— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 81 —
Lechfeld. — Lindau, in
lieblichster Lage auf einer
Insel im Bodensee, treibt
lebhaften Handel mit der
Schweiz. — Kempten
(18 000 E.) an der Jller
vermittelt die Ausfuhr von
Käse und Butter des dnrch
treffliche Rindviehzucht be-
kauuteu Algäues.
Das Königreich Sachsen
(15000 qkm, 3 788000 E.)
breitet sich vom Nord-
abhange des Erz- und Lan-
sitzer-Gebirges bis in die
norddeutsche Tiefebeue aus
und gehört fast ganz zum
Stromgebiete der Elbe.
Die Bewohner sind größten-
teils protestantisch.
Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt.
1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden,
in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi-
denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst-
sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb-
Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der
Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei-
berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk-
bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie.
2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer-
fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen
Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder-
holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu
Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Sachsen Sachsen Dresden Europas Leipzig Nürnberg
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
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Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Konrad_Iii Konrad Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich_Heinrich_dem_Löwen_Bayern Friedrich Heinrich Bernhard_von_Anhalt Otto Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich
§ 16. Die Ägypter. 39
Sonnendienst, zu welchem sich die Verehrung aller Naturkräfte gesellte. Man dachte sich diese als lebende und in der Welt wirkende Wesen. Vorzüglich verehrte man einen dreieinigen Gott, der sich als Kueph oder Schöpfergeist, als Phtha oder Weltschöpfer und als Amu oder Götterkönig offenbarte. Nach den zwölf Zeichen des Tierkreises gab es auch zwölf oberste Götter, denen zu Ehren das Land in zwölf Tempelbezirke eingeteilt war. Jeder Bezirk hatte wieder drei Nomen oder Unterbezirke, um die Dreiheit des obersten Gottes anzudeuten. Unter den vielen niedern Göttern verehrte man besonders Osiris und Isis. Osiris war das Sinnbild der lebenspendenden Sonne und des frucht-barkeitschenkenden Nils, Isis das Sinnbild des Mondes mit seinem wohlthätigen Einflüsse ans die Erde. Neben dem Götterdienste zog sich aber auch ein armseliger Tierdienst hin, der mit dem Götterdienst insofern zusammenhing, als die heiligen Tiere für die Begleiter der Götter und ihnen geweiht galten. Vor allen heilig war der Stier Apis, der in Memphis seinen Tempel und Priester hatte, die ihn bedienten. Da man ferner glaubte, daß Seelen, welche sich im menschlichen Leibe durch die Sünde verunreinigten, zur Strafe nach dem Tode in die Körper von Tieren zu wandern vernrteilt würden, so scheute man sich, manche Tiere zu töten. So verfiel z. B. jeder, der eine Katze oder einen Habicht, wenn auch nicht geflissentlich, tötete, ohne Erbarmen dem Tode. Man glaubte auch, daß die Seele nur so lange lebe, als der Leib erhalten werde. Deshalb verwandte man auf die Erhaltung der Toteu eine große Sorgfalt und schützte dieselben durch Einbalsamieren vor Verwesung.
39) Obwohl wir keine ägyptischen Bücher mehr haben, so wissen wir doch, daß in den Tempeln eine Menge Handschriften aufbewahrt wurden. Es gab eine dreifache Schrift: die Hieroglyphen oder die heiligen Schriftzeichen, die Priesterschrist. und die Volks fchrift. Bedeutend war der Handel, den die Tempel unter sich und mit den auswärtigen Priesterkolonien trieben, die von ihnen ausgegangen waren. Diese hatten ägyptische Kunst und Bildung mitgenommen und verbreiteten sie unter deu Völkern, zu welchen sie zogen. Die vielen Kanäle, welche sie der Überschwemmung des Nils wegen durch das Land führen mnßten, beförderten zugleich die Schiffahrt. In dem fruchtbarer! Unterägypten, oder dem Delta, blühte neben dem Ackerbau auch der Garten-, Obst- und Weinbau. In den Städten waren viele Gewerbsleute, namentlich solche, welche die Papyruspflanze verarbeiteten und Kleider, Decken, Fahrzeuge und Papier daraus verfertigten. Vor allem aber waren die Werke der Architektur
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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29
wichtige Erwerbsquellen. Es wird aber mehr Baumwolle als Wolle in großen
Fabriken verarbeitet. Kulmbach hat bedeutende Brauereien. In Schwein-
furt werden Farben bereitet. Würzburg hat Tabak- und Cigarren-
fabriken, Maschinen werk statten und große Bierbrauereien.
Aschaffenburg stellt namentlich viel Buntpapier her.
Ju Nürnberg macht man Metallwaren, Blattgold, Spielwaren
und Bleistifte und siedet Bier. Fürth hat als wichtigstes Gewerbe die
Bereitung des Spiegelglases; daneben blüht die Metallschlägerei. Er-
langen besitzt bedeutende Brauereien und Spinnereien. Ansbach
liefert B a u m w o l l w a r en, Schwabach Nadeln, Hof (im Elbegebiete)
Baumwollen st off e.
Der Fränkische Jura (s. S. 20).
4. Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr, Verkehrswesen.
Zwischen den einzelnen Gebieten der Landschaft findet infolge der ver-
schiedenen Erwerbsarten ein reger Austausch der Erzeugnisse statt;
außerdem bedingt die starke Gewerbtätigkeit einen großen Handel mit
anderen Ländern.
Eingeführt werden vornehmlich: Steinkohlen, Baumwolle, Metalle,
Zucker, Kaffee und andere Kolonialwaren.
Zur Ausfuhr gelangen: Obst, Gemüse, Wein; Hopfen, Holz; Bier;
Baumwoll- und Wollwaren, Maschinen, Spiegel, Spielwaren und Bleistifte.
Nürnberg ist der erste Handelsplatz des Gebietes; sehr wichtig
sind auch Bamberg und Würz bürg.
Die Landschaft hat deu Main und den Ludwigskanal zum billigen
Warenversand auf dem Wasser.
Der 170 km lange Ludwigskanal verbindet mittels der Altmühl,
der Regnitz und des Maines die Donau mit dem Rheine und so die Nordsee
mit dem Schwarzen Meere.
Für das Eisenbahnnetz ist Nürnberg der wichtigste Knotenpunkt
Bon hier aus führen Schieuengeleise nach: Amberg, Bayreuth, Bam-
berg, Würzburg, Ansbach, Angsburg, Müucheu, Negensburg
und Cham. Von Hof nach Ascha ffenburg läuft die Bahn meist im
Maiutale und berührt darin alle wichtigen Orte.
Anschlußlinien nach: Sachsen, Thüringen, Preußen, Hessen, Baden
und Württemberg vervollständigen das vielverzweigte Eisenbahnnetz.
Dem großen Handel sind noch zahlreiche Telegraphen- und Tele-
Phonleitungen zur Verfügung gestellt, auch bestehen sehr gute Straßen.
b. Unte rrichts anstalte n.
Universitätsstädte sind: Erlangen und Würzburg.
Ju Aschaffeuburg befindet sich eine Forstlehranstalt, in Würzburg
eine Musikschule.
Außerdem bestehen zahlreiche Gymnasien, Realschulen und Fachschulen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
21
Der Böhmerwald und der Bayerische Wald haben auf den südlichen
Abhängen Getreide-, Obst, und Flachsbau. Im allgemeinen ist aber
der Boden uuwirtsam und erzeugt vornehmlich nur Hafer und Kartoffeln.
Im Gebirge blühen Waldwirtschaft und Holzverarbeitung. Man
verfertigt Streichhölzchen, Siebränder, Holzschuhe und Riemenböden. Die
folgenden Erwerbsarten sind an das Vorkommen bestimmter Mineralien ge-
bunden. Der Quarz wird zu Glas verarbeitet, der Schwefelkies zu Eisen-
Vitriol, der Ton zu Töpferwaren, der Graphit zu Schmelztieg eln.
Im oberen Teile der Hochebene (dem Alpenvorland) ist der Acker-
bau wenig lohnend, desto mehr in den tieferen Lagen der Flußtäler. Um
Memmingen und in der Holledau (zwischen Ingolstadt und Landshut) blüht
der Hopfenbau, am Bodensee der Obst- und Weinbau.
Im Alpeuvorlande (bis etwa zur Breitenlage des Auerberges und
Peißenberges und des Südendes des Chiemsees) bilden Waldwirtschaft,
Rindviehzucht und Milchwirtschaft die ersten Erwerbsquellen.
Im Donautale blüht der Getreidebau, namentlich in der bayerischen
Kornkammer zwischen Straubing und Passau. Bedeuteuder Hopseubau
findet sich um Abensberg. Die Rindviehzncht steht am besten um die
Mündungsgebiete von Isar, Vils und Inn; ebenso blüht dort die Pferde-
zucht.
Die Oberpfälzische Hochebene hat Getreide- und Kartofselb au und
neben der Rinder - auch bedeutende Schweinezucht.
Im Wörnihgebiete blühen Getreidebau und Viehzucht, namentlich
Gänsezucht.
Die Moore an den Flüssen und Seen Südbayerns liefern ungeheure
Mengen von Torf.
Das Großgewerbe oder die Industrie hat sich in den Städten mit
bedeutender Wasserkraft am besten entwickelt.
Kempten, Augsburg und München sind durch ihre Baumwoll-
und Wollspinnereien, ihre Webereien, Brauereieu und Ma-
schinenwerkstät teu ganz hervorragend. Memmingen und Nörd-
l in gen liefern Wollwaren, Füsseu hat Seil er waren, Kaufbeuren
Ba umw oll zeug. Im ganzen Algäu gibt es mechanische Werk-
stätten. Pfronten und Nesselwang liefern vortreffliche mathema-
tische I n st r u m e u t e.
4. Biuuenhaudel, Ein- und Ausfuhr und Verkehrswesen.
Der Handel besorgt den Austausch der überschüssigen und die Einfuhr
der fehlenden Waren.
Zur Ausfuhr gelangen hauptsächlich Getreide, Mehl, Vieh, Butter,
Käse, Hopfen, Bier, Glas, Eisen-, Baumwoll-, Woll- und Leinenwaren.
Gegenstände der Einfuhr sind: Kaffee. Zucker, Reis, Gewürze, Obst,
Wein, ^abak; Baumwolle, Wolle, Seide; Steinkohlen. Die erste Handels-
stadt, namentlich für Getreide und Vieh, ist München. Bedentend ist seit
Jahrhunderten auch Augsburg. Von Kempten an» werden die Erzeugnisse
des Algäus versendet. Lind an und Nördlingen haben starken Ge-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
35
Der Staat Bayern.
I. Klima, Produkte, Industrie und Handel.
Klima. Das Klima in Bayern ist im allgemeinen gemäßigt, in den
höheren Berggegenden oft rauh und kalt, mit lange andauernden Wintern,
dagegen in den Tälern der Donau, des Mains, des Rheins und am Boden-
see mild und angenehm.
Produkte. Bayern ist reich an Erzeugnissen aus den drei Naturreichen.
Aus dem Tierreiche finden wir: Rindvieh, Schafe, Pferde, Schweine,
Wildbret, Geflügel, Fische, Krebse, Bieuen. Das Pflanzenreich liefert:
alle Arten Getreide; Hopfen, besonders in Ober- und Niederbayern, Mittel-
franken, Oberfranken, Schwaben und in der Pfalz; Flachs und Hanf,
vorzugsweise in der Pfalz und Oberpfalz; Tabak in der Rheingegend und
in Mittelfranken; Wein am Main und Rhein; alle Gattungen Obst;
Küchen- und Arzneigewächse; Holz in Überfluß. Das Mineralreich
bietet: Eisen, Kupfer, Blei, Quecksilber, Kalk, Marmor, Gips, Por-
zellanerde, Torf, Steinkohlen und Salz. Dieses wird in den Salinen
gewonnen zu: Reichenhall, Rosenheim und Dürkheim. Berchtesgaden hat
reichhaltige Lager von Steinsalz.
Auch erfreut sich Bayern namhafter Mineralquellen. Bäder sind:
Kissingen und Brückenau in Unterfranken; Wnnfiedel, Steben in
Oberfranken; Wiesau in der Oberpfalz; Kreuth, Aibling, Rosenheim
und Sulz bei Peißenberg in Oberbayern; Gleisweiler in der Rheinpfalz;
Kr um back, Füssen und Wemding in Schwaben.
Industrie. Die Industrie wird immer bedeutender. Die Erzeugnisse
derselben sind: Tuch, Leinwand, Baumwollstoffe, Glas- und Holz-
arbeiten; gesuchte Metallwaren, namentlich aus Stahl und
Eisen; Bleistifte und Papier; sehr berühmt ist auch das bayerische
Bier.
Das Gedeihen des Handels ist durch gute Straßen, schiffbare
Flüsse und durch Kanäle, Eisenbahnen und Telegraphen sehr be-
günstigt. Die wichtigsten Fabrik, und Handelsstädte sind: München,
Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Fürth, Kaiserslautern und Ludwigshafen.
Landwirtschaft mit Waldwirtschaft und Viehzucht, Industrie und Handel
sind die wichtigsten Erwerbsquellen Bayerns.
Ii. Bevölkerung, Religion und Staatliches.
1. Abstammung. Bayerns Bewohner scheiden sich nach Volksstämmen
in Bayern, Schwaben und Franken.
2. Religion. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung bekennen sich znr
katholischen Religion, nicht ganz ein Drittel zur protestantischen. Ferner
zählt man etwa 80 000 Israeliten.
3»
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]