67
Physische Geographie.
Amerika wird durch den sehr langen Gebirgszug
der Cordilleras de los Andes (d. h. Kupferge-
birge) , welche von seiner südlichsten Spitze über die
Landenge Darien durch das Innere von Nordamerika
ziehen, in eine östliche und westliche Hauptabdach-
ung geschieden. Von dem Hauptgebirge, das sich in der
Nähe des Aequators am höchsten erhebt, laufen seitwärts
mehre Aeste aus, zu denen auch das Apalachen- und
Alleghanygebirge an der Ostküste Nordamerikas
zu rechnen ist.
Die größten Flüsse strömen auf der östlichen Haupt-
abdachung: der St. Lorenzstrom, der Missisippi
mit dem Missuri, der Rio del Norte, der Ori-
noko, der Mar anhon oder Amazonenstrom, der
größte aller Ströme, und der Rio de la Plata
(Silbcrfluß). Auf der westlichen Hauptabdachung fließt
die Kolumbia.
Dieser Erdtheil enthält auch sehr große Landseen:
den Sklaven- und Winnipegsee in dem freien
Jndianerlanden von Nordamerika, den oberen, Mischi-
gan-, Huronen-, Erie- und Ontariosee in Ka-
nada, den Macaraibo in Kolumbia und den Titi-
caca m Oberperu. —
Von Neu Holland ist uns wenig mehr, als der
äußerste Saum bekannt. An der Ostküste erhebt sich die
Gebirgskette der blauen Berge. Schiffbare Flüsse
sind der Hawkesbury und der Clyde.
An merk. 1. Afrika ist uns noch immer sehr unbekannt; wir
kennen eigentlich nur die Kästen dieser großen Halbinsel, und
auch diese nicht allenthalben genau. Seit 30 Jahren haben
Engländer (Jackson 1801, Mungo Park, gest. 1805,
Ritchie, gest. 1819, und Lyon 1819, Denham, gest.
1822, Laing, gest. 1827, Clapperton 1827), Franzosen
(Mollien 1818, Caille 1828), Deutsche sthorne-
mann, gest. 1800, Röntgen, gest. 1811, Burkhardt,
gest. 1817, Rüppell 1825) u. And. es versucht, uns das
Innere der Nordhälste aufzuklären; und ihre Bemühungen,
5*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Jackson Laing Burkhardt
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Nordamerika Nordamerikas Nordamerika Ka- Kolumbia Holland Afrika Lyon
156
dungsglied zwischen den West- und Ost-Ghats. Die mittlere Hohe ver zur
Küste Koromand e l abfallenden Ost-Ghats beträgt 4700'. Iii. Das Berg-
land der Vindhyan-Ketten mit den Plateau von Malwa erreicht
bis 4000'. Iv. Dem Südende Vorder-Jndiens ist Ceylon vorgelagert,
eine der schönsten Inseln des Erdballs. Ihr Gebirgsland erbebt sich im
Adams Pik bis 5700'.
C. Arabien, bei den Bewohnern eldschesira (d. h. Insel oder Halb-
insel) genannt, hat die Gestalt eines Trapezes. Nicht blos durch seine Lage,
sondern auch durch seine Natur zeigt es große Verwandtschaft mit Afrika,
k. Das Innere Arabiens ist eine große Hochebene, meist sandig und wüste'
ohne schattige Wälder und befruchtende Wassersysteme' mit großer, brennender
Hitze im Sommer und kühler Luft im Winter. Nur der N. Theil des Tafel-
landes oder Nedsched ist in den zerstreuten Oasen bewohnbar. Das Tafel-
land dacht sich nach allen Seiten terrassenartig ab. Ii. Der Südrand
mit den Landschaften Hadramaut und Mahr a und Iii. der Ostrand in
der Landschaft Oman bildet meistens eine steile und hohe Küste; dem N. Theil
des Ostrandes liegt die bewässerte Landschaft el Ah sa vor. Dieser Küste
gegenüber liegt die durch ihre Perlenfischers berühmte Insel Bahrein. Iv.
Der Nordrand der -Halbinsel, theilweise unter dem Namen Dschebel
Schammar bekannt, fällt zur syrisch-arabischen Wüste ab, und scheint sich
im W. an das O. Gebirgsland von Syrien anzuschließen. V. Der West-
rand zieht von der Straße Bab el Mandeb bis zuin S. Ende des O. Ge-
birgs-Landes von Syrien. In Hedschas, wo Mekka und Medina liegen,
erreicht er bis 6000', in Jemen bis 5000'; hier fällt er zu einem sandigen
Küstenstrich ab, der T e h a m a heißt.
I). Das syrische Gebirgsland, 150 M. l., 30 M. br., 3500
O..M. gr., bildet das Verbindungsglied zwischen Arabien und dem System des
Taurus. Es wird von S. nach N. von einer Einsenkung durchzogen, welche
am Nordende des Bahr el Akaba, des östlichen Meerbusens des rothen Meeres,
beginnt, und bis zum todten Meere Wad y el Ara.ba und Wady el Ghor
heißt. Auf ihrer tveitern Erstreckung wird die Einsenkung ausgefüllt von denr
todten Meere, von hier bis ztim Libanon, bis wohin sie Ghor heißt, vom
Jordan bewässert. Zwischen dem Libanon und Antilibanon heißt die Einsen-
kung Bekaa (Coelesyria oder das hohle Syrien der Alten) von dem
Nähr el Thany (Leontes) und dem Nähr el Assi (0ront68) durchflossen.
Das Thal des letztem bezeichnet den nördlichsten Theil der genannten Einsen-
kung. Die absolute Höhe dieser Einsenkung ist sehr Verschieden. 954' üb. d. M.
liegt die Wasserscheide zwischen dem rothen und todten Meer; das letztere liegt
1337' und der See Tiberias noch 84' tiefer, als der Spiegel des Oceans.
Baalbeck dagegen, auf dein Scheitel des nach zwei Seiten abfallenden Thales
von Cölesyrien liegt in einer abs. Höhe von 3572'. Die so merkwürdig er-
hobene und eingesenkte Erdspalte theilt das Gebirgsland in einen östlichen und
westlichen Theil. I. Das östliche Gebirgsland beginnt an der N. Spitze
des Meerbusens von Akaba und erstreckt sich in Plateauform bis zum Anti-
libanon. Seine Höbe beträgt c. 3000', sein Steilabfall ist gegen die Ein-
senkung gerichtet. Auf seinen Flächen erheben sich der Attarus, der Nebo
und das Han ran Gebirge. Die hier liegenden Landschaften heißen von
Sr nach 9î. Dschebal Schera (Gebirge Seir), Dschebal (Land der Edo-
miter), Kerek (Land der Moabiter), el Belka und Adschelun (Gilead),
Dscholan (Gaulanilis), D sch e dur (Ituraea), L e d s ch a (Trachonilis),
Hauran (üatanaea). Das O. Gebirgsland steigt im Antilibanon (bei
den Arabern Dschebel el Wast oder es Schark) zti bedeutenden Höhen auf,
denn der große Hermon (Dschebel es Scheck) ist beständig mit Schnee
bedeckt; die Schneegrenze liegt hier etwa in 13,500', daher der große Hermon
wenigstens 14,000' h. sein muß. Gegen O. fällt der Antilibanon zum Pla-
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Extrahierte Personennamen: C. Jordan Baalbeck Dschebal_Schera Belka
Extrahierte Ortsnamen: Ceylon Afrika Arabiens Nedsched Oman Bahrein Syrien Syrien Mekka Medina Akaba Coelesyria Akaba Plateauform Gilead Ituraea Hauran
4. Die Völker und die Staaten in Asien.
359
8. 534.
Die Kultur.
1. Die Araber sind vorzugsweise Nomaden, voll unternehmenden,
unermüdlichen Geistes, voll lebenswarmer Phantasie und unbezähmbaren
Freiheitssinnes, fertig in den Waffen, der edelsten Rosse muthige Bändiger.
Sie erscheinen als das kräftigste aller muhamedanischen Völker. Als No-
maden beschäftigen sie sich hauptsächlich mit der Zucht des Rosses und des
Kameels. Nur in dem glücklichen Arabien und in den gesegneteren Küsten-
landschaften oder Oasen des Innern bauen sie den Boden und gewinnen
Getreide, Zuckerrohr, Baumwolle, vornemlich aber Kaffee in Jemen,
während Aloe, köstliche Balsam - und Gummiarten, Weihrauch, Myrrhen
und manche andere Arzneipflanzen der heiße Boden von selbst hervorbringt.
2. Höchst unbedeutend ist die Industrie und selbst die gewöhnlichen
Handwerke werden schlecht betrieben, aber der Meerverkehr reizt den Ara-
der, daher man in den Seestädten, wie in Dschidda, Mokka, Maskace u. a.
einen blühenden Handel nach Aegypten und Indien, nach Persien und an
die ost-afrikanische Küste trifft.
3. Die Araber haben sich von ihren Wüsten aus über West-Asien bis
zu den Gebirgen von Kurdistan, bis nach Indien, Tübet und der Tartarei,
ja bis zum asiatischen Archipelagus, über die ost-afrikanische Küste, über
ganz Nord-Afrika, selbst über Spanien, Süd-Italien und die Inseln des
Miitelmeeres ausgebreitet, und erst an den Ufern der Loire sonnte Karl
Märtel ihrem Vordringen in Europa ein Ziel setzen. In der Fremde wurde
das Nomadcnvolk ein fleißiges, Ackerbau, Handwerke, Handel, ja Künste
und Wissenschaften liebendes Volk, dessen Literatur einst belebend aufeuropa
einwirkte. Jetzt ist diese ruhmvolle Zeit dahingeschwunden und die wenigen
Schulen in der Heimath sind ohne alle Bedeutung. Die glühende Phantasie
des Arabers beschäftigt sich nur noch mit Mährchen, Sagen und den Freu-
den des Paradieses.
8. 535.
Die Verfassung und die Verwaltung.
1. Die Araber leben in zahllose, einander befehdende und beraubende
Stämme getheilt, an deren Spitze gewöhnlich ein Fürst steht, der aber nicht
unumschränkt herrscht.
2. An der Westküste sucht die Pforte ihre Herrschaft geltend zu ma-
chen, in der Thal aber gebietet hier der Scherif von Mekka, der Imam
von Sanna u. a. An der Südküste finden sich eine Menge selbständiger
Gemeinwesen, auf welche die Briten von der besetzten Halbinsel Aden aus
noch keinen Einfluß gewonnen haben. Am persischen Meerbusen sind kleine
Seeräuber-Staaten entstanden und ein Handelsvölkchen wohnt auf
der, ihrer Perlenfischerei wegen berühmten kleinen Insel Bahrein. Diese
Seeräuber-Staaten, so wie Bahrein, sind aber in Abhängigkeit gerathen
von dem Imam von Maskate.
8- 536.
Das Jmamat von Maskats.
1. Die bedeutendste Macht inarabien ist die Herrschaft!, es I m a m s (d. h.
Oberpriefters) von Maskate. Sehr weitläuftig dehnen sich heutzutage die
Besitzungen des Imams aus; in Afrika von den Comorn Inseln und vom Kap
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Extrahierte Personennamen: Karl
Märtel Karl Sanna
Extrahierte Ortsnamen: Asien Dschidda Indien Persien Kurdistan Indien Spanien Europa Nomadcnvolk Mekka Bahrein Bahrein Afrika
360 Dritter Theil. Die Politische Geographie.
Delgado (100 S. Br.) biskapguardafui; in Asien fast vom Kap Aden bis
Ras el Had, und durch Oman bis zum Perser-Golf. Auch innerhalb dieses
Golfs macht der Imam Ansprüche an die Oberherrschaft der meisten Inseln,
an das arabische Gestade von Bahrein, an die Perlfischereien und selbst an
einige Punkte der persischen Küste. Allerdings kann er nur eine geringe
Zahl von Ortschaften dieser gegen 3,000 Meilen ausgedehnten Küstenstrecke
durch stationirte Garnisonen in Besitz halten; aber wohl durch seine auf-
und abkreuzenden Flotten sich tributáis machen. In Afrika besitzt er die
Häfen Mongallo am Kap Delgado, Lindy unter 10° S. Br., Quiloa, Me-
linde. Lamo undpatta unter 7'// S. Br., Brava l1/4° N. Br., Magadoxo
2° N. Br., so wie die werthvollen Inseln Monfeca 8° S. Br., Zanzibar
6° S. Br., Pemba 5° S. Br. und Socotora.
2. Die Volksmenge von Oman mag */2 Mill. betragen. Der
Imam kann 80,000 bis 100,000 Mann Soldaten zusammenbringen;
seine Hauptmacht aber beruht auf seiner ansehnlichen Flotte. Seine Ein-
künfte betragen 10 bis 11 Mill. Gulden. Sie fließen ihm vorzüglich vom
Handel zu, der hier außerordentlich lebhaft betrieben wird. Eingroßertheil
von Arabien's und Afrika's Stapclwaaren, wie Perlen, Datteln, Sennes-
blätter, Kaffee, Gummi, Kopal, arabischer Gummi, Columbo-Wurzel,
Elfenbein, Schildplatt, Rhinoceroshorn, Felle, Häute, Bienenwachs, Ko-
kosöl und andere Produkte sind auf dem Markt von Maskate feil, von wo
sie nach den indischen Häfen gehen, während wieder andere Schiffe alle in-
dischen, afrikanischen und europäischen Handelsartikel bringen. Die Haupt-
und Seestadt Maskat, die gegen 60,000 E. hat, ist auch ein Hauptmarkt
für die Sklaven, obgleich der Imam dieaufhebung des Sklavenhandels zu-
gesichert hat.
Fünfte Gruppe.
Dir Malayen Staaten im indischen Archipelagus und auf der
Halbinsel Mal acra.
§. 537.
Die Verbreitung des malayischen Volksstammes.
1. Der malayische Volks stamm bewohnt alles Land, welches von
Madagascar bis zur Oster Insel im indischen und großen Ocean, im Süden
und Südosten der asiatischen und afrikanischen Kontinente zu finden ist,
also die Insel Madagascar, den indischen Archipelagus, das kontinentale
und insulareaustralien. Nur diemalediven sind von einem indischen Volks-
stamm bewohnt. Ueberdieß haben sich die Malayen auch auf der Halbinsel
von Hinter-Indien, in Malacca und in Siam, niedergelassen.
2. Dieses weite Gebiet, zwischen dem 20" N. und dem 50" S. Br.
und dem 64° O. und dem 93° W. L., das einen Flächenraum von e.
203,800 Q.m. einnimmt, ist mit Ausnahme der europäischen und chinesi-
schen Kolonien wunderbarer Weise allein von dem einen Volksstamtu
der Malayen bewohnt. Derselbe zerfällt aber in 2 Sub-Varietäten, in
die schwarzen oder schwärzlichen Negrito's und in die braunen oder-
bräunlichen Völkerschaften, die man gewöhnlich unter dem Namen Ma-
layen zusammen zu fassen pflegt.
3. Völker von beiden Schattirungen finden sich theilweise dicht neben
einander, häufig auf einer und derselben Insel, wo dann die dunklere in der
Regel die geknechtete und in die Gebirge zurückgescheuchte, die hellere aber
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Extrahierte Personennamen: Delgado W._L.
Extrahierte Ortsnamen: Asien Oman Bahrein Afrika Brava Monfeca Pemba Oman Rhinoceroshorn Oster_Insel Hinter-Indien Malacca
380
Dritter Theil. Die Politische Geographie.
4. Der Handel hat mit vielen Hindernissen zu kämpfen: mit dem
Mangel an Landstraßen und fahrbaren Strömen, mit der Unzugänglichkeit
der Gebirge, über welche die Lasten nur auf dem Rücken von Menschen
fortgeschafft werden können, mit großen Wüsten, welche nur mit Hülfe des
Kameels durchzogen werden können, mit dem Mangel an guten Häfen und
reich gegliederten Küsten; mit der Unbekanntschafc der Afrikaner in der
Meerschifffahrt, mit der Rohheit der Völker, der Habgier der Fürsten, der
Raubsucht der Nomaden und manchen religiösen Vorurtheilen. Dennoch
aber ist Handel und Verkehr sehr bedeutend und lebhaft, besonders in allen
muhamedanifchen Ländern.
5. Zn ganz Nord-Afrika ist der Handel hauptsächlich in den Hän-
den arabisch-maurischer Handelsleute. Von den Staaten der Berberei aus
durchziehen sie die Sahara und den Hoch-Sudan bis zum Busen von Guinea,
so wie den flachen Sudan bis zum Nordrande Hoch-Afrika'ö und haben
bis jetzt noch immer die europäischen Handelsleute, die von Senegambien,
von der Küste Ober-Guinea's und von Algier aus einzudringen suchten,
zu verdrängen gewußt. Die wichtigsten Handelsplätze des muha-
medanischen Afrika, mit Ausnahme der Nil-Länder, sind Tetuan,
Tafilet und Tanger in Marokko; Algier in Algier; Tunis und Tripolis;
Murzuk in Fezzan; Gadames im Biledulgerid; Segu und Timbuktu am
Niger; Kairo und Sakkatu in Fellata-Staaten; Kuka in Bornu u. a. O.
6. Von großer Wichtigkeit ist der Handel in den Nil-Ländern.
Zm Quelllande des Nil, in Habesch, Schva und Efat, in Narea und Kassa
hat zwar der Handel bedeutend abgenommen, doch ist er noch immer von
solcher Bedeutung, daß er viele arabische Karawanen von Nubien und vom
indischen Meere her beschäftiget und schon längst eine Lockspeise für englische
und französische Kaufleute geworden ist. Der bedeutende Handel Nubien's
und Aegppten's ist fast ganz in den Händen des Vicekönigs. Hier bildet der
Nil die Haupt-Fahrstraße für den innern Verkehr; Alexandrien mit seinen
2 Häfen ist der Centralpunkt für den Handel mit dem Ausland.
7. Auch mit den Bewohnern von dem Hochlande Süd-Afrika's
wird ein bedeutender Handel getrieben. An der Ost-Küste suchen die Araber
(besonders der Zmam von Maskate), welche hier einst von den Portugiesen
verdrängt worden sind, den Handel wieder ganz in ihre Hände zu bekommen.
An der West-Küste entwickeln außer den Portugiesen auch die Briten und
Franzosen eine große Verkchrs-Thätigkeit. Zm Kap-Lande ist der Handel
allein in den Händen der Briten.
8. Die Haupt-Einfuhr-Artikel in's Znnere von Afrika sind:
Pistolen, Flinten, Säbel, Glaswaaren, Wollenzeuge, Seidenwaaren, Töpfer-
gefchirr, Messing, gedruckte Baumwollenzeuge, gestreifte Musseline, Schreib-
papier, Korallen, Rasirmesser, Salz, Gewürze, Parfümerien, indische
Shwals, Branntwein, Rum, Quincallerie-Waaren u. s. w.
9. Die Haupt-Ausfuhr-Artikel sind: Kaffee, Zucker, Reis,
Datteln, Palmöl, Wein aus Madeira, den canarischen Znseln und vom
Kap-Land, Baumwolle, Specereien, Zndigo, Gummi, Sennes-Bläcter, Aloe,
Eben-, Sandel- und Schiffsbauholz; Kameele, Elfenbein, Rhinoceroshörner
und Häute, Panther-, Tiger- und Löwenfelle, Straußfedern, Wachs, Mo-
schus, Goldstaub und Sklaven, von denen jährlich trotz der von England
und Frankreich dagegen ergriffenen Maßregeln gegen 300,000 Köpfe, haupt-
sächlich nach Brasilien und in die vereinigte Staaten von Nord-Amerika
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Extrahierte Ortsnamen: Nord-Afrika Guinea Nordrande_Hoch-Afrika'ö Algier Afrika Tanger Marokko Algier Algier Tunis Tripolis Fezzan Timbuktu Niger Kairo Bornu Schva Narea Kassa Nubien Kap-Lande Afrika England Frankreich Brasilien
311
bis zum Rio de la Plata, am untern Parana, Rio Salado und der S. Grenze
von Peru. 1. Die Moluchen oder Ara u kan er auf der W. Seite der
Cordillere von Chili. 11. Die Puelchen in den S. Pampas, im Sw.
der la Plata-Mündung. 111. Die Tehualhets oder Patagonen in der
gleichnamigen Steppe. Iv. Die Nakanakus oder Pescheräh auf Feuer-
land und an der Magelhaens-Straße.
§. 294.
Der afrikanische Stamm
umfaßt die Völker des südlichen und die meisten Nationen dos rrümereir
Afrika.
A. Die Gruppe der braunen Völker von Sud-Afrika breitet
sich von der Spitze des Erdtheils bis zum S. Wendekreis aus, ja auf dem
Ostrande bis zum Parallel des K. Delgado und bis zum Golf von Zangue-
bar. I. Der östliche Zw^ig oder die Kaf fern. 1. Die östlichen
Kaffern (Kaffern im engern Sinn) auf den Terrassen des O. Randes, wor-
unter die Amakosa, Tambuki, Mambuki, Manica, Amazula, Butua- und Mo-
nomotapa-Völkerschaften. 2. Die westlichen Kaffern oder Beetjua-
n en auf dem hohen Scheitellande, im W. der eigentlichen Kaffern, etwa zwi-
schen 20" und 28" Sbr. 11. Der westliche Zweig oder die Hotten-.
Lotten-Völker. 1. Die südlichen Hottentotten vermischt mit
europäischen Kolonisten, N. bis zu den Nicuweveld's Bergen und zur Scheitel-
Terrasse. 2. Die nördlichen Hottentotten, u. Die Buschmänner -
am obern Nu-Gariep und seinen Zuflüssen, b. Die Korona und Grigua
zu beiden Seiten des mittlern Oranje, c. Die N a in aqua zu beiden Sei-
ten des untern Oranje und im N. desselben auf dem W. Rande bis 24" Sbr.
B. D ie mittelafrikanische Gruppe oder die Neger-Völker,
gegen N. ungefähr bis zum Hochlande von Habesch und bis zur Sahara, von
W. gegen O. von einem Ocean bis zum andern verbreitet. 1. Der östliche
Zweig. ~ 1. Die Tribus von Mosambique: Macua's und M o n-
jou im Innern. 2. Die Muh enemugis im W. 3. Die Mar a k ar-
ten im O. des mittlern Qnilimance. 4. Die Gallas, im N. der Ma-
rakatten, im S. und W. des abyssinischen Hochlandes. 4. Die So maulies,
ein Knstenvolk zwischen K. Guardafui und der Straße von Bab el Mandeb;
eine Kolonie derselben auf der gegenüber liegenden arabischen Küste bei Mekka.
Ii. Der westliche Zweig. 1. Damaras, die N. Grenznachbarn der
Namaqua's. 2. Die Kongo-Völker auf den Terrassenlandschaften des
W. Randes zwischen K. Negro und K. Lopez. 3. Die Anziko auf dem
Inner» des Hochlandes, wenig S. vom Aequator. 4. Die Agag (Giachas
oder Schagga), im unbekannten Innern und auf dem unbekannten N. Rande
von Hoch Afrika, aber auch in den Kong-Gebirgen, im N. der Sklaven-Küste.
Iii. Der nördliche Zweig. 1. Die Nuba-Neger, vielleicht der ge-
meinsame Name der Schangallas in der Kolla von Habesch, der Furi in Dar-
Fur und anderer Stämme-, welche in Dongola, am Nil und am Bahr el Abiad
aufwärts und in seinem unbekannten Ouelland wohnen. 2. Die Völker
voic Sudan: die Völker um den Tschad-See, die Haussa-Neger und
die Jenne- und T i m b ukt u - Ne g e r am mittlern Niger. 3. Die Fulah-
N eg er, heimisch auf dem W. Rande von Hoch-Sudan, aus dem O. Ufer
des obern und im S.. des untern Senegal; unter dem Namen Fellata sind
sie als Herrscher und Eroberer durch ganz Sudan bis zum Tschad-See ver-
breitet, durch Sprache, Sitte und politische Bedeutung das merkwürdigste aller
Negervölker. 4. Die Völker von Hoch-Sudan und Senegambien.
Die wichtigsten sind die Manding o auf-dem N. Abhang von Hoch-Sudan
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Sud-Afrika W. K._Guardafui Damaras W._Rande_von_Hoch-Sudan
Extrahierte Ortsnamen: Peru Afrika Mambuki Manica Amazula Lotten-Völker Sahara Mosambique Mekka Afrika Dongola Niger Senegal Tschad-See Hoch-Sudan
baut, an der Stelle des alte» Martok, wo wahrscheinlich das römische Bo-
canuin Henierum stand; tm 12ten Jahrhundert über 700,000, jetzt 30,000
E. : zweite, befestigte Hauptstadt und gewöhnliche Residenz des Sultans.
6. Die Provinzen jenseits des Atlas. Agadir, auch
Santa Cruz, nur noch 500 C.; fast ganz ruinirt- Tarudant, 20,000
E. ; viel Gewerbe. Sudschelmesa, viel Handel. Ta fi l et, 10,000 E. ;
befestigt; Gewerbs- und Handelsstadt-
Drittes Kapitel
Die Völker im Biled-ul-Dscherid und in der Sahara.
$. 478.
Uebersicht.
Biled-ul-Dscherid (Dattelland oder Land der Palmenzweige) und
die Sahara sind überall, wo Wasser quillt und wo sich eine Oase findet,
von Menschen bewohnt. Zwei Völker haben aus dem genannten Landerraum
sich angesiedelt, »endlich die Mauren und die Berber oder Amazirghen,
welch' letztere in die Tuariks und Tibbos zerfallen. Diese Völker bilden
kleine Gemeinden, die unter der Leitung des Familien- oder Stammhauptes
stehen.
§, 479.
D i e Mauren.
Die Mauren sind entweder von unvermischter arabischer Abstammung
oder aber aus der Vereinigung der Berber mit Arabern entstanden. Sie spre-
chen den moghrebinischen Dialekt des Arabischen. Die zahlreichen Stämme
dep Mauren bewohnen die Westhälfte des Sandoceans. Ihr Reichthum besteht
in Kameelen, Schafen und Ziegen. Die Küstenstämme leben unter demokra-
tischer, die Wüstenstämme unter erblich-monarchischer oder patriarchalischer Ne-
gierungsform. Längs der atlantischen Küste finden sich feste Orte-; in der
Wüste leben die Mauren unter Zelten.
§. 480. '
D i e Tuariks.
Das mächtige Verbervolk der Tuariks bewohnt die Oasen, welche die
Mitte des Oceans durchziehen. Sie wohnen zum Theil in ummauerten Städ-
ten, andere ziehen als Zeltbewohner auf ihren zahlreichen Weiden umher. Noch
jetzt sind die Tuariks, wie zu den. Zeiten der Karthager und Römer, Begleiter
der Karawanen, denen sie zur Bedeckung dienen, sind Mäkler, treiben einen
lebhaften und regelmäßigen Handel, der seit den ältesten Zeiten zwischen dem
nördlichen und mittleren Afrika im Gange ist, oder sind durch Treulosigkeit
und Grausamkeit berüchtigte Räuber. Die größte Oase ist As den mit dem
Hauptort A g a d e s. Der Sultan dieser Oase gilt für das Oberhaupt aller
Tuariks. *» -
8- 481.
D i e Tibbos.
Die Tibbos sind der andere Zweig der Amazirghen. Die zahlreichen
Stämme derselben wohnen östl. von den Tuariks bis zu den Nilländern. Die
größte der von ihnen besetzten Oasen ist Kawas mit dem Hauptort Bilma.
In Kawas leben unter den Tibbos viele Schwarze.
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Extrahierte Personennamen: Kawas
Extrahierte Ortsnamen: Agadir Biled-ul-Dscherid Sahara Afrika
613
Umgebungen lebt ein sehr gemischter Menschenschlag, der aus den
Nachkommen von Arabern, Persern, Hindus, Syrern, Kurden, Afghanen und
Beludschen entstanden ist. Diese Fremden haben sich als Handwerker und
Kaufleute in Maskat niedergelassen. Ueberdieß sind auch Abyssinier und
Neger aus Zanguebar als Sklaven hieher verpflanzt worden. In den afri-
kanischen Besitzungen von Maskat finden sich Neger und Araber. —
Ii. Die Religiönsverschiedenheit.x Die alten Araber waren zum größ-
ten Theil dem Sabäismus zugethan. Zn den ersten Jahrhunderten unserer
Zeitrechnung machte das Christenthum einige Fortschritte in Arabien.' In
Jemen befanden sich sogar ziemlich viele christliche Gemeinden, und da sie häu-
figen Verfolgungen ausgesetzt waren, so bemächtigten sich die christlichen Fürsten
von Habesch dieser Landschaft, um sie zu vertheidigen. Allein bald nachher
trat Muhamed auf und das Christenthum verschwand aus Arabien. Er
vereinigte die Stämme seines Landes durch eine gemeinschaftliche Religion.
Mit dem glühendsten Fanatismus führten nun die Araber einen verheerenden
Kampf gegen die Länder der Ungläubigen in Asien, Afrika und Europa. Die
meisten Gebiete, welche sie sich unterworfen haben, sind ihnen durch andere
Völker wieder abgenommen worden, und nur in der arabischen Halbinsel und
in Marokko haben sie ihre politische Macht behauptet- Aber durch Sprache
und Religion üben die Araber noch heute einen mächtigen Einfluß auf viele
Völker und Nationen der Erde aus- Ueber den Charakter und die Verbrei-
tung des Muhamedanismus S. §. 802. S. 317. 318.
$- 487.
D i e Kultur.
A. Die Fellahs und Hadhesi sind Dorf- und Städtebewohner. Sie
treiben Ackerbau, Gewerbe und Handel- Der Ackerbau hängt größtentheils
von künstlicher Bewässerung ab. Man gewinnt Reis, Durra, Getreideartey,
Südfrüchte, Datteln, Trauben, Tabak; in Zanguebar bauen die Sklaven das
Zuckerrohr. -Die Beduinen bilden die Hauptbevölkerung Arabiens. Sie
sind ein Hirtenvolk, dessen Reichthum in Kameelen, trefflichen Pferden und in
Schafen besteht.
8. Die technische Kultur ist von keiner Bedeutling. Erst ¡feit Kur-
zem haben die Banianen, die in Maskat ansäßigen Hindus, einige Baumwollen-
fabriken angelegt.
6. Der Handel Arabiens^ war einst von großer Wichtigkeit. Bis zur
Entdeckung des Vorgebirges der guten Hoffnung wurden alle Waaren Dekans
und Ost-Afrika's über Arabien und durch den arabischen Meerbusen nach
Aegypten, Phönicien und Europa gebracht. Jetzt ist der Handel Arabiens
von geringer Wichtigkeit. Maskat ist der einzige Ort in den selbstständigen
Staaten Arabiens, von wo aus Handel mit den afrikanischen Besitzungen, mit
Bombay und Surate getrieben wird. Zucker und Negersklaven, Kaffee, Pferde,
Weihrauch und Myrrhen, Gummi und Sennesblätter sind Hauptausfuhr-Ar-
tikel; Bahrein bringt seine Perlen in den Handel.
v. Die geistige Kultur steht auf einer niedrigen Stufe, obgleich es
d/n Arabern nicht an Thatkraft, so wie an Fassungskraft und Anlagen für die
Wissenschaft fehlt- Sie lieben Mährchen und wunderbare Erzählungen, auch
achten sie ihre Dichter hoch.
§. 488.
Die Verfassung.
Die Araber dulden keine drückende Oberherrschaft, daher sich nirgends der
Despotismus findet. Die Regierungsform ist sehr verschieden; bei manchen
Nomadenstämmen findet sich die patriarchalische Verfassung-
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TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Europa Marokko Durra Arabiens Kameelen Maskat Europa Arabiens Bombay Bahrein
Bergketten von 4 — 5000' Höhe. Hinter der vordem Kette
(Zwarte Berge) dehnt sich die 3000' hohe wasserarme Ebene
Karro o aus, von wo man zu steilen Gebirgen mit 10000' hohen
Kuppen kommt, die unter den Namen Neuevelds-, Schnee - und
Winterberge bekannt sind. Hinter ihnen ist Hochebene mit dem
Stromgebiet des Oranje.
4. Der Westrand. Weit nordwärts vom Oranje begrenzt
öde unwirthbare und gleichfals landeinwärts steigende Küste das
Meer. Dann vom Cap Negro an wird die Küste unterm Namen
Nieder- od. Südguinea bekannter, doch nur an Flüssen (Coanza,
Congo u. a.) hinauf bis zu Gebirgen, die das Innere verbergen
und noch nicht untersucht sind. — Alles, was die Randabdach-
nngen einschließen, scheint Hochland und mehrentheils Hochebene
zu sein.
K l i m a und P r o d u c t e.
Jeder Strich Afrikas, die Südspitzen und Berghohen abge-
rechnet, ist heißer als Europa. Der größte Theil liegt zwischen
den Tropen und leidet um so mehr durch Sonnenglut, da der
Wassermangel auch Mangel an Kühlung zur Folge hat. Natür-
lich muß die Hitze in bewässerten Thälern und Tiefländern auch
die Vegetation fördern, die sich in höchster Ueppigkeit zeigt,
jedoch an Mannigfaltigkeit der Arten nicht mit der indischen zu
vergleichen ist. Palmarten, Gummibäume, Farbhölzer, Pfeffer
u. a. Gewürzpflanzen gibts in Menge; der Butterbauin liefert
dem Neger ein wohlschmeckendes Fett und die Kokospalme Milch
und Wein, wahrend im Norden die Dattel den arabischen Manr
nähren hilft. Ein besonderer Beweis von der Triebkraft der
Natur ist der Baobab od. Kalebasse in Senegambien; seine Krone
hat häufig 130' im Durchmesser, sein Stamm 80' im Umfang. —
Die Thierwelt ist mannigfaltiger als die der Pflanzen und für
den Naturforscher wichtiger. An Quadrupeden soll Afrika den
Vorzug vor Asien haben; wenigstens ist es an Schlangen, rei-
ßendem Wi!d, Affen und Jnsecten nur zu reich. Eigenthümlich
sind ihm Strauß (doch auch in Arabien), Giraffe, Zebra, Gnu
u. a. Elefanten hat es mit Indien gemein, doch ist die afri-
kanische Art minder groß und klug. Das Kameel ist im Norden
des Welttheils eben so zu Haus und eben so nothwendig als in
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Personennamen: Karro Südguinea
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Europa Afrika Indien
105
Berge; während im Schwarzwalde selbst die Kirsche erst im Sep-
tember zeitigt, und auf mancher Strecke kaum Hafer, Kartoffeln
und Wicken gedeihen. Der trefflichste Wein wachst am Abhange
des südwcstl. Bergstrichs, und heißt Markgräfler, weil ehemals
der Laudesfürst nicht wie setzt Großhcrzog, sondern Markgraf von
Baden hieß. Der Bewohner des Schwarzwaldes selbst zählt man
an 300000. Sie fällen Holz zum Verkauf, das die Bäche hinab
zum Rhein und weiter nach Holland geflözt wird. Sie treiben
Viehzucht, bauen Hafer und Kartoffeln, auch Sommerroggen, wo's
geht. Sie machen Strohhüte und Holzwaaren, vorzüglich Uhren,
jährlich an 100000 Stück 1 fl. 30 kr. bis Io fl. Auch treffliches
Kirschwasser wird bereitet, das mit dem schweizerischen wetteifert.
Man findet überdem im Schwarzwalde Hammerwerke, Glashütten,
Potasche-, Pech-, Terpentin- und Theerfledereien, wie überhaupt
in Gebirgsländern.
Die rauhe Alp
hängt zwischen Rotweil am obern Neckar und Tuttlingen an der
Donau mit dem Schwarzwalde zusammen, und breitet sich von da
nach No. 22 M. weit gegen die Quellen der Iart hin. Sie ist
eine 4 — 5 M. breite Bergflache, worin man keinen Hauptrücken
und oft kaum die Wasserscheide eutdecken kann, die mehr am nord-
westlichen hohem Rande hinzieht, so daß die größte Hälfte der
Oberdonan zugehört. Ins Neckarland fällt die Bergfläche kurz und
steil ab; gegen die Donau mit unebner schiefer Fläche. Deshalb
erscheint die Alp im Donaugebiete nicht sonderlich hoch, stattlicher
aber im Neckargebiet, wo man eine langgestreckte gebuckelte Höhe
erblickt, vor welcher einereihe Berge, wie Kegel aufragen, denen
die Spitzen abgeschnitten sind. Rauh heißt die Alp in Vergleich
mit dem umliegenden sehr fruchtbaren Gelände, besonders mit dem
herrlichen Neckarthale, wo der Obstbaum blühet, denn das hohe
Thal der Oberdouau ist minder schön. Auf den breiten Hochrücken
ists nackt und steinig, und der Kalkstein gar wasserarm. Wo es
Wälder gibt, herrscht das Laubholz vor, während im Schwarz-
walde das Nadelholz. Höhen: Schafberg, 3120' Sw. über
Roßwangen. — Heiligenberg, 3/4 M. südl. von Hechingen. —
Hohenzollern, 2620', ein Kegelberg mit dem Stammschloß des
Fürstenhauses, das im Königreich Preußen regiert. — Roßberg,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]