224 Dfll. «Snseln Süd-Afrikas. Am erika.
Landbau, Viehzucht, Fischerei, Schiffbau u. Hdl. z Inseln
sind Königreiche.
Maschadu, Res. des Königs auf der Insel Hinzuan.
c. Die Amiranten.
Reich an Kokos, Seethieren u. gutem Wasser, aber un-
bewohnt.
d. D i e Seschellen- od. Mahe-Jnseln. (Englisch.)
Haben Fische, Schildkröten, Kokos, Südfrüchte, gutes
Wasser u. Holz, u. von den Franzosen angepflanzt Muscat-
nuß u. Gewürznäglein.
e. D i e Maskarenhas o d. Frankreich u. Bourbon.
1. Frankreich. Die nördl., 55% Qm., mit 70,000
E. Gebirgshaufe mit Korallenfels umgeben, wahrscheinl. vul-
kanisch. Ursprungs. Muskatnüsse, Näglein, Pfeffer, Zimmt,
Kaffee, Zucker, Baumwolle, Indigo u. vielerlei Früchte u.
Thiere; Ratten zur Landplage. Anbau obiger Coloniewaaren,
Hdl. Den Engländern.
Port Louis, Stadt mit trefflichem Haf., 12,000 E.; Hdl.
2. Lourbon. 112 Qm., mit 85,000 E. Vulkani-
scher Gebirgshaufe mit großem Vulkane. Küftengegenden frucht-
bar u. gut gewässert, aber ohne guten Hafen. Waizen, Mais,
Kaffee, Näglein u. Baumwolle als erste Stapelwaaren. Ge-
werbe wie auf Frankreich. Französisch.
St. Denis, Hptst., 10,000 E.; Hdl.
v. A m e r i k a.
Im W. des Atlant, und Aethiop. Meeres und im O.
des Großen Oceans, daher im größten Wasserbecken der Erde,
als große Insel von den übrigen Erdtheilen getrennt, sehr
ausgedehnt von N. nach S., in der Mitte fast vom Atlant.
Meere durchbrochen, nur durch eine schmale Erdenge, Pa-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Louis Lourbon Denis
Extrahierte Ortsnamen: Hinzuan Mahe-Jnseln Frankreich Frankreich Frankreich
208
Arabien.
ohne Wälder und Bäume, doch einzelne Oasen, welche bei
hinlänglicher Wässerung sehr fruchtbar sind. Am Euphrat hin
einiger Anbau. Küstenabdachung; im Innern Hochebene und
Steppe ohne Abdach. Mecca- Balsam, Aloe, Mastir, Ben-
soe, Weihrauch, Kaffee, Datteln, Scnnesblätter re. Kameele,
Pferde, als Ausfuhrartikel; dann Getreide, Obst, Baum-
wolle, Indigo, mehrere Raubthiere, Perlen, Fische re. Ein-
wohner Araber, muham. Rel., theils Nomaden, (Beduinen),
nach patriarchalischer Verfass, von Schechen geleitet, deren
wieder mehrere unter einem Emir stehen; 'theils Halbnoma-
den, meist nomadisirend, doch einen Theil des Jahres in
Dörfern und Städten; theils Ansässige, eingebürgert, beschäf-
tigt mit den Grundgewerben, Handwerken re. Handel nur
passiv. Die Ansässigen von selbstständigen Fürsten regiert.
Eintheilung: 1. das wüste Arabien, 2. das Petrarsche
Arabien, 3. das glückliche Arabien oder Jemen.
Mecca, Hptst. gegen der Mitte des Roth. Meeres, 18,000
E.; heilig als Muhameds Geburtsort. Großer Waaren-
zufluß, stark. Hdl.
Dschidda, am Meere, Meccas Hafen, Hpthdlst. 5000 E.
Medina, nördl. v. Mecca, 6000 E.; heilig durch Muha-
meds Flucht 622, und Begräbniß, daher Wallfahrtsort.
Mocca, an der Str. Bab el Mandeb, 16,000 E., großer
Hdl., Hast
Sanna oder Ganna, nördl. v. vor., Hptst. u. Res. des
Jman von Jemen; starker Hdl.
Mascat, a. Jud. Meere, nahe am Wendekreis, Seest. mit
Haf. u. Castell, Batterien rc., Res. eines Jman, 18,000
E.; ansehnl. Hdl.
Lahsa, am Pers. Bus., große Stadt, Sitz eines Bedninen-
Schechs.
Ratif, nördl. v. vor., Hafenstadt, Perlenfang, Hdl.
Tor, südl. v. Berge Sinai, am Meere, kleiner Hafen.
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Mosambik. Sanguebar.
221
Im W. gebirg, aber wenig bekannt, an 7000 Qm. Gold,
Sklaven und Elfenbein, Reis, Zucker, Südfrüchte, Afrik.
Thiere. Koffern, heidn. Religion. Viehzucht. — Getheilt
in Monomotapa, Chicowa und Buta, Sofala, Sabia rc.
Senn, am Sambese, Portugies. Stadt und Fort, Sitz ei-
nes Statthalters.
Sofala, Hafenort, Sitz eines Portugies. Residenten.
Xv. Oie Küste Mosambik.
Am Canale v. Mosambik, vom Sambese nordw. bis
Cap Delgado, 13,000 Qm., mit 287,000 E. Boden an
der Küste niedrig und morast., im Innern erhaben u. frucht-
bar. Gold, Elfenbein u. Sklaven als Handelsartikel, nebst
den gewöhn!. Afrik. Produkten. Araber, Neger u. Portugie-
sen, muham., heidn. und christl. Rel. Landbau, Viehzucht,
Fischerei, Hdl. Mehrere kleine Reiche.
Mosambik, auf gleichnam. Ins., Hptst. u. Sitz des Por-
tugiesischen Generalhauptmannes, mit Citadelle u. Haf.,
13,000 E.; stark. Hdl.
Xvl. Oie Küste Sanguebar.
Vom Cap Oelgado nordw. bis zum Magadoro, vom 10
südl. Vr. bis 2 nördl. Br. Küste im S. mit Morast, Schilf u.
Wald bedeckt, nördlicher felsig mit Sandstrecken, und im N.
des Aequator Sandland. Im Innern gebirgig. Gold, Elfen-
bein, Sklaven, Ebenholz, Ambra; dann Reis, Südfrüchte,
Afrik. Thiere. Araber, Neger u. Portugiesen, Muhamedaner,
Fetischdiener u. Christen. Landbau, Viehzucht, Hdl. Mehrere
kleine Staaten, theils dem )man von Muscate unterworfen.
(Ouiloa, am Meere, Hptst. des gleichnam. Staates, Res.
des Sultans, ansehnl. See- u. Handelsplatz.
Monbassa, an der Küste, Engl. Niederlassung.
Melinde, nördl. v. vor., See- u. Hdlsst., Res. eines Kö-
nigs, sonst Portugies.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
9i
Bei Feierlichkcwn zeigten sie eine glänzende Pracht, und
sollen sehr gastfrei gegen Fremde gewesen sein, welches eigent/
lich nicht zu ihrem Karakter paßte.
§. 189.
5) Gelehrte Verfassung»
Für Künste und Wissenschaften hatten sie geringe Achtung
und Neigung; daher blüheteken diese auch wenig unter
ihnen. — Sie verlegten sich nur auf,die unentberlichen zu
ihrer Handlung und Schifffahrt, z V. Zeichnen, Astronomie.
Von ihren Schriftstellern kennen wir nur die Namen,
Hannibal, Mago, Philin (mehr ein Grieche) Hanno, Klito/
machus oder Asdrubal.
Ihre Sprache war anfangs die phönizische, nach und
nach aber wichen sie so von derselben ab, daß man die punische
Sprache als eine eigene, aber doch Tochter der phönizischen
ansehen kann.
§. 19».
g) Handlung und Schifffahrt.
Als Handelsleute stehen die Karthager gleich nach den
Phönizern. Sie handelten in allen Häfen des Mittelmeeres;
außerhalb den Säulen des Herkules nach Britannien, Preußen,
und südwärts an den Westküsten Afrtka's — Senegambien,
Guinea «. s. w. Zu Lande in das Innere von Afrika, wozu
sie ihre besondere Niederlagen hielten.
Die Handelsartikel zur Ausfuhr waren vorzüglich:
Getraide, Wachs, Honig, Oel, Thierhäute, als rohe Pro/
buffe ihres Landes und aus ihren zahlreichen Fabriken und
Manufakturen: Zeuche, Hausgeräthe, Spielwaaren, Schiff/
seile, u. s. w.
Aus Aegypten holten sie Flachs, Papier; von dem ara/
bischen Busen Spezereien, Weihrauch, Gold, Perlen, Edel/
steine; ausphönizien Purpur, Schnrlach, Teppiche, von den
Küsten Britanniens; Eisen, Zinn, Blei, Kupfer, Bernstein
u* s- w., aus Aethiopien nebst andern den sogenannten karche/
^vnischen oder punischen Stein.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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Extrahierte Personennamen: Hannibal Mago Hanno Schnrlach Zinn Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Britannien Westküsten Guinea Afrika Britanniens
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
06
Vi.
Ar a h e r.
§■ '07-
Geographische Vorerinnerung-
Arabien, dessen geographische und physikalische Beschaffene
heit noch in keinem der vorhergehenden Hefte besiimmt wurde,
liegt in Südwesiasien, und hat nordwärts Palastinien, Zöle<
syrien und den Euphrat; ostwärts den persischen Busen und
das indische Meer; südwärts das indische (arabische Meer;
und westwärts den arabischen Busen, und dte Lanix'nge Sues.
Größe über 5o,ooo Quadratnieilen-
Wenige und unbedeutende Flüsse; der beträchtlichste ist der
Astan, welcher sich ostwärts in den persischen Busen ergießet.
Berge; Horeb und Sinai. Produkte sind: Kaffe, Getreide,
Trauben, Weihrauch, Zimmer, Myrrhen, Kassia, Balsam,
Gold und Silber. — Starke Viehzucht
- Die gewöhnliche Eintheilung Arabiens war: in das wüste,
peträische und glükliche Arabien. Städte: Palmyra, Sanaa,
Aden, Mokka, Maskats, Dschidda, Kufa, Mekka und
Medina, die beiden lcztern werden erst durch Muhamed
merkwürdig.
S, 168.
Arabien vor Muhame d.
Der Name Arabien kömmt von dem Nomadenleben
seiner Bewohner. Diese Bewohner standen vor Muhamed nie
unter Einem Obcrhaupte, sondern theilten sich in mehrere
Stamme, welche unter Emirs oder Scheiks sich sehr oft
bekriegte,!, Ihre Freiheit liebten sie über Alles ; daher waren
die großen Eroberer der Aegypter, Affyrer, Perser, Mazer
doner, Römer und Parther nie im Stande, sich dieses Land
ganz ;n unterwerfen. —
Die herrschende Religion war die fabaische. Magier,
Juden und Christen wohnten unter ihnen.
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Extrahierte Ortsnamen: Südwesiasien Arabiens Palmyra Sanaa Dschidda Kufa Mekka Medina
4. Die Völker und die Staaten in Asien.
359
8. 534.
Die Kultur.
1. Die Araber sind vorzugsweise Nomaden, voll unternehmenden,
unermüdlichen Geistes, voll lebenswarmer Phantasie und unbezähmbaren
Freiheitssinnes, fertig in den Waffen, der edelsten Rosse muthige Bändiger.
Sie erscheinen als das kräftigste aller muhamedanischen Völker. Als No-
maden beschäftigen sie sich hauptsächlich mit der Zucht des Rosses und des
Kameels. Nur in dem glücklichen Arabien und in den gesegneteren Küsten-
landschaften oder Oasen des Innern bauen sie den Boden und gewinnen
Getreide, Zuckerrohr, Baumwolle, vornemlich aber Kaffee in Jemen,
während Aloe, köstliche Balsam - und Gummiarten, Weihrauch, Myrrhen
und manche andere Arzneipflanzen der heiße Boden von selbst hervorbringt.
2. Höchst unbedeutend ist die Industrie und selbst die gewöhnlichen
Handwerke werden schlecht betrieben, aber der Meerverkehr reizt den Ara-
der, daher man in den Seestädten, wie in Dschidda, Mokka, Maskace u. a.
einen blühenden Handel nach Aegypten und Indien, nach Persien und an
die ost-afrikanische Küste trifft.
3. Die Araber haben sich von ihren Wüsten aus über West-Asien bis
zu den Gebirgen von Kurdistan, bis nach Indien, Tübet und der Tartarei,
ja bis zum asiatischen Archipelagus, über die ost-afrikanische Küste, über
ganz Nord-Afrika, selbst über Spanien, Süd-Italien und die Inseln des
Miitelmeeres ausgebreitet, und erst an den Ufern der Loire sonnte Karl
Märtel ihrem Vordringen in Europa ein Ziel setzen. In der Fremde wurde
das Nomadcnvolk ein fleißiges, Ackerbau, Handwerke, Handel, ja Künste
und Wissenschaften liebendes Volk, dessen Literatur einst belebend aufeuropa
einwirkte. Jetzt ist diese ruhmvolle Zeit dahingeschwunden und die wenigen
Schulen in der Heimath sind ohne alle Bedeutung. Die glühende Phantasie
des Arabers beschäftigt sich nur noch mit Mährchen, Sagen und den Freu-
den des Paradieses.
8. 535.
Die Verfassung und die Verwaltung.
1. Die Araber leben in zahllose, einander befehdende und beraubende
Stämme getheilt, an deren Spitze gewöhnlich ein Fürst steht, der aber nicht
unumschränkt herrscht.
2. An der Westküste sucht die Pforte ihre Herrschaft geltend zu ma-
chen, in der Thal aber gebietet hier der Scherif von Mekka, der Imam
von Sanna u. a. An der Südküste finden sich eine Menge selbständiger
Gemeinwesen, auf welche die Briten von der besetzten Halbinsel Aden aus
noch keinen Einfluß gewonnen haben. Am persischen Meerbusen sind kleine
Seeräuber-Staaten entstanden und ein Handelsvölkchen wohnt auf
der, ihrer Perlenfischerei wegen berühmten kleinen Insel Bahrein. Diese
Seeräuber-Staaten, so wie Bahrein, sind aber in Abhängigkeit gerathen
von dem Imam von Maskate.
8- 536.
Das Jmamat von Maskats.
1. Die bedeutendste Macht inarabien ist die Herrschaft!, es I m a m s (d. h.
Oberpriefters) von Maskate. Sehr weitläuftig dehnen sich heutzutage die
Besitzungen des Imams aus; in Afrika von den Comorn Inseln und vom Kap
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Karl
Märtel Karl Sanna
Extrahierte Ortsnamen: Asien Dschidda Indien Persien Kurdistan Indien Spanien Europa Nomadcnvolk Mekka Bahrein Bahrein Afrika
360 Dritter Theil. Die Politische Geographie.
Delgado (100 S. Br.) biskapguardafui; in Asien fast vom Kap Aden bis
Ras el Had, und durch Oman bis zum Perser-Golf. Auch innerhalb dieses
Golfs macht der Imam Ansprüche an die Oberherrschaft der meisten Inseln,
an das arabische Gestade von Bahrein, an die Perlfischereien und selbst an
einige Punkte der persischen Küste. Allerdings kann er nur eine geringe
Zahl von Ortschaften dieser gegen 3,000 Meilen ausgedehnten Küstenstrecke
durch stationirte Garnisonen in Besitz halten; aber wohl durch seine auf-
und abkreuzenden Flotten sich tributáis machen. In Afrika besitzt er die
Häfen Mongallo am Kap Delgado, Lindy unter 10° S. Br., Quiloa, Me-
linde. Lamo undpatta unter 7'// S. Br., Brava l1/4° N. Br., Magadoxo
2° N. Br., so wie die werthvollen Inseln Monfeca 8° S. Br., Zanzibar
6° S. Br., Pemba 5° S. Br. und Socotora.
2. Die Volksmenge von Oman mag */2 Mill. betragen. Der
Imam kann 80,000 bis 100,000 Mann Soldaten zusammenbringen;
seine Hauptmacht aber beruht auf seiner ansehnlichen Flotte. Seine Ein-
künfte betragen 10 bis 11 Mill. Gulden. Sie fließen ihm vorzüglich vom
Handel zu, der hier außerordentlich lebhaft betrieben wird. Eingroßertheil
von Arabien's und Afrika's Stapclwaaren, wie Perlen, Datteln, Sennes-
blätter, Kaffee, Gummi, Kopal, arabischer Gummi, Columbo-Wurzel,
Elfenbein, Schildplatt, Rhinoceroshorn, Felle, Häute, Bienenwachs, Ko-
kosöl und andere Produkte sind auf dem Markt von Maskate feil, von wo
sie nach den indischen Häfen gehen, während wieder andere Schiffe alle in-
dischen, afrikanischen und europäischen Handelsartikel bringen. Die Haupt-
und Seestadt Maskat, die gegen 60,000 E. hat, ist auch ein Hauptmarkt
für die Sklaven, obgleich der Imam dieaufhebung des Sklavenhandels zu-
gesichert hat.
Fünfte Gruppe.
Dir Malayen Staaten im indischen Archipelagus und auf der
Halbinsel Mal acra.
§. 537.
Die Verbreitung des malayischen Volksstammes.
1. Der malayische Volks stamm bewohnt alles Land, welches von
Madagascar bis zur Oster Insel im indischen und großen Ocean, im Süden
und Südosten der asiatischen und afrikanischen Kontinente zu finden ist,
also die Insel Madagascar, den indischen Archipelagus, das kontinentale
und insulareaustralien. Nur diemalediven sind von einem indischen Volks-
stamm bewohnt. Ueberdieß haben sich die Malayen auch auf der Halbinsel
von Hinter-Indien, in Malacca und in Siam, niedergelassen.
2. Dieses weite Gebiet, zwischen dem 20" N. und dem 50" S. Br.
und dem 64° O. und dem 93° W. L., das einen Flächenraum von e.
203,800 Q.m. einnimmt, ist mit Ausnahme der europäischen und chinesi-
schen Kolonien wunderbarer Weise allein von dem einen Volksstamtu
der Malayen bewohnt. Derselbe zerfällt aber in 2 Sub-Varietäten, in
die schwarzen oder schwärzlichen Negrito's und in die braunen oder-
bräunlichen Völkerschaften, die man gewöhnlich unter dem Namen Ma-
layen zusammen zu fassen pflegt.
3. Völker von beiden Schattirungen finden sich theilweise dicht neben
einander, häufig auf einer und derselben Insel, wo dann die dunklere in der
Regel die geknechtete und in die Gebirge zurückgescheuchte, die hellere aber
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Extrahierte Personennamen: Delgado W._L.
Extrahierte Ortsnamen: Asien Oman Bahrein Afrika Brava Monfeca Pemba Oman Rhinoceroshorn Oster_Insel Hinter-Indien Malacca
380
Dritter Theil. Die Politische Geographie.
4. Der Handel hat mit vielen Hindernissen zu kämpfen: mit dem
Mangel an Landstraßen und fahrbaren Strömen, mit der Unzugänglichkeit
der Gebirge, über welche die Lasten nur auf dem Rücken von Menschen
fortgeschafft werden können, mit großen Wüsten, welche nur mit Hülfe des
Kameels durchzogen werden können, mit dem Mangel an guten Häfen und
reich gegliederten Küsten; mit der Unbekanntschafc der Afrikaner in der
Meerschifffahrt, mit der Rohheit der Völker, der Habgier der Fürsten, der
Raubsucht der Nomaden und manchen religiösen Vorurtheilen. Dennoch
aber ist Handel und Verkehr sehr bedeutend und lebhaft, besonders in allen
muhamedanifchen Ländern.
5. Zn ganz Nord-Afrika ist der Handel hauptsächlich in den Hän-
den arabisch-maurischer Handelsleute. Von den Staaten der Berberei aus
durchziehen sie die Sahara und den Hoch-Sudan bis zum Busen von Guinea,
so wie den flachen Sudan bis zum Nordrande Hoch-Afrika'ö und haben
bis jetzt noch immer die europäischen Handelsleute, die von Senegambien,
von der Küste Ober-Guinea's und von Algier aus einzudringen suchten,
zu verdrängen gewußt. Die wichtigsten Handelsplätze des muha-
medanischen Afrika, mit Ausnahme der Nil-Länder, sind Tetuan,
Tafilet und Tanger in Marokko; Algier in Algier; Tunis und Tripolis;
Murzuk in Fezzan; Gadames im Biledulgerid; Segu und Timbuktu am
Niger; Kairo und Sakkatu in Fellata-Staaten; Kuka in Bornu u. a. O.
6. Von großer Wichtigkeit ist der Handel in den Nil-Ländern.
Zm Quelllande des Nil, in Habesch, Schva und Efat, in Narea und Kassa
hat zwar der Handel bedeutend abgenommen, doch ist er noch immer von
solcher Bedeutung, daß er viele arabische Karawanen von Nubien und vom
indischen Meere her beschäftiget und schon längst eine Lockspeise für englische
und französische Kaufleute geworden ist. Der bedeutende Handel Nubien's
und Aegppten's ist fast ganz in den Händen des Vicekönigs. Hier bildet der
Nil die Haupt-Fahrstraße für den innern Verkehr; Alexandrien mit seinen
2 Häfen ist der Centralpunkt für den Handel mit dem Ausland.
7. Auch mit den Bewohnern von dem Hochlande Süd-Afrika's
wird ein bedeutender Handel getrieben. An der Ost-Küste suchen die Araber
(besonders der Zmam von Maskate), welche hier einst von den Portugiesen
verdrängt worden sind, den Handel wieder ganz in ihre Hände zu bekommen.
An der West-Küste entwickeln außer den Portugiesen auch die Briten und
Franzosen eine große Verkchrs-Thätigkeit. Zm Kap-Lande ist der Handel
allein in den Händen der Briten.
8. Die Haupt-Einfuhr-Artikel in's Znnere von Afrika sind:
Pistolen, Flinten, Säbel, Glaswaaren, Wollenzeuge, Seidenwaaren, Töpfer-
gefchirr, Messing, gedruckte Baumwollenzeuge, gestreifte Musseline, Schreib-
papier, Korallen, Rasirmesser, Salz, Gewürze, Parfümerien, indische
Shwals, Branntwein, Rum, Quincallerie-Waaren u. s. w.
9. Die Haupt-Ausfuhr-Artikel sind: Kaffee, Zucker, Reis,
Datteln, Palmöl, Wein aus Madeira, den canarischen Znseln und vom
Kap-Land, Baumwolle, Specereien, Zndigo, Gummi, Sennes-Bläcter, Aloe,
Eben-, Sandel- und Schiffsbauholz; Kameele, Elfenbein, Rhinoceroshörner
und Häute, Panther-, Tiger- und Löwenfelle, Straußfedern, Wachs, Mo-
schus, Goldstaub und Sklaven, von denen jährlich trotz der von England
und Frankreich dagegen ergriffenen Maßregeln gegen 300,000 Köpfe, haupt-
sächlich nach Brasilien und in die vereinigte Staaten von Nord-Amerika
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Ortsnamen: Nord-Afrika Guinea Nordrande_Hoch-Afrika'ö Algier Afrika Tanger Marokko Algier Algier Tunis Tripolis Fezzan Timbuktu Niger Kairo Bornu Schva Narea Kassa Nubien Kap-Lande Afrika England Frankreich Brasilien
613
Umgebungen lebt ein sehr gemischter Menschenschlag, der aus den
Nachkommen von Arabern, Persern, Hindus, Syrern, Kurden, Afghanen und
Beludschen entstanden ist. Diese Fremden haben sich als Handwerker und
Kaufleute in Maskat niedergelassen. Ueberdieß sind auch Abyssinier und
Neger aus Zanguebar als Sklaven hieher verpflanzt worden. In den afri-
kanischen Besitzungen von Maskat finden sich Neger und Araber. —
Ii. Die Religiönsverschiedenheit.x Die alten Araber waren zum größ-
ten Theil dem Sabäismus zugethan. Zn den ersten Jahrhunderten unserer
Zeitrechnung machte das Christenthum einige Fortschritte in Arabien.' In
Jemen befanden sich sogar ziemlich viele christliche Gemeinden, und da sie häu-
figen Verfolgungen ausgesetzt waren, so bemächtigten sich die christlichen Fürsten
von Habesch dieser Landschaft, um sie zu vertheidigen. Allein bald nachher
trat Muhamed auf und das Christenthum verschwand aus Arabien. Er
vereinigte die Stämme seines Landes durch eine gemeinschaftliche Religion.
Mit dem glühendsten Fanatismus führten nun die Araber einen verheerenden
Kampf gegen die Länder der Ungläubigen in Asien, Afrika und Europa. Die
meisten Gebiete, welche sie sich unterworfen haben, sind ihnen durch andere
Völker wieder abgenommen worden, und nur in der arabischen Halbinsel und
in Marokko haben sie ihre politische Macht behauptet- Aber durch Sprache
und Religion üben die Araber noch heute einen mächtigen Einfluß auf viele
Völker und Nationen der Erde aus- Ueber den Charakter und die Verbrei-
tung des Muhamedanismus S. §. 802. S. 317. 318.
$- 487.
D i e Kultur.
A. Die Fellahs und Hadhesi sind Dorf- und Städtebewohner. Sie
treiben Ackerbau, Gewerbe und Handel- Der Ackerbau hängt größtentheils
von künstlicher Bewässerung ab. Man gewinnt Reis, Durra, Getreideartey,
Südfrüchte, Datteln, Trauben, Tabak; in Zanguebar bauen die Sklaven das
Zuckerrohr. -Die Beduinen bilden die Hauptbevölkerung Arabiens. Sie
sind ein Hirtenvolk, dessen Reichthum in Kameelen, trefflichen Pferden und in
Schafen besteht.
8. Die technische Kultur ist von keiner Bedeutling. Erst ¡feit Kur-
zem haben die Banianen, die in Maskat ansäßigen Hindus, einige Baumwollen-
fabriken angelegt.
6. Der Handel Arabiens^ war einst von großer Wichtigkeit. Bis zur
Entdeckung des Vorgebirges der guten Hoffnung wurden alle Waaren Dekans
und Ost-Afrika's über Arabien und durch den arabischen Meerbusen nach
Aegypten, Phönicien und Europa gebracht. Jetzt ist der Handel Arabiens
von geringer Wichtigkeit. Maskat ist der einzige Ort in den selbstständigen
Staaten Arabiens, von wo aus Handel mit den afrikanischen Besitzungen, mit
Bombay und Surate getrieben wird. Zucker und Negersklaven, Kaffee, Pferde,
Weihrauch und Myrrhen, Gummi und Sennesblätter sind Hauptausfuhr-Ar-
tikel; Bahrein bringt seine Perlen in den Handel.
v. Die geistige Kultur steht auf einer niedrigen Stufe, obgleich es
d/n Arabern nicht an Thatkraft, so wie an Fassungskraft und Anlagen für die
Wissenschaft fehlt- Sie lieben Mährchen und wunderbare Erzählungen, auch
achten sie ihre Dichter hoch.
§. 488.
Die Verfassung.
Die Araber dulden keine drückende Oberherrschaft, daher sich nirgends der
Despotismus findet. Die Regierungsform ist sehr verschieden; bei manchen
Nomadenstämmen findet sich die patriarchalische Verfassung-
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TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Europa Marokko Durra Arabiens Kameelen Maskat Europa Arabiens Bombay Bahrein
Bergketten von 4 — 5000' Höhe. Hinter der vordem Kette
(Zwarte Berge) dehnt sich die 3000' hohe wasserarme Ebene
Karro o aus, von wo man zu steilen Gebirgen mit 10000' hohen
Kuppen kommt, die unter den Namen Neuevelds-, Schnee - und
Winterberge bekannt sind. Hinter ihnen ist Hochebene mit dem
Stromgebiet des Oranje.
4. Der Westrand. Weit nordwärts vom Oranje begrenzt
öde unwirthbare und gleichfals landeinwärts steigende Küste das
Meer. Dann vom Cap Negro an wird die Küste unterm Namen
Nieder- od. Südguinea bekannter, doch nur an Flüssen (Coanza,
Congo u. a.) hinauf bis zu Gebirgen, die das Innere verbergen
und noch nicht untersucht sind. — Alles, was die Randabdach-
nngen einschließen, scheint Hochland und mehrentheils Hochebene
zu sein.
K l i m a und P r o d u c t e.
Jeder Strich Afrikas, die Südspitzen und Berghohen abge-
rechnet, ist heißer als Europa. Der größte Theil liegt zwischen
den Tropen und leidet um so mehr durch Sonnenglut, da der
Wassermangel auch Mangel an Kühlung zur Folge hat. Natür-
lich muß die Hitze in bewässerten Thälern und Tiefländern auch
die Vegetation fördern, die sich in höchster Ueppigkeit zeigt,
jedoch an Mannigfaltigkeit der Arten nicht mit der indischen zu
vergleichen ist. Palmarten, Gummibäume, Farbhölzer, Pfeffer
u. a. Gewürzpflanzen gibts in Menge; der Butterbauin liefert
dem Neger ein wohlschmeckendes Fett und die Kokospalme Milch
und Wein, wahrend im Norden die Dattel den arabischen Manr
nähren hilft. Ein besonderer Beweis von der Triebkraft der
Natur ist der Baobab od. Kalebasse in Senegambien; seine Krone
hat häufig 130' im Durchmesser, sein Stamm 80' im Umfang. —
Die Thierwelt ist mannigfaltiger als die der Pflanzen und für
den Naturforscher wichtiger. An Quadrupeden soll Afrika den
Vorzug vor Asien haben; wenigstens ist es an Schlangen, rei-
ßendem Wi!d, Affen und Jnsecten nur zu reich. Eigenthümlich
sind ihm Strauß (doch auch in Arabien), Giraffe, Zebra, Gnu
u. a. Elefanten hat es mit Indien gemein, doch ist die afri-
kanische Art minder groß und klug. Das Kameel ist im Norden
des Welttheils eben so zu Haus und eben so nothwendig als in
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Extrahierte Personennamen: Karro Südguinea
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Europa Afrika Indien