4. Die Völker und die Staaten in Asien.
359
8. 534.
Die Kultur.
1. Die Araber sind vorzugsweise Nomaden, voll unternehmenden,
unermüdlichen Geistes, voll lebenswarmer Phantasie und unbezähmbaren
Freiheitssinnes, fertig in den Waffen, der edelsten Rosse muthige Bändiger.
Sie erscheinen als das kräftigste aller muhamedanischen Völker. Als No-
maden beschäftigen sie sich hauptsächlich mit der Zucht des Rosses und des
Kameels. Nur in dem glücklichen Arabien und in den gesegneteren Küsten-
landschaften oder Oasen des Innern bauen sie den Boden und gewinnen
Getreide, Zuckerrohr, Baumwolle, vornemlich aber Kaffee in Jemen,
während Aloe, köstliche Balsam - und Gummiarten, Weihrauch, Myrrhen
und manche andere Arzneipflanzen der heiße Boden von selbst hervorbringt.
2. Höchst unbedeutend ist die Industrie und selbst die gewöhnlichen
Handwerke werden schlecht betrieben, aber der Meerverkehr reizt den Ara-
der, daher man in den Seestädten, wie in Dschidda, Mokka, Maskace u. a.
einen blühenden Handel nach Aegypten und Indien, nach Persien und an
die ost-afrikanische Küste trifft.
3. Die Araber haben sich von ihren Wüsten aus über West-Asien bis
zu den Gebirgen von Kurdistan, bis nach Indien, Tübet und der Tartarei,
ja bis zum asiatischen Archipelagus, über die ost-afrikanische Küste, über
ganz Nord-Afrika, selbst über Spanien, Süd-Italien und die Inseln des
Miitelmeeres ausgebreitet, und erst an den Ufern der Loire sonnte Karl
Märtel ihrem Vordringen in Europa ein Ziel setzen. In der Fremde wurde
das Nomadcnvolk ein fleißiges, Ackerbau, Handwerke, Handel, ja Künste
und Wissenschaften liebendes Volk, dessen Literatur einst belebend aufeuropa
einwirkte. Jetzt ist diese ruhmvolle Zeit dahingeschwunden und die wenigen
Schulen in der Heimath sind ohne alle Bedeutung. Die glühende Phantasie
des Arabers beschäftigt sich nur noch mit Mährchen, Sagen und den Freu-
den des Paradieses.
8. 535.
Die Verfassung und die Verwaltung.
1. Die Araber leben in zahllose, einander befehdende und beraubende
Stämme getheilt, an deren Spitze gewöhnlich ein Fürst steht, der aber nicht
unumschränkt herrscht.
2. An der Westküste sucht die Pforte ihre Herrschaft geltend zu ma-
chen, in der Thal aber gebietet hier der Scherif von Mekka, der Imam
von Sanna u. a. An der Südküste finden sich eine Menge selbständiger
Gemeinwesen, auf welche die Briten von der besetzten Halbinsel Aden aus
noch keinen Einfluß gewonnen haben. Am persischen Meerbusen sind kleine
Seeräuber-Staaten entstanden und ein Handelsvölkchen wohnt auf
der, ihrer Perlenfischerei wegen berühmten kleinen Insel Bahrein. Diese
Seeräuber-Staaten, so wie Bahrein, sind aber in Abhängigkeit gerathen
von dem Imam von Maskate.
8- 536.
Das Jmamat von Maskats.
1. Die bedeutendste Macht inarabien ist die Herrschaft!, es I m a m s (d. h.
Oberpriefters) von Maskate. Sehr weitläuftig dehnen sich heutzutage die
Besitzungen des Imams aus; in Afrika von den Comorn Inseln und vom Kap
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Karl
Märtel Karl Sanna
Extrahierte Ortsnamen: Asien Dschidda Indien Persien Kurdistan Indien Spanien Europa Nomadcnvolk Mekka Bahrein Bahrein Afrika
360 Dritter Theil. Die Politische Geographie.
Delgado (100 S. Br.) biskapguardafui; in Asien fast vom Kap Aden bis
Ras el Had, und durch Oman bis zum Perser-Golf. Auch innerhalb dieses
Golfs macht der Imam Ansprüche an die Oberherrschaft der meisten Inseln,
an das arabische Gestade von Bahrein, an die Perlfischereien und selbst an
einige Punkte der persischen Küste. Allerdings kann er nur eine geringe
Zahl von Ortschaften dieser gegen 3,000 Meilen ausgedehnten Küstenstrecke
durch stationirte Garnisonen in Besitz halten; aber wohl durch seine auf-
und abkreuzenden Flotten sich tributáis machen. In Afrika besitzt er die
Häfen Mongallo am Kap Delgado, Lindy unter 10° S. Br., Quiloa, Me-
linde. Lamo undpatta unter 7'// S. Br., Brava l1/4° N. Br., Magadoxo
2° N. Br., so wie die werthvollen Inseln Monfeca 8° S. Br., Zanzibar
6° S. Br., Pemba 5° S. Br. und Socotora.
2. Die Volksmenge von Oman mag */2 Mill. betragen. Der
Imam kann 80,000 bis 100,000 Mann Soldaten zusammenbringen;
seine Hauptmacht aber beruht auf seiner ansehnlichen Flotte. Seine Ein-
künfte betragen 10 bis 11 Mill. Gulden. Sie fließen ihm vorzüglich vom
Handel zu, der hier außerordentlich lebhaft betrieben wird. Eingroßertheil
von Arabien's und Afrika's Stapclwaaren, wie Perlen, Datteln, Sennes-
blätter, Kaffee, Gummi, Kopal, arabischer Gummi, Columbo-Wurzel,
Elfenbein, Schildplatt, Rhinoceroshorn, Felle, Häute, Bienenwachs, Ko-
kosöl und andere Produkte sind auf dem Markt von Maskate feil, von wo
sie nach den indischen Häfen gehen, während wieder andere Schiffe alle in-
dischen, afrikanischen und europäischen Handelsartikel bringen. Die Haupt-
und Seestadt Maskat, die gegen 60,000 E. hat, ist auch ein Hauptmarkt
für die Sklaven, obgleich der Imam dieaufhebung des Sklavenhandels zu-
gesichert hat.
Fünfte Gruppe.
Dir Malayen Staaten im indischen Archipelagus und auf der
Halbinsel Mal acra.
§. 537.
Die Verbreitung des malayischen Volksstammes.
1. Der malayische Volks stamm bewohnt alles Land, welches von
Madagascar bis zur Oster Insel im indischen und großen Ocean, im Süden
und Südosten der asiatischen und afrikanischen Kontinente zu finden ist,
also die Insel Madagascar, den indischen Archipelagus, das kontinentale
und insulareaustralien. Nur diemalediven sind von einem indischen Volks-
stamm bewohnt. Ueberdieß haben sich die Malayen auch auf der Halbinsel
von Hinter-Indien, in Malacca und in Siam, niedergelassen.
2. Dieses weite Gebiet, zwischen dem 20" N. und dem 50" S. Br.
und dem 64° O. und dem 93° W. L., das einen Flächenraum von e.
203,800 Q.m. einnimmt, ist mit Ausnahme der europäischen und chinesi-
schen Kolonien wunderbarer Weise allein von dem einen Volksstamtu
der Malayen bewohnt. Derselbe zerfällt aber in 2 Sub-Varietäten, in
die schwarzen oder schwärzlichen Negrito's und in die braunen oder-
bräunlichen Völkerschaften, die man gewöhnlich unter dem Namen Ma-
layen zusammen zu fassen pflegt.
3. Völker von beiden Schattirungen finden sich theilweise dicht neben
einander, häufig auf einer und derselben Insel, wo dann die dunklere in der
Regel die geknechtete und in die Gebirge zurückgescheuchte, die hellere aber
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Delgado W._L.
Extrahierte Ortsnamen: Asien Oman Bahrein Afrika Brava Monfeca Pemba Oman Rhinoceroshorn Oster_Insel Hinter-Indien Malacca
380
Dritter Theil. Die Politische Geographie.
4. Der Handel hat mit vielen Hindernissen zu kämpfen: mit dem
Mangel an Landstraßen und fahrbaren Strömen, mit der Unzugänglichkeit
der Gebirge, über welche die Lasten nur auf dem Rücken von Menschen
fortgeschafft werden können, mit großen Wüsten, welche nur mit Hülfe des
Kameels durchzogen werden können, mit dem Mangel an guten Häfen und
reich gegliederten Küsten; mit der Unbekanntschafc der Afrikaner in der
Meerschifffahrt, mit der Rohheit der Völker, der Habgier der Fürsten, der
Raubsucht der Nomaden und manchen religiösen Vorurtheilen. Dennoch
aber ist Handel und Verkehr sehr bedeutend und lebhaft, besonders in allen
muhamedanifchen Ländern.
5. Zn ganz Nord-Afrika ist der Handel hauptsächlich in den Hän-
den arabisch-maurischer Handelsleute. Von den Staaten der Berberei aus
durchziehen sie die Sahara und den Hoch-Sudan bis zum Busen von Guinea,
so wie den flachen Sudan bis zum Nordrande Hoch-Afrika'ö und haben
bis jetzt noch immer die europäischen Handelsleute, die von Senegambien,
von der Küste Ober-Guinea's und von Algier aus einzudringen suchten,
zu verdrängen gewußt. Die wichtigsten Handelsplätze des muha-
medanischen Afrika, mit Ausnahme der Nil-Länder, sind Tetuan,
Tafilet und Tanger in Marokko; Algier in Algier; Tunis und Tripolis;
Murzuk in Fezzan; Gadames im Biledulgerid; Segu und Timbuktu am
Niger; Kairo und Sakkatu in Fellata-Staaten; Kuka in Bornu u. a. O.
6. Von großer Wichtigkeit ist der Handel in den Nil-Ländern.
Zm Quelllande des Nil, in Habesch, Schva und Efat, in Narea und Kassa
hat zwar der Handel bedeutend abgenommen, doch ist er noch immer von
solcher Bedeutung, daß er viele arabische Karawanen von Nubien und vom
indischen Meere her beschäftiget und schon längst eine Lockspeise für englische
und französische Kaufleute geworden ist. Der bedeutende Handel Nubien's
und Aegppten's ist fast ganz in den Händen des Vicekönigs. Hier bildet der
Nil die Haupt-Fahrstraße für den innern Verkehr; Alexandrien mit seinen
2 Häfen ist der Centralpunkt für den Handel mit dem Ausland.
7. Auch mit den Bewohnern von dem Hochlande Süd-Afrika's
wird ein bedeutender Handel getrieben. An der Ost-Küste suchen die Araber
(besonders der Zmam von Maskate), welche hier einst von den Portugiesen
verdrängt worden sind, den Handel wieder ganz in ihre Hände zu bekommen.
An der West-Küste entwickeln außer den Portugiesen auch die Briten und
Franzosen eine große Verkchrs-Thätigkeit. Zm Kap-Lande ist der Handel
allein in den Händen der Briten.
8. Die Haupt-Einfuhr-Artikel in's Znnere von Afrika sind:
Pistolen, Flinten, Säbel, Glaswaaren, Wollenzeuge, Seidenwaaren, Töpfer-
gefchirr, Messing, gedruckte Baumwollenzeuge, gestreifte Musseline, Schreib-
papier, Korallen, Rasirmesser, Salz, Gewürze, Parfümerien, indische
Shwals, Branntwein, Rum, Quincallerie-Waaren u. s. w.
9. Die Haupt-Ausfuhr-Artikel sind: Kaffee, Zucker, Reis,
Datteln, Palmöl, Wein aus Madeira, den canarischen Znseln und vom
Kap-Land, Baumwolle, Specereien, Zndigo, Gummi, Sennes-Bläcter, Aloe,
Eben-, Sandel- und Schiffsbauholz; Kameele, Elfenbein, Rhinoceroshörner
und Häute, Panther-, Tiger- und Löwenfelle, Straußfedern, Wachs, Mo-
schus, Goldstaub und Sklaven, von denen jährlich trotz der von England
und Frankreich dagegen ergriffenen Maßregeln gegen 300,000 Köpfe, haupt-
sächlich nach Brasilien und in die vereinigte Staaten von Nord-Amerika
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Ortsnamen: Nord-Afrika Guinea Nordrande_Hoch-Afrika'ö Algier Afrika Tanger Marokko Algier Algier Tunis Tripolis Fezzan Timbuktu Niger Kairo Bornu Schva Narea Kassa Nubien Kap-Lande Afrika England Frankreich Brasilien
613
Umgebungen lebt ein sehr gemischter Menschenschlag, der aus den
Nachkommen von Arabern, Persern, Hindus, Syrern, Kurden, Afghanen und
Beludschen entstanden ist. Diese Fremden haben sich als Handwerker und
Kaufleute in Maskat niedergelassen. Ueberdieß sind auch Abyssinier und
Neger aus Zanguebar als Sklaven hieher verpflanzt worden. In den afri-
kanischen Besitzungen von Maskat finden sich Neger und Araber. —
Ii. Die Religiönsverschiedenheit.x Die alten Araber waren zum größ-
ten Theil dem Sabäismus zugethan. Zn den ersten Jahrhunderten unserer
Zeitrechnung machte das Christenthum einige Fortschritte in Arabien.' In
Jemen befanden sich sogar ziemlich viele christliche Gemeinden, und da sie häu-
figen Verfolgungen ausgesetzt waren, so bemächtigten sich die christlichen Fürsten
von Habesch dieser Landschaft, um sie zu vertheidigen. Allein bald nachher
trat Muhamed auf und das Christenthum verschwand aus Arabien. Er
vereinigte die Stämme seines Landes durch eine gemeinschaftliche Religion.
Mit dem glühendsten Fanatismus führten nun die Araber einen verheerenden
Kampf gegen die Länder der Ungläubigen in Asien, Afrika und Europa. Die
meisten Gebiete, welche sie sich unterworfen haben, sind ihnen durch andere
Völker wieder abgenommen worden, und nur in der arabischen Halbinsel und
in Marokko haben sie ihre politische Macht behauptet- Aber durch Sprache
und Religion üben die Araber noch heute einen mächtigen Einfluß auf viele
Völker und Nationen der Erde aus- Ueber den Charakter und die Verbrei-
tung des Muhamedanismus S. §. 802. S. 317. 318.
$- 487.
D i e Kultur.
A. Die Fellahs und Hadhesi sind Dorf- und Städtebewohner. Sie
treiben Ackerbau, Gewerbe und Handel- Der Ackerbau hängt größtentheils
von künstlicher Bewässerung ab. Man gewinnt Reis, Durra, Getreideartey,
Südfrüchte, Datteln, Trauben, Tabak; in Zanguebar bauen die Sklaven das
Zuckerrohr. -Die Beduinen bilden die Hauptbevölkerung Arabiens. Sie
sind ein Hirtenvolk, dessen Reichthum in Kameelen, trefflichen Pferden und in
Schafen besteht.
8. Die technische Kultur ist von keiner Bedeutling. Erst ¡feit Kur-
zem haben die Banianen, die in Maskat ansäßigen Hindus, einige Baumwollen-
fabriken angelegt.
6. Der Handel Arabiens^ war einst von großer Wichtigkeit. Bis zur
Entdeckung des Vorgebirges der guten Hoffnung wurden alle Waaren Dekans
und Ost-Afrika's über Arabien und durch den arabischen Meerbusen nach
Aegypten, Phönicien und Europa gebracht. Jetzt ist der Handel Arabiens
von geringer Wichtigkeit. Maskat ist der einzige Ort in den selbstständigen
Staaten Arabiens, von wo aus Handel mit den afrikanischen Besitzungen, mit
Bombay und Surate getrieben wird. Zucker und Negersklaven, Kaffee, Pferde,
Weihrauch und Myrrhen, Gummi und Sennesblätter sind Hauptausfuhr-Ar-
tikel; Bahrein bringt seine Perlen in den Handel.
v. Die geistige Kultur steht auf einer niedrigen Stufe, obgleich es
d/n Arabern nicht an Thatkraft, so wie an Fassungskraft und Anlagen für die
Wissenschaft fehlt- Sie lieben Mährchen und wunderbare Erzählungen, auch
achten sie ihre Dichter hoch.
§. 488.
Die Verfassung.
Die Araber dulden keine drückende Oberherrschaft, daher sich nirgends der
Despotismus findet. Die Regierungsform ist sehr verschieden; bei manchen
Nomadenstämmen findet sich die patriarchalische Verfassung-
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TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Europa Marokko Durra Arabiens Kameelen Maskat Europa Arabiens Bombay Bahrein
Deutschland.
49
Städte.' Cajsel Haupt - und Residenzstadt;
M agde b u r g eine starke Festung; G ö t t i n q e n und
Marburg/ Universitäten; Bielefeld Minden,
Braunschweig, H e i l i g e n st a d t, Hannover
haben allerley Fabriken.
Boden: Das Land ist größtentheils gebirgig,
man bemerkt oarunrer den Harz mit dem Brocken;
doch haben mehrere Gegenden sehr gutes Land.
producten: Getreide,Holz,Taback, Krapp,
Waid, Flachs, Hanf, Cichorien; Pferde, Rindvieh,
Schafe; viel Salz, beträchtliche Bergwerke; die
Fabriken liefern viel Leinen- und Wollenwaaren,
Eisen, Stahl und andere Metallarbeitern.
* Untcr der Oberhoheit des Königs von Westphalen
stehen nur 2 Grafschaften; aber einige der angren-
zenden souverainen.herzoge und Fürsten haben doch
auch besondere Verpflichtungen gegen denselben.
4. Das Königreich Wirtemberg.
Grenzen.'Dieses Königreich ist von den Groß-
herzogthümern Baden und Würzbürg; vom Königreich
Bayern und dem Bodensee umgeben.
Größe: 329 O.uadratmeilen mit i,35o,ooo,
meistens lutherische Einwohner.
F l ü sse: Die Donau, die Z l l e r als Grenz-
fluß ; der Neckar, Kocher, die Jaxt; nebst:
diesen bemerkt man den Bodensee und Federsee.
Regierung: Nach Aufhebung der Stände ist
sie nun unumschränkt monarchisch, und in männlicher
Linie erblich.
Einrheilung: Das g^ize Königreich ist in
12 Kreise einaerheilr. '
Städte: Die Haupt - Ukst) Residenzstadt ist
S t u t t g a r d; L u d w i g ö b u r g mit prächtigen Anla-
gen; Tübingen eine Universität; die ehemaligen
Reichsstädte Ulm, Reutlingen, Heilbronn,
R 0 t h w e i l, G e m ü n d rc. haben mancherley Fabriken
und Manufacturen.
Uiblrin's llevgk. D
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Cajsel Krapp
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Bielefeld_Minden Braunschweig Wirtemberg Donau Reichsstädte_Ulm Reutlingen Heilbronn
Deutschland.
57
sich beträchtliche Waldungen befinden. In den Thälern
ist viel Getreidebau und Viehzucht. Die Ausfuhr
besteht aus Getreide/ Vieh und Holz. Das Land hat
20 Quadratmeilen und 46000 Einwohner Katholiken
und Protestanten. Davon gehören dem Fürsten von
Hohenzollern - Sigmaringen ungefähr 14
Quadratineilen mit Z1000 Einwohner; Sigmarin-
gen an der Donau ist die Residenz.
H 0 h e n z 0 l l e r n - H ech r n g e ti 6 Quadratmeilen
mit 13000 Einwohner; Hechingen ist die Residenz.
17. Das Fürstenthum Isenburg.
liegt zwischen den Großhcrzogthümern Hessen und Frank-
furt; es enthält r8 Quadratmeilen und gegen 48000
Einwohner. Der Boden ist fruchtbar an Gerreid/ Obst
und Wein. Offen b ach am Main ist die Residenz des
Fürsten / und berühmt wegen seinen vielen Fabriken und
Manufakturen.
*8. Das Für st ent hum Leyen
liegt in Schwaben zwischen Wirtemberg und Baden am
Schwarzwalde/ und hat etiva 2 ^ Quadratmeilen mit
4600 Einwohner; es ist theils gebirgig mit Waldungen/-
theils eben mit Getreidebau und Wiesivachs; bedeutende
Ortschaften findet man hier nicht.
19. Das Zürsienthum Ltchtenstein
liegt am Rhein/ zwischen dem Bayerischen Voralberg
und Graubündten'; ein sehr bergiges Ländchen von 3
Quadratmeilen und 5ooo Einwohner die sich meistens
von der Viehzucht nähren.
20. Das Fürst ent hum Lippe
liegt an der Weser/ und ist größtentheils vom König,
reiche Westphalen eingeschlossen. Es hax aufoa Quadrat.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Donau Hechingen Hessen Frank- Main Schwaben Wirtemberg Baden Schwarzwalde/ Ltchtenstein Rhein/ Bayerischen_Voralberg
Senegambia.
heiße Ebene, ungefähr 6«oomeisen lang. Sie ist nur
selten mit schwachem Gebüsche von Farrenkraut und i'.ut
wenigen Palmen bewachsen. Sie hacauch wenige Bäche
und Flüffe, die sich entweder im Sande oder in einem
See verlieren; dennoch ist sie der Aufenthalt vieler wilder,
reißender und giftiger Thiere, und herumziehender Ara-
der und Mauren; jene sind die Hauptbewohner, und
erkennen den Sultan von Marokko für ihren Oberherrn,
bezahlen ihm auch einigen Tribut, ohne sich aber an
seine Verfügungen zu binden; sie treiben auch einigen
Handel mit Gold staub, Gummi, Steinsalz,
Honig, Wachs, S t r a u ß f e d e r n k.
Man theilr die Wüste in mehrere kleine Länder
ein, wovon San haga nebst Tegaza und Zue n-
siga die bekanntesten sind. An den Küsten bemerkt
nian das Cap Blanc und Cap Bojador; den
Hafen Portend ik und die Insel Arguin.
3. S en e g a m b i a.
Grenze n : Senegambia, d. i. das Land
zwischen und an dem Senegal und Gambia, oder wegen
den vielen Besitzungen, die die Franzosen hier haben,
französisches A frika, ist eigentlich die Westküste von Ni-
gritien. Es grenzt gegen Osten an Nigritien, gegen
Westen an das atlantische Meer, gegen Norden an
Sahrah, gegen Süden an Guinea.
1 u f fc: Nordwärts stießt der Senegal, und
südwärts der G a m b i a.
Gebirge: Im Innern sind viele Gebirge, und
an der Küste das grüne Vorgebirg, Cap Verj, und das
rothe Vorgebirg, Capo Pujsso.
Religion und Regierung: Die Einwohner,
meist sehr schwarz von Farbe, sind rheils M uh am me-
ran er, theilö Heiden und bestehen aus verschiede-
nen Völkerschaften , worunter die F u l i e r, J a l o-
fen, Felupen und Mandingos die vornehmsten
sind; sie stehen theils unter Königen, theils leben si>
ganz frey.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
ioc>
A b y s s i n i e n.
hinde die größte ist. Das vornehmste, was man da-
raus bekommt ist Gold, Elfenbein, Bisam und
Sandelholz.
7. A b v s s i n i e n.
Grenzen: Abyssinien oder Habe sch be-
greift das Gebiet nächst der Quelle des Nils, und ist
von Nubien, dem arabischen Busen, der Küste Adel
und Nigritien umgeben.
Flüsse : Hier entspringt der Nil in mehreren
Quellen; außerdem gibt es noch einige kleinere Flüsse
und einige Seen.
Religion: Die Einwohner sind Christen-, die
aber verschiedene jüdische Gebrauche beobachten. Man
findet auch viele Juden, Muhammetaner und
Heiden unter ihnen.
Regierung: Dieser Staat ist ein König,
reich; der König nennt sich der große Neg us oder
Nagasch. Alle Einwohner sind seine Sklaven.
Die Thronfolge ist erblich bey den männlichen Nach-
kommen.
Eintheilung: Sein Gebiet bestehet aus ver-
schiedenen Landschaften und Königreichen, die von
Einigen auf vierzig angegeben werden, von denen
man aber kaum die Namen weiß.
Städte: Die Hauptstadt und Residenz ist
G 0 n d a r. Die Einwohner leben größtentheils
unter Zelten.
Beschaffenheit und Produkte: In
Abyssinien findet man wenig ebenes Land, der größte
Therl ist fast eben so gebirgig wie Helvetien, aber
dennoch fruchtbar.
Die Künste sind den Abyssiniern außer einigen Hand-
arbeiten, als Ledergerberey, Weberey, ganz
unbekannt; das kommt daher, weil sich keine Europäer
da nrederlassen dürfen. Ihre Handlungsgeschafte
schränken sich fast nur auf Lair 0 ein, wo sie Gold,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Südafrika.
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Sklaven, Elfenbein, Gewürze, Affen,
Papa g eye n verkaufen; nach der arabischen Küste
führt man auch Korn und andere Lebensmittel, G o l d,
Elfenbein, Haute, Leder rc.
8. Die Küsten Adel und Ashan.
Diese beyden Küsten Machen die Ostspitze von
Afrika aus. Die Einwohner sind M u h a ni m e t a n e r
oder Heide»/ und stehen unter verschiedenen Für-
sten, von denen einige den Portugiesen zinsbar sind.
Es sind sandige, unfruchtbare und sehr heiße
Landstriche, aus denen die Portugiesen G o l E l f e tu
bet ii und Sklaven holen.
Ii. S ü d a f v i t a.
Südafrika hat fünf Theils: i. Die Küste
Von Guinea, 2. Kongo, 3. Aetytopien; 4. Die Ost-
küsten oder Zanguebar; 5. Die Südküste oder das
Hottentottenlartd.
1. Die Küste von Guinea.
Grenzen: Dieses Küstenland erstreckt sich
von Senegambien bis zum Vorgebirge Lopo Gonsal-
vez um den guineischen Meerbusen südostwarts.
Flüsse: Sierra Leo na, Volta, Benin.
K c [ i-g 10 n : Die Einwohner sind H e i d e n; sie
erkennen eine oberste Gottheit, verehren aber nebst der-
selben noch eine Menge von Schutzgeistern. In dem
eroberten Gebiete der Europäer ftudet mau die Religion
ihres Landes.
Regierung: Das Land hat theils seine
eigene Könige, theils wird es von wilden und freyen
Völkern bewohnet, von denen einige Menschenfleisch
essen. Viele Distrikte an den Küsten gehören den
Europäern.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Südafrika Kongo Leo_na Leo
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Südafrika Guinea Guinea Gonsal- Benin