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beschränkte, doch sachgemäße Ausbildung des Heerwesens (Schuttery); auch die
Seemacht ist nicht groß,, ungeachtet eines sehr ansehnlichen Kolonial-Besitzcs
und der, bei der eingctrctencn finanziellen Verwirrung, verdoppelten Wichtigkeit
dieses Besitzes. —
84. Holländische Kolonien.
a. In Asien: Besitzungen auf Java (1700 Ulmln.) mit den
wichtigen Plätzen Batavia, H., Surabaya und Nyswik;— auf
Sumatra (900 sumln ) mit der Hauptstadt Padang, den Häfen
Palembang und Barns; — auf den Molucken (loohiätln.)) auf
Borneo (800hmln.); - auf Celebes (230 sdmln.) und Neu-
Guinea (bis jetzt unbedeutend). —
b. In Amerika: Hvlländ. Guyana oder Surinam (500
sdmln.) mit der Hptstdt. Paramaribo, H.; Curayao u. e. a.
kleine westindische Inseln (15 sumln.).
e. In Afrika: Handels-Faktoreien an den Küsten von
Guinea. —
Die asiatischen Kolonien sind die reichsten und vortheilhastesten. Der Ge-
neral-Gouverneur derselben rcsidirt zu Nyswik auf Java, wo einige 1000 Hol-
länder vielleicht über 8 Mill. Menschen (eingeborne muhamedan. Malayen, chine-
sische und arab. Handelsleute, Mischlinge, Negersklaven) mit Klugheit und Ge-
walt in Unterwürfigkeit halten, und durch die - steigende Kultur von Kaffee,
Zucker, Indigo, Baumwolle, Ncis, Cochenille, Pfeffer, seit Kurzem auch von
anderen Gewürzen und Thee, den einträglichsten Handel treiben. — Aehnliche
Verhältnisse auf den Molucken, im nördlichen und südwestlichen Theil von Cele-
des und auf den Küsten von Sumatra und Borneo, wo sich die Macht der Hol-
länder mehr und mehr ausbreitet und befestigt. — In Surinam und dem
holländ. W estindien etwa 90,000 Ew., unter denen mehr als 60,000 Neger-
sklaven; mit ihrer Hülfe ebenfalls eine bedeutende und einträgliche Plantagen-
Wirthschast. — In sämmtlichen Kolonien der Holländer (gegen 5000 s^jmln.)
leben über 5 Mill. Menschen und. ihrer Botmäßigkeit, während die Gesammt-
bevölkerung der kolonisirten Länder u. Jnsn. auf das Drei-, ja Vierfache dieser
Zahl veranschlagt wird.
Dritter Abschnitt.
Die romanisch-griechischen Staaten Europas.
I. Allgemeine Verhältnisse.
1* Land und Volk in gegenseitiger Beziehung. —
Lage, orographischer und klimatischer Charakter des von den Na-
tionen lateinischer und griechischer Zunge bewohnten Ländergebiets
und der daraus hervorgegangene Einstuß auf die nationellen Eigen-
thümlichkeiten und Staatsbildungen der Süd-Europäer. — Ver-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Curayao
Extrahierte Ortsnamen: Asien Surabaya Sumatra Padang Borneo Guinea Amerika Guyana Surinam Afrika Guinea Sumatra Borneo Surinam Europas
96
Küste, die Gallas, Nubas und einige Stämme von Hoch-Sudan in Farbe und
Gestalt vollständige Neger, sind die entfernteren Völker von Kongo zwar neger-
artig, aber nicht schwarz, sondern fahl und graubraun, und die schwärzesten Völ-
ker, die Somaulis, Joloffen und Mandingo, doch zugleich von vollkommen kau-
kasischer Gesichts- und Körperbildung. Die weit verbreiteten Fulah-Neger sind
bald von dunklerem, bald von hellerem Braun und zuweilen sogar schlichthaarig.
Und unter den Berber-Völkern findet man die Kabylen-Stämmc des Atlas ganz
hell, zuweilen fleischfarbig , die Tuariks dagegen dunkelbraun, die Mauren schwärz-
lich, die nubischen Berbern fast negerartig.— (Uebergangs-, nicht schei-
dende Formen). — Den gesellschaftlichen Verhältnissen der Afrikaner
fehlt jede höhere Entwickelung. — Selbst im muhamedanischen Afrika,
nämlich in den türkischen Provinzen, in der Berberei und in den muhamedani-
schen Neger-Ländern des Sudan, sind die Bewohner, namentlich die arabischen
und libyschen, mehr durch patriarchalische und religiöse, als durch politische Bande
verknüpft, und ihre Staatenbildungen — das marokkanische Reich (im N.
W. der Bcrberei), die Reiche der Fulah, Mandingo, Joloffen re. (in Su-
dan) — daher ohne festen Zusammenhang. — Noch roher die Stammverbindun-
gcn und Despotien im übrigen, heidnischen Afrika. — Einheimische christ-
liche Staaten fehlen; nur Keime und Trümmer davon (Liberia, Habesch). —
5. Die Mehrzahl der Afrikaner ist noch der rohesten Götzendienerei, dem
Fetisch-Dienste ergeben. — Die Nord-Afrikaner, namentlich die Araber, Tür-
ken, die Mehrzahl der Berbern, die Fulah, Mandingo und andere Negervölker
der nördlichen Gruppe hangen dein Islam an. — Außer den fast abgefallenen
Abyssiniern, den Kopten, den europäischen Kolonisten, gehören auch die südlichen
Hottentotten und eine erhebliche Zahl von Negern im portugisischen, englischen
und französischen Afrika rc., überhaupt c. 5 Proz. der Bevölkerung dem Christen-
thume.an; — Thätigkeit christlicher Missionaire unter den Kaffern, Koranas
u. s. w. —
6. Ein großer Theil der Afrikaner vegetirt oder lebt nomadisch von Jagd,
Krieg und Heerdenzucht; sogar noch einige muhamcdanische Stämme (Beduinen,
Mauren, Berbern und andere Bewohner der Wüste). Unter dem Einflüsse des
Islam und des Handels-Interesses hat sich aber in einigen Gegenden Afrika's,
namentlich in Hoch- und Flach-Sudan, eine eigenthümliche Kultur entwickelt,
welche sich in der Lebensweise, der Ausbildung niancher Nahrungszweige und
der Vervollkommnung der kriegerischen und Handels-Einrichtungen kund gibt.
In den Küstenlandschaftcn, im Nil-Thal, in Habesch, Flach- und Hoch-Sudan,
dem Kaplande und einigen Gegenden Hvch-Asrika's ist der Ackerbau sehr all-
gemein, aber beschränkt durch die Landes-Natur einer-, die Unsicherheit des Eigen-
thums andererseits; Viehzucht besonders in Habesch, Hoch-Sudan, ini Kap-,
Kaffern- und Bitschuanen-Lande. Der Bergbau ist in Hoch-Sudan, Habesch
und Inner-Afrika bekannt. Industrie fehlt nicht ganz; Färben, Gerben, Be-
reitung von wollenen, baumwollenen, leinenen und seidenen Zeugen, von
Schmiede-, Sattler- und Töpserwaaren, selbst von (schlechtem) Schießpulver sind
in Sudan re. nicht unbekannt, und sogar aus dem inneren, unerforschten Hoch-
Afrika kommen zierliche Goldgeschmeide. Der Handel der Küstenlandschaften,
Sudans k. (Kaffee, Zucker, Reis, Datteln, Palmöl, Gummi, Baumwolle, Spe-
zereien, kostbare Hölzer, Elfenbein, Thicrfelle, Straußfedern, Moschus, Goldstanb
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Hoch-Sudan Afrika Berberei Mandingo Afrika Liberia Afrika Nil-Thal Habesch Hoch-Sudan Hoch-Sudan Hoch-Sudan Inner-Afrika Afrika Sudans
— 53 —
H. 32. Australien.
Das Festland dieses Erdteils hat nur an der Nordküste
einen bedeutenden Einschnitt, den Meerbusen von Carp ent ar ia.
Das Innere des Landes ist wenig bekannt. An der Ostküste
ziehen sich mäßig hohe Bergländer entlang, von denen eine
Gruppe den Namen der „blauen Berge" führt. Die Süd-
Hälfte Neuhollands hat zwar die bekannten vier Jahreszeiten;
aber der Sommer, in unser Winterhalbjahr fallend, ist äußerst
heiß, der kühle Winter dagegen die angenehmste Jahreszeit. Die
Flüsse leiden an Wasserarmut und versiegen nicht selten; der
Murrap, in die Südsee mündend, ist der bedeutendste unter
ihnen. Pflanzen- und Tierwelt zeigen viel Einförmigkeit.
Lichte Wälder von derselben Baumart, besonders Akazien,
und ausgedehnte, aus demselben Grase bestehende Steppen er-
blickt man häufig. Zu den eigentümlichen Tieren des Landes
gehören das springende Beuteltier, das Schnabeltier, der mit
Haarfedern bedeckte Kasuar, der weiße Adler und der schwarze
Schwan. Die wilden Urbewohner, die schwarzbraunen Papuas
oder Australneger, sind gar nicht zahlreich und führen ein stetes
Wanderleben. An der Ost-, Süd- und Westküste Neuhollands
wie auf Vandiemensland besitzen die Engländer Kolonien und
haben dort europäische Haustiere, Kulturpflanzen und Gewerbe
eingeführt; Gold und Wolle hauptsächlich bringt der Handel
nach Europa. Wichtige Städte sind: Sidney an der Süd-
ostküste, Melbourne und Adelaide an der Südküste und
Hobartton auf Vandiemensland.
Die australischen Inseln, von denen die größeren sämt-
lich gebirgig sind, zeigen, soweit sie bekannt, eine weit größere
Mannigfaltigkeit des Tier- und Pflanzenlebens als das Fest-
land. Neu-Guinea, die Heimat der Paradiesvögel, ist noch
unerforscht; Vandiemensland wiesenreich, fruchtbar und nur von
Kolonisten bewohnt; Neuseeland, unter englischer Oberherrschaft,
liefert viel Schiffsbauholz und den neuseeländischen
Flachs. — Die zahlreichen Gruppen der kleineren Inseln
im stillen Oeean, die durch ein herrliches Klima ausgezeichnet
sind und auf denen der Brot bäum wie die Kokos- und
Sagopalme üppig wachsen, stehen großenteils unter englischer
und französischer Oberherrschaft, und ihre Urbewohner schreiten
fort in der Annahme europäischer Gesittung.
1. Wie heißen die Meerengen, welche Neu-Guinea und Van-
diemensland vom Festlande trennen?
2. Gebet Eigentümliches von den Tieren und Pflanzen Austra-
liens an!
3. Nennt einige Gruppen der kleineren Inseln!
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Extrahierte Personennamen: Carp
Extrahierte Ortsnamen: H. Australien Westküste_Neuhollands Europa Melbourne Adelaide Neu-Guinea Neuseeland Oeean
Das Deutsche Reich.
11
zugehenden Flüsse werden von Stromschnellen unterbrochen und sind höchstens im
Unterlaufe schiffbar. Die Negerstümme müssen zur Arbeit erst erzogen werden,
und einzelne von ihnen, wie z. B. die Massai in den nördlichen Gebieten und
die Wahehe am Nyafsasee, sind sogar gegen die Regierung in Aufstand getreten.
Auch Heuschreckenplage, Dürre und Rinderpest haben zeitweilig großen Schaden
bewirkt.
Immerhin darf der derzeitige wirtschaftliche Zustand der Kolonie als
befriedigend bezeichnet werden. In dieser Beziehung steht bereits ein Doppeltes
fest: Die landwirtschaftliche Produktion der Neger kann bedeu-
tend erhöht und gewisse Produkte des Weltmarktes können mit
Gewinn Plantagen mäßig angebaut werden.
Die Bestrebungen, die landwirtschaftliche Produktion der Eingebore-
nen zu heben, zeitigen bereits sichtbare, wenn auch ziemlich langsame Erfolge.
Die Zahl der großen Plantagenbetriebe ist dauernd im Steigen.
Schon heute sind annähernd 100 Millionen Mark deutschen Privatkapitals in der
Kolonie angelegt, und ein beträchtlicher Teil bringt bereits gute Zinsen. Tabak
und Kaffee haben allerdings den gehegten Erwartungen nicht entsprochen, da-
gegen werden heute schöne Erfolge mit Sisalhans^) und Kautschuk erzielt.
Die Kautschukausfuhr entfällt zur Hälfte bereits auf Plantagenkautschuk. Stetig
gewachsen ist ferner die Verschiffung von Kopra. Auch die Ausfuhr von
Jnsektenwachs sowie von Häuten und Fellen hat sich ansehnlich gehoben.
Dagegen ist Elfenbein spärlicher geworden. In aufsteigender Linie bewegt sich
die B a u m w o l l k n l t u r. Dazu ist ihr Erzeugnis erstklassig. Zu den bedeutenderen
Ausfuhrartikeln zählen auch Bau-, Edel- und Grobhölzer, Glimmer und
Sesams. Unter den Einfuhrgegenständen sind am stärksten vertreten Baumwoll-
waren und Kleidungsstücke, dann Baumaterialien und Maschinen.
Die Hauptbedingung für ein volles wirtschaftliches Gedeihen der Kolonie
ist der Bau von Eisenbahnen. Bis jetzt besitzt Deutsch-Ostafrika an solchen
nur zwei Linien: Tanga — Moschi (352 km) — diese Linie verbindet die
Küste mit den Kaffeepflanzungen von Usambara — und Daressalam-Tabora
(860 km). Letztere Strecke erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie.
Der Gesamthandel der Kolonie bezifferte sich 1910 auf 60 Mill. Mark,
wovon auf das Mutterland über 50°/0 entfielen. Den Großhandel haben jetzt
vornehmlich deutsche Firmen inne. — Mit dem Mutterlande steht die Kolonie
durch die Dampfer der Deutschen Ostafrikalinie in Verbindung. Auf dem
Nusidschi, dem Nyassa- und Tanganjikasee verkehren Regierungsdampfer. Die
besseren Hafenplätze der Küste sind Tanga, Dares Salam, das auch Re-
gierungssitz ist, Kilwa, Lindi und Mikindani; geschützte Reeden haben
*) Er wird aus der Sisalagave gewonnen.
-) Ausfuhr 1910:
Kautschuk..............6 195 000 M
Sisalhanf............3 012 000 „
Häute und Felle..........2 889 000 „
Kokospalmenprodukte . . . 1909 000 „
Gold..................843 000 „
Kaffee . . . 837 000 M.
Rohbaumwolle 751000,, (1902: 212 M.)
Elfenbein . . 743 000 „
Jnsekten-Wachs 672 000 „
Erdnüsse. . . 576 000 „
Fischer-Geistbeck, Erdk, f. Höh. Mädchenschulen. V.teil. ?. Aufl. 6
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Länderkunde.
O O
O o
o o
'Plateau y.barka
<S)
■Rj
Geb.v.tibesti 2500
Tsddseebecken 210
I Wasserscheide zwischen
f Tsad u.kongo.
sf
o kx
> O
-ta
°C^
»r-
Z
Wasserscheide zwischen
Kongo usambesi 1400
Njamisee 900
fa-
ll
Ora nje
> Kompassber$ 2700
Karroo 1000
des Pflanzenreiches war bekannt, das irgendwelche
Anziehungskraft auf fremde Völker ausgeübt hätte.
Lediglich Elfenbein und bis fast in die allerneueste
Zeit auch Sklaven bot der Erdteil dem Handel als
Gegengabe. Infolge davon sind denn auch die euro-
Peuschen Niederlassungen in Afrika lange dürftig und
bedeutungslos geblieben. Die jüngsten Jahrzehnte
haben indes in dieser Beziehung einen ganz gewaltigen
Umschwung der Dinge herbeigeführt. Die nähere
Durchforschung des Erdteils ergab nämlich die völlige
Unrichtigkeit der Anschauungen, die bisher über ihn
verbreitet waren.
Seine Gold- und Diamantenschätze übertreffen
die aller Kontinente; auch Eisen und Kohle sind in
dem Erdteile vertreten und in der Sahara finden sich
ausgedehnte Salzlager. Stark begehrte Erzeugnisse
des Pflanzenreichs sind Korkrinde, Halsa, Palmöl und
Kautschuk; auch die Anpflanzung von Nutzgewächsen
nimmt von Jahr zu Jahr zu. Desgleichen spielen
tierische Erzeugnisse Afrikas bereits eine ansehnliche
Rolle im Handel; außer Elfenbein namentlich Wolle
und Straußenfedern. Im übrigen teilt Afrika infolge
seiner Landverbindung mit Asien und seiner nahen
Berührung mit Europa die Tier- und Pflanzenformen
Europa-Asiens. Mit Asieu hat es die größten Land-
tiere und die menschenähnlichen Affen, mit Europa
viele Haustiere gemein.
Afrika ist nicht arm an Lockmitteln
des Verkehrs, es besitzt sogar einen
ganz bedeutenden Reichtum an Er-
Zeugnissen aus allen drei Reichen
der Natur und ist deshalb in
unseren Tagen ein sehr wertvolles
Kolonialgebietfür europäische Völker
geworden.
Bevölkerung. Zahl und Dichte. Die Be-
völkerung Afrikas schätzt man auf 140 Mill.; auf
1 qkm treffen hiernach etwa 5 Menschen. Afrika steht
somit weit hinter der relativen Bevölkerung Asiens
zurück.
Fast ganz unbewohnt sind oder nur sehr ge-
ringe Dichte haben die Sahara und, abgesehen vom
Kaplande, auch das südliche Südafrika; denn dieses
ist gleichfalls vielfach Wüste, höchstens Steppe, über-
dies an den Rändern gebirgig und deshalb schwer
zugänglich. Höher steigt die Dichte in Zentralafrika,
wo die reichlichen Regen die Fruchtbarkeit des Bodens
bedeutend erhöhen. Die stärkste relative Bevölkerung
besitzt das eigentliche Ägypten im Niltal, vor allem
das Nildelta (hier bis zu 400 Einw. ans 1 qkm).
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Extrahierte Personennamen: Karroo
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Asien Europa Europa-Asiens Europa Afrika Afrikas Afrika Asiens Zentralafrika
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Extrahierte Personennamen: Balbao
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Polynesien Ozeanien Polynesiens Wende- Boot- Amerika Australien Panama
Afrika.
19
Palmöl und Palmferne die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Außer-
dem werden gebaut: Mais, dieser in großen Mengen, Maniok, Jams und Erd-
nuß, neuestens, und zwar mit ausgezeichnetem Erfolg, auch Baumwolle, deren
Anbau in Togo überhaupt schon Volkskultur geworden ist1).
b) Das gebirgige Hinterland ist in den Talmulden und an den Ge-
hängen mit dichtem Urwald bedeckt. Dieser liefert die Gummiliane (Landolphia).
deren Milchsaft das Kautschuk gibt, dann die Kolanuß^) und edle Holzarten,
besonders Ebenholz und Palisanderholz.
c) Das Vinnenplateau hat zumeist Savannencharakter. Vereinzelt
treten Affenbrotbäume oder Baobabs auf.
Bewohner. Die Eingeborenen, Ewe genannt, zählen zu den Sudan-
negern; sie sind friedliche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist
daher auch die einzige deutsch-afrikanische Kolonie, die bisher von Kampf und
politischen Erschütterungen verschont geblieben ist. Der Handel liegt größtenteils
in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren
Sitz haben.
Siedelungen. An der Küste: der Regierungssitz Lome; von hier
führt eine Eisenbahn nach dem Marktorte Anecho. Am Gebirgssaume: die
Gesundheitsstation Misahöhe; tief im Innern: Bismarckburg. An der Stelle,
wo der Volta für kleinere Dampfer schiffbar wird, liegt Kete-Kratschi, der
volkreichste Ort der Kolonie; zahlreiche Karawanenwege vereinigen sich hier.
1. Habesch oder Abessinien. Es ist ein in Stufen aufsteigendes Hochgebirgs-
land, dessen Gipfel bis zur Höhe der europäischen Alpen (der Ras Daschan
4600 m) aufragen. Aus dem Tanasee kommt der Blaue (— dunkle, trübe)
Nil, der zum Weißen Nil durchbricht. — Die Erzeugnisse entsprechen den
drei Klimazonen des Hochlandes. In den tiefgelegenen tropischen Strichen baut
man Datteln, Baumwolle, Kaffee und Reis; in der mittleren Zone reifen Süd-
früchte, Wein und Mais; in der oberen folgen Getreidefluren und Alpenweiden.
— Die dunkelfarbigen Bewohner sind semitischer Abstammung und christlich.
— Abessinien ist ein selbständiges Reich unter einem christlichen Kaiser, dem
Negns; doch wird er selten von allen Landesteilen anerkannt.
Der Küstenstreifen mit der Stadt Mass au a bildet jetzt die italienische
Kolonie Eritrea.
2. Nubien und Ägypten nehmen den östlichen Teil des Wüstenplateaus der
Sahara ein. Wasserspender der gesamten Gebiete ist der Nil. Seine Quellen liegen
Durchschnitt durch das Niltal oberhalb Kairo (27° it. S3r.). s, — Kalkstein. Nach v. Zittel,
Die Nilländer.
— 100
-o-
— 300 Tri
— Zoo
J) Ausfuhr 1907: 281233 kg; im Jahre 1901 noch kein Gramm.
2) Die Kolanuß ist eine Frucht mit weicher Schale, die nervenstärkende Bestandteile enthält.
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Extrahierte Personennamen: Zittel
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Togo Lome Bismarckburg Abessinien Eritrea Kairo
Afrika.
23
Südafrika.
Bod eng est alt. Südafrika ist eine steppen- und savannenreiche Plateau-
masse von durchschnittlich 1000 m Meereshöhe, somit etwa doppelt so hoch wie
das nordafrikanische Plateau. Es wird im W., S. und O. von breiten
Randerhebungen eingefaßt und auch von Gebirgen durchzogen.
A. Das Tropische Südafrika.
Natürliche Gliederung. Die drei Hauptteile des Tropischen Südafrika
sind: die Küste von Nieder-Guinea, das Kongobecken und das Ost-
afrikanische Seenhochland.
Klima und Bewässerung. Die Niederschläge fallen in der Gegend des
Äquators reichlich und zu allen Jahreszeiten (Gebiet der Äquatorialregen mit
täglichem Gewitterguß), im ganzen übrigen Hochland hauptsächlich während und
nach dem Scheitelstand der Sonne (Gebiet der Zenitregen mit zwei Regen-
zeiteu). Die Niederschläge sammeln sich in den beiden Hauptströmen Kongo und
Sambesi und in den großen ostafrikanifchen Seen.
Der Kongo, der bedeutendste Strom Afrikas, entspringt im großen ostafrikanischen
Seengebiet. Nachdem er den Bangweölo-See verlassen, fließt er nordwärts, nimmt
einen Abfluß des Tanganjikasees auf und tritt hierauf in großem Bogen über den
Äquator, dabei mehrere Stromschnellen bildend. Auch die Küstenterrassen durchbricht
er in tosenden Wasserfällen. — Sein Gegenstrom, der Sambesi, fließt zuerst gegen S.,
bildet dann die gewaltigen Viktoriafälle und mündet in östlicher Richtung in Deltaform
in den Kanal von Mozambique (moffambik).
Pflanzenwelt. Auf den trockenen Plateaus herrscht Savannenbildung
vor, die Flußgehänge bedecken sog. Galeriewälder, längs der niederschlagsreichen
atlantischen Küste und in der Kongoniederung ziehen Urwälder hin. Die Aus-
fuhr aus dem Pflanzenreiche umfaßt besonders Palmöls, Kautschuks, Palmkerne,
Erdnüsse ^), Kaffee, Kopal^), Farbhölzer. In der Erzeugung wichtiger Handels-
pflanzen liegt die wirtschaftliche Bedeutung des Tropischen Südafrika.
Die Bevölkerung besteht aus Bautu, die in den weiten trockenen Savannen-
ländern, namentlich in Ostafrika, mehr Viehzüchter als Hackbauern sind. Die
Viehzucht führt aber zu vielfachen Wanderzügen, und diese arten gern zu Raub-
und Kriegszügen aus. Das beste Bild dieser Hirten- und Kriegervölker (Raub-
Völker) geben die Massai in Deutsch-Ostafrika. Die beständigen verheerenden
Kriege hinderten diese zahlreichen kleinen Negerstümme an jedem Fortschritte. Sie
frönen dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst). Vereinzelt wie bei den Niam-
1) Palmöl wird von der Ölpalme gewonnen, deren Frucht öliges Fleisch hat; es findet
besonders in der Seifenfabrikation Verwendung. Auch die Kerne der Ölpalmfrucht liefern Öl.
2) Kautschuk = der an der Luft sich verdickende Milchsaft verschiedener Baumarten, in
Afrika besonders der Lianen.
s) Erdnuß — eine Krautart, deren Samen ein feines Speiseöl geben, das vielfach dem
Provencer Ol zugesetzt wird.
*) Kopal — ein Baumharz, seinem Aussehen nach dem Bernstein ähnlich: es ist für
die Lackfabrikation sehr wertvoll.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Südafrika
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nieder-Guinea Afrikas Bangweölo-See Deltaform Mozambique Ostafrika Deutsch-Ostafrika Niam- Afrika
44
Länderkunde.
Seehundsjagd, die ihnen Bekleidung (Seehundsfelle), Nahrung, Beleuchtungs-
und Heizungsmaterial (Tran) liefert. Sehr groß ist ihre nautische Geschicklichkeit.
Die Insel gehört zu Dänemark.^
Vritisch-Ttordamerika.
Geographische Lage, Ausdehnung und Besiedeluug. Es umfaßt
die ganze Ländermasse nördlich vom 49.° n. Br., ausgenommen das zur Union
gehörige Gebiet von Alaska im Nw. Auf diesem Flächenraume (9v2mill. qkm),
der Europa an Ausdehnung nahezu gleichkommt, wohnen indes nur 6 Mill.
Menschen, somit weniger als im Königreich Bayern. Die geographischen Ver-
Hältnisse Britisch-Nordamerikas gleichen vielfach jenen von Sibirien.
A. Das Arktische Tiefland begreift die weiten Landstriche in sich, welche
die Hudsonsbai in großem Bogen umziehen. Der Boden der Ebene ist felsig
(Urgestein) und wellenförmig und mit zahlreichen Flüssen und Seen bedeckt. Eine
Kette dieser Seen zieht von So. nach Nw. Es folgen hier aufeinander: der
Athabasca-, der Große Sklaven- und Große Bärensee, welche alle
durch den ins Eismeer gehenden Mackenzie (mäkcußi) entwässert werden; südlich
davon liegt der Winnipegsee. Eine zweite Kette bilden im So. die großen
Kanadischen Seen: der Obere, der Michigan- (mischigän), der Huronen-, der
Erie- und Ontariosee. Letzterer liegt über 100 m tiefer als der Eriesee; infolge-
dessen macht der Verbindungsfluß zwischen beiden Seen, der Niagara, den be-
rühmten, 49 m hohen Wasserfall. Der Abfluß der Seen in den Atlantischen
Ozean ist der St. Lorenzstrom. Britisch-Nordamerika zählt zu den ehedem
vergletscherten Gebieten der Erde und hat daher übergroßen Reichtum an Seen
und Flüssen.
Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Die Winter sind kälter als in den
gleichen Breiten Europas und zwar infolge der offenen Lage und der starken
Ausdehnung der Landmassen gegen das Polarmeer. Der nördlichste Teil ist
Tundra (Moos- und Flechtensteppe), weiter südwärts bedeckt das Gebiet ein breiter
Gürtel von Nadelholzwäldern, und daran schließt sich zwischen dem Felsengebirge
und den Großen Kanadischen Seen die Prärienzone, die stellenweise von großer
Fruchtbarkeit ist. Charakteristische Tiere des Waldgebietes siud die Pelztiere,
darunter der furchtbare Grislybär, der braune Bär, der Polarfuchs, der Polar-
Hase, der Biber, die Otter und viele Marderarten.
Politisch umspannt das Tiefland:
1. die Hudsonsbailänder (Nordwest-Territorien), ein an Pelztieren reiches
Gebiet. An der Grenze von Alaska Dawson Eity (Däsn), der Hauptort ain
Klondikeflusse (klondeik); seine Umgebung ist goldreich;
2. die aufblühende Ackerbaukolonie Manitoba mit Winnipeg;
3. Kanada (känada); es ist der wichtigste Teil des Britischen Nordamerika.
Am Lorenzstrom Quebec, 70000 Einw., Montreal, 270000 Einw.; letzteres die
größte und bedeutendste Stadt Kanadas. — Kanada führt beträchtliche Mengen von
Weizen, Obst, Fleisch, Käse und Pelzwaren und namentlich auch von Holz aus.
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Extrahierte Personennamen: Alaska_Dawson_Eity
Extrahierte Ortsnamen: Vritisch-Ttordamerika Alaska Europa Bayern Sibirien Niagara Atlantischen
Ozean Britisch-Nordamerika Europas Nordwest-Territorien Manitoba Winnipeg Kanada Britischen_Nordamerika Lorenzstrom_Quebec Montreal Kanadas Kanada
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verhältnißmäßig wenig Mannigfaltigkeit in seinen Produkten.
Die Haupterzeugnisse sind: Getreide, Datteln, Feigen,
Mandeln, Melonen, Ananas, Zucker, Baumwolle, Wein,
Palmen; Löwen, Tiger, Leoparden, Panther, Hyänen, Ele-
phanten, Nashörner, Giraffen, Gazellen, Antilopen, Zebra,
Affen, Nilpferde, Kameele, Büffel, Strauße, Papageien,
Krokodile; Gold, besonders im mittleren Afrika, wenig Sil-
der, Kupfer und Eisen.
12) Amerika erstreckt sich durch alle Zonen der Erde.
Von der Nähe der südlichen kalten ragt es durch die bei-
den gemäßigten und den heißen Erdgürtel bis in die nörd-
liche kalte Zone hinein. Es bringt daher, außer den ihm
eigcnthümlichen Erzeugnissen, die meisten afrikanischen, eu-
ropäischen und asiatischen Produkte hervor.
13) Diesem Erdtheile gehören besonders an: aus dem
Pflanzenreiche viele schöne Holzarten, als Mahagoni-, Or-
leans-. Campeche- und Brasilienholz; Arzeneien: Rhabar-
der, China, Balsam; Acker- und Plantagenbaupflanzen:
Reiß, Mais, Kartoffeln, Flachs, Hanf, Taback, Zuckerrohr,
Kaffee, Baumwolle, Indigo, Vanille, Bananen, Brotfrüchte;
aus dem Thierreiche: das Lama, der Jaguar oder ameri-
kanische Tiger, der Tapir, das Faulthier, das Stinkthier,
der Condor, der Flamingo, derkolibri, Papageien, der Alliga-
tor, Schlangen, Cochenille-Insekten, Fledermäuse; aus dem
Mineralreiche liefert Amerika vorzüglich Gold und Silber.
Die Ausbeute an andern Metallen ist unbedeutend.
14) Im Festlande von Australien wiederholt sich die
Einförmigkeit der Oberflächenbildung auch in der Thier-
und Pflanzenwelt. So weit der Erdtheil bekannt ist, er-
zeugt er wenig Früchte, keine Getreideart und überhaupt
nur wenige Pflanzen, die zur Nahrung des Menschen die-
nen. Seine Thierformen sind von denen anderer Erdtheile
wesentlich verschieden. Man findet hier: das Känguruh,
das fliegende Eichhorn, den Australtiger, den neuholländi-
schen Hund, das Schnabelthier, den Seeelephanten, den
schwarzen Schwan u. a. m. Edle Metalle hat man noch
nicht entdeckt; dagegen findet sich Blei, Kupfer, Arsenik,
Steinkohlen, Topase und Krpstalle.
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Extrahierte Ortsnamen: Büffel Afrika Amerika China Amerika Australien