204
C. Länderkunde,
Kaffee und Tabak. Die inneren Hochflächen leiden unter Dürre und sind
deshalb waldarm, aber bestanden mit Agaven und Kakteen, die bei ihrer
großen Saftfülle und ihrer lederartigen glatten Oberfläche der Dürre wider-
stehen können und als „künstliche Quellen" dienen. Bei künstlicher Be-
Wässerung werden aber reiche Mais- und Weizenernten erzielt. Mexiko ist
das erste Land der Erde für Silbergewinnung (jährlich über 2 Mill. kg;,
außerdem liefert es Gold, Kupfer und Blei. Von Aukatan kommen Nutz-
und Farbhölzer.
Auf der Hochebene war einst der Sitz einer hohen indianischen Kultur,
Hier liegt in seenreicher Umgebung Mexiko (345), Mittelpunkt des Straßen-
netzes, mit herrlichem Ausblick auf die benachbarten Riesenvulkane. Vera Cruz
swera frnfj] ist Ausfuhrhafen für alle Erzeugnisse des Landes.
Zeichnung: Die politische Karte von Nordamerika. Die Nord-
grenze der Union ist im W der 49." n. Br., dann verläuft sie durch die
Seen und geht schließlich über den St.-Lorenzstrom hinüber. Die Nord-
grenze Mexikos ist der Rio Grande del Norte. Die Halbinsel Kalifornien
gehört zu Mexiko. Größe der Zeichnung: Quartblatt.
C. Mittelamerika.
a) Das Festland.
H 3iii. Es bildet die Laudbrücke zwischeu Nord- und Südamerika,
die durch mehrere Senken gegliedert wird. Die zahlreichen noch tätigen
Vulkane sind die Ursache öfterer Erdbeben. Die tiefste Senkung bezeichnet
der See von Nicaragua, der nur um Palmenhöhe über dem Meere
liegt; für deu Bau eiues Kanals von Ozean zu Ozean ist aber der Isthmus
von Panama auserseheu, wo die zum zweiten Male begonnenen Arbeiten
trotz des mörderischen Klimas ihrer Vollendung rasch entgegengehen. Die
klimatischen Verhältnisse sind ähnlich wie in Mexiko. Ausfuhrprodukte sind
besonders Farbhölzer, Indigo, Bananen, Tabak und Kaffee. Die 6 Repn-
büken (Karte!) haben mit beständigen Unruhen zu kämpfen und sind ohne
weitere Bedeutung. Von größter Wichtigkeit für die amerikanischen Länder
wird aber der Panamäkanal werden, der von der Union neben der
75 km langen Eisenbahn von Colon nach Panama gebaut wird. Er wird
den Weg von Amerika nach Asien und Australien weseutlich verkürzen und
zugleich der amerikanischen Kriegsflotte eine schnelle Verschiebung gestatten.
Zum britischen Kolonialbesitz gehört ein kleiner Teil von Honduras,
wichtig durch sein Mahagoniholz.
Zeichnung: Mittelamerika. Benutze den 75. und 9o. Längenkreis,
den 5. und 20. Breitenkreis! Die Halbinseln werden durch Bogen an-
gedeutet. Der Panamäkanal, die Seensenkung sind zu berücksichtigen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Mexiko Nordamerika St.-Lorenzstrom Mexikos Kalifornien Mexiko Nicaragua Panama Mexiko Panama Amerika Asien Honduras Mittelamerika
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. - 5. Die deutschen Kolonien. 261
3. Den nördlichen Teil bildet
eine zum Wolta abfallende Hoch-
ebene, in deren Busch- und Baum-
steppen Viehzucht getrieben werden
kann.
4. Das Gebirge erreicht stellen-
weise die doppelte Höhe des Brockens.
§ 423. c) Wirtschaftliche Be-
deutung. Die Bewohner, die zu den
Sudännegern gehören, sind die fried-
lichsten unserer Kolonialbewohner.'
außer Ackerbau und Handel kennen
sie auch gewerbliche Tätigkeit. Die
Ausfuhr besteht in Mais, Kautschuk,
Palmkernen, Palmöl und Erdnüssen.
Die Baumwollkultur scheint eine ge-
sicherte Zukunft zu habeu. Eingeführt
werden Baumwoll- und Eisenwaren,
daneben der den Negern Verderb-
liche Branntwein. Sitz des Kaiser-
lichen Landeshauptmanns ist Lome,
6000 E., Ausgangspunkt einer
Küstenbahn und zweier in das In-
nere führenden Bahnlinien.
4. Deutsch-Südwestafrika.
1,5 mal so groß wie das Deutsche Reich,
Schätzung von 1909: 200000 E.
Im Jahre 1909: 9100 ansässige Europäer
ldazu 2700 Schutztruppe).
§ 424. a) Lage. Die 1500 km
lange Küstenstrecke unserer zweitgröß-
ten, aber am dünnsten bevölkerten
Kolonie reicht vom Oränje- bis an
den Kuueuefluß. Im 0 ist meist der
Meridian des Nadelkaps die Grenze.
Diese erreicht im No mit dem
„Caprivi-Zipfel" den Sambesi. Der
Wendekreis des Steinbocks schneidet
die Mitte der Kolonie.
Angrenzende Gebiete sind im N
die portugiesische Kolonie Angola,
im 8 und 0 britische Kolonien. Die
Walfischbai und 12 Küsteninseln sind
ebenfalls britisch.
N-
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TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien.
231
Die eigenartigste aller Hochgebirgsbahnen führt nach Dardschiling, wo klimakranke englische Beamte Er-
holung fw^en. Es liegt nördlich von Kalkutta, in 2200 m Höhe zwischen Tee-, Kaffee- und Chinarinden-
Pflanzungen, und bietet die großartigste Aussicht über sieben Ketten des Himalaja auf den Kandschindschinga
V • <8600 m).
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Dardschiling Kalkutta Kandschindschinga
242
C. Länderkunde.
§ 380. Größe, Ausdehnung, Einteilung. Die Inseln verteilen sich
auf eine Fläche, die der von Asien und Afrika gleichkommt. Wir unter-
scheiden hohe Vulkaninseln und Flachinseln, die aus Hellem Kalk be-
stehen und von Korallenpolypen aufgebaut siud. Jene werdeu wegen ihrer
Höhe von reichem Steigungsregen benetzt, sind bis zum Gipfel bewaldet
und reich an Quellen und Sturzbächen; die niedrigen Koralleninseln leiden
außerhalb der Regeuzeit an Trockenheit. Sie sind oft kranzförmig aufgebaut
und schließen dann in ihrem Innern aus Süß- und Salzwasser gemischtes
Brackwasser ein; diese Jnselart nennt man ein Atoll. Mld 126.)
§ 381. Pflanzen, Tiere und Bewohner. Wie an allen feuchten
tropifcheu Küsten gedeiht überall die Kokospalme, daneben der Affen-
brotbanm und die Banane (der Pisang); mühelos gewinnen die Be-
wohner aus diesen Pflanzen ihren Unterhalt. Das wichtigste Ausfuhrprodukt
ist die Kvpra, der getrocknete Kern der Kokosnuß, danach Kakao, Zucker-
rohr und Tabak. Von Tieren fehlten ursprünglich die Säugetiere außer
den Flattertieren ganz, da die Trennung vom Festland schon sehr früh
eintrat und nur schwimmende oder fliegende Tiere die Inseln erreichen konnten.
Die Bewohner sind den Malaien verwandt und von den Snnda-Jnseln ein-
gewandert; sie haben sich als kühne Schiffer auf ihreu Segelbooten, die sie
durch Ausleger gegeu das Umschlagen schützen, bis zur Osteriusel verbreitet.
§ 382. Politische Übersicht. Die Juselu siud jetzt fast sämtlich unter
die seefahrenden Nationen verteilt. Deutsch sind die Karolinen, die
Marianen, der Marschall-Archipel^ «benannt nach dem englischen Ent-
decker), die beiden größten Salomon-Jnseln und die Samöa-Jnseln
(vgl. die deutschen Kolonien!). Die Tönga-Jnseln hat das Deutsche
Reich 1899 durch Vertrag an England abgetreten. Englisch sind außer
verstreuten Gruppen die Fidschi- oder Viti-Jnseln, die südlichen Salomon-
Inseln und die Santa Crnz-Jnseln. Französisch ist die Gruppe der Tahiti-
oder Gesellschaftsinseln. Japan beansprucht die nahegelegenen Bonin- und
Vulkano-Jnseln, Chile die Qsteriusel. Als neutral gilt Salas y Gomez.
Eine der wichtigsten Gruppen sind die (1897) von der Union in Besitz
genommenen vulkanreichen Sandwich sßänd-uitsch^- oder Hawaii-Inseln;
sie bilden einen wichtigen Kreuzungspunkt der Seewege zwischen Amerika,
Asien und Australien und liegen etwa unter dem Nördlichen Wendekreise.
Honolulu (40) ist Sitz der Regierung und der einzige größere Ort der
Südsee. Seine Ausfuhr besteht in Zucker, Reis, Bananen, Ananas und Kaffee.
D. Rückblick.
§ 383. Aufgaben. 1. Inwiefern ist Australien unter den Erdteilen am un-
günstigsten gelegen? — 2. Inwiefern ist auch die wagerechte und senkrechte Gliede-
rung ungünstig? Was ist über die Bewässerung zu sagen? — 3. Durch welche
Verhältnisse wurde die geistige Entwicklung der Eingeborenen zurückgehalten?
— 4. Welche Vorzüge hat der 80 Australiens? — 5. Wodurch wurde die
europäische Einwanderung gefördert? — 6. Nenne die Weltplätze Australiens!^
1 Diese drei Gruppen bilden Mikronesieu, b. i. die kleinen Inseln.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 5. Die deutschen Kolonien.
257
vom Umfang des Harzes. Der höchste Gipfel ist der Kibo, dessen oberster
Punkt, die Kaiser-Wilhelmspitze, 6000 m erreicht und ewigen Schnee und
Gletscher trägt. Die höher gelegenen Teile des Riesenberges sind zum
Ackerbau für Europäer geeignet.
Aufgabe. Betrachte auf der Spezialkarte des Atlas die Form des Berges
und gib an, was über seinen Wasserreichtum zu sagen ist!
§ 412. c) Seen und Flüsse. Die drei großen, hochgelegenen Seen
sind für den Verkehr mit dem westlichen Binnenlande von größter Be-
deutuug. 1. Der inselreiche und zur Hälfte deutsche Viktoria-See (von
der Größe Bayerns) ist die Eingangspforte zum reichen Sudan; auf ihm
verkehren daher außer britischen und deutschen Dampfern die Flotten der
Negerstaaten. 2. Der Njassa (von der Größe Siziliens) steht durch einen
Abfluß mit dem Sambesi in Verbindung, dessen Wasserfälle aber die
Schiffahrt bis zum Meere nicht gestatten. 3. Der Tanganjika wässert
bei hohem Wasserstande zum Kougo ab. Seine Länge beträgt 650 Inn
(= Nordsee—alpen).
Die Flüsse sind wegen ihrer Wasserfälle und des unregelmäßigen
Wasserstandes nur in der Nähe der Küste für flache Raddampfer befahrbar.
Aufgabe. Vergl. Gestalt und Wasserspiegelhöhe der drei Seen und suche
die Erklärung in ihrer Lage!
§ 413. d) Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Das Klima ist an der Küste
für Europäer ungesund. Malaria und Ruhr werden den Weißen gefährlich,
und es scheint, als wenn durch den Wind selbst in die höheren Gebiete
Fieberkeime getragen werden. Während an der Küste die Temperatur-
gleichmäßiger ist, wird es im Innern nachts oft empfindlich kalt. Wohl
sind 60^ des Landes wegen der Dürre ohne künstliche Bewässerung nicht
dauernd anbaufähig, aber die Steppen eignen sich zu einer nomadisch be-
triebenen Viehzucht, die freilich nicht selten durch Riuderpest und eine böse
Fliegenart zu leiden hat. Am Südufer des Viktoria-Sees und in einzelnen
Küstengebieten betreiben die Eingeborenen Ackerbau auf Mais, Reis, Hirse
und Hülsenfrüchte. An Plantagenprodukten liefert die Kolonie Häute, Kaffee,
Baumwolle, Wachs, Kopra, Tabak und den ölhaltigen Sefam, dazu Hanf
saus der Sisalstaude); auch Elfenbein wird ausgeführt. Die Wälder der
Kokospalmen und Kautschukbäume liefern reichen Ertrag; doch fehlt noch
ein weitreichendes Eisenbahnnetz, das auch die Ausnutzung der reichen Edel-
Holzwälder (Zedern usw.) gestatten würde.
§ 414. e) Die Bevölkerung besteht meist aus ackerbautreibenden Bäntn-
negern, die in starken, rechteckigen „Tembeu" aus Lehm oder in runden
Hütten mit Kegeldach wohnen. In den Küstenstädten und Karawanen-
Plätzen finden sich Araber und Inder; jene betrieben vor der deutschen Be-
sitzergreisnng einen schwunghaften Handel mit Sklaven, für die Sansibar der
Hauptmarkt war. (Vgl. § 395.) Die Inder sind die Kaufleute Ostafrikas;
sie brachten den Küstenbewohnern den Islam und die bäutu-arabifche Misch-
spräche, das Kisuahel, das als Haudelssprache in Ostafrika gilt.
Hering, Erdkunde für Präparandenanstalten, 17
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
174
B. Länderkunde. — Ii. Australien und Polynesien.
Salomon-Jnseln die zwei nordwestlichen, Bougaiuville undbuka^. Fran-
zösisch ist die Insel Neukaledouien, die übrigen Inseln sind britisch.
2. Die britische Doppelinsel Neuseeland. Sie ist so groß wie Italien und liegt
unter der gleichen, aber entgegengesetzten Breite. Die beiden durch die Cook [kuck]»
Straße getrennten Inseln sind sehr gebirgig (Hohen von 3- bis 4000 m). Das Hoch-
gebirge der Südinsel trägt große Gletscher, die Nordinsel hat viele Geiser und tätige
Vulkane (Bild 106, 16). — Das verhältnismäßig kühle, milde und feuchte Klima
der Inseln ist gesund und den Europäern (fast 1 Mill.) durchaus zuträglich. Sie
treiben hauptsächlich Viehzucht (Schafzucht zum Zwecke der Fleisch- und Woll-
gewinnung), Ackerbau (Getreide, Hülsenfrüchte) und Bergbau (Gold, Silber,
Stein- und Braunkohle). In einzelnen Industriezweigen wird Neuseeland mehr
und mehr vom Auslande unabhängig.
Die seetüchtige malaiische Urbevölkerung der Maöri (etwa 40 000) nimmt all-
mählich die Lebensweise der Europäer an. — Die Hauptorte liegen auf der Nord-
insel, so Auckland [afläud (90) und Wellington (75). Neuseeland ist ein auf-
strebender englischer Kolonialstaat.
3. Ozeanien.
8 127. a) Landschaftscharakter, Erzeugnisse, Bewohner. Viele Tausende von
kleinen Inseln liegen zwischen den beiden Wendekreisen. Sie sind teils hoch
— einige tragen alpenhohe Gipfel — und dann durch vulkanische Tätig-
keit entstanden, teils niedrig und flach und dann auf unterseeischen Er-
Hebungen aus dem Kalk der Korallen aufgebaut. Manche bieten in treff-
lichen Häfen gute Ankerplätze. Ihr Klima ist, der Breitenlage entsprechend,
sehr warm und für den Weißen auf die Daner erschlaffend, aber frei von tropi-
schen Krankheiten, da die Hitze durch die Seebrise gemildert wird. Die hohen,
durch Steigungsregen befeuchteten Inseln haben üppige Tropenvegetation.
Die Kokospalmen find für Wohnung, Nahrung und Schiffahrt der Ein-
geborenen wichtig und liefern den Weißen in den zerschnittenen und getrockneten
Kernen der Kokosnüsse fast den einzigen Handelsgegenstand, die Kopra. Die
Landtierwelt Ozeaniens ist noch ärmer als die australische, reich jedoch
die Tierwelt des Meeres (Schildkröten, Trepang, Tridacna-Mnfchel, deren
Schale zu allerlei Geräten verarbeitet wird). Die Bewohner der Inseln
sind malaiische Polynesier, teilweise schlanke, schöne, meist freundliche
und dem Fremden vertraulich entgegenkommende Menschen. Sie genießen
den Ruf, geschickte Seefahrer zu fein (Bild 160).
Ii) Verkehrslage. Die Inselgruppen Ozeaniens sind wegen ihrer geringen
Größe und Einwohnerzahl wirtschaftlich nicht von besonderer Wichtigkeit.
Aber ihre hervorragende Verkehrslage an den Schiffahrtsstraßen zwischen
Amerika, Australien und Ostasien macht sie als Stützpunkte für Handel
und Schiffahrt sehr wertvoll, und ihre Bedeutung wird noch steigen, weun mit
der Eröffnung des Panamä-Kanals Amerika und Asien einander näher rücken
und ein durchgehender Weltverkehr rings um die Erde möglich wird.
1 S. §§ 178, 179.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Geiser
Extrahierte Ortsnamen: Polynesien Neuseeland Italien Neuseeland Auckland Wellington Neuseeland Ozeanien Ozeaniens Amerika Australien Ostasien Amerika Asien
3. Ozeanien. — Rückblick.
175
c) Bestandteile. 1. Mikronesien Meininselwelt). Dem Deutschen Reiche
gehören die Marianen, Karolinen, Marshall-Jnseln^.
2. Polynesien (b. i. Vielinselwelt). Englisch: der Fidschi-Archipel, die Tonga-
oder Frenndschasts-Jnseln. Französisch: die Gesellschafts-Jnseln mit Tahiti.
Deutsch: von den Samöa-Jnseln Upölu mit Apia und Sawain. Der Union
gehörig: Tutuila, eine der Samöa-Jnseln.
Nahezu in der Mitte zwischen Amerika und Australien liegen die als Kohlen-
und Wasserstation des Stillen Ozeans wichtigen, darum von der Union erworbenen
Hawaii-Juseln, die nur 150000 Einwohnerzählen. Die größte, Hawaii, sogroß
wie Holstein, hat mehr als 200 Krater, darunter den über 4000 m hohen, sehr sanft
ansteigenden, umfangreichsten tätigen Vulkan der Erde, den Mauna Loa, d.i.
großer Berg. Er trägt auf seinem Südostabhang einen flachen Kegel, denkilauea,
mit einem riesigen, von glühendflüssigen Lavaseen erfüllten Krater. Ausgedehnte
Zuckerrohr- und Ananaspflanzuugeu liefern der Insel die Hauptgegenstände des
Handels. Der Hauptort Honolulu (50) liegt auf einem kleinen Eilande.
Ubersicht über die größeren Städte in Tausenden.
Sydney . . 600 Adelaide fast 200 Aucklaud . . 90 Newcastle . 70 § 128.
Melbourne. 575 Brisbane . 150 Wellington . 75 Honolulu. . 50
Rückblick auf Australien und Polynesien.
Australien ist unter den Kontinenten am ungünstigsten gelegen, da es von den
für den Weltverkehr wichtigsten Erdteilen, von Europa und Amerika, am weitesten
entfernt ist. Zu dem am nächsten benachbarten Asien vermittelt eine reiche Inselwelt
zwar den Übergang, indes kehrt Australien Asien seine klimatisch und wirtschaftlich un-
günstigste Seite, den „Rücken", zu. Daher entwickelte sich hier kein Verkehr. Ungünstig
ist auch die nach Umriß und Aufbau geringe Gliederung. Die Niederschläge werden
von den Randgebirgen dem inneren Tafelland weggefangen. Wie bei einer Insel
bildet die Küste, besonders im So, die Hauptstätte der menschlichen Siedlungen und
des Verkehrs.
Eigenartig, von den anderen Erdteilen stark verschieden, ist die Tierwelt, arm an
Arten und Vertretern.
Dürftig ist auch die Pflanzenwelt. Sie entbehrt einheimische Ackerbaupflanzen.
Die Wolle europäischer Schafe und die Ernten europäischer Getreidearten liefern heute
den Hauptertrag der Bodennutzung. Sie bilden neben Erzen auch die Hauptgegen-
stände der Einfuhr nach Deutschland.
Australiens Mineralschätze an Gold, Silber, Kupfer und Kohlen sind bedeutend.
Es ist das dritte Goldland der Erde.
Die Bewohner sind meist britischer Herkunft. Die Deutschen bilden Inseln im
englischen Volksmeer.
Die ^nseln Polynesiens find entweder hoch und vulkanisch oder niedrige Korallen-
eilande. Ihre Armut an einheimischen Pflanzen- und Tierarten ist noch größer als die
'Australiens. Kokospalmen, deren Früchte Hauptgegenstand der Ausfuhr sind, und
Fische liefern der Bevölkerung hauptsächlich den Unterhalt.
* S, §§ 180, 181.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Ozeanien Amerika Australien Hawaii Holstein Honolulu Sydney Adelaide Melbourne Brisbane Wellington Honolulu Polynesien Europa Amerika Asien Asien Deutschland Polynesiens
220
B. Länderkunde. — Iv. Amerika.
mehr trockene Hochebene, ausgezeichnet durch mildes Klima und ewigen
Frühling, Agaven (Sisalagaven^), Brotgetreide und Hülsenfrüchte. Charakter-
pflanzen find neben den Agaven Kaktusgewächse, die in ihrem fleischigen,
ftachelgeschützten Innern das Wasser für die trockene Jahreszeit aufsparen.
Außer in pflanzlichen Erzeugnissen besteht der Hauptreichtum Mexikos in
Metallen, und zwar besonders in Silber (neben Kupfer und Gold). Mexiko
erzeugt das meiste Silber der Erde, reichlich ein Drittel der Weltproduktion.
c) Bevölkerung und Siedlungen. Kreolen, d. s. eingeborene romanische
Weiße, und Europäer bilden nur 20% der Bevölkerung. Etwa 3000 Deutsche
sind besonders als Kaffeepflanzer im 80 des Landes oder als tonangebende Groß-
Händler in der Hauptstadt tätig. Über 40 % machen Indianer, fast 40 % Misch-
linge aus.
Vor Ankunft der ersten Europäer (Entdeckung Mexikos durch Cortez 1521) war
die Hochfläche von Mexiko der Sitz eines zu hoher Kultur vorgeschrittenen Volkes,
der alten Azteken. Die spanische Herrschaft brachte dem Lande wenig Segen. Seit
Anfang des 19. Jahrhunderts bildet Mexiko eine Republik, die aber infolge
innerer Unruhen nicht zu gesunder Entwicklung gelangen kann.
An der heißfeuchten Küste des Mexikanischen Golfes liegt Vera Cruz [krüfj]
(45), eine Stätte des Gelben Fiebers. Deutsche Dampfer holen von hier und von
Tampieo Edelmetalle, Agavenfaser, Tabak, Drogen, Kaffee u. a. Auf dem Hoch-
land des Innern entstand in einem großen, herrlichen Tale ans einer alten
indianischen Siedlung die Hauptstadt des Landes, Mexiko (500), der Mittelpunkt des
Straßennetzes, des wirtschaftlichen und geistigen Lebens. Die Stadt und ihre Herr-
liche, von Riesenvulkanen überragte Umgebung wurde durch Anlage eines Entwässe-
rungskanals wesentlich gesünder. Wichtige und volkreiche Bergwerkstädte liegen in
silberreichen Gebieten, so Zaeateeas (25) mit uraltem Bergbau und Guana-
juato (35). Den Isthmus durchquert die Tehuautepee-Eisenbahn.
B. Mittelamerika.
§ 158. Lage und Gliederung. Nordamerika ist von Südamerika durch den tiefen
Einbruch des reich gegliederten, zweigeteilten Amerikanischen Mittelmeeres
getrennt. Häufige Erdbeben und vulkanische Ausbrüche deuten an, daß hier
die Erdkruste uoch nicht zur Ruhe gelangt ist. Die Lage zwischen zwei ver-
kehrsreichen Ozeanen und zwei großen, von der Natur reich bedachten Kon-
tinenten verleiht dem Lande hohe Bedeutung. Daher baut die Union zwischen
Colon und Panama den 80 Km langen Panama-Kanals er wird den See-
weg von New Jork nach der Westküste Amerikas, nach Ostasien und Australien
bedeutend abkürzen, für die Union aber auch strategisch wichtig sein.
Mittelamerika besteht ans: 1. der festländischen Verbindungsbrücke
zwischen Nord- und Südamerika, 2. dem Jnsellande Westindien.
1 Sisal nach dem gleichnamigen Ausfuhrhafen in Dukatän.
2 Der Panama-Kanal, der als Schleuseukanal mit einer Tiefe von 12,5 w gebaut wird,
soll 1915 vollendet sein.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Cortez Zaeateeas
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Mexikos Mexiko Mexikos Mexiko Mexiko Mexikanischen_Golfes Mexiko Mittelamerika Nordamerika Panama Amerikas Ostasien Mittelamerika Südamerika Westindien Dukatän
192
B. Länderkunde. — Iii. Afrika,
verheerend auftreten. Von Mineralschätzen sind die reichen Kupferlager
von Katänga zu erwähnen.
c) Bevölkerung. Die Bevölkerung besteht aus schwarzbraunen Bäutunegern,
gegen die Heller gefärbte Sndänneger von N her andrängen. Im Urwald gibt
es an einigen Stellen Zwergvölker- sie leben als Jäger und werden fremden
Eindringlingen durch vergiftete Pfeile gefährlich. Vereinzelt herrscht noch der
Kannibalismus. Nur weuige Curopäer sind hier als Leiter von Pflanzungen
oder Stationen tätig.
(I) Politische Einteilung.
1. Das Deutsche Kamerüngebiet liegt größtenteils im Sudan. S. §§ 172,173.
2. Von Deutsch-Kamerun, das auf Grund des Abkommens mit Frankreich vom
4. November 1911 jetzt mit je einem schmalen Streifen an den Kongo und an den
Ubängi heranreicht, bis an den Unterlauf des Kongo und von der Küste bis zum
Tfäd-See erstreckt sich der Französische Kongo. Die Einwohnerzahl dieses großen,
von unbewohnten Urwäldern und ausgedehnten Flußsümpfen erfüllten Gebietes
wird nur auf wenige Millionen geschätzt. Durch die ununterbrochenen Fehden der
Negerstämme, die verheerenden Wirkungen der Schlafkrankheit und die noch nicht
ganz unterdrückten Sklavenzüge arabischer Händler ist die Bevölkerung an Zahl
zurückgegangen.
3. Angola, vom Kongo bis zur Kuueuemüuduug, ist portugiesischer Besitz.
Der mit Kupfer, Eisen und Steinkohlen ausgestattete 8 baut in steigendem Maße
Kaffee und Baumwolle an; aber wie die ganze Küste Niederguineas krankt er an
ungünstigen Hafenverhältnissen. Eine offene Reede beim größten Ort Bengnela
bertgella) vermittelt die Ausfuhr von Kautschuk, Palmkernen, Kaffee und Baumwolle.
4. Der Kongostaat, seit 1908 Besitz des Königreichs Belgien, ist 4,5 mal so
groß wie das Deutsche Reich und zählt 15 bis 30mill. Einwohner. Nur mit einem
schmalen Streifen grenzt er ans Meer. Mehrere Eisenbahnen erschließen das Land
überall da, wo Stromschnellen die Schiffbarkeit der Flüsse verhindern; so führt von
Boma an der Küste nach Leopoldville am Stanley-Pool eine Eisenbahn, die das
Erosionstal des Kongo im Küstengebirge umgeht. Der Kongostaat liefert nächst
Amazonien den meisten Kautschuk und von ganz Afrika das meiste Elfenbein, dessen
Menge indes stark zurückgeht. Auch Palmkerne und Palmöl werden ausgeführt.
Die reichen Kupfererzlager im 8, im Katäuga-Distrikt, können erst nach dem Bau
einer Eisenbahn ausgebeutet werden. Innerhalb weniger Jahre hat sich der Kongo-
staat zu einem wertvollen Wirtschaftsgebiete entwickelt.
C. Das Ostafrikanische Seenhochland.
§ 142. a) Lage und Bodenaufbau. Nördlich vom Sambesi zieht eine verschieden
breite Hochlandzone in meridionaler Richtung bis zum Roten Meere. Im
W grenzt sie an das Kongobecken und den Ostsudän; östlich fällt sie in
Stufen zum Indischen Ozean ab. Unter dem Äquator erreicht das Hoch-
land seine größte Breitenausdehnung', weiter nördlich vermittelt eine schmale
und niedrige Bodenschwelle (800 m) die Verbindung mit dem Hochlande
von Abessinien.
Das Ostafrikanifche Seenhochland, durchschnittlich 1200 bis 1600 m
hoch, bildet eine nngefaltete Urgebirgsfcholle, die von senkrechten
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Extrahierte Personennamen: Katänga Angola
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Frankreich Belgien Deutsche_Reich Leopoldville Stanley-Pool Amazonien Afrika Indischen_Ozean Abessinien
Rückblick auf Afrika.
201
Von den Gewässern Afrikas find zwar der Nil, der Kongo und der Niger sehr
wasserreich, aber der Nil und der Kongo, auch der Sambesi und im Unterlauf der Niger
setzen infolge ihrer durch den plateauartigen Aufbau des Kontinents bedingten Strom-
schnellen der Schiffahrt an manchen Stellen unüberwindliche Schränken. Da auch
tief einschneidende Meeresbuchten fehlen, so blieb Afrika lange der ,,dunkle" Erdteil.
Sehr spärlich ist die Bevölkerung (Fig. 120) des „schwarzen" Erdteils. Sie wird
auf ungefähr 130 Millionen geschätzt. Reste der früheren Bewohner sind die Busch-
mäuner und Hottentotten im S und die Zwergvölker im Kongolande. Überwiegend
hamitische Ägypter und Berber wohnen im N. Vom S der Sahara bis weit in den 8
des Erdteils herrschen die überwiegend heidnischen Neger (Fig. 121), die sich in Sudan-
neger und Bantuneger scheiden. Der Äquator bildet ungefähr die Grenze zwischen den
Wohnsitzen der beiden Stämme. Eingewandert sind von O die malaiischen Howas in
Madagaskar, mohammedanische Araber in die nördlichen Küstenländer, spanische Juden
in die Atlasgebiete, in neuerer Zeit Europäer in alle Küstenländer, hauptsächlich in
Südafrika. Die Zahl sämtlicher Europäer beträgt aber wenig mehr als eine Million.
120. Rassenkarte von Afrika. 121. Religionskarte von Afrika.
(1:140 Millionen,) (1 ; 140 Millionen.)
Die Kultur der Eingeborenen ist sehr verschieden. Die Buschmänner und die
Zwergstämme sind Jagdvölker, die Bantuneger hauptsächlich Viehzüchter, die Sudan-
neger Hackbauern. Gewerbebetrieb und Handel sind zwar bei den eingewanderten
Völkern ausgebildet, aber die Gewerbe gehen infolge der europäischen Einfuhr
schnell zurück.
Der wirtschaftliche Wert Afrikas blieb bis vor kurzem unausgenutzt. Früher bildete
Elfenbein die einzige wertvolle Handelsware. Jetzt ist Afrika das erste Goldland
und das erste Diamantenland der Erde. Es birgt auch reiche Schätze an Kohlen, Erzen
und Salzen. Mit Vorderindien streitet Afrika um den ersten Platz in der Erzeuguug
von Pflanzenfetten (Palmkerne, Sesamöl, Erdnüsse). Es erzeugt auch viel Kaut-
schuk, Baumwolle und Datteln.
Die afrikanische Tierwelt versorgt Europa mit großen Mengen von Wolle, Straußen-
federn und Fellen, während das Elfenbein immer seltener wird. Afrika wird noch
mehr Handelsware liefern, wenn es gelingt, den Neger, der als Ackerbauer nur die
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