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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 96

1847 - Berlin : Reimer
96 Küste, die Gallas, Nubas und einige Stämme von Hoch-Sudan in Farbe und Gestalt vollständige Neger, sind die entfernteren Völker von Kongo zwar neger- artig, aber nicht schwarz, sondern fahl und graubraun, und die schwärzesten Völ- ker, die Somaulis, Joloffen und Mandingo, doch zugleich von vollkommen kau- kasischer Gesichts- und Körperbildung. Die weit verbreiteten Fulah-Neger sind bald von dunklerem, bald von hellerem Braun und zuweilen sogar schlichthaarig. Und unter den Berber-Völkern findet man die Kabylen-Stämmc des Atlas ganz hell, zuweilen fleischfarbig , die Tuariks dagegen dunkelbraun, die Mauren schwärz- lich, die nubischen Berbern fast negerartig.— (Uebergangs-, nicht schei- dende Formen). — Den gesellschaftlichen Verhältnissen der Afrikaner fehlt jede höhere Entwickelung. — Selbst im muhamedanischen Afrika, nämlich in den türkischen Provinzen, in der Berberei und in den muhamedani- schen Neger-Ländern des Sudan, sind die Bewohner, namentlich die arabischen und libyschen, mehr durch patriarchalische und religiöse, als durch politische Bande verknüpft, und ihre Staatenbildungen — das marokkanische Reich (im N. W. der Bcrberei), die Reiche der Fulah, Mandingo, Joloffen re. (in Su- dan) — daher ohne festen Zusammenhang. — Noch roher die Stammverbindun- gcn und Despotien im übrigen, heidnischen Afrika. — Einheimische christ- liche Staaten fehlen; nur Keime und Trümmer davon (Liberia, Habesch). — 5. Die Mehrzahl der Afrikaner ist noch der rohesten Götzendienerei, dem Fetisch-Dienste ergeben. — Die Nord-Afrikaner, namentlich die Araber, Tür- ken, die Mehrzahl der Berbern, die Fulah, Mandingo und andere Negervölker der nördlichen Gruppe hangen dein Islam an. — Außer den fast abgefallenen Abyssiniern, den Kopten, den europäischen Kolonisten, gehören auch die südlichen Hottentotten und eine erhebliche Zahl von Negern im portugisischen, englischen und französischen Afrika rc., überhaupt c. 5 Proz. der Bevölkerung dem Christen- thume.an; — Thätigkeit christlicher Missionaire unter den Kaffern, Koranas u. s. w. — 6. Ein großer Theil der Afrikaner vegetirt oder lebt nomadisch von Jagd, Krieg und Heerdenzucht; sogar noch einige muhamcdanische Stämme (Beduinen, Mauren, Berbern und andere Bewohner der Wüste). Unter dem Einflüsse des Islam und des Handels-Interesses hat sich aber in einigen Gegenden Afrika's, namentlich in Hoch- und Flach-Sudan, eine eigenthümliche Kultur entwickelt, welche sich in der Lebensweise, der Ausbildung niancher Nahrungszweige und der Vervollkommnung der kriegerischen und Handels-Einrichtungen kund gibt. In den Küstenlandschaftcn, im Nil-Thal, in Habesch, Flach- und Hoch-Sudan, dem Kaplande und einigen Gegenden Hvch-Asrika's ist der Ackerbau sehr all- gemein, aber beschränkt durch die Landes-Natur einer-, die Unsicherheit des Eigen- thums andererseits; Viehzucht besonders in Habesch, Hoch-Sudan, ini Kap-, Kaffern- und Bitschuanen-Lande. Der Bergbau ist in Hoch-Sudan, Habesch und Inner-Afrika bekannt. Industrie fehlt nicht ganz; Färben, Gerben, Be- reitung von wollenen, baumwollenen, leinenen und seidenen Zeugen, von Schmiede-, Sattler- und Töpserwaaren, selbst von (schlechtem) Schießpulver sind in Sudan re. nicht unbekannt, und sogar aus dem inneren, unerforschten Hoch- Afrika kommen zierliche Goldgeschmeide. Der Handel der Küstenlandschaften, Sudans k. (Kaffee, Zucker, Reis, Datteln, Palmöl, Gummi, Baumwolle, Spe- zereien, kostbare Hölzer, Elfenbein, Thicrfelle, Straußfedern, Moschus, Goldstanb

2. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 77

1912 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 11 zugehenden Flüsse werden von Stromschnellen unterbrochen und sind höchstens im Unterlaufe schiffbar. Die Negerstümme müssen zur Arbeit erst erzogen werden, und einzelne von ihnen, wie z. B. die Massai in den nördlichen Gebieten und die Wahehe am Nyafsasee, sind sogar gegen die Regierung in Aufstand getreten. Auch Heuschreckenplage, Dürre und Rinderpest haben zeitweilig großen Schaden bewirkt. Immerhin darf der derzeitige wirtschaftliche Zustand der Kolonie als befriedigend bezeichnet werden. In dieser Beziehung steht bereits ein Doppeltes fest: Die landwirtschaftliche Produktion der Neger kann bedeu- tend erhöht und gewisse Produkte des Weltmarktes können mit Gewinn Plantagen mäßig angebaut werden. Die Bestrebungen, die landwirtschaftliche Produktion der Eingebore- nen zu heben, zeitigen bereits sichtbare, wenn auch ziemlich langsame Erfolge. Die Zahl der großen Plantagenbetriebe ist dauernd im Steigen. Schon heute sind annähernd 100 Millionen Mark deutschen Privatkapitals in der Kolonie angelegt, und ein beträchtlicher Teil bringt bereits gute Zinsen. Tabak und Kaffee haben allerdings den gehegten Erwartungen nicht entsprochen, da- gegen werden heute schöne Erfolge mit Sisalhans^) und Kautschuk erzielt. Die Kautschukausfuhr entfällt zur Hälfte bereits auf Plantagenkautschuk. Stetig gewachsen ist ferner die Verschiffung von Kopra. Auch die Ausfuhr von Jnsektenwachs sowie von Häuten und Fellen hat sich ansehnlich gehoben. Dagegen ist Elfenbein spärlicher geworden. In aufsteigender Linie bewegt sich die B a u m w o l l k n l t u r. Dazu ist ihr Erzeugnis erstklassig. Zu den bedeutenderen Ausfuhrartikeln zählen auch Bau-, Edel- und Grobhölzer, Glimmer und Sesams. Unter den Einfuhrgegenständen sind am stärksten vertreten Baumwoll- waren und Kleidungsstücke, dann Baumaterialien und Maschinen. Die Hauptbedingung für ein volles wirtschaftliches Gedeihen der Kolonie ist der Bau von Eisenbahnen. Bis jetzt besitzt Deutsch-Ostafrika an solchen nur zwei Linien: Tanga — Moschi (352 km) — diese Linie verbindet die Küste mit den Kaffeepflanzungen von Usambara — und Daressalam-Tabora (860 km). Letztere Strecke erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie. Der Gesamthandel der Kolonie bezifferte sich 1910 auf 60 Mill. Mark, wovon auf das Mutterland über 50°/0 entfielen. Den Großhandel haben jetzt vornehmlich deutsche Firmen inne. — Mit dem Mutterlande steht die Kolonie durch die Dampfer der Deutschen Ostafrikalinie in Verbindung. Auf dem Nusidschi, dem Nyassa- und Tanganjikasee verkehren Regierungsdampfer. Die besseren Hafenplätze der Küste sind Tanga, Dares Salam, das auch Re- gierungssitz ist, Kilwa, Lindi und Mikindani; geschützte Reeden haben *) Er wird aus der Sisalagave gewonnen. -) Ausfuhr 1910: Kautschuk..............6 195 000 M Sisalhanf............3 012 000 „ Häute und Felle..........2 889 000 „ Kokospalmenprodukte . . . 1909 000 „ Gold..................843 000 „ Kaffee . . . 837 000 M. Rohbaumwolle 751000,, (1902: 212 M.) Elfenbein . . 743 000 „ Jnsekten-Wachs 672 000 „ Erdnüsse. . . 576 000 „ Fischer-Geistbeck, Erdk, f. Höh. Mädchenschulen. V.teil. ?. Aufl. 6

3. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 62

1909 - Berlin : Oldenbourg
Gehöfte mit offenem Stall. Kanal. Dorf. Holländische Marsch bei Haarlem. Die holländische Landschaft ist eigeuariig. Den flachen, waldlosen Auschwemmungsboden durchziehen zahlreiche Kanäle, an deren Ufern Einzelgehöfte und Dörfer hinziehen, umgeben von Baum- und Strauchwerk. Das Grasland bedingt Rinder- zucht. Allenthalben werden die Fluren von weidenden Rindern belebt, die bei dem milden Winter in offenen Ställen Unterkunft finden. Da das Gefälle der Kanäle für Wassermühlen zu gering ist, treten an deren Stellen Windmühlen. (Nach einer Photographic der Photoalob-Co., Zürich.) Holländisches Verkehrsleben auf dem Wasser. Rotterdam mit den Maasbrücken. Rotterdam, aus dem rechten Ufer der Neuen Maas gelegen, ist die zweitgrößte Stadt und der erste Handelsplatz der Niederlande. Es ist-zugleich der natürliche Ein- und Ausfuhrhafen der industriereichen deutschen Rheinlande. Wie Hamburg wird die Stadt von vielen Kanälen und Flußhäfen mit prächtigen Brücken durchschnitten. Die größte der letzteren ist die 750 m lange Wilhelmsbrücke über die Neue Maas (s. das Bild). Im Jahre landen in Rotterdam über 5000 Seeschiffe und gegen 80000 Flußschiffe, so datz der Handel der Stadt auf dem Kontinetne nur von dem Hamburgs und Antwerpens übertroffen wird. Die Haupteinfuhr bildet Javakaffee, dann Getreide, besonders nach Deutschland.

4. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 40

1909 - Berlin : Oldenbourg
Länderkunde. O O O o o o 'Plateau y.barka <S) ■Rj Geb.v.tibesti 2500 Tsddseebecken 210 I Wasserscheide zwischen f Tsad u.kongo. sf o kx > O -ta °C^ »r- Z Wasserscheide zwischen Kongo usambesi 1400 Njamisee 900 fa- ll Ora nje > Kompassber$ 2700 Karroo 1000 des Pflanzenreiches war bekannt, das irgendwelche Anziehungskraft auf fremde Völker ausgeübt hätte. Lediglich Elfenbein und bis fast in die allerneueste Zeit auch Sklaven bot der Erdteil dem Handel als Gegengabe. Infolge davon sind denn auch die euro- Peuschen Niederlassungen in Afrika lange dürftig und bedeutungslos geblieben. Die jüngsten Jahrzehnte haben indes in dieser Beziehung einen ganz gewaltigen Umschwung der Dinge herbeigeführt. Die nähere Durchforschung des Erdteils ergab nämlich die völlige Unrichtigkeit der Anschauungen, die bisher über ihn verbreitet waren. Seine Gold- und Diamantenschätze übertreffen die aller Kontinente; auch Eisen und Kohle sind in dem Erdteile vertreten und in der Sahara finden sich ausgedehnte Salzlager. Stark begehrte Erzeugnisse des Pflanzenreichs sind Korkrinde, Halsa, Palmöl und Kautschuk; auch die Anpflanzung von Nutzgewächsen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Desgleichen spielen tierische Erzeugnisse Afrikas bereits eine ansehnliche Rolle im Handel; außer Elfenbein namentlich Wolle und Straußenfedern. Im übrigen teilt Afrika infolge seiner Landverbindung mit Asien und seiner nahen Berührung mit Europa die Tier- und Pflanzenformen Europa-Asiens. Mit Asieu hat es die größten Land- tiere und die menschenähnlichen Affen, mit Europa viele Haustiere gemein. Afrika ist nicht arm an Lockmitteln des Verkehrs, es besitzt sogar einen ganz bedeutenden Reichtum an Er- Zeugnissen aus allen drei Reichen der Natur und ist deshalb in unseren Tagen ein sehr wertvolles Kolonialgebietfür europäische Völker geworden. Bevölkerung. Zahl und Dichte. Die Be- völkerung Afrikas schätzt man auf 140 Mill.; auf 1 qkm treffen hiernach etwa 5 Menschen. Afrika steht somit weit hinter der relativen Bevölkerung Asiens zurück. Fast ganz unbewohnt sind oder nur sehr ge- ringe Dichte haben die Sahara und, abgesehen vom Kaplande, auch das südliche Südafrika; denn dieses ist gleichfalls vielfach Wüste, höchstens Steppe, über- dies an den Rändern gebirgig und deshalb schwer zugänglich. Höher steigt die Dichte in Zentralafrika, wo die reichlichen Regen die Fruchtbarkeit des Bodens bedeutend erhöhen. Die stärkste relative Bevölkerung besitzt das eigentliche Ägypten im Niltal, vor allem das Nildelta (hier bis zu 400 Einw. ans 1 qkm).

5. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 19

1909 - Berlin : Oldenbourg
Afrika. 19 Palmöl und Palmferne die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Außer- dem werden gebaut: Mais, dieser in großen Mengen, Maniok, Jams und Erd- nuß, neuestens, und zwar mit ausgezeichnetem Erfolg, auch Baumwolle, deren Anbau in Togo überhaupt schon Volkskultur geworden ist1). b) Das gebirgige Hinterland ist in den Talmulden und an den Ge- hängen mit dichtem Urwald bedeckt. Dieser liefert die Gummiliane (Landolphia). deren Milchsaft das Kautschuk gibt, dann die Kolanuß^) und edle Holzarten, besonders Ebenholz und Palisanderholz. c) Das Vinnenplateau hat zumeist Savannencharakter. Vereinzelt treten Affenbrotbäume oder Baobabs auf. Bewohner. Die Eingeborenen, Ewe genannt, zählen zu den Sudan- negern; sie sind friedliche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist daher auch die einzige deutsch-afrikanische Kolonie, die bisher von Kampf und politischen Erschütterungen verschont geblieben ist. Der Handel liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren Sitz haben. Siedelungen. An der Küste: der Regierungssitz Lome; von hier führt eine Eisenbahn nach dem Marktorte Anecho. Am Gebirgssaume: die Gesundheitsstation Misahöhe; tief im Innern: Bismarckburg. An der Stelle, wo der Volta für kleinere Dampfer schiffbar wird, liegt Kete-Kratschi, der volkreichste Ort der Kolonie; zahlreiche Karawanenwege vereinigen sich hier. 1. Habesch oder Abessinien. Es ist ein in Stufen aufsteigendes Hochgebirgs- land, dessen Gipfel bis zur Höhe der europäischen Alpen (der Ras Daschan 4600 m) aufragen. Aus dem Tanasee kommt der Blaue (— dunkle, trübe) Nil, der zum Weißen Nil durchbricht. — Die Erzeugnisse entsprechen den drei Klimazonen des Hochlandes. In den tiefgelegenen tropischen Strichen baut man Datteln, Baumwolle, Kaffee und Reis; in der mittleren Zone reifen Süd- früchte, Wein und Mais; in der oberen folgen Getreidefluren und Alpenweiden. — Die dunkelfarbigen Bewohner sind semitischer Abstammung und christlich. — Abessinien ist ein selbständiges Reich unter einem christlichen Kaiser, dem Negns; doch wird er selten von allen Landesteilen anerkannt. Der Küstenstreifen mit der Stadt Mass au a bildet jetzt die italienische Kolonie Eritrea. 2. Nubien und Ägypten nehmen den östlichen Teil des Wüstenplateaus der Sahara ein. Wasserspender der gesamten Gebiete ist der Nil. Seine Quellen liegen Durchschnitt durch das Niltal oberhalb Kairo (27° it. S3r.). s, — Kalkstein. Nach v. Zittel, Die Nilländer. — 100 -o- — 300 Tri — Zoo J) Ausfuhr 1907: 281233 kg; im Jahre 1901 noch kein Gramm. 2) Die Kolanuß ist eine Frucht mit weicher Schale, die nervenstärkende Bestandteile enthält.

6. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 23

1909 - Berlin : Oldenbourg
Afrika. 23 Südafrika. Bod eng est alt. Südafrika ist eine steppen- und savannenreiche Plateau- masse von durchschnittlich 1000 m Meereshöhe, somit etwa doppelt so hoch wie das nordafrikanische Plateau. Es wird im W., S. und O. von breiten Randerhebungen eingefaßt und auch von Gebirgen durchzogen. A. Das Tropische Südafrika. Natürliche Gliederung. Die drei Hauptteile des Tropischen Südafrika sind: die Küste von Nieder-Guinea, das Kongobecken und das Ost- afrikanische Seenhochland. Klima und Bewässerung. Die Niederschläge fallen in der Gegend des Äquators reichlich und zu allen Jahreszeiten (Gebiet der Äquatorialregen mit täglichem Gewitterguß), im ganzen übrigen Hochland hauptsächlich während und nach dem Scheitelstand der Sonne (Gebiet der Zenitregen mit zwei Regen- zeiteu). Die Niederschläge sammeln sich in den beiden Hauptströmen Kongo und Sambesi und in den großen ostafrikanifchen Seen. Der Kongo, der bedeutendste Strom Afrikas, entspringt im großen ostafrikanischen Seengebiet. Nachdem er den Bangweölo-See verlassen, fließt er nordwärts, nimmt einen Abfluß des Tanganjikasees auf und tritt hierauf in großem Bogen über den Äquator, dabei mehrere Stromschnellen bildend. Auch die Küstenterrassen durchbricht er in tosenden Wasserfällen. — Sein Gegenstrom, der Sambesi, fließt zuerst gegen S., bildet dann die gewaltigen Viktoriafälle und mündet in östlicher Richtung in Deltaform in den Kanal von Mozambique (moffambik). Pflanzenwelt. Auf den trockenen Plateaus herrscht Savannenbildung vor, die Flußgehänge bedecken sog. Galeriewälder, längs der niederschlagsreichen atlantischen Küste und in der Kongoniederung ziehen Urwälder hin. Die Aus- fuhr aus dem Pflanzenreiche umfaßt besonders Palmöls, Kautschuks, Palmkerne, Erdnüsse ^), Kaffee, Kopal^), Farbhölzer. In der Erzeugung wichtiger Handels- pflanzen liegt die wirtschaftliche Bedeutung des Tropischen Südafrika. Die Bevölkerung besteht aus Bautu, die in den weiten trockenen Savannen- ländern, namentlich in Ostafrika, mehr Viehzüchter als Hackbauern sind. Die Viehzucht führt aber zu vielfachen Wanderzügen, und diese arten gern zu Raub- und Kriegszügen aus. Das beste Bild dieser Hirten- und Kriegervölker (Raub- Völker) geben die Massai in Deutsch-Ostafrika. Die beständigen verheerenden Kriege hinderten diese zahlreichen kleinen Negerstümme an jedem Fortschritte. Sie frönen dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst). Vereinzelt wie bei den Niam- 1) Palmöl wird von der Ölpalme gewonnen, deren Frucht öliges Fleisch hat; es findet besonders in der Seifenfabrikation Verwendung. Auch die Kerne der Ölpalmfrucht liefern Öl. 2) Kautschuk = der an der Luft sich verdickende Milchsaft verschiedener Baumarten, in Afrika besonders der Lianen. s) Erdnuß — eine Krautart, deren Samen ein feines Speiseöl geben, das vielfach dem Provencer Ol zugesetzt wird. *) Kopal — ein Baumharz, seinem Aussehen nach dem Bernstein ähnlich: es ist für die Lackfabrikation sehr wertvoll.

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 29

1850 - Berlin : Heymann
29 Ethnographie des Caplandes. Die Bevölkerung des Caplandes zerfallt in die Bewohner der europäischen Colonisationen, in die heimatlichen Stämme der Urpopulation und die frühesten Einwanderer, die von Osten her sich in diese südliche Ertremität des afrikanischen Erdtheils übersiedelten. Von den Europäern waren es nach der Entdeckung des Caps der guten Hoffnung durch Bartho- lomäus Dia z I486 diep ortugiesen, später die H o ll än- der, dann seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts die Eng- länder, die in den Besitz des Caplandes traten. Das eigent- liche Capcolonienland umfaßt ein Areal von etwa 5—6000 Qm., doch haben die Britten sich gegenwärtig noch weit über diese ursprüngliche Begrenzung verbreitet. Weinbau, Agricultur, Viehzucht waren die fast ausschließlichen Erwerbsquellen der hol- ländischen Ansiedler; erst durch die Besitzergreifung der Cap- landschaft durch die Britten gewann diese Colonisation eine hö- here Bedeutung für den Weltverkehr. Die Capstadt, der Mittelpunkt der Niederlassung, gegenwärtig mit einer Bevölke- rung von etwa 20,000 Einwohnern, wurde die Metropole eines weit verzweigten Handels mit den beiden Indien und dem europäischen Mutterlande. Erportartikel des Caplandes sind Leder, Häute, Pelzwerk, Wolle, Elfenbein. Von der Cap- stadt aus schritt die Civilisation weiter nordwärts gegen das Innere des Erdtheils fort. Namentlich ist es die Wirksam- keit der christlichen Missionen, die mit dem glücklichsten Er- folg den Segen europäischer Cultur über die Urstämme dieser Landschaft verbreitete. Gegenwärtig ist Letaku im Norden des Orangereviers der äußerste Punkt christlicher Nieder- lassungen. Unter den ältesten Bewohnern am Südende Afrikas unter- scheiden wir nach Körperbau, Gesichtsbiloung, Sprache, zwei Hauplstämme, die Hotten totken und die Kaffern, neben vielen diesen stammverwandten Völkergruppen, unter denen die Betjuanen um den Orangestrom hervorzuheben sind, lieber den Olten der Caplandschaft bis zum Litoral des indischen Oceans, in einer Längenerstreckung über das Port Natal hin- aus bis zur Delagoabai, dehnen sich die Verbreitungsbe- zirke der Kaffern aus, ein kriegerischer Volksstamm, der wohl nicht zu den Aboriginern des Erdtheils gezählt werden kann,

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 60

1850 - Berlin : Heymann
60 Sumpfungen, die ihre Wasser durch natürliche Kanäle, den Mijselad u. a. m. zu demselben ableiten. Auch in der un- mittelbaren Annäherung gegen den Niger macht sich das Verhältnis! eines mannigfach gegliederten Staatensystems geltend. Die bedeutendsten Reiche sind: die Herrschaft der Fellatas mit der Hauptstadt Sakatu, gegenwärtig nach Clappertons und Landers Nachrichten die volkreichste Stadt der Nigerlandschaften; der schon genannte Staat Timbuktu mit der gleichnamigen Hauptstadt in einer weiten Sand- fläche, der Föderativstaat von Bornu u. a. m. Die Fortschritte, welche aus den letzten Entdeckungen für die Kunde dieser Gegenden erwachsen sind, bestätigen die bereits durch ältere Geographen constatirten Nachrichten eines lebendigen Weltverkehrs, welcher von den Sudan- Landschaften sich nach Fezzan, Tripolis, Marocco, Sen eg ambien und die Guineaküste entwickelte. Tim- buktu, durch seinen Hafenort Eabra in unmittelbarer Be- rührung mit dem Nigerstrome, war durch seine günstige, in das Cenlrum dieses bewegten Volkslebens gestellte Lage seit der frühesten Zeit das große Emporium des dortigen Welt- handels. Die Stadt liegt in einer von Sandhügeln um- schlossenen Ebene, nach der Nordseite 3 geogr. Meilen von der Sahara entfernt. Die unmittelbaren Umgebungen be- stehen aus einem fruchtbaren reich angebauten Kulturboden, dessen Ertragfähigkeit durch die Achchwellungen des Niger, sowie durch künstliche Bewässerungsanstalten auf das höchste gesteigert wird. Indisches Korn, Hirse, Reis, Feigen, Datteln, Ananas sind die Hauptprodukte, welche durch den Flußtransport des Niger bis in die äußersten Fernen des Sudan versandt werden. Die Hauptgegenstände der Ein- fuhr sind: Steinsalz aus Marocco; aus den französischen, spanischen, italienischen, englischen Häfen, Seidenzeuge, Sammet, Papier über Tunis, Tripolis, Aegypten; ostindische Produkte und technische Fabrikate, Flinten, Schneidewerk- zeuge, Pulver, Blei; wogegen Goldsand, Kauris, Elfenbein, Straußfedern, Assafötiva, Sandelholz, die hauptsächlichsten Ausfuhrartikel 6nd. Die Bedeutung, welche diese eigenthüm- lichen Verhältnisse der Nigerlandschaften für den europäischen Handel baben, wird sich noch steigern, gelingt es den Civi- lisationö-Bestrebungen der Europäer, einen direkten Handels-

9. Die Völker und Staaten der Erde - S. 206

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
206 Abschii. 2. Das germanische Europa. Kap. 2. Deutschland. 4. In den kleineren Fürstenthumern dieser Staa- tengrllppe erhebt sich die Gewerbthätigkeit nirgend über das gewöhnliche Handwerk und den Nebenbetrieb ländlicher In- dustriezweige. Die Hauptnahrungsquellc ist Ln Liechtenstein die Viehzucht, in den hohenzollernschen Fürstenthümern, außer geringem Bergbau, die Landwirthschaft im Allgemeinen. — Nicht ohne Bedeutung als Erwerbsquelle ist der Reich- thum an Mineralwassern, dessen sich namentlich Ba- den erfreut; er hat diesem Lande sogar den Namen gegeben. Baden-Baden ist vielleicht das besuchteste Mineralbad der Erde. Außerdem finden sich hier die Heilquellen zu Antogast, Griesbach, Rippoltsau, Rappenau rc. — Auch Württem- berg ist reich daran, doch hat nur Wildbad lebhaften Zu- spruch. — In Bayern gilt dies besonders von den Rön- Badern: Kissingen und Brückenau; außer diesen wären noch die Heilquellen von Kreuth, von Steeben (bei Neumarkt), voll Schäftlarn u. e. a. zu nennen. — Der Reichthum an natürlichen, wie an künstlichen Pro- dukten, welcher, nach dem Vorailgeschickten, diese Staatengruppe auszeichnet, begründet zugleich einen sehr lebhaften und gc- winnreichen Handel. — Unter den Erzeugnissen der physischen Kultur, welche Ge- genstand desselben siild, müssen vorzugsweise Getreide, Hopfen, Obst und Wein, Flachs, Holz, Pferde, Rindvieh, Schafe, Wolle, Häute rc. genannt werden. Getreide liefern vorzüg- lich die süd-bayrischen Provinzen, das Rhein- und Neckar- Thal, Holz alle Gebirge, besonders Schwarz- und Franken- wald, Speßhard und Fichtelgebirge, Pferde die württember- gische Alp und Süd-Bayern, Rindvieh besonders der Schwarz- wald, Ober-Schwaben, Ober-Bayern und die meisten anderen bayrischen Provinzen, feine Wolle vorzugsweise Württemberg, Obst und Weil» die Thäler des Main's, des Neckar's, des Rheill's ulld ihrer Zuflüsse, namentlich ist das Obst des Main- Grundes, der Bergstraße und Unter Schwabens und ebenso der Wein von Würzburg, von der Hardt, vom Neckar und aus den südlichen Schwarzwaldthälern gesucht. — Außerdem kommen an künstlichen Erzeugnissen in den Handel: bayrisches

10. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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