22
Karthager.
^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros,
Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen.
Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen
sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen
Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in
Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite-
riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos
(Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi-
schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz,
Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der
Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re.
Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina:
Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene
und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon
über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien
bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über
Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc.
* Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in
Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die
beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse
Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes
und anderer Metalle.
Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift
(durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst,
Astronomie rc.
Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung
der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine
Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und
Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo
(Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter.
§. 9.
Karthager (Karchedonier).
I. Von der Entstehung des Staates bis zum An-
fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis
480 v. Eh. G.
^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles
Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen
zu Eroberungen.
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— 16 —
1911 wurden ausgeführt u. a. Wein (166 Mill. Mk.), Getreide (64), Tiere (27), Tafelfrüchte
(13), Eisenerz (10), Phosphate (8,8), Tabak (8), Zinkerz (8), Kork (8), Gemüse (7,8),
Wolle (6.5), Häute und Felle (6,3), Halfa (5,7), Olivenöl ,3,9), Kartoffeln (2,9) usw.
Da die französischen Kolonien durch Zollschranken gegen alle fremden Länder ab-
geschlossen sind, fällt Frankreich naturgemäß der Löwenanteil (mehr als 3/4) vom Außen-
handel Algeriens zu. Deutschland war 1911 an der Ausfuhr mit 26, an der Einfuhr
nur mit 4,2 Mill "M. beteiligt.
Siedlungen» Algerien ist zum Zwecke der Verwaltung in drei, nach ihren Haupt-
städten Oran, Algier und Konstantine benannten Provinzen eingeteilt. Alschier (franz.
Alger [alsdjelh] 172000 E.), die Hauptstadt, liegt einzig schön an der Westseite einer
geräumigen Bucht und steigt in Stufen an einem steilen Hügel empor, auf dessen Höhe
die Kasba oder Zitadelle steht. Die Unterstadt, die fast ganz von Europäern bewohnt
wird, hat breite Straßen, freie, mit Palmen besetzte Plätze, hohe, schöne Häuser, Gasthöfe,
Theater, Kirchen u. a. Prachtbauten wie die europäischen Großstädte. Die obere oder
Maurenstadt dagegen bildet ein Gewirr von engen, winkligen, häufig treppenförmig an-
steigenden Gassen mit von außen unscheinbaren, im Innern oft prächtig ausgestatteten Häusern
{Abb. 3). Alschier ist stark befestigt, hat einen geräumigen, durch mächtige Steindämme
geschützten Hafen, wissenschaftliche Anstalten, darunter einen großen botanischen Garten,
und ist der erste Handelsplatz des Landes. Im Westalgerien liegt Ora»» (123 000 E.),
dessen Handel dem von Algier nur wenig nachsteht, in Ostalgerien, 87 km von der Küste,
Konstantine (65 000 E.), das alte Cirta. Die wichtigsten Häfen sind hier Philippeville
(27000 E.) und Bona (42000 E.), das alte Hippo Regius. Im Innern nahe der
marokkanischen Grenze, Tlemsen (40000 E).
4. Tunesien.
(120000 qkm, 1,9 Mill. E., 16 auf 1 qkm).
Das Land. Die 650 km lange Küste Tunesiens ist an der Ost-
feite, der Kleinen Syrte, flach und sandig, im N. dagegen steil und felsig wie
die Algeriens, jedoch besser gegliedert und leichter zugänglich. Wichtig ist be-
sonders die von N.-O. her eindringende Bucht von Tunis. Der N. und W.
des Landes wird von den Fortsetzungen des Algerischen Atlas erfüllt. Die Berg-
züge sind aber hier bedeutend niedriger und rücken näher aneinander. Zwischen
beiden liegt ein breites, von Schwemmland bedecktes Längental, das von der
Metscherda, dem Bagradas der Alten, durchflössen wird. Der Fluß ist zwar
nicht schiffbar, führt aber das ganze Jahr hindurch Wasser und befruchtet das Land
durch seine Schlammablagerungen. Der O. und S. Tunesiens sind flach. Unmittel-
bar s. vom Atlas liegt eine von Schotts bedeckte muldenförmige Senke, die bis
20 m unter den Meeresspiegel hinabreicht. Das Flachland ist in seinem
n. Teile fruchtbar und gut angebaut, geht aber weiter nach S. in Steppenland
und endlich in die Wüste über. Wie in Algerien, so liegen auch hier zahl-
reiche Oasen mit großen Dattelpflanzungen.
Wirtschaftsverhältnisse. Tunesien besitzt Algerien gegenüber manche Vor-
züge. Seine Lage an der Straße von Tunis, an der Grenze des w. und ö.
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Extrahierte Personennamen: Beughasi Kusra
Extrahierte Ortsnamen: Marokko Algerien Tripolis Timbuktu Tripolis Kordofan Sudans Senegal Niger Sahara Algerien Tunis Frankreich England Frankreich England Nubien Italien
— 76 —
aufhörte, sank der Wert der Besitzungen immer mehr. Erst in den letzten Jahrzehnten hat
die Kolonie, hauptsächlich durch die Hilfe englischen Geldes, einen Aufschwung genommen.
Das Land erzeugt Mais, Hirse, Reis, Bananen, Zuckerrohr, Kaffee, Kautschuk usw. und
enthält Gold- und Erdöllager. Die Ausfuhr hatte 1910 einen Wert von 28 Mill. Mk.
— Die Kolonie gliedert sich in zwei Teile: Mossambik, n. vom Sambesi, undsosala,
s. davon, beide benannt nach den gleichnamigen kleineu Hafenplätzen. Der weitaus
wichtigste Hafen ist aber Lorenzo Marques (10000 E.) an der Delagoabai, weil von
hier aus die wichtige Eisenbahn nach Transvaal führt.
V. Die afrikanischen Inseln.
Afrika ist arm an Inseln. Nur 617 000 qkm, etwa 1j50 vom Gesamt-
flächeninhalte des Erdteils, entfalten auf sie. Und von dieser Fläche nimmt
Madagaskar allein 590000 qkm ein, so daß für die andern mir ein Gebiet
von der Größe der Rheinprovinz übrig bleibt. Die Inseln sind fast sämtlich
gebirgig und mit Ausnahme von Madagaskar, Sokotra und einigen Korallen-
eilanden vulkanischen Ursprungs.
a) Inseln im Atlantischen Ozean.
1. Die Azoren (2400 qkm, 256000 E.) liegen 1500 km w. von Portugal, in
der Breite von Lissabon, und werden vom Golfstrom umspült. Daher ist das Klima
warm und sehr gleichmäßig, so daß selbst tropische Gewächse gedeihen. Die Inseln
erzengen viel Ananas und Südfrüchte, insbesondere Apfelsinen, von denen ganze Schiffs-
laduugen nach London gehen.
2. Madeira (madera, 815 qkm, 150000 E., 185 auf 1 qkm) ist eine von Gieß-
bächen stark zerfurchte Vulkanmasse, deren bedeutendster Gipfel den Rigi überragt. Die
dicht bewohnte Insel ist gut angebaut und erzeugt Getreide, Südfrüchte und den berühmten
feurigen Madeiraweiu. Unter den Erzeugnissen des Gewerbefleißes verdienen die feinen
Stickereien erwähnt zu werden. Das milde, gleichmäßige Klima hat Madeira zu
einem vielbesuchten Winterkurort für Brustkranke gemacht. Die Hauptstadt Funchal
(funtfchal, 20000 E.) hat lebhaften Verkehr, und deutsche, englische und französische Dampfer
legen hier an.
3. Die Kanarischen Inseln (7300 qkm, 400000 E.) liegen dcr n. Sahara
gegenüber in nur geringer Entfernung vom Festlande. Sieben von ihnen sind bewohnt,
darunter als bekannteste Tenerife und Ferro, das früher der Ausgangspunkt für die
Zählung der Meridiane war. Auf jener erhebt sich der 3700 m hohe Pik von
Tenerife, ein Feuerberg, der 1798 seinen letzten Ausbruch hatte. Sein schlanker Kegel,
der im Winter eine Schneedecke trägt, ist schon aus weiter Ferne den Schiffern sichtbar.
Die Inseln haben ein sehr angenehmes, gleichmäßiges Klima und sind durch Schönheit
und Fruchtbarkeit ausgezeichnet. Schon die Römer bezeichneten sie als die „Glücklichen
Inseln." Sie sind die Heimat der Kanarienvögel. Die größte Stadt ist Las Palmas
(20000 E.) auf Gran Kanaria.
4. Die Inseln des Grünen Vorgebirges oder Kapverden (3800 qkm.
150000 E., 38 auf 1 qkm) liegen der Senegalmündung gegenüber, 600 km von der
Küste. Das Klima ist heiß und trocken, der Boden daher wenig fruchtbar. Gut gedeihen
die Kokos- und die Dattelpalme. Die bekannteste Insel der Gruppe, St. Vincent, ist
wichtig als Anlegestelle für Schiffe mit weiter Fahrt, die hier Kohlen, Mundvorrat und
Wasser einnehmen.
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Extrahierte Personennamen: Lorenzo_Marques
Extrahierte Ortsnamen: Transvaal Afrika Madagaskar Madagaskar Atlantischen_Ozean Portugal Lissabon London Funchal Sahara Gran_Kanaria
— 33 —
neuen Bewässerungsanlagen ist seilte Fläche von 26000 auf 33600 qkm, mehr als
tue Größe der Provinz Pommern, angewachsen. Was dieses verhältnismäßig kleine
Gebiet an Erzeugnissen hervorbringt, ist geradezu erstaunlich. Im späteren
Altertum war Ägypten die Kornkammer Roms, und auch heute noch vermag
das Land trotz seiner überaus dichten Bevölkerung eine Menge landwirtschaftlicher
Erzeugnisse auszuführen. Wo künstliche Bewässerung möglich ist, kann zwei- bis
dreimal im Jahre geerntet werden. Und dazu ist nicht einmal Düngung des
Ackerlandes erforderlich. Gebaut werden von Getreidearten in erster Linie
Weizen, aber auch Mais, Gerste, Negerhirse und Reis, serner Sau-
bohnen, Klee, der fünf- bis zehnmal im Jahre geschnitten werden kann,
Baumwolle und Zuckerrohr, Datteln (4x/2 Mill. Palmen), Bananen,
Südfrüchte (Zitronen, Apfelsinen, Feigen), Weintrauben als Tafelobst usw.
Das für die Ausfuhr wichtigste Erzeugnis ist die Baumwolle. Da ihr Anbau
sehr lohnend ist, hat er in den letzten Jahrzehnten, namentlich auch infolge der neuen
Bewässerungsanlagen, stetig zugenommen und andere Kulturen immer mehr eingeschränkt.
Die ägyptische Baumwolle zeichnet sich durch große Stapellänge, Feinheit und Spinnfähig-
feit der Faser aus. Die europäische Industrie ist mit ihrem Verbrauch an seinen Sorten
fast ausschließlich auf Ägypten angewiesen. Man baut nicht weniger als 60 verschiedene
Arten. Die feinsten gedeihen im Delta, das fast S/S der gesamten Ernte liefert. 1910/11
belief sich der Ertrag auf 335 Mill. kg im Werte von mehr als 500 Mill. Mk. Unter den
Baumwolländern der Erde steht Ägypten an dritter Stelle mit 8 % der Gesamterzeugung
(Vereinigte Staaten 66, Britisch Indien 15 °/0).
Die Viehzucht steht an Bedeutung weit hinter dem Ackerbau zurück, da das
bewässerte Land dafür zu wertvoll ist, das unbewässerte aber nur spärlichen Pflanzenwuchs zeigt.
Die Industrie ist noch wenig entwickelt. In Mittelägypten, dem Hauptgebiete des
Zuckerrohrbaus, gibt es viele Zuckerfabriken, deren Schornsteine in dem Landschaftsbild
einen etwas fremdartigen Eindruck machen. Bedeutend ist die Zigarettenherstellung,
obwohl der Tabak wie auch das Papier dazu von auswärts bezogen werden muß. Der
Tabak soll in der trocken-heißen Lust einen besonderen Duft annehmen. Allein in Kairo
sind 5000 Arbeiter in dieser Industrie tätig.
Der Verkehr hat sich seit der Besitzergreifung des Landes durch die Engländer
bedeutend gehoben. Auf dem Nil verkehren jetzt neben den zahlreichen großen Segelbarken
<Dahabien) gegen 40 Dampfer, und die Eisenbahnen hatten 1910 eine Länge von 5900 km.
Die wichtigsten Linien sind die von Alexandria nach Kairo und weiter nilauswärts bis
Khartum, eine von Suakin am Roten Meere nach Berber und eine dritte, die an der
Westseite des Sueskanals entlang läuft.
Der Außenhandel hatte 1911 einen Wert von 1158 Mill. Mk. fa. 593, E. 565).
Ausgeführt werden hauptsächlich Baumwolle (491 Mill. Mk.), Zucker, Zigaretten, Bohnen,
Zwiebeln, Eier, Getreide, Felle, Straußenfedern. Die Hauptausfuhr geht nach England
(55°/0); Deutschland ist nur mit 7,6 °/0 beteiligt. Eine große Bedeutung für Ägypten
hat der Sueskanal mit den Häfen Port Said und Sues erlangt, die aber nur dem
Durchgangsverkehr dienen.
Der Sueskanal. Der Gedanke, das Mittelmeer mit dem Roten Meere durch
-eine Wasserstraße zu verbinden, reicht bis ins graue Altertum zurück. Bereits im
13. Jahrhundert v. Chr. wurde ein Kanyl, der vom Nil aus nach Sues führte, vollendet.
^Fick, Erdkunde. Iv. Band. Z
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Extrahierte Ortsnamen: Indien Kairo Alexandria Kairo Khartum England Deutschland
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Extrahierte Personennamen: Südafrikas
Extrahierte Ortsnamen: Kalahari Kaplande Nordafrika Nordafrika Atlasländern Madagaskar Nordafrika Ostafrika Afrika Südafrika Algerien Afrikas Algerien Tunis Sansibar Kamerun Kopra Liberia Afrika Afrika
— 34 —
Im Laufe von 1^/z Jahrtausenden ist er mehrmals in Versall geraten und wiederhergestellt
worden, bis ihn im 8. Jahrhundert n. Chr. ein arabischer Kalif aus Gründen der Landes-
Verteidigung zerstörte. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden von dem öfter-
reichischen Ingenieur Negrelli sehr sorgfältige Baupläne ausgearbeitet, die dann nach
seinem Tode der Franzose Ferdinand Lesseps erwarb. Nachdem dieser vom Sultan
die Erlaubnis zum Bau des Kanals erlangt hatte, gründete er eine Aktiengesellschaft, die
die erforderlichen Mittel ausbrachte. Die Ausführung des großen Werkes nahm 10 Jahre in
Anspruch (1859—1869) und war mit unsäglichen Schwierigkeiten verbunden. Alles, was
zum Bau erforderlich war, Werkzeuge, Maschinen, Kohlen, Eisen, ja selbst die Holzbaracken
für die Arbeiter, mußte man aus Europa kommen lassen. Sehr schwierig gestaltete sich
in der Wüste die Versorgung der 20—25000 Arbeiter mit Lebensmitteln und Trinkwasser.
1862 waren 1600 Kamele zur Herbeischaffung des Wassers erforderlich, was täglich
6400 Mk. kostete. Um dem Übel abzuhelfen, grub man vom Nil aus einen Kanal, der
das nötige Trinkwasser herbeiführte. Unter den Arbeitern forderten schlimme Krankheiten,
Typhus und Cholera, viele Opfer. 1869 wurde unter großen Feierlichkeiten, zu denen
u. a. auch die Kaiserin Eugenie von Frankreich, der österreichische Kaiser und der Kronprinz
Friedrich Wilhelm von Preußen erschienen waren, die neue Wasserstraße dem Verkehr
übergeben.
Der Kanal beginnt bei dem neu angelegten Hafen Port Said am Mittelmeer und
endet bei Sues. Er ist 160 km lang und durchschneidet mehrere Seebecken. Er hat jetzt,
nachdem er in der letzten Zeit vergrößert worden ist, eine Wassertiefe von 9^—10 m.
Die Breite beträgt an der Sohle 60—70, am Wasserspiegel 100—130 m. An mehreren
Stellen befinden sich Ausbuchtungen, wo die Schiffe einander ausweichen lönnen. Die
Baukosten des Kanals beliefen sich auf 380 Mill. Mk. 1872 wurde zum ersten Male ein
Gewinn (1,6 Mill. Mk.) erzielt, der sich trotz der gewaltigen Kosten, die die Instandhaltung
des Kanals verschlingen, stetig gesteigert hat und 1911 108 Mill. Mk. betrug.
Durch den Sueskanal wird der Weg von Europa zu den Ländern am Indischen Ozean
um ein Viertel bis zur Hälfte gekürzt. Das bedeutet bei dem gewalligen Kohlenverbrauch
der heutigen Dampfer eine große Ersparnis, die die Zollabgaben weit übertrifft. Diese be-
tragen jetzt 9 Franken für die t, bei Ballast führenden Schiffen 6,5, für jeden Reisenden
10 Franken. Ein großes Schiff hat 30—40000 Mk. Abgaben zu zahlen. Segelschiffe nehmen
auch heute noch den Weg um Südafrika, da für sie die Fahrt durch das Rote Meer wegen
der dort sehr unregelmäßigen Winde und der vielen Klippen zu gefährlich ist.
Der Kanal kann Tag und Nacht benutzt werden. Zur Nachtfahrt müssen die Schiffe
mit einer elektrischen Leuchtvorrichtung versehen sein. Die Fahrt dauert 15—20 Stunden.
1870 benutzten den Kanal 486 Schisse mit einem Raumgehalt von 437000 t; 1900 war ihre
Zahl auf 3441 mit 9,7 Mill. t, 1911 auf 4969 mit 24 Mill. t gestiegen. Darunter waren
3089 engliche (62,3 °/„), 667 deutsche (14,3 %) und 284 holländische (5.8 °/0).
Siedlungen. Die Hauptstadt Kairo (660000 E.), die größte Stadt Afrikas, liegt
rechts vom Nil, 20 km aufwärts vom Beginn des Deltas, und lehnt sich an den West-
abhang des etwa 200 m hohen Mokattamgebirges. Die in der Ebene sich ausbreitende
Neustadt gleicht fast in allem einer europäischen Großstadt, während sich die an den Berg-
abhängen liegenden älteren Stadtteile noch größienteils ihr morgenländisches Gepräge bewahrt
haben. Die Stadt zählt über 400 Moscheen, darunter prächtige Werke arabischer Baukunst
aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Kairo, „die Perle des Morgenlandes", „ist im Gegen-
fatze zu Alexandrien der volle Orient. Alles, was man sich davon träumt aus den Märchen
der „Tausend und Eine Nacht", ist hier Wirklichkeit. Kairo ist eine Wunderstadt mit ihren
dichtgedrängten Häusermassm, ihren engen Gassen und vortretenden Hänsern voll wunder-
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Extrahierte Personennamen: Negrelli Ferdinand_Lesseps Ferdinand Eugenie_von_Frankreich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Indischen_Ozean Kairo Afrikas Kairo Kairo
— 109 —
fördern. Man hat Ackerbauschulen und Niederlassungen gegründet, bis jetzt mit geringem
Erfolge. „Die jüdischen Einwandrer lassen sich auch hier am liebsten in den Städten
nieder, vor allem in Jerusalem, und leben fast ausschließlich von den Unterstützungen, die
sie von ihren Volksgenossen in Europa erhalten" (Th. Fischer).
Einen guten Erfolg haben dagegen deutsche Ansiedlungen gehabt. 1869 wurde
von der württembergischen Sekte der Templer eine erste Niederlassung bei Haifa gegründet,
der bald andre in Jaffa, bei Sarona in der Nähe von Jaffa und bei Jerusalem folgten
(Abb. 20). Die Zahl der Deutschen, die aber jetzt nicht mehr bloß aus Templern besteht,
beträgt etwa 1500. „Es sind fleißige, biedere, betriebsame Leute, und sie haben einen sehr
wohltätigen Einfluß auf die Eingeborenen ausgeübt, namentlich in wirtschaftlicher Hinsicht.
Daß heute in Palästina Wagen verwendet werden, Ivo sie zu brauchen sind, ist ihr Verdienst.
Freilich haben sie in der Landesnatur und in der türkischen Verwaltung begründete große
Abb. 20. Deutsche Ansiedlung bei Jaffa.
Hindernisse zu überwinden gehabt. Aber Handel und Verkehr ist zum großen Teil
in ihren Händen. Deutsche Gasthäuser und Kaufläden mehren sich. Auch erzielt die
evangelische Mission immer mehr Erfolge unter den Eingebornen. In den beiden Waisen-
Häusern werden 100 — 200 Knaben und Mädchen deutsch-evangelisch erzogen" (Th. Fischer).
Die Wirtschaftsverhältnisse sind erbärmlich. Nur etwa % der Landfläche
ist angebaut. Der Ackerbau wird von den Eingeborenen noch in ganz ver-
alteter Weise betrieben. Zudem ist die Bevölkerung mit Steuern überlastet,
was jeden weiteren Aufschwung hindert. Doch ist ein Fortschritt in der letzten
Zeit nicht zu verkennen. Namentlich das Beispiel deutscher und andrer Kolonisten
und die aus europäische Anregung hin erfolgte Anlage von Straßen und Eisen-
bahnen (Jaffa—jerusalem, Haifa—hedfchasbahn) haben anregend gewirkt. Nach
Fischer könnte das Land bei gehörigem Anbau und Ausnutzung des Wassers zu
Berieselungsanlagen mindestens viermal soviel Bewohner ernähren wie heute.
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— 52 —
alle diese Zuflüsse ist der Kongo zu einem Riesenstrome angewachsen, der nun sein Bett
wieder enger zusammenzieht und rascheren Laufes den w. Randhöhen zueilt. Doch ehe er
in sein Durchbruchstal eintritt, bildet er noch eine große, seeartige Erweiterung, den von
zahlreichen Inseln durchsetzten 4000 qkm großen Stanley Pool (stänle pul), „in dem
die Wasser auszuruhen scheinen, bevor sie mit überstürzender Gewalt dem Meere zueilen."
Nun erfolgt der Durchbruch zur Küste in einem 275 km langen Tale, worin der Fluß
nicht weniger als 32 große Stromschnellen bildet, darunter als letzte die Jellalasälle.
Endlich erreicht der Kongo die Ebene, in der er nun ruhig dem noch 150 km entfernten
Meere zueilt. Nahe der Mündung ist er 11 km breit und 300 m tief. Welche gewaltigen
Wassermassen er dem Ozean zuführt, erhellt aus der Tatsache, daß das Meerwasser noch
bis auf 20 km von der Küste fast süß ist und bis auf 60 km die gelbliche Farbe des
Flusses erkennen läßt. — Zur durchgehenden Schiffahrt ist der Kongo leider nicht geeignet;
doch bilden die einzelnen Laufstrecken ausgezeichnete Wasserstraßen. Seeschiffe können bis
zu den Jellalafällen gelangen, und der Mittellauf wird jetzt von zahlreichen Dampfern
befahren. Zusammen mit den Nebenflüssen haben die Wasserstraßen des Kongo eine
Länge von etwa 10000 km. Das untere Durchbruchstal wie auch die Stanleyfälle hat
man mit Eisenbahnen umgangen.
Obwohl das Kongobecken vom Gleicher durchschnitten wird, ist das Klima
doch nicht so heiß wie im Sudan und in der Sahara (24—27 °). An der
Westküste zieht nämlich eine kalte Meeresströmung entlang, von der her kühlende
Winde ins Land wehen. Die Niederschläge betragen 140—150 cm und
verteilen sich je nach der Gegend auf eine oder zwei Regenzeiten. In den
Äquatorialgegenden, wo die Trockenzeiten nur kurz sind, ist das Land mit uu-
geheuren Urwäldern bedeckt, die jedoch öfter von Grasland unterbrochen werden.
In den n. und s. Gebieten ist die Sa wanne vorherrschend. Die wichtigsten
Nutzpflanzen sind die Ölpalme und Kautschuk liefernde Bäume und Schling-
pflanzen. Die Tierwelt stimmt im wesentlichen mit der des Sudans über-
ein (S. 42).
Kautschuk oder Gummi ist der eingedickte Milchsaft verschiedener Bäume und
Schlingpflanzen (Lianen) der feuchten Tropenwälder. Er wird gewonnen, indem man die
Pflanzen durch Einschnitte in die Rinde anzapft und den Safi in Gefäßen sammelt. Durch
Einkochen u. a. Verfahrungsweifen wird der Saft zum Gerinnen gebracht und dann in
Klumpen oder Platten geformt. Der in den letzten Jahrzehnten gewallig gestiegene
Verbrauch hat das Gummi zu einem sehr wertvollen Handelsgegenstand gemacht, und das
hat zur Folge gehabt, daß in den Wäldern die schlimmste Raubwirtschaft getrieben wurde
und noch getrieben wird. Um möglichst viel Saft zu gewinnen, werden die Gummi-
pflanzen von den Eingeborenen aus Bequemlichkeit und Unverstand einfach abgehauen oder
doch so zugerichtet, daß sie eingehen. Bei vorsichtiger Behandlung bleiben die Bäume
gesund und können alle paar Jahre von neuem angezapft werden. Die drohende Vernich-
tung der wildwachsenden Gummipflanzen hat dazu geführt, in geeigneten Gebieten Kaut-
schukpflauzungen anzulegen, z. B. in Kamerun, im Kongostaat, auf Ceylon, den Ostindischen
Inseln. Das meiste und beste Gummi liefern die Urwälder Brasiliens. 1911 wurde an
Kautschuk ausgeführt aus Brasilien für 305, aus dem Kongostaat für 27, aus den deutschen
Kolonien für 18 Mill. Mk.
Die Bewohner Niederguineas und des Kongobeckens sind zum weitaus
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