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1. Die Weltgeschichte - S. 22

1835 - Mainz : Kupferberg
22 Karthager. ^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros, Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen. Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite- riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos (Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi- schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz, Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re. Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina: Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc. * Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes und anderer Metalle. Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift (durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst, Astronomie rc. Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo (Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter. §. 9. Karthager (Karchedonier). I. Von der Entstehung des Staates bis zum An- fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis 480 v. Eh. G. ^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen zu Eroberungen.

2. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

3. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

4. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

5. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

6. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

7. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

8. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

9. Die fremden Erdteile - S. 73

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 73 — Karawanenstraßen von Dar För über den Derb el arbain (,^0 tagiger Weg") direkt nach Siut; von Kordofan durch die Rajudcisteppe über Dongola nach Wadi Halfa; ferner die von Chartum über Abu Hamed oder el Hemer nach Assuan; von Gallabat Gedaref und Kassala nach Massaua am roten Meer ver- ödeten. Die einzigen Handelswege, die noch während der Mahdiherrschast benutzt wurden, sind der über Berber mich el Hemer und Assuan und der über Berber nach Suakin am roten.. Meer.' Der Handel nach Ägypten ist schwach und infolgedessen die für den Sudan eingehandelte Warenmenge eine geringe, so daß sie weit hinter der Nachfrage zurück- bleibt. Sehr zurückgegangen ist auch der Handel mit Straußenfedern, da die Straußenzucht vom Kalifa aus reliöfen Gründen verboten war. Das Feder- ausziehen, dem fönst alle neun Monate die Strauße unterworfen wurden, galt nämlich als Tierquälerei. An E l s e n l' e i n kommen aus den Aquatorialprovinzen jährlich 150—200 Zentner nach Omdurman. Eingeführt werden vorwiegend leichte blaue und weiße Leinenstoffe, Musseline, bunter.. Percail, Tuche in den grellsten Farben, ferner bunte Seidentücher, ätherische Ole und viele Toiletten- fachen, welche die Sudandamen notwendig brauchen. Von einer Industrie des Sudan kann kaum gesprochen werden. Die Handfertigkeit beschränkt sich auf allerlei Verbrauchsgegenstände. Aus Eisen fertigt man große Lanzen und kleine Wurfspeere der verschiedensten Formen an, mit und ohne Widerhaken, serner Messer, die am Arm getragen werden, Steigbügel und Gebisse für Pferde und Esel, die zur Feldarbeit notwendigen Geräte, Werkzeuge und dergleichen. Holz wird zu Kamel-, Pferde- und Esels- satteln verarbeitet; ferner fertigt man daraus Truhe», Angarebs, ordinäre Kisten, hauptsächlich zur Aufbewahrung von Kleidern u. s. w., und allerlei Hausgerät. Die Lederindustrie beschränkt sich auf die Fabrikation von roten und gelben Schuhen, Sandalen, Sattelbezügen, Zaum- und Riemzeug. Auch Amulette aus Leder, Messer- und Schwertscheiden, sowie Peitschen aus Nilpferdhaut werden massenhaft zum Verkauf ausgeboten. Von großer Wichtigkeit ist die Baum Wollindustrie. Jede Frau und jedes Mädchen spinnt entweder für den eigenen Bedarf oder zu Verkaufszwecken. Weber, deren es in jedem Dorfe mehrere gibt, verarbeiten dann das Gespinst zu Stoffen verschiedener Art, je nach der Feinheit und sonstigen Qualität des Fadens. Die feinsten Gespinnste werden in der Provinz Berber hergestellt. Man verarbeitet sie zu Turbanen, Hesams (feine Baumwollentücher, die malerifch um den Körper geschlungen werden), ferner zu großen Decken und Umhängetüchern, in die häufig noch farbige Wollen- und Seidenstreifen ein- gewebt werden. — Eine weitere Hauptbeschäftigung der Frau bildet die Fl echt- arbeit. Aus den Blättern der Dumpalme werden Matten in allen Größen und Formen zum eigenen Hausgebrauch, sowie zum Verkauf geflochten. Die feinen Sorten fertigt man aus buntgefärbten, schmalen Palmblattstreifen, aus Gerstenstroh und dünnen Lederriemchen. Aus demselben Material macht man zu den hölzernen Speiseschüsseln und anderen Gefäßen Untersätze und Deckel, die wegen ihrer mühsamen..Arbeit und komplizierten Farbenzusammenstellung früher oft als Kuriosa nach Ägypten gebracht wurden. Um das Andenken des Mahdi zu ehren und seinen Ruf als Gottgesandten für fernere Zeiten zu erhalten, wurde ihm eine Kubba, ein Grabmal, errichtet, das bald nach der Einnahme von Omdurman zerstört wurde. Der Hauptort der oberen Nilländer ist O m d u r m a n - C h a r t u m am Zusammenflusse des weißen und blauen Nils, heute bereits von der ägyptischen Eisenbahn erreicht. Es wird auch in Zukunft seine Stellung als wichtiger Mittelpunkt der oberen Nilländer behalten. Der^ Hauptstadt gegenüber verschwinden die übrigen Städte des Reiches. In den Nordprovinzen sind Dongala und Berber die wichtigsten, beide am Nil gelegen. ^Kassala, ein sehr wichtiger strategischer Platz an der Grenze von Abessinien. Suakin, wichtiger Hafen am roten Meere. Unter den Provinzial- ftädten des Südens sind Sennaar, in gleichnamiger Landschaft am blauen Nil gelegen, El Ob cid in Kordofan und Fafcher in Dar För zu nennen, in Aquatoria L ado.

10. Die fremden Erdteile - S. 101

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 101 — Bankiers in den Küstenplätzen niedergelassen, während der Handel im Innern vollständig in den Händen der Araber ruht. Elfenbein, Kautschuk, Sesams) Kopal,**) Häute bildeu die Hauptwaren, die von großen Trägerkarawanen (Zugvieh ist der Tsetsefliege wegen nicht verwendbar) uach der Küste gebracht werden. Doch wird die Znknnst des Handels durch regellosen „Raubbau," der nicht für planmäßige Weitererhaltnng der Produkte sorgt, gefährdet Leider ist es im Innern des Landes noch nicht gelungen, dem unmenschlichen Sklavenhandel gänzlich zu steuern, der den Wohlstand des Landes zerrüttet und ans die Bevölkerung verrohend und entsittlichend einwirkt. Noch immer gelingt es deu Arabern, ihre Sklavenzüge nach den nichtdeutschen Häsen (namentlich auf portugiesischem Gebiet) durchzuschmuggeln und hier ihr „schwarzes Elsenbein" einzuschiffen. 3. Kolonialtätigkeit. Der raschen Ausbreitung des deutschen Ein- flusses in diesem wertvollsten unserer Kolonialgebiete stehen hauptsächlich vier Hindernisse entgegen: der Einfluß der Araber und des Isla in, den Deutschland in den letzten Jahren zu seinem Schaden kennen gelernt hat, das Klima, das den dauernden Aufenthalt von Europäern gefährdet und den Warentransport erschwert (Tsetsefliege), der Mangel an Kapital in Deutsch- land, der sich bis jetzt für Kolonialzwecke fühlbar gemacht hat, und die Kon- kurrenz der Engländer, welche in Sansibar das wichtigste Emporium und in Uganda und andern Ländern des Seengebiets die wichtigsten Hinter- länder für den ostafrikanischen Handel besitzen. Dennoch schreitet die Kolonisation rüstig vorwärts und hat den ersten Ansturm der Araber und ihres Einflusses energisch zurückgewiesen. Die ostafrikanische Gesellschaft war nämlich seit der Besitzergreifung des Landes (1884) bemüht, eine geregelte Verwaltung einzuführen, den Handel mit dem Binnenlande zu organisieren, Versuche im Plantagenbau zu machen, den Skavenhandel zu unterdrücken und das Land zu erforschen. Da brach im Jahre 1888 im ganzen Küstengebiet ein blutiger Aufstand seitens der Ein- geborenen und Araber aus, der unter Führung Buschiris immer größeren Umfang annahm und sich tief ins Landinnere verbreitete. Die deutschen Stationen wurden zerstört, die Kaffee-, Baumwollen- und Tabakplantagen verwüstet, die Missionare vertrieben oder gefangen genommen. Da entsandte die deutsche Negierung den Afrikaforscher Major Wißmann als Reichskommissar nach dem aufständischen Gebiet, der mit einer Kolonialtruppe 1889—90 den Aufstand endgiltig dämpfte und Ruhe und Ordnung wieder herstellte. Die Verwaltung der Kolonie ist seitdem vollständig auf das Reich übergegangen. Der Au bau von Tabak, Gewürznelken, Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee, Reis und Hülseusrüchteu gewinnt immer mehr an Ausdehnung. Durch die (1890) errichtete deutsche Ostasrika-Liuie und die Errichtung einer kaiserlich deutschen Telegraphen-Anstalt in Dar es Salam werden Handel und Verkehr bedeutend geförderte Zur Fördernug des Binnenhandels ist eine Küstenbahn von Tanga nach Korogwe gebaut worden, für deren Fortführung nach dem Innern hoffentlich die Mittel bald bewilligt werden. Für die Ausbreitung europäischer Sitte und Lebensanschauung sind Mission und Schule tätige Sesam, zur Ordnung der Bignonien (Lianen) gehörige Pflanze, in Äw,-Asien heimisch, liefert ein gutes Speiseöl. **) Ein Hart harz, bernsteinartig, meist fossil, zur Bereitung von Lack und Firnis gebraucht.
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