Speier
1111.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Heinrich_Iti Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrichs Heinrichs Hanno_von_Köln Erzbischof_Adelbert_von_Bre- Otto Welf_1070 Otto Bischof_Bncco Pabst_Gregor_Vii Gregor Heinrich Heinrich Rudolf_von_Schwa- Rudolf Heinrich Heinrich Rudolf Rudolf Friedrich_von_Büren_— Friedrich Gregor Gregor Hermann
von_Luxemburg Konrad Konrad Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Dänemark Burgund Ungarn Rom Deutschland Sachsen Baiern Baiern Sachsen Nord Halberstadt Harzburg Sachsen Langensalza Gera Rom
Kriege in Spanien.
81
Die immer mehr entstehenden Provinzen werden von einjährigen
Statthaltern (gewesenen Prätoren oder Consuln) mit einem Legaten
und Quästor verwaltet, und die Staatseinkünfte von dem Ritterstande
gepachtet. Bei den fortdauernden Kriegen- wird der Kriegsdienst ein
ausschließliches Geschäft vieler Bürger; und schon in dieser Periode
verschwindet, vorzüglich seit den asiatischen Eroberungen, die alte Ein-
fachheit der Sitten. — Das Studium der griechischen Sprache und
Litreratur beginnt während der punischen Kriege, besonders durch die
immer mehr nach Italien kommenden Griechen (Sitte der Reicheren,
ihre Söhne durch griechische Sklaven erziehen zu lassen), und Paullus
Aemilius legt nach seinem macedonischen Feldzuge die erste Büchersamm-
lnng a:.. In der Poesie, worin die Römer nur Nachbildner der
Griechen bleiben, gehören hierher: Ennius (sein historisches Epos),
Aec. Plautus lind Tcrcntius Afer ( Komödien ).
Iv. Von der Zerstörung Karthago's bis zur Schlacht
bei Actium, bis zun: Ende der Republi(, von 146 bis
3i v. C. G. oder 608 — 723 n. R. E.
# Die glücklichen Eroberungen entwickeln immer mehr
das Streben nach Weltherrschaft, führen aber mit uner-
meßlichen Schapen auch L n r u s und S i t t e n v e r d e r b e n nach
R o m. Der Soldat, bei den beständigen Feldzügen eines
bürgerlichen Lebens entwöhnt, ergibt sich in der Heimath
den zügellosesten Aus sch w e i f u u g e n. Die früheren Parte i-
kämpfe brechen zwischen den reichen Optimaten, welche die
alleinige B e n u p u n g der S t a a t s l ä n d e r e i e n e d u r ch ihre
vielen Sklaven), sowie die Verwaltung der höheren
Sraatsämter ausschließcnd sich anmaßen, und zwischen
den Aermercn, an deren Spipe die Volkstribunen stehen,
wieder aus. Feile Bestechungen sind an der Tagesord-
nung; der Druck der Bundesgenossen und der Provinzen
reizt zu Empörungen. Blutige Bürgerkriege führen die
Staatsgewalt in die Hände Einzelner, bis endlich im
Kampfe um die Alleinherrschaft die entartete Republik
in eine Monarchie umgewandelt wird.
1. Blutige Kriege in Spanien bis 133. Die wie-
derholten Siege der Römer (Hk. I\ Cato) mit ihren harten
Bedrückungen empören immer wieder von neuem die Spanier.
Viriathus, der tapfere Anführer der Lusitanier, erregt den
6
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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50
Die Stuarts auf dem englischen Thron 1603 -1688.
Vorboten der Revolution.
Jakob 1 (1603—1625), Sohn Darnleys und der Maria
Stuart, vorher in Schottland Jakob Vi, seit 1604 mit dem Titel
eines Königs von Großbritannien, ein begabter und ge-
lehrter, aber charakterschwacher und in seiner ganzen Erscheinung
unköniglicher Regent.
Die Zerrüttung der Finanzen durch alte (Elisabeths Irische
Kriege) und neue Schulden; die Schwäche und das Schwanken
nn der äußeren Politik (namentlich im 30jährigen Krieg); Ein-
griffe in das Steuerbewilligungsrecht des Unterhauses; das harte
Verfahren gegen Puritaner und Katholiken (die Pulver-
verschwörung 1605); der Volkshaß gegen Jakobs späteren
Hauptrathgeber George Villiers Herzog von Bucking-
ham ■— alle diese Gründe rufen eine allgemeine Gährung hervor.
Karl I (—1649), 25jährig, von ritterlich-würdigem Auf-
treten, Kenner und Förderer der Kunst, anfangs volksbelrebt,
bald aber im Parlament und Volk immer heftigerer Opposition
ausgesetzt. Hauptgründe: Seine Vermählung mit der katholischen
Henriette von Frankreich und deren Beförderung des inländischen
Katholicismus; der Anspruch des Parlaments, die Erhebung der
Zölle (des sogenannten Pfund- und Tonnengeldes) von seiner
jedesmaligen Bewilligung abhängig zu machen, im Widerspruch
mit früherem Brauch und mit des Königs Ansicht; die Einbuße
an Kriegsruhm in dein spanischen, französischen (St. Rochelle)
und deutschen Kriege (besonders um Herstellung der Pfalz); die
Beibehaltung des Herzogs von Buckingham als allmächtigen
Ministers.
Die ,Bitte um Rechll (pstitiou ob right) des Parlaments
von 1628, die namentlich auf das Steuerbewillignngsrecht und
die Sicherheit der Person drang, vom König angenommen, aber
durch eigenmächtige Erhebung der Zölle verletzt. Ermordung
^Buckinghams durch Felton.
Regierung ohne Parlament 1629—1640.
Die einseitig vom König auferlegte Steuer des Schiffs-
geldes (zur Verstärkung der Seemacht gegen holländisch-franzö-
sische Uebergriffe zur See) vermehrt die Gährung; John
H a m p d e n s Auftreten.
Kirchliche Bewegung in Schottland.
Auch über das streng presbyterianifche Schottland sollte nach
Karls und Lands, des Erzbischofs von Canterbury, Absicht die
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Jakob Darnleys Maria
Stuart Maria Jakob_Vi Jakobs George_Villiers_Herzog_von_Bucking- Karl_I Karl Henriette_von_Frankreich Buckingham John
H Karls Canterbury
Extrahierte Ortsnamen: Schottland Schottland Schottland Karls
27
Die Hellenen, darin die Nachfolger der Phöniker und die
Vorgänger der germanischen Stämme, waren zur Kolonisierung
besonders geeignet und geneigt. So treibt das Volk immer neue
Zweige, und es verbreitet sich hellenisches Städteleben mit der
Sprache und Cultur des Landes über alle Küstenstriche des
Mittelmeers (mit Ausnahme des phöuikischen Küstenlandes in
Kleinasien und des karthagischen in Nordasrika), vorn Pvntos
euxeinos bis über die Säulen des Herakles, an den Gestaden
aller drei Theile der alten Welt. Das Mittelmeer dadurch
fast eine hellenische See. In den Kolonien zeigte sich
Jahrhunderte lang das hellenische Volksleben arn glänzendsten.
Hauptgesichtspunkte: 1) Motive: Verlust der alten
Wohnsitze; Unzufriedenheit einzelner Sieger; Abenteurerlust;
Ueöervölkerung; innere Parteiung; in den älteren Aellur sind die
Kolonien nie bloße Handelsstationen. 2) Stellung zum
Mutter lande: Inniges Pietätsverhältniß wie zwischen Mutter
und Tochter; /.i^rqonokic, unoiy.ia, y.riovyg, oixiar/jg’ Weihe des
Orakelspruchs bei der Ausjendupg: das Feuer aus dem Prytaneion
der Mutterstadt; Theilnahme an ihren Festen. Doch war dieser
Zusammenhang mehr ein geistiger, moralischer, conunerzieller;
politisch und rechtlich waren die Kolonien unabhängig. 3) Periode
der Kolonisation: Die meisten Kolonien östlich vom Mutter-
land wurden hu elften, die westlichen meist vom achten bis ins
sechste Jahrhundert gegründet, spätere wie Thurii 443, Amphi-
polis 437 aus bestimmten politischen Gründen. 4) Schnelle
Entwicklung der Koloniestädte, aber auch schnellerer Verfall,
im Innern durch Parteiung, nach Außen durch Abhängigkeit von
mächtigeren Nachbarstaaten.
Kolonien nach den Stämmen.
a. Dort s,ch e.
Die kolonisierenden Staaten des dorischen Stannnes sind be-
sonders Korinth (fast alle westlich), Megara (alle östlich), La-
konien, Argos, oft sind den Kolonisten Achäer und Inner beige-
mischt; die Richtung der, Kolonisation geht durch den Süden des
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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72
zum Frieden geneigt; Waffenstillstand (423), der aber in Thracien
nicht durchgeführt werden kann: daher nochmaliger Ausbruch des
Kriegs; Kleon dorthin gesandt; Kampf bei Amp hipo lis, Kleon
und sein Besieger Brasidas fallen. Nach dem Tode dieser Beiden
gewinnen Friedensgedanken die Oberhand: Führer der Friedens-
partei zu Athen ist Nikias, nach ihm genannt der Friede des
Nikias, welcher 421 zu Stande kommt: auf 50 Jahre; im
Wesentlichen auf die Bedingung des Status quo ante bellum;
alle Heiligthümer allen Hellenen wieder zugänglich, gegenseitige
Rückgabe der Gefangenen u. s. w.
2) Bis zur Niederlage der Athener beim Afinaros
und der Besetzung von Dekeleia durch die Spartaner
(421 bis 413). Es war ein Friede ohne Vertrauen, der keines-
wegs allgemein angenommen bei der Ausführung fast jeder ein-
zelnen feiner Bedingungen auf Schwierigkeiten stieß. Eifersucht
der mittleren und kleineren Staaten auf die beiden Großstädte,
die ihn unter sich abgemacht, daher folgt förmliches Bündniß
zwischen Athen und Sparta, ohne daß das Friedenswerk merklich
dadurch gefördert wird. In dem lebhaften und verworrenen
Jntriguenfpiel, das sofort, nachdem die Friedensfäulen aufgerichtet,
beginnt, macht sich als Feind der Spartaner bemerklich Al li-
bia des, Kleinias Sohn, der mit glänzenden Gaben des Geistes
und Körpers ausgerüstet, aber den Launen einer zügellosen und
eigenwilligen Natur zum Raube, weder von seinem Vormund
Perikles noch von seinem Lehrer Sokrates gebändigt (liovxog
oxv/uvog nennt ihn Aristophanes) die Ueberlegenheit des Genies
nub die Hingabe des Volks mißbraucht, um die Kräfte des Staats
den Planen feines gewissenlosen Ehrgeizes dienstbar zu machen.
Unter seinem Einfluß Schutzbüudniß zwischen Argos, Mantineia
(Arkadien), Elis, Athen (420): Stellung der Spartaner im
Peloponnes dadurch erschüttert: sie stellen dieselbe durch die
Schlacht bei Mantinea (418) wieder her, in welcher trotz
formellen Fortbestehens sowohl des Friedens als des besonderen
Bündnisses auch Athener gegen Sparta in Schlachtlinie stehen.
Feindselige Stimmung auf beiden Seiten, Parteikämpfe, Revolution
und Gegenrevolution in verschiedenen Städten (Argos) ; grausame
Vergewaltigung der Insel Melos durch Athen (416). Völlige
Unsicherheit aller Verhältnisse trotz aller Verträge: als (Frühling
416) eine Gesandtschaft der sicilischen Stadt Egesta gegen ihre
Nachbarstadt Selinus Hülfe von Athen begehrt.
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— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika