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1. Die Weltgeschichte - S. 22

1835 - Mainz : Kupferberg
22 Karthager. ^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros, Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen. Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite- riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos (Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi- schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz, Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re. Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina: Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc. * Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes und anderer Metalle. Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift (durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst, Astronomie rc. Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo (Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter. §. 9. Karthager (Karchedonier). I. Von der Entstehung des Staates bis zum An- fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis 480 v. Eh. G. ^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen zu Eroberungen.

2. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

3. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

4. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

5. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

6. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

7. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

8. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

9. Die fremden Erdteile - S. 73

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 73 — Karawanenstraßen von Dar För über den Derb el arbain (,^0 tagiger Weg") direkt nach Siut; von Kordofan durch die Rajudcisteppe über Dongola nach Wadi Halfa; ferner die von Chartum über Abu Hamed oder el Hemer nach Assuan; von Gallabat Gedaref und Kassala nach Massaua am roten Meer ver- ödeten. Die einzigen Handelswege, die noch während der Mahdiherrschast benutzt wurden, sind der über Berber mich el Hemer und Assuan und der über Berber nach Suakin am roten.. Meer.' Der Handel nach Ägypten ist schwach und infolgedessen die für den Sudan eingehandelte Warenmenge eine geringe, so daß sie weit hinter der Nachfrage zurück- bleibt. Sehr zurückgegangen ist auch der Handel mit Straußenfedern, da die Straußenzucht vom Kalifa aus reliöfen Gründen verboten war. Das Feder- ausziehen, dem fönst alle neun Monate die Strauße unterworfen wurden, galt nämlich als Tierquälerei. An E l s e n l' e i n kommen aus den Aquatorialprovinzen jährlich 150—200 Zentner nach Omdurman. Eingeführt werden vorwiegend leichte blaue und weiße Leinenstoffe, Musseline, bunter.. Percail, Tuche in den grellsten Farben, ferner bunte Seidentücher, ätherische Ole und viele Toiletten- fachen, welche die Sudandamen notwendig brauchen. Von einer Industrie des Sudan kann kaum gesprochen werden. Die Handfertigkeit beschränkt sich auf allerlei Verbrauchsgegenstände. Aus Eisen fertigt man große Lanzen und kleine Wurfspeere der verschiedensten Formen an, mit und ohne Widerhaken, serner Messer, die am Arm getragen werden, Steigbügel und Gebisse für Pferde und Esel, die zur Feldarbeit notwendigen Geräte, Werkzeuge und dergleichen. Holz wird zu Kamel-, Pferde- und Esels- satteln verarbeitet; ferner fertigt man daraus Truhe», Angarebs, ordinäre Kisten, hauptsächlich zur Aufbewahrung von Kleidern u. s. w., und allerlei Hausgerät. Die Lederindustrie beschränkt sich auf die Fabrikation von roten und gelben Schuhen, Sandalen, Sattelbezügen, Zaum- und Riemzeug. Auch Amulette aus Leder, Messer- und Schwertscheiden, sowie Peitschen aus Nilpferdhaut werden massenhaft zum Verkauf ausgeboten. Von großer Wichtigkeit ist die Baum Wollindustrie. Jede Frau und jedes Mädchen spinnt entweder für den eigenen Bedarf oder zu Verkaufszwecken. Weber, deren es in jedem Dorfe mehrere gibt, verarbeiten dann das Gespinst zu Stoffen verschiedener Art, je nach der Feinheit und sonstigen Qualität des Fadens. Die feinsten Gespinnste werden in der Provinz Berber hergestellt. Man verarbeitet sie zu Turbanen, Hesams (feine Baumwollentücher, die malerifch um den Körper geschlungen werden), ferner zu großen Decken und Umhängetüchern, in die häufig noch farbige Wollen- und Seidenstreifen ein- gewebt werden. — Eine weitere Hauptbeschäftigung der Frau bildet die Fl echt- arbeit. Aus den Blättern der Dumpalme werden Matten in allen Größen und Formen zum eigenen Hausgebrauch, sowie zum Verkauf geflochten. Die feinen Sorten fertigt man aus buntgefärbten, schmalen Palmblattstreifen, aus Gerstenstroh und dünnen Lederriemchen. Aus demselben Material macht man zu den hölzernen Speiseschüsseln und anderen Gefäßen Untersätze und Deckel, die wegen ihrer mühsamen..Arbeit und komplizierten Farbenzusammenstellung früher oft als Kuriosa nach Ägypten gebracht wurden. Um das Andenken des Mahdi zu ehren und seinen Ruf als Gottgesandten für fernere Zeiten zu erhalten, wurde ihm eine Kubba, ein Grabmal, errichtet, das bald nach der Einnahme von Omdurman zerstört wurde. Der Hauptort der oberen Nilländer ist O m d u r m a n - C h a r t u m am Zusammenflusse des weißen und blauen Nils, heute bereits von der ägyptischen Eisenbahn erreicht. Es wird auch in Zukunft seine Stellung als wichtiger Mittelpunkt der oberen Nilländer behalten. Der^ Hauptstadt gegenüber verschwinden die übrigen Städte des Reiches. In den Nordprovinzen sind Dongala und Berber die wichtigsten, beide am Nil gelegen. ^Kassala, ein sehr wichtiger strategischer Platz an der Grenze von Abessinien. Suakin, wichtiger Hafen am roten Meere. Unter den Provinzial- ftädten des Südens sind Sennaar, in gleichnamiger Landschaft am blauen Nil gelegen, El Ob cid in Kordofan und Fafcher in Dar För zu nennen, in Aquatoria L ado.

10. Die fremden Erdteile - S. 19

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 19 — und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensanm übrig läßt. Am Südostrande erhebt sich der Dschebel Akhdar bis über 3000 m. Bei der trockenen Luft und den geringen Niederschlagsmengen ist das Hochland sehr wasserarm und hat keinen einzigen immerfließenden Strom, höchstens fast immer trockene Wadys oder „Lügenbäche". Es besteht größtenteils aus Stein- und Sandwüsten, Steppen und Oasen. Namentlich sind das n. und das s. Drittel Wüsten- land, fast vegetationslos und ganz mit rotem Sande erfüllt. Die mittlere Landschaft Nedschd (= Hochland) wird von Bergmassen und von einzelnen Kettenzügen dnrchlagert, welche fruchtbare Weiden, und liebliche Täler einschließen. Hier ist die Heimat des edlen arabischen Pferdes. Die Beduinen (— Wüstensöhne) des Hochlandes züchten die besten Pferde und Reitkamele der Welt. Zu deu Wüstenstrecken im Innern bilden die besser bewässerten S t n f e n l ä n d e r mit ihrem Reichtum an Kulturpflanzen einen er- frenlichen Gegensatz. Sie sind daher auch seßhaft bewohnt. Das Wasserausfangen in Zisternen und die künstliche Bewässerung der Frnchtländereien ist hier wie auch im Landinnern uralt. Die wichtigsten Fruchtländer sind El Hasa am Persergolf, Oman und Jemen. Hier baut man Kaffee, Datteln, Weihrauchs) Spezereieu und Balsam**) an. N. von Jemen beginnt der trockene und heiße Küstenstrich der Landschaft Asir. 2. Die Bewohner Arabiens gehören znm semitischen Volks- stamm und sind Mohammedaner. Die Araber der n. Landschaften sind von hellerer, die der s. von gänzlich dunkler Hantfarbe. Im Altertnm lebte dieses Semitenvolk abgeschlossen für sich in seinen Wüsten; seit dem Anstreten Mohammeds brach es aus feiner Heimat hervor, um den Glauben an Allah und seinen Propheten über alle drei Erdteile der Ostfeste zu verbreiten. In Vorderasien, Nord- und Ostafrika ist der Islam denn auch bis heute die herrschende Religion geblieben. Die freien Araber gliedern sich in zahllose Stämme, deren Ober- Haupt der Scheck) ist. Der Fürst mehrerer Stämme heißt Emir, ein zugleich geistlicher Fürst Im an. Das Leben der Araber hat sich den beiden Naturformen des Landes, der Steppe und Oase angepaßt. In den Steppen und Wüstengebieten herrscht das Nomadentum der räuberischen Bedninen, die indes nur 1ji der gesamten Volkszahl aus- machen. In den Oasen und fruchtbaren Stufenlandschaften bewirt- schastet der Araber mit Fleiß seine Äcker. An den Küsten des persischen und roten Meeres wird lohnende Perlfischerei betrieben. *) Olibanum, Thus,„^Qrj aus dem Stamme von Lu^vsllia-Arten, blaß- gelb, spröde mit mehligem Überzug, riecht, angenehm und schmeckt aromatisch, war Räuchermittel bei den Phöniziern, Ägyptern, Israeliten und seit Konstantin auch in der kath. Kirche. **) Arabischer oder Mekkabalsam mit etwas fleischigen, weißen Blüten und _ erbsengroßen, eirunden, glatten, braunen Steinfrüchten. Aus seinen Zweigen wird noch heute im glücklichen und steinichten Arabien Balsam ge- Wonnen. Der kostbarste fließt infolge von Einschnitten von selbst aus den Zweigen.
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