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1. Die Weltgeschichte - S. 22

1835 - Mainz : Kupferberg
22 Karthager. ^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros, Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen. Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite- riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos (Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi- schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz, Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re. Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina: Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc. * Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes und anderer Metalle. Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift (durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst, Astronomie rc. Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo (Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter. §. 9. Karthager (Karchedonier). I. Von der Entstehung des Staates bis zum An- fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis 480 v. Eh. G. ^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen zu Eroberungen.

2. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

3. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

4. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

5. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

6. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

7. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

8. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

9. Europa - S. 170

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 170 — Ter Handel Rußlands ist im Innern trotz der Weitmaschigkeit des Bannetzes (45 000 km) außerordentlich lebhaft. Zur Förderung desselben tragen die Flußwasserstraßen und Kanalstrecken, sowie die günstigen Schlittenbahnen zur Winterszeit bei. Die Messen von Nischnij-Nowgorod haben Weltruf. Berühmt sind auch die Messen von Charkow. —■ Der Außenhandel wird durch die Natur der Grenzmeere beeinträchtigt. Das Eismeer hat wegen seiner u. Lage geringe, Ostsee und schwarzes Meer haben als Binnenmeere nur mäßige Bedeutung für den Seehandel. Rußland nimmt mit seiner Handelsflotte nur die 9. Stelle (Deutschland die dritte!) anf der Erde ein. Dagegen ist der Außenhandel an der Südwest- und Südostgrenze sehr bedeutend. Die Handelsbeziehungen Deutschlands zu Rußland sind infolge der Ungleichartigkeit der Produktionen beider Länder, infolge der nachbarlichen Lage und der langen politischen Freundschaft sehr enge. In seiner Einfuhr nach Deutschland steht Rußland mit Finnland an 3. Stelle, in der Ausfuhr an 5. Stelle unter den handeltreibenden Mächten. Rußlands Einfuhr nach Deutschland ist besonders groß in Artikeln seiner Viehzuchtund seines Ackerbaus und deren Nebenerzeugnissen (1900: 89,3 Mill. M. Roggen. 40 Mill. M. Eier, 39.3 Mill. M. Gerste, 38,9 Mill. M. Hafer, 36,4 Mitf. M. Weizen, 28,7 Mill. M. Flachs, 34.2 Mill. M. Kleie und andere Getreideabsälle, 28,3 Mill. M. Leinsaat, 20,3 Mill. M. Borsten, Därme und andere tierische Abfälle. 18.3 Mill. M. lebendes Federvieh, 17,7 Mill. M. Felle für die Pelz- bereitung, 17.6 Mill. M. Ölkuchen. 15,4 Mill. M. Pferde, 14 Mill. M. Hanf, 13,5 Mill. M. Kalbfelle, 12,2 Mill. M. Schmieröle; dazu geringere Mengen von Butter, Mais, Werg, Erbsen und Wicken, Kleesaat, Raps u. a., von denen jeder Artikel auch noch über 5 Mill. M. in der Einfuhr nach Deutschland be- trägt). Außerdem besteht Rußlands Einfuhr noch in Bau- und Nutzholz (1900: 48,1 Mill. M.), in gemünztem Golde (1900: 43,5 Mill. M), in Kautschuck und Guttapercha (1900: 10,2 Mill. M), Petroleum {1900: 9,4 Mill. M.), Manganerzen und Kaviar. — Deutschland führt aus nach Rußland: Erzeugnisse seiner Eisenindustrie (1900: 68,6 Mill. M.), Baumwolle (1900: 11,4 Mill. M.), Steinkohlen (1900: 10,1 Mill. M.), außerdem in Beträgen von über 5 Mill. M. Erzeugnisse des Buch- gewerbes, Gold- und Silberivaren, Dampfschiffe, Wollengarn und Silber. 4. Staatlich e Verhältnisse. Rußland ist eine unumschränkte, erbliche Monarchie. (Autokratie). Der Zar als „Selbstherrscher aller Reußen" hat die oberste Gewalt in Bezug auf Gesetzgebung, Kirchenlvesen und Rechtsver Hältnisse. Ihm stehen drei beratende Körperschaften zur Seite, deren Mitglieder er beruft: 1) Der Reichs rat in Sachen der Gesetzgebung, Finanzverwaltung und Diplomatie, 2) der heilige Synod in allen kirchlichen Angelegenheiten und 3) der Senat als höchster Gerichtshof in der Rechtspflege. — Finn- land ist dagegen nur durch Personalunion mit Rußland verbunden, hat .feine eigene Verwaltung und eine Volksvertretung aus 4 Ständen, dem Adel, der Geistlichkeit, den Bürgern und Bauern. — In neuerer Zeit versucht die russische Regierung, Finnland enger an das Hauptland anzuschließen. Außer Finnland ist das europäische Rußland in 60 Gouvernements geteilt, die sich in folgende historische Landschaften zusammenfassen lassen: 1. Großrußlan d, 2. die Ostseeprovinzen (Kurland, Livland, Esthland. Jngermannland), 3. Westrußland mit Littauen und Wolynien. 4. Polen, '5. Kleinrußland oder die Ukraine, 6. Südrußland mit Podolien, Wessarabien, dem pontischen Küstenlande mit der Krim und dem Lande der Donschen Kosaken, 7. L st ruß land mit Kasan und Astrachan. Dazu kommt 8. F i n n l a n d. Auswärtige Besitzungen in Asien: Diese betragen 16v2 Mill. qkm -mit 22,7 Mill. Bewohnern. Zu ihnen gehören Kaukasien, Sibirien mit der .Insel Sachalin (incl. Neusibirien, Wrangelland, De-Long-Jnseln), die Steppen- gebiete Ferghana und Pamir, Samarkand, Syr- und Amu-Darja, weiter Transkaspien, Turkestan, die Vasallenstaaten Ehiwa und Buchara, chinesisches

10. Europa - S. 129

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 129 — „schwarze Diamanten") und Eisenerze. Fast die Hälfte der europäischen Ausbeute von diesen Mineralien kommt auf Großbritannien. Die Steinkohlenbezirke nehmen 5 °/'o des englischen Bodens ein. Auch Zinn, Kupfer und Blei werden reichlich gewonnen. England ist endlich das erste Industrieland der Erde. Die in großartigen Massen angehäuften Steinkohlenschätze des Bodens, verbunden mit massenhaftem Eisenerz, wurden seit Erfindung der Dampf- Maschine der Hauptträger der englischen Großindustrie. In erster Linie ist die Baumwollenindustrie zu nennen*). Ihre Hauptsitze sind Manchester (männtschest'r) und Glasgow (gläsgo). Dann folgt die Fabrikation in Wolle, Leinen und Metallwaren. Der Hauptsitz der Wollindustrie ist Leeds (lids); die Hauptorte der Eisen- und Stahlindustrie sind Birmingham (^börming'äm) und Sheffield (scheffield); die Leinenindnstrie blüht besonders in Schottland. Entsprechend seiner allgemeinen handelspolitischen Bedentung sind auch die Handelsbeziehungen des Inselstaates zu Deutschland außerordentlich eng. In der deutschen Einfuhr steht Großbritannien an 2., in der Ausfuhr an 1. Stelle. England führt nach Deutschland ein, z. T. im Durchgangs- Handel: Steinkohlen (1900: 114,6 Mill. Mk.), Wollengarn (1900: «2,8 Mill. Mk.), rohes Gold (1900: 60,2 Mill. Mk.), Roheisen (1900: 53.6 Mill. Mk.), Baumwollen- und Vigognegarn (1900: 52,8 Mill. Mk.), Schafwolle (1900: 20,5 Mill. Mk.), Heringe (1900: 19,3 Mill. Mk.). Kautschuck und Guttapercha (1900: 17,7 Mill. Mk.), Kupfer (1900: 14.5 Mill. Mk.), Feile zur P e lz b e rei tnn g (1900: 14,5 Mill. Mk.), Zinn {1900: 11,7 Mill. Mk.); außerdem gekämmte Wolle, Weißblech, Kaffee, rohes Silber und Ziegen- und Schaffelle. Deutschlands Ausfuhr ist am größten in Zucker (1900: 115,3 Mill. Mk.), in Kleidern, Leibwäsche und Putz- waren (1900: 40,6 Mill. Mk.), in halbseidenen Zeugen, Tüchern und Shawls (1900: 38,8 Mill. Mk.), in Artikeln des Buntdrucks und der Photographie (1900: 24,3 Mill. Mk.), in Spitzen und Stickereien <1900: 22,2 Mill. Mk.). in Spielwaren (1900: 20.2 Mill. Mk.). inanilin und Theerfarbstoffen (1900: 17,] Mill. Mk.), in Holz- und Holz- broncewaren (1900: 17,9 Mill. Mk.), in feinen Lederwaren (1900: 16,4 Mill. Mk.). Dazu kommt eine beträchtliche Ausfuhr in Musikinstrumenten, Pvsamentierwaren. in gestickten und Spitzenkleidern, in Kupfer- und Messing- waren, Porzellan und Uhren. Außerdem findet ein lebhafter Austausch hin- sichtlich Eisenwaren jeglicher Art, Textilerzeugnissen und gemünztem Golde statt. 4. Staatliche Verhältnisse. Das vereinigte Königreich Großbritannien und Irland ist eine eingeschränkte Monarchie, in welcher dem Parlamente große Machtbefugnisse zustehen. Dasselbe gliedert sich in ein Oberhaus (House os Peers), wozu die Prinzen von Geblüt und die Vertreter des hohen Adels gehören, und ein Unterhaus (Houfe of Commons), dessen Mitglieder aus 7 Jahre vom Volke gewählt werden. Die gesetzgebende Mitwirkung des Parlaments datiert bereits aus dem Mittelalter, sodaß England die älteste konstitutionelle Monarchie ist. — England ist in 62 Grafschaften geteilt, wozu noch die Insel Man und die Kanalinseln kommen. Diese Be- zirke umfassen die alten 7 Königreiche Kent, Sussex (ßöfsex), Wessex (uessex), Essex, Ostangeln, Mereia, Northumberland (norßömberländ) und außerdem Wales. Schottland gliedert sich in 33 Grafschaften, die im Volksmunde zu ") 1900 ivnrden Baumwollenwaren und Baumwollengarn im Werte von 2425 Mill. Mk. ausgeführt. Wollwareu und Wollgarn für 411,9 Mill. Mk., Leinenwaren für 106,7 Mill. Mk., Jutewaren für 40 Mill. Mk. und Seiden- waren für 33,5 Mill. Mk. — Der Wert der Ausfuhr für Maschinen, Fahr- zeuge, Eisen und Stahl belief sich ans 1055 Mill. Mk., derjenige für sonstige Metalle (Zinn, Kupfer) und Kohlen auf 788,8 Mill. Mk. Tromnau, Lehrbuch der Schulgeographie Ii.** 9
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