Physische Geographie.
8t
Blumen, Obstbäume und Weinstöcke. Außer diesen
werden sehr viele wildwachsende Pflanzen auf
die mannigfaltigste Weise benutzt, zur Nahrung, zur
Weide für das Vieh, als Arzneien, als Farbcmate-
riale rc. — 7) Bergwerksprodukte: alle nutzbare
Mineralien, die zum Würzen der Speisen, zur Verferti-
gung von Gerathen aller Art, von Geld, Arzneien,
Farben, Putzwaaren, Töpferwaaren, zum Bauen und
Brennen dienen.
Anmerk. Die systematische Aufzahlung und Beschreibung aller
oder der meisten Naturerzeugnisse ist der Gegenstand einer
besondern Wissenschaft, der Naturgeschichte oder richtiger
Naturbeschreibung. Sie werden in dieser gewöhnlich folgender-
maßen eingetheilt:
A. Organisirte Körper, zwei Reiche umfassend:
I. Das Thierreich, das wieder in 6 Klassen zerfallt:
1) Säugethiere, in 662 lebendigen, mit den fossilen in 760
Arten.
2) Vögel, in 5000 Arten.
3) Amphibien, in 700 Arten. ■
4) Fische, in 2500 Arten.
5) Insekten, in 44*000 Arten.
6) Würmer, deren Zahl sich auch nicht ungefähr angeben läßt.
Ii. Das Pflanzenreich, nach Jussieu's natürlichem Sy-
steme in 110 (jetzt an 200) Familien, nach Linnö's künst-
lichem Systeme in 24 Klassen abgctheilt, mit 50'000 Ar-
ten bekannter Phanerogamien und vielleicht nicht weniger
Kryptogamien.
L. Unorganisirte Körper, das dritte Naturreich aus-
machend:
Iii. Das Mineralreich, mit beinahe 500 Arten. —
Nach den genannten drei Reichen wird die Naturgeschichte
wegen ipveö sehr großen Umfanges wieder in drei besondere
Wissenschaften getheilt, in die Zoologie, Botanik und
Mineralogie.
§. 37. Der Mensch.
Das edelste aller Geschöpfe der Erde ist der Men sch
Er gehört zu der Klasse der Säugethiere, deren erste
6
170
überhaupt die Bemerkung gemacht, daß grade die See-
schnecken, die am schönsten bunt gemalt und glatt sind, und
durch ihr äußeres Ansehen am meisten an sich locken, ein
schädliches und giftiges Fleisch in sich führen; die aber, die
knorzig und höckerig und von Farbe am unscheinbarsten sind,
enthalten ein wohlschmeckendes und gesundes Fleisch. Da
will uns denn die Natur auch, wie sie gar oft thut, lehren,
daß auf den äußeren Schein nicht so gar viel zu halten sei.
Der Hund eines Hirten, sagt man, hat in der stacheli-
gen Purpurschnecke, die in großer Menge an den Küsten-
gegenden des adriatischen und Mittelmeeres vorkommt, den
Purpur entdeckt, der bei den alten Völkern eine so gar
x hochgeachtete Farbe war. Der Hund hatte eine solche
Schnecke zerbissen- und war *mtf einmal an der Schnauze
schön roth gefärbt. Der Hirt dachte, es wäre Blut, wischte
es mit Wolle ab, und die Wolle wurde so dauerhaft pur-
purroth gefärbt, und jeden Tag immer schöner, daß der
Hirt ganz aufmerksam wurde, und die Entdeckung des Pur-
purs in der Stachelschnccke machte. Dieser färbende Saft
findet sich fast bei allen Schneckenarten in einem kleinen
Deutschen am Halse; nur hat er bei der einen eine schönere
Farbe, als bei der andern, sieht öfters anfangs, wenn er
herausfließt, gräulich aus, und wird dann erst roth. Da
auch in jeder Purpurschnecke nur etliche Tröpflein sind, ge-
hörte eine ungeheure Menge dazu, um ein Kleid damit zu
färben; und eine solche Purpurfarbe war höchst theuer. Die
Leute bezahlten das aber doch gern; denn Viele haben die
rothe Farbe ganz besonders lieb, obgleich man bemerkt hat,
daß sie für Menschen und Thiere etwas Feindliches und Er-
schreckendes hat, und z. B. ein Regiment roth gekleideter Solda-
ten auf Indianer einen viel furchtbareren Eindruck mache,
als ein Regiment grün gekleideter. Aber manche Menschen,
und besonders die schwächsten, wollen gar gern ein Ansehen
über Andere haben und gefürchtet sein.
167. Der Ameisenlöwe
ist etwa so groß wie eine Erbse, und sieht freilich keinem
Löwen gleich, wohl aber einer Wanze. Er macht, sobald
er aus dem Ei geschlüpft ist, in feinem Sande eine Grube,
die einem Trichter gleich sieht, und fast so rund ist, als
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
388
schrecken so aufgefressen, daß nicht ein Scheffel übrig bleibt. In
solchen Jahren essen dann die Einwohner kein Brod, sondern trösten
sich damit, daß sie nun eine doppelte Anzahl Hammel schlachten
müßten.
Der Seekuhfluß war 2 Stunden breit und 20 lang, im buch-
stäblichen Sinne, davon bedeckt, und alle Getreidefelder so kahl
gefressen, daß sie wie abgebrannt aussahen. Die Larven sind die
gefährlichsten; alles, was grün ist, steht ihnen an; zuerst klettern
sie am Halm in die Höhe, um die noch weichen Körner zu ver-
zehren, und dann erst greifen sie Steilgel und Blätter an. Sie
flogen so hoch, daß man sie einzeln nicht unterscheiden konnte, und
so dicht, daß sie wie Wolken Schatten warfen; das dauert mehrere
Stunden an einander fort. Haben sie sich einmal niedergelassen,
so sind sie nicht mehr zu vertreiben, reitet man unter sie, so fliegen
nur die nächsten auf, und setzen sich gleich wieder. Der Fluß
schwamm so voll, daß man das Wasser nicht sehen konnte. Sie
wollten nach dem Schilfrohr, sind aber dabei ersoffen. Einmal
wurden sie durch einen Sturm ins Meer, und von den Wellen
wieder an den Strand geworfen, in solcher Menge, daß sie an
demselben eine 14 Stunden lange und 3 bis 4 Fuß hohe Fluth-
mark bildeten. Abends trieb man Schafheerden unter sie, um sie
zertreten zu lassen; auch wurden sie von der heuschreckenfressenden
Drossel heerdenweise verfolgt. Ob sie einerlei mit der Wander-
heuschrecke in Europa sind, weiß man nicht. Ein anderer Reisen-
der hat diese Heuschrecken ebendaselbst beobachtet. Es hatte das
Ansehen, als ob eine Schneewolke über den Bergen hing, und
in großen Flocken herabfiel. Er ritt die Höhe hinan, und schon
100 Schritt ehe er den Zug erreichte, hörte er das Rauschen von
dem schwirrenden Flug, so vieler Millionen dieser Insekten, welches
immer zunahm, und endlich dem Rauschen eines Mühlrades gleich
kam. Ueber und neben ihm war die ganze Luft mit diesen Thieren
erfüllt und fast von ihnen verdunkelt; sie flogen alle blind gerad
aus, immer dem Pferd auf den Leib; jeder Schwung mit der
Reitgerte streckte 20 bis 30 zu Boden, und auf der Erde lagen
sie so dicht neben einander, daß man mit jedem Schritt eine Menge
zertrat. Sie waren alle beschädigt, weil sie im Fluge von ihren
Nachbarn an Füßen und Flügeln leiden, daher nur niedrig fliegen
und sich alle 100 Schritt setzen; die gefunden flogen 50 bis 00
Fuß hoch, alle nach derselben Richtung, nicht mit dem Winde,
sondern schräg gegen denselben, gerade nach den Feldern der Hot-
tentotten. Der ganze Zug war 2 bis 3000 Schritt lang und 100
Schritt breit. Das Gesträuch rund umher war schon völlig kahl
gefressen, obschon sie erst seit einer Stunde angekommen waren.
Im Morgenlande werden diese Heuschrecken gegessen; sie sollen
so schmackhaft wie Krebse seyn. Man sondert die Flügel und
Beine ab, brät sie in Butter, oder legt sie in Salz oder Eflig
und Pfeffer. Die Araber sollen sie in Mißjahren dörren, mahlen,
mit Mehl zu Kuchen machen und in Butter rösten. Man hat
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
433
464. Die Kauris.
Die Kauris, eine Art Porzellanschnecken, vertreten in mehreren
Gegenden Indiens und in einem großen Theile Afrikas die Stelle
der Scheidemünze, obgleich die dortigen Völkerschaften Gold, Silber
und andere Metalle genug haben. Im Innern Afrikas erhält man
für einen Speciesthaler 2000 Kauris, ein Huhn kauft man daselbst
für 4, ein Schaf für 600 und einen Stier für 2500 Kauris. In
Europa wurden diese Muscheln sonst zum Besetzen der Pferdege-
schirre gebraucht. Sie haben eine eiförmige, gelblich weiße Schale,
werden in großer Menge bei den Maldivischen und Lakedivischen
Inseln gefischt, und machen daselbst einen beträchtlichen Ausfuhr-
artikel aus, so daß von den Malviven jährlich 30 bis 40 Schiffs-
ladungen ausgeführt werden sollen. Die Kauris werden höchstens
1% Zoll groß und haben eine so glänzende Schale, als ob sie
lakirt wäre.
465. Räthsel,
Ich gehe alle Tage ans und bleibe dennoch stets zu Haus.
466. Die reisende Schnecke.
Wenn die Schneck' ans Reisen geht, wird zum 'Berg der
Maulwurfshügel, und der trägen Hummel Flug, brauset wie des
Sturmes Flügel.
467. Die Purpurschneke.
Der ehrliche Hund eines Hirten, sagt man, hat in der stach-
lichen Purpurschnecke, die in großer Menge an den Küstengegenden
des adriatischen und Mittelmeeres vorkommt, den Purpur entdeckt,
der bei den alten Völkern eine so gar hochgeachtete Farbe war.
Der Hund hatte eine solche Schnecke zerbissen, und war auf einmal
an der Schnauze schön roth gefärbt. Der Hirte dachte es wäre
Blut, wischte es mit Wolle ab, und die Wolle wurde so dauerhaft
purpurroth gefärbt und jeden Tag immer schöner, daß der Hirt
ganz aufmerksam wurde und die Entdeckung des Purpurs in der
Stachelschnccke machte. Dieser färbende Saft findet sich fast bei
allen Schncckenarten, in einem kleinen Beutelchen am Halse, nur
hat er bei der einen eine schönere Farbe als bei der andern, sieht
öfters anfangs, wenn er herausfließt, grünlich aus, und wird dann
erst roth. Da auch in jeder Purpurschnecke nur etwa ein Tröpflein
ist, gehörte eine ungeheure Menge dazu, um ein Kleid damit zu
färben, und die Purpurfarbe war höchst theuer. Die Leute bezahl-
ten das aber doch gern, denn viele haben die rothe Farbe ganz
besonders lieb, obgleich man bemerkt hat, daß sie für Menschen und
Thiere etwas Feindliches und Erschreckendes hat, und z. B. ein
Regiment roth gekleideter Soldaten auf Indianer einen viel furcht-
bareren Eindrücke mache, als ein Regiment grün gekleideter. Aber
- 28
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
441
Leibes in seiner Gewalt, so wie wir diesen oder jenen Finger be-
liebig strecken, und ist mithin keine todte Elektrisirmaschine, welche
entladen wird, sobald ein Leiter daran kommt.
Berührt man den Aal mit Glas, Siegellack, Schwefel, trokenem
Holz oder Knochen, so empfindet man nichts. Berühren sich zwei
Personen, so fühlen beide Schläge; einen starken aber nur diejenige
welche mit dem Fisch in Verbindung steht. Bringt man einen
schwachen Aal zwischen zwei Drähte und reizt man einen starken
Aal, während man den Draht in der Hand hält, so erhält man
heftige Schläge, wobei der schwache Aal ganz ruhig bleibt. Sie
selbst können also einander nichts thun; vielleicht gleitet der Strom
auf der Haut fort. Sperrt man auch große und kleine zusammen,
so fliehen" sie einander nicht; Frösche dagegen nehmen sogleich Reiß-
aus. Aus der Haut des Fisches hat man nie Funken kommen sehen.
474.- Der Kabeljau.
Der Kabeljau oder Stockfisch ist am obern Theile seines Körpers
aschgrau mit gelblichen Flecken und am untern weiß, wird 2 bis 4
Fuß lang und 12 bis 20 Pfund schwer, und vermehrt sich sehr
stark; denn man hat in einem Weibchen über 9 Millionen Eyer
gefunden. Dabei ist er ein gefräßiger Raubfisch, indem er nicht
allein Häringe, Schellfische, Krabben und vieles Gewürm frißt,
sondern auch wohl Eisenstückchen, Glasperlen, Stücke Holz und
andere unverdauliche Sachen verschluckt, die gar nicht zu seiner
Nahrung dienen können und daher wieder von ihm ansgcbrochen
werden. Man sieht ihn nie in Flüssen und Strömen, sondern er
hält sich in der Tiefe des Meeres aus, von wo er gewöhnlich nur
in der Zeit des Laichens sich dem Nfer nähert. Er bewohnt vor-
züglich das nördliche Meer zwischen Europa und Amerika, und
ist ein sehr nützlicher Fisch, dessen Verbrauch sehr bedeutend ist und
dessen Fang vielen Menschen Unterhalt gewährt. Den größten
Nutzen gewährt er als Speise in seinen verschiedenen Gestalten und
Zubereitungen; besonders ist er als Fastenspeise in Spanien,
Portugal, Italien und Frankreich beliebt, doch auch in andern
Ländern wird er häufig gegessen. Frisch ist er am schmackhaftesten
und wird am theuersten bezahlt, läßt sich aber in diesem Zustande
nicht gut und weit transportiren. Am meisten dient er gesalzen
und getrocknet zur Speise oder blos eingesalzen wie die Häringe.
Im ersten Falle heißt er Stockfisch und im letztern Laberdan.
In Norwegen gibt man die Köpfe den Kühen, weil man ge-
sunden hat, daß sie mit Seepflanzen vermischt, die Milch dieser
Thiere vermehren und ein besseres Futter geben als Heu und
Stroh. Die Rückenwirbel, Rippen und übrigen Knochen und
Gräten werden gleichfalls benutzt, und dienen z. B. auf Island
zum Viehfutter. Man füttert auch in Kamtschatka die Hunde damit,
die man vor die Schlitten spannt. In andern nördlichen Gegenden
gebraucht man sie zur Feuerung. Die Leber, welche auch ein gutes
Essen gibt, und einige andere Theile des Kabeljaus geben einen
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
455
und einen zahnlosen Mund hat, den Kopf und die Vorder-
beine; durch diesen die Hinterbeine und den Schwanz. Es kann
sich aber auch ganz oder doch thcilweise in sein Schild zurück-
ziehen und darin verbergen, wo es so sicher ist, daß ein be-
ladener Wagen, wenigstens bei- den größeren Arten darüber fährt,
ohne es zu beschädigen. Auf dem Oberschilde, welches eben so mit
dem Rücken verwachsen ist, wie das Unterschild mit dem Bauche,
liegen hornähnliche Schuppen (Padden) und diese geben das eigent-
liche Schildpadd, das in den Handel kommt und zu feinen Kunst-
sachen verarbeitet wird. Die harte Schale selbst benutzt man nur
zu gemeinen Arbeiten. Auch kann man diese Blättchen oder
Schuppen nicht von allen Schildkrötenarten gebrauchen, sondern
nur von einigen größeren, die stark und schön genug dazu sind.
Merkwürdig ist das ungemein zähe Leben der Schildkröten.
Nach heraus genommenem Gehirn kroch eine Schildkröte noch
6 Monate herum; eine anderere bewegte sich mehre Wochen ohne
Kopf. Ohne den geringsten Schaden können sie 12 bis 16 Monate
ohne Nahrung bleiben. Eben so können sie lange leben, ohne zu
athmen, auch halten sie in Lustarten ans, in welchen kein Sänge-
thier und Vogel mehre Minuten lang leben kann. Auch erreichen
sie ein hohes Alter, und sollen dasselbe ans 100 und mehr Jahre
bringen. Sie wachsen sehr langsam und pflanzen sich durch Eyer
fort, deren das Weibchen viele, oft über 100 in den Sand legt
und durch die Sonnenwärme ausbrüten läßt. Die Eyer sind rund,
haben eine kalkige Schale und riechen häufig nach Bisam. Die
Zeit, in welcher die Eyer ansgebrütet werden, ist nach der Wärme
und Witterung verschieden, oft 8 bis 9 Wochen. Die heraus-
kriechenden Jungen bringen ihre Schale oder Schild mit, das aber
noch weich ist und nach und nach an der Luft verhärtet. Die
Größe der Schildkröten ist sehr verschieden; manche sind von oben
nach unten 4 Fuß dick, 6 bis 7 Fuß lang und gegen 800 Pfund
schwer, während es auch deren gibt, die so groß wie eine Faust
sind und kaum ein Pfund wiegen. Ihre Nahrung besteht theils
in Pflanzen, theils in Fischen, Weichthieren, Würmern, Insekten.
Die gefangen gehaltenen gewöhnen sich auch leicht an Brod. Ihr
Aufenthalt ist theils im Meere (Meerschildkröten), cheilö in süßen
Gewässern, Flüssen, Seen, Sümpfen (Fluß- oder Südwasserschild-
kröten), theils ans dem Lande (Landschildkröten). Man benutzt
von den meisten Schildkröten, außer dem schon genannten Schildpadd,
woraus Dosen, Kämmen, s. w.'verfertigt werden, auch das Fleisch
und die Eyer, eine besonders für die Seefahrer wichtige Speise.
Am wohlschmeckendsten ist das Fleisch der von Pflanzen sich er-
nährenden Schildkröten, welches dem Hühner- oder Lammfleisch
gleicht. Sehr beliebt und im allgemeinen Gebrauche sind vornehm-
lich in Großbritannien die Schildkrötensuppen. Ans den Eyern
wird in Südamerika ein Oel gewonnen, das zum Brennen und
Salben gebraucht wird. Besonders benutzt man hierzu die Eyer
der großen Arranschildkröte, wovon Humboldt Nachricht mittheilt,
104
D. X ie Kullu r - Psla n z en, rvelche allei» z » ni L u t u 3 beniìtzt
lucrbcn: Taback (Nicotiana), Betel (die Nnfl der Betel-Arecapalme, Areca
catecliu), Kaschu (das Produckt der Acacia Gatecbu), Opium (aus dem
Gartenmohn, Papaver somniferum bereitet), Cocapflanze (Er^tbroxvlon
Enea Lam.).
E. D i e Kultur-P flange», welche das Material zu Zeug-
stoffen liefern: Leinpflanze (Einum usitatissimum), Hanspflanze(Can-
nabi« sativa), neuseelàndischer Flachs (Phormium tenax), Banmwollen-
Pflanze (Gossipium mit verschiedenen Arte»).
É. Die K u l t u r - P s l a n z e n, w e l ch e das Material * u Farbe-
ftoffen liefern: Waid (Isatis tinctoria), Jndigopsianze (Indigofera
tinctoria und anil), Fàrberrothe oder K> app (Rubia tinctorum), Orse ille
(Roccella tinctoria Dee ), Orkanet oder Alkanna (Aned.usa tinctoria),
Brasilienholz (Eaesalpinia echinata Eam.), Sappauholz (Eaesalpinia
8appan), Gelbholz liefern der Papier - Maulbeerhaum (Rroussonetia tin-
ctoria), die Quercitron-Eiche (tzuercus tinctoria) und der Orleanbaum
(Rixa orellana), Wau (Reseda luteola), gemeine Gelbwurz (Ourcuma
longa), àchter Safran (Orocus sativus), gemeiner Safran (Oartbamus
tinctorius), Wegdor» (Rlramuus inksctorius), rothes Sandelholz (Ptero-
carpus Santalinus), weihes Sandelholz (8antalum album), Aloe-Holz
(von Aquilaria Agaloclia).
Siebente Abtheilung.
Die allgemeinen physikalischen Verhältnisse deö Thierreiches.
8. 68.
Die Ein (Heilung des Thierreiches.
Oke» hat das Thierreich, von dem gegen 49,000 Gattungen beschrieben
sind, nach den wesentlichen Merkmalen aus folgende Art geordnet und bestimmt:
A. Erstes Land: Eingeweidethiere. I. Kreis: Gallertthiere:
1. Klasse: Infusorien; 2. Klasse: Polypen; 3. Klasse: Quallen. Ii. Kreis:
Schaalthiere: 4. Klasse: Muscheln; 5. Klasse: Schnecken; 6. Klasse:
Kracken. Iii. Kreis: Ringelthiere; 7. Klasse: Würmer; 8. Klaffe:
siügellose Insekten; 9. Klaffe: geflügelte Insekten.
R. Zweites Land: Fleischthiere. Iv. Kreis: bloße Fleisch-
thiere: 10. Klasse: Fische; 11. Klasse: Amphibien; 12. Klasse: Vögel.
V. Kreis: Sinnenthiere: 13. Klasse: Säugethiere.-
§. 69.
Der Einfluß der geographischen Breite und Länge auf die
Bertheilung und Verbreitung der Thiere.
A. Auf die Bertheilung und Verbreitung der Thiere
wirkt die geographische Breite und die davon hauptsächlich ab-
hängenden klimatischen Verschiedenheiten und vegetativen
Verhältnisse. Große Wärme und Feuchtigkeit vermehren den Pflanzen-
wuchs und seine üppige Entwicklung, und letztere ist stets von einer großen
Fülle der Thierformen begleitet. Darum erreicht das Thierreich innerhalb der
Tropen seine höchste Stufe der Entwicklung und nimmt von da aus gegen die
187
5- 171.
Das Thierreich Süd-Asiens.
Das Thierreich dieser Provinz gewährt ein ungewöhnliches Interesse und
zeigt eine große Mannigfaltigkeit. Ä. Unter den zahlreichen Muscheln ist
bemerkenswerth der gemeine Pfahlwurm ('L'eredo navalis) und die Perl-
muschel (Magarita sinensis Leach), welche die kostbarste Perle erzeugt und
auf den indischen Ocean beschränkt zu sein scheint, denn die der amerikanischen
Meere ist eine durchaus verschiedene Gattung. Bemerkenswerth isst die Armuth
an Süßwasser-Muscheln. 8. An Schnecken besitzen die indischen Meere
mehr als irgend eine Gegend der Erde eine Fülle der größten Mannigfaltigkeit,
die gegen die Gattungs-Armuth unter den korrespondirenden Parallelen von
Afrika und Amerika einen auffallenden Unterschied bildet; und dabei zeigt ach
die merkwürdige Thatsache, daß nahe % dieser Schnecken den Carnivoren an-
gehören, die zur Sicherung ihres Lebens, gleich wilden Tigern des Festlandes,
einen Vertilgungskrieg gegen die schwächeren Thiere ihrer eigenen Klasse führen,
so die Kegelschnecken (Conus), die Oliven (Oliva), die Walzeihchn ecken
(Valuta), die, Straubschnecken (Mitra), Porzellanschnecken (Cypraea), die
Pimpelchen (Turbinella)v die Tonnenschnecken (Dolium), die Sturmhauben
(Cassis), die Flügelschnecken (Strombus), die Harfenschnecken (Harpa), von
denen die meisten ihren Hauptsitz im indischen Ocean haben. C. Von den
Kracken sind zu nennen die Armkracken, die vollkommensten unter allen
Schaalthieren; sie liefern die Sepiafarbe.' D. Von den Würm ern lebt
eine kleine Art Blutegel (Hirudo) Millionenweise in den Djungle-Gegenden
Süd-Asiens verbreitet; ihr Biß ist gefährlich. Eine große Rolle spielt der
eßbare Spritzwurm (Holothuria edulis). E. Die flügellosen Insek-
ten. Die indische Bandassel (Scolopendra morsitans) mit giftigem Biß,
verschiedene Krebsarten, Milben, Spinnen, indische Skorpione fast von der
Größe eines Flußkrebses. F. Die geflügelten Insekten. Srech-
schnacken, Visiten-Ameisen (Formica ecpbalotes), zahme Bienen (Apis in-
dica), Tagfalter mit den mannigfaltigsten und glänzendsten Farben, Termiten,
Küchenschaben (Blatta orientalis), Wanderheuschrecken u. a. Die Verbrei-
tung des Seidenwurms (Phalaena Bombyx) ist an den weißen Maulbeer-
baum geknüpft, der in China und in Persien, am Libanon und in Klein-Asien
seine Heimath hat. Eine wilde Seidenraube lebt auf dem chinesischen Pfeffer-
baum (Eagara piperita), der in China und Japan einheimisch ist, und eine
andere Gattung (Bombyx mylitta) auf dem Jujubenbaum (Bb am uns
jujuba Roxb.), so wie auf dem käsförmigen Manglebaum (Bhizopbora
cascolaris Roxb.) und auf»dem Jambusenbaum, welche in Ost-Indien ein-
heimisch sind, endlich lebt noch eine andere Seidenmotte (Bombyx cyntbia)
auf dein Wunderbaum (Ricinus communis), der gleichfalls in Ost-Indien
wild wächst. Bemerkenswerth ist die Schildlaus, welche auf Eicus reli£;iosa_,
F. indica, Butea frondosa Roxb.y Mimosa cinerea., M. corinda
und Rhamnus jujuba lebt und einen Saft hervorbringt, welcher unter dem
Namen des Lack allgemein bekannt ist. Indien und China ist auch das Vater-
land eines Baumes, Celastrus ceriferus, welcher durch den Stich der
Wachsschildlaus (Coccus ceriferus) wirkliches weißes Wachs ausschwitzt.
O. Die Gewässer Süd-Asiens sind sehr reich an Fischen aller Art; über
ihre geographische Verbreitung läßt sich aber wenig sagen. Ii. Was die Am-
phibien anlangt, so ist ihre Menge sehr groß, und viele derselben sind gif-
tiger Natur. Unter den 43 Schlangen Vorder-Jndiens tödten 7 durch ihren
Biß. Das Leistenkrokodil (Crocodihis biporcatus) lebt in Vorder- und
Hinter-Indien, Crocodilus siamensis in Siam, der Gavial (Cr. ganac—
ticus) im Ganges, in seinen Zuflüssen und an der Küste Malabar. Die
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Amerika Holothuria Phalaena_Bombyx China Persien Klein-Asien Eagara China Japan Bhizopbora Ost-Indien Ost-Indien Butea Indien China Hinter-Indien Crocodilus
4. Die Völker und die Staaten in Asien.
359
8. 534.
Die Kultur.
1. Die Araber sind vorzugsweise Nomaden, voll unternehmenden,
unermüdlichen Geistes, voll lebenswarmer Phantasie und unbezähmbaren
Freiheitssinnes, fertig in den Waffen, der edelsten Rosse muthige Bändiger.
Sie erscheinen als das kräftigste aller muhamedanischen Völker. Als No-
maden beschäftigen sie sich hauptsächlich mit der Zucht des Rosses und des
Kameels. Nur in dem glücklichen Arabien und in den gesegneteren Küsten-
landschaften oder Oasen des Innern bauen sie den Boden und gewinnen
Getreide, Zuckerrohr, Baumwolle, vornemlich aber Kaffee in Jemen,
während Aloe, köstliche Balsam - und Gummiarten, Weihrauch, Myrrhen
und manche andere Arzneipflanzen der heiße Boden von selbst hervorbringt.
2. Höchst unbedeutend ist die Industrie und selbst die gewöhnlichen
Handwerke werden schlecht betrieben, aber der Meerverkehr reizt den Ara-
der, daher man in den Seestädten, wie in Dschidda, Mokka, Maskace u. a.
einen blühenden Handel nach Aegypten und Indien, nach Persien und an
die ost-afrikanische Küste trifft.
3. Die Araber haben sich von ihren Wüsten aus über West-Asien bis
zu den Gebirgen von Kurdistan, bis nach Indien, Tübet und der Tartarei,
ja bis zum asiatischen Archipelagus, über die ost-afrikanische Küste, über
ganz Nord-Afrika, selbst über Spanien, Süd-Italien und die Inseln des
Miitelmeeres ausgebreitet, und erst an den Ufern der Loire sonnte Karl
Märtel ihrem Vordringen in Europa ein Ziel setzen. In der Fremde wurde
das Nomadcnvolk ein fleißiges, Ackerbau, Handwerke, Handel, ja Künste
und Wissenschaften liebendes Volk, dessen Literatur einst belebend aufeuropa
einwirkte. Jetzt ist diese ruhmvolle Zeit dahingeschwunden und die wenigen
Schulen in der Heimath sind ohne alle Bedeutung. Die glühende Phantasie
des Arabers beschäftigt sich nur noch mit Mährchen, Sagen und den Freu-
den des Paradieses.
8. 535.
Die Verfassung und die Verwaltung.
1. Die Araber leben in zahllose, einander befehdende und beraubende
Stämme getheilt, an deren Spitze gewöhnlich ein Fürst steht, der aber nicht
unumschränkt herrscht.
2. An der Westküste sucht die Pforte ihre Herrschaft geltend zu ma-
chen, in der Thal aber gebietet hier der Scherif von Mekka, der Imam
von Sanna u. a. An der Südküste finden sich eine Menge selbständiger
Gemeinwesen, auf welche die Briten von der besetzten Halbinsel Aden aus
noch keinen Einfluß gewonnen haben. Am persischen Meerbusen sind kleine
Seeräuber-Staaten entstanden und ein Handelsvölkchen wohnt auf
der, ihrer Perlenfischerei wegen berühmten kleinen Insel Bahrein. Diese
Seeräuber-Staaten, so wie Bahrein, sind aber in Abhängigkeit gerathen
von dem Imam von Maskate.
8- 536.
Das Jmamat von Maskats.
1. Die bedeutendste Macht inarabien ist die Herrschaft!, es I m a m s (d. h.
Oberpriefters) von Maskate. Sehr weitläuftig dehnen sich heutzutage die
Besitzungen des Imams aus; in Afrika von den Comorn Inseln und vom Kap
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Extrahierte Personennamen: Karl
Märtel Karl Sanna
Extrahierte Ortsnamen: Asien Dschidda Indien Persien Kurdistan Indien Spanien Europa Nomadcnvolk Mekka Bahrein Bahrein Afrika
360 Dritter Theil. Die Politische Geographie.
Delgado (100 S. Br.) biskapguardafui; in Asien fast vom Kap Aden bis
Ras el Had, und durch Oman bis zum Perser-Golf. Auch innerhalb dieses
Golfs macht der Imam Ansprüche an die Oberherrschaft der meisten Inseln,
an das arabische Gestade von Bahrein, an die Perlfischereien und selbst an
einige Punkte der persischen Küste. Allerdings kann er nur eine geringe
Zahl von Ortschaften dieser gegen 3,000 Meilen ausgedehnten Küstenstrecke
durch stationirte Garnisonen in Besitz halten; aber wohl durch seine auf-
und abkreuzenden Flotten sich tributáis machen. In Afrika besitzt er die
Häfen Mongallo am Kap Delgado, Lindy unter 10° S. Br., Quiloa, Me-
linde. Lamo undpatta unter 7'// S. Br., Brava l1/4° N. Br., Magadoxo
2° N. Br., so wie die werthvollen Inseln Monfeca 8° S. Br., Zanzibar
6° S. Br., Pemba 5° S. Br. und Socotora.
2. Die Volksmenge von Oman mag */2 Mill. betragen. Der
Imam kann 80,000 bis 100,000 Mann Soldaten zusammenbringen;
seine Hauptmacht aber beruht auf seiner ansehnlichen Flotte. Seine Ein-
künfte betragen 10 bis 11 Mill. Gulden. Sie fließen ihm vorzüglich vom
Handel zu, der hier außerordentlich lebhaft betrieben wird. Eingroßertheil
von Arabien's und Afrika's Stapclwaaren, wie Perlen, Datteln, Sennes-
blätter, Kaffee, Gummi, Kopal, arabischer Gummi, Columbo-Wurzel,
Elfenbein, Schildplatt, Rhinoceroshorn, Felle, Häute, Bienenwachs, Ko-
kosöl und andere Produkte sind auf dem Markt von Maskate feil, von wo
sie nach den indischen Häfen gehen, während wieder andere Schiffe alle in-
dischen, afrikanischen und europäischen Handelsartikel bringen. Die Haupt-
und Seestadt Maskat, die gegen 60,000 E. hat, ist auch ein Hauptmarkt
für die Sklaven, obgleich der Imam dieaufhebung des Sklavenhandels zu-
gesichert hat.
Fünfte Gruppe.
Dir Malayen Staaten im indischen Archipelagus und auf der
Halbinsel Mal acra.
§. 537.
Die Verbreitung des malayischen Volksstammes.
1. Der malayische Volks stamm bewohnt alles Land, welches von
Madagascar bis zur Oster Insel im indischen und großen Ocean, im Süden
und Südosten der asiatischen und afrikanischen Kontinente zu finden ist,
also die Insel Madagascar, den indischen Archipelagus, das kontinentale
und insulareaustralien. Nur diemalediven sind von einem indischen Volks-
stamm bewohnt. Ueberdieß haben sich die Malayen auch auf der Halbinsel
von Hinter-Indien, in Malacca und in Siam, niedergelassen.
2. Dieses weite Gebiet, zwischen dem 20" N. und dem 50" S. Br.
und dem 64° O. und dem 93° W. L., das einen Flächenraum von e.
203,800 Q.m. einnimmt, ist mit Ausnahme der europäischen und chinesi-
schen Kolonien wunderbarer Weise allein von dem einen Volksstamtu
der Malayen bewohnt. Derselbe zerfällt aber in 2 Sub-Varietäten, in
die schwarzen oder schwärzlichen Negrito's und in die braunen oder-
bräunlichen Völkerschaften, die man gewöhnlich unter dem Namen Ma-
layen zusammen zu fassen pflegt.
3. Völker von beiden Schattirungen finden sich theilweise dicht neben
einander, häufig auf einer und derselben Insel, wo dann die dunklere in der
Regel die geknechtete und in die Gebirge zurückgescheuchte, die hellere aber
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Delgado W._L.
Extrahierte Ortsnamen: Asien Oman Bahrein Afrika Brava Monfeca Pemba Oman Rhinoceroshorn Oster_Insel Hinter-Indien Malacca