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1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

4. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

5. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 328

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
328 Die mittlere Zeit. Friedrich Barbarossa, der tu seiner Jugend mit seinem Oukel Konrad Iii. den zweiten Krenzzng mitgemacht, nochmals das Kreuz. An der Spitze von 30 000 Mann brach er von Regeus- 1189. bürg ans, aber im Flusse Sale ph (Kalykaduus) fand der Fv- Kaiser jämmerlichen Untergang. Sein zweiter Sohn, Friedrich 1190.von Schwaben, führte die Deutschen wohl noch bis Antiochia, aber vor Acca, wo er noch den Deutschen Orden stiftete, unter- E.lag er mit vielen der ©einigen einer Seuche, und das deutsche Kreuzheer löste sich auf. Das deutsche Volk mochte aber nicht au den Tod seines großen Kaisers glauben, und die Sage versetzte ihn bald in den Untersberg bei Salzburg, bald in den Kyffhäufer in Thüringen, wo er in der Stunde der Not als der Netter des deutschen Volkes hervortreten werde. Seine Gebeine aber haben die Kreuzfahrer zu Tyrus beigesetzt. Anmerkungen. 1. Es war ein eigentümliches Geschick, welches den großen Barbarossa verfolgte. Er that von allein dem, wofür er sein ganzes Leben gestritten, das Gegenteil. Ans den Nonkalischen Feldern war in das Grundgesetz aufgenommen worden: nur kleinere Lehen darf man teilen, nicht aber Herzogtümer, Markgrafschaften und Grafschaften. Als aber Friedrich Heinrich dem Löwen Bayern und Sachsen abgenommen, trennte er Westfalen vou Sachsen und gab Sachsen dem Grafen Bernhard von Anhalt, Westfalen aber schlug er zum Erzbistum Köln, Bayern gab er dem Otto vou Wittelsbach. Nachdem schon vorher die Ostmark davon getrennt war, trennte er auch noch davon Steiermark und 3"ivoi und gab dies einem Grafen von Andechs. Ans Heinrichs norddeutschen Besitzungen wurden eine große Anzahl Städte und Bistümer für reichsfrei erklärt. Um der unfruchtbaren Idee willen, der deutsche Kaiser habe das Recht, die Bürgermeister in den italienischen Städten einzusetzen, mußten die Gebeine von Tausenden von wackeren Deutschen auf den italienischen Ebenen bleichen: auf dem Reichstage zu Konstanz (1183) aber gab er den Lombarden das Recht zurück, ihre Obrigkeiten vollkommen frei zu wählen und Bündnisse miteinander zu schließen. Während die Nonkalischen Gesetze die Hoheitsrechte strenge wahrten und die lombardischen Städte durch den Verlust von Rechten, in deren Besitz sie waren, empfindlich geschädigt wurden, gewährte Friedrich nach der Schlacht von Legnano den deutschen Reichsstädten die ausgedehntesten Freiheiten, um die Macht der Fürsten zu brechen. So wurden Regensburg, Eßlingen, Ravensburg, Reutlingen, Eger, Speier, Hagenau, Memmingen, Altenburg, Rotenburg an der Tauber, Nürnberg rc. freie Reichsstädte. Nur die Sucht, die Kirche zu Hofmeistern und für sich auszubeuten, verlieh ihn bis in sein Alter nicht. Er geriet mit llrban Iii. in Zwist, weil er Bischöfe belehnte, bevor der Papst sie bestätigt hatte, namentlich aber, weil er die Hinterlassenschaft der Bischöfe für sich in Anspruch nahm und die Einkünfte des laufenden Jahres, wie auch viele Kirchengüter unter dem Vorwand einzog, der Kaiser sei der Schntzherr der Kirche, dem eine Belohnung gebühre. Leider wurde die Beilegung der Zwiste zwischen Kaiser und

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 39

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 16. Die Ägypter. 39 Sonnendienst, zu welchem sich die Verehrung aller Naturkräfte gesellte. Man dachte sich diese als lebende und in der Welt wirkende Wesen. Vorzüglich verehrte man einen dreieinigen Gott, der sich als Kueph oder Schöpfergeist, als Phtha oder Weltschöpfer und als Amu oder Götterkönig offenbarte. Nach den zwölf Zeichen des Tierkreises gab es auch zwölf oberste Götter, denen zu Ehren das Land in zwölf Tempelbezirke eingeteilt war. Jeder Bezirk hatte wieder drei Nomen oder Unterbezirke, um die Dreiheit des obersten Gottes anzudeuten. Unter den vielen niedern Göttern verehrte man besonders Osiris und Isis. Osiris war das Sinnbild der lebenspendenden Sonne und des frucht-barkeitschenkenden Nils, Isis das Sinnbild des Mondes mit seinem wohlthätigen Einflüsse ans die Erde. Neben dem Götterdienste zog sich aber auch ein armseliger Tierdienst hin, der mit dem Götterdienst insofern zusammenhing, als die heiligen Tiere für die Begleiter der Götter und ihnen geweiht galten. Vor allen heilig war der Stier Apis, der in Memphis seinen Tempel und Priester hatte, die ihn bedienten. Da man ferner glaubte, daß Seelen, welche sich im menschlichen Leibe durch die Sünde verunreinigten, zur Strafe nach dem Tode in die Körper von Tieren zu wandern vernrteilt würden, so scheute man sich, manche Tiere zu töten. So verfiel z. B. jeder, der eine Katze oder einen Habicht, wenn auch nicht geflissentlich, tötete, ohne Erbarmen dem Tode. Man glaubte auch, daß die Seele nur so lange lebe, als der Leib erhalten werde. Deshalb verwandte man auf die Erhaltung der Toteu eine große Sorgfalt und schützte dieselben durch Einbalsamieren vor Verwesung. 39) Obwohl wir keine ägyptischen Bücher mehr haben, so wissen wir doch, daß in den Tempeln eine Menge Handschriften aufbewahrt wurden. Es gab eine dreifache Schrift: die Hieroglyphen oder die heiligen Schriftzeichen, die Priesterschrist. und die Volks fchrift. Bedeutend war der Handel, den die Tempel unter sich und mit den auswärtigen Priesterkolonien trieben, die von ihnen ausgegangen waren. Diese hatten ägyptische Kunst und Bildung mitgenommen und verbreiteten sie unter deu Völkern, zu welchen sie zogen. Die vielen Kanäle, welche sie der Überschwemmung des Nils wegen durch das Land führen mnßten, beförderten zugleich die Schiffahrt. In dem fruchtbarer! Unterägypten, oder dem Delta, blühte neben dem Ackerbau auch der Garten-, Obst- und Weinbau. In den Städten waren viele Gewerbsleute, namentlich solche, welche die Papyruspflanze verarbeiteten und Kleider, Decken, Fahrzeuge und Papier daraus verfertigten. Vor allem aber waren die Werke der Architektur

8. Geographie - S. 68

1905 - Gießen : Roth
68 Die Erdteile. 3. Mittelafrika. Der Sudan erstreckt sich südlich der Sahara von der Westküste bis zum Nil. Er zerfällt in den Hochsudan (das Gebiet des Niger) und in den Flachsndan, in dein der Tsadsee mit sehr fruchtbarer Umgebung sich befindet. Hier bestehen eine Anzahl stark bevölkerter Negerreiche (Darfnr, Wadai, Bornu, Kordosan n. a.), deren Einwohner von Ackerbau, Viehzucht und Tauskhhandel mit den Karawanen leben. Im Hochsudan werden Metalle gewonnen und von deu Bewohnern zu verschiedenartigen Geräten verarbeitet; der Flachsndan liefert Elfenbein und Stran- ßenfedern. Wichtige Orte sind Timbnktn am Niger, Hauptstapelplatz des Kara- wanenhandels, Kuka am Tsadsee, Jakoba; Mafsenja; Chartnm (wo?). Sencgamliien an der Westküste, gegenüber den Inseln des Grünen Borge- birgs, verdankt seinen Namen den beiden Flüssen Senegal und Gambia, von denen es bewässert wird. Es ist ein waldreiches und fruchtbares Land, das zum größten Teil im Besitz Frankreichs ist; nur kleine Stücke gehören zu England und Portugal. Hauptausfuhrartikel ist arabisches Gummi, das von der Gummiakazie gewonnen wird. St. Louis. Die Küste von Obergninea. Das heißfeuchte Klima ist ungesund; trotz- dem ist fast die ganze Küste im Besitze der Europäer, welche hier Handelsnieder- lassungen gegründet haben. Westlich liegen die Negerrepnbliken Freetown (frietann) und Liberia. Etwa in der Mitte von Oberguinea liegt das deutsche Togoland mit der Hafenstadt Lome und Aneho, seither Klein-Popo genannt. Bei dem Wasser- reichtum des Landes gedeihen auf den Feldern Bohnen, Mais, Reis, Hirse, Ba- taten, Maniok, Zwiebeln, Erdnüsse und Bananen. Auf den größeren Pflanzungen baut man Tabak, Kakao, Rizinus, Zuckerrohr und Baumwolle, die reiche Erträge liefern. Wertvolle Handelsartikel liefern ferner die Kokos-, Wein-, Ol- und Dattel- Palme, di^Kautschukliane, der Zimtbaum und die Jutepflanze. Außer der Tier- welt Afriüd findet man unsere europäischen Haustiere. Auf deu Bäumen tummeln sich große und kleine Assen, auch zahlreiche Schlangen sind vorhanden. Termiten, Ameisen und Moskitos gehören zu deu Plagen des Landes. Ostlich schließt sich französisches und englisches Gebiet an. Die Negerreiche Asch an ti und Da- Home sind durch die wilde Grausamkeit ihrer Fürsten berüchtigt. Bei besonderen Festlichkeiten wurden Menschen geopfert. Das Land wurde von Frankreich in Besitz genommen und damit den gräßlichen Opfern ein Ende gemacht. Kamerun, eiu deutsches Schutzgebiet, liegt im Hintergrund des Meerbusens von Guinea. Hier das Kamernngebirg, dessen höchster Punkt Mongo ma Loba, d. i. Götterberg, 4000 in hoch ansteigt. Im N.-O. Barombi-Station. Das Land ist von Bantnnegern und dem Negerstamm der Dnalla bewohnt. Im N., in der Landschaft Adamaua, wohnen Hanssa und Sudanneger. Die Handelsnieder- lassungen am Kamerunfluß und am oberen Venne stehen im Tauschverkehr mit den Negerstämmen im Innern. Das dem deutschen Einfluß offene Hinterland erstreckt sich bis zum Schari und dem Süduser des Tsadsees. Man führt Palmöl, Palmkerne, Elfenbein aus und verschiedene Erzengnisse des deutschen Gewerbfleißes: Gewebe, Werkzeuge, Ackergeräte zc. ein. Die Insel Fernando-Po vor der Mündung des Kamerun ist spanisch. 4. Die Westküste, früher Niederguinea genannt, ist heiß, regenarm und zum Anbau ungeeignet. In dem 2--300 km von der Küste entfernten Gebirge ist einiger Ackerbau und Viehzucht^ möglich. Loango ist eiue französische Besitzung südlich von Kamerun. Franceville. Der Kongostaat, das Gebiet des von Stanley erforschten wasserreichen Kongo, dehnt sich mehr im Innern bis zum Tanganjika aus und reicht nur mit einem schmalen Streisen aus Meer. Leopoldville. Regent ist der König von Belgien.

9. Geographie - S. 70

1905 - Gießen : Roth
70 Die Erdteile. gebiete, die bei günstiger Bewässerung die Viehzucht ermöglichen; aber in der trockenen Jahreszeit einen förmlichen Wüstencharakter annehmen. Der Handel mit dem In- nern wird durch Trägerkarawauen vermittelt; doch sührt von'"dem Hafen Tan ga eine Eisenbahn ins Innere, die bis zum Viktoriasee fortgesetzt werden soll. Hafen- städte sind: Bagamoio und Dar-es-Salam (Friedenshafen). Im Innern liegen die Station Mpapna und die Mission Tabora. Die Meeresküste ist ungesund. Die höher gelegenen Gebiete dagegen sind gesund und teilweise für den Anbau geeignet. Die Üsambarabahn wird den Verkehr mit dem Innern beleben. Ausfuhrerzeugnisse sind: Elfenbein, Häute, Kautschuk, Kopal (ein Harz), Kopra (getrocknete Kerue der Kokospalme), Erdnüsse, Kaffee, Mais, Reis und Tabak. 4. Auf der Insel Sansibar, nahe der deutschen Küste, herrscht dem Namen nach ein Sultan. In Wirklichkeit führt hier England die Herrschaft. Die Hafen- stadt Sangbar ist die bedeutendste Stadt Ostafrikas. Wituland, von der Grenze Deutsch-Ostafrikas bis zur Mündung des Juba mit dein dazu gehörigen Hinterland, ist zum Teil im Besitz Englands. Das Land der Galla und Somali südlich vom Habesch, welches sich bis zum Kap Gardasui und zur Straße von Bab el Mandeb (Tor der Tränen) erstreckt, ist noch wenig erforscht. Nördlich des Viktoriasees liegt das unter britischem Ein- fluffe stehende Negerreich Uganda. Wadelai und Lado, beide am Nil. 7. Afrikanische Inseln. Mit eiuer Ausnahme sind diese unbedeutend. Die Azoren, die sehr srncht- bare Insel Madeira und die Inseln des grünen Vorgebirgs gehören den Portugiesen. Hier gedeihen Kaffee, Zuckerrohr und Wein. Die kanarischen Inseln, die Heimat der Kanarienvögel, und Fernando-Po (wo?) gehören den Spaniern. Euglisch siud: St. Helena, der Verbannungsort Napoleons I. (f 1821), die östlich von Afrika liegenden Seyschellen, sowie die Insel Sokotra vor dem Golf von Aden, bekannt dnrch die dort gedeihende Aloe, ein wertvolles Arznei- mittel. Madagaskar, eine gebirgige Insel, größer als Deutschland, ist im N.-O. sehr fruchtbar, im W. und S. dagegen trocken und unfruchtbar. Es gedeihen: Kaffee, Zuckerrohr, Reis, Baumwolle, Pfeffer, Tabak :c. Die Madagassen sind z. T. Christen. Das Land ist von Frankreich in Besitz genommen. Ostlich liegen die wegen des Anbaus vou Zuckerrohr bekannten Inseln Rennion (re-üniong, franz.) und Mauritius (engl.). Übersicht der bedeutendere» Städte in Afrika. ? Q Städte Ein- wohner- zahlen in Tsdn. Staaten O Städte Ein- wohner- zahlen in Tsdn. Staaten 1 Kairo . . . 624 Ägypten 11 Tanta . 57 Ägypten 2 Alexandria . 349 Ägypten 12 Konstantine . 48 Algerien 3 Tunis . . > 170 Tunis (Franz. (Franz.) Schutzstaat) 13 Marokko . 50 Marokko 4 Fes ... . 140 Marokko 14 Port Novo . 50 Dahome 5 Johannesburg 103 Transvaal (Franz.) (England) 15 Siwnu . . . 80 Arabien 6 Algier . . . 97 Algerien 16 Sansibar . . 50 Sansibar (Franz.) „(Engl.) 7 Oran . . . 88 Algerien 17 Port Said . 42 Ägypten 8 Kapstadt . . 84 England 18 Pietermaritz- 30 Oranjeriver- 9 Tananarivo 55 Madagaskar bürg . . . kolonie (Engl.) (Franz.) 19 Freetown . . 30 Senegal 10 Port Louis . 50 Mauritius (Engl.) (Engl.) 20 Tripolis . . 30 Tripolis.

10. Bd. 4 - S. 30

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
30 I. Die Zeit der Konstitutionen. altersschwachen Venedig die jonischen Inseln abgenommen und damit französischen Revolutionsgedanken einen Weg in die Türkei eröffnet. Zugleich war der Arnant Ali Pascha allmählich Herr von fast ganz Epirus und Griechenland geworden, und brach der Civilisation durch einen aufgeklärten Despotismus die Bahn. Ein anderer Arnant Muhammed Ali vernichtete 1811 die Mamlukeu-aristokratie in Aegypten durch ein wohlberechnetes Blutbad, besiegte die fanatischen Wahabiten in Arabien (1812—18) und begann nun durch französische Abenteurer sich ein modernes Heer zu schaffen, mit dem sein Sohn 1822 Nubien und Sennaar unterwarf, und zugleich mit« leist Ausbeutung seines Nilthals der größte Handelsmann der Welt zu werden. Machte er damit sein Land nicht glücklicher, so gewann es doch einen Vorsprung vor andern Reichen des Islam. Ueberatl regte sich was Neues in den Gliedern des morschen Körpers. Nachhaltiges geschah zunächst unter dem Volke der Südslaven. Seit das Serbenreich 1389 vernichtet war, hatten sich versprengte Schaaren in die schwarzen Berge (Tschernagora) geflüchtet und den Kleinkrieg gegen die Türken fortgesetzt. Ein Pascha von Scodra hatte ihren Fürstbischof oder Vladika Peter I., der sich gar zu unabhängig geberbete, mit zwei großen Heeren angefallen und zwei solche Niederlagen erlitten, 1795, daß bamit die Unabhängigkeit dieser Tscheruagorzen für begründet gelten konnte. — Nun wurden die Serben von vier Dahis (Steuerverwaltern) schwer bebrückt und ihre Knäsen 1804 nach Beigrab gelockt und gespiest. Da griffen die Haibuken der Berge, die Bauern und Schweinehirten zu den Waffen. Der Hirte: Tschernt Georg, früher österreichischer Fähnbrich,' würde ihr Führer und säuberte das ganze Land 1807 von Türken; dann verbanb er sich 1810 mit den Russen gegen beit Erbseinb und erfocht bebeutenbe Siege, für welche die Türken nach dem Friebensschluß 1813 schreckliche Rache übten. Georg floh nach Oestreich. Am Palmsonntag 1815 aber entfaltete
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