22
Karthager.
^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros,
Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen.
Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen
sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen
Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in
Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite-
riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos
(Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi-
schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz,
Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der
Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re.
Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina:
Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene
und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon
über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien
bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über
Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc.
* Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in
Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die
beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse
Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes
und anderer Metalle.
Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift
(durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst,
Astronomie rc.
Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung
der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine
Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und
Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo
(Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter.
§. 9.
Karthager (Karchedonier).
I. Von der Entstehung des Staates bis zum An-
fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis
480 v. Eh. G.
^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles
Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen
zu Eroberungen.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
28 I. Deutschlands Größe und Machtstellung.
hat ähnliche vielseitige und tiefgründige geschichtliche, geographische
und sprachliche Werke geschaffen. Eine Weltgeschichte zu
schreiben war nur dem Deutschen möglich. Unsere Geschichts-
forschungen über andere Länder sind diesen mustergültig. Auch
sonst _ blickt man auf deutsche wissenschaftliche Arbeitsmethoden
(wie in der Chemie) und Institute als maßgebende. Deutschlands
Bergakademien sind die Zentralstätten bergmännischer Bildung
für das Ausland geworden. Einen ähnlich weiten Einfluß üben
die deutschen Forstakademien aus; so sind z. V. die Forst-
akademien in Vorderindien und Burma von Deutschen nach
deutschem Muster eingerichtet worden. Die deutsche Art, Wissenschaft
zu treiben, wird immer höher von andern Kulturländern ge-
schätzt. Das bezeugt der reiche Besuch der deutschen Hoch-
schulen von Ausländern, die aus dem reichen Brunnen
deutscher Wissenschaft trinken und ein Stück deutschen Geistes mit
in ihre Heimat zurücknehmen. Viel weniger hat der Deutsche es
nötig, zu seiner wissenschaftlichen Vervollkommnung ins Ausland
zu gehen, wohl aber ist er zur wissenschaftlichen und praktischen
Betätigung weit durch alle Länder gezogen und ist überall an-
utreffen.
In allen Ländern der Erde, wo sich nur einigermaßen das
Streben nach modernen Kulturgütern regt, begegnen wir dem
deutschen Lehrer, sei es, daß er in deutschen Schulen im
Auslande oder auch in ganz fremden Schulen tätig ist, sei es,
daß er als Privatlehrer seinen Lebensunterhalt erwirbt. Die
vornehmen Familien von England, Nordamerika, Italien, Nuß-
land, der Türkei vertrauen die heranwachsende Jugend mit Vor-
liebe deutschen Erzieherinnen an. Die Vereinigten Staaten
von Amerika, Argentinien, Chile, Brasilien, Japan, China, Ägypten,
die Türkei haben deutsche Professoren und Gelehrte in ihr
Land und an ihre Hochschulen berufen. Unter den Archäologen
in den Museen Vorderindiens sind viele Deutsche, da England
selbst genügende Leute für dieses Fach nicht vorbilden kann.
Auch sonst begegnen wir dem deutschen Professor häufig in
Griechenland, Italien, Spanien wie überhaupt in den Rand-
gebieten des Mittelländischen Meeres.
An der Entschleierung unsers Erdballes haben deutsche
Reisende und Forscher einen hervorragenden Anteil. Viel-
fach sind sie hier bahnbrechend vorgegangen. Südamerika ist
nach Alexander von Humboldts Vorgang ein beliebtes
Ziel deutscher Forschungstätigkeit (R. Schomburg k, H. Bur-
meister, R. A. Philippi, A. St übel, W. Reiß, von den
Steinen u. a. m.). An der Erhellung des dunklen Erdteils
haben Fr. Hornemann, E. Vogel, Heinrich Barth,
G. Nachtigal, G. Rohlfs, Emin Pascha, G. Schwein-
furth und viele andere Deutsche erfolgreich gearbeitet. Die
Erkenntnis des australischen Festlandes und Ozeaniens ist in
vielen Stücken der unermüdlichen und heldenhaften Arbeit
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Südamerika Alexander_von_Humboldts Alexander H._Bur- A._Philippi W._Reiß Hornemann Heinrich_Barth Heinrich Rohlfs Emin_Pascha
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschlands Burma England Nordamerika Italien Amerika Argentinien Chile Brasilien Japan China England Griechenland Italien Spanien Schomburg Ozeaniens
80 Hi. Die materiellen Grundlagen der deutschen Kultur.
Von großer Bedeutung ist für unser Vaterland, das auch
als Vierland Weltruf genießt, die Hopfenkultur. Das Haupt-
Hopfenland ist Bayern; Niederbayern und Oberbayern, aber
ganz besonders Mittelfranken mit den Hopfenmärkten Spalt
und Nürnberg stehen als Erzeugungsgebiete obenan. An Bauern
reiht sich Elsaß-Lothringen als Hopfenland an; mit dem Reichs-
land steht auf fast gleich hoher Stufe Württemberg, wo der
Schwarzwaldkreis den meisten Hopfen erbaut. Auch Baden
trägt seinen Teil zur Hopfenkultur bei. In Preußen kommen
hauptsächlich die Regierungsbezirke Posen, Magdeburg, Wiesbaden
und Sigmaringen in Betracht, Allenstein ist auch nicht zu über-
sehen. Die Hopfenernte ist ähnlichen Schwankungen im Ertrag
und Wert wie die Weinernte unterworfen. In den letzten zehn
Iahren schwankte die Anbaufläche des Hopfens zwischen 270 und
400 qkm und die Ernten zwischen 61000 und reichlich 290000 dz.
Beträgt die Ernte rund 200000 dz, wie 1910, so kann die Hälfte
davon im Werte von durchschnittlich 20 Mill. M. ausgeführt
werden, besonders nach Belgien, Großbritannien, Frankreich,
Holland und den Vereinigten Staaten. Für mehr oder weniger
als 10 Mill. M. wird jährlich Hopfen aus Österreich-Ungarn
eingeführt.
Mit dem stark betriebenen Ackerbau hat sich in Deutschland
eine hochansehnliche Viehzucht entwickelt. In Bezug auf
Anzahl der Pferde steht unter den europäischen Ländern nur
Rußland über Deutschland, bezüglich der Rinder auch nur Rußland.
Aber in der Schweinehaltung wird jetzt Deutschland von keinem
andern europäischen Land erreicht und von außereuropäischen
nur von den Vereinigten Staaten übertroffen. Auch in der
Ziegenhaltung steht Deutschland in Europa obenan. Dagegen
folgt es hinsichtlich seines Schafbestandes hinter England, Frank-
reich, Spanien, Italien, Osterreich-llngarn und Bulgarien.
Desgleichen steht es in der Esel- und Maultierzucht auffällig
hinter südeuropäischen Ländern und Frankreich zurück*).
Im großenganzen kann mit Ausnahme der Schafzucht eine
gedeihliche Entwicklung der Viehzucht feit der Gründung des
neuen Reichs festgestellt werden. Seit 1873 hat sich bis zur
letzten Viehzählung (1907) die Anzahl der Pferde und der Ziegen
um je 1 Million vermehrt, die der Rinder um 5 Millionen und
die der Schweine sogar um 15 Millionen Stück. Um letztere
Anzahl ist seit jener Zeit die Schafzucht zurückgegangen.
Die Pferdezucht (47s Millionen Pferde) hat im nord-
deutschen Tieflande die bedeutendsten Pflegestätten gefunden.
Hier züchtet man das deutsche Edelpferd, insonderheit im Ostsee-
gebiet bis nach Posen und Schlesien hinein, in Mecklenburg
und Holstein, Oldenburg, Hannover und Ostfriesland. Berühmte
*) Vgl. auch die Karte: Verbreitung der Haustiere auf der Erde;
Nr. 4 im Kleinen Atlas der Wirtschafts- und Verkehrsgeographie.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederbayern Oberbayern Nürnberg Elsaß-Lothringen Württemberg Baden Posen Magdeburg Wiesbaden Sigmaringen Allenstein Belgien Frankreich Holland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Europa England Frank- Spanien Italien Bulgarien Esel- Frankreich Posen Mecklenburg Holstein Oldenburg Hannover Ostfriesland
37. Die geographische Erschließung der deutschen Kolonien. 217
zwischen Sudan- und Vantunegern festzustellen. Der unermüdliche
Zintgraff war der erste, der von Duala nach Norden ins
Grasland vordrang (1899) und so die Küste mit dem Sudan
verband. Einen Nachfolger fand er in M o r g e n. Das Adamaua-
gebiet haben zuerst Passarge und v. Uechtritz genauer er-
forscht. Späterhin hat uns Strümpell mit Westadamaua bekannt
gemacht. Gravenreuth wurde ein Opfer seines Forschermutes
(1891). Glauning hat uns einen großen Teil des Baliplateaus
entschleiert, wozu auch Ramsey sein gut Teil beigetragen hat.
Dominik bereicherte uns aus vielen Strichen Kameruns, be-
sonders auch vom Jaunde-Hinterland, mit wichtigen geographischen
Beobachtungen. In die wenig erschlossene Region im Osten von
Jabassi drang Menzel ein. Mansfeld hat uns den Ossidin-
gebezirk erschlossen. Von Duala drang Hütt er nach Norden
vor, ebenso auch Max Moisel. Aus dem Tschadseegebiet hat
uns Marquardsen geographische Beobachtungen mitgeteilt.
Der größte Teil der Urwaldregion des Südostens wurde von
v. Stein durchforscht. Geologische Untersuchungen wurden neben
andern von Escy und Guillemain vorgenommen, letzterer
vorzugsweise im Hinblick auf wirtschaftlich wertvolle Mineralien.
Die rein wissenschaftlichen, systematischen Expeditionen nach
Kamerun haben erst in den letzten Jahren ihren Anfang ge-
nommen. Von der amtlichen „Kommission für die landeskundliche
Erforschung der Schutzgebiete" wurden Hassert und Thorbecke
ausgesandt, das Kamerungebirge, Manengubagebirge und benach-
barte Gebiete zu erforschen und das erstere Gebirge auch karto-
graphisch aufzunehmen. In kartographischen Aufnahmen des
Landes haben Glauning, v.stein, v.vülow, Mansfeld,
Moisel, Hassert u. a. viel geleistet. Für die Kartographie
Kameruns ist das Jahr 1910 von besonderer Bedeutung;
denn in diesem Jahre beginnt die Veröffentlichung der 20 Blatt-
Karte von Kamerun im Maßstab 1 :300000, bearbeitet von
Moisel, zu erscheinen. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts
war die geographische Erforschung Kameruns noch sehr rückständig,
das zeigt am besten die 1901 veröffentlichte 6 Blatt-Karte von
Kamerun im Großen Deutschen Kolonialatlas. Zehn Jahre
später ist es schon möglich, eine 20 Blatt-Karte herauszugeben,
ein schöner Beweis dafür, wie rasch die Entschleierung der Ur-
waldgebiete Kameruns vor sich gegangen ist. In der Hauptsache
stützt sich der Aufbau der Karte auf Routenaufnahmen, die der
Tatkraft und Opferwilligkeit unserer Schutztruppenoffiziere und
Kolonialbeamten, aber auch der zu wissenschaftlichen Arbeiten
entsandten Forscher, sowie vieler Missionare und Kaufleute zu
danken sind.
Um die Natur und den Mineralreichtum von Deutsch-Süd-
westafrika zu erforschen, hatten schon Lüderitz und die Gesell-
schaft für Südwestafrika Expeditionen nach dem Innern ausge-
rüstet. Von ältern bedeutendern Forschungsreisenden in Südwest-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Gravenreuth Ramsey Dominik Menzel Max_Moisel Max Escy Südwestafrika
218 Vi. Deutschland als Kolonialmacht.
afrika seien v. Fran^ois, Hindorf, Schenck, Schinz,
Hartmann, (Zürich, Dove und Schwarz erwähnt. Die
Rebellen in „Südwest" haben zeitweilig die wissenschaftliche Tätigkeit
gehemmt. Bei der Wiederaufnahme der Forschung im ersten
Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts wurde Siegfried Passarges
monumentales Werk über „die Kalahari", die ein gut Teil des
deutschen Schutzgebietes mit umfaßt, ein glänzender Leitstern.
Ein ähnlich bedeutsames Werk ist der „Forschungsbericht aus Nama-
land und Kalahari" von Leonhard Schultze, der gleichmäßig
befruchtend auf Geographie, Klimatologie, Ethnographie, Anthro-
pologie, Zoologie und Botanik wirkt. In dem Werke „Deutsche
Kolonialwirtschaft" hat P. Rahrbach viele eigene und fremde
Beobachtungen und Aufzeichnungen zu einem geographischen
Gesamtbild geschickt zusammengewoben. Desgleichen springt aus
dem mehr von wirtschaftspolitischem und kolonialpolitischem
Standpunkt aus geschriebenen Werk des frühern Gouverneurs
Leutwein vielerlei Geographisches heraus. Am unbekanntesten
war lange Zeit der Nordostteil der Kolonie, der Zipfel, der nach
dem Sambesi hinüberreicht (der sog. Caprivi-Zipfel). Erst Seiner
und Streitwolf brachten uns das Gebiet näher. Ersterer hat
weiterhin in der Omaheke und hier besonders in dem sogenannten
„Durstfeld" oder „Sandfeld" geforscht, ebenso auch Fischer.
Der Mineralreichtum von Deutsch-Südwestafrika hat schon von
der Zeit der Besitzergreifung an die geologischen Untersuchungen
angeregt. Macco, Range u. a. haben in neuerer Zeit ver-
schiedene Gebiete geologisch erschlossen. Range hat sich insonderheit
mit der Erforschung des diamantenreichen Dünensandes der
Namib beschäftigt, auch hat er mehrere Mal das gesamte Lüde-
ritzland durchstreift.
Deutsch-Ostafrika hat bis jetzt die meisten deutschen
Forschungsreisenden an sich gezogen. Nach den ersten kolonialen
Sturm- und Drangjahren, da E. Peters und andere eine
Expedition nach der andern in das Land führten, um den
deutschen Besitzstand zu vergrößern, folgten die Jahre großer
wissenschaftlicher Reisen, die großenteils allgemeinen, hin und wieder
auch Sonderzwecken dienten. Oskar Baumann hat viele
Gebiete Ostafrikas erschlossen, auch Teile des großen afrikanischen
Grabens, den abflußlosen Ejassi-See im Wembäregraben u. a. m.
F. Stuhl mann, der schon an der Emin Pascha-Expedition mit
beteiligt war, hat hauptsächlich das Land Unjamwesi, die Gebiete
im Süden und Westen des Victoriasees durchforscht. > Seine
Forschungsberichte gehören mit zu den besten, die wir über
Ostafrika besitzen. Zu dem Südosten des Victoriasees führte uns
die Expedition des Grafen v. Schweinitz. Unserm großen
Afrikaner v. Wißmann verdanken wir neben anderm vieles
zur Kenntnis des Njassasees. Fülleborn hat auf Grund eigner
Reisestudien ein hervorragendes Werk über Land und Leute des
deutschen Njassa- und Ruwumagebietes herausgegeben. H. Meyer
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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38. Die wirtschaftliche und ethische Erschließung unserer Kolonien. 223
großen Teil seines Mittellaufs schiffbar, wie auch der Kade'i, der den
Ssanga dort erreicht, wo er bereits schiffbar ist. Auf dem Ssanga
lassen wir uns bis zum Kongo tragen. Mit dem Ostzipfel Neu-
kameruns erreichen wir die Stelle des Ubangi, von wo aus dieser
das ganze Jahr über als Verkehrsstraße benutzbar ist. Im Norden
bilden schiffbare Flüsse, Logone und Schari, die Grenze gegen
französischen Besitz. In Deutsch-Südwestafrika sieht es
mit der Schiffbarkeit von Flüssen gar traurig aus, nur die beiden
Grenzflüsse, der Kunene im Norden und der Oranjefluß im Süden
sind für Verkehrszwecke geeignet, desgleichen der im Norden gren-
zende Okawango und im Caprivizipfel, mit dem wir bis zum
schiffbaren Sambesi heranreichen, Kwando und Tschobe. Auch
Deutsch-Ostafrika ist kläglich mit schiffbaren Flüssen aus-
gestattet. Der Unterlauf des Kagera, der sich in den Victoriasee
ergießt und als Quellfluß des Nils gilt, kommt für Schiffahrt-
zwecke in Betracht, ebenso die Unterläufe von Pangani, Wami,
Rowuma und Rufiji. Bei letzterm läßt sich weiterhin der Fluß-
verkehr auf einigen Strecken des Mittellaufs betreiben. Unter
den Besitzungen der Südsee kann aus natürlichen Gründen nur
Neuguinea schiffbare Ströme aufweisen. Markhamfluß und
Ramu sind nur im Unterlauf ausgiebiger für die Schiffahrt zu
benutzen, dagegen ist der unserer Elbe an Wasserfülle und Größe
gleichende Kaiserin Augustafluß oder Sepik von der Mündung
aus auf einer Länge von 960 km befahrbar. In die Kiautschou-
Bucht mündet kein schiffbarer Fluß.
Da unsere Kolonien von der Natur aus so schlecht mit natür-
lichen Verkehrsadern bedacht sind, müssen wir der Natur nach-
helfen, indem wir nicht bloß soweit wie möglich die Flußschiffahrt
regulieren, sondern vor allem neue Verkehrswege anlegen.
Für ein Neuland haben sich die Eisenbahnen als die besten
und rentabelsten Verkehrswege erwiesen, und wir machen uns in
den Schutzgebieten endlich auch die von den Engländern schon
längst beherzigte Erfahrung zu nutze: Verkehrswege erzeugen Ver-
kehr. So vermehrte die ostafrikanische Zentralbahn, als sie erst
bis Kilossa gelangt war, den Güterverkehr in einer Weise, daß
diesen zu bewältigen 22000 Träger allein notwendig gewesen
wären. Der menschliche Träger ist überall und zu allen Zeiten
das denkbar schlechteste Beförderungsmittel gewesen. Dazu ist
die Trägerarbeit sehr kostspielig; in Togo kostet ein Tonnen-
kilometer, d. h. die Beförderung einer Gewichtstonne von 1000 kg
über ein Kilometer Weges am Beginn des neuen Jahrhunderts
durchschnittlich 1,67 M. und in Ostafrika 2,30 M. Um nur 1 kg
von der Küste bis zum Tanganjikasee, also auf einer rund 900 km
langen Strecke zu befördern, gebrauchte man mehr als 2 M.
Trägerlohn. In Südwestafrika, wo die Güterbeförderung durch
Ochsenwagen vermittelt wurde, zahlte man, bevor die Bahn von
Swakopmund nach Windhuk fertig gestellt war, auf diesem Wege
durchschnittlich 1 M. für das Tonnenkilometer, und von Lüderitz-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
200 V- Das Deutschtum im Auslande.
In Neuseeland sollen sich 12000 Deutschsprechende auf-
halten, die am zahlreichsten in den Uferlandschaften an der Cook-
straße angetroffen werden. In der Hauptstadt Wellington gehören
sie meist dem Handwerkerstande an. Auch die deutschen Gold-
sucher, Handlungsgehilfen und Kleinbauern erfreuen sich eines
leidlich guten Fortkommens. Sonst sind die Deutschen hier wie
woanders auf den Südseeinseln Kaufleute, dann und wann
auch Pflanzer.
Die Zahl der Deutschen in Afrika wird auf 600000
geschätzt, einschließlich der Buren in Südafrika. An Deutsch-
sprechenden mögen etwa 80000 Personen anzutreffen sein, davon
mehr als ein Drittel im britischen Südafrika, wo Johannesburg
allein 10000 umfaßt und nicht bloß die stärkste Kolonie in
Transvaal sondern in Südafrika überhaupt ist. Die deutsche
Schule von Johannesburg gilt als ein starkes Vollwerk der
deutschen Kultur in Südafrika. Die deutsche Forschungsarbeit
hat zur Entschleierung des schwarzen Erdteils außerordentliches
geleistet, es sei nochmals an die unvergänglichen Namen Barth,
Nachtigal, Schweinfurth usw. (f. S. 28) erinnert. Die Deutschen
unterhalten in Afrika angesehene Handelshäuser, in Südafrika
stattliche und ausgedehnte Landwirtschaftsbetriebe. An der
Schiffahrt nach Afrika ist Deutschland stark beteiligt. In den
afrikanischen Kolonien besitzt das Deutsche Reich selbst weite
Gebiete, die nicht bloß als Plantagenland dem Mutterlande schon
ansehnliche Werte zufließen lassen, sondern auch als Ansiedlungs-
gebiete von größter Wichtigkeit für uns sind.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Barth Schweinfurth
Extrahierte Ortsnamen: Neuseeland Wellington Afrika Südafrika Johannesburg Transvaal Südafrika Johannesburg Südafrika Afrika Südafrika Afrika Deutschland
37. Die geographische Erschließung der deutschen Kolonien. 219
hat sich in der Erforschung des Kilimandscharo eine dank-
bare Lebensaufgabe gestellt. Graf v. Götzen durchzog 1893 als
erster Europäer das Reich Ruanda. Die genauere Kenntnis
über dies Reich und die Kenntnis der Vulkane an der Nordwest-
grenze der Kolonie brachte uns die große Expedition des Herzogs
Adolf Friedrich zu Mecklenburg, der ein bedeutender
Stab wissenschaftlicher Mitarbeiter (M. Weiß, Kirschstein, Schubotz,
Mildbraed, Czekanowsky, v. Raven und v. Wiese) zugeteilt war.
Hingewiesen sei auch auf die geographischen, geologischen und
topographischen Aufnahmen im Gebiete des großen Grabens von
Uhlig, Jäger und Oehler, weiterhin auf verschiedene zoolo-
gische Expeditionen (Neumann, Schillings), auf völkerkundliche
(Weule), die Pendel-Expedition von Kohlschütter. Eine Frucht
der letztern Forschungsreise ist auch die ausgezeichnete Karte des
„Ukinga-Gebirges". Robertkoch hatte seine berühmte Studien-
reise zur Erforschung der Schlafkrankheit von 1906 bis 1908 nach
dem Seengebiet unternommen. Nicht übersehen sei, daß an der
geographischen und kartographischen Erschließung des ostafrika-
nischen Schutzgebietes Schutztruppenoffiziere zahlreich beteiligt
sind; es sei unter anderm nur an v. Schele Ramsay, Lang-
Held, Glauning,v. Prittwitz und Gaffron, Engelhardt,
Fonck, erinnert. Die von Richard Kiepert begonnene Karte
von Ostafrika im Maßstab 1:300000 wird von Sprigade
und Moisel fortgesetzt.
Wahrlich, eine erfreuliche Tatsache ist es, daß neben den rein
wissenschaftlichen Forschern und wackern Kulturpionieren das deutsche
Heer sin Afrika) und die deutsche Marine (in der Südsee) so
tätigen Anteil an der Erschließung unserer außereuropäischen
Besitzungen nehmen. In den Südseekolonien ist unserer Marine
ein Feld gegeben, das zu bearbeiten ihr wie der Wissenschaft von
großem Nutzen ist. Hier galt es vor allem zunächst sorgfältige
Küsten- und Seekarten aufzunehmen. Aber auch an der
Erforschung von Land und Leuten haben sich Angehörige der
deutschen Marine beteiligt.
Wie kaum wo anders wendet man jetzt in der Südsee
alle Kräfte zur Erforschung der Eingeborenen an. Uber-
Haupt gewinnt die ethnographische Seite in neuerer Zeit einen
auffallend starken Anteil an der Erforschung unserer Kolonien.
Und das mit Recht! Denn nur zu oft hat die Kolonisation die
genaue Kenntnis der Eingeborenen, ihrer rechtlichen und religiösen
Anschauungen, ihrer Stammeseigenheiten und ihrer Kriegsführung
unterschätzt, und gewiß sind mancherlei Mißerfolge in der
Kolonisation auf die Unkenntnis völkerkundlicher Erscheinungen
und Tatsachen zurückzuführen. Aber auch für uns wird zur
ernsten Pflicht, von der Volkskunde unserer schwarzen Untertanen
zu retten, was noch möglich ist. Jeder Verzug nach dieser Rieh-
tung bedeutet einen schweren Verlust für die Wissenschaft. Die
ethnographische Erforschung läßt sich nicht wie eine chemische
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Adolf Friedrich Uhlig Oehler Neumann Schillings Weule Robertkoch Schele_Ramsay Engelhardt Richard_Kiepert
Extrahierte Ortsnamen: Ruanda Kirschstein Czekanowsky Ostafrika Sprigade Afrika
— 176 -
3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün,
mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi-
stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama.
4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des
hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be-
deutende Handelsstadt.
Das Kaiserreich Korea
(218 000 qkm und 101/2 Millionen E.)
auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst
seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die
Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner.
Das Kaiserreich Japan.
Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon
(Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus
einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter
die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi-
jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden
sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags-
fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt.
Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher
in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle
andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend
ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen
Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze
an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer.
Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über-
trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln
sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und
Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die
kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w.
Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den
Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-
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Extrahierte Ortsnamen: Tibet Ostturkestan Korea Japan Japan
— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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